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Der Antrag

Shinichi x Ran (Wichtel-FF für Black_Taipan)
von

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Ein bombensicherer Plan

Osaka, vier Tage nach der Verlobungsfeier
 

Im Haus der Hattoris waren bereits am frühen Morgen alle auf den Beinen. Kaum war das Frühstück beendet, hieß es für alle auch schon ran an die Hausarbeit. Heute Abend fand nämlich am Schloss Osaka ein großes Fest mit Feuerwerk statt, anlässlich dessen die Hattoris endlich einmal alle zu sich einladen wollten. So würden heute Abend die gesamte Familie Kudo und Mori hier eintreffen und Sonoko und Makoto wären ebenfalls dabei. Für Shizuka Hattori ein bedingungsloser Grund, das gesamte Haus auf Vordermann zu bringen. Sie begann bereits mit der Zubereitung des Essens für das Büffet heute Abend, damit sie nachher noch genügend Zeit hätte, alles herzurichten und die Küche wieder aufzuräumen. Heijis Vater musste allerdings noch ein paar Stunden Dienst ableisten, um sicher zu stellen, dass der Tag in Osaka ruhig verlaufen würde.

Heiji selbst bekam die Aufgabe, das ganze Erdgeschoss aufzuräumen und sauber zu machen und vor allem das Wohnzimmer gemütlich herzurichten, wovon er natürlich wenig begeistert war. Aber alle seine Versuche, seine Mutter zur Vernunft zu bringen, scheiterten kläglich, also blieb ihm wohl oder übel keine andere Wahl. Immerhin bekam er dabei Unterstützung von Kazuha, die natürlich mit ihm zusammen gekommen war, und sogar von Sonoko und Makoto. Die beiden waren bereits gestern angereist und nicht wie eigentlich erwartet gemeinsam mit Shinichi, Ran und deren Eltern. Sonoko meinte, dass sie vorher noch etwas Wichtiges besprechen müssten und für eine Shoppingtour hatte die Zeit zufällig auch noch gereicht.
 

„Wir müssen etwas unternehmen.“, meinte sie bestimmt und hielt demonstrativ ihren Staubwedel empor.

„Wie meinst du das?“, fragte Heiji nach, der vom Wohnzimmertisch aufsah, welchen er bis dahin abgewischt hatte.

„Ich rede von Ran und Shinichi. Die beiden haben sich in den letzten Tagen nicht gesehen und das Beste, was er zustande gebracht hat, war sie mal zwischendurch anzurufen. Ich hoffe ja, dass seine Eltern ihn ein wenig auflockern können, aber als ihre Freunde ist es unsere Pflicht, den beiden auch endlich zum ersehnten Glück zu verhelfen.“.

Heiji seufzte kurz auf, während er die Blumenvase wieder auf den Tisch stellte.

„Und was sollen wir deiner Meinung nach konkret unternehmen?“.

„Wir müssen dafür sorgen, dass die beiden unter sich sind. Heute Abend wird er sie sicherlich nicht fragen, wenn wir alle dabei sind.“.

„Das sagst sich so leicht.“, erwiderte Heiji, fing nun jedoch auch an, über diese Angelegenheit nachzugrübeln.

Denn ganz Unrecht hatte sie nicht, es musste etwas passieren.

„Denkt ihr nicht, dass wir sie im Schlosspark an eine ruhige Stelle lotsen können?“, warf Kazuha ein, die gerade mit dem Wischen der Vitrinen fertig war.

„Oh ja, unter einem klaren Sternenhimmel im Park macht er ihr dann einen Antrag, die Stimmung wäre einfach perfekt.“, schwärmte Sonoko ein wenig übertrieben.

„Als ob das so funktioniert.“, Heiji war mehr als skeptisch.

„Wir können ja immerhin versuchen, wenigstens ihr einen romantischen Antrag zu verschaffen.“.

„Verdient hätte sie es.“, Kazuha konnte ihr nur zustimmen.

„Was soll das denn heißen?“, Heiji sah die beiden Mädchen schräg an.

„Na, lieber Heiji, du hast es ja auch schnell hinter dich gebracht, wenn ich mich recht erinnere.“, grinsend erwiderte Sonoko seinen Blick.

Heiji sagte nichts dazu, sondern warf nur Kazuha einen beleidigten Blick zu. Sie hätte es ja nicht gleich Sonoko erzählen müssen, wie er ihr den Antrag gemacht hatte.

Auch er hatte sich schwer damit getan. Eigentlich hatte er sie in ihrem Lieblingscafé fragen wollen, aber irgendwie hatten sie sich wieder einmal über irgendeine Kleinigkeit gestritten, weil Kazuha in letzter Zeit sowieso so aufgekratzt gewesen war, so dass er es völlig vergessen hatte. Wie immer kam dann natürlich auch noch ein Fall dazwischen und der Tag schien gelaufen zu sein. Doch am Abend nach einer nervenaufreibenden Verfolgungsjagd, bei der er den Täter schließlich noch geschnappt hatte, hatte er sie überraschend doch noch gefragt. Einfach so vor ihrer Haustür und immer noch ein wenig außer Atem von seinem Sprint hatte er ihr den Ring unter die Nase gehalten und gefragt, ob sie seine Frau werden wollte. Er wusste nicht, wieso er sie ausgerechnet da gefragt hatte, aber irgendwie kam es einfach so. Er hatte es sich für diesen Tag vorgenommen, also wollte er es auch an diesem Tag tun. Und wann wäre schon der perfekte Moment?!
 

Während die beiden in Erinnerung an diesen Tag eine leichte, wärmende Gesichtsröte bekamen, blickte Sonoko lächelnd zu Makoto, der sich bis jetzt aus dem Gespräch raus gehalten hatte und sorgfältig die Sitzgelegenheiten reinigte. Er war kein Mann der vielen Worte, dafür sagte er immer das Richtige. Genau das liebte sie so an ihm.

Makoto brauchte sich in dem Gespräch auch nicht einmischen, denn nach außen hin war sein Antrag auch nichts Besonderes gewesen, denn er hatte sie mehr unauffällig nebenbei gefragt und ihr dabei den Ring hingehalten, den sie jetzt stolz am Finger trug. Das war nun einmal seine Art, aber er hatte Sonoko auch noch nie glücklicher gesehen, als in dem Moment, in dem sie realisierte, was er sie eigentlich gefragt hatte. Der Rest war ihr egal gewesen, in diesem Moment brauchte sie kein romantisches Dinner mehr oder dergleichen. Aber die Aufbringung dieser Überwindungskraft würde er niemals vergessen. Es war sicherlich die größte Herausforderung gewesen, der er je gegenüber gestanden hatte.
 

„Na gut, lassen wir das. Wenn er es wieder vermasselt, würde alles nur noch schlimmer werden.“, meinte Sonoko letztendlich und verschränkte nachdenklich die Arme vor der Brust, „Wir brauchen einen Plan, der bombensicher ist.“.

„Wir sollten die beiden einfach in Ruhe lassen. Irgendwann wird Shinichi schon den richtigen Moment finden.“, mischte sich Makoto nun doch ein, als er mit seiner Reinigungsarbeit fertig war.

Während die anderen drei fleißig geplaudert hatten, hatte er inzwischen die Schränke abgestaubt und alles wieder ordentlich an seinen Platz gestellt.

„Das ist nicht wirklich zufrieden stellend, aber ich denke auch, dass wir nicht mehr machen können.“, pflichtete Heiji ihm bei.

„Wirklich zu dumm. Ran tut mir so Leid.“, stöhnte Kazuha.

„Könnte mir bitte jemand helfen kommen?“, vernahm man in diesem Moment die Stimme von Heijis Mutter aus der Küche.

Makoto machte sich sofort auf, um ihr zu helfen und auch Kazuha begleitete ihn. Heiji wollte währenddessen die Reinigungsutensilien schnell wieder wegpacken, da sie aus seiner Sicht fertig waren und nun mehr als genug für seine Mutter getan hatten.

„Heiji, warte mal kurz.“, wurde er jedoch von Sonoko zurück gehalten.

Verwundert wandte er sich zu ihr um.

„Was ist denn?“, sie würde wohl kaum weiter putzen wollen, da sie ohnehin nicht wirklich was getan hatte.

„Hör gut zu.“, forderte sie, bevor sie ihm ihre Gedanken enthüllte.

Heiji lauschte aufmerksam ihren Worten, wobei er nicht recht wusste, was er davon halten sollte.

„Du willst nicht aufgeben, was?“.

„Also, machst du’s?“.

„Na gut, ich versuche mein Bestes.“, stöhnte Heiji und gab sich ihr geschlagen, „Aber ein bombensicherer Plan, wie du es vorhin nanntest, ist das für mich nicht.“, musste er noch anführen.

„Fantastisch.“, grinste sie zufrieden, „Ich verlasse mich auf dich! Und das wird schon, vertrau mir.“.

Das überzeugte ihn nun auch nicht mehr als zuvor, aber vielleicht funktionierte es ja wirklich. Jedenfalls konnte er endlich die Putzutensilien wieder in der Besenkammer verstauen gehen.

Sonoko blieb für eine Weile allein im Wohnzimmer und blickte in den schönen Garten der Hattoris hinaus. Ein siegessicheres Lächeln lag auf ihren Lippen. So einfach würde sie sich nicht geschlagen geben, immerhin ging es hier um ihre beste Freundin. Und die Meinung ihres Verlobten in allen Ehren, aber ‚irgendwann’ war ihr zu lange für diesen Moment. Ein bisschen nachzuhelfen könnte nicht schaden, da war sie schließlich Expertin drin.
 

Im Zug Richtung Osaka, ein paar Stunden später…
 

Yukiko Kudo saß mit verschränkten Armen auf ihrem Sitz und wechselte mit ihrem Blick zwischen ihrem Sohn und Ran hin und her. Shinichi saß ihr gegenüber und starrte aus dem Fenster. Ran saß mit ihren Eltern im Viersitzer neben ihnen und starrte ihrerseits ebenfalls aus dem Fenster. Die beiden könnten ihr nicht erzählen, dass es da draußen etwas so Interessantes zu sehen gab, dass sie die ganze Fahrt über hinaus starren mussten. Bereits gestern bei ihrer Ankunft in Tokio empfand sie das Verhalten ihres einzigen Sohnes als sehr merkwürdig. Sie hatte versucht mit ihm zu reden, aber er hatte abgeblockt und so getan, als wäre alles in Ordnung. Als sie Yusaku darauf angesprochen hatte, hatte dieser nur sofort gemeint, sie sollte sich keine Sorgen machen, es würde sich schon wieder alles von selbst einrenken und sie sollte sich lieber nicht einmischen. Das war mal wieder typisch Mann, kein Gespür für solche Sachen. Zwischen Shinichi und Ran war etwas Ernstes vorgefallen, das sah doch ein Blinder mit einem Krückstock. Die Frage war nur was.

Das ließ ihr keine Ruhe, aber vielleicht wusste Eri ja mehr, denn sie schien sich genauso Sorgen zu machen. An dieser Stelle war natürlich auch von Kogoro nicht viel zu erwarten, aber das überraschte sie nicht.

„Ich gehe mal eben zur Toilette.“, meldete sich Yukiko bei ihrer Familie ab.

Yusaku nickte nur, während er weiter auf seinem Laptop an seinem nächsten Roman tippte und von Shinichi bekam sie natürlich keinerlei Reaktion.

„Ich komme mit.“, kam es von Eri, die sich ebenfalls erhob.

Auch ihr Entfernen blieb unkommentiert. Offenbar war es nicht weiter sonderlich, dass zwei Frauen gemeinsam die Toilette aufsuchten, auch wenn man bedenken musste, dass es in einem Zug nur Einerkabinen gab.
 

Die beiden Frauen und Mütter gingen bis in den nächsten Wagon und setzten sich dort nebeneinander auf zwei freie Plätze.

„Weißt du Näheres?“, flüsterte ihr Yukiko sofort zu.

„Ich hatte gehofft, dass du mir etwas sagen könntest.“, meinte Eri mit einem besorgten und nachdenklichen Blick, „Ran ist schon seit einigen Tagen so schweigsam, besonders wenn es um Shinichi geht.“.

„Bei ihm ist es genauso, aber immer wenn ich frage, blockt er ab.“, Yukiko war sichtlich empört darüber, dass er sich seiner Mutter nicht anvertraute.

„Irgendwie müssen wir den beiden doch helfen können, denn es scheint wirklich ernst zu sein.“.

„Dazu müssten wir aber erst einmal wissen, was los ist.“, Yukiko überlegte kurz, „Wir sollten mal Sonoko Suzuki fragen, sie weiß sicher mehr als wir.“.

„Guter Vorschlag. Ich hoffe nur, dass sich die beiden bald wieder vertragen. So niedergeschlagen habe ich Ran noch nie erlebt.“.

„Und ich erst.“, Yukiko seufzte leicht, bevor sich die beiden wieder erhoben und zurück zu ihren Familien gingen.

Eri hatte es nicht bemerkt, aber Yukiko hatte sich ihren letzten Satz verkniffen. Eigentlich hatte sie noch hinzufügen wollen, dass sie doch endlich Schwiegermutter werden wollte. Da kam ihr ein Gedanke. War das vielleicht das Problem? Aber war ihr Sohn so verklemmt, dass er nicht einmal eine simple Frage stellen konnte? Eigentlich hätte sie erwartet, ihn besser erzogen zu haben. Doch sie wollte erst mal das Gespräch mit Sonoko abwarten, um ganz sicher zu gehen.
 

Abends bei den Hattoris…
 

Nachdem endlich alle eingetroffen und mit etwas zu Trinken eingedeckt waren, eröffnete Shizuka Hattori feierlich das Büffet in der Küche, was sich keiner zweimal sagen ließ. Wirklich jeder lobte ihre Kochkünste, was sie ihrerseits natürlich auch sehr zufrieden stimmte.

„Das Essen ist wirklich vortrefflich, wie gelingt dir das nur?“, fragte Eri begeistert die Köchin des Abends.

„Ach, das ist nichts Besonderes. Mit ein wenig Übung kriegt das jeder so hin.“, erklärte Shizuka mit einem bescheidenen Lächeln.

„Lass das bloß nicht Yusaku hören, sonst sperrt er mich noch für den Rest meines Lebens in der Küche ein.“, meinte Yukiko, was ihre beiden Freundinnen zum Lachen brachte.

Die drei verstanden sich mittlerweile auch recht gut aufgrund der Verbindung ihrer Kinder, doch es war das erste Mal, dass ein Treffen bei den Hattoris stattfand. Shizuka wollte auch endlich einmal Gastgeberin sein und Freunde zu so einem schönen Fest in Osaka einzuladen, erschien ihr ein passender Anlass zu sein, dem alle nur zustimmen konnten, wie man sah.
 

Während die Frauen über das Essen plauderten, stießen ihre Ehemänner fleißig mit dem ebenfalls vortrefflichen Rotwein an. Selbst Heizo genoss den freien Abend mit Familie und Freunden so ausgelassen wie selten.

Der Kommunikationsaustausch der Eltern war sehr rege, wohin gegen ihre Kinder nicht so recht die Freude an dem Abend finden konnten.

Bereits bei der Ankunft von Shinichi und Ran war allen klar gewesen, dass sie immer noch nicht wieder wirklich miteinander redeten. Da aber niemand wollte, dass der Abend zu einer Trauerfeier wurde, versuchte man das Beste draus zu machen. Sonoko und Kazuha schnappten sich sofort Ran und gingen mit ihr nach draußen in den Garten, nachdem sie eine Kleinigkeit gegessen hatten. Die Herren hatten es da nicht so eilig und verweilten im Wohnzimmer.

„Hast du dich immer noch nicht entschieden?“, fragte Heiji seinen Freund.

„Was soll ich denn machen? Wie könnte ich sie jetzt noch fragen? Sie sieht mich nicht einmal mehr an.“, Shinichi blickte betrübt auf seinen leeren Teller, der auf dem Wohnzimmertisch stand.

„Nichts tun ist jedenfalls keine Lösung. Wenn du mich fragst, solltest du einfach zu ihr gehen, ihr sagen, wie viel sie dir bedeutet und dann den Ring auspacken.“.

„Das sagst du so einfach.“, schielte Shinichi seinen bereits verheirateten Freund an.

Wenn es wirklich so einfach wäre, wie es sich bei ihm anhörte, hätte er es vermutlich schon längst getan.

„Auf jeden Fall solltest du mit ihr reden. Wenn du ihr sagst, was du fühlst, wird alles gut werden.“, kam es von Makoto, der sich nun erhob, um die leeren Teller in die Küche zurückzubringen.

„Recht hat er.“, stimmte Heiji zu. „Du musst ihr nicht unbedingt gleich den Antrag machen, aber vermutlich denkt sie im Moment, dass sie dir nicht so viel bedeutet, wie sie es sich eigentlich wünschen würde. Dabei gibt es niemand anderen für dich, oder?“.

„Natürlich nicht.“, erwiderte Shinichi sofort, „Sie bedeutet mir alles.“.

„Dann sag ihr das einfach.“, meinte Heiji und blickte seinen Freund direkt in die Augen.

Nach einem Moment nickte er und wandte sich mit einem leichten Lächeln ab.

„Danke.“.
 

„Ist das nicht toll, der Himmel klart endlich auf, ich hatte schon befürchtet, es könnte am Ende noch Regen geben.“, sagte Kazuha und blickte fröhlich in den Himmel hinauf.

„Du hast Recht, man kann bereits die ersten Sterne sehen.“, meinte nun auch Sonoko.

Ran sagte nichts dazu, sie blickte nur verträumt in den aufklarenden Nachthimmel. Die Sterne waren wirklich schön und hinter den Wolken kam nun auch der fast vollkommene Mond zum Vorschein. Eine traumhafte Nacht und das bevorstehende Feuerwerk würde über der Schloss wunderbar zu sehen sein.

„Du wünscht dir, dass er raus kommt und dir unter diesem schönen Sternenhimmel den Antrag macht, stimmt’s?“, Sonoko lächelte ihre beste Freundin sanft an.

Überrascht über die Bemerkung wandte Ran ihren Blick ebenfalls ihrer Freundin zu.

„Wir haben in den letzten Wochen über nichts anderes als Heiraten gesprochen, aber weiß er überhaupt, wie sehr du dir wünschst, dass er dich fragt?“.

„Nein. Ich bin nicht so mutig wie du, dass ich einfach so sagen kann, was ich will.“, entgegnete Ran und blickte hinab auf das im Mondlicht schimmernde Gras.

„Das hat nichts mit Mut zu tun.“, meinte Sonoko zu ihrer Überraschung, „Wenn ich ihm nicht sage, was ich fühle, wie soll er es dann wissen? Natürlich kann er mir auch viele Dinge von den Augen ablesen, könnte man sagen, aber wenn mir was nicht passt oder wenn ich mir etwas unbedingt wünsche, dann sag ich ihm das einfach. Was er dann damit macht, ist seine Sache.“.

„Sonoko…“.

„Sie hat Recht. Du musst ihm sagen, was du fühlst.“, kam es auch von Kazuha, „Womöglich ist er genauso unsicher wie du und weiß nicht, was er machen soll.“.

„Vermutlich. Er ist schließlich in solchen Dingen genauso schüchtern wie du.“, grinste Sonoko ihre Freundin an.

Ran wurde leicht rot, aber wahrscheinlich hatten die beiden Recht. Vielleicht war er sich genauso unsicher wie sie. Aber könnte sie ihm sagen, was sie sich wünschte, wenn sie vor ihm stand?

„Kinder, kommt ihr auch rein, wir werfen jetzt das Schokofondue an.“, rief in diesem Moment Shinichis Mutter nach draußen.

„Klar!“, rief Sonoko sofort freudig zurück.

Das Schokofondue war schließlich ihre Idee gewesen und sie wusste, dass die Kudos einen wundervollen, großen Schokoladenspringbrunnen besaßen. Glücklicherweise hatten sie auch daran gedacht, diesen wirklich mitzubringen. Bei Shinichis Eltern konnte man sich da nicht immer so sicher sein, so zerstreut wie die beiden waren.

Als die drei Mädchen schließlich ins Haus kamen und ihre Jacken auf der Wohnzimmercouch ablegten, tauschte Sonoko schnell einen Blick mit Heiji aus. Offenbar war er erfolgreich gewesen.

„Nun liegt es an dir.“, flüsterte er ihr im Vorbeigehen zu.

Sie grinste nun noch zufriedener, alles lief genau nach Plan.
 

Freudig dem Schokobrunnen entgegen sehnend wollte Sonoko nun ebenfalls in die Küche gehen, doch da winkte Yukiko sie zu sich. Überrascht ging sie zu Shinichis Mutter, die jedoch wartete, bis alle in der Küche waren, bevor sie ihr Anliegen Kund tat.

„Sonoko, ich muss dich was Wichtiges fragen.“, flüsterte Yukiko ihr zu, schließlich sollte keiner etwas von dieser Unterhaltung mitbekommen, auch wenn sich in der Küche ebenfalls fleißig unterhalten wurde.

„Ja?“, Sonoko war ein wenig perplex aber ganz Ohr.

„Was ist da zwischen meinem Sohn und Ran vorgefallen?“, meinte sie ernst, „Das ist doch nicht nur ein einfacher Streit gewesen.“.

„Wissen Sie, die Sache ist die…“, Sonoko erzählte ihr von dem verpatzten Heiratsantrag.

„Ich hatte es befürchtet.“, stöhnte Yukiko. „Dabei habe ich den beiden sogar Glücksschokolade mitgebracht, weil ich gehofft habe, dass er sie endlich gefragt hat.“.

„Glücksschokolade?“.

„Ja, warte einen Moment.“, Yukiko ging kurz zur Garderobe rüber und holte ein kleines Säckchen aus ihrer Handtasche und hielt es Sonoko hin.

Diese begutachtete den fein verschnürten Stoff. Das Säckchen war durchsichtig, hatte allerdings kleine weiße Engel aufgenäht. Innen drin befanden sich kleine Schokostückchen, die bei genauerer Betrachtung sogar die Form von Herzchen hatten.

„Da sind 108 Schokoherzchen drin.“, grinste Yukiko freudig, „Die wollte ich den beiden eigentlich zur Verlobung schenken, denn sie sollen ihnen Glück bringen.“, fügte sie jedoch leicht niedergeschlagen hinzu.

„Perfekt.“, Sonoko strahlte begeistert, was Yukiko sie verdutzt anblicken ließ ob dieser Reaktion. „Das passt perfekt in meinen Plan.“, grinste Sonoko.

„Was für ein Plan?“, fragte Yukiko nun sehr interessiert.

„Hören Sie zu…“, Sonoko flüsterte ihr ihren brillanten Masterplan ins Ohr.

„Du bist wirklich ganz schön ausgefuchst.“, musste Yukiko zugeben, was Sonoko nur noch breiter zum Grinsen brachte. „Das gefällt mir.“.

Nun strahlte auch Yukiko und übergab Sonoko das Säckchen mit den Schokoherzchen. Sonoko öffnete es und fügte noch eine Kleinigkeit hinzu, die man allerdings kaum noch sehen konnte, als sie das Säckchen gerade noch so wieder schließen konnte.

„Ich erwarte später einen ausführlichen Bericht, sollte sich mein Sohn mir mal wieder nicht mitteilen.“, ermahnte sie Sonoko und hielt ihr den Zeigefinger vors Gesicht, während sie ihr grinsend zuzwinkerte.

„Selbstverständlich.“, grinste auch Sonoko.

Der Plan war perfekt, um nicht zu sagen bombensicher. Nun brauchte sie nur noch den richtigen Moment abpassen, dann hätte Shinichi keine andere Wahl mehr.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Black_Taipan
2009-01-07T23:06:22+00:00 08.01.2009 00:06
Ich finde es immer genial, wenn Freunde beginnen sich zu verschwören und ihre Pläne schmieden. ^^ Auch hier hat mir wieder prima gefallen, wie gut du die einzelnen Personen getroffen hast - Sonoko mit erhobenem Staubwedel kann ich mir wirklich bildlich vorstellen. ^^ Und auch wie Eri und Yukiko sich ohne Worte verstanden haben und danach ihr Gespräch im Zug führen konnten...Diese Idee hast du wirklich prima umgesetzt. ^^
Nur das Schokofondue fand ich etwas lustig. xD Shizuka Hattori ist doch eher eine Person, die japanische Traditionen schätzt (so wie man sie bisher im Manga gesehen hat) und da passt ein Schokobrunnen nicht so dazu. Allerdings habe ich beim lesen so Lust auf Schokolade bekommen, dass es mich auch wieder nicht so stört. ^^
Glücksschokolade kannte ich gar nicht, aber ich stelle mir 108 Schokoherzen sehr toll vor. ^^ 108 wird wohl die buddh. Zahl sein. ^^
Liebe Grüsse
mi
Von:  Yurippe
2009-01-02T14:59:33+00:00 02.01.2009 15:59
Man sollte Eltern nicht alles auf die Nase binden. xDDD

Und Männer sind manchmal echt doof. Nix für ungut. ;)

Mal abgesehen daovn, dass das Essen und die ganzen Bräuche teilweise reichlich unjapanisch waren, fand ich das Kapitel spitze. Kann mir richtig vorstellen, wie die da alle ihre kleine Verschwörung aushecken. xD
Von:  Nagisa-Misumi-girl
2009-01-02T14:26:23+00:00 02.01.2009 15:26
Wow ich bin voll gespannt wie der Plan aussiht muss ja ein echt starker Plan sein wenn jeder da mittmacht!! Ohman ich kanns kaum auf morgen warten! Ich bin so auf den Plan gespannt^^

kussi Nagisa-Misumi-girl


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