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Was zur Hölle hat Draco Malfoy mit Harry Potters Nase zu schaffen!?

Oder: Wie Word-Features Harry Potter und Draco Malfoy beeinflussen...
von

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Wald --> Haar

Autor: me, the Nitschieh^^

Disclaimer: nix meins, alles J. K. Rowling! Und Warner Bros.! Und wer da nicht alles sonst noch mitgeholfen hat, bei den Büchern und Filmen... Nur die Idee, die ist von mir^^

Warning: Ich kann nicht gegen ooc-ness garantieren >< Aber ich versuche zumindest, alle möglichst ‚normal’ darzustellen! (Obwohl, normal ist da keiner^^)

Ach, und es wird in Shônen-Ai enden, also: Wer’s nicht mag, soll’s nicht lesen!

Kommentar: Jaah, so viele Zufälle, es ist schon fast unheimlich XD Aber lest selbst ^^

Greetings: wieder am Ende^^
 

+#+#+#+#+
 

Kapitel 6: Wald --> (Von Engelshaar... Ich sollte diesen Blödsinn lassen ><°)
 

„Tschüß, Hagrid.“
 

Die drei Gryffindor winkten zum Abschied noch einmal.
 

„Tschüß, Leute. Un’ vergesst nich: Die Acromantula sin grad in’er Paarungszeit. Also geht bloß nich in’n Wald, un’ erst recht nich nachts!“
 

Harry, Ron und Hermione nickten noch ein letztes Mal genervt lächelnd. Dann drehten sie sich um und machten sich auf in Richtung Schloss. Als ihr riesiger Freund sein Häuschen wieder betreten hatte, stöhnten sie erleichtert auf.
 

„Oh man, ich hab ja nix gegen Hagrid, aber muss er uns zwei Stunden lang von rolligen Acro-Dingens erzählen!?“
 

„Acromantula, Ron.“
 

„Was interessiert’s mich, wie die Viecher heißen, ich hab eh nicht vor in den Wald zu gehen.“
 

„Oh ja, wissen wir.“
 

Die beiden Streithähne wandten sich zu ihrem schwarzhaarigen Freund; Hermione grinsend, Ron mit verengten Augen. Nun musste auch Harry grinsen. Doch dieser allgemeine Ausdruck der Freude fror schnell ein, als sich die Gryffindor wieder nach vorn drehten. Gleichzeitig blieben sie stehen, fühlten sich von der Menge vor ihnen beinahe erschlagen.
 

„Wow, Harry. Ich wusste zwar, dass du beliebt bist, aber das!?“
 

War da etwa Neid zu hören!? Zweifelnd wandte sich der Junge-der-lebt zu seinem besten Freund um.
 

„Du kannst sie gerne alle haben, Ron.“
 

Mit diesen Worten drehte Harry sich langsam weiter, bis er wieder das Haus des Wildhüters im Blick hatte. Nebenbei nuschelte er irgendetwas, das sich anhörte, wie:
 

„Ähm, ich glaube, ich muss Hagrid noch was über diese Acri- – wie hießen sie noch gleich? – fragen.“ (Hermione: „Acromantula!“)
 

Doch scheinbar blieb das nicht unbemerkt, denn plötzlich rief eines der Mädchen mit kreischender Stimme:
 

„Hey, er will abhauen! Los Mädels, schnappt ihn euch.“
 

Und wie auf Knopfdruck stürmten an die 50 Hexen auf die Dreiergruppe zu. Vollkommen panisch sahen die Gryffindor sich um, in der Hoffnung, irgendwo Schutz zu finden. Harry reagierte am schnellsten. Er wusste, dass diese Mädchen hinter ihm her waren, also musste er nur verschwinden und seine Freunde würden auch in Sicherheit sein. Und wo konnte man sich besser verstecken, als dort, wo niemand hinwollte? Und innerhalb weniger Sekunden war der Schwarzhaarige zwischen ein paar Bäumen verschwunden. Hermiones panischen Ausruf, der sich ziemlich nach: „Harry, die Acromantula!“ anhörte, ignorierte er einfach gekonnt. Wie schlimm konnten die Viecher schon sein? Außerdem hatte er ja nicht vor, ewig in den Verbotenen Wald zu rennen.[1]

Inzwischen waren die Mädchen stehen geblieben, starrten ihrem Objekt der Begierde hinterher, trauten sich aber auch nicht, ihm nachzulaufen. Also verebbte das Interesse schnell wieder und die Fragestunde wurde auf später verlegt. Die Brünette und ihr Freund atmeten erleichtert aus. Dann rief das Mädchen:
 

„Harry, du kannst wieder rauskommen, sie sind weg.“
 

Als nach geschlagenen fünf Minuten immer noch niemand aus dem Gewirr der Bäume trat, begannen sie, sich Sorgen zu machen.
 

„Vielleicht sollten wir hinterher gehen?“
 

„Oh Ron, hast du etwa Lust, den Acromantula zu begegnen!? Ich bin dafür, dass wir zu Professor McGonnagal oder zu Professor Dumbledore oder zu Hagrid gehen und sie um Hilfe bitten.“
 

„Ach bitte, wie schlimm können diese Viecher schon sein?“
 

„Erinnerst du dich noch an Aragog?“
 

„Gehen wir Dumbledore suchen!“
 

Hermione wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Also tat sie nichts von beidem, setzte sich in Bewegung und zog einen leicht verängstigt aussehenden Ron hinter sich her.
 

***
 

Mit einem leisen Murren rieb Draco sich über die Augen. Wie lange auch immer er geschlafen hatte, es war sicher lang genug, um Blaise zu langweilen. Also wagte der Blonde einfach den Versuch und öffnete die Tür einen Spalt breit. Sein Freund saß tatsächlich noch immer da. Doch er tat nichts. Nichts, was darauf deuten würde, dass er geistig anwesend war. Wie lange war Draco in seinem Zimmer gewesen, dass sich sogar der Schwarzhaarige ins Land der Träume verabschiedete!? Aber es konnte ihm nur recht sein, so hielt ihn immerhin niemand auf, auf dem Weg nach draußen. Abreagieren musste er sich zwar nicht mehr wirklich, aber ein Spaziergang an der frischen Luft tat immer gut. Er würde sich einfach im Schatten aufhalten, um keinen Sonnenbrand zu riskieren.

Als er endlich das öde Grau des Schlosses hinter sich gelassen hatte, atmete der Malfoy-Erbe erst einmal tief durch. Es war eine gute Idee gewesen, noch einmal raus zu gehen. Draco streckte sich genüsslich, lief einfach eine Weile geradeaus. Was sich als keine gute Idee herausstellte, wenn man beinahe 50 Mädchen als Grund dagegen ansehen konnte. Mit panisch leicht geweiteten Augen machte der Slytherin kehrt und ging schnell – aber nicht unauffällig schnell, das gehörte sich nicht! – wieder zurück. Doch es war zu spät. Ein Mädchen hatte ihn entdeckt und rief mit kreischender Stimme, die einen die Ohren klingeln ließ:
 

„Seht mal, da ist Draco! Wenn wir schon Harry nicht bekommen, dann probieren wir es halt noch mal bei ihm.“
 

Und wie auf Knopfdruck rannten plötzlich fast 50 Hexen hinter ihm her. Der Malfoy-Erbe hätte sich sicher gefreut, unter anderen Umständen, zu einer anderen Zeit. Wie, bei Merlin, war Potter ihnen entwischt? Ein bisschen erhöhte der Blonde seine Geschwindigkeit noch, doch auch das schien nichts zu helfen, das laute Stimmengewirr wurde immer lauter. Also tat er das, was ihm als erstes einfiel, auch wenn sich in seinem Inneren alles sträubte. Einmal 90° nach links gedreht und in den Wald hinein. Ein paar letzte Worte konnte er noch von den Mädchen erhaschen:
 

-„Ist Harry da nicht vorhin auch rein?“

-„Na, dann wollen wir mal nicht stören.“
 

Draco verfluchte Potter in Gedanken ein weiteres Mal, dann drehte er sich aber noch einmal um 90° und lief weiter in die Richtung, in die er ursprünglich gelaufen war. Als er ungefähr fünf Minuten gelaufen war, ging er wieder in Richtung Waldrand, zum sicheren Weg. Doch auch dort wartete nichts Gutes auf ihn. Die Welt schien heute irgendwie gegen ihn zu sein.
 

‚Das erzähle ich alles Vater, die werden schon sehen.’
 

Doch lange Zeit zum Nachdenken hatte er nicht, denn der Saurüde, den er da eben gesehen hatte, setzte sich auch noch in Bewegung. Draco schluckte, als er den etwas bulligen Körper Fangs und den Sabber in dessen Gesicht auf sich zurennen sah. Und mit einem lauten Aufschrei suchte er schließlich doch wieder Schutz im Wald. Dass der Hund bereits am äußersten Waldrand winselnd wieder stehen geblieben war, bemerkte der Slytherin in seiner Panik nicht. Er rannte einfach weg, bloß weg von diesem Monster. Die Mädchenmeute war dem Malfoy-Erben in diesem Moment um einiges lieber.
 

***
 

Harry schnaufte. Er irrte nun seit gefühlten Stunden durch diesen verdammten Wald. Er wusste nicht einmal, warum. Er war ein paar Meter gerannt, dann noch einige Minuten einfach geradeaus gegangen, dann hatte er Hermiones Stimme irgendwo ganz leise vernommen, sich einmal halb um die eigene Achse gedreht und war zurückgelaufen. Doch der Weg war nirgends zu finden. Es war doch nicht so schwer, einfach nur nach vorn zu laufen. Aber in diesem Baumgewirr scheinbar schon.

Plötzlich hörte der Gryffindor ein Rascheln. Schnell zückte er seinen Zauberstab. Warum hatte er den nicht schon längst in der Hand? Immerhin befand er sich auf gefährlichem Gebiet. Mit erhobenem Stab ging der Schwarzhaarige also in Kampfposition. Doch was – oder besser wer – da aus den Büschen stolperte, überraschte den Jungen dann doch.
 

„Malfoy!?“
 

Der Blonde schien ihn bis eben nicht bemerkt zu haben, denn er hob erschrocken den Kopf.
 

„Potter!?“
 

Harry ließ seinen Zauberstab sinken. Hier hatten sie sicher besseres zu tun, als ein Duell auszutragen oder etwas dergleichen.
 

„Was machst du hier?“
 

„Dich suchen sicher nicht.“
 

Okay, scheinbar hatte Malfoy doch nichts besseres vor. Aber darauf musste der Held der Zauberwelt ja nicht eingehen.
 

„Und was dann?“
 

Kurze Zeit schien es so, als hätte das blasse Gesicht des Malfoy-Erben einen kleinen Rotstich abbekommen. Aber vielleicht war es einfach nur ein Sonnenbrand, immerhin schien die Sonne an diesem Wochenende noch ziemlich stark.
 

„Spazieren gehen?“
 

„Mitten im Wald!? Kann es sein, dass du dich auch verlaufen hast?“
 

Malfoy sah ihn einen Augenblick an, schien zu überlegen. Dann lachte er kurz trocken auf, bevor sich ein breites, hämisches Grinsen auf seinen Lippen ausbreitete.
 

„Klein Potty hat sich also verlaufen? Ooh.“
 

Harrys Blick verfinsterte sich merklich. Was hatte er nur verbrochen, dass er sich im Verbotenen Wald verirrte und auch noch auf den schleimigsten aller Slytherin traf, der es ihm auch gleich noch schwerer machte, als es eh schon war?
 

„Vielleicht sollten wir einfach mal kurz die Waffen ruhen lassen und gemeinsam einen Weg hier raus suchen?“
 

Die giftige Aussage, die der Blonde davor geäußert hatte, wollte der Gryffindor einfach ignorieren. Es brachte einfach nichts jetzt einen Streit vom Zaun zu brechen. Doch Malfoy schien das immer noch anders zu sehen...
 

„Der Held der Zauberwelt, der Goldjunge Gryffindors fragt mich um Hilfe!? Was ist, bist du endlich zur Vernunft gekommen?“
 

Er hatte einfach keine Lust zu streiten, also setze sich Harry mit einem Seufzer in Bewegung und lief an dem Slytherin vorbei. Wenn er aus der Richtung gekommen war, ging es dort sicher irgendwo wieder heraus.
 

***
 

Nachdem Draco seinen ersten Schock überwunden hatte, den der Gryffindor bei ihm hinterlassen hatte, hatte er sich recht schnell wieder gefangen. Potter brauchte nicht glauben, dass er ihn in Ruhe ließ, nur weil sie sich ohnehin auf gefährlichem Boden befanden. Zu gefährlich, wenn er ehrlich war, um allein einen Ausweg zu suchen.
 

„Potter, warte!“
 

Der Schwarzhaarige blieb abrupt stehen und drehte sich um.
 

„Was ist?“
 

Er hörte sich reichlich genervt an. Dann hatte Draco immerhin seine Arbeit getan und konnte guten Gewissens die Waffen für kurze Zeit tatsächlich ruhen lassen. Aber natürlich nicht vollständig, wozu war er denn Slytherin?
 

„Ich kann dich doch nicht allein lassen, was wäre ich denn sonst für ein schlechter Mensch.“
 

Nun war es an dem anderen trocken aufzulachen. Genau das hatte der Blonde immerhin auch beabsichtigt. Gryffindor waren ja so berechenbar...

Mit schnellen Schritten hatte er zu ihm aufgeholt, lief auch gleich an ihm vorbei.
 

„Wo bleibst du denn? Wenn du weiterhin so trödelst, sind wir frühestens in einer Woche wieder in Hogwarts.“
 

Irgendwie machte es keinen Spaß, wenn Potter sich nicht wehrte. Oder wenigstens den Versuch unternahm ein wenig zynisch zu antworten. Daran hatten die Slytherin immer besonders viel Spaß: Gryffindor, die sich in Ironie, Sarkasmus und Zynismus übten. Ein Augen- und Ohrenschmaus, wenn man mal wieder keine Lust auf Hausaufgaben hatte.

So liefen sie ungefähr eine Stunde schweigend nebeneinander her, ohne dass sich das Antlitz des Waldes auch nur annähernd änderte. Man hatte das Gefühl im Kreis zu gehen, da sich die Baumanordnungen ständig wiederholten. . Als Draco schließlich eine Markierung mithilfe des Flagrate-Spruchs an einen Stamm machte und sie diese nach geschätzten zehn Minuten wieder sahen, wurde den beiden klar, dass sie tatsächlich im Kreis liefen. Potter kniete sich stöhnend hin und fragte:
 

„Und was machen wir jetzt?“
 

„Woher soll ich das wissen?“
 

„Oh man, ich denke, du kennst den Weg.“
 

Der Slytherin hob fragend eine Augenbraue.
 

„Hab ich wann gesagt?“
 

„Ich denke, du hast dich nicht verlaufen.“
 

„Hab ich auch nicht! Außerdem bist du doch hier der Held, also überleg dir etwas.“
 

Draco merkte selbst, wie sinnlos es war, sich noch weiter herausreden zu wollen. Natürlich hatte auch er sich verlaufen. Als er vor diesem Monster geflüchtet war, hatte er selbstverständlich nicht auf den Weg geachtet. Irgendwann hatte er dann gemerkt, dass er nicht mehr wusste, wo er war. Es war schlimm genug, sich das selbst einzugestehen, dem Gryffindor würde er den Gefallen sicher nicht tun.
 

„Was machst du eigentlich hier?“
 

Potter sah ihn von unten an, scheinbar war er zu faul wieder aufzustehen. Typisch Gryffindor eben. Allerdings hätte der Blonde sicher kein Problem damit sich an diesen Anblick zu gewöhnen. Es war schon ein Pluspunkt für das Ego eines Slytherin – auch, wenn er ihn sicher nicht brauchte – , wenn man einen Gryffindor, und dann auch noch Harry Potter persönlich, vor sich knien sah.
 

„Hatten wir das Thema nicht schon vorhin?“
 

„Ich meine, wieso bist du überhaupt in den Wald gegangen?“
 

Draco spürte, wie er leicht rot wurde. Ja, er war vor Fang weggelaufen und ja, Harry hatte regelmäßig mit dem Saurüden zu tun, weshalb dieser ihn wohl nur auslachen würde. Aber die Horde aufgebrachter Hexen hatte ihn ja zuerst in den Wald gescheucht. ... Hatte er Potter gerade gedanklich Harry genannt!? Das würde Blaise bereuen! Sobald sie aus dem Wald heraus waren, würde er-
 

„Hallo, Erde an Malfoy. Bitte kommen.“
 

Plötzlich fuchtelte etwas vor seinen Augen herum.
 

„Hm?“
 

Der Blonde hatte vollkommen vergessen, dass er etwas gefragt worden war.
 

„Oh, dank dir haben mich Pansys nette Clubmitglieder nur ein klein wenig bedrängt-“
 

„-und der Wald war am nächsten!? Jaah, das kenn ich.“
 

„Würdest du bitte aufhören meine Sätze zu beenden? Ich bin dazu sehr wohl selbst in der Lage.“
 

‚Und wieso antworte ich überhaupt?’, fügte der Blonde gedanklich hinzu.
 

Wenigstens wusste er jetzt, was die Mädchen gemeint hatten... Auch wenn ihn diese Erkenntnis auch nicht wirklich weiterbrachte. Sie mussten immer noch eine Lösung finden, um nicht wieder im Kreis zu laufen.
 

„Also, hast du irgendeine Idee, wie wir hier raus kommen?“
 

Har- Am liebsten hätte sich der Slytherin selbst geohrfeigt um diesen blöden Vornamen wieder loszuwerden. Potter erhob sich mit einem erneuten Stöhnen – hoffentlich taten seine Beine genauso weh wie Dracos – und meinte schließlich:
 

„Ich hab keine Ahnung. Vielleicht sollten wir einfach noch ’ne Weile laufen.“
 

„Um wieder hier anzukommen?“
 

„Dann müssen wir halt aufpassen.“
 

Aufpassen?“
 

„Jaah, verdammt. Das sagte ich gerade.“
 

„Ich weiß, was du gesagt hast.“
 

„Und wieso fragst du dann nach?“
 

„Ich habe nicht nach dem Wort gefragt. Ich wollte wissen, ob du noch ganz bei Trost bist.“
 

„Wieso sollte ich das nicht sein?“
 

„Erstens, weil du das nie bist und zweitens, weil wir ja wohl die ganze Zeit auf den Weg geachtet haben. Worauf willst du also aufpassen?“
 

Der Schwarzhaarige schien entweder genug zu haben oder sich geschlagen zu geben, denn er sagte nichts mehr. Was Draco nur Recht sein konnte, denn immerhin hatte er somit diesen kleinen Schlagabtausch gewonnen. Nur um sich selbst dessen noch einmal bewusst zu werden, setzte er sich mit einem erneuten Grinsen wieder in Bewegung. Wohin er sollte, wusste der Malfoy-Erbe auch nicht so genau, aber er war nun definitiv optimistischer.
 

„Lass mich raten, du hast schon einen ganz tollen, total unkaputtbaren Plan.“
 

Draco blieb stehen. Dabei lief Potter – ja, er hatte es sich gemerkt – auf ihn auf.
 

„Kannst du nicht aufpassen?“
 

„Sorry, man.“
 

Der Blonde seufzte, dann erreichten Harrys Worte seine Gehirn.
 

„Unkaputtbar?“ [2]
 

Hatte er ihn in Gedanken gerade wieder Harry genannt!?
 

„Hat dir das Wiesel dieses Wort beigebracht?“
 

Das Gesicht des Gryffindor wurde rot. Ob vor Wut oder vor Scham wusste Draco nicht, aber es war ihm auch egal. So lange, bis daraus ein Grinsen wurde.
 

„Hast du mir irgendetwas zu sagen, Frettchen?“
 

Der Slytherin riss seine Augen ungläubig auf.
 

Wie hast du mich gerade genannt?“
 

Er drehte sich vollends zu Gryffindors Goldjungen um. Nur die Tatsache, dass sich Malfoys nicht prügelten, hielt ihn davon ab mit der Faust auszuholen und zuzuschlagen. Außerdem war er bereits zu alt für kindische Prügeleien. Schließlich verengte der Blonde seine Augen zu Schlitzen und zischte:
 

„Nenn mich noch einmal so und du wirst es bitter bereuen. Und zur Not finde ich auch allein aus diesem Wald raus.“
 

„Ach ja, was hast du denn vor?“
 

Nun riss Dracos Geduldsfaden entgültig. Er drückte seinen Rivalen gegen den nächsten Baum, hielt dessen Handgelenke über dessen Kopf fest. Dann kam der Blonde dem Gesicht seines Widersachers so nahe wie möglich, ohne dass sie sich berührten.
 

„Hör zu, Potter!“
 

Angesprochener deutete ein Nicken an.
 

„Ich bin genauso ungern hier wie du. Also lass uns einfach nur einen Weg nach draußen finden und uns am besten einfach gegenseitig in Ruhe lassen.“
 

Ein weiteres angedeutetes Nicken.
 

„Gut.“
 

Draco ließ von dem Schwarzhaarigen ab, allerdings nicht ohne ihn noch einmal gegen den Baum zu stoßen. Mit einem abschätzenden Blick ging er einen Schritt zurück. Auf Harry – Potters – Gesicht war plötzlich ein Ausdruck zu sehen, den der Blonden nicht deuten konnte. Es war irgendwie eine Mischung aus... Furcht und Spott? Der Slytherin hob fragend seine linke Augenbraue.

Und plötzlich hatte er das Gefühl beobachtet zu werden. Und nein, der abwartende Blick des Gryffindors vor ihm war nicht Schuld. Ausnahmsweise, denn grundsätzlich war der Goldjunge immer Schuld. Als Draco dann auch noch ein Schnauben zu hören meinte, direkt neben seinem Ohr, stand ihm die Panik wahrscheinlich mehr als nur deutlich ins Gesicht geschrieben. Mit einem Ruck fuhr er herum und sah – nichts!

Seine Augen suchten den Wald unruhig ab, doch nirgendwo war auch nur die kleinste Bewegung auszumachen. Der junge Zauberer drehte sich wieder zu seinem Rivalen um. In einem kurzen Moment schien der ein Grinsen zu unterdrücken. Draco wollte gerade auffahren, als das Schnauben erneut zu hören war. Diesmal schien es jedoch von weiter vorn zu kommen. Die sturmgrauen Augen verengten sich, wie so oft, zu Schlitzen. Dann machte der Malfoy-Erbe einen weiteren Schritt zurück. Doch irgendetwas war hinter ihm. Erneut fuhr er herum und erneut sah er einfach nur einen Wald. Um ihn herum war nichts ungewöhnliches! Nicht einmal der Wind schien zu wehen. Dann war ein unterdrücktes Kichern Harrys zu hören. Mit einer schnellen, fließenden Bewegung sahen sich die beiden Widersacher wieder in die Augen, der Blonde hatte außerdem seinen Zauberstab gezogen und hielt diesen nun dem anderen an die Brust.
 

„Potter, was auch immer du machst, lass es!“
 

Der Angesprochene hielt lachend seine Hände hoch.
 

„Ich mache nichts. Wie du siehst...“
 

Es fiel Draco schwer ihm zu glauben, aber bei dem ehrlich aussehenden Grinsen war es auch schwer zu denken, dass der Schwarzhaarige log.
 

„Und was bitte ist dann so lustig?“
 

„Ach naja, weißt du, so lustig ist das gar nicht, ich-“
 

„Beantworte meine Frage!“
 

„Jaja, schon gut! Also, ganz einfach: Hinter die steht ein junger Thestral[3]. Scheinbar will er ein bisschen spielen oder dich einfach nur ärgern.“
 

Der Blonde glaubte, sich verhört zu haben.
 

„Ein... Thestral?“
 

Er war vollkommen perplex. Aber Harry nickte nur lächelnd. Doch gleich darauf wurde dieses Lächeln einfach nur spöttisch.
 

„Kannst du ihn etwa nicht sehen? Durftest du Papi noch nicht beim Töten zusehen?“
 

Die Augen des Slytherin weiteten sich überrascht. Was- Was fiel Potter ein, ihn so etwas zu fragen? Sicher, er war in einer Familie voller Todesser aufgewachsen. Sicher, er stand hinter dieser Familie. Sicher, auch er hatte vor Kurzem mit seiner eigenen Ausbildung angefangen. Aber doch nur um eben dieser Familie keinen Ärger zu bereiten. Er war nicht der, für den ihn die meisten hielten. Tief in seinem Inneren wollte er kein Todesser sein, tief in seinem Inneren widerten ihn die Methoden des Dunklen Lords sogar an.

Mit eingefrorenem Gesicht stand Draco noch eine Weile so vor dem Schwarzhaarigen, hatte einfach keine Kraft sich zu bewegen. Ihm war immer klar gewesen, in welche Richtung dessen Bild von ihm ging. Aber dass er so krass von ihm dachte, damit hatte der Junge nicht gerechnet. So langsam wurde ihm schwarz vor Augen. Er würde nicht das Bewusstsein verlieren! Das wollte er nicht. Und doch wollte er für einige Momente einfach nichts mehr mitbekommen.
 

***
 

Als sich Malfoy nach geschlagenen zehn Minuten immer noch nicht vom Fleck bewegt hatte, sah Harry ein, dass die Frage wohl ziemlich unhöflich und unpassend gewesen war. Der Blonde stand da, mit leicht geöffnetem Mund und weit aufgerissenen Augen, in denen kleine Stürme zu wirbeln schienen. Zum ersten Mal hatte der Gryffindor das Gefühl, dem anderen unrecht zu tun. Er hatte ihn nie so aufgelöst gesehen, hatte nie auch nur die kleinste Regung in den grauen Iriden wahrnehmen können.

Schließlich hob der Schwarzhaarige vorsichtig seine Hand, nahm den Zauberstab, der sich noch immer an seiner Brust befand und in unregelmäßigen Abständen kleine, allerdings nicht wirklich schmerzhafte Stromstöße aussendete, zur Seite. Der andere reagierte nicht darauf. Er ließ ihn einfach machen, schien nichts mehr von seiner Umwelt mitzubekommen. Irgendwie empfand Harry plötzlich etwas wie Mitleid für seinen Rivalen. Es tat ihm Leid, eine solche Frage gestellt zu haben. Er musste ihn wieder auf andere Gedanken bringen.
 

„Hey, Malfoy!“
 

Noch immer keine Reaktion. War er wirklich so sehr weggetreten!? Das Schuldgefühl in Harry breitete sich weiter aus. Er versuchte noch einmal, den Blonden anzusprechen, schüttelte ihn diesmal zusätzlich leicht an den Schultern. Aus dem Augenwinkel nahm der Junge wahr, wie der Thestral den Kopf leicht schief legte und sie aufmerksam betrachtete. Doch um das Tier würde er sich erst kümmern können, wenn der Slytherin wieder bei Bewusstsein war. Als dieser aber nach drei weiteren Versuchen immer noch nicht reagierte, wollte der Gryffindor schon beinahe aufgeben. Jedoch nicht, ohne vorher noch einen letzten Versuch zu starten. Wenn auch das nichts nützte, würde er ihn irgendwie wach prügeln müssen. Doch da er bisher keinen Erfolg gehabt hatte, wandte er nun eine andere, ziemlich verrückte Technik an.
 

„Hey, Draco. Es tut mir Leid, hörst du? Komm wieder zu dir.“
 

Der Schwarzhaarige hatte nicht gedacht, dass er jemals mit so sanfter Stimme auf Malfoy einreden würde. Doch es schien immerhin nicht umsonst gewesen zu sein, denn der Blonde blinzelte ein paar Mal kurz, so als wäre aus einer Trance erwacht und sah dann in die grünen Augen seines Gegenübers. Sie verharrten einen Augenblick so, bis der Slytherin die Stille durchbrach:
 

„Ist er immer noch da?“
 

Harry war verwirrt.
 

„Der Thestral. Ist er immer noch hier?“
 

Scheinbar hatte man ihm seine Verwirrung deutlich angesehen. Der Blonde machte es ihm aber auch nicht gerade leicht. Erst war er total weggetreten und im nächsten Moment fragte er nach einem Geschöpf, das vor einer viertel Stunde im Gespräch gewesen war... Als Antwort nickte der junge Zauberer schließlich, zeigte mit dem Kopf kurz in die Richtung, in der das Tier noch immer einfach nur dastand, die Situation scheinbar interessiert beobachtete.
 

„Wieso?“
 

„Schon mal daran gedacht, dass die Viecher fliegen können?“
 

Harrys Miene hellte sich auf. Natürlich! Auf dem Rücken des Knochenpferdes würden sie aus dem Wald fliegen können. Doch würde es die zwei Jungen tatsächlich schon tragen können? Und würde es sie tatsächlich bis an den Rand des Waldes bringen? Aber einen Versuch war es immerhin wert.
 

„Jaah, du hast recht.“
 

Der Schwarzhaarige nahm seine Hände von den Schultern des anderen, die, zu seinem eigenen Erstaunen, bis dahin dort verweilt hatten. Dann stellte er sich mit einem kleinen Schritt neben den Blonden. Er lächelte den Thestral an. Auf den ersten Blick waren diese Geschöpfe hässlich, aber wenn man das Tier genauer betrachtete, war es wirklich hübsch.
 

„Sag mal“, begann der Gryffindor einen Gedanken auszusprechen, der ihm gerade durch den Kopf ging. „Wie willst du eigentlich auf ihn rauf kommen, wenn du ihn nicht siehst?“
 

Malfoy schien den Thestral ebenfalls ansehen zu wollen, wahrscheinlich um zu zeigen, dass er keineswegs so hilflos war, doch sein Blick verweilte schließlich einige Zentimeter neben dem Kopf des Tieres. Harry musste grinsen. Dann nahm die sonst so blasse Haut einen untypischen rötlichen Ton an. Hatte er seinen eigenen Fehler bemerkt? Dann beantwortete der Malfoy-Erbe die gestellte Frage schon beinahe kleinlaut:
 

„Ich schätze, dass ich ausnahmsweise mal deine Hilfe brauche...“
 

Der Gryffindor sah den anderen überrascht an. Er hatte mit einer spöttischen, höhnischen Antwort gewartet, aber nicht mit einer Bitte. Hatte ihm dieser – zugegebenermaßen derbe – Scherz vorhin wirklich so sehr zugesetzt!?
 

„Ähm, Malfoy? Alles in Ordnung mit dir?“
 

Der Blonde löste seinen Blick von dem magischen Geschöpf, sah nun zu Harry. Seine Augen wurden langsam wieder schmaler.
 

„Ich wollte dich eigentlich fragen, woher du wissen willst, ob es ein ‚er’ ist, aber nett wie ich bin wollte ich deiner Bitte gerecht werden und einfach nur den Waffenstillstand einhalten. Aber wenn dir das auch nicht passt, kann ich dir auch nicht helfen.“
 

Erneut wurde der Schwarzhaarige von dem Slytherin überrascht. Er war heute so unberechenbar. Da war es noch schwerer, mit ihm umzugehen, als sonst. Wobei man im Normalfall ja nicht von ‚miteinander umgehen’ sprechen konnte.
 

„Nein, ist schon gut.“
 

Damit war die Diskussion beendet, bevor sie überhaupt richtig angefangen hatte, was sicher das Beste war im Moment. Mit einem Schritt war der junge Zauberer an den Thestral herangetreten, überlegte, wie er am besten aufsteigen könnte, ohne dem Tier wehzutun. Er entschied sich schließlich dafür Malfoy zuerst zu helfen, damit es nicht seine Schuld war, wenn es bockte.
 

„Vielleicht solltest du zuerst aufsteigen.“
 

Der Blonde sah den anderen skeptisch an, zog vorsichtshalber eine Augenbraue nach oben.
 

„Und warum sollte ich?“
 

„Hatten wir nicht etwas gesagt?“
 

„Wir haben einen Waffenstillstand vereinbart und nicht gesagt, dass wir einander blind vertrauen. Was wir im Übrigen nie werden.“
 

Bei der Aussage spürte Harry ein leichtes Stechen in seiner Brust, schob es aber auf den Stress der letzten Stunden.
 

„Ganz einfach. Von hier kann ich dir besser helfen, als wenn ich schon oben sitzen würde.“
 

Ganz schien der Malfoy-Erbe nicht überzeugt zu sein, doch er setzte sich in Bewegung. Direkt neben dem Gryffindor blieb er stehen, fragte:
 

„Wo sind die Flügel?“
 

Der Thestral, der alles immer noch interessiert beobachtete, ließ sich nun von dem Schwarzhaarigen bereitwillig berühren und auch Malfoy durfte nach dem Flügel aus Hautlappen tasten. Scheinbar hatte das Tier jegliche Scheu abgelegt.
 

„Du musst direkt vor den Flügeln aufsteigen, hörst du? Stütz mich und dann kommst du vorsichtig nach, verstanden!? Vorsichtig!“
 

Harry nickte gehorsam, bot dem Blonden eine Räuberleiter an, damit dieser endlich auf das magische Geschöpf aufsteigen konnte. Dann wies er ihn an – da er tatsächlich gebeten wurde –, wie er auf dem Tier weiter nach hinter rutschen konnte, ohne ihm wehzutun. Daraufhin legte der Gryffindor selbst seine Hände zwischen die Schultern des Thestrals und stützte sich mit Schwung auf ihm ab. Scheinbar ging das zu schnell oder einfach zu ruckartig, denn plötzlich stieg das Tier mit einem Wiehern und warf den Blonden ab und auch Harry verlor für kurze Zeit das Gleichgewicht, konnte aber gerade so noch auf seinen Füßen landen. Im Gegensatz zu dem Slytherin, der wimmernd auf seinem Rücken lag und versuchte, seinen linken Fuß zu halten. Verzweifelt sah der Schwarzhaarige dem Tier hinterher, das in den Wald hineinrannte, bis es nicht mehr zu sehen war. Sein Blick blieb trotzdem an der Stelle haften, bis Malfoy ihn aus seinen Gedanken riss.
 

„Sagte ich nicht vorsichtig!? Hörst du anderen auch nur einmal zu? Oder bist du zu dumm dir Dinge nur ein paar Minuten zu merken? Wahrscheinlich beides. Was habe ich nur verbro-“
 

Mit einem Ausruf unterbrach der Blonde seine eigene Tirade. Er hatte versucht aufzustehen, war aber gleich darauf wieder zusammengesunken. Der Held der Zauberwelt sah ihn eine Weile zweifelnd an. Er wusste, dass Malfoy gern übertrieb, aber ob er dies auch in einer solchen Situation machen würde, da war er nicht sicher. Scheinbar war der Eisprinz wirklich schmerzhaft gelandet. Schon wieder tat er Harry leid. Was war nur los? Kaum mussten die beiden gezwungenermaßen Zeit miteinander verbringen, schon keimte so etwas wie Mitleid für seinen ärgsten Rivalen in ihm auf!? Die Welt spielte wirklich verrückt.
 

„Verdammt. Potter, das ist alles deine Schuld!“
 

Doch so schlimm konnte es auch nicht sein, denn meckern konnte er noch. Und wenn das noch ging, dann stand die Welt noch. Auch wenn es Harry im Moment ein klein wenig auf die Nerven ging, dass wieder alles an ihm ausgelassen wurde. Aber er wollte nicht weiter darauf eingehen, um nicht schon wieder einen Streit vom Zaun zu brechen.
 

„Jetzt reiß dich zusammen und steh auf. Bist du ein Mann oder eine Maus?“
 

Malfoys wutverzerrten Ausdruck ignorierend drehte sich der Gryffindor um und ging ein paar Meter weiter. Doch hinter ihm waren keine weiteren Schritte zu hören. Also drehte er sich noch einmal um. Und da saß der Slytherin noch immer, besah sich seinen schmerzenden Knöchel. Harry legte seinen Kopf schief, fragte sich, ob der Blonde es vielleicht doch ernst meinte.
 

„Kannst du wenigstens aufstehen?“
 

Der Malfoy-Erbe hob seinen Kopf. Er schien kurz mit sich zu ringen, ob er einen Kommentar abgeben sollte oder nicht, entschied sich aber schließlich dagegen und zuckte nur mit den Schultern. Dann stützte er sich mit den Händen ab, versuchte in die Hocke zu gehen, sank mit schmerzverzerrtem Gesicht wieder zurück. Der Schwarzhaarige seufzte auf, bevor er wieder zu dem am Boden sitzenden Jungen zurückging, der es unterdessen erneut versuchte.
 

„Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sage, aber: Warte, ich helf dir.“
 

Während er das sagte, reichte Harry ihm seine Hand. Der Blick des Blonden ruhte auf dieser und wechselte unterdessen nur von skeptisch über dankbar zu wütend – wobei dankbar sicher nur eine Einbildung war.
 

„Ich brauche deine Hilfe nicht. Nur weil du dich für den Größten hälst, heißt das noch lange nicht, dass auch ich von dir gerettet werden muss. Ich komme auch allei-“
 

„Ach ja? Dann sei keine Memme und steh auf und lauf weiter.“
 

Doch keine Reaktion folgte. Außer vielleicht, dass Malfoy seinen Blick zu Boden senkte und diesen ausgiebig studierte. Harry war wirklich kurz davor, die Geduld zu verlieren. Es war wirklich zum Haare raufen. Wie konnte man nur so unkooperativ sein? Ohne weitere Fragen zu stellen, ergriff er seinen Rivalen unter den Armen und hob ihn mit einem Ruck hoch. Der Junge war schwerer, als er aussah. Eigentlich war er ziemlich leicht, doch er hatte ihm immer noch weniger Gewicht zugetraut...
 

„Was soll das!?“
 

„Willst du vielleicht ewig hier sitzen?“
 

„Wenn mich das davor bewahrt, deinem Weltretterkomplex zum Opfer zu fallen, dann ja.“
 

„Komplex, ja!? Ich lasse einfach nur ungern Menschen wehrlos zurück. Auch wenn ich sie noch so wenig mag.“
 

„Sag ich doch, Weltrette-“
 

„Kannst du nicht einfach mal die Klappe halten!?“
 

„Kannst du mich nicht einfach meine Sätze beenden lassen? Und ich bin jetzt also schuld, dass sich unser Fluchtmittel verflüchtigt hat, ja!?“
 

Der Gryffindor reagierte nicht weiter, sondern legte den linken Arm seines Hauskameraden um seine Schultern und versuchte, diesen zu stützen. Was sich allerdings als schwierig erwies, da der Blonde sich mit beiden Armen zu wehren versuchte.
 

„Jetzt halt, verdammt noch mal, still!“
 

„Von dir muss ich mir nichts sagen lassen.“
 

„Solltest du aber, wenn du nicht von irgendwelchen wilden Tieren gefressen werden willst.“
 

Aus dem Augenwinkel konnte Harry erkennen, wie das Gesicht des Blonden beinahe die Farbe seiner Haare annahm. Und die waren bekanntlich sehr hell.
 

„Soll ich dir vielleicht doch helfen?“
 

Malfoy wandte seinen Blick wieder gen Boden und der Schwarzhaarige setzte sich in Bewegung. Zu seiner Überraschung humpelte der Slytherin tatsächlich neben ihm her. Bis er nach ein paar Metern wieder stoppte.
 

„Was ist das?“
 

Harry sah ihn an.
 

„Was?“
 

Mit seinem freien, rechten Arm, zeigte der Malfoy-Erbe auf einen kleinen, weißen Zettel, der auf dem Boden lag.
 

„Das.“
 

Der Gryffindor nahm den anderen Arm, der um seine Schultern gelegt war, nach oben und duckte sich unter ihm weg, sodass er wieder frei stand.
 

„Halt dich an dem Baum fest.“
 

Ohne darauf zu warten, dass Malfoy sich wirklich festhielt, ging Harry auf den kleinen Zettel zu. Anschließend wünschte er sich, er hätte es nicht getan. Er wurde zwar innerhalb weniger Millisekunden bleich, sehr bleich, aber bevor er irgendwie reagieren konnte, holte der Blonde ihn aus seinen Gedanken.
 

„Was ist es denn?“
 

Den ersten Schock überwunden stürmte der Schwarzhaarige auf seinen Rivalen zu und hielt ihm das Stück Papier vor die Nase. Diese färbte sich augenblicklich wieder so, dass man Haut und Haare nur schwer unterscheiden konnte. Doch diesmal ließ Harry ihm keine Chance irgendetwas zu tun.
 

„Was soll das, hä? Wie kommst du darauf, diesen... Müll mit dir herumzutragen!?“
 

„Gib es her!“
 

„Oh nein, das kannst du aber vergessen.“
 

„Harry, gib mir dieses verdammte Foto!“
 

„Ach ja, wozu brauchst du es denn? Komm doch her und hol es dir.“
 

Vorsichtshalber ging der Gryffindor wieder einige Schritte zurück. Die Augen des Slytherin verengten sich wie so oft zu Schlitzen.
 

„Als ob ich mich vor dir rechtfertigen müsste.“
 

Dann holte der Blonde schnell seinen Zauberstab hervor und rief: „Accio Foto.“, und Harry war nicht schnell genug, um es festzuhalten. Doch wenn er genau war, dann hatte ihn etwas abgelenkt, weshalb das Bild kurzzeitig nebensächlich geworden war.
 

„Ha... Hast du mich gerade Harry genannt!?“
 

Nun wurde die Haut des Malfoy-Erben rot – und es war ganz sicher kein Sonnenbrand – und der Schwarzhaarige wusste nicht, wie er all das deuten sollte. Das Foto, das den Kuss zeigte, dann sein Vorname. Das konnte doch eigentlich nur... Nein, der Gedanke war einfach zu absurd, um ihn auch nur zu Ende zu denken.
 

„Verdammt, das ist alles Blaises Schuld. Und wieso rechtfertige ich mich jetzt doch!?“
 

Führte Malfoy da gerade Selbstgespräche? Aber das tat nun auch nichts zur Sache. Fakt war, dass sie immer noch aus dem Wald finden mussten. Und Fakt war, dass es sicher in ein paar Stunden dunkel werden würde und er dann endlich wieder im warmen Gemeinschaftsraum sitzen wollte.
 

„Lass uns weitergehen.“
 

Der andere Sucher starrte ihn an, als würde er einen Außerirdischen sehen. Doch dann nickte er gehorsam. Also ging Harry wieder auf ihn zu und ließ den Slytherin wieder seinen Arm um seine Schultern legen.
 

***
 

Es war erniedrigend, einfach nur erniedrigend. Erst rannte er vor Mädchen weg, dann vor einem Hund, wobei er sich verlief. Anschließend traf er den dümmsten aller Gryffindor, ließ er sich von einem Thestral verarschen, wurde annähernd ohnmächtig, verlor dieses peinliche Bild, von dem er nicht einmal gewusst hatte, dass er es noch bei sich trug und nannte Potter beim Vornamen. Und nun musste er sich von diesem verdammten Möchtegern-Helden mit Weltretterkomplex auch noch helfen lassen. Mittlerweile war es auch schon dunkel geworden, was bedeutete, dass sie seit einigen Stunden durch den Wald wanderten, ohne irgendwie Erfolg zu haben. Was hatte er nur falsch gemacht?
 

„Hey, sieh mal.“
 

Draco schreckte aus seinen Gedanken hoch, als er die Stimme des Schuldigen an dieser Situation hörte. Was war denn nun schon wieder?
 

„Was denn?“, fragte er also gereizt. Doch Harry schien diese kleine Tatsache einfach zu ignorieren und zeigte nach vorn. Der Blonde folgte nun mit seinem Blick der Richtung, in die der ausgestreckte Finger des anderen zeigte. ... Es war ein erstaunlich dünner Finger. Hatte Harry schon immer so lange und schmale Hände gehabt?
 

„Ist das ein Haus?“
 

„Hm?“
 

Der Slytherin konzentrierte sich wieder mehr aufs Schauen, als aufs Denken. Und dort, vielleicht 200 Meter vor ihnen, stand tatsächlich eine kleine Hütte, nicht größer als die, die der Möchtegern-Professor und Wildhüter Rubeus Hagrid bewohnte, auch ähnlich aufgebaut. Die Außenwände bestanden aus Holz und das Dach bildeten zahlreiche lange Grashalme und Stroh. Allerdings wunderte sich Draco, dass sie überhaupt so weit sehen konnten. Doch er konnte nicht weiter darüber nachdenken – was er ja gerade eben eh aufgegeben hatte –, da der Schwarzhaarige plötzlich schneller wurde und ihn praktisch hinter sich herschleifte. Und gleich darauf fing er an, einfach drauf los zu plappern.
 

- „Was meinst du, wieso hier ein Haus steht?“

- „Wer das wohl gebaut hat? Und wann?“

- „Ob wir da irgendetwas finden, wie wir hier herauskommen?“
 

Er konnte sich nicht einmal die Ohren zuhalten und so musste er sich die nächsten 200 Meter – die sich ziemlich lang hinzogen, da er ja noch immer humpelte – den Nonsens des Gryffindors anhören. So war er sehr froh, als sie die Hütte endlich erreichten und er sich setzten konnte, indem er an der Wand hinabrutschte, während Harry das Innere erforschte. Doch plötzlich schrie der auf. Draco fuhr hoch, ließ sich mit einem unterdrückten Schrei aber wieder zurücksinken und fragte dann mit lauter Stimme:
 

„Alles ok da drin?“
 

Und putzmunter erklang es von innen: „Jaja, alles bestens. Da war nur eine Spinne, das ist alles.“
 

„Und deshalb machst du so ein Geschrei!?“
 

Mit großer Mühe und viel Selbstbeherrschung hievte sich der Blonde an der hölzernen Hauswand nach oben. Von innen erklang wieder die fröhliche Stimme des Schwarzhaarigen: „Es war halt eine sehr große Spinne. Aber es ist auch eigentlich nur ein Skelett, weil eigentlich ist sie ja schon tot...“
 

Ein gequältes und nicht nur aus Versehen genervt klingendes „Aha“ war von Draco zu hören, ehe er endlich stand und sich an der Wand abstützte, um zum Eingang zu humpeln. Ein Blick reichte, um festzustellen, dass nicht nur das Äußere an das Häuschen des Wildhüters erinnerte. Er hatte zwar nur sehr selten einen kurzen Moment die Hütte Hagrids von Innen gesehen, aber das hatte ihm gereicht. Und hier sah es halt genauso spärlich eingerichtet aus. Doch Potter schien es zu gefallen. Kein Wunder, er kannte es ja nicht anders...
 

„Und was bringt uns diese staubige Hütte jetzt?“
 

„Naja, zumindest haben wir jetzt einen Unterschlupf für die Nacht.“
 

Draco glaubte, sich verhört zu haben.
 

„Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich die Nacht hier draußen, in diesem verdammten Wald, mit dir unter einem Dach, auf einem staubigen Fußboden, in einer kleinen, verdreckten Hütte verbringe, oder!?“
 

Das war sicher nur ein Scherz gewesen. Das konnte Harry einfach nicht ernst gemeint haben. Langsam schüttelte der Blonde seinen Kopf. Nein, er würde hier sicher nicht übernachten. Und schon gar nicht mit dem Gryffindor zusammen. Er wusste selbst nicht, was genau ihn daran störte. Vielleicht, weil die Situation einfach zu gefährlich war.
 

„Ähm, doch, eigentlich schon. Was genau stört dich daran? Wir haben doch Waffenstillstand vereinba-“
 

„Ich weiß es doch auch nicht genau. Fest steht, dass ich hier nicht bleibe. Lieber renne ich weiterhin draußen in diesem beschissenen Wald herum.“
 

Der Slytherin atmete einmal tief durch. Er musste sich zusammenreißen. Er war kurz davor, die Fassung zu verlieren. Nicht nur, dass er laut geworden war, nein, er hatte sich sogar zu Umgangssprache herabgelassen. Kein gutes Zeichen! Normalerweise meinte Draco, sich so weit zusammenreißen zu können, dass er nur aus sich heraus ging, wenn er sich heimisch fühlte und wusste, dass er nichts verbergen musste. Warum also in Harrys Nähe? Und warum verdammt noch mal Harry?! Das war Potter! Nicht Harry, sondern Potter! Dieser verdammte Blaise.
 

„Alles in Ordnung?“
 

„Ja verdammt, es ist alles in Ordnung. Und selbst wenn nicht... Du wärst sicher der Letzte, dem ich etwas erzählen würde.“
 

Harry nickte nur und drehte sich um. Der Blonde dagegen ließ sich wieder an der Wand herabsinken – diesmal aber im Inneren. Er seufzte auf, versuchte einfach für kurze Zeit zu vergessen, warum er hier war, wo überhaupt und auch mit wem. Doch dieser Jemand machte es ihm nicht gerade einfach. Wie eigentlich immer.
 

„Sieh mal, es gibt hier sogar ein kleines Bett. Wenn du magst kannst du es haben. Du weißt schon, wegen deinem Fuß.“
 

„Hm...“
 

Draco war müde. Er wollte nicht mehr nachdenken müssen. Dieser Tag war wahrscheinlich einer der Schlimmsten in seinem bisherigen Leben. Und er hatte schon einiges erlebt... Aber er wollte ganz sicher auch nicht hier bleiben. Hier, in dieser kleinen, schäbigen Hütte war es einfach zu... schäbig, um eines Malfoys würdig zu sein. Aber wenn er mit Harry hier war...
 

***
 

Als Harry keine Antwort erhielt, zumindest keine ernstzunehmende, ging er wieder in das Hauptzimmer zurück und stellte schmunzelnd fest, dass der Blonde eingenickt war. Scheinbar war das Häuschen doch nicht so schlimm. Wie er da so schlafend saß, konnte man fast denken, dass eine gute Seele in ihm wohnte. Aber auch nur, wenn man ihn nicht kannte.

Der blasse Teint, die glatte Haut und die seidigen, blonden Haare erinnerten irgendwie an den Anblick eines Engels... Schnell verscheuchte der Gryffindor diesen Gedanken wieder und überlegte, wie er Malfoy nun am besten in das kleine Bett bringen konnte. Er entschied sich schließlich dafür, ihn zu tragen. Glücklicherweise saß der ja schon, sodass es leichter war, ihn auf die Arme zu hieven. Harry hatte ihn vorhin schon einmal hochgehoben, hatte gemerkt, dass er nicht allzu viel wog, aber jetzt, so friedlich schlafend, schien es noch weniger zu sein. Gerade wollte der Schwarzhaarige den Blonden langsam ins Bett gleiten lassen, als dieser sich plötzlich an seinem Hals festklammerte. Zusätzlich vergrub er noch sein Gesicht in dessen Halsgrube. Wäre es ein Mädchen gewesen, Harry hätte nicht gewusst, wie er reagiert hätte. Doch nun musste er reagieren. Und er wusste genauso wenig, wie.

Er war sich sicher, dass er jeden anderen einfach hätte aufs Bett fallen lassen, vielleicht sogar Ron, aber irgendetwas hinderte ihn daran. Also musste er sich wohl oder übel mit auf das kleine Gestell quetschen und ihn dann irgendwie loswerden. Doch das war einfacher gesagt, als getan. Mit jeder Bewegung, die der Gryffindor machte, verstärkte der andere seinen Griff um dessen Hals. Also versuchte der Schwarzhaarige, einfach für kurze Zeit ganz ruhig zu liegen und dann, mit möglichst kleinen, kaum spürbaren Bewegungen, aus seinem Gefängnis zu entkommen. Und tatsächlich stand er nach gefühlten 30 Minuten wieder auf festem Boden.

Leise verließ er das Zimmer wieder, betrat erneut das deutlich größere und ging zur Tür, die noch immer offen stand. Kurz lugte er einmal nach links und einmal nach rechts, bis er sicher war, dass niemand in der Nähe war. Dann verteilte er vor der Tür zwei ‚Cave inimicum’[4] und schloss dann ab. Langsam schlich er in den Schlafraum zurück. Mit einem geflüsterten ‚Engorgio’ vergrößerte er das Bett – wieso war er da eigentlich nicht schon davor drauf gekommen? – und legte sich nun ebenfalls darauf. Seinen Umhang legte er ab und deckte den blonden Jungen, der neben ihm leise vor sich hin murmelte, damit zu. Erneut musste er schmunzeln, als er sah, wie unschuldig Malfoy aussah. Unbewusst strich er ihm durch das seidige, engelsgleiche Haar. Dann drehte er sich auf die Seite und schlief nach einiger Zeit ebenfalls ein.
 

***
 

Verschlafen blinzelte Draco kurz. Nach einigen Momenten stellte er fest, dass er in einem Bett lag, wenn auch nicht sehr bequem, und zugedeckt worden war. Doch weiter reichte seine Orientierung nicht, weshalb er nicht bemerkte, dass sich direkt neben ihm ein weiterer Brustkorb gleichmäßig hob und senkte. Da es noch ziemlich dunkel war, entschied sich der Blonde dazu, weiterzuschlafen. Es dauerte auch nicht lange, bis er wieder in einen traumlosen Schlaf fiel.
 

***
 

Harry war kalt, als er irgendwann gegen Mitternacht kurz aufwachte – zumindest fast, denn er befand sich noch immer im Halbschlaf. Deshalb suchte er nach seiner Decke. Nach einigem Tasten – er war zu faul, seine Augen aufzumachen, wahrscheinlich war es eh zu dunkel – konnte er tatsächlich einen Zipfel[5] ergreifen. Dieser Zipfel war eigentlich viel zu hart für ein Stück Stoff und endete merkwürdigerweise in fünf ebenso harten, unterschiedlich langen und unterschiedlich dicken Fäden, aber das war nebensächlich, denn es war warm. Diese Decke würde er sich mitnehmen, einfach so, und heimlich in seinem Bett verstecken, damit sie ihm auch ja niemand wegnehmen konnte. Auch wenn sie ungewöhnlich schwer war. Mit einem Lächeln driftete er wieder ins Land der Träume ab.
 

***
 

Als Draco das nächste Mal aufwachte, spürte er, dass er auf einer merkwürdigen Unebenheit lag. Und diese Unebenheit bewegte sich auch noch. Auch wenn diese Schaukelbewegungen sehr beruhigend waren und gleich zum Weiterschlafen einluden, musste der Blonde doch herausfinden, worauf er da lag. Er musste einen Schrei unterdrücken, als er bemerkte, dass er da gerade auf Potter gelegen hatte. Was machte der denn im Slytherin-Gemeinschaftsraum!? Langsam dämmerte es dem Sucher des grünen Hauses und er betrachtete den Gryffindor zweifelnd. Hatte der ihn etwa hierher ins Bett getragen? Aber wieso hielt er seine Hand? War das Absicht? Draco hoffte einfach, dass die Antwort darauf negativ ausfallen würde, ging einfach davon aus. Doch wieso lag er überhaupt mit hier? Er hatte ihm dieses Bett angeboten, also hätte er ihn ruhig allein darin schlafen lassen können.

Langsam bemerkte er, wie falsch seine Einstellung war. Der Schwarzhaarige hatte ihm geholfen, obwohl sie Rivalen waren, hatte ihm scheinbar sogar seinen Umhang als Decke gegeben. Vielleicht war Harry doch kein so schlechter Mensch, wie seine Eltern ihm immer weismachten...

Ehe er überhaupt realisierte, was er da tat, war sein Gesicht nur noch wenige Zentimeter vom Gesicht des anderen entfernt. Was hatte er da vor!? Seinen Verstand ignorierend stützte er sich auf seine Hände. Bei der Bewegung glitt ein kleiner Zettel aus der Tasche des Stoffes, der ihm um die Schultern hing. Hatte Harry ihm das Foto wieder abgenommen und schließlich doch aufgehoben? Langsam kam er dem schlafenden Gesicht wieder näher, schloss schließlich im Tempo seiner Bewegung die Augen. Als diese ganz geschlossen waren, verschlossen auch seine Lippen die des Gryffindor.

Schnell zog sich Draco wieder zurück. Er atmete schwer. Mit weit aufgerissenen Augen starrte der Blonde den schlafenden Jungen neben sich an. Was, bei Salazar, hatte er da getan!? Zitternd legte sich der Slytherin wieder hin, zog seine ‚Decke’ bis zur Nase hoch und versuchte, sich zu beruhigen und irgendwie einschlafen zu können. Hoffentlich hatte Harry – ja verdammt, es war Harry – nichts mitbekommen. Und er hoffte, dass Pansy ihn damals angelogen hatte. Er würde wahrscheinlich das erste Mal wegen einer Lüge dankbar sein.
 

‚Oh Gott, Pansy! Gnade dir Gott, dass man vom Küssen nicht wirklich wach wird.’ [6]
 

Ein kleines Stoßgebet schickte der Malfoy-Erbe noch gen Himmel, bevor er sich umdrehte, weg von seinem Schulkameraden.
 

***
 

Harry lag mit zusammengekniffenen Augen da, sein Körper war vollkommen versteift. Das war eben nicht wirklich passiert, oder!? Er wusste nicht, was schlimmer wäre. So etwas zu träumen oder die Realität. Vielleicht war es auch gar nicht Malfoy gewesen. Aber außer ihnen beiden war niemand hier... Außerdem hatte er zusätzlich Schutzzauber angebracht. Also hatte der Blonde ihn gerade tatsächlich geküsst!? Hatte Draco – Malfoy – ihm tatsächlich auch seinen zweiten Kuss geraubt!? Und das im Schlaf.

Harry fühlte sich übel. Wie sollte er dem anderen am nächsten Morgen gegenübertreten? Und wieso kümmerte ihn das überhaupt? Immerhin hatte er ja ‚geschlafen’. Hätte er es doch nur wirklich getan. Wieso auch musste er ausgerechnet jetzt aufwachen? Jetzt hatte er sogar vergessen, was er geträumt hatte. Aber es schien schlimm gewesen zu sein, wenn er davon aufwachte. Leicht zitternd drehte er sich zu der Seite, in der der Blonde nicht lag. Er würde einfach noch die letzten Stunden bis zum Sonnenaufgang schlafen und dann weitersehen. Doch bei seinem unruhigen Schlaf bisher wagte er gerade mal zu hoffen, dass er auch durchschlief.
 

~To be continued~
 

+#+#+#+#+
 

[1] Stimmt, denn wie jeder weiß, kann man nur bis zur Hälfte reinrennen, weil’s danach wieder raus geht ;)

[2] Leute, glaubt’s oder nicht, ich habe tatsächlich neulich in einem buch das Wort ‚unkaputtbar’ gelesen. Und zwar ernst gemeint.

[3] Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass Harry schon weiß, was ein Thestral ist...

[4] Ein Schutzzauber, der eine gewisse Sicherheit für den Platz, an dem man sich aufhält, gewähren soll. (Potterpedia)

[5] Nein, nicht der Zipfel XD

[6] Also mein Freund ist aufgewacht, als ich ihn geküsst habe... Aber er hat nicht mitbekommen, was genau ihn geweckt hatte... ´:D
 

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
 

Ich will diesmal gar nicht so viel sagen, außer, dass das Kapitel echt ein Monster geworden ist. Wie soll ich das noch überbieten können!?
 

Wie immer freu ich mich über Kommis und auch über Kritik!
 

lG,

die Nitschieh
 

And now, the Greetings:

@ Aatkha: Ich hoffe, du bist auf deine Kosten gekommen XD Der Kuss an der Stelle war aber tatsächlich schon geplant gewesen ^^

Ich glaube ehrlich gesagt auch nicht, dass ich so eine Story schreiben könnte, in der es sofort zur Sache geht. Es wird auch hier noch ne Weile dauern ^^°

Und Dray (♥) ist auch einfach toll!

@ 1Yumi-1chan: Ihr steht alle hinter mir!? *.* Weißt du, wie toll es ist, das zu hören!? Danke :) Ach ja, und noch mal danke, dass du dich als meine Beta zur Verfügung stellst (hört sich interessant an XD). Jaah, alle mal herhören, das hier ist meine allerliebste Yumi-chan, die für mich betat ^^

@ Nici2801: Oh Gott, irgendwann werd ich noch dick XD Sorry, dass es so lang gedauert hat. Ich wollte halt die Umfrage ein bisschen laufen lassen, deshalb konnte ich nicht früher anfangen.

@ evil-kittylein: Ich mag Blaise auch ^^ Auch wenn es Leute gibt, die ihn definitiv besser darstellen können, ich bin ganz zufrieden mit ihm :)

@ ceryes_obskura: Oh, ein neuer Name ^^ *freuz* Wie schon bei Aatkha geschrieben, würde ich es mir gar nicht trauen, eine Geschichte zu schreiben, bei der es sofort zur Sache geht.

@ Kirany_TaMoe: Kritik o.O *hüpft* Ich habe Kritik bekommen ^^ *sich freut* Jaah, ich freu mich auch über Kritik, so was brauche ich auch, um euch nicht irgendwann alle zu verlieren! Also danke, Schatzö ^^ *verbeug*

@ Miele-: XD Jaah, das mit der Dusche musste irgendwie sein ^^°

Ich schreibe jedem eine ENS, der mir ein Kommi da lässt ;) Also immer ganz fleißig schreiben, sonst... *unschuldig pfeif*



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Tweeky
2009-12-20T10:51:08+00:00 20.12.2009 11:51
bin grad auf deine ff gestoßen... und...
aaaaaw, ich bin normal n bisschen faul, wenn es ums kommi schreiben geht, aber diese ff is so toll da MUSS man einfach unbedingt was schreiben!! >/////<
erst mal find ich, dass die charaktere von dir alle so süß dargestellt werden, die art wie sie reden, handeln und denken, da muss man sie einfach alle lieb haben!
außerdem könnte man diese ff echt unter comedy stellen, ich find schon, dass du en tollen humor hast, der in der ff super rüberkommt!^^
die story is sowieso genial, ich hab mir so einen abgegrinst an der stelle wo draco behauptet, dass das foto retuschiert sein muss, weil er da errötet, das war so lustig! XDD
ah, und übrigens: ich finde du solltest noch mehr so szenen zwischen ron und blaise reinmachen, das war soooo süß, normal interessiert mich dieses pairing gar nicht, aber jetz hoff ich schon wirklich, dass noch mehr davon kommt *____*
auf jeden fall noch mal ein dickes lob an deine schreibkünste, das hier ist momentan einer meiner lieblings ff^^

noch eine bitte... *dich mit bettelnden augen anseh*
kannst du mir ne ENS schicken, wenn es weiter geht? >< nur, wenn es keine umstände macht, aber ich will es auf keinen fall verpassen, wenn das nächste kapitel on ist!!><

äh... ja! mach weiter so, du schreibst sooooo toll! >///<

*dir noch kekse dalass, damit du schnell weiterschreibst*
erpressung,hehe XD
Von: abgemeldet
2009-10-29T09:14:00+00:00 29.10.2009 10:14
Ich hab deine Geschichte erst vor kurzem entdeckt und hab mir alles durchgelesen. Dein Schreibstil ist toll und auch die Story gefällt mir^^ Besonders nach diesem Kapitel bin ich sehr gespannt wies weitergeht, wo sich die beiden doch endlich ein bisschen näher kommen.. Schade das es jetzt erstmal nicht weiter geht, aber dann werde ich wohl warten müssen..
Lg
shiori

Von:  BlauStich
2009-07-08T20:23:44+00:00 08.07.2009 22:23
das ist auch eindeutig .. fine ich.. das beste kapitel bis jetzt .. von allen :)) xP ..das ist echt stark :))
einfach nur süß .. wie Draco Harry so nahe kommt :)) (>.<)
man bin ich gepsannt wie es jetzt weiter geht O.O :)
Von:  Lucy_QueenOfDarknezz
2009-07-01T10:12:09+00:00 01.07.2009 12:12
also erstmal Danke schö~n das ich für dich betan darf süße ,und das wir alle hinter dir stehn ist eine tatsache x3
also ich liebe dieses Kapi und finde es auch ne gute idee das Dray der erste ist dem seine gefühle klar werden und das er sozusagen "den ersten schritt" macht das ist ma was neues ^^
Ich bin schon total darauf gespannt wies weiter geht und ob bzw. wie Harry darauf reagiert *aufgeregt hin und her hüpf*
und ich freu mich aufs betan ^^"
hdl
Yumi ♥
Von: abgemeldet
2009-07-01T06:31:29+00:00 01.07.2009 08:31
Hehehe, Süß wie Draco und Harry mit sich zu kämpfen haben...
Ich find es interessant, dass Draco der Erste ist der sich seiner Gefühle bewusst zu werden scheint und freu mich aufs nächste Kapitel!
Lg
Miele
Von:  Ta_Moe
2009-06-30T21:06:36+00:00 30.06.2009 23:06
erste XD
haha, das war ja so klar, dass das so enden würde XD
ich krieg richtig lust ein fanart zu zeichnen *in den händen kribbelts*
(hab nur keine zeit ... vllt. mal im zug XD)

bin mal gespannt wie's weitergeht ^^


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