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Verschlossen

Ein Leben ohne dich?
von

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Zurück

Sie hielt die Kette gegen das Licht. Der kleine herzförmige Anhänger schimmerte leicht im schwachem Schein des Abendlichtes, dass durch das Fenster vorm Schreibtisch fiel.

Kagome seufzte, als sich die letzten Sonnenstrahlen auf dem goldenem Herzen brachen.

Es war schon spät, und eigentlich hätte sie sich um ihre Hausaufgaben kümmern müssen, doch immer wieder war ihr Blick von den komplizierten Formel auf das Foto am Bett gewandert.

Das Bild zeigte zwei Personen, zum einen Kagome, in einem apfelgrünen Kymono, nur dieses einzige Mal getragen. Neben ihr stand ein junger Mann, der kaum älter als sie zu sein schien. Er hatte lange schwarze Haare, tiefdunkle Augen und trug einen roten Kurigino, der aussah, wie aus einer längst vergessenen Zeit.

Ein Lächeln stahl sich auf Kagomes Gesicht, es fühlte sich komisch an, so lange hatte sie kein aufrichtiges Lächeln mehr zustande bringen können, nur Aufgesetzte, dass es fast schon weh tat. Sie betrachtete das Photo eingehend, es war bei Inu Yashas letztem Besuch aufgenommen worden, auf dem großen Sommerfestival ihrer Schule letztes Jahr. Lässig hatte er einen Arm um sie gelegt, während sie mit dem Kopf an seiner Schulter lehnte. Bei diesem Lächeln würde niemand Kagome glauben, dass sie ihn regelrecht zwingen musste, die halbe Stunde zu opfern.

Inu Yasha war nicht freiwillig dort gewesen, Kagome erinnerte sich daran wie er wütend in ihr Zimmer gestürmt war, nachdem Miroku ihn in den Brunnen geworfen hatte, mit den Worten "Über Neumond ist es sicherer, wenn du bei Kagome zu Hause bist."

All sein Murren hatte nichts genutzt, sie hatte ihn einfach mit sich gezogen.

Nun wandte sie den Blick vom Photo ab und starrte besorgt aus dem Fenster, auch heute war Neumond.

Kaum hatte sie den Gedanken berührt war es ihr unmöglich sich ihren Aufgaben zu überlassen obwohl sie angestrengt versuchte sich zu konzentrieren. Sie hörte das Ticken der Uhr, es wurde immer lauter während sie auf das Blatt vor ihr schaute und es doch nicht sah, ihre Gedanken waren weit fort.

Lange Zeit war das beständige "ticktack" das einzige Geräuch, was man vernahm, doch plötzlich zerbrach ein Klirren die Stille.

Kagome war aufgesprungen, die Kette mit dem kleinen Anhänger zu Boden gefallen, sie lief durchs Zimmer, flog die Treppe hinunter, rannte auf den Innenhof, in den Schrein, erstarrte in dem Tempel.

Ein Schauer durchfloss ihren Körper als sie einen Moment schwer atmend vor dem Brunnen stand und sich dann hineinstürzte.

Während eines scheinbar unendlich langem Sturzes kniff sie die Augen zusammen und flüsterte unablässig einen Namen, das Flehen in ihrer Stimme war unüberhörbar. mit dem Anflug von Gewissheit öffnete sie die Augen, und schlug hart auf dem Boden des Brunnens auf.

Erkenntnis

Unsicher begutachtete sie ihre Umgebung, hatte es geklappt? Voller Ungeduld begann sie den Brunnen, den sie grade runtergestürzt war, wieder hoch zuklettern. Sie war noch nicht wieder oben, als sie sah, dass der Himmel nicht blau mit weißen Wolken, sondern braun wie Jahrzehnte alte Bretter war.

Mit einem Aufschrei erfasste sie die Erkenntnis "es SIND Bretter!", in ihrer Wut wäre sie beinahe wieder hinunter gefallen. Mit nun steifen unkoordinierten Bewegungen hangelte sie sich aus dem Brunnen.

Als sie den Rand erreicht hatte, zwang sie die Entäuschung zu Boden, wieder mal, wieder brannten ihre Augen vor Verzweiflung und Trauer, wieder rieb sie sie unwirch und wieder erfüllte sie eine tiefe Hoffnungslosigkeit.

Es war wie die letzten Male, wo sie versucht hatte in´s japanische Mittelalter zu gelangen, in Inu Yashas Zeit.

Es hatte nicht geklappt!

Und nun erfüllte sie auch wieder diese eine Frage, die sie nie beantwortet hatte :"Warum kann ich nicht zurück?"

Es war diese Frage, die sie nicht mehr los lies, und die sie nicht mehr ruhig schlafen lies, seit sie vor über einem Jahr unfreiwillig in den Brunnen geschleudert wurden war und auf dieser Seite der Zeit landete.

Es war die erste Novemberwoche, erst drei Tage nach Halloween, und doch lag ihr letzter Besuch in seiner Zeit, der so abrupt endete, schon 368 Tage zurück, und so lange hatte sie ihn nicht mehr gesehen, sein Lachen gehört, oder seine Sorge gespürt.

Wie betäubt taumelte Kagome zurück in ihr Zimmer, dort angekommen kniete sie sich auf den Boden, wo ihr der Anhänger hingefallen war, und starrte die Bilder im inneren des aufgegangenem Anhängers an, während die Ereignisse ihres letzten Besuches sie überrollten.

Erinnerungen

Es war dunkel gewesen, der Mond und die Sterne von dunklen Wolken verdeckt. Sie hatten Naraku endlich gefunden, es sollte der letzte Kampf werden, Inu Yasha war sich sicher, er strotze vor Kraft und freute sich auf den Kampf, wie es nur ein Dämon konnte.

Kagome schloss die Augen, sie wollte das Grinsen in seinem Gesicht vor sich sehen, wie damals.

Doch das Grinsen war plötzlich erloschen, als, ja was war da genau passiert? Kagome erinnerte sich nur schwach, eine kalte, grobe Hand hatte sie gepackt und einfach hochgehoben, Naraku hatte gelacht und Inu Yasha davon abgehalten ihr zu helfen, während Kasuha sich mit Sango, Miroku und Shippo amüsierte.

Wie Kagome erkannt hatte, war das Wesen, welches sie unangenehm hart festhielt und in ihrem Rock rumwühlte, einer von Narakus Abkömmlingen.

Sie hatte nicht gewusst was er gesucht hatte, bis er die kleine Glasflasche mit den Splittern des Juwels der vier Seelen herrasugefischt hatte.

Sein Lachen klang ihr noch immer in den Ohren, wobei ihr Herz einen Moment aussetzte, bis der Abkömmling sie mit einen lauten Schrei auf seine Schultern warf und wegrannte.

Kagomes Erinnerungen trübten sich wieder, sie erinnterte sich an Inu Yasha, der nach ihr gerufen hatte und an weitere verschwommenne Bilder, keines klar genug um erkannt zu werden, erst als sie über den Brunnen schwebte, eine eiskalte Hand, die sie am Hals festhielt und fast erwürgte, wusste sie, wo sie war, und was sie tun sollte.

Doch bevor sie irgendwie handeln konnte, lies der Abkömmling sie los, und sie stürzte in den Brunnen. Kagome wusste dass sie sich an irgendwas festgehalten hatte, aber nicht sah was es war.

Erst als sie hart auf dem Boden aufgekommen war, in ihrer Welt nicht im Mittelalter, erkannte sie, was es war: sie hatte diesen widerlichen Abkömmling der sabberte und stöhnte mit sich in die Tiefe gerissen, doch anstatt sie anzugreifen oder sonst irgendwie zu handeln zerfiel er zu Asche.

Der Sinn seines Lebens was gewesen sie von Inu Yasha und den anderen zu trennen und zu verhindern, dass sie zurückkam.

Er hatte seinen Auftrag erfüllt und nun saß sie in ihrer Zeit fest, wusste nicht, wie es ihren Freunden ging, ohnmächtig zu handeln.

Zweifel

Kagome erwachte aus ihren Erinnerungen und hob den kleinen Herz-Anhänger hoch. Sie betrachtete die offenen Innenseiten des Anhängers, es waren zwei Bilder von Inu Yasha, als Dämon 'falsch, Halbdämon' korrigierte sie sich still.

Er trug die gleiche Kette, mit ihren Bildern, es war ein Geschenk von ihr gewesen, für ihn.

Diese beiden Ketten bildeten ihre letzte Verbindung, die ihr immer wieder sagte, dass das Jahr, was sie bruchstückhaft im Mittelalter verbracht hatte, keine Traum gewesen war, dass all das, was sie erlebt hatte, die Suche nach dem Juwel, ihre Freunde, kein Traum gewesen war, dass Inu Yasha, der ihr so viel bedeutete, kein Traum gewesen war.

Doch obwohl sie Inu Yashas Bilder in ihrem Anhänger trug, glaubte sie immer weniger daran.

Mehr noch, sie wollte ihn vergessen, ein ganz normales Leben führen, mit Jungs ausgehen, die Schule besuchen, all das, was ein normales Mädchen von 17 Jahren eben macht.

Doch wiederum musste sie sich eingestehen, dass sie jämmerlich versagt hatte.

Leben

Mit pochendem Kopf erwachte Kagome. Während sie nach dem Ausschaltknopf des vor sich hinkreischenden Wecker tastete, versuchte sie sich zu erinnern wann sie eingeschlafen war.

Spät, dass wusste sie, die halbe Nacht hatte sie sich Sorgen um Inu Yasha gemacht, hatte sich Fragen gestellt, die sie nicht zu beantworten wusste, wie ging es ihm? War er verletzt? Was machte er? Dachte er an sie? Wie ging es den anderen?

Während sie ins Badezimmer taumelte, versuchte sie all diese Fragen zu verdrängen, doch sie konnte nicht verhindern, dass als das kühle Wasser auf sie eindrosch, die wichtigste Frage ihren Kopf erfüllte, lebte Inu Yasha?
 

Viel zu spät war sie unten in der Küche, schnappte ihr Pausenbrot und verschwand Richtung Schule. Sie war sauer auf sich, schon wieder hatte sie sich die Augen wegen Inu Yasha ausgeheult, eine halbe Nacht lang. Sie wusste, dass wenn sie ihm davon erzählen könnte, er sie für verrückt erklären würde, er würde sich wohl gegen die Stirn klopfen und sich nach ihrer Gesundheit erkundigen.

Kagome seufzte lächelnd, Inu Yasha würde nicht wollen, dass sie um ihn weinte, damit versuchte sie es oft, wenn sie traurig war. Und meistens funktionierte es, so auch heute.

Sie eilte weiter, noch war sie in der Zeit, wenn auch nur knapp.

Als sie die Kreuzung vor der Schule erreichte, hörte sie jemanden rufen "Hey, Kagome, beeil dich, wir sind schon spät!"

Verwirrt blickte sie auf um überascht festzustellen, dass ihre Freundinnen auf sie warteten. Yuka, Eri und Ayumi standen ungeduldig auf der anderen Seite der Straße, jetzt hieß es Beeilung.

Kagome hastete über die Straße und wurde plötzlich von jemandem zurück gedrängt, bevor ein herannahender Bus sie erfassen konnte.

Mehr erstaunt als erschrocken blickte sie zu dem Jungen auf, der sie an den Schultern gepackt, aus der Gefahrenzone gebracht hatte. Von weit weg hörte sie seine Worte "Du musste besser auf dich aufpassen, sowas ist gefährlich, guck mal, ich hab hier ein paar Glücksbringer für dich" aus der Taubheit aufwachend schaute sie den lächelnden Jungen an "Hojo...ähm, danke. Ich bin heute wohl was neben der Spur. Tut mir leid, dass du dich wegen mir in Gefahr gebracht hast." Ein schwaches Lächeln erfüllte sie 'Wie dumm du doch bist, als würde er plötzlich kommen, was für ein blöder Gedanke'

Zusammen mit Hojo ging sie weiter bis zur Schule, ihre Freundinnen waren nun doch forgegangen, allerdings nicht viel, sie wollten das Gespräch verfolgen.

Innerlich verfluchte Kagome sie, und lies sich auf Hojos Gespräch über Salamanderschuppen ein, welche einem beim Einschlafen helfen sollen.

Sie kam noch rechtzeitig zur Schule und verabchiedete sich von Hojo mit dem Versprechen, am nächsten Morgen an der Kreuzung auf ihn zu wachten. Sie hörte noch seine Besorgnis in der Stimme, als sie ihre Klasse betrat und er sich zum gehen wandte. Sie wäre am liebsten mit ihm gegangen, denn jetzt stürtzten sich ihre drei Freundinnen wie hungrige Wölfe auf sie und bombandierten sie mit Fragen. Doch bevor Kagome auch nur eine beantworten konnte, kam ihre Rettung, der Lehrer.

Lauscher

Die Schulglocke klingelte, endlich, die Schule war vorbei, doch Kagome war alles andere als erfreut, denn dies bedeutete, dass ihre drei Freundinnen sie jetzt gleich mit Fragen bombadieren würden.

Schnell versuchte Kagome die Klasse zu verlassen, doch "Hey, Kagome, wollen wir nicht noch zusammen Mitagessen gehen, du musst uns einiges erzählen!" Eri stand vor ihr und versperrte die Tür, sie sah eher aus wie ein Polizist, der einem Verbrecher den Fluchtweg versperrte, als eine Freundin, und es war eindeutig, dass sie ein 'Nein' nicht aktzeptieren würde.

Geschlagen begleitete Kagome sie und lies sich schwer seufzend auf einem Platz im Fast-Food-Restaurant fallen, während Yuka bestellen war. Fast schon ungeduldig erwartete sie den Ansturm von Fragen und war deshalb mehr als erstaunt, als dieser ausblieb. Verwirrt schaute sie von Eri zu Ayumi, die sie ganz kleinlaut fragte:"Also stimmt es? Du gehst jetzt mit Hojo?"

Kagome hätte fast gelacht, ihr war klar, dass Ayumi nie von selbst sie das gefragt hätte, sie war bei weitem nicht so taktlos wie Eri, die sie wahrscheinlich dazu überredet hatte. Gut überlegt antwortete sie schließlich:"Nicht dass ich wüsste, er hat mir zwar heute Morgen sehr geholfen, aber ich denke wir sind nur Freunde..." weiter kam sie nicht, denn Yuka, die gerade mit einem vollgebacktem Tablett zu ihnen kam sagte lauthals:" Sehr geholfen? Er hat dein Leben gerettet, und außerdem trefft ihr euch doch jeden Morgen, oder wie hab ich das mitbekommen?" Eine Fritte in den Mund schiebend nickte Kagome, "Jaha, aber nur weil er mir nicht zutraut alleine über die Straße zu gehen."

Sehr erleichtert lies sich Kagome von Ayumi in ein Gespräch über ihre Hausarbeit für Physik verwickeln, doch trotzdem konnte ihr nicht entgehen, wie die anderen beiden tuschelten. Sie meinte Worte fallen hören wie "ihr Schnösel", "der eingebildete Grobian?" und andere, es war unmöglich nicht zu wissen wer gemeint war, obwohl Kagome das Thema "Inu Yasha" schon vor vielen Monaten offiziel beendet hatte.

Sie wusste nicht wie sie darauf reagieren sollte aber dass war auch gar nicht nötig, denn ihre Gedanken wurden plötzlich von der Tür abgelenkt, wo einige ihrer Lehrer hereinspazierten.

Kagome klappte der Mund auf, ihre Lehrer? Hier?

Grade wollte sie ihre Freundinnen darauf aufmerksam machen, da setzte sich das halbe Kollegium auch schon an den Tisch neben sie und nur die Blumen zwischen den einzelnen Tischplätzen verhinderten, dass die Lehrer sie sahen.

Jetzt hatten es auch die anderen drei geschnallt und alle drängten sich auf die Bank, die näher bei den Lehrern war, um mitzubekommen worum es ging. Es war schon sehr merkwürdig, dass sie sich ausgerechnet hier trafen.
 

Das Gespräch war schon im vollem Gange und Kagome brauchte einige Minuten, bis sie wusste, worum es ging. Es war ein Fachgespräch in dem es um einen neuen Schüler ging. Er hatte einen amerikanischen Namen, aufgrund seiner Famillie oder so, und er sollte eigentlich in Kagomes Klasse kommen, aber sie diskutierten darüber, ob er nicht eine Stufe höher sollte, da er anscheinend sehr klug war.

Die vier Freundinnen schauten sich an, war wohl ein ziemlicher Schleimer, der Neue.

Im einstimmigem Schweigen verliesen sie das FF-Restaurant, und bekamen grade noch mit, dass der Neue nächste Woche kommen würde.

Gedanken

Zuhause angekommen warf Kagome sich auf ihr Bett. Sie hatte keine Lust, weder auf ihre Physik-Hausarbeit, noch auf das gemeinsame Famillienessen, wo lauter Fragen gestellt werden.

Sie wollte nachdenken, und so dachte sie über Hojo nach.

Wollte sie vielleicht doch was von ihm, war es an der Zeit Inu Yasha endgültig loszulassen und mit Hojo zusammenzukommen.

Sie wusste es nicht, sie mochte Hojo, aber mehr war da nicht, auch wenn er wirklich nett war.

Mit geschlossenen Augen traf sie ihre Entscheidung, sie würde morgen auf Hojo an der Kreuzung warten, hoffen, dass ihre Freundinnen nicht in der Nähe waren, und mit ihm reden. Es würde wohl nicht zu peinlich werden, schließlich ist Hojo schon ziemlich erwachsen, trotz seiner leicht übertriebenen Fürsorge. 'Obwohl' gestand Kagome sich ein 'machmal hat er ja recht, außerdem denkt er, dass ich über ein Jahr lang die verschiedensten Krankheiten hatte, seiner Meinung nach hab ich wohl gar keine Abwehrkräfte'

Mit der Zeit glitten ihre Gedanken von dem supernetten Hojo zu dem unbekannten Neuen.

Er musste wirklich gut sein, wenn er eine Klasse überspringen soll, sowas hatte Kagome noch nie erlebt. Es erschien ihr eh komisch, dass die Lehrer sich ausgerechnet in einem Fast-Food-Laden trafen, um über so etwas Wichtiges zu sprechen. 'Fast so, als wollten sie, dass irgendwelche Schüler, die ja immer dort sind, sie belauschen' schloss sie. Konnte das sein?

Kagome war sich nicht sicher, aber etwas anderes fesselte plötzlich ihre Aufmerksamkeit, er hatte einen amerikanischen Namen, war aber Japaner, seltsam, der Junge hatte etwas Interessantes an sich, entschied Kagome.

Sie wollte noch was tiefer in ihren Gedanken versinken, wurde aber zum Essen gerufen, und entschied sich runterzugehen.

Nicht, dass ihre Mutter dachte, sie wäre wieder Liebeskrank, wie sie es immer tat, wenn Kagome keinen Hunger hatte.

Vorfreude

Die nächsten Tage waren in Anführungsstrichen "Ereignislos".

Kagome traf sich nun jeden Morgen mit Hojo, und nach den ersten zwei Tagen hörte die Fragerei ihrer drei Freundinnen auch langsam auf. Es kam immer öfter vor, dass Hojo in den Pausen bei den vier Mädchen stand, nur um sich mit ihnen zu unterhalten, denn Kagome hatte mit ihm gesprochen.

Über Beziehungen, Liebe, Boy- und Girl-friends und all diese Sachen, die man normalerweise nicht mit Jungs besprechen kann.

Hojo hatte sich überaus verständnisvoll gezeigt, er hatte ihr ganz klipp und klar erklärt, dass er sie zu nichts drängen wollte und dass sie auch einfach Freunde sein konnte, er würde sie lieben, wie eine kleine Schwester, auf die man immer aufpassen muss, hatte er ihr lächelnd gesagt.

Es war ein ungewöhnlich entspanntes Gespräch, was Kagome nicht für möglich gehalten hatte, obwohl es wahrscheinlich daran lag, dass sie sich nie so mit Inu Yasha unterhalten könnte. Doch diese Gedanken verdrängte sie so gut wie möglich und das klappte auch überraschend gut.
 

Mittlerweile war das "Geheimnis", dass ein Neuer nach dem Wochenende die Schule besuchen würde, kein Geheimnis mehr. Es war ein Gerücht, über dass sich jeder unterhielt. Es interessierte anscheinend jeden und es gab tausende Geschichten über diesen "Neuen". Von eindeutigem Klatsch bis zu Halloweengeschichten und alles durchwühlte die Schule, von der Unterstufe bis zur Oberstufe, selbst die Lehrer, die nicht so viel über den Neuen wussten, redeten darüber und alle erwarteten gespannt den folgenden Montag, wo sich zeigen würde, was an den haarsträubenden Geschichten dran war.

Auch Kagome und ihre Freundinnen waren gespannt, wer war dieser amerikanische Japaner, der so hyperintelligent sein sollte?

Sean

Montagmorgen

Neben Hojo betrat Kagome die Schule, sie merkte es sofort, etwas stimmte nicht, in der Schule lag etwas in der Luft und jeder wusste, was es war.

Der Neue, über den mehr gesprochen wurde, als über die wichtigen Abschlussprüfungen, oder irgendeinen anderen neuen Mitschüler, es war sein erster Tag, und doch, niemand hatte ihn gesehen und zu Begin der ersten Stunde wussten es die meisten Schüler, der so intelligente, amerikanische Japaner war ein Mythos und würde nie an ihre Schule kommen. Ein Gerücht, wie so viele andere, wie zum Beispiel der Hundejunge, der vor ca. einem Jahr immer wieder an und in der Schule gesehen wurde, oder der Dämon, der mit dem roten Umhang in der Stadt rumlief, und natürlich war ihnen allen klar, diese Gerüchte waren nur Hirngespinnste von irgeneinem Schüler oder Lehrer, nichts davon war wahr.

Doch Kagome war sich darüber nicht so sicher, schließlich haben sich die Lehrer darüber unterhalten, und dieses Gespräch war kein Traum oder Scherz gewesen.

Und ihre Zweifel wurden bestätigt, in der letzten Stunde.

Der Schulleiter kam herrein, neben ihm ging ein Junge, obwohl, Junge war wohl das falsche Wort, er sah schon beinahe erwachsen aus, war größer als Kagome, vielleicht ein bis zwei Köpfe.

Er wirkte sehr selbstsicher und sein Lächeln war himmlich.

Und jetzt wusste man auch, warum er keinen typischen japanischen Namen trug, er sah nicht nach einem Japaner aus, er hatte kurze, braune Haare, die manchmal vor seinen Augen hingen und diese somit verbargen, was unglaublich cool aussah, ebenso wie die Augen selbst.

Sie hatten einen besonderen Grünton, der fast schon ins Türkise überging, einen faszinierenden Blick, und eine Wärme, die jeden in der Klasse zum Lächeln brachte, irgendetwas daran kam Kagome bekannt vor, nur woher?

Kagome nahm verschwommen war, dass erst der Schulleiter was sagte, dann die Lehrerin, mit der sie grade untericht hatten, und dann der Junge selbst. Als er zu sprechen begann, war Kagome wieder vollkonzentriert.

Seine Stimme war ein weicher Klang zwischen Freude und Coolnis, aber auch von Erfahrung und Elebnissen belastet, insgesamt sehr angenehm zum zuhören und dass taten alle als er sprach :"Hi, ich heiße Shean S. Seattle und komme aus Osakka. Ich bin 18 Jahre und freue mich hier zu sein."

Er verbeugte sich leicht, wie es in Japan Sitte war, dann suchte er auf Geheiß des Lehrers einen Platz auf.

Kagome erschauderte, der einzige freie Platz war der hinter ihr, 'Nein' dachte sie, und erinnerte sich ungewollt an Filme wo sowas immer geschah und folgte mit gespanntem Blick den Schritten des Neuen.

Als Sean an ihrem Tisch vorbeikam, blieb er einen kurzen Moment stehen und lächelte sie offen an, sie hatte kaum die Zeit es zu erwidern, da ging er schon weiter, weiter nach hinten, nicht auf den Platz, den Kagome befürchtet hatte, sondern auf einen direkt am Fenster, die Jungenecke, und setzte sich dort.

Kaum saß er schnellten alle Augenpaare plötzlich wieder nach vorne zur Lehrerin, der Direktor war mittlerweile gegangen, die mit dem Untericht weitermachen wollte, doch sie kam kaum mehr dazu, die Hausaufgaben aufzugeben, da auch schon der erlösende Glockenschlag erklang und die Klasse den Unterrichtsraum zügig verließ.

Kagome wartete an der Tür auf Yuka, Eri und Ayumi, die aber nicht auftauchten, also ging sie zurück in die Klasse, wo sie die drei um Sean stehen sah, der sich bereitwillig mit ihnen unterhielt.

Als er sie bemerkte, grinzte er breit "Kagome" sagte er mit dieser angenehmen Stimme "Ich hab deine Freundinnen schon kennen gelernt, kommst du mit uns, mein Nachhauseweg geht bei deinem Haus vorbei, genau, wie bei den dreien hier."

Er lächelte wieder und Kagome wurde plötzlich klar, warum er soviel über sie wusste, die drei hatten sicherlich viel erzählt. Kagome guckte sie kurz an. Der Umweg, den die Drei im Kauf nahmen, nur um mit Sean nach Hause zu gehen reichte sicherlich an die 3 Kilometer. Kagome zuckte die Achseln, lächelte und antwortete:" Klar, warum nicht" und ging neben ihren drei Freundinnen und dem hübschen Sean nach Hause.

Das Gespräch bestand aus vielen Fragen, hauptsächlich von Yuka und Eri, und ein paar Antworten, wobei anscheinend nur Kagome nicht entging, dass Sean zwar auf alles antwortete, aber so, dass er ihnen kaum Informationen gab.

Dass einzige, was Kagome am Ende wusste, war, dass er zusammen mit einem gutem Freund in einer Wohnung hier lebte, allerdings besuchte dieser Freund zur Zeit in Osakka ein College, da er schon 21 sei.

Mehr wussten sie alle vier nicht über ihn.

Fehler

Dienstagmorgen

Kagome ging neben Hojo entlang. Er war unangenehm ruhig Heute und Kagome wusste nicht warum.

Nach ein paar Minuten war es ihr zu dumm, also suchte sie ein Gesprächsthema, und nahm das Erstbeste:"Sag mal, was hälst du von Sean?"

Das war wohl ihr erster Fehler, denn kaum war es über ihre Lippen, war Hojo plötzlich angespannt und antwortete leicht säuerlich:"Der Neue? Hmpf, was soll schon mit dem sein?" Es war nicht zu überhören, Hojo war eifersüchtig.

Kagome wollte schnell was Beschwichtigendes sagen, doch Hojo hatte es jetzt sehr eilig, zur Schule zu kommen und Kagome kam kaum noch hinterher, also blieb die Spannung zwischen ihnen und er verabschiedete sich nicht, als sie in der Schule waren und lies Kagome verwirrt zurück. Warum war er eifersüchtig? Was hatte sie falsch gemacht?

Seine Zerknirchtheit, hatte ihre Laune auf einen neunen Tiefpunkt gebracht, was sie nie gedacht hätte, und so schlurfte sie in ihre Klasse, wo ihre Freundinnen warteten. Ayumi bemerkte es als Erste "Sag mal Kagome, stimmt was nicht, du siehst so sauer aus?" Kagome´s Antwort fiel knapp aus "Es ist nichts." und sie lächelte dieses falsche Grinsen, was sie mittlerweile so gut konnte.

Als Kagome sich auf ihren Platz setzten wollte, sah sie Sean am Fenster stehen, lachend unterhiel er sich mit zwei Jungs und zwinkerte ihr zu, als er ihren Blick bemerkte.

Mit hochrotem Kopf setzte Kagome sich hin, sie musste ihm wie eine von diesen Zicken vorkommen, die den Schwarm der Schule immer angaffen, obwohl er ja wirklich hübsch war.

Doch irgendwie fanden die anderen Mädels ihn nicht so interessant, vielleicht lag es daran, dass er sich anscheinend nichts daraus machte, wenn sie ihn nach einem Date fragten und sie dann einfach abwimmelte.

Kagome überlegte gerade, warum dass wohl so war, als ihr Klassenlehrer herein kam und mit dem Untericht begann. Es war einfach alles wie immer, bis auf den beleidigten Hojo und den neuen Sean, doch das beschäftigte anscheinend nur Kagome.
 

Der Rest des Untericht war ziemlich schleppend, die Stunden tröpfelten langsam vorbei und Kagome sehnte sich nach ihrem Zimmer, es war hier so langweilig und außerdem hatte sie ein schlechtes Gewissen wegen Hojo.

Als die Glocke endlich zum Ende klingelte sprang Kagome auf und wartete ungeduldig auf Yuka, Eri und Ayumi.

Sie wollte grade mit den dreien die Klasse verlassen, als von hinten eine angenehm warme Stimme sie rief "Hey, Kagome, kann ich dich kurz was fragen?"

Verstimmt schaute sich Kagome um, sie wollte nur nach Hause, und war überrascht, als sie Sean sah, allein in der verlassenen Klasse "Ja, warum nicht?" antwortete sie unsicher und gab ihren Freundinnen ein Zeichen, worauf sie ohne Kagome losgingen.

Das war wohl der zweite Fehler.

Kagome lehnte sich an die Tür und wartete bis Sean bei ihr war, bevor sie fragte "Und, was gibts?". Sean antwortete nicht direkt sondern studierte erst ihren Körper, dann ihr Gesicht, worauf er lächelte. Kagome fühlte sich tierisch unwohl, sie kam sich vor, wie eine Milchkuh, die auf einer Verkaufsshow war. "Ich wollte dich fragen, ob wir zusammen nach Hause gehen wollen, ich meine, mein Weg führt ja bei dir vorbei. Also?"

Kagome dachte nach, ihr hatte die Begutachtung gerade überhaupt nicht gefallen, aber jetzt lächelte er wieder so schön, sie drehte sich kurz um, wie sie erwartet hatte waren Yuka, Eri und Ayumi schon außer Sichtweite, also seufzte sie und antwortete :"Von mir aus." und lies sich von Sean aus der Klasse geleiten.

Dies war der dritte Fehler.

Als die beiden die Schule verließen, sah Kagome Hojo und wollte ihm winken, er allerdings bedachte sie mit keinem Blick. 'Wenn er es so haben will' dachte Kagome wütend und hagte sich bei Sean ein, der darauf breit grinzte. Wie sie so nebeneinander den Weg entlang schlenderten wurde Kagome auf einmal schrecklich neugierig, was Sean wohl bemerkte, denn er sagte:"Gibt es was, dass du mich fragen möchtest, du bist ziemlich unruhig?". Kagome blickte zu ihm auf und begann mit ihrer ersten Frage "Woher hast du deinen Namen?" Sean schien einen Moment zu überlegen, bevor er antwortete "Es ist an sich ganz einfach. Früher, als ich noch ein Kind war, hieß ich anders, doch als meine Eltern starben wurde ich sozusagen andoptiert und ich bekam einen anderen Namen."

"und was ist dein Zweitname? Du hast dich mit Sean S. Seattle vorgestellt."

Sean lachte "Sei mir nicht böse, aber ich erzähl dir das irgendwann anders mal, dass ist ziemlich kompliziert."

Kagome errötete leicht, sie wusste nicht, ob ihn das geärgert hatte, dass sie ihn so bedrängt hatte. Sie fühlte Mitleid, denn plötzlich wurde ihr klar, dass der neben ihr lächelnde Junge eine Waise war und das tat ihr leid.

Sie wollte ihn erst darauf ansprechen, war sich aber nicht sicher ob sie es tun sollte, vielleicht wollte er nicht darüber reden, doch die Entscheidung wurde ihr abgenommen, als Sean plötzlich angespannt da stand und, es verwirrte Kagome leicht, lauschte, auf einer überfüllten Straße.

Einen Moment später zog er Kagome in eine Seitengasse "Was...?" begann sie doch Sean drückte ihr seine Hand auf den Mund und flüsterte direkt neben ihrem Ohr "Schht, leise, da ist jemand."

Doch es war umsonst, vier Gestalten näherten sich ihnen.

Dämon?

Kagome klammerte sich zitternd an Sean, den sie erst seit gestern kannte und der sich breitbeinig vor sie stellte.

Die vier Typen waren schlecht im dunklen Licht der Gasse zu erkennen doch einer von ihnen begann zu sprechen :"Na Foxy, was machst du denn hier, und wer ist denn deine Freundin da, haben wir dir nicht gesagt, dass Dämonen in Tokyo nicht gestattet sind?"

Kagome´s Geadnken überschlugen sich. Foxy? Dämon? Freundin???

Sie spürte, wie Sean sie noch etwas weiter zurückdrängte und dann wütend antwortete :"Lasst sie aus dem Spiel, sie hat überhaupt nichts damit zu tun und verdammt nochmal, ich bin kein Dämon. Wann kapiert ihr das? Hab ich rote Augen, Plüschohren, oder einen Fuchsschwanz, dass ich ein Fuchs sein könnte?

Lasst mich endlich in Ruhe, und im übrigen, wohne ich hier!"

Verwirrt schaute Kagome zu Sean, dessen Gesicht vor Wut verzerrt war, er sah gefährlich aus, und einen Moment dachte sie tatsächlich, dass er ein Dämon sein könnte, bis sie die Realität einholte. Es war unmöglich, dass er einer war, sie wusste wie Dämonen aussahen und im Übrigen hätte er dann kein Problem, mit den vier Verrückten vor ihm.

Der, der Gesprochen hatte kam näher "Ja klar, du bist kein Dämon, sicher genau, wie dein Freund, dieser Schwert-Heini, aber der ist wenigstens schlauer als du und lebt jetzt in Osakka, und um den kümmern sich dann die Kollegen." sagte er und grinzte dabei böse. Als Sean antwortete: "Er geht dort nur aufs College, und er wird wieder nach hier kommen, dass weis ich." zogen die Dämonen-jäger, oder was sie auch waren, Waffen, allerdings keine Pistolen oder Messer, sondern Stöcke aus Eisen oder so, die man auseinanderziehen konnte.

Jetzt bekam Kagome Angst, wie stark Sean auch war, vier bewaffnete Kerle waren auch für ihn zuviel und Kagomme hatte keine Ahnung, wie sie ihm helfen konnte, sie hatte ja nichts bei sich, was einem Bogen auch nur im entferntesten ähnlich war.

Doch Sean war da offenbar anderer Meinung, er lehnte sich etwas zurück und flüsterte zu Kagome :"Wenn ich dir das Zeichen gebe, rennst du, keine Sorge, ich hol dich ein, und geh nicht nach Hause, sonst wissen sie wo du wohnst." dann richtete er sich auf und griff die Typen an, ohne Waffe, ohne Hilfe, und schlug sich überraschend gut, nachdem er dem ersten die Waffe weggeschlagen hatte und ihn dann in den Bauch trat, gab er Kagome das eindeutige Zeichen, und sie rannte.

Sie lief so schnell sie konnte, irgendwo hin, wo sie sicher war, nur, wo war sie sicher?

Was war da passiert, wieso glaubten sie, dass Sean ein Dämon war und wieso waren sie so gewaltätig? Kagome machte sich Sorgen um Sean, aber sie hatte gesehen dass er dem Kampfsport mächtig war.

Sie kümmerte es nicht, ob es Karate, Judo oder Boxen war, er konnte sich wehren.

Kagome war plötzlich an der Parkanlage angelangt, die soweit wie die Schule selbst von ihrem Zuhause. Sie wusste nicht was sie tun sollte, wohin, und warum nicht nach Hause?

Sie schaute sich verwirrt um als plötzlich einer der Kerle aus der Gasse vor ihr stand es war einer von denen gewesen, die nicht gesprochen hatten, aber jetzt war er genau so gefährlich wie seine Freunde.

Er grinzte sie an und flüsterte :"Wahrscheinlich gehörst du auch zur Dämonenbrut, nicht wahr, Süße?".

Kagome wusste nicht warum, aber sie wurde wütend und fasste den Entschluss dem Kerl eine zu verpassen, doch dass war gar nicht nötig, denn hinter dem Jäger tauchte wie aus dem Nichts Sean auf und schlug ihn zu Boden.

"Komm schon!" rief er ihr zu, packte sie am Arm, und zerrte sie mit sich, sie merkte wie angespannt er war, doch sie wollte wissen, was hier los war "Wer sind diese Kerle?" fragte sie während sie um eine Ecke rannten.

"Gleich, warte einen Moment!" presste Sean zwischen zusammengebissenen Zähnen raus.

Er zog Kagome mehr, als dass sie lief, er war viel zu schnell für sie und irgendwann, als es ihm wohl zu lästig wurde, hob er sie einfach hoch um schneller zu sein.

Kagome war überrascht und ein bisschen ängstlich, was passierte hier?

Sie fragte sich grade, wo Sean hinwollte, als er langsamer wurde und sie in ein Mehrfamillienhaus trug, er rannte schnell ins erste Stockwerk und blieb vor einer Tür stehen.

Als er Kagome absetzte, merkte sie erleichtert, dass er außer Puste war, 'also doch kein Dämon' dachte sie während er einen Schlüssel hervorzog, die Tür öffnete und Kagome vor sich hinein schob.

Er warf die Tür hinter sich zu und amete etwas entspannter aus:

"Willkommen bei mir Zuhause!"

Geheimnisse

Kagome schaute sich überrascht um, dass hatte sie nicht erwartet, warum ausgerechnet in seine Wohnung, wo es doch bei ihr zu gefährlich war?

Sie wollte was sagen, doch Sean schob sie sanft durch das Zimmer auf eine Couch zu, wo er sie hinsetzte.

"Alles ok?" fragte er besorgt "Jaja, ich versteh nur nicht, wer waren diese Typen, was hast du mit denen zu schaffen, Dämonen? Wo sind wir hier? Ist es hier sicher? Was ist hier überhaupt los?" fragte sie verwirrt und starrte Sean an, dem merklich unwohl in der Haut wurde, bis er schließlich antwortete :"Ich werde versuchen dir alles zu beantworten, also fangen wir mal an." Er holte tief Luft und begann seine Geschichte "Diese Typen sind von so einer komischen Organisation, die glaubt, dass es Dämonen gibt, und die scheinbare Dämonen aufsuchen und sie aus ihren Städten vertreiben, erst freundlich, dann drängend, und wenn das nicht klappte, dann mit Gewalt, wie du heute gemerkt hast. Ich wohne eigentlich schon immer in Tokyo, doch das Problem ist, dass die Typen der Meinung sind, ich stelle eine Gefahr für die Bevölkerung da, genau wie Daniel, mein Mitbewohner, und um denen zu entgehen beschlossen wir beide in Osakka zur Schule zu gehen, aber wegen ein paar Problemen, bin ich wieder nach Tokyo gekommen, was denen gar nicht gefällt.

Warum halten die mich für einen Dämon? Ich hab keine Ahnung, die sagen sie hätten stichhaltige Beweise dafür dass ich ein Fuchsdämon bin, aber wie schon gesagt, die spinnen. Ja und hier sind wir in Daniels und meiner Wohnung, klein aber sicher, die haben keine Ahnung, dass wir hier wohnen und dass ist gut so."

Er bemerkte wie sie ihn ängstlich beobachte und versuchte zu grinsen "Du glaubst denen doch nicht, ich bin ein Mensch, wie du, und na ja, bis auf das bisschen Selbstverteidigung auch weitgehend ungefährlich." Sie blickte ihn weiter an und dachte nach 'Schon verrückt, aber die Gedanken sind absurd, nie im Leben'

Kagome begann sich umzusehen, die Wohnung war nicht besonders groß, es gab einen großen Wohnraum, der Küche und Wohnzimmer zugleich war, eine Tür die mit Sicherheit ins Badezimmer führte und zwei weitere Zimmer, die beide geschlossen waren. Die eine war dunkelgrün, die andere hatte ein klares blau. Das waren wohl die Schlafzimmer.

Lamgsam beruhigte Kagome sich und als sie schließlich aufstand um sich das große, dunkle Bücherregal näher zu betrachten begann sie zu sprechen :"Ich denke du bist mir ein paar Antworten noch schuldig, oder etwa nicht?" Sie blickte ihn herrausfordernt an und er gab seufzend nach "Ja, sicherlich, ich denke du willst mehr über meinen Mitbewohner und über die Herkunft meines Namen wissen, oder?" Kagome nickte nur, und durchstöberte vorsichtig die Bücher, es waren ganz Neue, aber auch so Alte, dass eine Bibliothek sich alle zehn Finger danach geleckt hätte, ob Sean wohl reich war. Sie blickte zu ihm auf und erwartete, dass er anfing auch die anderen beiden Fragen zu beantworten und Sean fügte sich seinem Schicksal "Also," begann er "Daniel ist mein Mitbewohner, er ist sowas wie mein großer Bruder, er besucht erst seit kurzem das College, er ist erst 21 und wird mich im übrigen dafür köpfen, dass du hier bist und dass ich dir alles über ihn erzähle, naja egal, er ist öfters etwas zickig. Na ja Daniels voller Name lautet Daniel D. Dallas, es ist Absicht mit unseren Namen, er hat sie ändern lassen, als dass anfing mit diesen Dämonenjägern, aber man muss sagen, mich wundert's nicht dass die noch so stressen, bei dem Namen." "Warum?" warf Kagome verwirrt dazwischen, sie wusste ja warum dieser Daniel nicht wollte, dass sie hier war, er fürchtete um die Sicherheit seines "kleinen Bruders", aber was war an seinem Namen so schlimm? "Es ist das D." erklärte Sean "Es steht für Demon, Daniel hat sich einen Scherz daraus gemacht, er ist immer so selbstsicher, nur deshalb haben wir halt immer noch den Ärger am Hals, weil die Kerle tatsächlich glauben, dass der Name ein Zeichen sei, na ja, durchgedreht die Typen. Geh da besser nicht rein." Sagte er plötzlich, als Kagome eine Hand auf die Klinke der blauen Tür legte. "Er mag keine ungeladenen Gäste, und er wird wissen dass du hier warst, und auch, wenn du in sein Zimmer gehst, der hat da so'n sechsten Sinn für." Sean stand auf und ging auf Kagome zu und war plötzlich sehr nervös "Hey, mir wäre es lieber, wenn du heute Abend hier bleiben würdest, es ist schon dunkel und die Typen finden dich, wenn du jetzt rauskriegst, wenn du deine Mutter anrufen willst..."Er deutete auf ein Telefon auf dem Küchentisch.

Kagome dachte nach, an sich war sie nicht begeistert von der Idee, sie kannte den Typen kaum, hatte keinerlei Sachen dabei und war sich noch nichtmal sicher, ob er kein Dämon war, aber auf der anderen Seite, die Kerle waren wirklich gefährlich.

Kagome nickte und rief ihre Mutter an, sie erklärte nur kurz, dass sie bei Ayumi übernachten würde um ihre Physikarbeit mit ihr zu vergleichen. Es war besser, wenn sie nichts von Seans Problemen, die nun auch Kagomes waren, wusste.

Das Telefonat war sehr kurz, doch als Kagome fertig war stand Sean vor ihr, mit den Worten "Ich hab dir ein Bad eingelassen, ich denke, dass brauchst du jetzt."

Und er hatte Recht gehabt. Kagome sank erleichtert in die warme Wanne und genoss das Schaumbad, doch nach einigen Minuten bekam sie ein Gespräch mit, dass auf der anderen Seite der Tür geführt wurde, na ja eigentlich war es nur die Hälfte eines Gespräch, denn sie konnte nur Sean hören.
 

Sean war nervös "Jetzt hörmal zu, es wäre wirklich besser, wenn du nach Hause kommen würdest... Nein die spielen schon verrückt, lach nicht so, die benutzen jetzt schon Schlagstöcke... ja ja, du und dein Schwert, ich hab dich auch lieb....... Nein... bist du sicher, tatsächlich, aha, ach das Bild, ja ich habs gefunden, es war hinters Regal gerutscht....ja hab ich... schrei mir nicht so ins Ohr, ihr geht es gut, sie badet gerade... die Kerle haben mich gefunden, als ich mit ihr nach Hause ging, ja du wusstest doch ,dass der Weg bei ihr vorbeiführt, warum sagst du mit das nicht? Nein, ich hab sie mitgenommen, ich kann sie doch nicht solchen Gefahren aussetzten, natürlich, ihr ist Nichts passiert, nochmals. Daniel hör mir mal zu, bitte... kannst du das nicht sausen lassen, ich meine, das wissen wir doch eh, die wiederholen das doch jedes Jahr... später .. naja ok, aber wehe es wird wieder Dezember, wir müssen uns wegen denen echt was einfallen lassen.

Warum wechselst du immer das Thema?... Nein, sie weis Nichts, ich hab ihr deinen Zweitnamen gesagt, sie hatte ein Recht darauf, nein, nein, dass hab ich ihr natürlich nicht gesagt... klar, ich hab ihr gesagt sie soll nicht in dein Zimmer, wieso?... Bist du verrückt? Es offen rumliegen lassen, ja ich tus jetzt direkt weg, also. Komm so schnell wie möglich, hier wird's langsam eng und dann müssen wir das entgültig regeln... Nein ich hab keine Ahnung wie... hmmm.... ja, pass auch du auf dich auf, sei bloß nicht so übermütig... ja natürlich ich pass auch auf sie auf, man bist du kompliziert."
 

Kagome hörte wie Sean verstummte, das Gespräch hatte sie verwirrt, es ging hauptsächlich auch um sie und dass dieser Daniel hierhin kommen sollte, aber das war es überhaupt, woher wusste Daniel von ihr, naja, vielleicht hatte Sean schon mit ihm telefoniert und dieser Daniel hat sie schon früher einmal gesehen, oder irgendwas anderes, darüber konnte sie sich jetzt nicht den Kopf zerbrechen, sie würde Sean Nichts sagen, das war wohl besser so.

Grade hatte sie das Bad verlassen, da sah sie, wie Sean die blaue Tür schloss,was hatte Daniel da wohl liegen gelassen, und was war das für ein Bild von dem sie gesprochen haben.
 

Sean hatte ihr aus dem Sofa ein Bett gemacht und Kagome legte sich erschöpft hin, es war viel passiert, an diesem Tag und ihr schwirrte der Kopf, bis sie in einen unruhigen Schlaf versank.

Vertrauen

Mittwochmorgen

Als Kagome erwachte, schaute sie sich verwirrt um, sie brauchte eine gewisse Zeit, bis sie kapiert hatte, wo sie war.

Von hinten hörte sie Sean rufen "Morgen Kagome, komm, das Frühstück ist fertig, und wir müssen uns langsam auch beeilen."

Kagome sprang auf, jetzt erinnerte sie sich wieder an den vergangenen Tag, die Jäger, das Gespräch mit Sean und dieses komische Telefonat, doch was sie grade sah erschreckte sie noch mehr.

Sean, mit zerstrubeltem Haar, stand hinter dem gedeckten Tisch, mit Nichts an, außer seiner Boxershorts.

Kagome schaute errötend zu Boden, er sah wirklich gut aus, gestand sie sich leise ein, nur um darauf wieder erschrocken aufzuschauen. "Ich hab die Hausaufgaben gar nicht gemacht." Im Verhältnis zu dem, was sie gestern erlebt hatte, hörte sich diese Aussage sehr dumm an, allerdings gab es auf Kagomes Schule nichts Schlimmeres, als nichtgemachte Hausaufgaben. Sean stand plötzlich neben ihr und legte eine Hand auf ihre Schulter, Kagome wurde peinlich bewusst, dass sie nur das viel zu große T-Shirt von ihm trug, und er fast nackt vor ihr stand, als er sie beruhgite "Keine Sorge, ich hab die gestern Abend noch gemacht, auch für dich, musst mal gucken, ob die Schrift deiner ähnlich sieht, jetzt geh dich erstmal frisch machen." grinzend schubste er sie ins Bad.
 

Während sie vor dem Spiegel stand versuchte sie zu begreifen, was das alles sollte, wie konnte er an einem Abend so viel an Hausaufgaben schaffen, immerhin war es wirklich viel. Aber schlimmer noch, wie kann er halbnackt vor ihr stehen? Naja es war seine Wohnung, aber trotzdem...

Kagome versuchte noch einmal, wie die letzte halbe Nacht, Schlüsse aus dem gestrigen Telefonat zu ziehen, aber sie kam nicht auf mehr als vergangene Nacht. Sie wusste nicht warum, aber die Sache mit dem Bild beschäftigte sie, es musste diesem Daniel wirklich wichtig sein, aber warum?
 

Als sie das Badezimmer verließ, sah sie einen fertig angezogenen und gestylten Sean Zeitung lesen, es war ein lustiges Bild, es fehlte nur noch die Nickelbrille.

Er schaute auf, als sie die Tür schloss und lächelte "Wir haben noch ca. 10 Minuten, dann müssen wir los, also ess schnell was." erklärte er.

Kagome schaute ihn entrüstet an, warum tat er so, als könnte sie nicht auf sich selbst aufpassen, als wäre er ihr Vater?

Doch ihr blieb keine Zeit was zu sagen, denn plötzlich knallte etwas hinter ihr.

Bevor sie sich auch nur umdrehen konnte, war Sean schon an der Stelle, wo ein großes Gemälde zu Boden gekracht war.

Ob es das Bild war, von dem Sean gestern gesprochen hatte?

Kagome erkannte nicht, was drauf war, doch Seans Fluchen sprach Bände. "Hoffentlich ist es nicht kaputt, wenn Daniel dass sieht, verdammt. Der Nagel ist abgebrochen, na ja egal, es lebt nocht." murmelte er vor sich hin, während er das Gemälde hochhob, und es wegtrug, und zwar in Daniels Zimmer. Kagome guckte ihm hinterher, hoffte einen Blick hinein werfen zu können, doch sie hatte grade mal den Zipfel eines dunklen Schrankes erspähen können, da machte Sean auch schon die Tür zu. Lächelnd erklärte er ihr "An sich ist das Gemälde nicht von Bedeutung, aber Daniel brauch es für seine Facharbeit, es geht ums japanische Mittelalter. Oje wir sind schon spät komm." schloss er und zog Kagome mit sich, die versuchte sich auf die Worte einen Reim zu machen. Aber sie fand keinen.

Während sie durch die Straßen eilten, Kagome musste fast schon rennen, so schnell ging Sean, redete er unablässig auf sie ein:" Hör mal Kagome, es wäre ab jetzt sicherer wenn du nicht mehr allein durch Tokio laufen würdest, am besten bist du auch nicht mehr allein bei dir Zuhause, guck also, dass egal wo du hinläufst eine deiner Freundinnen, dieser Hojo oder ich, dabei ist, wenn du alleine von den Jägern erwischt wirst, bist du die längste Zeit unverletzt gewesen, die machen keinen Spaß"

Langsam wurde es Kagome echt zu bunt, was glaubte der Kerl, wer er sei "Hör mal, Sean, ich kann sehr gut auf mich selbst aufpassen, du bist nicht mein Vater!" zickte sie ihn an, "Ja, dass stimmt, ich bin nicht dein Vater, und wahrscheinlich bist du auch nicht auf den Kopf gefallen, aber sag mal, wie ich deiner Mutter erklären soll, dass du von ein paar verrückten Typen als Dämon gejagt wurdest und von ihnen gefangen genommen wurdest?" antwortete er ruhig. Darauf wusste sie Nichts zu erwidern.

Als sie vor der Klasse standen, nahm Sean ihre Hände und schaute sie direkt an, bevor er sprach :"Hör mal Kagome, ich habe dir viel erzählt, mehr als den meisten Menschen, aber jetzt, da du in unmittelbarer Gefahr bist, ist es wichtig, dass du mir vertraust, Daniel kommt bald zurück, zumindest hoffe ich das, und bis dahin, musst du auf jedenfall auf mich hören, wenn du nicht willst, dass dir was passiert. ok? Vertraust du mir?" Wie er sie nun anguckte, mit so viel Sorge in seinen Augen und Sorgenfallten auf der Stirn, war es ihr nicht mehr möglich auf ihn sauer zu sein.

Nach einem langen Augenblick nickte sie leicht, ja, sie würde ihm vertrauen.

Sie würde es wohl müssen, mit alle den Geheimnissen, die Sean umgaben.

Ruhe?

Kagome betrat die Klasse,

und wurde direkt von drei schwarzhaarigen Mädchen umzingelt. "Ähm... hi leute." versuchte Kagome sie lächelnd zu begrüßen, doch Yuka hatte sich schon schraubstockartig eingehackt und starrte sie sauer an, bevor sie ihr leise ins Ohr flüsterte "Wir haben uns Sorgen gemacht, wo warst du, Hojo hat uns eben gefragt, warum du nicht an der Kreuzung auf ihn gewartet hast, und jetzt tauchst du hier auf, zusammen mit Sean, seid ihr ein Paar?" die Ernsthaftigkeit in ihrem Blick erlaubte Kagome keine Ausflüchte und wahrscheinlich hätte Yuka noch weiter geredet, wenn in diesem Moment nicht ihre Biologielehrerin aufgetaucht wäre.

Bevor Kagome sich zu ihrem Platz durchkämpfen konnte, erhielt sie noch ein aufmunterndes Lächeln von Ayumi, wenigstens eine, die nicht immer das Schlimmste erwartet.
 

Kagome schrieb gerade Englischvokabeln von der Tafel ab, als ein kleines Zettelchen auf ihrem Pult landete, es war in einer typischen Faltkunst zusammengelegt worden, woran sie erkannte, dass es von Eri war. Kagome öffnete es:

Hey Kagome, wir haben einstimmig beschlossenklar, Ayumi enthielt sich wahrscheinlich und die anderen beiden konnten es kaum erwarten sie auszulöchern heute Nachmittag gehen wir ins Eiscaffe und dann musst du uns alles erzählen, keine Lügen, keine Geheimnisse, wir wollen alles wissen.

Eri, Yuka, Ayumi

Kagome seufzte, was sollte sie ihnen bloß sagen?

Doch ihre Sorge wurde von ihrem Englischlehrer verdrängt, der mit angehaltender Luft vor ihr stand, wie immer, wenn eine Strafe folgte.

Also sah Kagome sich eine Minute später vor der Klassentür, mit je einem dicken Atlas auf jeder nach oben gestreckten Hand. Es war fast schon peinlich, wenn Lehrer oder Schüler den Gang entlanggingen und sie so da stehen sahen, es war erniedrigent, vor allem, da sie jetzt keine Möglichkeit hatte, den drei Verrückten eine Antwort zu geben, oder Sean zu fragen, was sie denn machen sollte.

'Naja, egal, ich werde ihnen einfach die Wahrheit sagen, vielleicht mit kleinen Outcuts, die Sache mit den Dämonen brauchen sie nicht zu wissen, und damit hat sich die Sache.

Sean hat gesagt, ich soll nicht alleine rumlaufen, tu ich ja nicht, daher ist doch alles in Ordnung.'

Überredete sie sich selber, und irgendwann war sie wirklich davon überzeugt, dass Sean sie einfach gehen lassen würde, er hat ja auch noch ein eigenes Leben.
 

Als es endlich klingelte, ging Kagome mit hoch rotem Kopf zurück in die Klasse, gab ihrem Lehrer die Atlanten und packte schnell ihre Sachen zusammen.

Sie merkte dass er hinter ihr stand, wodurch auch immer, und blickte auf um ihm kopfschüttelt aufzuklären :" Tut mir wirklich leid," sagte sie leicht schnippich " Aber ich geh heute mit Yuka, Eri und Ayumi Eis essen, da kannst du nicht mit, und außerdem kann ich auf mich selbst aufpassen." Sean nickte grinsend und lehnte sich leicht zurück "Klar, versteh ich doch, aber beruhig dich mal, ich hab nicht vor dich überallhin zu verfolgen."

Er grinzte noch breiter, bevor er weitersprach :"Aber sag mal, wann denkst du, dass du zu Hause bist? Ich möchte mich dann mal melden, nur um sicherzugehen."

Aus den Augenwinkeln sah Kagome ihre drei Freundinnen warten und antwortete deshalb kurz angebunden :"Ich denke um sieben, tschau.", bevor sie zu ihren Freundinnen aufschloss.
 

Auf dem Weg zur Eisdiele hing ein unangenehmens Schweigen über den vier Freundinnen, was wohl auch daran lag, dass Kagome sich andauert umschaute, es war ihr peinlich, es zuzugeben, aber sie fühlte sich beobachtet, und war unsagbar froh, als sie in der Eisdiele saß, auch wenn es nun zur Aussage kommen musste.

Nachdem sie alle mit einem riesen Eis versorgt waren, erzählte Kagome ziemlich genau, was alles passiert war, allerdings änderte sie die Dämonenjäger in Gangster um und lies das Telefonat aus, genau wie den halbnackten Sean.

Ihr Geschichte dauerte Stunden und gegen viertel nach sechs, brach Kagome schließlich auf, sie wollte gegen sieben Uhr zu Hause sein, falls Sean wirklich anrufen würde.

Nachdem sie sich von ihren Freundinnen verabschiedet hatte, ging sie erst gemächlich, wurde aber immer schneller, denn sie spürte die Blicke in ihrem Rücken.

Sie bekam Angst!

Kurz bevor sie zu Hause war fing sie an zu rennen, die Gedanken verschwommen von den gestrigen Erlebnissen.

Schnell atmend erreichte sie den Schrein, und ging halbwegs beruhigt rein.

Ihre Mutter war nicht da, vermutlich einkaufen, Sota und ihren Großvater hatte sie am Schrein gesehen, so ging sie in ihr Zimmer, um sich erleichtert in ihr Bett fallen zu lassen.

Grade hatte sie die Augen geschlossen, da hörte sie, wie sich ihr Fenster öffnete.

Eindringling

Zitternd starrte Kagome zum Fenster. Draußen saß auf den obersten Zweigen von dem Baum vor ihrem Fenster ein Junge, in Rot gekleidet.

"Inu Yasha..." sie konnte es kaum glauben, rannte zum Fenster und öffnete es ungestüm, nur um vor Enttäuschung fast zusammenzuklappen.

In Inu Yashas typischer Haltung und mit einem rotem Shirt saß Sean auf den obersten Zweigen und grinzte sie an.

Tränen standen Kagome in den Augen, vor Trauer, Zweifel und Wut, Wut auf Sean, warum musste er ihr die Hoffnung geben? Wut auf Inu Yasha, warum war er nicht gekommen? Und Wut auf sich selbst, wie kam sie auf die verrückte Idee, er würde plötzlich da sein, er war tot, schon seit Jahrhunderten.

Sie brauchte mehrere Minuten bis sie sprechen konnte. "Sean," sagte sie ausdruckslos "was machst du denn hier, und warum sitzt du auf einem Baum und klingelst nicht wie ein normaler Mensch an der Haustür?" Zum Ende hin war sie immer saurer geworden, er musste jetzt für ihre schlechte Laune herhalten, es war ja seine Schuld!
 

Zwei Minuten später stand er in ihrem Zimmer und hörte sich ihre Standpauke an, warum er da war, warum er nicht durch die Haustür gekommen war, und nicht beendete Fragen, die sie am Ende fast zum weinen brachten.

Er hörte sich alles geduldig an und antwortete schließlich "Ich wollte sichergehen, dass du in Sicherheit bist, denn wenn dir was passiert wäre, wäre es meine Schuld gewesen, und das möchte ich nicht verantworten, und ich hatte doch Recht, du gehst alleine nach Hause, wolltest du auch noch, dass sie dich fangen?"

Sein Blick war ernst geworden und leicht besorgt, doch Kagome war plötzlich aufgebracht "Du warst es? Du hast mich verfolgt, Du hast mir einen Heidenangst eingejagt!" entfuhr es ihr, und sie lies sich aufs Bett fallen. Zu wütend um noch stehen zu bleiben.

"Das stimmt, und es war wohl richtig, ansonsten hätten sie dich mit Sicherheit gefangen oder sonst was mit dir angestellt. Aber sag mal ,was hast du deinen Freundinnen erzählt?" Fragte er sie mit immer noch besorgter Stimme.

Langsam beruhigte sich Kagome und erzählte Sean, wie sie vor ihren Freundinnen den vergangenen Tag dargestellt hatte, wobei seine Haut immer blasser wurde, und als sie endete, zitterten seine Lippen, als er sie aufeinander presste, bevor er aus zusammengepressten Zähnen zu sprechen begann :"Das war mit Abstand das Dümmste, was du je getan hast!" Flüsterte er, bevor er anfing im Zimmer auf und ab zu tigern und schnell vor sich hin murmelte :"Verdammt, noch drei Unschuldige mehr, du hast ja keine Ahnung was das bedeutet, wenn die Jäger mitkriegen, dass du deinen Freundinnen was erzählt hast, sind sie in fast so großer Gefahr, wie du selbst. Es spielt keine Rolle, ob du die Jäger als Rowdies dargestellt hast oder als Vampire, sie werden Angst um ihre Geheimorganisation bekommen, dass ist echt kompliziert, wenn nur Daniel hier wäre."

Am Anfang hatte Kagome aufspringen wolen um Sean zurechtzustutzen, doch nun, wo er mit soviel Angst in der Stimme ihr die Probleme erklärte, erfüllte sie ein eisiger Schauer und sie fragte zaghaft :"Was würde es denn ändern, wenn er hier wäre?"

Sean lachte leise "Alles, er könnte diese Hetzjagd endgültig beenden, aber er ist noch nicht hier, und solange müssen wir es auch so schaffen."

Mit diesen Worten setzte er sich neben Kagome aufs Bett.

Seine Augen ruhten auf ihr und wie er sie so betrachtete, wurde es Kagome bewusst, wie ungewöhnlich es war, dass ein junger Mann einem Mädchen, was er erst seit kurzem kannte, all seine Geheimnisse erzählte, 'noch ein weiteres Geheimniss, was er nicht erklären will' dachte sie benommen.

Plötzlich hörte sie von unten ihr Mutter rufen "Kagome, Schatz, ich bin wieder da. Ich koch uns gleich was zu Essen."

Verzweifelt schaute Kagome Sean an, sie brauchte eine Erklärung, doch ehe sie irgendetwas unternehmen konnte, ging die Tür auf und Kagomes Mutter kam mit einem Wäschekorb hinein.

Sie schaute verwirrt von Kagome zu Sean, der wie selbstverständlich aufstand sie anlächelte und ihr eine sehr interessante Story erzählte, wonach er und Kagome zusammen waren, und geleitete Kagomes Mutter nach unten, wo sie sich angeregt unterhielten.

Oben in ihrem Zimmer wusste Kagome nicht, ob sie schreien oder heulen sollte, der Tag war echt nicht nach ihrem Geschmack.
 

Erst gegen elf Uhr Nachts ging Sean, naja, er rannte eher, denn er wollte schnell zu Hause ankommen, was man verschiedenen Gründen zuschreiben konnte, Kagome vermutete, dass es an den Jägern lag.

Sie war noch lange auf, weil ihr Mutter sich nicht mehr zurückhalten konnte und ihr Fragen stellte, es passte so gar nicht zu ihr, diese Neugier, aber vermutlich lag dass daran, dass sie vermutet hatte, dass Kagome immer noch Inu Yasha nachtrauerte, womit sie vollkommen Recht hatte.

Mitten in der Nacht fiel Kagome totmüde in ihr Bett und hatte dass erste Mal seit über einem Jahr keine Albträume, wenn man die vergangene Nacht nicht mitzählte.

Vergangenheit

Donnerstagmorgen

Kagome´s Mutter kam ins Zimmer "Kagome, du müsstest schon seit zehn Minuten im Untericht sein, was bist du noch im Bett?" fragte sie beinahe beiläufig.

Kagome sprang auf und starrte auf ihren Wecker, er war stehen geblieben, schreiend und vor sich hinfluchend rannte Kagome die Straßen entlang.

Völlig außer Atem blieb sie vor der Schule stehen um sich etwas zu beruhigen, sie hatte nicht mal die Hälfte der Zeit gebraucht, die sie sonst immer benötigte, um zur Schule zu kommen.

Hinter ihr hörte sie jemanden leise kichern und als sie sich umdrehte sah sie Sean, der sich gegen einen Baum gelehnt hatte, und nun auf sie zukam.

"Warum beeilst du dich so?" fragte er blauäugig, "Weil ich zu spät dran bin, die erste Stunde ist schon seit einer halben Stunde dran, warum bist du eigentlich nicht in der Klasse?" antwortete sie zerknricht, obwohl sie dass sichtlich verwirrte. Lachend legte Sean einen Arm um sie und flüsterte ihr ins Ohr "Unser geliebter Englischlehrer ist noch nicht aufgetaucht, was vielleicht daran liegt, dass er seine Autoschlüssel nicht finden kann und zu Fuß länger als eine Stunde braucht."

Entsetzt starrte Kagome ihn an, doch sie hatte keine Zeit ihn zu fragen, warum er das gemacht hatte, weil sie grade die Klasse erreicht hatten.

Sean behielt Recht, der Lehrer war nicht da, und die ganze Klasse spielte verrückt.

Kagome seufzte erleichtert auf, wobei sie sah, dass Sean sie erwartungsvoll ansah. "Glaub bloß nicht, dass ich mich bedanke!" zischte sie, wobei ihr Ton vorwurfsvoller war als beabsichtig, doch Sean wechselte sofort dass Thema :" Hey, ich möchte, dass du heute zu mir nach Hause kommst, ich hab mit deiner Mutter schon telefoniert, es war ziemlich leicht, da sie ja glaubt dass wir zusammen sind. Ich bring dich dann Abends nach Hause ok?"

Doch er wartete gar nicht darauf, ob es ihr gefiel oder nicht, sondern ging direkt zu seinem Platz, wo die Jungs pokerten, und wurde direkt von einer Kopfnuss empfangen, wie es in ihrer Klasse Sitte war, wenn ein Junge "eine abgeschleppt", sprich eine neue Freundinn, hatte.

Hochrot lies Kagome sich auf ihren Platz fallen, dies alles war so gar nicht in ihrem Sinne.
 

Der Rest des Schultages verlief recht unschuldig, nur eine Pause war anders.

Kagome war zu Hojo gegangen um mit ihm zu reden, doch er hatte sie einfach abgewiesen und gesagt, dass er jetzt mit einer aus seiner Stufe ging.

Er hatte ihr nie in die Augen geguckt, geschweige denn gelächelt.

und somit sank Kagomes Stimmung so tief wie vor den letzten Tagen.

Ihre Freundinnen waren da auch keine große Hilfe, sie beobachten Kagome auf Schritt und Tritt, um herrauszufinden, was von den Gerüchten über das neue Paar stimmte.

Doch ihre Vermutung, dass diese alle stimmten, wurde erst nach der Schule bestätigt, obwohl sie ja nicht wahr waren, oder?
 

Nach der Schule wartete Kagome am Haupteingang. Sie hatte eingesehen, dass Sean´s Entschluss feststand, und dass es einfacher war, sich nicht dagegen zu stämmen.

Als er schließlich kam hob er sie einfach hoch und begrüßte sie mit einem Kuss auf die Wange, worauf Kagome ihm eine Ohrfeige verpasste und ihn anzickte "Benimm dich gefälligst, sonst gehe ich auf der Stelle nach Hause!"

Danach gingen sie nebeneinander her, in tiefes Schweigen gehüllt, er grinsend, sie kochend.
 

In der Wohnung angekommen, schlug Sean Kagome vor, schonmal mit den Hausaufgaben anzufangen, während er was Kochen wollte. Sie starrte ihn fast schon entsetzt an "Du kannst kochen?" Ja, es schien ihr unmöglich, dass ein männliches Wesen es auch nur schaffte, dass ihm die Nudel nicht anbrannten.

Ähnliche Gedanken hatte Sean wohl auch, denn er antwortete :"Nicht besonders meisterhaft, aber es reicht zum Überleben, weist du, Daniel kriegst du nichtmal in die Nähe eines Herdes, geschweige denn in einen Supermarkt, er sagt er hat eine Fobie was das angeht, wegen einer Freundin oder so." Er grinzte breit, Kagome gab auf und widmete sich ihren Hausaufgaben.

Sie war überraschend schnell fertig, aber Sean wurde ziemlich launisch, als sie ihm helfen wollte, also ging sie wieder zu dem Regal, dessen Inhalt an alten und wertvollen Büchern sie faszinierte, manche waren mit Sicherheit noch aus der Zeit des Mitetlalters.

Während sie ein Buch nach dem anderen rauszog, das eine mehr, das andere weniger betrachtete, fiel ihr ein dunkler Rahmen auf, der halb versteckt in einer Zwischenablage mit dem Bild nach unten lag.

Dieser Rahmen sog ihre ganze Aufmerksamkeit in sich auf, und langsam ging sie auf ihn zu, hob ihn hoch, betrachtete das Gemälde, und lies das Bild fallen.

In ihrer Erstarrtheit wartete Kagome auf das Geräuch von splitterndem Glas, doch es kam nicht.

Sean hatte das Gemälde, welches nicht sehr viel größer war als einer von Kagomes Schulblöcken, im letzten Moment aufgefangen.

Er blickte von dem Bild zu Kagome auf und fragte sie besorgt, ob alles in Ordnung sei. Sie nickte schwach, und wechselte das Thema, in dem sie seine Aufmerksamkeit auf das verbrennende Essen lenkte.

Beim Essen beteuerte sie ihm nochmal, dass es ihr gut ging, und fragte ihn nach dem Künstler. Sean dachte einen Moment nach bevor er antwortete :"Ich glaube das Bild wurde von einem Mönch vor ca. 500 Jahren gezeichnet. Wir haben das dazugehörige Gegenstück, allerdings gehört es Daniel, daher ist es nicht hier. Warum?"

Doch Kagome antwortete nicht, auch nicht als sie später nach Hause gingen. Die Unterhaltungen die sie in der Zeit mit Sean führte, waren Nichts anderes als oberflächlich, aber er bedrängte sie nicht, sondern lies sie in Ruhe.

Ebenso, wie ihr Mutter.
 

Oben in ihrem Zimmer, unter der Bettdeckte hörte sie Sean in ihren Erinnerungen erneut fragen :"Kagome, alles in Ordnung mit dir?"

Sie hatte ihm versichert, dass alles in Ordnung war, aber das stimmte nicht. Nichts war in Ordnung, sie glaubte zu wissen wer der Mönch war, es musste so sein, wenigstens hoffte sie es.
 

In seiner Wohnung, die Sean mit seinem bestem Freund, der eher wie ein Bruder war, teilte, betrachtete er ein Bild, mit schwarzem Rahmen, was schon Jahrhunderte überlebt hatte.

Es war ein Bild von einem altertümlichen Brunnen, aus Holz, und im Hintergrund sah man einen riesigen Baum aufragen, viel größer als alle anderen im Bild.

Dieser Baum stand heute auch noch, dass wusste Sean, genau wie der Brunnen.'Einiges von damals existiert noch immer' dachte Sean traurig.

Er legte das Bild zur Seite und stand auf "Ich werde mein Versprechen erfüllen, verlass dich darauf." Die angesprochene Person war nicht da und würde wohl auch nie darauf antworten können.

Sean stand auf und löschte das Licht.

Schwärze

Freitagmorgen

Kagome drehte sich um.

Sie war verschlafen und alles andere als gut gelaunt. Die ganze Nacht über musste sie an dieses Bild denken, es war unmöglich, aber es musste so sein. Dieses Bild zeigte den Brunnen und den heiligen Baum. Es war eine Zeichnung aus dem japanischen Mittelalter, so lange her, dass es ein Wunder war, dass dieses Gemälde noch lebte, aber für Kagome war die Erinnerung noch Taufrisch, genau wie der Tag, an dem sie Inu Yasha das erste Mal traf, an diesem Baum.

Die Erinnerungen hatten sie erst völlig vereinnahmt, doch irgendwann, kurz bevor der Morgen dämmerte, hatten ihre Gedanken eine neue Idee gehabt, war es möglich, dass Mirokku es gezeichnet hat, genau so wie dass zugehörige Gegenstück, vielleicht in der Hoffnung, das Kagome es in ihrer Zeit finden würde.

Es war schwer vorstellbar, aber vielleicht wahr. Kagome klammerte sich an diese Hoffnung.

Nun, da die Sonne aufgegangen war, sah sie keinen Grund mehr darin, rumzuliegen und beschloss, dass eine kalte Dusche ihren Kopf klar machen würde.

So viel war in den letzten Tagen passiert, und sie hatte das Gefühl so nah an Inu Yasha zu sein, wie seit einem Jahr nicht mehr, obwohl sie wusste dass es einfach dumm war, einer Illusion nachzulaufen, denn der Hanyo war tot.

Während das warme Wasser auf Kagome einschlug, dachte sie darüber nach, ob es wohl ein Wink des Schicksals war, dass jetzt, ein Jahr nachdem sie Inu Yasha's Zeit für immer verlassen hatte, ihr bedeuten wollte, einen neuen Weg einzuschlagen. Vielleicht zusammen mit Sean, der doch in manchen Situationen dem Hundedämon so ähnlich , aber in anderen Fällen sein genaues Gegenteil, war.

Kagome wollte darüber nicht nachdenken, sie wollte sich nicht eingestehen, dass Sean sie aus ihrer Hoffnungslosigkeit geholt hatte, sie wieder zum Lachen gebracht hatte und ihr ein Abenteuer beschert hatte.

Ein Abenteuer, bestehend aus brutalen möchtegern Dämonenjägern, die keinen Unterschied machten, ob man wirklich einer war oder nicht.

Denen es egal war, dass sie Gesetzte brachen und unschuldigen Menschen das Leben schwer machen.

Kagome schüttelte den Kopf.

Es war dumm zu glauben, dass Sean der neue Inu Yasha in ihrem Leben sein würde, diese Zeit war vorbei, und dass würde sie aktzeptieren müssen, doch sie musste auch aktzeptieren dass sie Sean nicht mehr mochte als einen Freund, wie einen nervigen Freund, der ihr nur Halbwahrheiten erzählte, vielleicht aus Angst, vielleicht aber auch nur um sie zu schützen.

Kagome interessierte es nicht, sie hatte alles mit Füßen getreten was man ihr gab.

Sie hatte Hojo abblitzen lassen, weil sie glaubte, dass Sean das Mittelalter wieder für sie aufleben lassen würde, doch jetzt, da sie begriffen hatte, dass Sean für sie nicht mehr sein konnte als eine Art großer Brunder, war Hojo in den Händen einer anderen, und Kagome war auch klar, dass das so besser war.

Sie mochte Hojo, aber auch bei ihm fand sie nicht mehr.
 

Kagome hatte sich zu sehr ihren Gedanken hingeben und bemerkte grade, dass sie schon wieder zu spät dran war.

"Verdammt!" schrie sie laut, denn ihre Gedanken hatten sie keinen Schritt weiter gebracht, sie war jetzt nur noch mürricher drauf, und schon wieder zu spät.

Sie hatte gerade die Tür zum Hof geöffnet, als ihre Mutter zu ihr kam. Sie reichte Kagome eine Tasche mit ihrem Schulbrot. "Hier, pass auf dich auf, und grüß Sean von mir." sagte sie und drückte Kagome, die schon auf dem Weg war, loszulaufen "Ich hab dich lieb!" hörte Kagome ihre Mutter noch rufen. Doch sie antwortete nicht mehr, denn sie war ja zu spät dran.

Später bereute Kagome dies, aber sie konnte es dann auch nicht mehr ändern.
 

Während Kagome rannte, bemerkte sie wieder diese Augen, von jemandem, der sie beobachtete, was ihre Laune noch gefährlicher machte. "Sean!" rief sie "Hör auf mir hinterher zu schnüffeln und komm her, es ist blöd wenn du so tust, als wärest du mein Schatten!" doch Sean kam nicht, er antwortete auch nicht.

Kagome wurde mulmig in der Bauchgegend, wenn es nicht Sean war, war es dann vielleicht...
 

Kagome kam nicht dazu, ihre Gedanken zu beenden, denn im nächsten Moment drückte jemand eine große schwere Hand auf ihren Mund und zog sie mit sich in die Schatten eines großen Hauses.

Er flüsterte ihr leise ins Ohr :"Wenn du nicht willst, dass dir was passiert, sei ruhig und stör mich nicht, ach ja, falls du dich nach deinem Fuchsdämon sehnst, du wirst ihn gleich treffen. Hehe!" Die Stimme war rauchig und absolut unangenehm in Kagomes Ohren, doch was der Jäger sagte, machte ihr nochviel mehr Angst.

Konnte es sein, dass sie Sean in ihrer Gewalt hatten? Nein, dass war nicht möglich, Sean konnte kämpfen, er hatte es geschaft sich selbst und Kagome zu beschützen, dann sollte er alleine doch noch besser klar kommen.

Kagome sträubte sich gegen den festen Griff des Jägers, als eine andere Person plöztlich zu flüstern begann. Kagome konnte sie nicht sehen, denn der Jäger stand hinter Kagome, doch die Stimme lies ihr die Haare zu Berge stehen " Verbinde ihr die Augen, am besten auch den Mund und die Hände!"

Kagome konnte es nicht glauben, denn es war, als hätte sie selbst gesprochen, denn die Frau hinter ihr, hatte fast genau die gleiche Stimme, allerdings, war sie kaummerklich härter und bitterer, ein leichter Rauton hallte nach wenn sie sprach, so als wenn sie heißer wäre.

Kagome wollte sich wehren, und trat den Jäger der sie festhielt auf den Fuß.

Er ließ sie fallen, doch bevor Kagome nur einen Schritt tun konnte, umgaben sie qualvolle Schmerzen, und im nächsten Moment versank sie in einem dunklem Meer aus Nichts.

Das Letzte, was Kagome vernahm, war ihr eigenes Lachen, hoch, kalt und verarchtungsvoll, sowie die Worte "Schlaf gut, Dämonenprinzessin!"

Qualen

Kagome erwachte. Ihr Kopf pochte schmerzhaft und sie erinnerte sich nur schemenhaft an die letzten Ereignisse. Wer war wohl diese Frau gewesen? Wo war Sean?

Diese Frage sollte Kagome beantwortet werden, denn grade als sie bemerkte dass ein schweres Tuch ihre Augen, und ein weiteres ihren Mund verschloss, hörte sie ein schauderhaftes Zischen, von etwas Heißem und Schnellen, und danach ein schmerzerfülltes Stöhnen, welches eindeutig von Sean stammte.

Kagome erstarrte. Sie wollte aufspringen doch dann hörte sie zwei Stimmen reden, die Erste, war ihre eigene, nur viel rauchiger und gefährlicher "Reiß ihm doch gleich die Augen aus, ein Dämon ohne Augen ist nicht mehr soviel wert dass weißt du doch." fauchte sie die andere Person an, und als diese antwortete, erkannte Kagome auch ihn "Solange er noch eins zum sehen hat, außerdem hab ich das Auge nur gestreift, guck, es funktioniert noch, nicht wahr Dämon?"

Es war der Kerl, der Kagome gefangen genommen hatte, eindeutig. Sean´s Stimme zitterte leicht als er antwortete, trotzdem hatte er es geschafft sie abwertend klingen zu lassen :"Ich bin kein Dämon, wann kapiert ihr es endlich?" Die Frau, mit Kagomes Stimme antwortete zuckerüß, was ihre Stimme Kagomes noch ähnlicher machte :"Natürlich nicht, dass sagen sie alle, aber keine Sorge, wir werden bald feststellen, was du bist, unser Anführer hat eine Blutprobe angeordnet, du und deine Dämonenprinzessin dürft euch freuen." Ein leises Lachen ließ Kagome erschaudern, es war so abgrundtief bösartig, was ihr jedoch noch mehr Angst einjagte, war Seans Reaktion "NEIN, dass dürft ihr nicht tun! Nicht die Blutprobe! Lasst Kagome da raus, sie hat Nichts damit zu tun, überhaupt Nichts, reicht es nicht dass ihr mich habt?" rief er aufgebracht. Darauf ertötne ein klatschendes Geräuch und Sean keuchte auf, "Glaubst du wirklich dass würde irgendwas bringen?" flüsterte die dämonenhafte Frau, während Kagome sich alle Mühe gab, so auszusehen, als wäre sie noch bewusstlos, ihr Erwachen würde Sean nicht helfen, und als verschnürrtes Packet, was sie nunmal war, konnte sie ihm auch nicht helfen.

"Spiel noch was mit ihm, und sobald die kleine aufwacht, nimm sie dran." befahl die Frau ihrem Handlanger, während Sean lauthals fluchte, was plötzlich stockend wurde, und dauernd unterbrochen wurde von harten Geräuchen und Sean´s trotzendem Luftholen, wenn er mit der Eisenstange geschlagen wurde.

Plötzlich klingelte ein Handy und einem Moment später hörte Kagome die schreckliche Frau sich schnell flüstert mit ihrem Telefonpartner unterhalten, bevor sie mit einem kreichendem Lachen zu dem Jäger sagte :"Kümmer dich um den Fuchs und dann werf ihn in die Ecke zu der Dämonin, wir werden am Stadtrand gebraucht, ein neuer Dämon."

Der Jäger gehorchte und wenige Sekunden später fiel etwas Schweres neben Kagome, was sich als Sean herraustellte, "Keine Sorge, wir kommen wieder." hörte Kagome noch den Jäger rufen und dann war Stille.
 

Kagome erlaubte sich etwas freier zu atmen, was angesichts ihres Knebels schwer möglich war, als sie unerwartet Seans Stimme ganz nahe ihrem Ohr flüstern hörte :"Kagome? Du bist wach? Warte mal, dreh dich was zur Seite, dann befrei ich dich von deinem Knebel und der Augenbinde." Kagome tat überascht, was Sean sagte, seine Stimme klang viel kraftvoller, als vor wenigen Minuten noch.

Kaum hatte sie den Knebel ausgespuckt hatte Sean sie auch schon von der Augenbinde befreit.

Kagome drehte sich zu ihm, um ihn über die Situation auszufragen, aber sie stockte. Sean war über und über mit Schnittwunden, Kratzern, Beulen und Prellungen. Es war ein Wunder, dass keine seiner Rippen gebrochen zu sein schien.

Doch dass Schlimmste von allem war der schmutzige Verband, der quer übers ganze Gesicht von Sean gespannt war und sein rechtes Auge verdeckte, an manchen Stellen war er gerötet und Blut floss hervor, ebenso wie aus der aufgeplatzten Lippe.

Doch er grinzte und schien sich seiner Schmerzen kaum bewusst zu sein. Er blickte sie einem Moment an, dann begann er leise zu sprechen :"Ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht, als ich dich da liegen sah, ich dachte du wärest echt schwer verletzt und, Kagome es tut mir so leid, dass du das durchmachen musst und schon verletzt wurdest."

Kagome schüttelte den Kopf und antwortete darauf :"Also ich sehe zumindest nicht so aus, als wäre ich in einen Mixer gefallen. Sag Sean, wann haben sie dich gefangen genommen?"

Sean antwortete bitter :"Direkt nach der Schule, sie haben mich einfach reingelegt, die eine Frau hat nach mir gerufen und ich habe wirklich gedacht, dass du es wärest, es war wirklich dumm von mir."

"Gestern? Du hast mich abends doch noch nach Hause gebracht?" sagte Kagome ungläubig.

Nun war es an Sean den Kopf zu schütteln :"Wir haben späten Samstag Abend, wenn mich nicht alles täuscht. Als ich hier ankam, lagst du schon hier."

Sie starrte ihn an. "Solange?" fragte sie und Sean nickte einfach, da kam Kagome noch eine Frage in den Sinn :"Was meinte diese furchtbare Frau mit der Blutprobe?"

Kaum waren ihr die Worte über die Lippen gekommen bereute sie sie auch schon, so wie Sean jetzt guckte schien er große Schmerzen zu haben. Er brauchte lange bis er schließlich antwortete, wobei seine Stimme vor Hass und Verachtung bebte :" Die sogennante Blutprobe ist noch aus dem 16. Jahrhundert. Sie ist absolut abartig, fast so schlimm, wie die Hexenverbrennungen nur schmerzhafter. Wenn alles stimmt was ich weis, und bete dass es nicht stimmt, bekommt man bei der Probe mehrere brennende Messer auf den Körper gedrückt oder hineingestochen, und zwar eins auf das rechte Auge, das sogenannte Teufelsauge, eins direkt unter den Hals, um die Lunge von dem Todesfluch zu befreien, eins auf die Stelle wo das Herz liegt, um es zu reinigen, eins unter dem Bauchnabel, zur Reinigung der Seele und jeweils eins auf die Oberschenkel.

Falls du dies überlebst giltst du als offiziell geheilt, wenn du dabei stirbst, war ein Dämon in dir und hat dich, um den Schmerzen zu entfliehen mit zur Hölle genommen.

Es ist absolut Menschenunwürdig."

Als er endete, standen Kagomes Haare zu Berge und sie hatte das Gefühl sich übergeben zu müssen.

Sie überlegte schnell und sagte :"Sean wir müssen, was unternehmen! ich hab keine Lust von denen geprüft zu werden. Weist du wie wir hierauskommen können?" fragte sie ungeduldig und verfluchte die Fesseln, die es ihr nicht ermöglichten sich auch nur ein bisschen zu bewegen.

Doch wieder schüttelte Sean den Kopf und zeigte Kagome, dass auch er über und über mit Fesseln versehen war, allerdings nicht mit Seilen, wie es bei Kagome der Fall war, sondern mit schweren Eisenketten. Jetzt wusste Kagome was für eine unangenehme Flüssigkeit ihren Nacken rutner gelaufen war.

Es war Seans Blut gewesen, als er mit den Zähnen Kagomes Augenbinde und den Knebel geöffnet hatte.

Doch im Gegensatz zu Kagome lächelte er und klärt sie dann auf :"Wir müssen nur ausharren und gucken, dass wir nicht sterben. Weißt du, wir sind gar nicht so in großer Gefahr, wie es grade aussieht."

Kagome starrte ihn nur an, nicht in großer Gefahr hatte der Kerl sie noch alle? Er war über und über mit Blut, und nebenbei lagen sie gefesselt in irgendeinem lagerartigen Raum.

Sean grinste jetzt noch breiter :"Wirklich. Du musst wissen, es gibt nur einen einzigen Grund, warum Jäger ihre Gefangenen zurücklassen sollten, und zwar weil der gefährlichste Dämon in ihre Stadt eindringt, den sie kennen, und wie es der Zufall nunmal so will ist dieser angebliche Dämon Daniel.

Das heißt, dass wir uns keine Sorgen machen müssen."

"Darauf würde ich mich nicht verlassen." antwortete eine kratzige Stimme aus Richtung Tür.

Kagome erschauderte, in der Tür stand ihr Kidnapper zusammen mit dieser unheimlichen Frau, die in ein wallendes Gewand gekleidet war, welches es unmöglich machte, dass Kagome irgendwas von der Frau erkennen konnte.

Der ungehobelte Kerl stellte sich vor Sean und hob ihn unsanft an einer Fessel hoch wobei er mit seiner unangenehmen Stimme flüsterte :"Ich würde mich nicht drauf verlassen, dass euer Dämonenheld euch holen kommt, wir haben gerade den Anruf erhalten, dass unsere Kollegen ihn gefangen haben." erklärte er grinzend, während er Sean auf ein Gestell warf, dass an eine altertümliche Krankenliege erinnerte, sie war an manchen Stellen zerschlissen und fast überall befanden sich rote Spritzer, Blut.

Kagome konnte es nicht glauben, ihr letzte Hoffnung "NEIN!" schrie sie laut auf und versuchte sich aufzurappeln, doch eine zierliche und harte Hand griff ihr in die Haare und riss sie daran zu Boden. Die eigenartige Frau stand vor ihr und sagte mit ihrer zuckersüßen Stimme :"Oh doch, meine liebe Dämonin, es ist echt eine schande, so ein hübsches Kind und dann besudelt mit dämonischem Blut, na ja, bei unserem Fuchs ist es ja leider ganz ähnlich." Sie lächelte leise und zog noch etwas kräftiger an Kagomes Haaren, worauf diese leise aufschrie.

Jetzt lachte die Frau laut und schreiend auf :"Dass war das Zeichen!" schrie sie mit heiserer Stimme :"Du kannst jetzt beginnen dem Fuchs die Arme abzureißen, denk dran Stückchen für Stückchen und dann nehmen wir uns die Kleine vor, ich freu mich jetzt schon auf deine Schreie, Süße!"

Kagome sah wie Sean sich sträubte als der Grobian ein kleines aber scharfes Messer zog und mit seiner plumpen Stimme flüsterte :"Oh ja, jeden Finger einzeln, dann bis zum Handgelenk, hoch bis zum Ellbogen und so weiter." Dann lachte er und verdeckte Sean mit seinem breitem Rücken.

Kagome wollte sie stoppen, wollte irgendwas sagen, um die Jäger von Sean abzulenken, doch irgendetwas Hartes schlug ihr auf die Stirn und sie sackte zur Seite.

Während sie die Nacht einholte, wurde sie von Sean´s schmerzerfüllten Schreien begleitet.

Unknown

Hey, sorry dass diese Kapitel so lange gedauert hat, mein geliebter PC macht mir gerne Probleme. Wünsche euch viel spaß, ach ja.

Wie vielleicht dem ein oder anderem von euch aufgefallen ist, hat diese Kapitel einen englischen Titel. Der erste von euch, der mir ne ENS schreibt mit der passenden Begründung bekommt 10 KTs (kein scherz).

lG Sharry
 

p.s. einen fröhlichen Valentin euch allen

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Erneut erwachte Kagome, und erneut erfüllte sie ein pochender Schmerz an den Schläfen, was mit Sicherheit von den Schlägen herrührte.

Doch etwas war anders.

Das erste, was Kagome auffiel, war der Geruch, es roch nicht mehr nach einer alten, unbenutzten Wohnung, sondern modrig und faul. Der Geruch von Zerfall und Verwesung lag in der Luft und stieg Kagome in die Nase, ein unangenehmes Gefühl, welches noch unangenehmere Gedanken mit sich brachte.

Das Zweite war noch beunruhigender, weder ihre Augen, noch ihr Mund wurden von unsanften Fesseln und Knebeln versperrt, was vielleicht hieß, dass sie eh niemand hören würde…

Kagome öffnete die Augen und wurde von kalter Schwärze empfangen.

Während ihre Augen sich allmählich an die Dunkelheit gewöhnten, vernahm sie von der Seite her ein gleichmäßiges und recht ruhiges Atmen.

Kagome schnellte herum und erblickte: „Sean!“.

Allerdings bestand die einzige Antwort, die sie erhielt ein hastiges und leises „Shhh…“ was ihr bedeutete, dass sie still sein sollte.

Kagome verstummte schmollend und begnügte sich damit, Sean zu betrachten, was sie besser nicht hätte machen sollen. Denn sein Anblick jagte ihr einen Schauer über den Rücken.

Er war, wie sie selbst, gefesselt und an die Wand gelehnt. Auch wenn seine Fesseln ihn nicht so einschränkten wie Kagome, waren sie eindeutig die Schmerzhafteren, denn immerhin bestanden sie aus harten Eisenketten, welche die Haut aufrissen.

Sean selbst hatte sich in eine möglichst bequeme Lage gebracht und den Kopf in den Nacken gelegt. Er hatte sie Augen geschlossen und schien sich darauf zu konzentrieren gleichmäßig zu atmen. Er sah schlimm aus und Kagome bezweifelte, dass alle Knochen noch heil waren. Es vergingen einige Minuten und Kagome rechnete nicht mehr damit, dass Sean etwas sagte, doch nach einer Ewigkeit öffnete er die Augen, von dem das Rechte immer noch unter einem schmutzigen Verband verborgen war, starrte an die Decke und flüsterte :“Wir haben ca. drei Uhr, am Sonntagmorgen, wenn mich die Kirchenuhr nicht belügt, und unsere geliebten FREUNDE schlafen noch, wie du sicher verstehst, lege ich sehr viel Wert darauf, dass das auch so bleibt.“

Kagome nickte und verfiel wieder in ein unruhiges Schweigen, bis sie irgendwann flüsterte: „Sean, wo sind wir?“. „Im Hafen.“ Lautete die knappe Antwort ohne das Sean Anstalten machte, Kagome zu erklären, woher er dass wusste.

Aber Kagome lies sich nicht von seiner abweisenden Stimmung beirren und flüsterte aufgeregt: „Dass ist doch toll, im Hafen ist immer viel los, da wird man uns hören, sicherlich.“

Sean jedoch schüttelte den Kopf und sah sie ernst an: „Wenn ich mich nicht irre, was ziemlich wahrscheinlich ist, sind wir im westlichen Hafengebiet welches schon im 19. Jahrhundert nur noch aus Ruinen bestand. Hierhin verirrt sich niemand mehr.“

Im Gegensatz zu Kagome, war seine Stimme weder aufgeregt oder hastig, er war ruhig und erklärte sachlich, was los war.

Das regte Kagome nur noch mehr auf, sie verstand nicht, wie er so ruhig bleiben konnte, so teilnahmslos, wo es doch, wie sie sich selber zitternd eingestand, um ihr beider Leben ging. Seans Verhalten stachelte Kagome an, wütend drehte sie sich zum ihm um und flüstere schnell: „Sean, wir müssen was unternehmen. So kann es doch nicht weitergehen. Ich muss ehrlich sagen, dass mich diese Blutprobe nicht reizt.“ Sie hatte nicht mit irgendeiner Reaktion gerechnet, außer vielleicht einem entrüsteten Schnauben, und war deshalb sehr erstaunt als Sean nickte.

In dem Moment schlug die Kirchturmuhr. Vier mal.

Eine Gänsehaut überfuhr sie, als sie sah, wie Sean sich mit schmerzverzerrtem Gesicht gegen die Wand presste, und sich so hoch drückte.

Schließlich stand er, hektisch atmend, mit zerrissener Haut, wo ihm die Ketten ins Fleisch schnitten, aber auch mit einem zufriedenem Lächeln.

Er machte ein, zwei Schritte nach vorne, schwankend und nur so groß, wie seine Fesseln es ihm erlaubtem, und Kagome stockte der Atem, als sie seine, auf dem Rücken verbundenen Hände sah, oder viel mehr dass, was von ihnen übrig war…
 

Der rechte Arm schien weitgehend unverletzt, kleine Schnitte hier und da, blaue Flecken, der Zeigefinger schien gebrochen zu sein. Aber wenn man ihm in Vergleich zum Linken sah, schien er in Ordnung.

Der linke Arm zeigte schon an der Schulter Verletzungen, sie war ausgekugelt.

Weiter runter gehend war der Arm mehrfach gebrochen und stand in einem erschreckenden Winkel vom Körper ab.

Vom Unterarm erkannte sie wenig, denn das Fleisch hing in Fetzen hinab und das Blut tränkte sein T-Shirt.

Kagome meinte die Handfläche erkennen zu können, von der zerfetzte und verkrüppelte Stränge wegführten. Fünf an der Zahl, es war schwer vorstellbar, aber es waren wahrscheinlich die Überreste seiner Finger.

Bei seinem nächsten Schritt schimmerte etwas Weißes im Mondlicht auf, halb verdeckt und zwischen der zerrissenen Haut und dem Blut.

Kagome entfuhr ein erschrockenes Stöhnen und wandte ihren Blick ab.

Sean schien sie gehört zu haben und drehte sich leicht zu ihr um, wobei sie trotzdem nur den Verband sehen konnte.

Leicht besorgt flüsterte er: „Was ist los?“

Es war beinahe zum Lachen, oder zum Weinen, so was fragte ER SIE?

Kagome blickte ihn nicht an und keuchte schmerzerfüllt: „Sean… dein Arm?!“

Sie hatte Tränen in den Augen, er tat ihr so leid.

Ein leises Lachen lies sie zusammenzucken und als sie aufsah. Sah sie in Seans grinsendes Gesicht, er hatte sich ihr ganz zugewandt und flüsterte leicht heiser: „Ach das, mach dir keine Sorgen, so schlimm ist das nicht.“(Kagome sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen und zweifelndem Gesicht an) „Wirklich. Daniel hat mich schon schlimmer zugerichtet.“

Mit diesen Worten drehte er sich wieder um und schritt zum Fenster, während Kagome drüber nachdachte, ob es ein Scherz sein sollte, obwohl Seans Stimme nichts dergleichen gezeigt hatte.

In der Zeit wo Sean aus dem Fenster blickte, dachte Kagome darüber nach, ob Sean seine Worte wirklich ernst gemeint hatte, und wenn ja, was war dieser Daniel dann für ein Mensch? Ein brutaler Schläger? Oder kam er gerade einfach nur falsch rüber?

Kagome hoffte das Letztere.

Aber das war jetzt eh egal. Daniel war gefangen, und sie würden bald der Blutprobe zum Opfer fallen.

Während sie diesen Gedanken nachhing, erschreckte sie ein lauter Knall, ein Schrei und dann, das Bersten von alten Brettern.

Als sie aufblickte erkannte sie: als Erstes den Jäger, in einem dunklen Anzug, und am anderen Ende, blutend und unter den Resten eines alten Regals begraben, lag, schwach zu erkennen, Sean.

Er rührte sich nicht.

Kagome schrie seinen Namen und versuchte sich aufzurichten.

Die Mühen wurden ihr erspart, als eine starke und dennoch zierliche Hand ihr in die Haare griff und sie daran hochzog.

Stöhnend kam Kagome auf die Beine und sah der geisterhaften Frau, die sie böse angrinste, zum ersten Mal ins Gesicht.

Kagome erstarrte, die Frau war fürchterlich entstellt. Fünf tiefe Furchen führten quer über ihr Gesicht und ihr rechtes Auge war nur noch eine Höhle. Einst war sie eine Schönheit gewesen, doch diese Verletzung und der Schmerz über die darauf folgenden Erfahrungen hatten sie verhärmt, alles Schöne in Hässlichkeit und alles Gute In Bosheit verwandelt.

Mit ihrer Zunge befeuchtete sie ihre vernarbten Lippen, bevor sie flüsterte. „ Jetzt werde ich dir mal Schmerzen zufügen!“

Im nächsten Moment stand sie hinter Kagome und drückte ihr ein Messer an den Hals.

In einem verzweifelten Versuch, sich zu wehren, drehte Kagome den Kopf zur Seite und schnitt sich somit selbst, nicht zu tief, aber stark genug, um Kagome um ihr Bewusstsein kämpfen zu lassen.

Nahe ihrem Ohr hörte sie ein leises, bitteres Lachen, welches sich in ein wütendes Zischen veränderte: „Du wirst leiden! Ich werde dir das antun, was ihr verdammten Dämonen mir angetan habt.“

Doch bevor noch irgendetwas anderes geschehen konnte, hörte Kagome, der immer wieder schwarz vor Augen wurde, einen dumpfen Knall, ein leises Lachen, und die Frau brach zusammen.

Auch Kagome fiel auf die Knie, ohnmächtig, sich länger auf den Beinen zu halten.

Von oben hörte sie eine verbitterte und raue, aber dennoch feixende, Stimme: „ Das bezweifle ich doch stark, du Hexe.“ Die Person drehte sich um, und widmete sich ihrem anderen Gegner, während Kagome zur Seite sackte und die Augen schloss.

Von weiter Ferne hörte sie ein Krachen und die Person sagte ruhig: „Nimm sie, und bring sie in Sicherheit. Ich erledige den Rest.“

Während sie ein warmer Arm hochhob, durchlief Kagome nur noch ein letzter Gedanke, bevor sie die Schwärze über kam. Wer ist dieser Kerl? Warum hilft er uns? Ich kenne ihn nicht, seine Stimme ist fremd.

Er ist mir…

Unbekannt!

Erwachen

Hallo, hab mich extra beeilt, dieses Kapitel ist eher ruhig, aber dafür lang^^

Hoffe es gefällt euch, übrigens, suche Anregungen für den Inhalt meiner nächsten Kapitel, hab da zwar eine Idee, aber vielleicht habt ihr ja auch noch was.

Und jetzt viel spaß mit dem ich weis nicht wievieltem Kapitel :)
 

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Was war das? Vogelgezwitscher?

Wärme erfüllte Kagome. War sie in einem Wald? Vielleicht auf der anderen Seite des Brunnens?

Müde öffnete sie die Augen und fand sich in einem ihr unbekannten Raum, obwohl sie eher das Gefühl hatte, auf einer Waldlichtung zu liegen. Es roch nach Bäumen und frischem Gras, ein Zimmer im Schein des ewigen Frühlings.

Kagome drehte den Kopf etwas nach Rechts und blickte aus einem Fenster, auf einen zugeschneiten Baum.

Sie fragte sich gerade, was es wohl für ein Baum sein mochte, und wie er wohl im frühem Sommer aussehen würde, da hörte sie eine vertraute Stimme, die von der Tür her kam: „Na, Dornröschen, aufgewacht?“

Kagome schnellte herum und erblickte Sean, welcher grinsend im Türrahmen stand und auf sie hinab lächelte.

Im Gegensatz zu Kagome, die erstarrte, als sie ihn betrachtete.

In der rechten Hand hielt er eine Krücke, auf die er sich stützte, das Bein im Gips. Ebenso der linke Arm, mit einer Schlinge um den Hals gebunden.

Sein rechtes Auge war immer noch von einem Verband verdeckt, der jetzt allerdings nicht mehr schmutzig und blutverklebt war, sondern sauber und strahlend weiß.

Vom Hals an nach unten war sein ganzer Oberkörper von Verbänden eingewickelt, welche sich deutlich unter dem hellgrauen Hemd abhoben.

„Sean!“ flüsterte Kagome aufgebracht und versuchte sich aufzurichten. Wobei fürchterliche Kopfschmerzen entstanden.

Als sie sich an den Kopf fasste, stellte sie fest, dass auch sie einen Verband um den Kopf geschlungen hatte. Verwirrt schaute sie sich um und fragte. „Wo bin ich hier?“

„In meinem Zimmer.“

„Warum liege ich in deinem Zimmer?“

„ Ach… du wolltest auf dem Sofa schlafen? Sorry, mein Fehler.“

„Nein… ich meinte, warum bin ich nicht Zuhause, sondern in deiner Wohnung?“ fragte sie genervt, dass dieser Kerl immer so ärgern musste.

Die Antwort kam leicht und locker über die Lippen des jungen Mannes: „Na, weil deine Mutter mit deinem Bruder Sota auf einem Fußballkurs in Osaka ist und du nicht alleine bei dir bleiben konntest.“

„Was redest du? Der Kurs beginnt erst am 10. Dezember und die beiden fahren deshalb auch erst am 9., Freitags nach der Schule.“

Sean nickte nur und sagte: „Wir haben den 11., du hast insgesamt fast 20 Tage verschlafen.“

Kagome fasste sich schnell, es gab zu viel zu Fragen, als dass sie so was aus der Bahn werfen konnte.

„Was ist mit den Jägern?“

„Daniel hat sich um sie gekümmert.“

„DANIEL???!“

„Ja, erinnerst du dich? Er kam uns zur Hilfe.“

„Ich dachte, er wäre gefangen genommen wurden.“

„Das dachten die Jäger wohl auch. Aber wie gesagt, so einfach lässt Daniel Dallas sich nicht fangen.“

„Und wo ist Daniel jetzt?“

„Er konnte nur bis Ende November bleiben. Du weist ja Studium, und er hätte doch so gerne mal ein paar Worte mit dir gewechselt.

Er hat den halben Tag nur bei dir rumgehockt, natürlich ohne das Wissen deiner Mutter.“

„Warum?“ fragte sie seufzend, sie wollte ihn unbedingt kennen lernen.

Sean grinste sie an und erklärte: „Na guck mal, was hätte deine Mutter gesagt, wenn ein Wildfremder ihre Tochter besuchen möchte, wo sie doch von anderen Wildfremdem so zugerichtet worden ist.“

Kagome sah ihn nachdenklich an: „ Sag mal, warum bist du eigentlich nicht in einem Krankenhaus? So wie du aussiehst.“

Sean lachte lauthals: „ Ich geh doch nicht zu so ´nem Arzt, als ob ich das nötig hätte, ich hab meinen eigenen, und außerdem, hab´ ich doch tatkräftige Unterstützung.“

Kagome kam noch nicht mal dazu, Sean zu dieser Aussage zu befragen, denn zwei zierliche Arme schoben sich unter seine Armbeugen und umschlossen ihn sanft.

Das dazugehörige Gesicht legte sich mit geschlossenen Augen auf Seans gesunde Schulter und fragte leise: „Sean, wo bleibst du denn, Schatz? Ich hab doch extra was gekocht.“

Kagome wusste nicht, was sie dazu sagen sollte, als Sean den Kopf leicht zur Seite drehte, um die junge Frau hinter ihm, zu küssen.

Dann grinste er und hauchte ihr ins Ohr: „Hör mal Süße, Kagome ist aufgewacht“^^
 

Ayumi wurde rot und blickte zu Kagome. Ein Lächeln stahl sich auf ihr schüchternes Gesicht und sie hob eine Hand und winkte verunsichert: „Hi, Kagome…“

Sie war sichtlich überfordert. Sean allerdings nicht, und somit schubste er Ayumi geschwind ins Zimmer und schloss die Tür hinter ihr. Von draußen war noch seine Stimme zu hören, als er sagte: „Ihr habt euch sicher eine Menge zu erzählen, ich warte derweil in der Küche.“ Lachend entfernte er sich.

Mit hochgezogenen Augenbrauen sah Kagome Ayumi an. Sie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, es tat ihr beinahe schon leid, wie Ayumi da stand, von einem Bein auf das andere wippend, hoch verlegen und nicht in der Lage, Kagome anzusehen, beinahe.

„Also…“ begann Kagome mit unverholender Neugierde „Seit wann? Wodurch? Und WHAT THE HELL ARE YOU DOING??”

Sie war nicht wütend, wollte aber verdammt noch mal wissen, was hier vor sich ging.

Die ruhige, stille Ayumi, die sich nie vorstellen konnte, worüber Yuki und Eri tuschelten wenn es zum Thema „boyfriend“ kamen, war jetzt mit Sean zusammen?

SEAN? Dem sexy Amerikaner, dem auch Kagome beinahe verfallen wäre?

Auch Ayumi musste jetzt grinsen, und kam ans Bett, wo sie sich hinsetzte.

Einen Moment später sprudelte es nur so aus ihr heraus: „Morgen sind es zwei Wochen. Es kam von einem Tag auf den anderen. Als ich von dir aus nach Hause ging, war er plötzlich da, war freundlich zu mir, hat mich auf ein Eis eingeladen, mir alles erzählt, und dann war es einfach so.“

Ayumi lächelte freudig und auch Kagome war zufrieden, obwohl sie es immer noch nicht ganz begreifen konnte, wie das alles entstanden war.

Doch das war jetzt eh unwichtig. Wichtiger war, was sich ansonsten alles so zugetragen hatte, während Kagome die letzten Wochen einfach verschlafen hatte, was, wie Ayumi ihr erklärte, an den Medikamenten lag, die ihr der Arzt per Infusion verabreicht hatte.

Kagome kam es mit einem Mal unlogisch vor, dass sie, mit kaum einer nennenswerten Verletzung, in einem Bett lag, und von Sean, der ja alles andere als gesund war, versorgt werden musste.

Unsicher erzählte Kagome Ayumi von ihrem Unbehagen, worauf diese lachen musste, nicht ihr typisches, schüchternes Lachen, sondern ein ausgelassenes, fröhliches, und dann antwortete: „Ach Kagome, dass ist Schwachsinn, was du gerade von dir gibst.“ (Ja, Ayumi hatte sich wirklich verändert, was nicht unbedingt schlecht war.) „ Du hattest eine schwere Gehirnerschütterung, was gar nicht so ohne war, wie es jetzt aussieht, es war ein gefährliches Anorysma, was sie per OP entfernen mussten.

Und was Sean betrifft, na ja, er ist eben ein Teufelskerl, genau wie dieser Daniel, der Sean einen Arzt, oder so was, geholt hat.“

„Du hast Daniel getroffen?“ kam es unerwartet von der überraschten Kagome.

„Nun ja, nicht direkt.“ Antwortete Ayumi langsam „Wir haben nur telefoniert, als er mich darum bat, mich um Sean zu kümmern, sobald er wieder zurück zum College müsste.

Er war echt beeindruckend, sehr freundlich und überlegt. Ach ja, genau, er hat mich überdies noch gebeten, dich von ihm zu grüßen, er war ziemlich geknickt, dass du noch nicht wach warst, als er gehen musste.“

Diesmal brauchte Kagome eine ganze Weile, bis sie dass alles verdaut hatte.

An sich war es ja nicht viel, aber sie wollte diesen Daniel unbedingt kennen lernen und diese Chance hatte sie verpennt, wortwörtlich.

Die, ziemlich einseitige, Unterhaltung dauerte noch fast eine Stunde, in der sich herausstellte, wie sehr Sean die Geschichte verändert hatte, die gefährlichen Dämonenjäger waren plötzlich nur noch verrückte Roadies, die Sean einfach nur eins auswischen wollten, und Seans Verletzungen stammten jetzt nicht mehr von den brutalen Misshandlungen, sondern von blutigen Prügeleien.

Kagome musste grinsen, Sean war schon ein gewaltiger Angeber.

Dann kam Ayumi endlich zu dem, für Kagome interessanten, Teil, und zwar der, wo Daniel mit von der Partie war.

Auch hier hatte Sean einiges abgewandelt, doch Kagome erkannte diese Stellen ohne Probleme und konnte sich einen Reim daraus machen.

Wie sich herausstellte, hatte Daniel die Jäger nach Strich und Faden verarscht, hatte ihnen weisgemacht, dass er von ihnen gefangen worden war, nur um dann wieder abzuhauen und nach Sean und Kagome zu suchen, woher er wusste, dass die beiden in Gefahr waren, sprach Ayumi nicht an.

Aber sie erklärte, dass Sean so was wohl schon geahnt hatte, was natürlich noch einiges mehr erläuterte, zum Beispiel, warum Sean so ruhig geblieben war, als Kagome am Austicken war.

Die beiden vertieften sich mehr und mehr in ein anregendes Gespräch, als plötzlich ein lautes Krachen von der Tür ertönte, wo Sean mit Krücke und einem Essenstablett versuchte die Tür zu öffnen.

Ayumi sprang auf und rannte zu ihm: „Schatz, lass mich das machen!“

Mit diesen Worten bugsierte sie Sean auf den Stuhl, wo sie selbst wenige Sekunden vorher noch saß, nahm ihm das Tablett ab und legte es vorsichtig auf Kagomes Oberschenkel ab, damit Kagome im Bett essen konnte.

Solche Situationen schienen schon öfter vorgekommen zu sein, bei ihrem Gesichtsausdruck.

Daraufhin verschwand Ayumi in der Tür und kehrte wenige Sekunden später zurück mit zwei weiteren Tabletts, eines für sich und eins für Sean.

Zu dritt aßen sie nun gemeinsam in Seans Zimmer, lachten und neckten einander und miteinander.

Kagome freute sich, alles hatte ein gutes Ende genommen, und es machte sie noch glücklicher, zu sehen, dass Ayumi einen so verrückten, liebenswürdigen und doch sicheren und ernsthaften Freund gefunden hatte.

Auch für Sean freute es Kagome, wie sie ihn so beobachtete, wie er sich spielerisch den Nachtisch von Ayumi schnappte, nur um ihr dann seinen eigenen zu geben und sich entschuldigend durchs braune Haar strubbelte, erinnerte er sie an irgendjemanden, sie wusste nur nicht an wen.

Telefonate

Hey,

ich weis, ich hab lange gebraucht, war aber auf einem Schüleraustausch in Rom,

so jetzt das nächste Kapitel
 

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Ein schmerzerfüllter Schrei lies Kagome zusammenzucken.

Entsetzt starrte sie Sean an, der leicht dümmlich grinste.

Warum mussten sie ausgerechnet SAW gucken?

Ayumi schien Kagomes Ansicht, dass dieser Film wirklich das Allerletzte war, zu teilen, denn beim ersten qualvollem Stöhnen war sie in die Küche gestürzt, um ein "schnelles Abendessen" zu bereiten, insgesamt war sie schon über eine Stunde an dem "schnellem Abendessen" dran.

Kagome und Sean saßen in der Zeit auf dem Sofa, sie auf der einen Seite, ein Kissen um den Kopf und tief eingemummelt in eine Decke, er auf der anderen Seite, lässig die Beine ausgestreckt und einen Arm auf der Rückenlehne, wobei er die giftigen Blicke von Kagome, die in etwa so viel sagten wie "Schalt den verdammten Scheiß aus!!!", nicht bemerken zu schien, oder sie nicht bemerken wollte.

Kagomes unfreundliche Grübeleien über Sean und seine verschobene Unterhaltungsvorstellung wurde von Ayumi unterbrochen, die mit einem Tablett Essen herreinkam.

Sie hatte sich soweitgehend beruhigt, dass sie lächelte, was sich beim Anblick des Fernsehers sofort wieder in eine Grimasse verwandelte.

Doch bevor sie etwas sagen konnte, schrillte Seans Handy laut und unnachgiebig durch den Raum, und selbst die gequälten Schauspieler verstummten.

Sean sprang auf, schalltete den Fernseher auf lautlos, ein erleichtertes Aufatmen der Mädels, nahm das Mobiltelefon und verlies den Raum.

Kagome schaute verwirrt zu Ayumi, doch diese zuckte nur mit den Achseln und antworte, auf die ungestellte Frage: "Er telefoniert nur, wenn er alleine ist, ein Tick von ihm..."
 

Sean nahm ab:" Hier bin ich, wer ist dort?"

Ein Knurren und mehrere Beleidigungen später grinste er: "Ja klar, ich hab dich auch lieb... Ja ich war schon da, und ja... was? Morgen schon?... ja ok, aber Michael ist doch gar nicht da, er hat gesagt, dass er bis zum 20. auf Geschäftsreise ist... echt? Seit vorgestern? Woher weist du dass?... Wie bitte? Und warum kommst du dann nicht vorbei, wenn du gestern schon mal in der Gegend warst?... Seit wann ist dir dein Bruder denn so wichtig?

Und seit wann ziehst du ihn Kagome vor?"

Im nächsten Moment hielt er das Telefon mehrere Meter von seinem Ohr weg, damit er keinen Hörschaden davontrug, so laut schreite sein Gesprächspartner.

Nach einer halben, ewig langen, Minute traute er sich, zu antworten und legte gewagt das Handy an seine Ohrmuschel.

"Ja, sie ist aufgewacht, heute Mittag... ja, ich hätte dich schon noch angerufen... Sie ist auch traurig, hätte dich doch gerne getroffen... Natürlich grüß ich sie von dir...

Nein, ich hab noch nichts gesagt, aber da du ja drauf bestehst, dass sie mich morgen begleitet, damit ich sie bewachen kann, wird sich dass ja eh bald ändern.. spätestens wenn sie deinen Bruder trifft.. klar kennt sie ihn, ich bitte dich, wer kennt den weltberühmten Finanzaktionär M. M. Manhatten nicht?...

Ich hab mit keinem Wort gesagt... ich halt ja schon die Klappe... Gut ich ruf gleich an, dann leg ich halt nen Termin für morgens fest... Die lass ich einfach draußen warten zusammen mit der Sekretärin... Ja schon klar, dass sie ihn nicht sehen wird, keiner hat jeh ein Bild von Michael gesehen...aber mal was anderes, wann kommst du denn mal wieder vorbei?...

Was? Nicht mehr vor Neujahr?...

Na super, und Weihnachten?..

Hallo, seit wann ist dir dein Studium so wichtig?... Oder hast du etwa Angst?

Na ja, blöd, aber kann man nicht ändern, Meld dich mal wieder, bye."

Damit legte er auf, nur um eine neue Nummer zu wählen.

"...Ja guten Tag, Miranda. Wie geht es ihnen?... Ja mir geht es auch ausgesprochen gut, ähm, hören sie, Daniel hat eben angerufen und mir gesagt, dass sein Bruder wieder da ist, und da wollte ich nach einem neuem Termin fragen... Morgen früh? Super,... gut... und ich hab da noch ein Problem, eine Bekannte, die zur Zeit bei mir wohnt, sie begleitet mich, aber ich bezweifle, dass ihr Cheff möchte, dass ungebetener Besuch kommt,... super, vielen Dank,.. ja natürlich... ach noch was, können sie mir sagen, warum sich die beiden getroffen haben?... Ach tatsächlich, wissen sie was genau?... Na dann eben nicht?... Ich frage ihn morgen, nochmal vielen Dank, ja bis bald."

Sean atmete auf, Miranda, die Sekretärin des hochangesehenen Firmencheffs und Aktionärs Michael Major Manhatten, war freundlich, aber auch ziemlich anstrengend.
 

Kagome und Ayumi sahen auf, als Sean das Zimmer betrat, er wirkte zerknirscht und genervt, vielleicht lag es daran, dass die Mädchen sich entschieden hatten, anstelle von SAW irgendeine Soap im Fernsehen zu gucken und dabei schon fast alles aufgegessen hatten.

Gerade lies Sean sich auf's Sofa fallen, als Ayumi erstaunt über seine unüblich gestresste Laune fragte: "Wer war es denn?"

"Ach, nur die Sekretärin meines Arztes, wegen einer Sitzung, die ist so nervend, versucht mir immer durchs Telefon schöne Augen zu machen."

So sickig hatte Kagome Sean nie erlebt, und sie hatte einige Tage Gefangenschaft mit ihm erlebt, doch für Ayumi schien es wohl nichts Neues zu sein, denn sie blieb rein Objektiv.

"Wann ist denn der Termin?"

"Morgenfrüh."

"Morgen? Ich dachte, er wäre auf Urlaubsreise, oder sowas..."

"Ich auch."

"Na ja, wenn es morgens ist, kann ich nicht mit, Schule, wie immer. Warum kann er dir keinen Nachmittagstermin geben? Ich mag es nicht, wenn du jedes Mal alleine durch die Stadt läufst."

"Ich habs dir doch schonmal erklärt, er kann nur Morgens und ich bin kein kleines Kind mehr, außerdem kann Kagome mich ja morgen begleiten, besser, als wenn sie hier alleine rumsitzt."

"Ich dachte, dein Arzt mag keine Fremden."

"Ich hab gefragt."

"Aha..."

Kagome war verwirrt, dass mit der Schule war einleuchten, sie und Sean waren aufgrund ihrer Verletzungen und ihrer "seelischen Schäden", bis zu den Weihnachtsferien vom Unterricht befreit, natürlich konnte sie Sean überallhin begleiten, aber

Was war mit diesem Arzt?

Wieso war Ayumi noch nie bei ihm gewesen?

Wieso mochte er keine Fremden? Ein Arzt ist doch immer von solchen umgeben.

Warum durfte Kagome dann zu ihm?

Und warum war er so unerwartet aus dem Urlaub, wenn es denn einer war, zurückgekehrt?

Kagome grübelte darüber nacht, bis sie sich selber für verrückt erklärte.

Sie musste Wahnvorstellung haben, immerhin erwartete sie hinter jeder unbekannten Person ein Monster oder einen Dämonenjäger...

Vielleicht stimmte ja doch was an den "seelischen Schäden".

Kagome schüttelte den Kopf und wandte sich wieder dem Pärchen zu.

Dieses hatte sich grade, unter Rumgezicke, Gemotze und Versöhnungsmouth, dazu entschieden, dass Kagome Sean zum Arzt begleiten würde, toll dass sie auch gefragt wurde, dort auf ihn warten sollte, vielleicht will dieser ominöse Arzt sie ja auch noch begutachten, und dann mit ihm nach Hause gehen würde, von wo aus er, zusammen mit Ayumi, ins Kino gehen könne.

Kagome seufzte, war ja auch egal, und einen Reiz hatte das Ganze.

Sie hätte diese geheministuerische Wohnung von Sean und Daniel ganz für sich alleine.

Michael

Hey Hey, tut mir echt leid, dass es solange gedauert hat, hatte ne Römerin hier zu besuch und nebenbei noch tausende Klausuren^^

Na ja endlich gibt es wieder ein Kapi, auch wenn es etwas Kurz ist.

Zur Feier des Tages habe ich ein Bild für Kagome hochgeladen, die begnadete Zeichnerin ist meine sehr geehrte Isi-rocks.

Dafür muss ich mich erstmal bedanken, genau wie für alle eure Kommis, o.k jetzt geht’s erstmal weiter
 

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„Jetzt geh doch mal was langsamer! Ich komm kaum hinterher!“

Sie seufzte, wie konnte jemand mit Krücken so schnell laufen, vor allem, weil er die Straße schon überquert hatte, bei ROT…

Schnell beeilte sie sich hinterher zu laufen, ohne von einem Auto überfahren zu werden, brachte die Straße hinter sich und prallte beinahe gegen den nun stehen gebliebenen Sean.

Verwirrt schaute sie sich um, sie waren in einem Viertel, wo nur die angesehensten Firmen Japans hausierten, und genau hier, sollte ein Arzt arbeiten?

Nie im Leben!

Obwohl, Sean traute sie alles zu.

Nun begutachtete sie das Hightech-Gebäude vor ihr, auf das Sean sich schon zu bewegte, und erstarrte, drei ineinander verschlungene Ms prangten weit vorne über der riesigen torartigen Tür.

„Manhattans Management“!

Was zur Hölle noch mal taten sie hier?

Egal, hinterher, Sean war schon in der Weltfirma verschwunden, also nichts wie rein.

Unsicher trat Kagome in die riesige Eingangshalle.
 

Wenige Minuten später fand sie sich auch schon in einem wunderschönen, warm eingerichteten Raum wieder, der Warteraum für Unternehmer, wo sie auf Sean warten sollte.

Es gefiel ihr alles ganz und gar nicht, erstmal diese hypermoderne elegante Einrichtung, dann das Wissen, dass sie in einer der wichtigsten Firmen der Welt saß und das verdammt ungute Gefühl, dass Sean doch eigentlich zu einem Arzt sollte, und nicht zu irgendwelchen Geschäftsmeetings.
 

Er saß auf einem dieser typischen, protzigen Bürostühle, genau wie sein Gegenüber, zwischen ihnen ein hochwertiger Eichenholztisch.

Der Aktionär betrachtete ihn aus ruhigen Augen, sein Anzug, teurer als Seans ganze Wohnung, glatt gebügelt, nur der Hemdkragen wies leichte Knitterspuren auf, als hätte ihn jemand dort brutal gepackt und auf seinen Stuhl gestoßen.

Sean war alles andere als ruhig, nur schwer konnte er sich davon abhalten, wieder aus der Haut zu fahren.

„Warum?“

„Es ist ganz einfach. Er hat es mir gegeben und ich war neugierig.“

„Das ist kein Grund es werten zu lassen!“

„Jetzt beruhige dich bitte, ich hatte nie vor es zu verkaufen.“

„Das will ich auch für dich hoffen, immerhin war es SEIN Geschenk und für uns ein wichtiges Erinnerungsstück.“

„Jaja, dass hab ich doch oft gehört, die liebe Vergangenheit, aber sag, sind deine Erinnerungen wirklich schon so schlecht, dass du so was brauchst?“

„Ach, halt die Klappe!“

„Ich bin überrascht, du bist ja heute fast so gut gelaunt, wie mein herzallerliebster Bruder. Wo ist denn deine naive Fröhlichkeit geblieben?“

„Leg deine Scherze beiseite! Hast du es da?“

„Natürlich, du kannst es auch mitnehmen. Ich bin mir darüber im Klaren, dass Daniel mich umbringen würde, na ja sagen wir er würde es zumindest versuchen, wenn ich etwas so Wichtiges verkaufen würde, obwohl es wirklich interessant viel wert ist.“

Die Stimme des Firmenchefs war gelassen und kühl, allerdings konnte er den leicht spöttischen Unterton nicht ganz verbergen, ebenso wie das leichte Grinsen, eben immer wie immer.

Doch Sean hatte sich mittlerweile schon wieder soweit im Griff, dass er sich nicht wieder von der Idee, Daniels Bruder zu verprügeln, überrollen lies.

Er gab sich Mühe fast ebenso sorglos dazusitzen, wie der andere, welcher nun ernster erneut die Stimme erhob: „Soll ich dich mir jetzt mal vornehmen, oder hast du mich nur zum Spaß dem Risiko ausgesetzt, dass deine junge Freundin mein Unternehmen auf den Kopf stellt?“

„Angst?“

„Nein.“

„Warum dann so besorgt, sie ist kein Risiko, Kagome ist eine gute Freundin.“

„Das hab ich doch schon mal irgendwann gehört, oder? Na was soll’s, wenn du’s sagst…“
 

Wie lange saß sie nun schon hier? Keine Ahnung, zu lange. Als sie aus dem Fenster sah, bemerkte sie, dass es schon am dämmern war, während der mittlerweile eingesetzte Graupel die Stadt verdunkelte.

Nach unendlich vielen Minuten, oder auch Stunden, war es ihr zuviel, das Radio lief irgendeinen bekloppten Sender rauf und runter, und die Sekretärin, welche immer wieder zu den nervigsten Liedern sang, wollte ihr alle zwei Minuten einen Kaffe aufschwatzen. Kagome war sich sicher, diese Miranda sollte sie nur ablenken.

Nach wenigen Sekunden der Grübelei hatte sie sich entschieden, stand leise auf, verließ den Raum, ging über den einschüchternden Flur und klopfte an die große dunkle Eichenholztür.

Die Tür ging auf.

Nicht mehr als die Hälfte, aber genug um Kagome Einblick in das Büro zu gewähren.

Helle Regale, voll mit Büchern und interessanten Gerätschaften, ein schwerer Eichenholztisch, auch auf ihm Bücher und Papierkram, neben einem Labtop, zwei Bürostühle, und hinter dem einen Stuhl eine Wand aus reinem Glas. Selbst im schwachen Licht des sterbenden Tages war die Aussicht beeindruckend.

Das Büro war leer.

Wo war Sean?

Wo war der Mann, den Sean hier treffen sollte?

Wie aufs Stichwort öffnete sich eine Tür, in der Wand rechts von Kagome, gut versteckt von den umliegenden Regalen, Kagome hatte sie nicht gesehen, und das war nun ihr Verhängnis, denn bevor sie sich irgendwie rühren konnte hörte sie eine Stimme: „Na klar, glaub mir, diese Krücken haben mich beinahe wahnsinnig gemacht.“

Der Besitzer lachte laut, trat aus dem verborgenen Gang, und erstarrte. Seine Augen direkt auf Kagome gerichtet, eine Hand nach hinten gestreckt, um den ihm Folgenden zurück zu halten.

Im nächsten Moment hatte er sich wieder gefangen, ging direkt auf Kagome zu, schob sie auf den Flur und schloss die Tür hinter sich.

Entrüstet sah er auf Kagome herab, welche ihn verwundert musterte.

Wo waren die Krücke und die meisten Verbände abgeblieben?

Nur der linke Arm war weiterhin im Gips und das rechte Auge vom Verband verdeckt. Hier und da noch ein paar der weißen Streifen, mehr aber auch nicht.

Wie konnte das sein?

Sie wollte gerade auf eine Erklärung bestehen, als Sean sprach, seine Stimme war nun leise, zitterte leicht, vielleicht vor Wut, oder Besorgnis: „Was machst du da drin? Du kannst nicht einfach in ein fremdes Büro stürmen. Das hier ist ein wichtiger Bereich der M-Firma, wie du wissen solltest. Hast du überhaupt eine Ahnung, was durch dein Hereinplatzen alles Geschehen könnte?“

Sie verstand nicht, o.k, was sie getan hatte war nicht grade nett, und sie wusste auch, dass niemand das Gesicht des geheimen Mister M., wie sein Spitzname in der Presse lautete, obwohl alle zumindest seinen Namen wussten, kannte, aber so auszuticken war doch etwas viel.

Doch das musste nun nebensächlich sein, sie wollte wissen was mit Sean passiert ist5 und fragte: „Was ist mit deinen Verletzungen?“

„Siehst du doch.“

„Was hat dieser Mann mit dir gemacht?“

„Dieser MANN hat sehr viel Ahnung in Sachen Medizin und versorgt ausgezeichnet meine Verletzungen.“

„Wer ist dieser Mann?“

„Daniels Bruder.“

„Aber wer ist Daniels Bruder?“

„Sein Name ist Michael Major Manhattan.“

"WAS????“

„Ich hab gesagt, Micha…“

„Das hab ich schon verstanden, aber… wirklich? Der Manhattan?“

„Ja…“

„Der MANHATTAN?“

„Ja verdammt, ihm gehört die Firma hier.“

„Du kennst ihn?“

„Ja,… Ich war doch gerade noch bei ihm.“

„Du weißt, wie er aussieht?“

„Ähm, jaha.“

„AAAAHHH! *Mädchenhysterie^^*“

„Reg dich mal ab.“

„Sag mal, ist er wirklich so sexy, wie alle sagen?“

„HALLO?! Was fragst du mich das? Ich bin ein Kerl und hetero!“

„Ist er denn dann entstellt?“

„Dass kommt drauf an…“

Er grinste fies…

Kagome wurde nicht schlau aus ihm und beschloss, es dabei zu belassen.

Wenigstens war er nicht mehr sauer.
 

Wenig später befanden sie sich auf dem Rückweg.

Sean trug ein quadratisches Paket das vielleicht ein verpackter, großer Spiegel sein konnte, allerdings war seine Erklärung, was es denn war, viel zu kurz ausgefallen, nur zwei Worte.

„Von Daniel.“

Doch Kagome hatte keine Zeit mehr, sich darüber Gedanken zu machen, denn Sean hatte sie angeregt in ein Gespräch verwickelt, was er denn zum Kino anziehen konnte.

Was genau mit seinen Wunden geschehen war, sagte er nicht, nur dass Michael besser war als jeder Arzt, der sonst noch auf der Erde wandelte.
 

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So, dass war’s dann auch wieder.

Hoffe ich hab euch neugierig genug gemacht, und ich versuche mich wieder etwas mehr zu beeilen
 

Alles Liebe Eure Sharry

Picture

Joa, ich schreib jetzt mal weiter, ^^
 

Ach ja. Eh ich es vergesse.

Dieses Kapitel widme ich Isi-rocks, die meine erste Kommischreiberin war und mich tatkräftig unterstützt.

Ich finde, dieses Kapi passt sehr gut^^

Noch mal vielen dank.
 

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Endlich hatte sie ihre Ruhe.

Sie waren erst gegen 7 Uhr zu Hause gewesen und Ayumi hatte Sean die Hölle heiß gemacht (Kagome hätte nie gedacht, dass Ayumi so zickig sein konnte).

Während Sean dann im Badezimmer war, um sich fertig zu machen, hatte sie zusammen mit Ayumi die Zeit genutzt um etwas zu Essen zumachen, was sie am Ende dann hatte alleine verspeisen müssen, da Sean viel zu lange gebraucht hatte und Ayumi ihn einfach direkt vom Badezimmer zur Tür geschleppt hatte.

Sie hatte ihm nicht mal erlaubt, seine Jacke zu holen.
 

Wie sie da so stand und ihren Teller vom Abendessen abspülte, wunderte sie sich ein bisschen.

Sean hatte das komische Packet ihn sein Zimmer gestellt und nicht in Daniels, darüber war sie sehr enttäuscht gewesen, aber was hätte sie tun sollen?

Nun hatte sie die Wohnung für sich, und das würde sie nutzen!

Entschlossen stellte sie den Teller weg und ging aus der Küche, direkt auf die blaue Tür zu, legte die Hand auf die Klinke, atmete tief durch und öffnete sie.

Das heißt, sie versuchte es, doch die Tür gab nicht nach, abgeschlossen…

Kagome seufzte, das durfte doch jetzt nicht wahr sein.

Endlich hatte sie die Möglichkeit und dann so was, aber eigentlich hätte sie sich das auch denken können.

Doch dann fiel ihr etwas auf, Sean hatte das Packet in sein Zimmer gestellt, in sein Zimmer, nicht in Daniels, sie wusste, was sie tun würde.

Zittrig ging sie in das Waldimitierende Zimmer, sie hatte keine Ahnung warum, aber sie war aufgeregt.

Und da stand es, die Pappe vom Graupel schon angeweicht, guter Grund, warum sie sie abmachen könnte, damit der Inhalt nicht beschädigt würde.

Vorsichtig streckte sie die Hand aus und streifte die Schutzhülle runter, so leicht ging es, ohne dass sie die Pappe wirklich berührt hatte, war sie in sich zusammengefallen und hatte seinen wertvollen Inhalt Preis gegeben.

Kagome sackte auf die Knie, unfähig sich zu bewegen, die Hand immer noch ausgestreckt, als wollte sie die Personen auf dem Gemälde berühren.

Ja, eben genau das war es, ein Bild, wahrscheinlich 500 Jahre alt, von dem gleichen Künstler, der auch das Brunnenbild gemalt hatte, eindeutig.

Doch es unterschied sich in einigen deutlichen Punkten, der erste war, es war nicht schwarz-weiß, sondern mit vielen Farben liebevoll ausgemalt worden, auch wenn diese schon zum Teil verblasst waren. Das zweite war, dass eine Person wohl dazugemalt worden war, denn sie zeugte von einem völlig anderen Zeichenstil. Dass war dann wahrscheinlich der Künstler selber, den irgendwer anders dazu gemalt hatte.

Dass alles schien Kagome in diesem Moment ziemlich Gleichgültig zu sein, denn sie versuchte dieses unglaubliche Wunderwerk zu erfassen, und die Tränen zurückzuhalten.

Das Bild war ganz einfach, ein kleines Haus an einem Dorf, nahe dem großen Baum, dem man im Hintergrund erkennen konnte, vor dem Haus, auf dem Boden, saß eine junge Frau, sie hatte langes schwarzes Haar und einen wunderschönen Kimono, sie spielte mit einem kleinem Kind, welches vielleicht zwei Jahre alt war, auch dieses hatte schwarze leicht gelockte Haare und lachte aus vollem Halse über Katze mit zwei Schweifen, die versuchte die Schnur zu fangen, die das Kind hochhielt.

Neben der Frau stand, ganz anders gezeichnet aber trotzdem eindeutig erkennbar, ein junger Mann, ein Mönch, deutlich an der Kleidung erkennbar. Er hatte die rechte Hand auf ihre Schulter gelegt und lächelte verträumt zu dem kleinem Mädchen.

Beide Hände des Mannes waren zu sehen, allerdings war keine der beiden von irgendetwas bedeckt, wie zum Beispiel einem Rosenkranz oder ähnlichem.

Kagomes Blick wanderte zur Hütte, im Eingang standen zwei Personen, sich innig am Umarmen, beide wiederum vom Mönch gezeichnet.

Den jungen Mann erkannte sie sofort, er hatte Sommersprossen und dunkelbraunes Haar, aber trotz allem sah er seiner älteren Schwester irgendwie ähnlich.

Das Mädchen, welches vielleicht grade mal 16 Jahre alt war und schwarze Haare hatte, war sicherlich zwei Köpfe kleiner als der Mann, aber ihr Blick sprach von Liebe.

Unglaublich, dass jemand es so auf Papier bannen konnte.

Unten rechts in der Ecke waren Zeichen eingegeben.

Kagome wunderte sich, was sollte sie mit Bernstein und Glimmer anfangen?

Doch dann verstand sie erst, es waren nicht irgendwelche Wörter, es waren Namen, einer nach dem anderem: Kohaku, Rin, Kiara, Sango, Miroku, Kagome…

Sie wusste nicht, wie lange sie dieses Bild betrachtete, war es möglich?

Konnte es sein, dass Miroku es gemalt hatte, in der Hoffnung, dass sie es eines Tages sehen würde, hunderte Jahre später, nur damit sie wusste, dass sie es geschafft hatten?

Die Tränen nahmen ungehindert ihren Lauf, während Kagome das Bild ihrer Freunde anstarrte, als hoffte sie, einfach hindurch fallen zu können, wie früher durch den Brunnen.

Sie saß einfach nur da, bis plötzlich ein lautes Schrillen die Stille durchbrach und Kagome zusammenzuckte.

Noch mal, noch mal, und noch mal, dann ging der Anrufbeantworter an.

Kagome hörte Seans Stimme vom Band: „Hey, bin nicht da, probier's später noch mal, oder sei so intelligent und ruf mich auf dem Handy an^^“

Dann kam der Piepton und jemand redete, die Verbindung war so schlecht, dass Kagome erstmal herausfinden musste, ob es ein Mann oder eine Frau war. Es war unmöglich, zu sagen, wer da anrief: „Hey Sean, ich ruf nicht auf deinem Handy an, mir doch egal was du machst.

Ich wollte dich nur mal fragen, ob du das Bild schon abgeholt hast. Sag mir Bescheid, o.k?

Und wenn mein Bruder irgendetwas damit gemacht hat, was er nicht hätte tun sollen, gib mir auch darüber Bescheid, dann komm ich sofort und bring dem mal etwas Benehmen bei.

Aber mal im Ernst, ich ruf gleich mal bei ihm an, immerhin muss ich den ja auch noch was fragen, na ja, meld dich mal, Studium ist zurzeit was lahm, mir wäre jede Unterbrechung recht.

Ach grüß mir Ayumi und Kagome. Tschau.“

Tut… tut...

Kagome war sehr überrascht, konnte es sein, war das gerade wirklich Daniel gewesen? Könnte es sein?

Sie wusste es nicht.

Doch wenige Minuten später klingelte es wieder, der AB sprang wieder an und eine Frauenstimme meldete sich: „Mister Seattle? Hier ist Miranda, ich soll ihnen von meinem Chef ausrichten, dass Mr. Dallas hier angerufen hat und sich ziemlich aufgeregt hat. Er wird sie auf dem Handy anrufen, sie sollten aufpassen, normalerweise ist Mr. M. nicht so besorgt.“

Tut…

Jetzt war sie überfordert, was war denn heute los, mussten die sich denn ausgerechnet den einen Tag aussuchen, wo Sean nicht da war?

Sie fluchte vor sich hin, dann hörte sie einen Klingelton, sie kannte ihn.

Nein, das durfte doch alles nicht wahr sein.

Ihr Blick wanderte auf Seans Bett, dort lag seine Jacke, und in der Jacke bewegte sich etwas…

Was sollte sie tun?

Wenn es ihr Handy wäre und Sota würde es klingeln hören, er würde dran gehen.

Sean auch, dafür war er einfach zu dreist.

Sie atmete tief durch, packte nach der Jacke, zog das vibrierende Handy aus der Brusttasche, seufzte und drückte auf den grünen Knopf und legte sich das Handy an die Ohrmuschel.

Ein Rauschen, das von schlechter Übertragung zeugte, begrüßte sie, danach eine aufgebrachte, schlecht zu verstehende Stimme: „Sean?! Ist das war? Er hat das Bild werten lassen? Hast du ihn verprügelt? ... Jetzt sag doch mal was!“

„Ähm… sind sie Mr. Dallas?“

„Wa….“

Ruhe…

„Kagome?“

Woher hatte er das gewusst?

Seine Stimme zitterte leicht, wahrscheinlich schämte er sich dafür, dass er eine fremde Frau angeschrieen hatte.

„Ja.“

„Was tus… Entschuldigung, aber was tun sie an Seans Handy?“

„Er hat es hier vergessen und ich wollte es nicht einfach klingeln lassen, er ist mit Ayumi ins Kino.“

Sie hörte etwas wie leichtsinniger Idiot bevor der Mann antwortete: „Ach so, könnten sie ihm bitte sagen, dass er mich so schnell wie möglich zurückrufen soll?“

„Natürlich.“

„Gut, vielen Dank und Auf wie…“

„Wenn sie was wegen dem Gemälde wissen wollen, es steht in Seans Zimmer.“

„Ähhh… Woher wissen sie das?“

„ich hab es zufällig da stehen sehen. Es ist sehr schön.“

Sie schluckte, die Tränen nahmen wieder ihren Lauf.

„Wissen sie wie alt es in etwa ist, Sean hat gesagt, sie studieren japanische Geschichte.“

„ich habe da so in etwa meine Vermutungen, dass das Bild aus dem spätem 15.Jahrhundert stammt. Wieso?“

„Ach. Ich interessiere mich nur sehr dafür. Wissen sie, wer es gezeichnet hat?“

„Sie sind aber sehr neugierig Fräulein…?“

„Higurashi.“

„Genau, nun ja, ich bin mir hier nicht ganz hundertprozentig sicher, aber die Vermutung liegt nahe, dass der später hinzu gezeichnete Mönch der Künstler ist.“

„Wissen sie, wie er hieß?“

Ein Lachen: „Meinen sie, ich war dabei?“

„Nein natürlich nicht.“

„Na ja egal, ich werde versuchen, es ihnen zu erklären. Haben sie die Schriftzeichen gesehen?“

„Ja.“

„Konnten sie sie entziffern?“

„Nicht gut“

„Nicht schlimm, dass ist Altjapanisch.“

Das erklärte schon mal, warum sie am Anfang die Namen nicht hatte lesen können.

„Nun ja, es sind Namen, insgesamt sechs an der Zahl, zwei davon sind männlich. Kohaku und Miroku, einer der beiden war eindeutig der Mönch. Aufgrund des Namens (Miroku steht für eine Art Messias) vermute ich nun den Letzteren.“

„Oh…“

„Alles in Ordnung?“

„Natürlich.“

„Gut, ich muss dann mal auch langsam aufhören, ich habe eine Vorlesung.“

„Oh ja klar, tut mir leid, dass ich sie aufgehalten habe.“

„Kein Problem, bitte denken sie daran, Sean Bescheid zu sagen.“

„Sicher, auf Wiedersehen Mr. Dallas, es freut mich, sie endlich kennen gelernt zu haben.“

„Ich fand das Telefonat auch sehr… interessant.“

Damit legte er auf.

Verwirrt sah Kagome das Handy an.

Der Kopf voll mit Gedanken und Ideen.
 

Da öffnete sich die Haustür und zwei lachende Stimmen kamen herein, wovon eine ein „Shhh… Kagome schläft wahrscheinlich schon.“ Von sich gab. Ayumi.

Doch Kagome schlief nicht, sondern saß mit Seans Handy in der Hand vor dem Gemälde ihrer Freunde.
 

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Das war jetzt doch sehr interessant, oder^^

Na ja, hoffe ihr habt Fragen oder sonst was
 

Eure Sharry

Angst

So, ich wollte mich mal beeilen^^
 

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Sie hörte ihn telefonieren. Mit Daniel, schon über eine Stunde, mal angespannt und ernst, mal scherzend und grinsend.

Worüber die beiden genau redeten, konnte sie nicht wirklich verstehen, sie saß in der Badewanne, Sean hatte drauf bestanden, dass sie ein Bad nahm, was natürlich nur eine Ablenkung sein sollte, aber Kagome traute sich nicht, was entgegenzusetzen.

Sie hatte Sean verärgert, dass wusste sie.

Als er, nach dem Kinobesuch, sie ,in seinem Zimmer vor dem Bild ihrer Freunde gefunden hatte, mit stummen Tränen, war er erst total besorgt und aufgeregt.

Während sie ihm alles erzählte, wobei sie natürlich raus lies, dass sie die Personen auf dem Bild kannte, war er sehr still geworden.

Danach hatte er sie gebeten, zur Beruhigung ein Bad zu nehmen, war aus seinem Zimmer gegangen und hatte Daniel angerufen.

Nun saß sie hier, aufgewühlt und immer noch ziemlich am Ende.

Sie hatte einige Fragen, zu viele, nicht alle in Worte zu fassen.

Die wichtigsten wusste sie allerdings.

1.Wieso war das Menschenmädchen Rin bei ihnen, wo sie doch mit Sesshomaru reiste?

2.Wie hatten sie Naraku besiegt? Dass sie ihn besiegt hatten war an mehreren Merkmalen deutlich zu sehen.

3.Warum stand ihr Name auch da unten?

4.Wer war das kleine Mädchen? Doch nicht wirklich die Tochter von Sango und Miroku?

5.Wo waren verdammt noch mal Shippo und Inu Yasha?

6.Warum waren die beiden nicht auf dem Bild?
 

Sie war verwirrt, woher hatte Daniel dieses Bild, das soviel wert sein musste?

In der Schule hatten sie durchgenommen, dass so gut erhaltene Gemälde teilweise mehr kosteten, als ein japanischer Arzt in seinem ganzen Leben verdienen konnte.

Dass konnte doch nicht alles bloß Zufall sein?
 

Plötzlich riss die Tür auf. Sean stand darin, ziemlich ernst, Kagome schrie auf und bewarf ihn mit allem, was irgendwie in Reichweite war, sogar der bewegliche Heizlüfter musste als Wurfgeschoss herhalten.

„SEAN! RAUS HIER!“

Mit schnellen Fingern griff sie nach einem Handtuch und bedeckte damit ihre Blöße.

„Verdammt Kagome, was soll dass?“ Er rieb sich die Schläfe, tja tja, so ein Heizlüfter wiegt schon was.

„Dass sollte ich dich wohl eher fragen, was willst du hier?“ Entrüstet schaute sie sich schon nach neuen Wurfgeschossen um.

„Meinst du, ich hab noch nie ne nackte Frau gesehen?“

„MIR IST EGAL, WAS DU SCHON GESEHEN HAST ODER NICHT! RAUS HIER!“

„Es ist aber wichtig, ansonsten wäre ich gar nicht rein gekommen.“

„Was ist denn so wichtig, dass du mich zu Tode erschrecken musst?“

„Dämonenjäger…“

„WAS?“

„Daniel hat es mir grade erzählt. Überall in Tokio, haben so ne Art Treffen oder Vorbereitung oder so.“

„Und warum erzählst du mir das jetzt, und warum kann das nicht bis nach dem Baden warten?“

„Darum, ich fahre jetzt zu dir nach Hause und packe deine Sachen.“

„Wieso dass denn?!“

„Du bleibst jetzt erstmal bei mir, zu Hause bist du nicht sicher, selbst wenn deine Familie wieder da ist, du bleibst bei mir, bis Daniel Entwarnung gibt.“

„Das kannst du knicken, das kann doch Wochen dauern.“

Er sah sie lange an und seufzte: „Muss ich dich an das letzte Mal erinnern? Wir hatten mehr Glück als sonst irgendetwas, dass Daniel gekommen ist. Wir haben die Vermutung, dass die Jäger eine Blutprobenzeremonie vorbereiten. Wenn das stimmt, darfst du das Haus auf keinen Fall verlassen.“

So besorgt und ernst, wie er sie nun ansah, konnte sie nicht anders als nicken.

Ihr Blick streifte sein verbundenes Auge und den vergipsten Arm.

Nein. Sie wollte so was nicht noch mal durch leben.

Die Gedanken an das Bild waren vergessen.

Angst beherrschte sie nun.
 

Die Änderungen in den nächsten Tagen waren drastisch.

Als erstes hatte Sean Ayumi verboten, herzukommen.

Das war ein Drama gewesen, sie hatte erst gedacht, Sean wollte sich von ihr trennen, bis Kagome ihr sehr feinfühlig beigebracht hatte, was wirklich los war.

Kagome selber hatte die Wohnung nicht mehr verlassen.

Sean hatte ihr die wichtigsten Sachen geholt und ihrer Mutter eine Nachricht hinterlassen.

Kagome fragte nicht, wie Sean in ihr Haus gekommen war.

Auch Sean war viel zu Hause.

Nicht so viel, wie Kagome zwar, aber immer noch viel.

Mehrmals täglich telefonierte er mit Daniel, manchmal auch, wenn Kagome im Raum war.

Immer wieder rief auch Daniels älterer Bruder an, was die ganze Sache nur noch mehr verstörte.

Vor allem, da Sean ununterbrochen angespannt war, nach jedem Telefonat mit Daniel sogar noch mehr, nach jedem Anruf von Michael etwas weniger.

Von Morgens bis Abends hetzte er hin und her, hatte tausend Sachen zu erledigen, von denen er einiges nicht erklären konnte oder wollte.

Dies alles beruhigte Kagome nicht wirklich.

Sie hatte Sean cool und gelassen kennen gelernt, selbst als sie beide gefangen worden waren, was war jetzt mit ihm los?

Inständig bat er Kagome, ein Messer mit sich zu nehmen, was sie aber abschlug, sie wollte keine Waffe tragen, nicht in dieser Zeit.

Nachdem sie sich deswegen mehrmals gestritten hatten, lies er sie gewähren, gab ihr allerdings seine, Michaels und Daniels Handynummer.

„Nur für den Fall…“

hatte er gesagt, nur für den Fall, von was? Dass sie doch geschnappt wurde?

Kagome hatte Angst.
 

Jetzt war sie schon 7 Tage eine Gefangene, nur damit sie nicht gefangen genommen wurde.

Kagome seufzte und drehte sich um, zog die Decke noch was höher und hoffte auf Schlaf.

Doch es war sinnlos. Sean war noch nicht wieder zu Hause, und sie machte sich Sorgen.

Wie aufs Stichwort vibrierte ihr Handy.

Eine SMS. Von wem wohl? Natürlich, Sean.
 

Hey, Kagome.

Wird etwas später als gedacht, bin bei Michael. Mach dir keine Sorgen.

Wenn was sein sollte, ruf mich an^^

Sean.
 

Sie warf das Handy aufs Sofa, was eigentlich als ihr Bett herhalten sollte.

Was bildete sich dieser Kerl überhaupt ein?

Sie war krank vor Sorge und er hockte bei diesem Möchtegernaktionär rum.

Männerabend, wahrscheinlich.

Wütend ging sie in die Küche um sich eine Tasse Tee zu machen.

Sie war echt entnervt, sein Tagen saß sie hier rum, hatte mit niemandem Kontakt, nicht mit ihrer Mutter, nicht mit ihren Freundinnen, selbst zu Ayumi musste der Kontakt eingefroren werden, auch von Seans Seite aus.

Und nun, war er unterwegs, bei seinem Kumpel und sie durfte hier, in seiner Wohnung verschimmeln.

Zurück auf dem Sofa, wanderte ihr Blick von der Tasse zum Handy.

Sie war immer noch sauer.

Doch nun überraschte sie etwas.

Der kleine Handymonitor leuchtete leicht und als sie ihn genauer betrachtete, merkte sie, dass sie, ohne irgendetwas davon zu ahnen, Daniel angeklingelt hatte.

Zum Glück hatte er nicht abgenommen…

Lange beobachtete sie das Handy, welches sich nicht bewegte, oder sonst was.

Sie seufzte, unwissend, ob sie gehofft hatte, dass er zurückrief, oder nicht.
 

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Ich persönlich weis noch nicht genau, was ich von diesem Kapitel halte, aber egal.

Für alle die es wissen wollen, die Badezimmer Szene beruht auf einer wahren Begebenheit von mir und meinem besten Freund, auch wenn er nur reingestürmt ist, weil er keine Ahnung hatte, wie der Fernseher in seinem eigenem Zimmer funktioniert. So ein Heizlüfter ist ein prima Wurfgeschoss^^

Sachen gibt’s^^

Bis Bald

Wut

Und hier bin ich wieder^^

Was sich aufgrund der beängstigenden Drohungen etwas beschleunigt hat :P

Viel Spaß mit dem Auftakt
 

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Nur noch wenige Tage bis Weihnachten, und sie hatte ihre Mutter nicht mehr gesehen.

Nein, sie saß hier, in einer Wohnung, die nicht ihr gehörte, die sie nun aber fast auswendig kannte, mit Ausnahme eines Zimmers, in das sie nicht mehr rein durfte, und ein Zimmer, in dem sie noch nie war, und kam sich vor, wie Rapunzel, nur dass der Prinz fehlte, und die alte Hexe ein gut aussehender Kerl war, der sich nur Sorgen um sie machte.

Grade hatte sie mit ihrer Mutter telefoniert, was Sean ihr für ne Ausrede aufgetischt hatte, wusste Kagome nicht, aber sie wirkte.

Jetzt telefonierte Sean mit Daniel, wie jeden Abend, auf dem Sofa, neben Kagome, welche lustlos durch die TV-Sender zappte, ohne sich dafür zu interessieren.

In Gedanken war sie imer noch bei ihrer Mutter, so führsorglich, wie sonst auch, aber Kagome hatte das Gefühl, dass sie mehr wusste, als sie ihrer Tochter sagte.

Energisch schüttelte sie den Kopf, so war ihre Mutter nicht.

Seufzend hörte sie wieder dem Gespräch neben ihr zu.

Sean war sauer, wie immer, wenn er mit seinem besten Freund telefonierte.

Dieser hatte sich nämlich in den Kopf gesetzt, nach Tokio zu kommen, um auf Kagome aufzupassen, warum ausgerechnet sie so wichtig war, war unwichtig, Hauptsache, sie wäre in Sicherheit.

Der Jüngere der beiden, sah das alles nicht so rosig, er verbot Daniel, sein Studium einfach so leichtsinnig verkommen zu lassen, überhaupt, war Daniel derjenige von ihnen, welcher am meisten in Gefahr schwebte.

Auch hier wusste Kagome nicht warum, aber das störte wohl niemanden.

Als Sean schließlich entnervt auflegte fragte sie: „Und, immer noch der Meinung, ich kann mich nicht selbst beschützen?“

„Ja, ist er. Schrecklich!“ Sean war, ähnlich wie sie, durch die Tage der Eingepferchtheit, ziemlich zermürbt.

Sie beide hassten es, untätig rum zu sitzen, konnten aber nichts tun, auch wenn Sean immer wieder zu halsbrecherischen Unternehmen zurückgriff, die Michael ihm dann ausreden musste.

Doch die Zeit hatten sie genutzt, um zu reden.

Sean hatte unglaublich Probleme, wie er mit Ayumi umgehen sollte, und das erste Mal erkannte Kagome die, sehr gut verborgenen, schüchternen Züge an ihm, und half ihm, wo es ging, Ayumi zu verstehen, und was er mit ihr bereden sollte, sobald sie sich wieder treffen konnten.

Andersherum fragte Kagome ihn viel über ihn, seine Familie, Daniel und Michael aus, auch wenn ihre Beute recht gering blieb.

Was er ihr erzählte, war zum Beispiel, dass er Waise war, die Eltern schon früh verloren, dass Daniel ihn dann irgendwann, zähneknirschend, zu sich genommen hatte, und dass sie, nach unendlicher Zeit auch Freunde geworden waren.

Daniel und Michael waren verfeindet, als er Daniel kennen lernte.

Erst sehr viel später haben sie es geschafft, miteinander klar zu kommen.

Komische Familie, ja, dass hatte Kagome gedacht, erst sehr viel später war ihr aufgefallen, dass sie das alles an jemanden erinnerte, und dieser Jemand hatte ihre Träume nun schon für mehrere Wochen nicht belästigt.

Ja, sie hatte kaum noch über Inu Yasha nachgedacht, seit dem Sean da war, und ihr Leben veränderte.

Aber zurzeit sehnte sie sich wieder nach ihm, er hätte sie nicht gezwungen, hier so gefangen zu leben, nein, er hätte Taten sehen wollen.

Das Bild von Miroku, welches mittlerweile in Daniels Zimmer verstaut war, hatte das nicht alles erleichtert, denn für Kagome war es zwar schön, zu wissen, dass sie alle ein erfülltes Leben hatten, gleichzeitig weinte sie aber fast jede Nacht, bei dem Gedanken, dass sie nun alle tot waren, und dass Shippo und Inu Yasha nicht mit auf dem Bild waren, was ja eigentlich nur heißen konnte….

Nein, diesen Gedanken wollte sie nicht zu Ende denken, alleine die Vorstellung war schon schlimm genug, und das, obwohl sie wusste, dass es keinen Unterschied machte.

Sie alle hatten sie verlassen, obwohl sie es ja gewesen war, die nicht zurückgekommen ist, nicht zurückkommen konnte.
 

Fluchend vertrieb Kagome ihre Grübeleien, darüber sollte sie jetzt nicht nachdenken, und wandte sich an Sean, um die Frage zu stellen, die ihr schon lange auf der Zunge lag: „Warum hält man euch eigentlich für Dämonen?“

Sean antwortete nicht, aber das war nichts Neues. Er lies sich immer Zeit bei so was. Ordnete seine Gedanken, um dann etwas Vernünftiges zu erklären.

„Erstmal halten sie dich ja mittlerweile auch für einen Dämon, und dass nur, weil du zusammen mit mir gesehen wurdest, obwohl es hieß, dass sie noch einen weiteren Hinweis hätten…“

„Was für einen?“

„Ich weis es nicht, irgendein Hinweis, sie scheinen dich, nach Daniels Wissen, schon länger zu observieren.“

„Wie lange in etwa?“

„Er ist sich nicht sicher, aber es könnten schon Jahre ins Land gegangen sein, sie suchen sich ihre Opfer nicht plötzlich aus, sondern gezielt.“

Kagome erzitterte.

Jahre? Vielleicht schon seit dem sie ein Kind war.

Vielleicht schon in der Zeit, wo sie regelmäßig das Mittelalter besucht hatte?

„Ich weis es!“ entfuhr es ihr.

„Was weist du?“

„Warum sie mich für einen Dämon halten.“

War es nicht logisch? Ein Jahr lang hatte sie angeblich alle möglichen Krankheiten, die sie davon abhielten von anderen gesehen zu werden und zur Schule zu gehen, dann tauchte sie plötzlich wieder für wenige Tage auf, putzmunter, und manchmal in Begleitung von jemandem, der nun mal ein Dämon, wenn auch nur ein Halbdämon, war.

Tja, dass waren wohl richtige Beweise, da hatte sie sich was eingebrockt.

Allerdings wollte sie Sean nicht unbedingt davon erzählen, der würde sie doch für verrückt erklären, wenn sie mit so was käme, also beschloss sie, auf den Gesprächsanfang zurück zu kommen.

„Aber warum halten sie denn nun dich und Daniel für Dämonen? Und warum wissen sie nichts von Michael?“

Sean seufzte.

„Das mit Michael ist eher ne Glückssache, niemand weis etwas über Mister Unbekannt und sie haben völlig unterschiedliche Namen und Herkünfte. Das ist recht praktisch.

Warum sie uns für Dämonen halten? Sie haben Dokumente, die ihrer Meinung nach uns zeigen, als sie mich schon mal der Freiheit beraubt haben, schoben sie mir ein altes schwarz-weiß Bild unter die Nase, welches wohl mich zeigen sollte.

Aus dem 18. Jahrhundert. Was für ein Schwachsinn.“

„Glaubst du an so was? Dämonen und Übernatürliches und so?“

Es war ihr rausgerutscht, ehe sie sich hätte davon abhalten können, und dem entsprechend verwirrt sah er sie an, bis er schließlich, langsam und vorsichtig, vielleicht sogar ein wenig unsicher, nickte.

„Ich glaube schon. Du?“

„Ja!“

„Warum so überzeugt?“

Sie schluckte: „Ich habe tatsächlich meine Erfahrungen damit gemacht, auch wenn du dir das nicht vorstellen kannst.“

„So so.“

„Und wieso bist du bist du der Meinung, dass so was existiert? Kommt es vielleicht daher, dass Daniel die Historie Japans studiert?“

„Nicht wirklich, ich meine, wir reden kaum über sein Studium, er redet nicht gerne mit mir über so etwas, sollte man wohl sagen.

Nein, ich habe schon zu viel erlebt, um nicht an das Übernatürliche zu glauben.“

Er lächelte leicht, auf seine geheimnisvolle Art, die Kagome nicht deuten konnte.

Sie wagte nicht nachzufragen, wenn Sean so blickte, sollte man ihn in Ruhe lassen, das wusste sie mittlerweile.

So wurde es still um sie beide, bis Sean schließlich doch die Stimme erhob: „Michael müsste gleich kommen.“

„Oh…“

„Ich muss dich dann bitten, solange in die Wohnung, unterhalb dieser hier zu gehen.

Sie ist leer stehend, und ich hab die nötigen Vorkehrungen getroffen, dass du da sicher bist.“

„Na meinetwegen.“

Sie war nicht begeistert von der Idee, in einer kargen Wohnung zu warten, und zu hoffen, dass in der Zeit nichts passierte.

„Tut mir leid, aber es geht nicht anders.“

„Würde es wohl…“ kam es langsam von ihr.

„Wie meinst du das?“

Sie sah auf, unfähig ihre Wut und ihre Enttäuschung wieder mal zurückzuhalten, es war einfach zu viel.

„ich kann nicht mehr, die ganze Zeit bin ich hier eingesperrt, und hoffe darauf, nicht gefangen genommen zu werden.

Wir, oder zumindest ICH, sitze hier tatenlos rum, kenne das TV-Programm mittlerweile auswendig, höre dir bei deinen Zoff Gesprächen mit Daniel zu, krieg immer wieder neue Sachen an den Kopf geworfen, hab meine Freundinnen und meine Familie schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen, und du sagst die ganze Zeit, ach so schlimm ist es doch nicht.

Ich hab keinen Bock mehr, bald ist Weihnachten, ich will nach Hause!“

Tränen bahnten sich ihren Weg, und sie stand auf.

„Kagome…“

seine Stimme war schwach, mit so was war er einfach überfordert.

„Nichts Kagome! Ich kann und will nicht mehr! Selbst Inu Yasha hätte so was nicht von mir erwartet! Er hätte nicht erwartet, dass ich hier versauere, er hätte es lieber gehabt, wenn wir was unternehmen!

Ich gehe jetzt!“

Damit wandte sie sich zur Tür.

Ihr war es egal, dass sie grade über jemandem gesprochen hatte, von dem Sean keine Ahnung hatte, dass sie sich grade in Gefahr begab, dass Sean versuchte sie aufzuhalten,

Alles war ihr egal.

Sie knallte die Tür hinter sich zu, ging viel zu schnell auf die Straße, achtete nicht auf Sean, rannte beinahe vor eine schwarze Limousine, die ihren Verfolger am weiterlaufen hinderte,

und verschwand in den Gassen der Stadt.
 

Der Regen vermischte sich mit den Tränen, die ungehindert über Kagomes Wangen liefen, und auf den durchnässten Kragen tropften.

Sie weinte, weinte um ihre toten Freunde, um ihr Leben, um ihre Familie, die sie so lange nicht gesehen hatte, um die Angst, die sie auszuhalten hatte, und um Inu Yasha, den sie so sehr vermisste, und der nun auch schon lange tot war.

Wieso musste das Leben so beschissen sein?

Warum konnte sie nicht einfach weiterleben?

Ihn nicht vergessen?

Ach verdammt!

Warum musste sie sich ausgerechnet jetzt und hier das eingestehen, was sie all die Zeit hatte verdrängen wollen, nicht hatte wahr haben wollen?

Sie vermisste ihn, und ja, zur Hölle noch mal, sie hatte sich in ihn verliebt.
 


 

Wie sie so durch die Gassen lief, triefend vor Regen und Tränen hörte sie eine Stimme, ihre Stimme, die leise und bedrohlich flüsterte: „Aber aber, kleine Mädchen sollten Nachts nicht allein durch dunkle Straßen laufen, vor allem nicht, wenn sie so traurig sind.“

Ein altbekannter Schmerz breitete sich in ihrem Hinterkopf aus, und sie schmeckte das Aroma des Teers.
 

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Ja^^

Ich denke, ihr habt bemerkt, dass es langsam losgeht, nicht wahr

Freu mich natürlich immer über Kommis und bis bald

Tears

Hey, tut mir so leid, dass es so lange gedauert hat, aber leider ging es nicht schneller.

Aber jetzt geht es endlich weiter, mit dem neuen Kapitel^^
 

Noch eine kleine Umfrage:

Kagomes Mutter hat laut Manga und Anime keinen Namen, aber ich bräuchte einen, nun finde ich dass ihr die besten Ideen habt und mir doch sicherlich helfen wollt, Frau Higurashi einen passenden Namen zu geben,

Ich bitte um Vorschläge…^^
 

Dieses Kapitel widme ich meiner Freundin, die mich jeden Tag, während des Unterrichts ermahnt, dass ich nicht aufhören darf zu schreiben, da muss auch die Schule liegen bleiben, nur damit sie dann während NW auch noch eine Seite des neuen Kapitels lesen kann.

Ich hab dich lieb und danke für deine tolle Unterstützung auch bei anderen Geschichten.
 

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Oh, verdammt.

Ihr Schädel dröhnte, was hatte sie nur für Kopfschmerzen.

Langsam richtete sie sich auf, so gut es eben ging, was nicht viel hieß, denn die Fesseln an Hand- und Fußgelenken erlaubten es ihr gerade mal, sich aufzusetzen.

Ihre Sicht war verschwommen, doch selbst wenn sie Adleraugen gehabt hätte, würde es nichts bringen, denn um sie herum war es ziemlich dunkel und es ließen sich nur wage Schemen ausmachen.

Leise stöhnend lehnte sie sich gegen die feuchte Wand, den Kopf auf die verknoteten Hände gelehnt, erschöpft, doch mit der unerbittlichen Frage im Herzen: Wo war sie nur?

Langsam konnte sie was erspähen, es sah aus, wie in einem dieser altertümlichen Abwasserkanäle, hohe, dunkle Decken, wo Wasser leise, die steinigen Wände runtertropfte, und so roch es auch, verwest, wie das letzte Mal, als sie in Gefangenschaft erwachte…

Doch sie lag nicht auf dem kalten Untergrund des Kanals, sondern auf etwas weichem, was, wohl Dank der Feuchtigkeit, ein wenig Klamm war.

Eine Decke, toll, damit sie sich keine Blasenentzündung holte, bevor man sie tötete…

Der Sarkasmus ließ sie mehr genervt als verzweifelt den Blick schweifen.

Warum musste ausgerechnet sie immer in solche Probleme geraten?

Wäre sie nur nicht ausgetickt und abgehauen.

Verflucht noch mal.

All diese Tage der quälenden Eingesperrtheit hatten nichts gebracht.

Am Ende war sie, durch ihre eigene Blödheit, gefangen genommen worden.

Seufzend lehnte sie den Kopf zurück, die kühle Wand linderte das Trommeln in ihrem Kopf.

Es war still, bis auf das stetige Tropfen, doch dann ertönten Schritte, die von den Wänden wieder halten, immer lauter, immer näher…

Unerwartet öffnete sich eine, in den Mauern verborgene, Tür und ein Mann in schwarzem Anzug kam hinein.

Kagome kannte ihn, vom letzten Mal.

Hinter ihm, folgte sie, diese Frau, die Kagome's Stimme gestohlen hatte, wie immer in einem wallenden Gewand, welches ihr entstelltes Gesicht verbarg.

Sie lachte leise, ein verängstigendes Geräusch, beim Anblick des am Boden sitzenden Mädchens.

„Na sind wir aufgewacht?“

In ersten Moment wollte Kagome sie anfauchen, besann sich aber, und streckte ihr nur die Zunge raus.

„Ganz schön frech, die Kleine“

Wieder ein leises Lachen.

„Nun gut, gib ihr das Essen, wir wollen ja nicht, dass sie völlig entkräftet ist. Zur Blutprobe im heiligen Jahr müssen wir unserem Herrn ein würdiges Opfer bereiten.“

Kagome erstarrte „Was?!“

„Du hast schon richtig gehört, am 500. Todestag unseres Meisters wirst du geprüft.“

Man konnte ihr Grinsen hören, so breit war es, doch damit konnte Kagome sich jetzt nicht befassen, wenn sie etwas von ihrer Zeit im Mittelalter gelernt hatte, dann dass man immer Informationen sammeln musste und den Feind nie die Angst zeigen durfte.

Also fragte sie ziemlich selbstmörderisch: „Wer ist denn euer Boss? Besonders stark kann er ja nicht gewesen sein, wenn er schon seit über 500 Jahren tot ist.“

KLATSCH!

Blut tropfte von ihrem Kinn, und fünf lange Spuren zeichneten ihre Wange, dort wo sie geschlagen wurden war.

„WAG ES NIE MEHR, SO ÜBER UNSEREN VEREHRTEN MEISTER NARAKU ZU REDEN! DAZU IST EINE BRUT WIE DU NICHT WÜRDIG!“

„Naraku????“

Dass durfte nicht sein, nein…

„Überrascht?“

Warum konnte er sie noch nicht mal jetzt in Ruhe lassen, warum musste er ihr auch noch in die Gegenwart folgen?

„Du scheinst ihn zu kennen…“

Die Wut überkam Kagome, wie konnte er es wagen, reichte es nicht, dass er sie auf ewig von Inu Yasha getrennt hatte, dass er das Leben ihrer Freunde versucht hatte zu zerstören?

Sie atmete tief ein und flüsterte voll hohlem Zorn: „Ihr folgt einem Dämon, anderen Dämonen, oder eben keine Dämonen zu töten? Naraku war ein Mörder, dem es egal war, ob Menschen, Dämonen, Kindern oder Erwachsene starben, Hauptsache er bekam Macht. Wie könnt ihr es wagen, eine Miko einem Halbdämon opfern zu wollen?

IHR HABT SIE DOCH NICHT ALLE!“

Ihr Magen zog sich unangenehm zusammen, als sich die geballte Faust der Frau in ihren Bauch rammte.

Ein leises Keuchen, zusammen mit Blut, entfloh ihr.

„Gib dem Drecksweib nichts zu Essen, wer weis, ob sie Morgen immer noch so gesprächig ist!“

Nun war die Stimme der Frau kalt und tödlich, Kagome war zu weit gegangen, doch es war ihr egal, sie war wütend.

„Naraku hatte den Tod verdient, genauso wie alle, die ihm folgen…“

Herausfordernd blickte sie in die hasserfüllten Augen der Anderen, die sich abrupt umdrehte, allerdings nicht, um zu gehen, wie Kagome vermutet hatte, sondern um den Umhang herab gleiten zu lassen, und ein Rückenfreies Kleid zu offenbaren.

Und auf dem Rücken prangte es, sein Zeichen, die Spinne…

„Ich bin die letzte Nachfahrin Narakus, die letzte des auserwählten Blutes, und in den Chroniken unser Familie ist festgehalten, dass kein Dämon eine Miko sein kann, denn eine Miko ist, auch wenn sie unwürdig ist, rein, und würde niemandem den Tod wünschen.

Damit hast du dein Todesurteil geschrieben.“

Mit diesen Worten ging sie. Der Mann stellte noch gerade ein kleines Tablett zu Boden und folgte ihr dann, Kagome war wieder alleine, und ihre Wut zerfloss, mit dem stetigen Tropfen des Wassers.

Doch trotz allem beugte sie sich vor, und nahm mit den gefesselten Händen das Glas Wasser hoch, um einen Schluck zu trinken, den fahlen Geschmack im Mund fort zu spülen.

Scherben splitterten, auf Kagome, auf den Boden, gegen die Wand, auf das Bild, welches unter dem Glas lag.

Mit zittrigen Händen hob sie es hoch und betrachtete es, blickte auf sich selber, wie sie auf den Rücken eines jungen Mannes saß, Inu Yasha!

Tränen schossen ihr in die Augen, und nahmen von dort aus freien Lauf über ihr Gesicht, wo sie in der Wunde brannten, bevor sie auf das Blatt Papier fielen.

Sie hatte von den Indizien gewusst, aber sie vor sich zu sehen, Inu Yasha vor sich zu sehen, in dieser Situation war zu viel für sie.

Leise flüsterte sie: „Inu Yasha, wo bist du nur? Warum bist du nicht hier? Warum kommst du nicht und rettest mich, wie immer? Warum musstest du sterben, bevor ich… bevor ich… es sagen konnte?“

Sie zitterte, Tränen fielen auf den Boden, benetzten ihre Klamotten, verklebten ihre Augen.

Sie war hilflos ohne ihn, das wusste sie nun, doch sie wollte nicht sterben, sie war zu jung, hatte den Tod oft genug ins Auge geblickt, aber immer nur mit Inu Yasha an der Seite, jetzt war sie alleine, ohne ihn, ohne Sean, ohne jemandem der ihr sagte, dass alles in Ordnung war.

Sie konnte nicht mehr…
 

Tut…tut…tut…

Was war dass? Hatte sie nur geträumt und war zu Hause im Bett, und das war der Wecker?

Sie öffnete die Augen. Nein, immer noch hier, immer noch gefangen, verdammt.

Scheiß Tränen, verschwindet!

Aber woher kam das Tuten dann?

Aus ihrer Rocktasche, es konnte doch nicht sein, doch…

Es tutete leise, beschwerte sich, weil sein Akku keine fünf Minuten mehr anhalten würde.

Aber fünf Minuten waren genug.

Sie drückte nur eine Taste:

Wahlwiederholung

tut… tut… tut…

„Daniel, hier.“

„Daniel!“

„Kagome? Wo bist du? Wie geht es dir? Haben sie dir wehgetan?“

„Mir geht es gut, ich bin nicht verletzt. Aber ich habe keine Ahnung wo ich bin, irgendwo in einem dieser alten Abwasserkanäle, diese Untergrundtunnel, es ist verdammt dunkel.“

Einen Moment war Ruhe, dann: „Ah… gut, ich weis, Kagome, keine Sorge,… Ich verspreche dir, ich werde dich retten. Ich bin schon auf dem Weg nach Tokio, mach dir keine Sorgen, wir haben erst den 21, die Blutprobe ist am 24. Ich hol dich da raus, verlass dich auf mi--- Tuuut“

Akku leer.
 

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so, dass war doch recht interessant, oder?

Ich hoffe doch ihr habt irgendeine schöne Idee, für Kagomes Mutter, und bis zu nächsten Mal

Eure Sharry^^

Yóbi - Day

Also, hier geht es endlich weiter, tut mir leid, aber es wird(ähnlich wie hier das Kapi) etwas länger als sonst dauern, da ich vor den zentralen Abschlussprüfungen stehe…

Versuche mich trotzdem zu beeilen^^
 

Ich hätte nicht gedacht, dass eine kleine Frage euch so erschreckt, dass ich kaum noch was höre (außer natürlich von meiner lieben Isi-rocks) muss sagen, dass ich das schon was traurig finde, aber dann kriegt die Mutter eben keine Namen, oder den, den meine Freundin aussucht…
 

Na ja, hab jetzt genug rumgeheult (eigentlich nicht so mein ding) tut mir leid, wollte niemanden irgendwie angreifen,

und nun viel spaß, mit dem nächsten Kapi,

(welches alles andere als lustig wird^^.)
 

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Ein leises, aber stetiges Tropfen ließ sie erwachen.

Dass Photo von Inu Yasha war zerknittert, so sehr hatte sie es an sich gepresst, doch gebracht hatte es nichts.

Der Schlaf war unruhig gewesen und geplagt von Albträumen.

Aber anderes hatte sie nicht erwartet, immerhin sollte sie in mittlerweile 2 Tagen an dieser verdammten Blutprobe teilnehmen, was im Klartext bedeuten sollte, dass sie sterben würde.

Sie spürte, wie allein dieser Gedanke ihr Tränen in die Augen legte.

Dabei war sie eigentlich nicht so selbstmitleidig, doch die Angst war stärker, denn sie dachte logisch.

Wie sollte Daniel und Sean sie finden, wo sie doch irgendwo in der Kanalisation von einer Millionenschweren Stadt gefangen war, wobei es noch ein Zeitlimit von zwei Tagen einzuhalten gab?

Nein, sie war nicht so verrückt, sich noch diese verzweifelten Hoffnungen zu machen.

Sie lernte zu akzeptieren, was passieren würde, schließlich hatte sie keine andere Wahl.

Ein Seufzen glitt über ihre Lippen, sie ließ das Bild fallen.

Es hatte doch eh keinen Sinn…
 

„Sean!“

Jemand hämmerte mit aller Kraft gegen die Tür.

Dann sprang sie auf, einfach so, na ja, lag wohl daran, dass ein tobender junger Mann sie eingetreten hatte.

„Verdammt, wo bist du, du Idiot?“

Er rannte in Seans Zimmer, wo eben dieser auf dem Bett saß, völlig verzweifelt und mit leerem Blick.

Er hob leicht den Kopf.

„Daniel…“ er flüsterte nur.

„Es tut mir Leid… ich finde sie nicht, sie ist weg, wahrscheinlich ist es schon zu spät.“

Eine Träne bahnte sich ihren Weg über das Gesicht des ansonsten so gerne lachenden Jungen.

„Wovon redest du?“

Wütend warf der Ältere sein Handy nach Sean.

„Ich hab gestern Abend noch mit ihr telefoniert, sie hat mich angerufen, als ich auf dem Weg hierhin war.

Sie ist in den alten Kanalisationsgängen, aus dem 16. Jahrhundert.“

„Was?“

„Glaub ja nicht, dass ich mich wiederhole.“

„Ist das wahr?“

„Nein, dass ist ne Weihnachtsgeschichte. Hallo! Glaubst du wirklich, ich würde mal eben hier hin laufen, nur um dir falsche Hoffnungen zu machen?“

„Was hat sie noch gesagt?“

„Nicht viel, ihr blödes Teil hat den Geist aufgegeben, ich sag’s ja immer wieder, auf Technik ist kein verlass.“

„Und was machen wir jetzt“

Der Ältere grinste seinen jungen Freund an.

„Na das, was wir immer machen.“
 

„Na, bist du wach?“

Wieso musste sie immer so freundlich klingen?

Wieso musste diese Nachfahrin von Naraku ihre Stimme haben?

Wieso musste alles so kommen?

Erschöpft von den Ereignissen hob sie den Kopf.

Vor ihr hockte diese Frau, und lächelte.

Tatsächlich, sie lächelte, freundlich und ein wenig besorgt.

„Alles in Ordnung?“

Verwirrt runzelte Kagome die Stirn, was sollte das denn werden?

Sie entschied sich zu einem Achselzucken.

Diese Frau lächelte ungehindert weiter, bevor sie sprach.

„ich glaube, wir sollten uns ein bisschen kennen lernen.

Denn ich muss schon sagen, dass es schade ist, dass du von unreinem Blut bist, ansonsten hätten wir vielleicht sogar Freundinnen werden können.“

Kagome verzichtete darauf, etwas zu erwidern, dass würde ihr nur wieder eine Ohrfeige einbringen.

Doch eine Antwort wurde auch gar nicht erwartet, denn die Schwarzhaarige sprach weiter.

„Weist du, ich heiße Meran (Mera= Feuer, Ran= Orchidee).“

Interessiert mich nicht, beinahe hätte sie das gesagt, doch sie konnte sich beherchen und nickte nur.

Wieder lächelte Meran und fuhr fort.

„Weist du, warum ich Dämonen hasse?“

Überrascht blickte Kagome auf, und sah in das zerschundene Gesicht dieser Frau, wie alt sie wohl war?

„Ich wurde mit 10 Jahren in meine Berufung als Wächterin des letzten Glaubens erwählt und ausgebildet.

Am 24. des letzten Monats war meine Weihe, es hätte fantastisch werden können, werden sollen, doch dieses Untier, von einem Mann hat alles verdorben.“

Wer dieser Mann war, wusste Kagome nicht, doch darum ging es auch nicht, gebannt beobachtete sie die Offenbarung, die Meran ihr gestattete.

„Er hat alles zerstört und mich so zugerichtet, wie du es jetzt sehen kannst.“

Es muss wirklich ein Monster gewesen sein.

„Aber das sollte dich nicht kümmern.“

Die Frau lächelte wieder, und zog dann ein voll beschriebenes Blatt Papier hervor.

Es schien eine Liste zu sein.

„Ich habe noch viel zu tun, und wollte dich eigentlich nur um ein bisschen Hilfe bitten.“

Ihr Lächeln war so perfekt, trotz der schrecklichen Narben, Kagome nickte wieder nur.

„Gut, sag mal, worüber würde sich deine Mutter mehr freuen, über deinen Kopf, oder dein Herz?“


 

Sie zitterte, weinte, und zerriss.

Dass war zu viel, wie konnte man so was ertragen?

Sie wusste es.

Gar nicht!

Das hysterische Lachen der Hexe klang noch in ihren Ohren, genauso wie das „Du glaubst doch echt alles, als wäre je ein Dämon in der Lage gewesen mich ernsthaft zu verletzten, aber ich denke ich werde mich für den Kopf entscheiden.

Was meinst du, Der Fuchsdämon wird sich doch persönlich bedanken kommen.

Ach ja, das Herz werde ich dann an deine Freundinnen verschicken.“

Dann war sie gegangen, laut lachend und, allen Anschein nach, glücklich und zufrieden.
 

Wie viel Zeit war vergangen?

Sie wollte gar nicht wissen wie viel.

Sie wollte das alles nicht!

Innerlich schrie sie.

Oder flüsterte eher.

Flüsterte um ihre Mutter, ihren Bruder, ihren Großvater, ihre Freundinnen, ihre Klassenkameraden, Sean, Daniel, ihre Freunde aus dem Mittelalter,

Inu Yasha…

Sie konnte nicht mehr.

War am Ende, es sollte vorbei sein.

Dann wäre sie im Himmel, oder auch in der Hölle, egal, Hauptsache sie würde endlich alles hinter sich lassen dürfen.

Würde Inu Yasha wieder sehen.

Würde nicht mehr so leiden müssen.

Sie hatte aufgegeben.

Schloss die Augen, wollte endlich schlafen.

„Du dumme Gans, seit wann bist du so so 'ne Heulsuse?

Mal ganz ehrlich, so hoffnungslos hab ich dich ja noch nie erlebt. Was soll das werden?

Du kannst doch nicht einfach so aufhören.

Das wäre nicht fair.

Nicht Fair gegenüber deiner Familie und deinen Freunden.

Nicht Fair gegenüber mir.“

Sie öffnete die Augen.

Sie wusste, dass er nicht da war, doch trotzdem,

seine Stimme, seine Wortwahl.

Er würde nicht wollen, dass sie hier so einfach starb.

Langsam nickte sie.

Sie würde wachten, hoffen, und kämpfen.

Wenn sie schon für einen Dämon gehalten wurde, dann würde sie sich auch so sehr gegen ihr Schicksal stellen PUNKT.

Entschlossenheit und Kraft ließen sie wieder aufleben, sie an Mut und Stärke gewinnen.

Immerhin war sie Kagome…
 

„Entschuldigen sie Miss Higurashi, Lady Meran lässt ausrichten, dass sie jetzt in den Yóbi-Raum gebracht werden.

Dieser Raum dient ihnen einen Tag lang als Heimat, danach werden sie für die Zeremonie vorbereitet.“

Ein junges Mädchen stand da, keine 15 Jahre alt, hinter ihr zwei Männer in schwarzen Anzügen, welche Kagome in ihre Mitte nahmen, und sie in den „den letzten Tag Raum“ brachten.

Der Countdown begann...
 

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Gut, jetzt geht es weiter,

mal sehen, was noch so alles passiert, aber das Finale rückt unausweichlich näher^^

alles Liebe eure Sharry

Countdown

Also erstmal ein Riesendankeschön für die vielen Kommis, ich hatte im ersten Moment echt an meinem Geisteszustand gezweifelt (wie eigentlich immer). Also nochmals danke^^
 

Dann: endlich geht es weiter, zwischen ZAPs passt doch immer wieder mal ein kleines Kapitel, welches ich dieses Mal Shila1 widme, die ja mehr oder weniger für meinen Herzinfarkt verantwortlich war^^

Auch hier noch eine kleine Entschuldigung an Sinut, so was ist mir verdammt peinlich, ich hab die beiden Kommentare, die ich abgeschickt hab, einfach vertauscht… tja bin Zz etwas verpeilt^^
 


 

Allmählich entspannte sich ihr Körper, das Badewasser nahm ihr die Sorgen, der Schaum verwischte die Erinnerung, und so konnte sie sich für zumindest eine halbe Stunde einfach mal fallen lassen, ohne Angst haben zu müssen, ohne Verzweiflung.

Dass das alles Schwachsinn war, wusste sie selber, aber sie wollte sich diesem selbsttrügerischem Gefühl der Sicherheit noch etwas hingeben, bevor sie die Gewissheit des baldigen Todes wieder überkam.

Seit wenigen Stunden war sie nun schon in diesem komischen yobi-Raum, hatte etwas gegessen, sie machte sich nicht die Hoffnung, dass es vergiftet sein konnte, und saß nun in einer riesigen Badewanne voll mit Schaum.

Wenn nicht das lauernde Gefühl da gewesen wäre, dass dies wohl ihr letztes Bad sein würde, hätte sie sich wohl tatsächlich gehen lassen können, aber irgendwie klappte es nicht ganz.

Vielleicht lag es auch an dem jungen Mädchen, welches wohl so was wie ihr Zimmermädchen war, immer wieder kam es herein, fragte, ob Kagome etwas brauchte, freundlich lächelnd und wirklich nett.

Sie hieß Hikari oder so ähnlich, welch lustiger Zufall, aber sie sah wirklich aus, wie das Licht höchstpersönlich, elfenbeinweiße Haut, hellblondes langes Engelshaar, welches in einem langen Zopf zurückgebunden war, hellblaue klare Augen, und ein weißes Kleid, welches ihre Zierlichkeit betonte, sie sah aus, wie eine Porzellanpuppe.

Ihre Stimme bestand aus Glocken, sanft und warm, aber sie verweigerte eine Unterhaltung mit Kagome, aufgrund ihrer Erziehung, hatte sie erklärt, wäre es ihr verboten, eine nähere Unterredung mit unreinem Blut einzugehen.

Grummelnd zerschlug Kagome eine Schaumburg, sie hatte keine Lust hier rumzuhocken und hilflos zu sein, aber was sollte sie tun?

„Frau Higurashi? Darf ich sie bitten, das Bad zu verlassen und das Nachtgewand anzuziehen, welches ich ihnen bereitgelegt habe? Wenn sie fertig sind, können sie ins Esszimmer kommen und noch eine Kleinigkeit zu sich nehmen.“

Damit schloss sich die Tür wieder, seufzend erhob Kagome sich und strich sich das nasse Haar aus dem Gesicht.
 

„Beeil dich mal etwas!“

„Verdammt halt die Klappe, von dir lass ich mir gar nichts sagen!“

„Dass solltest du aber, oder soll ich wieder gehen? Ich hab noch anderes zu tun.“

„Könntet ihr beiden mal die Klappe halten? Nicht zum aushalten. Ich hab hier was, was haltet ihr davon.“

„Nein, dieser Tunnel existiert schon lange nicht mehr, ist im 18. Jahrhundert bei Grabungsarbeiten eingestürzt.“

„Und warum ist er dann noch auf der Karte, kannst du nicht mal vernünftiges Zeug beschaffen?!“

„Im Gegensatz zu dir hab ich wenigstens noch eine Karte von den Untergrundkanälen, wo ist deine hin?“

„Du we…“

„Könntet ihr euch nicht mal endlich am Riemen reißen, wir haben Wichtigeres zu tun, als uns anzuzicken, Kagome brauch uns doch.“

Die beiden anderen verstummten.

Erleichtert atmete Sean auf, es war doch schrecklich, dass die beiden sich immer in den Haaren lagen mussten.

Sie waren mehrere Meter unter den Straßen von Tokio und suchten sich einen Weg durch die Kanalisation, alle hielten sie sich die Nasen zu, der Geruch war hier wirklich nicht zum aushalten.

Die Uhr am Handgelenk des Ältesten tickte elf Mal laut auf. Alle wussten was das bedeutete, die Blutprobe begann immer um zehn Uhr abends, sie hatten keinen Tag mehr.
 

Erschöpft ließ sie sich in das große Himmelbett fallen, wohl wissend, dass sie nur noch wenige Stunden zu leben hatte. Ihr Blick blieb an ihrem samtenen Nachhemd hängen, es war ein schlichtes grünes langes Kleid, sie wusste die Bedeutung von Grün, Hikari hatte es ihr erklärt, während Kagome damit Frühling und Wärme verband, benutze diese Organisation die Farbe als Bezeichnung für was Giftiges, oder eben hier, für unreines Blut.

Es war beinahe schon zum Lachen, alleine die Vorstellung, dass sie hier, einen Tag vor Weihnachten lag, und auf ihren frühzeitigen Tod wachtete, in dem Wissen von ihrer Umgebung für einen Dämon gehalten zu werden.

Innerlich hörte sie Inu Yasha lachen, mit diesem Lachen schlief sie ein.
 

Heute ist Neumond, vor genau 500 Jahren hast du ihn getötet, ob du Hass gespürt hast? Oder vielleicht Trauer? Ich wünsche mir so, dass du es mir sagen könntest. Mir ist immer noch schleierhaft, wie du es geschafft hast, ich meine, es war Neumond, und du ein Mensch, oder nicht, oder doch? Hast du es geschafft? Hast du das Juwel der vier Seelen benutzen können um ein vollwertiger Dämon zu werden? Hast du es gefunden? Oder warst es am Ende gar nicht du, waren es Miroku, Sango und Shippo? Oder doch Sesshoumaru, der in seiner Trauer um dich festgestellt hat, dass er seinen Bruder doch liebte?

Ich wünschte, du könntest mir das alles erzählen, erklären, warum ich hier sitze, warum sie mir in aufwendiger Kleinarbeit die Haare hochstecken und mich in ein, zugegebenermaßen, wunderschönes grünes Kleid kleiden. Aber wahrscheinlich wüsstest du das auch nicht, aber das wäre dann auch egal, weil du mich hier raus holen würdest, nicht wahr?

Aber warum denke ich noch darüber nach?

Ich weis es nicht, mein Blick geht immer wieder ins Leere, ich sehe meine Mutter, wie sie mich in den Arm nimmt und mir erklärt, das sie glaubt, dass alles gut gehen wird, dass sie mir vertraut.

Ich sehe Sota, und dich, wie du ihm Selbstvertrauen schenken wolltest, damit er zu seiner ersten großen Liebe geht.

Ich sehe mich mit meinen Freundinnen beim Volleyballspielen, wo plötzlich ein roter Blitz auftaucht und verhindert, dass ich den Ball zurückspielen kann, du.

Ich sehe dich am Baum, in tiefem Schlaf, ein Pfeil steckt in deiner Brust.

Ich sehe dich lachend mit Miroku in einer heißen Quelle sitzend.

Ich sehe dich zornig mit Naraku kämpfend.

Ich sehe dich eifersüchtig Koga nachlaufen.

Ich sehe dich errötend einen Arm um mich legen.

Eine Träne läuft meine Wange hinunter.

Ich beachte sie nicht, will nicht, dass sie mir die Sicht auf dieses schöne Bild nimmt.
 

„Frau Higurashi, könnten sie bitte versuchen aufhören zu weinen, die Schminke verwischt.“
 

Kagome öffnet die Augen, kristallklare Augen betrachten sie, und sie nickte.

Verbannte die schönen Bilder aus ihrem Kopf und ließ die Zofen und Hikari dass mit ihr machen, was sie für richtig fanden.

Sie blickte nicht in den großen Spiegel, der die andere Wand des prächtigen Badezimmers bedeckte.

Sie musste Fassung wahren.

Seit mehreren Stunden saß sie nun auf diesem Stuhl und wurde zurechtgemacht, als ginge es hier nicht um ihre Hinrichtung, die mit keinem Wort erwähnt wurde, sondern um ihre Hochzeit, oder so was.

Nach einer unendlichen Zeit schien sie fertig zu sein, denn einer der mütterlich aussehenden Frauen, die sie mit verunstaltet hatte, sah sie warm an und sagte: „Sie sehen einfach wundervoll aus.“

Wenige Sekunden später war sie alleine, hatte noch ein paar Minuten um sich zu fangen, bevor man sie holte.

Sie wusste nicht, wie spät es war, aber sie wusste, dass es ihr letzter Tag sein würde.
 

„Hier lang!“

„Bist du verrückt, der führt nach Osaka.“

„Kommt schon!“

„Verdammt, hier ist ein Felswall, hier geht es nicht weiter.“
 

Tief einatmend drehte sie sich um, und blickt in den Spiegel.

Ihr Atem stockte, das konnte doch nicht sie sein.

Die Haare waren kunstvoll hochgesteckt, das Gesicht so zart geschminkt, dass es nicht auffiel.

Ihr Körper war umwebt von grüner Jade, welche ihren Körper wie den einer Prinzessin aussehen ließ.

Es war schulternfrei, da die samtenen Handschuhe bis kurz über die Ellebogen gingen.

Sie seufzte, es war das erste Mal in ihrem Leben, dass sie sich wünschte, Inu Yasha könnte sie so sehen, wie sie hier war, schön.

Sie seufzte.
 

„Guck mal, dahinten, was ist das?“

„Was ist das? Da kommt Licht auf uns zu.“

„Seid ihr so verrückt, oder tut ihr nur so? DA KOMMT 'NE U-BAHN ANGERAST!“
 

Ein Klopfen ertönte und ein Mann im schwarzen Anzug trat ein.

„Entschuldigen sie Miss, aber Lady Meran bat mich, sie abzuholen, wenn sie mir bitte folgen würden.“

Mit einem Nicken erhob sie sich und schritt auf den Mann zu, schaffte ein leichtes Lächeln zu Stande zu bringen.

Doch es war nicht echt.
 

„Verdammt, seit wann gibt es hier unten Züge.“

„Auf der Karte steht, dass einige Tunnel seit 1985 als Untergrundbahnen verwendet werden, alle rot angestrichenen.“

„Und das sagst du erst jetzt?“

„Kommt, wir haben keine Zeit, darüber zu streiten, wir müssen weiter.“

„Denk doch mal einen Moment nach Daniel, wir waren schon überall. Ihr habt euch geirrt, entweder sie ist nicht mehr in Tokio, oder wir sind zu spät.“

„NEIN!“
 

Sie wusste nicht, wie lange sie neben dem Mann durch die Gänge schritt.

Sie hatte kein Zeitgefühl mehr, seit sie hier war und es war eh gleichgültig, ob sie jetzt noch eine oder drei Stunden zu leben hatte.

Nach gefühlten zwanzig Minuten hatte ihr Führer ihr die Handschellen, die er ihr umgelegt hatte, wieder abgenommen.

Sie wusste wieso, sie würde nicht fliehen, soviel Genugtun würde sie dieser verdammten Hexe nicht geben, etwas Stolz hatte sie behalten.
 

„Bleib stehen, es hat keinen Sinn mehr, hier waren wir schon.“

„Fresse!“

„Wag es nicht, mich noch mal zu schlagen!“

„Dann hör auf so einen Schwachsinn zu sagen, komm hau ab, ich brauch dich nicht, bin schon immer gut ohne dich klar gekommen, ich schaff dass jetzt auch wieder.“

„Sean hat mich um meine Hilfe gebeten.“

„Du bist doch eh der Meinung, dass sie tot ist, also hau ab, ich brauch dich nicht.“

„Jetzt warte doch mal.“
 

Irgendwann kamen sie an, irgendwo.

Sie hörte Wasserrauschen, dann ging eine verborgene Tür auf, und der Mann führte sie herein.

„Willkommen.“
 


 

o.k. Jetzt haben wir es auch wieder mal geschafft^^

bin gespannt wie ihr es findet

alles Liebe Sharry

Colours

Hey hey,

nach unendlichen Mühen und noch längerer Zeit geht es schließlich doch weiter.

Tut mir wirklich leid, dass es so lange gedauert hat, hatte richtig viel stress und nebenbei hatte mich plötzlich die Muße verlassen, nicht lange, aber lange genug.

Meine Freundinnen waren da sehr sauer.

(Hab vom Matheunterricht kaum noch was mitbekommen, so wie die mich belagert haben^^)
 

Für alle, die sehr religiös sind, dieses Kapitel könnte etwas abstoßend werden, aber ich wollte es nun mal etwas spannender machen, bitte entschuldigt dies.
 

Nun gut, dann wollen wir mal sehen ob unser ach so tolles Rettungskommando auch noch rechtzeitig kommt, um irgendetwas zu retten…
 


 

Sie betrat den Raum.

Ungewollt, wurde mehr hinein geschoben, als dass sie selber ging.

Der Mann hinter ihr übte den sanften Druck aus, der sie vorwärts brachte.

Die Angst hatte sie gelähmt.

Die Angst vor dem was kommen würde.

Die Angst vor dem Tod.

Sie konnte ihn mit allen Sinnen wahrnehmen, konnte seinen leicht süßlichen Geruch riechen, der auf den Lippen bitter schmeckte, der ihren Ohren eine unangenehme Stille aufdrückte, der beinahe sanft über ihre Haut strich, sich leicht auf ihre Augen legte.

Und Trotzdem nahm sie alles ganz genau wahr.

Die blauen Flammen, die gleichmäßig und ruhig an der Steinwand leuchteten. Sie gaben keine Wärme ab, waren kalt.

Ein weißes Feuer, welches in der Mitte des Raumes wie erstarrt flackerte.

Weiß?

Bewegungslos?

Doch sie dachte nicht darüber nach, wieso es war, wie es war. Das würde ihr eh nicht helfen.

Doch sie sah die sechs Messer, welche, ebenso ohne Bewegung, ohne Leben, im weißen Feuer erstarrt erhitzt wurden.

Sie spürte die Angst.

Nicht weit von diesem Materpfahl entfernt hingen schwere Ketten an der Wand. Sie waren schwarz.

Ein leichtes Lächeln schlich sich auf Kagomes Lippen.

Sie hatte echt den tollsten Platz für dieses Spektakel ergattert, sogar direkt auf der Bühne, na ja, der Haken daran war sicherlich die unfreiwillige Teilnahme.

Von der Wand losgehen wandt sich eine silberne Spur über den Boden, um das Feuer herum, mit wenigen Metern abstand, nur um sich auf der anderen Seite wieder mit der Wand zu vereinigen, die schwarzen Ketten dienten als Bindeglied.

„Gefällt es dir?“

Eine zuckersüße, und leicht aufgeregte, Stimme.

Ihr zuckersüße, und leicht aufgeregte, Stimme.

Die Stimme von Meran.

Kagome erwiderte nichts, unsicher was sie auch hätte sagen können.

Es war schon faszinierend. Dieser Tempel der Dämonenjäger strahlte etwas ungemein Mystisches aus, und dieses Feuer hätte reine Magie sein können.

Aber die Faszination wurde beinahe von der Angst verschluckt und dem Wissen, dass all dies nur ihrem vorzeitigen Tod dienen sollte.

Dann bewegten sich die blauen Flammen etwas und sie sah die andere Besitzerin ihrer Stimme aus den Schatten hervortreten.

Der Mund des jungen Mädchens klappte auf.

Die Nachfahrin Narakus trug ein blass gelbes, wunderschönes Kleid, welches ihre beeindruckende Figur betonte, hatte die Haare in einem kunstvollen Zopf ihren Rücken hinunterfließen lassen, und dann sah Kagome in ihr Gesicht.

Keine Spure mehr von den Narben, die leere Augenhöhle war von einem passgenauen Glasauge ersetzt worden, selbst auf ihren Lippen traten die Verunstaltungen nur noch leicht unter der Schminke hervor.

Hätte die Boshaftigkeit sie nicht in Besitz genommen, wäre sie wahrhaftig eine Schönheit gewesen.

Und diese Boshaft erinnerte Kagome auch an die verdrehte Farbbennenung dieser Sekte.

Grün: Unrein, giftig

Blau: Bewachend, aufpassend

Gelb: Reinigend, säubernd

Weiß: Rein, unbeschmutzt, licht

Silber: Beschützend, rettend

Lächelnd bedeutete die Herzogin des Todes dem Mann hinter der scheinbaren Dämonin, diese zu den eisernen Ketten zu geleiten.

Dieser gehorchte, und bugsierte Kagome beinahe sanft über den silbernen Streifen hinweg, beide vermieden aus unerfindlichen Gründen auf ihn zu treten, an die umschlossene Wand.

Sich in ihrem Schicksal ergebend hob sie bereitwillig beide Arme und spürte das kühle Gewicht durch die Seidenhandschuhe hindurch.

Sie zitterte.

Was sollte sie denn jetzt machen?

Die Antwort lag klar und einfach vor ihr, sie las es in den erstarrten Flammen des Feuers.

Sterben
 

„Kagome…“

seine Stimme war schwach, mit so was war er einfach überfordert.

„Nichts Kagome! Ich kann und will nicht mehr! Selbst Inu Yasha hätte so was nicht von mir erwartet! Er hätte nicht erwartet, dass ich hier versauere, er hätte es lieber gehabt, wenn wir was unternehmen!

Ich gehe jetzt!“

Das waren die letzten Worte gewesen, die sie zu Sean gesagt hatte, gepeinigt von Wut und Verzweiflung, und ungerecht.

Sean hatte sie beschützen wollen, und sie hatte es fertig gebracht sich hingegen all seiner Mühen gefangen nehmen zu lassen.

Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie ihn mit Inu Yasha verglichen hatte.

Es war doch schon lachhaft, warum dachte sie jetzt darüber nach.

Was Sean wohl gedacht hatte, immerhin hieß dieser Name ja Hundedämon.

Für was für einen Dämon sie wohl gehalten wurde.

Energisch schüttelte sie den Kopf, die Todesangst machte sie langsam verrückt.

„Na, alles in Ordnung?“

Wieder ihre Stimme, die gegen sie benutzt wurde.

„Wohl kaum.“

Zischte sie und hob den Kopf, blickte direkt in das Gesicht ihres Gegenübers.

Diese lächelte, sanft und lieblich.

„Kann ich mir vorstellen, ein Dämon hat es nicht leicht.“

„Stimmt, vor allem wenn man keiner ist.“

Ein letzter verzweifelter Versuch, ohne Hoffnung.

Die Frau mit den schwarzen Haaren lächelte verständnisvoll, wie wenn man mit jemandem Geisteskranken umging, und drehte sich dann um, erledigte anscheinend noch wichtige Sachen.

„Aber keine Sorge, Kagome… so heißt du doch, oder? Bald ist alles vorbei, dann muss deine arme Seele nicht mehr leiden.“

Ihre Nackenhaare stellten sich auf, als diese Hexe ihren Namen aussprach, vielleicht lag es aber auch an dem darauf gefolgten Satz.

„Du musst dich nur noch ein bisschen gedulden, gleich werden die wichtigsten Mitglieder sich hier treffen und in wenigen Minuten werden wir dann mit der Zeremonie beginnen.“

Sie zitterte, in ein paar Minuten würde sie Qualen kennen lernen, die sie keinem Lebewesen, egal ob Mensch oder Dämon, wünschte.

Sie spürte, wie ein leichter Wind an ihrem Kleid zerrte, wie ein Todeshauch.

Jetzt hätte sie gerne die Arme um sich geschlungen, um wenigstens ein bisschen Schutz vor der Kälte zu erlangen, doch die schweren Ketten hielten sie stramm an die Wand gefesselt.

Mit geschlossenen Augen stand sie da, hoffte einfach, obwohl es keine Hoffnung mehr gab, öffnete dann die Augen und blickte zu der schweren Doppeltür, durch die sie eben hineingekommen war, sie hatte sich wieder geöffnet.

Doch diesmal mehr als nur einen Spaltbreit, sie wurde ganz aufgestoßen, um den Herannahenden genügend Platz zu bieten.

Es waren recht viele, überraschend viele, und alle trugen sie die gleichen Gewänder, grau.

Grau: Unschuldig, teilnahmslos

So hatte auch diese Farbe einen Sinn, in den Augen dieser Menschen.

Kagome senkte den Kopf, wollte diesen Blicken, diesem Geflüster ausweichen, wollte es nicht hören, wollte hier raus.

Dann wurde es still, alle Blicke, auch die der Gefangenen, richteten sich auf die Frau vor dem Feuer, Meran. Neben ihr, stand in dem engelsweißen Gewand eine zierliche Person, Hikari.

Ein leises Seufzen entfloh Kagome, das junge Mädchen wirkte so, wie man wirkte, wenn man sich voll und ganz auf seine Aufgabe konzentrierte, ohne Nervosität, ohne Mitgefühl, aber mit Hingabe und Treue, ganz im Sinne Narakus.

Sie wusste mit dieser Situation umzugehen, wusste Kagomes beinahe flehenden Blick in ihrem Rücken zu ignorieren, wusste dass sie Dienerin und Kagome Feindin war.

Meran begann zu sprechen, doch Kagome hörte nicht was sie sagte, konnte und wollte nicht, aus Angst, was diese Worte beinhalten konnten.

Sie hatte ihren Blick auf Hikari gerichtet, die dort stand, als wäre sie das Licht persönlich, nur nun mal nicht für Kagome.

Die Fürstin der Sekte sprach lange, jeder lauschte ihr, hörte ihr zu, alle bis auf Kagome, sie hatte mittlerweile den Kopf gesenkt, aufgehört zu hoffen, aufgegeben.

„… Naraku, unser Herr und Gebieter, unser Gott, blickt auf uns hinab und wird jedem von uns die Herrlichkeit seiner Macht offenbaren, der bereit ist seinem Weg zu folgen und die Dämonen zu bekämpfen.“

„Allmächtiger Naraku, erhöre uns.“

„Naraku, unser Beschützer und Helfer, unser Retter, wird jedem einen Weg aus der Verdammnis zeigen, damit wir uns alle bessern, auf dass wir in einem neuen Leben in der Lage sein werden, den Traum unseres Meisters, eine Welt der Wissenden, eine Welt der Überlegenen, zu erfüllen.“

„Heiliger Naraku, erhöre uns.“

„Naraku, unser Heilland und Führer, unser Samariter, öffnet seine Tore, an diesem heiligen Tag, um uns willkommen zu heißen. Alleine ihm bringen wir das von einem Dämon geknechtete Mädchen da, auf dass er sie reinigen wird und den Dämon bestrafen wird, für seine Taten. So dass wir alle eines Tages in Frieden leben können.“

„Heilender Naraku, erhöre uns, öffne deine Tore, öffne deinen Geist, nimm unsere Gabe an.“

Langsam wurde ihr schlecht.

War sie nie so gläubig gewesen, aber in diesem Moment wusste, sie, dass diese Leute hier Naraku für einen Gott hielten, ihn verehrten, und sie die Gabe war.

Ihr Herz schlug laut.
 

Das weiße Feuer bewegte sich, lautlos, und begann zu leben.

Die Magierin in dem gelben Kleid hob ihre Hände gen Decke und sagte laut, mit einer fast schon verliebten Stimme.

„Der allwissende Naraku lässt uns Zeuge seiner Anwesenheit sein. Licht zu Licht!“

Hikari trat vor und griff in die weiß lodernden Flammen.

Sie schien sich weder zu verbrennen noch Schmerzen zu haben.

Dann zog sie das erste Schwert hervor.

Es glühte weiß auf, ebenso ein im Griff eingeritztes Zeichen, ein Auge.

Kagome schluckte.

„Kraft zu Kraft!“

Hikari kniete sich hin und hielt in beiden Händen das Schwert hoch, Gesicht zu Boden gerichtet.

Meran nahm die Waffe mit einer behandschuhten Hand ab.

„Hass zu Hass!“

Sie drehte sich zu Kagome um, ein leichtes Lächeln auf den Lippen.

Das gefangene Mädchen sträubte sich leicht gegen die Fesseln.

„Und nun, werdet Zeugen, des Werkes unseres Herrn, meine Gäste.“
 

Ein Poltern, ein Knall, das dunkle Doppeltor zerbarst, Staub wirbelte auf.

„Hey, ihr solltet mal langsam, 'nen seriösen Kurierdienst einstellen, unsere Einladungen sind schon wieder nicht angekommen.“

Drei Männer, verdeckt vom Staub und der Dunkelheit, alle in Schwarz gekleidet.

Schwarz: Frei, unbesiegbar
 

Zeit zu Zeit!
 


 

Na????

Wie gefällt es euch?

Was sagt ihr?

Bin total gespannt^^

Dieses Kapitel widme ich allen, die es so lange ausgehalten haben zu warten, und meinen beiden Twins, die krank zuhause liegen, lieb euch^^

Sharry

Life

Soooo, es geht weiter, mit dem beeindruckenden Finale…^^’ viel Spaß
 

Ein Poltern, ein Knall, das dunkle Doppeltor zerbarst, Staub wirbelte auf. „Hey, ihr solltet mal langsam, nen seriösen Kurierdienst einstellen, unsere Einladungen sind schon wieder nicht angekommen.“ Drei Männer, verdeckt vom Staub und der Dunkelheit, alle in Schwarz gekleidet.
 

~~~~~~~~~~~~~
 

„Haltet sie auf! Sie dürfen die Zeremonie nicht stören! Haltet sie auf!!“

Schrecklich verzerrt kreischte Kagomes Stimme durch den Raum, hallte von den Wänden ab und zerstörte den Zauber, der bis eben auf allen gelegen hatte.

Doch niemand bewegte sich, nur die blauen Flammen zeigten Reaktionen, waren sie bis grade noch ruhig und erstarrt, rasten sie jetzt und drohten zu erlischen. Ihr hektisches Geflacker lies alle Anwesenden an einem geheimnisvollen Schattenspiel teilhaben, doch Kagome interessierte es nicht, ihr Blick war auf die drei Männer gerichtet.
 

Langsam löste sich der Staub, welcher sie verdeckt hatte, als erstes war Sean zu erkennen, unverwechselbar durch sein Bronzehaar. Seine Miene war ernst, wodurch er erwachsener schien und das schwarze Muskleshirt und die ebenso schwarzen Handschuhe unterstrichen diese Wirkung. Sein Blick war gefährlich.

Auf der linken Seite stand ein junger Mann, weißes langes Haar bildete einen starken Kontrast zu dem edlen schwarzen Anzug, welcher perfekt passte, wobei eine Art Umhang die rechte Seite und den vermeintlichen rechten Arm verdeckte, unter'm Umhang lugte ein wertvolles Schwert hervor.

Die Miene des Aktionärs war ruhig, fast schon gelangweilt, selbst als er kurz zu dem gefangenen Mädchen guckte, veränderte sich sein Ausdruck nicht. In seinen Augen stand Mordlust.

Kagome hätte keine Sekunde gebraucht um dieses Gesicht zu erkennen, wenn sie es angesehen hätte, aber es ging nicht, ihre Augen waren gefangen in den schwarzen Seelenspiegeln des Mannes, der in der Mitte stand, und sie ebenfalls fassungslos anstarrte, in seinem Blick stand Hoffnung, Sehnsucht, aber auch Wut und Zweifel.

Langes schwarzes Haar umrahmte das leidgeprüfte Gesicht des Mannes.

Auch er trug Schwarz, sein Hemd lag eng an, was seinen athletischen Körper gut zur Geltung brachte, die oberen Knöpfe waren geöffnet, ein beeindruckender Ausblick auf die Brustmuskulatur. An der rechten Seite der schwarzen Jeans hingen zwei Schwertschneiden, die Schwerter selber hatte der Mann in den Händen, doch sein Blick lag auf Kagome und er rührte sich nicht.

Seine Lippen formten ihren Namen.
 

„Daniel! Reiß dich zusammen!“ Die Stimme des Ältesten holte ihn in die Realität zurück.

Kurz senkte der Mann den Kopf, schloss die Augen, unterbrach den Blickkontakt, hob das Gesicht wieder, grinste breit, und sagte.

„O.K. Wir machen’s wie abgemacht, Sean du übernimmst den linken Part. Michael…“

„Ich lasse mir von dir keine Befehle erteilen.“ Dann griffen sie an.

Innerhalb von Sekunden hörte man Männer schreien, schmerz- und hassvoll, doch keiner von ihnen schrie lange.

Während Sean die meisten einfach nur bewusstlos schlug, nutzte Michael die scharfe Seite seines Schwertes und verzog nur genervt das Gesicht, als er die dunkelroten Flecken auf seinem Anzug bemerkte, da half keine Reinigung mehr.
 

Daniel selber war direkt auf Kagome zu gelaufen, doch eine fast brennende Messerscheide hielt ihn auf.

„Weg! Dämon! Du darfst die Zeremonie nicht stören!“ Hikari!

Der junge Mann sah sie aus seinen schwarzen Augen fast schon mitleidig an, dann steckte er ein Schwert weg und griff mit der freien Hand nach dem glühenden Metall.

Augenblicklich roch es nach verbranntem Fleisch, doch Daniel verzog keine Miene, riss das Messer schnell herum und schleuderte das Mädchen gegen die Wand, bewusstlos, sackte es zu Boden.

Er lies das Messer fallen.

„Du! Demon! Wie kannst du es wagen? Die heilige Zeremonie!“

Meran stand da, trennte die letzten Meter zwischen ihm und Kagome, in ihrer Hand eine weiße Flamme, ohne Bewegung, doch mit tödlicher Wirkung.

Er lächelte.

„So schnell sieht man sich wieder, aber du siehst auch immer hässlicher aus, alte Hexe. Ich versteh echt nicht, dass du dich mit so einer Visage noch aus dem Haus wagst. Aber so oder so hast du gerade einen großen Fehler begangen.“

Mit seiner unverletzten, linken Hand brachte er das Schwert in Kampfstellung.

„Nur meine Freunde dürfen meinen zweiten Namen benutzen.“

Sie schrie, laut und schrill, warf ihre weißen Flammen nach dem jungen Mann, und dann zerbrach Kagomes verzerrte Stimme, Meran sackte zu Boden, blaues Blut verdunkelte das seidene Kleid.

Über ihr stand Daniel, ausdruckslos zog er das Schwert aus ihrer Brust.

„24. Dezember, fünfhundert Jahre später. Der letzte Nachkomme Narakus wurde ausgelöscht.“

Seine Stimme klang tonlos, drückte weder Ekel noch Hass aus.

Dann wandte er sich ab und schritt auf Kagome zu. Grau verhangene Männer, die sich ihm in den Weg zu stellen versuchten, sackten zu Boden, als der silberne Blitz von einem Schwert sie durchfuhr, doch Daniel beachtete sie nicht weiter, lies sein Schwert eigenmächtig handeln, als würde es nicht von ihm geführt, sondern wäre ein eigenes Lebewesen. Sein Blick ruhte auf ihr.

Die Frau, die er eine so lange Zeit nicht mehr gesehen hatte, die ihm sein Herz geraubt hatte, die Frau für die er bereit war, alles zu geben, sogar sein Leben, seine Zeit.

Um sie herum starben und siegten Männer, doch er achtete nicht darauf, sondern ging weiter ruhig auf sie zu.

Sie war nicht in der Lage auch nur irgendetwas zu sagen. Sie wollte zu ihm rennen, zu dem Mann, den sie hatte verlassen müssen, zu dem Mann, der nicht mehr war, wer er mal gewesen war, zu dem Mann den sie liebte.

Doch die unnachgiebigen Fesseln hielten sie an die Wand gedrückt und ließen sie nicht los.

Zitternd stand sie da, und wartete darauf, dass er ankommen würde.

Nackte Füße traten auf den silbernen Streifen, der das Feuer und das Opfer umschloss, leuchtende Funken stoben auf und ließen den Mann in einem himmlischen Licht erscheinen, dann ging er weiter, dass Licht erstarb.

Als er an dem weißen Feuer vorbei ging, schrie es auf, erhob sich in die Luft, und fiel dann in sich zusammen, laut klirrend fielen die übrigen glühenden Messer zu Boden. Er ging weiter.

Bei jedem Schritt, den er nach vorne machte, erloschen weitere blaue Flammen, unfähig sich seiner Macht zu entziehen.

Und dann stand er vor ihr, sah zu ihr herunter, und hob sein Schwert.

Keiner von ihnen hörte die Kampfgeräusche im Hintergrund, einzig und allein der Schlag ihrer beiden Herzen war zu hören.

Trauer lag in ihrer beider Blicken, als das Schwert nach unten raste.

Ein lautes, metallisches Klirren.

Die zerstörten Ketten ließen von ihr ab.

„Kagome…“

Er ließ das Schwert einfach fallen und schlang die Arme um sie, vergrub sein Gesicht in ihren Haaren.

Sie drückte sich mit aller Macht an ihn, ließ ihren Tränen freien Lauf.

Inu Yasha!“
 

Nein, dass ist noch nicht das Ende oder?

Mal sehen,

aber wie hat es euch gefallen?

Inu Yasha

Hey,

sorry, dass es wieder so lange gedauert hat, aber ich war(und bin) so unzufrieden mit diesem Kapitel und wollte es eigentlich gar nicht hochladen.

Außerdem sollte es eigentlich das Letzte werden, ist es aber jetzt nicht, hier nach wird es noch mindestens eins geben, mit allen Erklärungen und so weiter und vilelleicht noch einen Epilog.

Ich hoffe ihr werdet eucht mit allem anfreunden können, ich bin nicht ganz überzeugt von meiner Art Daniel zu schreiben, aber dazu erkläre ich später mal näheres^^

und nun viel Spaß
 

„Inu Yasha!“

Viel zu kurz der Moment.

Viel zu kurz hielt er sie.

Viel zu kurz diese Wärme.

Dann sprang er herum, drückte sie mit einer Hand hinter seinen Körper, parierte mit der anderen ein Messer, stieß mit seinem Fuß sein Schwert in die Luft, fing es auf, besiegte den Angreifer.

Blut des Feindes lief die Klinge hinab, Blut des Freundes den Griff.

„Du musst hier raus

Seine Stimme war ein hartes Flüstern, welches versuchte, die Besorgnis zu unterdrücken.

Er sah sie kurz, aus diesen unergründlichen schwarzen Augen, an.

„Komm!“

Seine verbrannte Hand griff ihr behandschuhtes Handgelenk und zog sie mit sich, mit der blutenden linken Hand hielt er weiterhin sein Schwert.

Wie im Traum rannte sie hinter ihm her, stolperte auf den hohen Schuhen, wurde von ihm aufgefangen, spürte seinen angespannten Körper, verstand nicht, was passierte, konnte es nicht begreifen, und lies es bleiben.

Zu ihrer Linken und Rechten sah sie immer wieder Männer, die zusammensackten, als sein Schwert durch sie hindurch fuhr, ohne stehen zu bleiben, auf ihrem Kleid zeigten sich die ersten Blutspritzer, doch nichts davon war von ihr, nur von ihren Feinden.

Betäubt wurde sie von ihrem Retter durch die Gefahrenzone geführt, es schien alles so unwirklich.

„Daniel!“

Sein Kopf riss herum, während seine Linke, von alleine, einen Mann enthauptete.

Sie folgte seinem Blick.

Der Mann im teueren Anzug hatte ihm was zugeworfen.

Mit seiner blutdurchtränkten, und shwertführenden, Hand fing er etwas Kleines auf.

Seine Lippen verzogen sich zu einem breiten Grinsen, als er das Etwas in seiner Hand betrachtete.

„Bring sie hier raus, sie stört nur!“

„Ich bin ja dabei, Kagome komm!“

Sie spürte, wie sie weiter gezogen wurde, doch ihr Blick war immer noch auf den Mann fixiert, der nur mit dem linken Arm kämpfte, sie erkannte ihn.

Kurz drehte er sich noch mal um und rief.

„Und wehe ein Kratzer! Sonst wirst du es bezahlen!“

Der andere lachte.

Plötzlich stand sie vor den heraus gesprengten Toren, der Ausgang.

Er blieb stehen. Sie auch.

Einem Moment sah sie ihm zu, wie sein Blick das Schlachtfeld streifte, überprüfte, ob er gehen konnte, ob seine Verbündeten es schaffen würde, dann sah er sie an, überprüfte ihren Körper auf etwaige Verletzungen, blieb an jedem Blutspritzer hängen, an den, unter der Seide, aufgeschürften Handgelenken, verweilten an ihren Schuhen.

Er seufzte.

Elegant steckte er sein zweites Schwert weg, umarmte sie einen Moment, und nahm, sie dann einfach auf den Arm.

Und rannte weiter.

Sie wollte was sagen, wollte Antworten, wollte verstehen, doch er schüttelte den Kopf.

„Nicht hier, Kagome, hier bist du nicht sicher, warte einen Moment.“

Wütend öffnete sie den Mund, was bildete es sich dieser Kerl ein, so mit ihr zu reden?

Doch sein Blick verschlug ihr den Atem, so nickte sie, blieb stumm, und hielt sich an ihm fest.

Innerlich versuchte sie zu begreifen, was soeben geschehen war, doch es war irgendwie nicht möglich.

Wie konnte dass sein?

Eben war sie noch im Begriff gewesen, zu sterben, und jetzt lag sie in seinen Armen.

Wie konnte er hier sein? Wie konnte sein Bruder hier sein?

Aber halt, dass alleine war schon der Beweis dafür, dass es ein Traum sein musste.

Die beiden würden nie gemeinsame Sache machen, niemals, überhaupt, war das alles andere als real, was hier ablief, eine Sekte, die nichts anderes zutun hatte, als unschuldige Mädchen zu töten, dann war eine von ihnen auch noch die Nachfahrin von Naraku, plötzlich tauchten Dämonen aus dem japanischen Mittelalter in der Neuzeit auf und retten sie?

Ähm, nein, dass konnte einfach nicht stimmen.

„Hier rein!“

Sie blickte auf, vor ihr stand ein schwarzes, extrem modernes, Cabrio. Ein Firmenwagen oder ähnliches.

Der Mann, auf dessen Armen sie saß, hatte mit dem Schlüssel die Türen geöffnet, die nun flügelartig nach oben standen und legte sie hinein.

Er schloss ihre Tür, sprang übers Dach, stieg ebenfalls ein, knallte seine Tür in den Rahmen, rammte den Schlüssel ins empfindliche Schloss, und das Kätzchen erwachte zum Leben.

„Schnall dich an, und gut festhalten!“

Mit einem lauten Heulen raste das Fahrzeug nach hinten, machte eine harte Kurve und schoss durch die Kanäle.

Erschrocken sah sie ihn an, wie er die Hebel bediente, selber unangeschnallt, immer wieder in den Rückspiegel guckte, manchmal fluchte, und einen Gang höher schaltete.

„Du kannst Auto fahren?“

Das war doch jetzt echt nicht mehr normal.

Sein Blick streifte sie, bevor er grinste.

„Was hast du erwartet?

Dass ich es in 500 Jahren nicht schaffe, so einen verdammten Führerschein zu machen? Ach kommt, ich kann auch nen Rosinenbomber fliegen.“

Er guckte wieder nach vorne.

Die schwarzen Haare wehten durch sein Gesicht, und seine Augen blitzen lebhaft.

Er war es wirklich.

„Wie kann das sein?“

Diesmal sah er sie nicht an, was vielleicht daran lag, dass das Auto gerade aus einem Tunnel gesprungen war und sie sich auf irgendeiner Straße in Tokio befanden.

Leise seufzte er.

„Es ist nicht so leicht zu erklären, vor allem, weil ich davon ausgegangen bin, dass Sean dir alles erzählt hat, als ihr zu Hause wart.“

„Was erzählt?“

„Nun ja, alles, doch der Kerl war wieder mal zu feige für die Wahrheit, hät' ich mir ja denken können, alles muss man selber machen.“

Sie verstand wenig, dann flüsterte er.

„Ich hätte dir gerne gesagt was los war, aber ich glaube am Telefon wäre es so blöd gekommen, wenn ich gesagt hätte °Ach übrigens in Wirklichkeit bin ich Inu Yasha, aus dem japanischen Mittelalter. °“

Sie starrte ihn an.

Gesprächsfetzen kamen ihr in den Kopf, Gespräche mit Daniel.

Konnte es sein?

„Du bist Daniel? Daniel D. Dallas?“

Jetzt war sein Blick fast schon besorgt.

„Du brauchst aber ganz schön lange…“

Dann quietschten die Reifen, der Motor kreischte noch einmal gequält auf, der schwarze Nobel-Wagen kam zum Stehen.

Der junge Mann stieg aus, ging fast schon langsam um das Auto herum, öffnete Kagomes Tür, und hob sie einfach wieder hob.

Als er mit ihr in die Richtung des mehrstöckigen Hauses ging, vor dem sie parkten, sah er sie nicht an, sondern kramte in seiner Tasche nach einem Handy, mit dem er dann eine Nummer wählte.

Kurze Sekunden später wurde abgenommen.

„Hey, Sean. Wir sind Zuhause, sag Michael, dass sein Auto lebt, bevor er einen Abdreher bekommt… hmm… ja, ich verstehe, ist okay… Nein, ich bin immer noch sauer, aber das klären wir später,… ja, ist gut. Sag mal, kannst du gleich noch bei Kazumi vorbei gehen? Du kannst ihr dann sagen, dass alles vorbei ist und dass ich Kagome habe, ich bringe sie dann später vorbei… O.K. bis später, bye.“

Dann waren sie in der Wohnung, die für Kagome schon einem Gefängnis glich, so lange war sie hier gefangen gewesen, er lies sie runter, und lächelt sie sanft an.

Lange standen sie so da, ihr Augen ineinander verfangen, in einer dunklen Wohnung, nur schwaches Licht der Nacht erhellte den Raum.

Sie wusste nicht was sie sagen sollte, hatte Angst den Moment zu zerstören, dann nahm er ihre Hände in seine.

Sie spürte die Verbrennungen in der einen, und die tiefe Wunde in der anderen Hand, doch beides schien ihm nichts auszumachen.

Leise erhellte seine Stimme den Raum.

„Ich bin froh, dass es dir gut geht, du dumme Gans, was hätte ich denn gemacht, wenn du nicht mehr da wärest?“

Und damit zog er sie in seine Arme, hielt sie fest, und dann geschah das, was sie nie für möglich gehalten hatte.

Er weinte.

„Inu… Inu Yasha? Was hast du? Es ist doch alles gut. Ich bin doch hier. Du bist doch hier.“ Auch ihr standen die Tränen in den Augen, und sie sah ihn an, blickte in diese leuchtenden Augen.

Fast schon peinlich berührt versuchte er, die verräterischen Spuren wegzuwischen.

Zum ersten Mal betrachtete sie ihn genauer, sein Gesicht war nicht mehr von der unbeschwerten Jugend gekleidet, wie früher.

Trauer und Last hatten sich bemerkbar gemacht, er wirkte ruhiger, und weiser, erwachsener.

Er schien gealtert zu sein, und dass obwohl Dämonen doch nicht alterten, er sah aus, als wäre er vor kurzem 20 geworden, wieder eine Frage, ohne Antworten.

Im nächsten Moment knallte die Tür auf, und jemand schleuderte Inu Yasha in die nächst beste Ecke.
 

Ein wutentbrannter Sean stand da, die Tür hing nur noch in den Angeln.

„Du verdammte Vollidiot, wo warst du so plötzlich hin?“

Das nächste was passierte, war dass der Ältere aufsprang, den Jüngeren mit gezielten Bewegungen packte und ihn gegen eine Wand knallte.

„Halt du bloß die Klappe, mit dir bin ich noch lange nicht fertig! Du hast ihr nichts gesagt?! Kein Sterbens Wörtchen?! Dabei hab ich dir doch gesagt, dass es wichtig ist.“

„Lass mich los… ich krieg keine Luft…“

„Ich denk ja gar nicht dran, nur weil du wieder mal zu feige warst. Ich sollte dich umbringen!“

Unter einer steinharten Kopfnuss sackte der Jüngere an der Wand hinunter, ein leises Stöhnen entwisch ihm.

„Verdammt lass dass doch mal, ich bin kein kleines Kind mehr.“

„Hättest du Kagome alles erklärt, wäre sie nie in solche Gefahr gekommen. Wir mussten sogar Michael um Hilfe bitten, Michael! Nur weil du nicht genug Mumm hattest.“

Wütend verschränkte Der Hundedämon die Arme.

Gebannt verfolgte Kagome das Geschehen.

Es schien so unwirklich, sie kannte die Szene, nur nicht so.

„Aber… wer…?“

Inu Yasha sah sie an.

„Wer dieser Idiot von einem Dämon ist?“ Sein Blick war leicht gefährlich, dann blickte er den Jungen an, grinste böse.

„Nun gut, dann stell dich mal vor Sean, zeig etwas mehr Respekt vor einer Dame.“

Mühsam erhob sich der andere, er schien leichte Verletzungen vom Kampf erhalten zu haben, allerdings nicht so Schlimme, wie die von seiner Gefangenschaft.

Einen Moment funkelte er den Älteren wütend an, dann suchte sein Blick ihren, und er seufzte.

Unsicher legte er eine Hand in seinen Nacken, und lächelte entschuldigend.

„Es ist schon 'ne ganze Weile her, wenn man mal so ehrlich sein darf. Mein Name ist Sean.“

Er streckte ihr seine Hand hin und verbeugte sich leicht.

„Sean Shippo Seattle.“

Die türkisen Augen, das bronzene Haar, sein Lächeln.

Sie hätte es wissen müssen.

„Shippo?“ ungläubig sah sie ihn an, sah dann zum Schwarzhaarigen, dieser nickte.

„Ich weis, man kann es kaum glauben, dass der da einst so ein Schisser war, obwohl…“

Er knackste mit den Fingerknöcheln.

„Wenn du alles erklärt hättest, wäre das hier nie passiert!“

„Aber Dani…“

„Steck dir das sonst wo hin! Und jetzt hau ab, fahr zu Kazumi, nimm Michaels Wagen, rede mit ihr, und danach bringst du den Wagen weg. Frag ihn, wie er vorhat, die Unordnung in der Kanalisation zu beseitigen. Ich will dich nicht wider vor Morgen früh sehen.“

Der junge Mann strahlte eine so ungewohnte Autorität aus, sein Blick war kalt wie Eis, und der Jüngere wagte nicht zu widersprechen.

Langsam nickte er und ging, lächelte Kagome noch kurz zu, und verschwand.

„Was sollte das?“ fast wütend sah sie ihn an.

„So kannst du doch nicht mit ihm reden!“

Sein Blick war erstaunt, einen Moment sah er sie einfach nur an, dann wandte er sich ab und begann, seine Schwerter von seiner Jeans zu lösen.

Langsam begann er zu sprechen.

„Du hast viel nicht mitbekommen Kagome, sehr viel. Sean, Michael und Ich haben ein besonderes Verhältnis was Menschen nicht so einfach nachvollziehen können.“

Mit Vorsicht legte er beide Schwerter auf den Wohnzimmertisch, nahm dass erste aus seiner Scheide, zog einen schwarzen Holzkasten hervor, und begann, das Schwert zu säubern.

Die Ruhe, die er dabei ausstrahlte, war fast so ungewöhnlich, wie seine eben gezeigte Autorität.

Er sah kurz auf, lächelte sie an und sprach schließlich weiter.

„Ich werde dir alles erklären, ich weis, dass du eine Menge wissen willst, aber zieh dir erstmal was anderes an, das muss doch unbequem sein.“

Hatte er dass wirklich eben gesagt? War er das wirklich?

Dass konnte doch gar nicht sein!

Inu Yasha war ein ungeduldiger, unsensibler, arroganter Ignorant, der mit seinem hitzigen Gemüt und seiner Streitlust es immer wieder schaffte sich in gefährliche Situationen zu begeben, ach ja, außerdem war er ein Egoist und ein Idiot.

Aber dieser Mann, der ihr da gegenübersaß war das absolute Gegenteil, na gut, eben war er wirklich ausgetickt, aber diese Autorität, diese Ruhe, Eigenschaften die sie nicht von ihm kannte, was war hier los?

„Ich will mich nicht umziehen! Ich will wissen, was los ist, wie kann das alles sein? Ich dachte du wärest tot! Warum hast du mir nie was gesagt? Wie kann es sein dass Shippo in einem Jahr so gewachsen ist? Wie können die beiden mit durch den Brunnen? Wieso kann ich denn nicht mehr hindurch? Wieso bist du so verdammt ruhig und gelassen?!“

Er schwieg, bearbeitete einfach weiter seine Schwerter und schien nachzudenken.

So vergingen die Minuten, ohne dass einer etwas sagte.

Schnaubend stand sie auf.

„Ich geh mich jetzt umziehen, wenn ich wiederkomme, will ich antworten, verdammt noch mal!“

Sie sah sein leises Lächeln nicht mehr, als sie ging.

Kopfschüttelnd steckte er beide Schwerter weg, sie hatte sich kaum verändert, allerdings war sie ja auch nur ein Jahr alleine gewesen, keine 500.

Seufzend stand er auf, ging in sein Zimmer, und zog sich schnell andere Klamotten an, diese hier waren blutbesudelt.

Wieder auf dem Sofa wartete er auf sie, bereit, auf alles zu antworten, er hatte sich lange auf diesen Moment gefreut, und sich davor gefürchtet.

Memories

„Alles begann an dem Tag, wo der Dämon, den Naraku erschaffen hatte, dich durch den Brunnen warf, und diesen dann zerstörte, das war der Anfang vom Ende.

Alles was wir fanden, war ein Haufen Geröll, Schutt und unsere Juwelensplitter.

Und als wir den Brunnen wieder aufgebaut hatten, war er nur noch ein gewöhnlicher Wasserbehälter, es war mir unmöglich in deine Welt zu kommen, egal wie oft ich es versucht habe.“

Bitterkeit legte sich auf diese weisen und so bekannten Züge, während er erzählte, sein Blick lag auf seinen Katanas, die sich immer noch auf dem kleinen Tisch befanden.

„Die Zeiten hatten sich geändert, wir haben es alle gespürt, damals im Kampf gegen Naraku bin ich verletzt worden, es war dieser Moment, in dem ich nicht aufgepasst habe.“

Der Moment wo du mir nachgerufen hast?

„Kaede war sehr besorgt, ich erinnere mich noch gut an die Gespräche die wir geführt haben.

Sie verbot mir, das Bett übermäßig lange zu verlassen, hat es verflucht, wenn ich in den Brunnen gesprungen bin, zwei mal hatte sie mich sogar gefesselt.“

Er lächelte nicht, er sah traurig aus.

Du warst verzweifelt, nicht wahr? Warst du es meinetwegen?

Das tut mir leid.

„Den Verlauf eines ganzen Mondes haben wir im Dorf verbracht. Niemand von uns wollte es, aber wir mussten warten, bis ich ganz gesund war.“

Den letzten Teil verschluckte er fast, so leise presste er es zwischen seinen Zähnen hervor.

Ja, auch du hast es immer schon gehasst untätig zu sein, das hab ich mir wohl von dir abgeguckt.

„Während dieser Zeit haben wir einiges gehört, Menschen verschwanden, in unzähligen Massen, Dämonen starben, zu viele, viel zu viele. Wir wussten, dass etwas geschah, wir wussten, wer der Grund war, doch es wurde uns erst zwei Tage nach Neumond bestätigt.

Sesshomaru kam, zu uns ins Dorf.“

„Was?“

„Ja, Ich war fast so weit, das Kaede mich gehen lassen wollte, da stand er plötzlich im Türrahmen drinnen und sah mich einfach nur an. Ich weis nicht, womit ich ihn alles beschimpft habe, bis Miroku mir das Maul stopfte, aber ich erinnere mich, dass er mich die ganze Zeit komisch betrachtet hat und als Sango ihn doch rein bat, hat er sich ans Feuer gesessen und geschwiegen.

Ich habe mich ihm gegenüber gesetzt und darauf gewartet, dass er endlich sein ungeladenes Erscheinen erklärte.

Jaken ist tot.

Das waren seine Worte, einfach so, mit einem schaurigen Unterton, er hat mich nicht angesehen, hat in die Flammen gestarrt.

Erst als es fast nur noch Glut war, hatte er weiter gesprochen.

Es war Naraku, er hat auch Rin entführt, zusammen mit einem Menschen habe ich sie gesehen, sie nannte ihn glaube ich Kohaku. Ich weis, dass ihr den Jungen kennt. Inu Yasha, ich weis, dass er das Menschenmädchen entführt hat, welches immer bei dir war. Ich bin hier um dir zu sagen, dass Totosai der Yokaiwaffenschmied tot ist. Er wurde von Naraku verschleppt und nach seiner Weigerung ihm ein passendes Schwert zu schmieden hat er ihn umgebracht.

Und ich weis nicht, ob du es schon gehört hast, aber der Wolfsrudel unter der Führung eines gewissen Kogas ist verschwunden, er soll Juwelensplitter besessen haben.

Auf den Weg hierher habe ich mitbekommen dass eine Wolfsdämonin namens Ayame beim Versuch diesen Koga zu retten umgekommen sein soll.

Inu Yasha, ich weis, dass wir nicht gerade familiär miteinander umgehen, und ich weis, dass du mich nicht abkannst, was auf Gegenseitigkeit beruht, aber selbst dir muss aufgefallen sein, was hier vorgeht, eine Vernichtung beider Rassen, der Dämonen und der Menschen, ausgeführt von Naraku.

Ich bitte dich nicht um Hilfe, und ich biete die auch keine an, aber ich schlage dir vor, dass wir zusammen nach diesem Mistkerl suchen und ihn vernichten.

Das war der Tag, an dem sich wohl alles änderte. Plötzlich hatten wir einen starken, völlig eingebildeten Yokai an unserer Seite.“

Du musst dich sehr verändert haben, oder war die Lage wirklich so ernst, dass du für so ein Opfer bereit warst?

Wie es sich wohl angefühlt haben muss, das Wissen, das sie alle tot sind, selbst jetzt, so viel später, spüre ich die Trauer, die Tränen.

„Im darauf folgenden Monat haben wir Naraku verfolgt, es war anstrengend, anstelle von dir war Sesshomaru dabei, und dieser Schnösel hat es uns echt nicht immer leicht gemacht, aber nach gewisser Zeit konnten wir uns aneinander gewöhnen, so halbwegs zumindest.

Und schließlich haben wir Naraku auch gefunden, bis auf unsere Splitter hatte er das Juwel der vier Seelen vervollkommnt, er war stärker geworden.

Am späten Nachmittag hatten wir ihn gefunden. Ich hätte gerne noch bis zum nächsten Morgen gewartet.“

„Warum?“

Er sah sie an, mit einem wissenden Blick.

„Ich hatte dazu gelernt, manch einer Kampf dauert länger, aber ich hatte nur bis zum Sonnenuntergang Zeit, es war der Tag vor der Neumondnacht. Doch mein Bruder wusste nichts davon, also zerschlugen wir den Bannkreis und verschafften uns Eintritt.“

Du warst gereift, hätte ich es doch miterleben können.

„Aber was uns erwartete, war… schlimm.“

Sie sah es in seinen schwarzen Augen, etwas, was sie nicht kannte, Angst. Und auch Trauer und Hass. Was hatte Naraku getan, dass der Hundedämon so geprägt worden war.

„Er hatte sie nicht einfach nur umgebracht, die anderen Dämonen, er hatte sie zu seinen willenlosen Sklaven gemacht, Zombie ähnliche Wesen, allerdings hatten sie immer noch eine Spur ihres Charakters.

Ich habe gegen Koga gekämpft, es kam mir vor, als würde ich ihn selber töten, obwohl ich wusste, dass er nicht mehr lebte, dass es nur noch sein Körper war, aber er sprach mit mir, und Sesshomaru, ich habe ihn noch nie zögern gesehen, aber Jaken, seinen treuen Diener, er konnte ihn nicht einfach aus dem Weg pusten.

Dieser Kampf, gegen ein Heer toter Dämonen, Dämonen die wir kannten. Ich glaube Miroku hatte es in seinen Schriften die Hölle genannt, und so war es auch.“

Was hat er dir nur angetan?

„Ich erinnere mich an die Schreie, die Qualen, wie habe ich noch zu Shippo gesagt, eines finalen Krieges würdig.“

Er lachte bitter.

„Als sie da lagen, all unsere einstigen Freunde und Leidensgenossen, war der Weg frei, dann haben wir uns getrennt. Shippo, Kyara, Sango und Miroko sollten Kanna und Kagura ausschalten und danach Rin und Kohaku suchen.

Sesshomaru und ich wollten Naraku zur Strecke bringen.

Als wir ihn fanden berührte die Sonne gerade den Horizont. Er saß auf einem Thron und wartete auf uns. Es lag etwas Verhängnisvolles in der Luft.

Ich hätte mich in Geduld üben sollen, aber damals war mein Herz voll von Hass, Zorn und Trauer, ich griff einfach an, mit Tessaiger.

Doch wir hatten uns verschätzt, gewaltig, durch das Shikon no Tama war er viel zu stark geworden, entsetzlich stark, selbst zu zweit hatten wir kaum eine Chance und das, obwohl wir miteinander trainiert hatten, uns besser kannten.“

Plötzlich war sein Blick leer, die Erinnerung die nun in ihm aufkam schien schrecklich zu sein.

„Inu Yasha?“

Er sah auf, und nickte.

„Entschuldigung. Es ist nur.“

Er seufzte.

„Wir beide spürten es, auch wenn niemand von uns es sagte, wir würden verlieren.

Und dann war da dieses Schwert, Naraku hatte es irgendwoher, ich weis es nicht, und er griff an.

Ich wusste in diesem Moment, dass Sesshomaru sterben würde, dass dieses Schwert ihn durchdringen würde wie ein Blatt im Herbst, und warf mich vor ihn.

So etwas habe ich noch nie gefühlt wie in diesem Moment. Ich spürte, wie mein Körper zerbarst, spürte Schmerzen, die ich nie gekannt hatte, und sah, wie die Sonne verschwand.

Tessaiger fiel zu Boden, und ich neben es.

Ich hörte ihn schreien, Sesshomrau, wie ich ihn noch nie habe gehört. Als würde er die Schmerzen fühlen können, die mich zerfraßen. Dann war er neben mir.

So wie er mich angesehen hatte, auch das kannte ich nicht. Seine Worte werde ich nie vergessen.

Du Idiot, warum sagst du mir nicht, dass du dich in einen schwächlichen Menschen verwandelst? Warum kannst du dich nicht aus meinem Kampf heraushalten?

Doch in seinen Worten war kein Vorwurf, oder Hass, in ihnen lag, Schmerz und Angst, etwas was er vorher nicht kannte.

Ich habe gelacht, egal wie schwächlich es sich angehört hatte und hatte ihm geantwortet.

Jeder Luftzug, der meine Lunge verließ, schürte das Feuer in meinem Körper.

Was ist los, Sess…homaru? Sorgst du dich etwa um… einen wertlosen Menschen?

Er hatte den Kopf geschüttelt. Dann hatte er mich hochgehoben, angehoben, ich hatte geschrieen, die Schmerzen waren zu groß.

Du liegst falsch, Inu Yasha. Ich sorge mich nicht, ich trauere, und dass um einen Menschen, der zugleich Dämon ist, und mein Bruder.

Ich dachte es würde regnen, erst viel später habe ich begriffen, was es wirklich war, doch all das bekam ich nur noch durch einen Schleier mit, genau wie das Lachen Narakus, und die Rufe meiner nahenden Freunde.

Und dann, dann starb ich.“

Was sagst du da? Wie kannst du tot sein? Du sitzt hier vor mir, oder bist du nur eine Reinkarnation?

Ich verstehe dich nicht, du warst bereit zu sterben, für Sesshomaru, deinen verhassten Bruder, und er hat geweint? Um dich? Ihr wart keine Feinde, nicht wahr? Ihr wusstet es bloß nicht.

„Der Tod ist was sehr Eigenmächtiges, weist du Kagome, und sehr eigensinnig, manche nimmt er mit, um ihnen Leid zu ersparen, manche um ihnen Glück vorzuenthalten, manche, nur um sie wieder herzugeben.

Ich weis nicht, wie lange ich so war, wie ich war, doch dann hörte ich Rufe, oder war es nur Geflüster? Ich weis es nicht mehr, aber es war erschreckend. Als ich die Augen öffnete, saßen neben mir Sango und Shippo, auf der anderen Seite standen Miroku und mein Bruder, in seiner Hand hielt er Tensaiger.

Ich erinnere mich an Tränen und auch an Schmerzen, was von mir war, und was von den Freunden um mich herum kann ich nicht mehr sagen.

Über mir leuchtete der Nachthimmel, jeder Stern lächelte mir gütig zu, und der versteckte Mond erfüllte mich mit Kraft.

Ohne länger nachzudenken, war ich aufgestanden und hatte Tessaiger hochgehoben.

Damals habe ich nicht verstanden, was passiert war, aber ich spürte die Macht, die durch meine Adern floss, und wusste, von wem ich sie hatte.

Inu Yasha was hast du vor?

Mirokus Stimme war so besorgt gewesen, doch ich war nicht ängstlich, ich fühlte diese besondere Kraft, es ist so schwer zu beschreiben, ich hatte das Gefühl, dass etwas was gefehlt hatte nun da wäre, stark in mir brannte und nicht mehr gelöscht werden konnte.

Was ich jetzt vorhabe, möchtest du wissen? Es ist doch ganz klar. Ich werde jetzt meinen Mörder umbringen. Wie sieht es aus, Bruder, möchtest du dich nicht auch an ihm rächen?

Er stand neben mir, als hätte er nur auf meine Aufforderung gewartet, schulterte Tensaiger, das Schwert was er doch so hasste, und nickte.

Klar, niemand rührt das Blut meines Vaters an, ohne dafür bestraft zu werden.

Ich weis nicht, was anders war, in diesem Augenblick, als wir auf ihn zu gingen, ich in Menschenform mit einem Tessaiger, dass nur ein altes Schwert war, er als Dämon, mit einem Schwert, was nicht für den Kampf gemacht war.

Als wir vor ihm standen, spürte ich den Unterschied, und auch Sesshomaru spürte ihn, und Naraku musste es am eigenen Leibe fühlen, der Kampf war kurz, ich übernahm die Angriffe, Tessaiger war stärker als vorher, trotz seines schwächlichen Aussehens, ich glaube es war ein Spiegel von mir selber, Sesshomaru parierte die Angriffe, wohl wissend, dass ein Mensch diesen nicht gewachsen wäre. Ich spürte das neue Leben in mir, wusste, dass es von meinem Bruder kam, und dann, wir waren auf gleicher Höhe, Schulter an Schulter, beide unser Schwert hoch erhoben. Es war das erste und einzige Mal, dass ich Angst in Narakus Gesicht gesehen habe.

Es war ein eigentümliches Gefühl, ich war stolz, und glücklich, und dann war da nur noch Schwärze.

Menschen sind einfach nicht für so was gemacht, was weder Sesshomaru noch ich wussten, war, dass ich seit dieser Nacht mich völlig verändert hatte, wie niemand zuvor.“

Er hat dich gerettet? Ihr seid Brüder gewesen. Ihr habt gesiegt. Ich bin so froh, darum, aber was meinst du damit, du hättest dich verändert?

Es waren Stunden ins Land gezogen, seit dem der junge Mann von einer unendlichen Vergangenheit erzählte, von seiner Vergangenheit, und plötzlich riss ein heller Schein Kagome aus ihren Gedanken.

Als sie ihren Kopf zur Seite wandte, konnte sie sehen, wie die Sonne über die Berge kroch.

Neben ihr stand Inu Yasha auf und ging zum Fenster, um es zu öffnen.

In seinen Augen lag ein warmer Glanz, sie schimmerten leicht golden.

Dann drehte er sich zu Kagome.

„Inu… Inu Yasha?“ gebannt betrachtete sie ihn.

Seine Augen leuchteten leicht, waren sie ihn einem dauernden Wechsel von schwarz und gold gefangen, doch seine Haare wollten sie nicht aufhellen, wollten nicht weiß werden. Keine Hundeohren tauchten auf, keine Fangzähne erschienen.

Er lächelte.

„Ich hab doch gesagt, dass ich mich verändert habe.

Ich bin weder Mensch noch Dämon, etwas dazwischen, oder, wie Mihoga es ausgedrückt hatte, meine wahre Gestalt. Ich sehe den Menschen nun sehr ähnlich, ich kann ihre Gefühlsregungen nachvollziehen und kann, wenn ich es möchte auch altern.

Trotzdem bin ich körperlich eher ein Dämon, sehr viel älter, als Menschen je werden können.“

Du lächelst, obwohl du kein vollwertiger Dämon bist, oder ist es genau diese Gestalt, dieser Körper der genau zu dir passt, den du wolltest?

„Zwei Wochen war ich wohl bewusstlos, doch als ich aufwachte war es ein komisches Gefühl, ich spürte diesen anderen Körper, dieses andere Ich, konnte es aber nicht erklären. Ich brauchte einige Zeit, um damit klar zu kommen, auch mit der neuen Kraft, die mir inne wohnte. Erst da habe ich wohl wirklich bemerkt, dass Sesshomaru mich von den Toten zurückgeholt hatte.

Im darauf folgendem Herbst gebar Sango eine kleine Tochter, du hast sie auf dem Gemälde von Miroku gesehen, du hattest wohl immer Recht gehabt, mit deinen Vermutungen, sie nannten sie, in Gedenken an eine gute Freundin, Kagome.

Rin und Kohaku, sie waren wie für einander gemacht, als Kagome drei Jahre alt war, waren sie zusammen, ein süßes Paar, und Sesshomaru hatte sich aufgeregt, wie ein Vater, der Angst hatte, dass seiner Tochter etwas passiert.

In den folgenden Jahrzehnten starben sie irgendwann wie alle Menschen, aber sie waren glücklich, und haben uns extra die Gemälde für dich hinterlassen, so als 'ne Art Nachricht.

Wir Dämonen haben die Jahrhunderte mit Forschen und so was verbracht, Mitte des 17. Jahrhunderts fingen wir an uns andere Namen zu geben, du musst wissen, „richtig töten“ und „Hunde Dämon“ sind doch recht ungewöhnliche Namen, und in einer Zeit wo es immer wenigere Yokais gab, wollten wir uns keiner unnötigen Gefahr aussetzen.

Von 1765 bis ich glaube 1921 haben Sean und ich in Amerika gelebt, zwischendurch auch in Frankreich und Deutschland, auch mal für vier Jahre in Australien. Damals haben wir auch unsere heutigen Namen angenommen, genau wie Michael. Das ist auch der Grund, warum wir uns mittlerweile so nennen, nach gut hundert Jahren gewöhnt man sich an einen Namen.

Als wir wieder zurück nach Japan kamen, war es kurz vor dem nuklearen Krieg, Michael und ich wurden eingezogen, Sean zum Glück nicht, er übertrieb immer, als wäre das ein Spiel.

Ich denke du kennst Pearl Haber aus dem Geschichtsunterricht. Mein Bruder und ich haben nur überlebt, weil wir Dämonen sind, niemand anderes von unseren Leidensgenossen überlebte diese Kamikazeaktion.

Vor 35 Jahren sind wir dann zurückgekommen, zu dieser Zeit blühte Michaels Firma schon, immerhin hatte er sie ja noch im 18. Jahrhundert aufgebaut. Ich hab damals diese Wohnung hier gekauft um der Ahnenkunde nachzugehen.“

„Ahnenkunde?“

Es war so viel Wissen, wovon er erzählte, aber es war unglaublich unfassbar, dass er es wirklich erlebt haben sollte.

„Klar, komm ich zeige es dir.“

Er zog sie vom Sofa hoch und ging mit ihr zu der, ewig verschlossenen, blauen Tür, zu seinem Zimmer.

Er öffnete sie, sie war nicht verschlossen? Wie konnte dass sein.

Er grinste, schien ihre Gedanken zu erahnen.

„Sie ist eigenwillig, diese Tür, lässt nur diese hinein, die mich kennen.“

Damit trat er ein, sie folgte, und blieb stehen.

Dieses Zimmer war in all seiner Schlichtheit so schön und beeindrucken, es hatte nur zwei Wände, die anderen beide waren verglast und boten eine wundervolle Aussicht auf den Berg Fuji und auf den großen, alten Baum am Tempel, den Kagomes Familie bewachte.

Seine spartanische Einrichtung war ganz im Stil der alten Doji-Meister der Schwertkunst gehalten.

Es gab nur ein Bett, welches wohl nie benutzt wurde, und einen großen Schrank, von hellem Holz, Ahorn wahrscheinlich.

Neben dem Schrank, ganz versteckt, war eine Tür in die Wand eingelassen, man erkannte die nur an den Ritzen in der Wand.

„Hier.“

Er war zu einer der Schubladen gegangen und hatte einen alten Bogen Pergaments hervorgezogen.

Es war ein Stammbaum.

Fasziniert betrachtete Kagome ihn. Wie sie schnell herausfand, war es der Stammbaum von Sango und Miroku.

Einige Generationen wurden von silbernen Linien verbunden und einer der letzten Äste beinhaltete den Namen Kazumi Higurashi. Von diesem Namen führten zwei kleinere weiße Linien fort und in kleinen goldenen Kreisen standen Kagome und Sota.

„Aber…. Aber?“

Der Hundedämon lachte.

„Erstaunlich, nicht wahr. Alle Nachfahren von Sango und Miroku haben diesen Baum nie verlassen, haben immer über ihn gewacht.“

Beide saßen sie vor dem Schrank und lächelten sich an, dann sprach er weiter.

„Ich kenne alle deine Vorfahren, zumindest die meisten, und auch deine Mutter, sie weis übrigens alles, was hier vorgefallen ist, sie weis, wer Sean ist, warum du plötzlich weg warst und so weiter.“

„Dass ist jetzt nicht dein Ernst? Meiner Mutter sagt ihr das alles, aber mir könnt ihr die Wahrheit nicht anvertrauen?“

Er seufzte.

„Ich habe deine Mutter schon vor Jahren eingeweiht, noch bevor du durch den Brunnen in unsere Zeit kamst, zu Anfang wollte sie mir nicht glauben, doch irgendwann verstand sie und ich wollte dich ja auch kein Jahr warten lassen, aber vor fünf Jahren tauchten hier plötzlich diese Jäger auf, vorher hatten sie uns kaum belästigt, aber von einem Tag auf den anderen. Ich habe Sean nach England geschickt, und bin selber nach Osaka gegangen, habe dort verschiedene Studiengänge absolviert und vor wenigen Monaten bekam ich plötzlich den aufgeregten Anruf, dass du in Seans Klasse seiest. Wir wussten nicht genau, wie viele Jahre vergangen waren, seit dem du nicht mehr in unsere Vergangenheit konntest, also hat er es herausgefunden.“

So einfach war das also alles gewesen? Er war die ganze Zeit da gewesen, hatte gelebt?

„Warum?“

Ihre Stimme war nur ein Flüstern.

„Warum hast du mich so lange warten lassen?“

Sie spürte, wie die Tränen ihren Lauf nahmen.

Doch er legte nur sanft die Arme um sie.

„Ich hätte dir das so gerne erspart, Kagome, aber für uns, macht ein Jahr mehr oder weniger auch nicht mehr viel Unterschied. Wir mussten fünfhundert Jahre warten, fünfhundert Jahre haben wir nach Narakus letztem Abkömmling gesucht, fünfhundert Jahre habe ich auf dich gewartet.“

Vorsichtig strich er eine Träne fort, und legte dann seine Lippen auf die ihre.

Mit der ungebundenen Kraft des Wartens, explodierte dieses Gefühl, der Wärme, der Geborgenheit, der Liebe.

Langsam legte sie ihre Arme um ihn, schmiegte sich an ihn, wollte ihn nie mehr gehen lassen, ließ sich fallen.

Er hielt sie fest, ließ sie seine Sehnsucht spüren, wie lange er wohl auf diesen Moment gewartet hatte? Sicherlich länger als sie selbst.

Erst als die verräterische Luft ihnen zu knapp wurde, lösten sie sich von einander und Kagome lächelte.

„Und dafür musstest du ausgerechnet fünfhundert Jahre brauchen?“

Er lachte, warm, herzlich, liebevoll.

„Was ist eigentlich mit Tessaiger passiert? Du kämpfst jetzt mit zwei Schwertern.“

Er nickte.

„Stimmt, aber das eine davon ist Tessaiger, ich habe es erneuert, mit Michaels Hilfe.“

„Und das andere?“

„… ist ein Fangzahn von meinem Bruder.“

Er grinste.

„Ist das wahr?“

„Ja, er hat es mir vor 346 Jahren geschenkt.“

„Auch wenn ihr euch wie immer die kalte Schulter zeigt, hassen tut ihr euch nicht, nicht wahr?“

„Ah, sagen wir mal so, wir kommen miteinander klar.“

„Ich habe da noch eine Frage.“

„So, was denn?“

Langsam stand er mit ihr auf, verstaute die heiligen Schriften und sah sie dann an.

„Was ist mit dem Juwel der vier Seelen passiert.“

Überrascht stieß er seine flache Hand gegen die Stirn.

„Ich wusste doch, dass ich was vergessen habe. Ich werde es dir erklären.“

In diesem Moment klingelte es an der Türe.

„Ach verflucht, immer zu den ungünstigsten Momenten.“

Schnell verließ er das Zimmer und eilte zur Haustüre.

Langsam folgte sie ihm, hörte seine Stimme.

„Ach hallo, Akemi, wir sprachen gerade von dir. Ist Michael schon zu Hause gewesen? Ich habe Sean mit seinem Wagen vorbeigeschickt.“

Eine recht hochnäsige Stimme antwortete ihm.

„Ja, er war schon bei mir gewesen, aber er ist wieder weg, musste noch irgendeine Party von dir aufräumen. Ich bin hergekommen, weil ich dir dein Feuerrattengewand wieder geben wollte.“

Zum Schluss hin war die Frau immer freundlicher geworden und Kagome hatte das ungute Gefühl, sie zu kennen.

Und es wurde bestätigt, als sie sah, wer im Türrahmen stand.

Ein schwarzhaarige, elegant gekleidete Frau, mit feuerroten Augen reichte Inu Yasha ein Packet.

„Aber, das, das ist doch Kagura?“

Lachend wies Der Hundedämon auf die Kette um Kaguras Hals, war es wirklich das Shikon no Tama?

„Und genau für sie haben wir das Juwel benutzt, damit sie auch noch leben konnte, nach dem Naraku gestorben war.“

„Aber, aber warum denn? Ist sie nicht unsere Feindin?“

Missbilligend betrachteten die Blutroten Augen das junge Mädchen.

Dann sah sie den jungen Mann vor sich an.

„Sie hat sich wirklich kaum verändert Daniel, aber egal. Was haltet ihr davon, mal bei uns Essen zu kommen?“

Er grinste.

„Wenn du dir das wirklich antun willst, du weist doch, dein Mann und ich, wir verstehen uns nicht sonderlich.“

„Einen Abend werdet ihr es schon schaffen.“

Damit drehte sie sich um, winkte noch einmal kurz und ging.

Als die Tür verschlossen war, fragte Kagome leise.

„Wer ist denn ihr Mann.“

Seufzend legte Inu Yasha das alte Priestergewand auf sein Bett.

„Sesshomaru, fürchte ich.“

Revelation- Ai shiteru

Hey,

jetzte, einen monat nach dem letzten Kapitel gibt es endlich den Epilog.

Die länge des Epilogs ist extra so gewählt^^

Ich wollte die Stelle nur mal ntuzen, um mich bei all meinen Reviewern und lesern zu bedanken.

Danke an meine lieben Kommentator, die da wären:

isi-rocks

C-Chian

sinut

Sweet-Revenge

lana111

shila1

Velena

Quiietscheentchen
 

Euch allen vielen Dank.

P.S. was die Bitte nach eienr Vortsetzung angeht, ähm weis ich noch nicht, eine Idee besteht zwar schon^^, aber ich muss jetzt erst mal Texas unsicher machen
 

„Sieh mal.“

Ihr Zeigefinger fuhr eine Linie am Himmel nach und folgte dem beeindruckenden Feuerwerk.

Lächelnd hob er seine Hand und legte sie um ihre, zog sie zu sich herunter und küsste sie sanft.

„Happy New Year, Kagome.“ Sein Blick sagte alles, was er nicht aussprach.

Neben ihnen auf der Wiese lag Ayumi in Seans Armen, dieser erzählte ihr gerade von der Schönheit der Sterne und der Bedeutung des Mondes für Dämonen.

Aus nahe liegenden Gründen hatte er darauf bestanden seine Freundin einzuweihen, was sie bei einem langen Abendessen ausdiskutiert hatten, da weder Inu Yasha noch Sesshomaru begeistert gewesen waren, doch Kagura und Kagome hatten ihn voll unterstützt.

Auf der anderen Seite stand der Aktionär stumm Hand in Hand mit seiner Geliebten, beiden lag ein selten gesehener sanfter Gesichtsausdruck auf den Zügen, während sie auf das Meer hinaussahen, in dem sich das Feuer des neuen Jahres spiegelte.

Vorsichtig hob der Hundedämon das junge Mädchen hoch und entfernte sich mit ihr von den anderen.

Um nicht aufzufallen, trug er heute sein rotes Gewand, was Kagome so vertraut war, und sie ihren grünen Kimono, anderes wäre unpassend gewesen, unter den vielen Feiernden.

Ihre Hand hatte sich in seiner verschlungen, während sie den Weg entlang gingen, sie wusste nicht, wo er hinwollte, doch er eilte nicht, ließ sich Zeit, genoss die Nacht.

Nach einer Weile erkannte sie die Straßen, verstand, auch wenn er sich nicht erklärte, seine Seelenspiegel gaben Antwort.

Endlich kamen sie an, gingen unter dem hölzernen Tor hindurch, über den großen Tempelgarten und blieben an einem großen Baum stehen.

Dieser Baum, war der Beginn ihrer Geschichte, vor so langer Zeit.

„Kagome.“

Seine Stimme war sanft, wie der Abendhauch, ein ebenso sanftes Lächeln lag auf seinen Lippen, als seine dunklen Augen die ihrigen betrachteten, bevor sie zum heiligen Baum wanderten.

„Hier an diesem Baum, der die Blüte der Sakura trägt, begann es, vor mehr als 500 Jahren, damals habe ich dich das erste Mal getroffen, als du mich von Kikyos Bann befreit hast.“

Sein Blick ruhte wieder auf ihr.

„Dieser Baum war immer unsere Verbindung, in der Zeit, wo wir nicht weiterwussten, in der Zeit, wo wir alleine waren. Viele Jahre sind vergangen, sehr viele Jahre, der Baum steht immer noch, wurde noch erhabener, wacht immer noch über uns, wie vom ersten Tag an.“

Leicht nickte sie, auch sie kannte diese Gefühle, mit denen er den Baum so liebevoll beschrieb, auch sie wusste, um diese Bindung.

Vorsichtig hob der junge Mann vor ihr, die Hände an ihre Wangen, sie errötete leicht.

„Ich hatte damals Angst und war mir unsicher, doch die Zeit prägt. Jetzt bin ich mir Sicher.

Vom ersten Moment an, bis heute, waren meine Gefühle für dich immer gleich.“

Sie spürte die Wärme in seinen Augen, sah die Wahrheit in ihnen.

„Kagome, Ich liebe dich.“
 


 

danke, an alle

eure Sharry



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Kommentare zu dieser Fanfic (133)
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Von:  sinutella
2011-04-02T14:09:28+00:00 02.04.2011 16:09
umpf -.-
ich hab heute deine story nochmal von neu gelesen^^
und gemerkt das dich das ende damals nicht gelesen hab x.X
nya, ich hoffe du nimmst es mir nicht übel^^

das ende ist wirklich gelungen :D
besser hättest du es nicht machen können :3
es endet nicht zu typisch mit einem kuss :'D
weiter so!^^
ich werde auch die fortsetzung "Verloren" bald durchlesen (:

Lg sinut^^

Ps: alles gute nachträglich zum geburtstag :'D
Von: abgemeldet
2009-12-16T22:39:40+00:00 16.12.2009 23:39
hey...
hab mir grad die ganze ff durch gelesen...
voll hamma cool...
hoffe du schreibst noc ne fortsetzung davon...
ist jedenfalls hamma deine ff.. ;)

lg Melle <3
Von:  Monny
2009-12-01T16:13:05+00:00 01.12.2009 17:13
Oh man wie cool^^. Freu mich schon auf das nächste Kapitel^^.

gez.Monny^^.
Von:  Monny
2009-12-01T16:05:28+00:00 01.12.2009 17:05
Sehr schön^^. Freu mich schon auf das nächste Kap^^.

gez.Monny^^.
Von:  Monny
2009-12-01T16:01:15+00:00 01.12.2009 17:01
Oh man was ist den jetzt los^^. Freu mich schon auf das nächste Kapitel^^.

gez.Monny^^.
Von:  Monny
2009-12-01T15:56:06+00:00 01.12.2009 16:56
Echt klasse^^. Freu mich schon auf das nächste Kapitel^^.

gez.Monny^^.
Von:  Monny
2009-12-01T15:51:37+00:00 01.12.2009 16:51
Ja ich bin auch gespannt^^. Freu mich schon auf das nächste Kapitel^^.

gez.Monny^^.
Von:  Monny
2009-12-01T15:49:33+00:00 01.12.2009 16:49
O man. Ich bin schon richtig gespannt auf den neuen Schüler mal sehen wie er aussieht^^.

gez.Monny^^.
Von:  Monny
2009-12-01T15:46:13+00:00 01.12.2009 16:46
Uh ein neuer Schüler^^. Freu mich schon auf das nächste Kapitel^^.

gez.Monny^^.
Von:  Monny
2009-12-01T15:41:59+00:00 01.12.2009 16:41
Also ich muss schon sagen das du die Geschichte bis jetzt richtig gut geschrieben hast^^.

gez.Monny^^.

PS. Die Geschichte gefällt mir richtig gut^^.


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