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Verbotene Liebe

von

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Prolog

Ein greller Sonnenstrahl schien auf mein Gesicht nieder und weckte mich. Grummelnd und Murrend drehte ich mich zur Seite. Meine Hand griff nach dem Wecker, 8 Uhr morgens. Verdammt ich hatte mal wieder verschlafen. Schnell sprang ich aus dem warmen und kuscheligem Bett. Ich raffte mir ein paar Sachen aus meinem Kleiderschrank zusammen und zog sie an. Unterwegs haschte ich mein Jackett und riss die Tür auf. Mein gesamter Körper fuhr zusammen, als ich vor mir ein verschlafenes junges Mädchen entdeckte. Sie rieb sich mit der Hand den Schlaf aus den Augen. Diese waren auch noch halb geschlossen. Dann murmelte sie: „Tamana ich hab verschlafen! Kannst du mich zur Schule fahren?“ Es war die Tochter meines Chefs. Bereits als kleines Kind war ich für sie verantwortlich. Wir beide waren wie Geschwister zueinander. Mit der Zeit vertraute sie mir sogar mehr, als ihren eigenen Vater. Was für mich auch kein Wunder war, immerhin war ich von morgens bis abends an ihrer Seite und passte auf sie auf. Man konnte mich also als Kindermädchen bezeichnen, was mich allerdings wahnsinnig machte, wenn man mich so anredete. „Geht klar, pack deine Sachen zusammen und beeil dich! Dann könnten wir es noch schaffen!“, sagte ich schließlich zu ihr. Schwer wankend, ging sie zurück in ihr Zimmer. Doch etwas stimmte mit ihr nicht, dass konnte ich spüren. Mit zwei Schritten hatte ich sie eingeholt und packte sie am Arm. Ich zog sie zu mir ran und legte meine Stirn an ihre. Erschrocken stellte ich fest, dass sie hohes Fieber hatte. Ohne weiter nachzudenken, hob ich sie an und brachte sie auf meinem Arm zurück ins Bett. Mein Handy kramte ich aus meiner Hose hervor und rief umgehend beim Hausarzt an. Die Schule informierte ich erst, als der Arzt die Diagnose schwere Grippe feststellte und ihr Bettruhe verschrieb. Nun hatte ich ein Sorgenkind mehr zu hüten!
 

Schweren Herzens verließ ich das Haus, um zu meiner Arbeit zu gehen. Die Autoschlüssel wurden mir von dem Butler gegeben und ich setzte mich in einen Luxusschlitten der A-Klasse. Gang rein und weg war ich. Das Auto schoss ab, wie eine Rakete. Straßenschilder und sonstiges kannte ich bereits auswendig, so brauchte ich kaum wirklich auf irgendetwas achten. Das Tempolimit überschritt ich bei Weitem, was mich aber nicht weiter interessiert. An der Ampel konnte ich bereits die Modelagentur erblicken. Bei Grün gab ich noch einmal ordentlich Gas und schoss auf den Parkplatz meiner Arbeitsstelle. Ich stieg aus, holte meine Sachen aus den Kofferraum und schloss das Auto wieder ab. Schnellen Schrittes bahnte ich mir den Weg zum Büro meines Chefs. Entschuldigend öffnete ich die Tür und erblickte am anderen Ende des Zimmers einen alten Mann mit grauem Haar. Auf dem Kopf direkt, waren ihm bereits die Haare ausgefallen und nur noch an den Seiten hatten sich ein paar festhalten können. In seinem schwarzen Designer-Anzug wühlte er auf seinem Tisch nach wichtigen Unterlagen. Er winkte mich zu sich heran mit den Worten: „Nicht so schlimm Tamana! Setzt dich erst mal, ich hab einen Auftrag für dich!“ Wie er es mir befohlen hatte, nahm ich platz und überreichte ihm die Unterlagen, die er am Morgen zu Hause liegen gelassen hatte. Ein Stein fiel ihm vom Herzen, als er die Dokumente entgegen nahm. Diese hatte er wohl die ganze Zeit gesucht. In meinem Gesichtsausdruck konnte er Sorgnis sehen: „Was ist los mit dir?“ – „Keiko ist krank!“, meinte ich auf seine Frage. Er sah mich mit einem geschocktem Gesichtsausdruck an und fragte besorgniserregend: „Was hat meine Tochter?“ Man muss dazusagen, dass er zwar nie viel Zeit für sie hatte, sich aber immer um sie kümmerte. Es tat ihm immer Leid, wenn er sie enttäuschen musste. Sie war seine einzige Tochter, nachdem Tod seiner Frau vor über 15 Jahren, war sie das Wichtigste in seinem Leben. Also sagte ich zu ihm, dass er sich beruhigen konnte, denn sie habe nur eine Grippe, außerdem auch Bettruhe. Er sackte erleichtert auf seinem Sessel zusammen und übergab mir sofort die Akte, welche ich ihm mitgebracht hatte. „Das ist dein Auftrag. Wenn du Hilfe brauchst, dann sag sofort bescheid. Außerdem kannst du jederzeit nach Hause gehen, um zu sehen, wie es Keiko geht. Aber melde dich immer vorher ab, denn wir müssen das schließlich wissen. Morgen kannst du anfangen, heute hast du noch frei!“, sagte er zu mir und gab mir winkend zu verstehen, dass ich jetzt gehen sollte, was ich auch tat. Ich merkte noch nicht einmal, dass ich in einem zügigen Tempo auf dem Weg nach draußen war. Unterwegs begegneten mir noch Arbeitskollegen, die mir freundlich zuwinkten. Ich hob einmal die Hand und setzte meinen Weg fort. Nirgends blieb ich stehen, um noch ein kleines Pläuschchen zu halten. Was jeden irritierte, denn normalerweise hielt ich immer kurz an, um mich noch ein wenig zu Unterhalten und um nach dem Befinden zu fragen. Aber dieses mal waren meine Gedanken wo anders und ich konnte nirgends stehen bleiben.
 

Mit einem Schwung sprang die Ausgangstür der Modelagentur aus der Angel und ich lief zu meinem Auto. Die Akte warf ich einfach auf den Beifahrersitz. Schnell packte die rechte Hand den Sicherheitsgurt und die linke suchte den Autoschlüssel, welcher sofort gefunden wurde. Ich startete den Motor und schoss erneut von dannen. Nervös, da ich nicht wusste wie es Keiko ging, schnappte ich mir eine Zigarette und fing an zu Rauchen. Weil ich das Auto nicht zu Qualmen wollte, öffnete ich das Fenster ein Stück und schoss über die nächste Kreuzung. Schon lange war sie nicht mehr krank gewesen, also warum muss es ausgerechnet dann sein, wenn ich einen Auftrag erhalte? Diese Frage beschäftigte mich die gesamte Fahrt über. Ich jagte den nächsten Gang hinein und kam mit fast 100 Sachen auf dem Grundstück an. Die Reifen quietschten, als ich auf die Bremse trat. Schnell sprang die Haustür auf und der Butler kam mir laufend entgegen. Er nahm mir die Schlüssel und die Jacke ab. Nebenbei erwähnte ich noch, dass die Akte unverzüglich in mein Arbeitszimmer gebracht werden sollte und machte mich auf den Weg zu Keikos Zimmer.
 

Leise öffnete ich die Tür, da ich dachte, sie würde schlafen. Doch stattdessen fand ich ein leeres Bett und wunderte mich stark, wer ihr erlaubt hatte aufzustehen. Ich drehte meinen Körper und packte mir ein Hausmädchen, welches hinter mir vorbeilaufen wollte. Ich fragte sie, wo Keiko sei und sie meinte nur zu mir, dass ich mir keine Sorgen machen sollte. Sie hatte gute Nerven mir das zu sagen. Bei meinem grimmigen Blick meinte sie schnell, dass die junge Dame im Wintergarten sitzen würde. Wutentbrannt stampfte ich durch das Haus. Bilder und andere Dinge die an den Wänden hingen, ignorierte ich vollkommen und suchte verzweifelt nach Keiko. Im Inneren fragte ich mich, warum ich mich so aufführte? Aber ich konnte es mir selber nicht beantworten. Die gläserne Tür sagte voraus, dass ich es nicht mehr sonderlich weit hätte. Direkt dahinter verbarg sich nämlich der besagte Raum, wo sich angeblich Keiko aufhalten sollte. Doch auch hier konnte ich sie nirgends entdecken, was mich sehr beunruhigte. Meine Gedanken kreisten nur noch um sie und ich konnte nicht anders, als weiterzusuchen.
 

Nachdem ich das Haus einige Stunden durchkämt hatte, sie aber nicht finden konnte, wollte ich mich ein wenig ausruhen und ging in mein Arbeitszimmer. Dort sollte schon mein Auftrag warten. Mit einer Hand, die meinen Kopf hielt, öffnete ich die Tür und siehe da, wer lag dort auf der Couch. Das Mädchen, was ich schon die gesamte Zeit über suchte. Auf dem Ledersofa hatte sie sich zusammengekauert und war wohl eingeschlafen. Ich ging zu einem Schrank und holte eine Decke heraus, sowie ein Kissen. Vorsichtig legte ich das Kissen unter ihrem Nacken und die Decke breitete ich über ihren Körper aus. Dann wandte ich mich von ihr ab und plötzlich griff eine kleine zarte und weiche Hand nach meinen Arm. „Hast du nicht Bettruhe?“, schoss es sofort aus mir heraus. Sie richtete sich erst einmal auf und sah mich mit ihren grünen Augen an: „Ich wollte hier aber auf dich warten!“ Meine Gesichtszüge entglitten mir und ich wurde fuchsteufelswild: „Du bist krank und nicht gesund! Der Arzt hat dir doch Bettruhe verschrieben! Ich hab dich über eine Stunde im gesamten Haus gesucht! Als erstes bin ich in dein Zimmer gewesen, um zu sehen wie es dir geht! Da du dort nicht anzutreffen warst, hab ich jeden einzelnen Raum im gesamten Haus auf den Kopf gestellt und hab dich zum Schluss hier gefunden, wo ich dich niemals vermutet habe! Was denkst du dir eigentlich dabei?“ Keiko senkte den Kopf, hielt mich aber immer noch fest. Nach einigen Sekunden sagte sie dann: „Tut mir Leid! Das wollte ich wirklich nicht!“ Ich drückte sie zurück auf die Couch und wickelte sie in die Decke: „Schon okay! Jag mir aber nie wieder so einen Schreck ein! Schlaf jetzt erst mal! Ich muss noch einen Auftrag bearbeiten und danach kümmere ich mich wieder um dich!“ – „Einverstanden!“, erwiderte sie freudestrahlend. Sie wusste, dass sie auf mein Wort zählen konnte und vertraute mir sehr. Keiko tat mir leid, wie ich sie so liegen sah. Ihr Vater versprach ihr immer vieles, konnte es aber nie halten. Wenn ich ihr etwas versprach, dann wusste sie, dass ich alles tat, um es einzuhalten. Das musste wohl der größte Grund gewesen sein, warum sie mir so sehr vertraute.
 

Erschöpft von der Suche sackte ich auf dem Sessel nieder und kramte die Akte hervor. Warum hab ich es nicht schon vorher geahnt! Ich durfte mal wieder die neuen Models bewachen und musste dafür sorgetragen, dass es ihnen an nichts fehlt. Zur Information steckte in einem Umschlag noch Fotos von jedem einzelnen Model, sowie einige Angaben. Auf die eine musste ich ein besonders Auge halten, da sie jemand verfolgte. Das war es eigentlich auch schon. Verwundert hob ich eine Augenbraue an, denn normalerweise würden da noch mehr Überraschungen auf mich warten. Diese Überraschung ließ auch nicht lange auf sich warten, denn schon hielt ich ein Flugticket in den Händen. Der Auftrag war also außerhalb, was die Sache mit Keiko auch noch problematisierte. Egal, dann musste ich mir halt etwas einfallen lassen. Ich lehnte mich nach hinten und hielt meine verspannten Schulter. Mein Körper fuhr in sich zusammen, als ich fremde Hände auf meinem Oberkörper wahr nahm. Also drehte ich meinen Kopf und sah erneut Keiko, die es sich doch wirklich gewagt hatte aufzustehen. Ich stand auf und griff ihr Handgelenk, die andere Hand umschlang ihre Hüften. Diese Aktion musste schnell erfolgen, um sie auf meinen Arm zu bekommen. Dort strampelte sie wie eine wildgewordene Furie. Es war egal, was sie sich hatte einfallen lassen, um wieder auf eigenen Beinen zu stehen, ich konnte sie festhalten. Den gesamten Weg zu ihrem Zimmer, hielt sie sich an den Wänden und Türrahmen fest, was sie zumindest versuchte. Trotzdem brachte es nichts. Wir brauchten zwar länger als erwartet, aber ich drückte sie dennoch in ihr Bett. Als sie versuchte aufzustehen, packte ich ihre Handgelenke und legte mich über sie. So drückte ich Keiko auf die Decke und sah ihr tief in die Augen. Immer noch strampelte sie unter mir mit den Füßen. Grinsend sah ich die Aufgebrachte an und meinte dann: „Das bringt alles nichts! Du hast Bettruhe und wenn es sein muss, werde ich dich höchstpersönlich ans Bett fesseln, wenn du nicht gleich Ruhe gibst! Verstanden Keiko?!“ – „Lass mich los!“, forderte sie mich auf. Ich folgte ihrem Wunsch. Sofort wollte sie fliehen, doch ich konnte sie rechtzeitig ergreifen und zog sie zurück auf meinen Schoß. Dort fing das ganze Theater von vorne an. Bei ihr war ich solche Situationen schon gewöhnt und konnte dementsprechend auch Ruhe bewahren. Keiko trommelte wild auf meinen Oberkörper ein. Hin und wieder beschimpfte sie mich. Dieser Wutanfall dauerte eine halbe Stunde und endete mit einer völlig erschöpften Keiko. Sie war in meinem Arm eingeschlafen. Und wenn man sie jetzt sah, könnte man glauben und vermuten, sie würde kein Wässerchen trüben. Doch stille Wasser sind tief und dreckig!



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Kyashi
2008-12-19T23:28:32+00:00 20.12.2008 00:28
So, hab mir mal deine schleichwerbung in meinem GB gelesen *gg*
Ist wie immer gut geschrieb und wie immer an einer spannenden stelle aufgehört v.v
du kannst das so gut in der ich-perspektive, das liest sich ganz anderst als meine an der ich gerade bin... oder es kommt mir nur so vor >>

bei den beiden musste ich auch etwas an deine andere story gedacht, wann geht die denn endlich weiter? *nerv*
Von: abgemeldet
2008-12-19T12:03:19+00:00 19.12.2008 13:03
Hallo^^
ich finde die geschichte total toll, hoffe das es bald weiter mit den beiden, bin schon total gespannt und kann kaum erwarten^^

Lg Alu


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