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Verbotene Liebe

von

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Flucht - Keikos Sicht

Die Sonnenstrahlen drangen durch das offene Fenster in das Zimmer herein. Ich wälzte mich ständig zur Seite und wollte noch ein wenig weiterschlafen. Doch dann kamen mir die Erinnerungen von letzter Nacht ins Gedächtnis. Das ganze war mir so peinlich, dass ich mein Gesicht ins Kissen drückte. Meine Hand suchte nach meinen Geliebten, den ich endlich bekommen hatte. Lange habe ich mich danach gesehnt. Ich habe ihn bekommen, nur für mich. Schrecklich war für mich die Zeit, in der er wieder kam und nach fremden Frauenparfüm roch. In der jeweiligen Nacht habe ich immer stundenlang schrecklich geweint und nur meine Plüschtiere spendeten mir Trost. Ich konnte jeden Tag diesen Hass spüren, ge-gen die Frauen die ihn haben konnten, aber ich blieb immer nur sein kleines Mädchen.
 

Ein tiefer Schock durchfuhr meinen Körper. Ich konnte ihn nicht neben mir finden. Mein Kopf fuhr nach oben und die ungebändigten Haare standen wirr von ihm ab. Schnell bügelte ich sie mit den Hän-den wieder glatt und sprang regelrecht aus dem Bett. Ich lief durchs Zimmer und riss die Tür zum zwei-ten Raum auf. Dort saßen alle friedlich zusammen um einen großen Tisch. Wie blöd stand ein junges Mädchen mit einem langen weißen T-Shirt in der Angel. Aber warum musste ich das nun schon wieder sein? Das Leben spielte wirklich schlechte Spiele mit mir und ich hasste es ein wenig dafür. Die gesamte Runde grinste mich an, selbst Tamana, welcher am obersten Ende hockte und wohl der Chef dieser Zu-sammenkunft war, konnte sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen. Er lehnte sich in seinem Sessel zurück und stützte sein Kinn mit der Hand ab, dann sah er mich mit schiefgelegtem Kopf an. Erwar-tungsvoll blickte nun auch die Anderen auf mich. Vollkommen perplex sah ich an mir herunter. Nur ein kurzes „Oh!“ kam aus meinem Mund. „Ist die kleine Prinzessin endlich aufgestanden?“, kam es seitens Tamana. In mir brodelte es und ich brüllte wütend durch das Zimmer: „Wer ist denn Schuld daran, dass ich so erschöpft bin! Dank deinem körperlichem Einsatz hab ich so lange geschlafen!“ Der Chef erhob sich langsam, stellte sich hinter seinen Stuhl und sagte nun zu mir: „Setz dich lieber hier hin! Damit du mich besser verstehen kannst! Oder willst du nichts mehr über mich wissen?“ Schmollend tapste ich durch den Raum und hockte mich auf den bereitgehaltenen Platz. Er schob mich zum Tisch heran, als er merkte, dass ich fror, zog er sein Jackett aus und legte es über meine Schultern. Tamana schnipste ein-mal mit den Fingern und das Licht ging von selbst aus. Mein Kopf verrenkte sich in die verschiedensten Richtungen, weil es mich sehr beeindruckte. „Keiko schau bitte nach vorne!“, forderte mich Tamana auf, „Die Bilder die du gleich sehen wirst, stammen aus meiner Kindheit und andere wiederum zeigen dei-nen Vater, wie er wirklich ist. Bist du dir wirklich sicher, dass du alles sehen willst?“ Ich nickte nur, denn ich kannte meinen Vater als liebevoll und sehr fürsorglich. Doch als ich die projizierten Fotogra-phien sah, wurde mir schlecht. Tränen liefen über meine Haut herunter und erzeugten einen kleinen Juckreiz, den ich ignorierte. Ich konnte nicht stoppen. Jedes Bild zeigte tote Menschen! Tote Menschen die sich ihr gesamtes Leben nie etwas hatten zu Schulde kommen lassen! Der tiefe Schock brannte sich in mein Herz. Meinem Vater gegenüber verdunkelte sich das Gefühl der Liebe und des Vertrauens. Das schwarze Unbekannte tränkten es mit mehr und mehr Hass, es versteinerte sich ihm gegenüber. Es war mir nun egal, was mit ihm passieren würde. Außerdem erfuhr ich, dass er dafür verantwortlich war, dass meine Mutter starb! Nun wünschte ich mir seinen Tod und zwar so sehr, dass ich kurz davor war Tamana anzuflehen.
 

Er schnipste wieder mit den Fingern, damit das Licht durch das Zimmer strahlte. Erst jetzt bemerkte ich, dass der Raum komplett verdunkelt war. Die Jalousien waren überall heruntergelassen. Tamana sah ge-fühlskalt an mir vorbei, senkte aber wenige Sekunden später den Kopf und rieb sich die Augen. Selbst ihm schienen diese Szenen nicht ganz kalt zu lassen. Ich sackte komplett zusammen. Ein unbekannter Schmerz zog sich durch meinen Körper. Was war das? Schnell griff meine Hand zu meinem Unterleib, mein Gesicht verzog sich durch die Schmerzen. Tamana sauste durch die Reihen und drehte den Sessel zu sich herum. „Was ist los mit dir?“ – „Der Bauch! Das tut weh! Der Schmerz ist unerträglich!“ – „Wo genau?“ Ich zeigte auf die Schmerzstelle und Tamana ließ sofort eine Wärmeflasche holen. Er legte eine Decke über meinen Bauch, packte dann die Flasche auf die wehklagende Stelle. Dank der Wärme verzog sich schnell alles. Hitze durchdrang erneut meinen Körper, Schweißperlen kullerten an meiner Stirn herab. Tamana kontrollierte mal wieder meine Temperatur. Dann packte er meinen Körper und trug mich auf seinen Arm wieder zurück ins Bett. Die anderen Leute im zurückgelassenen Raum guckten in geschlossener Gemeinschaft um die Ecke. Alle sahen mit an, wie liebevoll und zärtlich ihr Boss mit mir umging. Tamana legte die Decke über mir und streichelte über meine Stirn. Ich merkte noch immer, wie eine fremde Hitze in mir heraufkam. Der Fieberschweiß tränkte mittlerweile die Decke. Mein Geliebter sah mit einem strengen Blick auf die Anderen und verlangte, dass man ihm sofort eine Schüssel mit kal-tem Wasser bringen sollte, außerdem noch Handtücher und einen Lappen. Man konnte es kaum glau-ben, doch als er alles klar gesagt hatte, stürmte jeder von ihnen in eine andere Richtung. Ich bemerkte es nicht mehr, wie sie alle wahrscheinlich zurückgelaufen kamen, denn ich schloss meine Augen und ver-fiel dem Land der Träume.
 

Erst als ich wieder erwachte, sah ich mit verschwommenen Blick, dass eine stämmige Person, gekleidet in einem Sakko, auf einem Stuhl vor dem Bett hockte und schlief. Ich stützte mich mit den schlaffen Händen von der Matratze und rutschte an den Unbekannten. Der Mond schien nur bis zu einem be-stimmten Punkt in das Zimmer herein und gewährte mir nicht die Möglichkeit den Unbekannten zu benennen. Als ich endlich so weit vorgekrabbelt war, erkannte ich den Bodyguard von meinem Vater! Tamana saß nicht vor mir und ich erschreckte zutiefst. Wo war mein Tamana?
 

Leise robbte ich aus dem Bett. Zum Glück hatten meine Beine genügend Kraft, so konnte ich zur Aus-gangstür schleichen. Doch aus dem Nebenzimmer hörte ich die Stimme meines Vaters. Er schien sehr erzürnt zu sein. Jemanden machte er eben zur Schnecke. Als ich die Tür zu meiner eigenen Freiheit öffnen wollte, erklang die Stimme von Tamana in meinen Ohren. Ich zuckte zusammen und ließ die Tür, mit einem ordentlich Knall, zurück ins Schloss fallen. Der Bodyguard, Harold, wachte dadurch auf und stürmte auf mich zu. Meine einzige Chancen sah ich darin, ins Zimmer zu platzen, in welchem sich Tamana und mein Vater aufhielten. Mit viel Schwung schoss die Tür aus der Angel und meine Blicke suchten sofort nach Tamana. Er stand in einer Ecke und riss die Augen weit auf, als er mich sah. Ohne weiter nachzudenken sprang ich direkt in seine Arme, drückte dort mein Gesicht an seine Brust und ließ den Tränen freien Lauf. Ich spürte seine schützenden Händen auf meinen Körper, die mich ein we-nig beruhigen konnten. Nun traute ich mich endlich, ihm ins Gesicht zu schauen, doch dort erblickte ich mit großem Entsetzen, eine klaffende Wunde. Blut floss an der einen Gesichtshälfte herunter. „Ta-mana! Was ist denn passiert?“, entfuhr es mir. Anstatt mir zu Antworten, lächelte er mich nur an und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. Meine Arme schlossen sich, wie von selbst um seinen Hals.

Mein entsetzter Vater erhob erneut seine Waffe und richtete sie auf Tamana. Da ich noch immer als Schutzschild vor Tamana stand, konnte er einen totbringenden Schuss nicht abfeuern. Als ich mich von ihm löste, rang ich tief nach Luft. Er hob mich zu sich nach oben, wo ich sofort seine Lippen in An-spruch nahm. Ich hörte, wie mein Vater hinter meinem Rücken fluchte, doch er interessierte mich nicht mehr! Meine Familie war gestorben und ich hatte eine neue gewonnen! Diese neugewonnene Familie wollte ich um jeden Preis beschützen. Ich hörte die wütende Stimme meines Vater, wie sie sagte: „Kei-ko! Komm sofort von ihm weg!“ Doch ich ließ kein Wort über meine Lippen kommen, sondern drückte mich noch fester an Tamana fest. Er flüsterte mir ins Ohr: „Vertraust du mir?“ Ich nickte. Was sollte ich in diesem Moment auch anderes tun? Außerdem gab es für mich keinen Grund ihm nicht zu vertrauen. Dann spürte ich einen kalten metallischen Gegenstand an meiner Halsschlagader. Ohne einen Blick konnte ich sagen, dass mir in diesem Moment ein Revolver an den Hals gehalten wurde. Ich legte mein Schicksal ganz in die Hände von Tamana. Seine Improvisation schien zu klappen, denn mein Vater er-teilte den Befehl, dass jeder seine Schusswaffe herunter halten sollte. Trotz meines Hasses ihm gegen-über, war er noch immer um mich besorgt! Die Männer von Tamana standen mittlerweile auch in der Türangel und versuchten Ruhe zu bewahren. Tamana trug mich aus dem Zimmer und befahl, dass man sofort alles unten klarmachen sollte. Dann ließ er mich herunter. Ich drehte mich zu meinem Vater um. Sein hasserfüllte Blick galt Tamana, doch ich sah noch etwas in seine Augen. Sie waren getränkt mit Schmerzen. Diese Schmerzen spiegelte all die Menschen wieder, welche er auf dem Gewissen hatte. Eine letzte Träne zog über mein Gesicht. Mein Geliebter konnte es nicht ahnen, was ich nun tat. Noch nicht einmal ich konnte es mit mir selbst vereinbaren! Meine Hände entrissen ihm die Pistole, welches mein Vater Stolz und Glücklich machte, doch anstatt nun zu ihm zu Laufen, hob ich das Visier und ziel-te auf sein Herz. Seine Augen rissen sich ein allerletztes Mal auf. Der Schock, dass nun seine einzige Tochter ihn tötete, raubten ihn nicht nur sein Leben, sondern brach auch noch sein Herz. Schnell um-schlang Tamana mit einer Hand meinen Bauch. Ohne weitere Worte zu verschwenden, schleppte er mich hinaus. Ich selber empfand nichts. Irgendwie konnte ich keine Gefühle für meine Tat hervorbrin-gen. Meine Gedanken waren so sehr damit beschäftigt, dass ich das Drumherum vollkommen außer acht ließ. Und ehe ich mich versah, saß ich auch schon neben Tamana in einem Auto. Ich fühlte mich, als hätte ich zwei Persönlichkeiten. Mein Blick führte mich zu Tamanas Augen. Er war ziemlich durchein-ander. Selbst ihn, den großen Beschützer, brachte meine Tat komplett aus den Fugen. Doch als er merk-te, dass ich auf ihn sah und meinen Blick nicht von ihm abwand, lächelte er mich an. Seine Hand legte er auf meinen Oberschenkel. Ich legte meinen Kopf an seinen Oberarm und jetzt brachen meine Tränen aus. Nun wurde mir bewusst, dass ich alles verloren hatte, was mich selbst ausmachte und mich am Le-ben erhielt. Meine Familie, sie war zerstört und ich hatte es verursacht. Total zusammengekauert, fand ich mich auf dem Schoß von Tamana wieder. Er beruhigte mich, versuchte es zumindest, denn ich machte keinen Anstand aufzuhören zuweinen. Der Fahrer des Wagens fuhr mit einer unglaublichen Geschwindigkeit zum Flughafen. Als ich meinen Kopf hob, blickte ich durch die hintere Scheibe. Wir wurden verfolgt! Die Mitglieder des Clans von meinem Vater wollten nun seinen Tod rächen. Um diese Rache ausführen zu können, mussten sie mich töten! Vor Angst verkroch ich mich noch mehr. Ich drückte mein Gesicht noch stärker an die Brust von Tamana. Ohne es weiter zu sehen, konnte ich ah-nen, was danach passierte. Denn es klackte. Bevor ich meinen Kopf nach oben bewegen konnte, spürte ich ein kleines Pieken in meinem Oberschenkel. Kurz darauf wurde ich müde und meine Umgebung um mich herum verschwand. Ich sackte auf der Schulter und in den Armen von Tamana zusammen



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  -kazama
2009-06-14T06:18:07+00:00 14.06.2009 08:18
COOL ES GING WEITER *___________*X'D

tolles kapitel und ich bewundere sie das sie sowas schaffen konnte ich könnte meinen dad niemals töten selbst wenn er sowas gemacht hätte...


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