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Angels of Familys

The hard way of life
von

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Vermisst

Kapitel 6
 

Neugierig sah sich Ann um als sie im Hafen ankamen. In Palmacosta war sie noch nie gewesen und die vielen großen Schiffe gefielen ihr. Da es noch früh am Morgen war, ließ Yuan ihr Zeit sich überall umzusehen, bevor sie Frühstücken gingen. Dann ging er wieder mit ihr nach draußen, denn das Wetter war noch so schön und das wollte er ausnutzen. So kam es, dass sie erst wieder am späten Nachmittag zum Inn gingen um dort Zimmer zu reservieren. Doch unterwegs erwartete Yuan etwas unangenehmes. Ann sah sich gerade etwas in einem Schaufenster an und Yuan stand einige Meter entfernt von ihr und wartete geduldig auf sie.

"Lord Yuan."

Erschrocken drehte sich Yuan zu der vermummten Gestalt um die plötzlich hinter ihm stand. Nur wenige Sekunden später erkannte er das es einer der hochrangigeren Engel sein musste und ihm lief es kalt den Rücken hinunter. Dennoch schaffte er es gerade noch Ruhe zu bewahren und sich nichts anmerken zu lassen.

"Was gibt es?"

"Lord Yggdrasil erwartet euch."

Das gefiel Yuan gar nicht. Gerade jetzt, was wollte er nur schon wieder von ihm? "Gut, richte ihm aus ich werde so schnell wie möglich zu ihm kommen."

"Ja, Lord Yuan." Nickte der Engel und verschwand schnell wieder aus dem Blickfeld des Abtrünnigen.

Erst jetzt wagte es Yuan erleichtert aufzuatmen. Das war knapp! Nicht auszudenken wenn Ann in dem Moment bei ihm gewesen wäre! Doch dann stockte ihm der Atem, als er wieder zu dem Schaufenster sah. Ann war spurlos verschwunden.

"Ann? Ann!" Schrie Yuan und sah sich panisch um. Dieser verfluchte Engel! Er hatte ihn zu sehr abgelenkt.

Schnell sah Yuan in den Laden, doch auch dort war sie nicht. Nun lief er durch ganz Palmacosta und suchte nach ihr und mit jeder Minute die verging wurde er noch panischer. Immer wieder rief er nach Ann, doch er fand sie einfach nicht.

"Suchst du etwa das hier?"

Ruckartig drehte sich Yuan um und atmete erleichtert auf, als er Ann sah, die von Kratos getragen wurde. Erleichtert nahm er sie Kratos ab und drückte sie an sich. "Ann! Erschreck mich ja nicht noch einmal so, du kannst doch nicht einfach weglaufen!" Sagte er mit lauter Stimme.

"Tut mir leid Dad." Murmelte sie entschuldigend.

"Na, es ist ja alles gut gegangen." Meinte Anna lächelnd.

"Hallo Onkel Yuan." Rief Lloyd, der auf Noishe ritt, lachend.

"Hallo Lloyd. Aber was macht ihr hier?" Fragte Yuan nun leicht verwundert.

"Wir sind zufällig hier. Hätte nicht gedacht das wir uns so schnell wieder sehen." Lächelnd musterte Kratos Yuan, der immer noch leicht erschrocken aussah.

"Es ist aber gut das ich euch treffe, denn Mithos hat mich rufen lassen und ich bräuchte jemanden, der auf Ann aufpasst." Erklärte Yuan und stellte Ann wieder auf den Boden.

"Mithos?" Nachdenklich runzelte Kratos die Stirn. "Was will er von dir?"

"Das wüsste ich auch gerne." Seufzte Yuan. "Also?"

"Das geht natürlich in Ordnung, wir werden im Inn auf dich warten und am besten schon einmal mit bestellen." Nickte Kratos.

"Nicht notwendig, das mache ich schon selber und so lange wird es wohl nicht dauern. Passt einfach nur auf sie auf."

"Keine Sorge, uns wird sie sicher nicht so schnell weglaufen wie dir."

"Das will ich dir auch geraten haben Kratos!" Sagte Yuan mit gespielter Strenge und ging dann zu Ann in die Hocke. "Also Ann, du hörst schön auf das was Onkel Kratos und Tante Anna sagen während ich weg bin, verstanden?"

"Ja, Dad."

"Du sollst mich nicht so nennen Yuan!" Sagte Kratos und wurde leicht rot, während Anna kicherte und sich dann auch zu Ann runter beugte.

"Na Ann, möchtest du dir mit Noishe, Lloyd, Tante Anna und Onkel Kratos einen schönen Tag machen?"

"Ja!" Rief die Kleine begeistert und umarmte Anna, während Kratos einfach nur seufzte und sich mit der Situation abfand.

"Gut, dann wäre es abgemacht. Also, Tschüss." Verabschiedete sich Yuan von ihnen, froh zu wissen das Ann sich in guten Händen befand.

Kratos seufzte noch einmal als er weg war, setzte Ann aber dann lächelnd hinter Lloyd auf Noishe, was den beiden Kindern sehr gefiel.

"Wir sollten uns dann schon einmal Zimmer im Inn reservieren." Meinte er dann an seine Frau gewandt.

"Ja. Bist du sicher das wir nicht für Yuan gleich......?"

"Nur wenn sie schon so gut wie ausgebucht sind. Wahrscheinlich muss ich sowieso seine Laune ertragen wenn er bei Mithos war." Kratos hatte ein schlechtes Gewissen deswegen, weil er sich denken konnte das es wegen ihm war und Yuan nun dafür den Kopf hinhalten musste. Das hatte er aber eigentlich schon immer gemusst, denn da Kratos das Siegel von Origin war, hatte er ihm nicht schaden wollen.

Nun kamen sie aber im Inn an und Kratos reservierte sofort Zimmer für sie. Da Anna aber fand das es heute ein wunderschöner Tag war, gingen sie wieder nach draußen und zum Hafen. In der tat hatten sie es aber auch etwas einfacher, denn während sie einträchtig nebeneinander gingen, Händchen hielten und mal etwas Zeit für sich nahmen, passte Noishe gewissenhaft auf die Kinder auf.

So verging der Tag recht schnell und es wurde Abend. Während Ann, Lloyd am Hafen den Sonnenuntergang zeigte und ihm erklärte wie schön die Farben waren, begann sich Kratos langsam Sorgen zu machen. Eigentlich hatte er erwartet das Yuan in einigen Stunden wieder da sein würde, doch langsam wurde es bereits Abend. Wo blieb dieser verdammte Halbelf nur?

"Es wird langsam kühl Kratos." Meinte Anna nach einer Weile und sah ihren Mann besorgt an, der immer noch in den Himmel sah, oder zum Stadttor.

"Ja, du hast recht. Gehen wir rein. Lloyd, Ann! Zeit rein zu gehen!" Rief er die beiden zurück und sie kamen sofort.

"Kratos? Machst du dir Sorgen um Yuan?" Fragte Anna ihn auf dem Rückweg.

"Ja, etwas." Nickte dieser. "Ich traue Mithos nämlich nicht."

"Es wird ihm schon nichts passiert sein." Versuchte Anna ihn zu beruhigen, doch es gelang ihr nicht ganz, auch wenn er ihr ein Lächeln schenkte.

Als sie die Kinder am Abend dann zu Bett brachten, schien es Ann nichts aus zu machen das ihr Vater immer noch nicht da war. Die beiden wussten ja aber auch nicht das es Ann gewohnt war, wenn ihr Vater mal für ein paar Tage nicht da war. Brav ließ sie sich zu Bett bringen, nachdem Anna sie umgezogen hatte, denn Yuan hatte ihr noch schnell einige wichtige Sachen für die Kleine in den Arm gedrückt, bevor er gegangen war.

Auch Kratos legte Lloyd nun neben Ann, denn sie hatten nur ein Zimmer mit einem Doppelbett und einem Einzelbett reserviert, da sie ja angenommen hatten das Yuan rechtzeitig wieder kommen würde.

"Und nun schlaft gut ihr beiden." Lächelte Anna als sie, sie zudeckte.

"Gute Nacht Mami. Gute Nacht Daddy." Gähnte Lloyd schon schläfrig und schloss müde die Augen. "Ich hab euch lieb."

"Wir dich auch mein Schatz." Sagte sie liebevoll und gab ihm noch einen Kuss auf die Stirn.

"Gute Nacht zusammen." Murmelte auch Ann noch im Halbschlaf.

"Gute Nacht Ann. Träumt etwas schönes."

Dann löschte sie das Licht und ging ins andere Zimmer, wo Kratos unbeweglich am Fenster stand und starr hinaus sah.

"Kratos?" Fragte sie leise in die Stille und ging zu ihm hinüber.

Kratos aber bewegte sich nicht und starrte unentwegt aus dem Fenster hinaus. Erst als Anna ihre Arme um ihn legte, reagierte er.

"Machst du dir wirklich so große Sorgen um ihn, Liebling?" Flüsterte Anna sanft.

"Es ist nicht nur wegen Yuan. Mithos wird nicht eher Ruhe geben bis er mich gefunden hat und du wirst immer noch von Kvar gesucht. Wir werden niemals sicher sein..." Betreten sah er zu Boden. "Und Yuan muss das ganze ausbaden."

"Ich verstehe dich Liebling. Mir geht es ja nicht anders. Ich bin mir sicher er ist spätestens Morgen Mittag wieder zurück. Aber nun sollten wir ins Bett gehen, dadurch das wir ewig wach bleiben, wird es auch nicht besser."

"Geh du schon mal vor Anna, ich komm dann nach." Sagte er, während er sich zu ihr umdrehte und ihr einen Kuss gab.

"Na schön, aber komm auch." Mit diesen Worten ging Anna wieder ins andere Zimmer zu den Kindern um zu schlafen.

Kratos aber sah seufzend wieder aus dem Fenster. Gab es denn überhaupt nichts was sie tun konnten? "Wag es ja nicht, nicht zurück zu kommen Yuan! Ich will nicht auch noch für Ann sorgen müssen, ein Kind langt da schon voll und ganz!" Murmelte er in die Nacht.

Die ganze Nacht saß Kratos am Fenster und sah hinaus, doch Yuan kam einfach nicht. Als die Sonne langsam aufging, ging er ins andere Zimmer und setzte sich aufs Bett, damit es zumindest so aussah als hätte er geschlafen.

Es dauerte noch etwas, doch dann wachte Anna auf. "Kratos? Schon ausgeschlafen Liebling?" Fragte sie sanft.

"Ja." War die Knappe Antwort.

"Er wird schon noch kommen, mach dir keine Gedanken darüber."

"Du hast ja recht, aber....."

"Ich weiß schon. Leichter gesagt wie getan, nicht wahr? Ich geh dann mal Frühstück machen." Leise stieg sie aus dem Bett und ging in den Nebenraum.

Kratos sah ihr lächelnd nach. Das war etwas, was er so sehr an ihr liebte. Die Art und Weise wie sie einen aufmuntern konnte war einfach einzigartig bei ihr. Glücklich sah er sich den goldenen Ring auf seinem Finger an und fragte sich wie er ohne sie überhaupt hatte leben können. Dann sah er zu Lloyd, der immer noch tief und fest schlief und sein Lächeln wurde breiter. Auch dafür liebte er Anna über alles.

Nun viel sein Blick aber auf Ann, die ebenfalls noch schlief und er wurde neugierig. Leise stand er auf und ging zu dem Bett hinüber in dem die Kinder lagen und betrachtete sie genauer. Die blauen Haare hatte sie eindeutig von Yuan, da gab es keinen Zweifel. Ihre Augen waren grün, soweit er sich erinnern konnte, aber grüne Augen hatten ja sowohl Yuan, als auch Martel gehabt. Ihr Charakter ließ aber eindeutig auf Martel deuten. Diese fürsorgliche, liebevolle Art, war einfach einzigartig. Die lockere, aber gewissenhafte Lebensart dagegen hatte sie anscheinend wieder von Yuan.

Leicht seufzend schüttelte Kratos den Kopf. Immer noch konnte er nicht so recht glauben das dieses Kind wirklich existierte. Ann hätte es eigentlich nie geben dürfen, sie hätte tot sein müssen, bevor sie überhaupt leben durfte und doch lebte sie hier und jetzt. Für Yuan musste sie ein Geschenk des Himmels sein, ein lebendes Andenken an Martel.

Plötzlich begann sich die Kleine zu bewegen und blinzelte noch etwas müde mit den Augen. Dann gähnte sie und schlug die Augen vollends auf. "Morgen Onkel Kratos." Sagte sie lächelnd.

"Guten Morgen Ann. Hast du gut geschlafen?" Fragte Kratos sie.

"Ja, hab ich."

"Willst du noch weiter schlafen?"

"Nein, Frühstückszeit." Sagte sie, stand auf und lief zielstrebig in die Küche.

"Typisch Yuan. Kaum wach und schon mit vollem Einsatz in den Tag." Murmelte Kratos und musste an früher denken. Wenn Yuan da nicht gerade schwer verletzt, oder erschöpft gewesen war, war er der erste der wach gewesen war und niemanden mehr schlafen hatte lassen. Aufstehen, frühstücken und weiter ziehen, so hatte es bei ihm ausgesehen.

"Daddy!"

Schnell drehte Kratos den Kopf zu Lloyd, der inzwischen auch aufgewacht war. "Guten Morgen Lloyd. Na, hast du schön geschlafen?"

"Yay!" Rief der Kleine und sprang auf seinen Vater, gähnte dann aber noch.

"Bist du noch müde?"

"Ja."

"Aber deine Mutter ist sicher gleich mit dem Frühstück fertig. Wollen wir zu ihr gehen?"

"Ja."

Kratos schenkte ihm ein kurzes Lächeln, bevor er mit ihm in den Nebenraum ging, wo Ann gerade die Teller hinstellte und Anna letzte Vorbereitungen machte. Als Kratos, Lloyd in seinen Hochstuhl setzte, meckerte dieser sofort wieder, da Ann auf einem richtigen Stuhl sitzen durfte.

"Mein Stuhl ist doof!"

"Du musst noch etwas warten Lloyd, dann kannst du auch in einem richtigen Stuhl sitzen." Versuchte Anna ihn zu besänftigen, während sie ihm sein Essen hinstellte.

"Will mit Ann tauschen!"

"Nein, hier sitz ich!" Verteidigte Ann ihren Platz und begann gemütlich zu essen.

Das Frühstück verlief dann einigermaßen ruhig und so kam bald der Mittag. So langsam begann sich Ann dann doch Sorgen zu machen, denn bisher hatte ihr, ihr Vater zumindest eine Nachricht geschickt, wenn er doch länger weggeblieben war.

"Wo ist Dad?" Fragte Ann, während sie an Kratos Hose zupfte.

"Ich weiß es nicht Ann. Aber er wird sicher bald kommen." Versuchte Kratos sie zu trösten.

Ann versuchte sich dann etwas abzulenken, indem sie mit Lloyd und Noishe spielte, doch nach dem Mittagessen wurde sie richtig besorgt und war gar nicht mehr so fröhlich wie sonst, was Kratos und Anna sehr leid tat. Immerhin wuchs auch in ihnen die Sorge um den Halbelfen.

"Was hat Ann?" Fragte Lloyd irgendwann seine Eltern. Er war der einzige, der nicht verstand warum alle so besorgt waren.

"Sie vermisst ihren Vater." Erklärte Anna es ihm.

"Wo ist denn Onkel Yuan?"

"Genau das ist es was wir nicht wissen Lloyd. Er wird aber sicher bald kommen." Meinte Kratos, ohne es richtig zu glauben. >Wo steckst du nur Yuan?<

Auch Noishe spürte die bedrückte Stimmung und stupste Ann immer wieder an, um sie aufzuheitern und auch Lloyd versuchte sie nun etwas abzulenken. Als seine Eltern das bemerkten waren sie richtig stolz auf ihn, doch dann wurde es Abend. Die Situation war so schon schlimm genug, doch damit das sie noch schlimmer werden sollte, hatte keiner gerechnet...



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