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Little Things

Kleine Dinge sind verletzlich
von

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Bewegungen

Es war mitten in der Nacht, als jemand bei Naruto sturm klingelte. Noch im Halbschlaf fiel er fast aus dem Bett, wobei er Hinata beinahe mit sich gerissen hatte. Diese schaute verwundert Richtung Tür. Wer wollte so spät in der Nacht zu dem Chaoten? Der Blondschopf schlürfte gemächlich zur Tür, gähnte ausgiebig und öffnete die Tür.

„Was zum Teufel ist los?“, kam es schläfrig von ihm. Doch er wurde schlagartig wach, als da eine anscheinend sehr hibbelige Sakura stand.

„Sakura, geht’s dir gut?“, kam es sofort besorgt von ihm und er ließ sie eintreten.

„Ja ja, alles bestens!“, sie gestikulierte wild mit den Händen, „Ich wusste nicht, wo ich sonst hin sollte, ich konnte es alleine zuhause nicht mehr aushalten!“ Verwirrt musterte der Uzumaki sie, denn sie strahlte übers ganze Gesicht. Ohne noch irgendwas zu erklären, packte sie seine Hand und legte diese auf ihre schon große Kugel. In diesem Moment betrat Hinata den Flur und legte bei dem Anblick, der sich ihr bot, leicht den Kopf schief. Naruto schaute fragend zu Sakura, dann zu seiner Freundin. Dann spürte er einen deutlichen Tritt gegen seine Hand.

„Uah!“, entfuhr es ihm überrascht und zog kurz die Hand weg. Die Rosahaarige lachte: „Das ist der Wahnsinn! Hinata, komm her!“ Sie streckte der Hyuuga die Hand entgegen, die ihr lächelnd ihre reichte. Kaum lag Hinatas Hand am Bauch der Schwangeren, kam wieder ein Tritt. Fasziniert ließ die Dunkelhaarige ihre Hand auf dem Bauch der Uchiha ruhen.

„Wie wunderbar!“, wisperte sie gebannt. Sakura grinste breit: „Es ist schon die ganze Nacht so, ich musste es doch irgend jemandem zeigen!“ Wenn sie es schon nicht mit Sasuke teilen konnte, dann wollte sie es wenigstens mit Naruto tun. Um so mehr freute es sie, das sie auch der Hyuuga dieses tolle Erlebnis zeigen konnte.

„Es ist wirklich sehr aktiv.“, Hinata löste ihre Hand und schenkte Sakura ein Lächeln, „Danke, das wir es fühlen dürfen.“

„Wie lange wird es noch dauern, bis es kommt?“, fragte Naruto und dirigierte die Frauen ins Wohnzimmer, wo sie sich alle um den niedrigen Tisch setzten.

„Nicht mehr ganz drei Monate. Oh Gott ich bin so aufgeregt.“, nun schlug sie sich die Hände ins Gesicht, „Meine Mutter erzählt mir schon Schauergeschichten!“

„Was für Schauergeschichten?“, hakte der Uzumaki nach. Hinata ahnte es schon.

„Wie eine Geburt abläuft.“ Die andere Frau versuchte sie zu beschwichtigen: „Aber Kinder werden immer geboren und es passiert so selten etwas dabei.“ Die Rosahaarige seufzte: „Ja, das denk ich mir auch und ich werde garantiert nicht dran sterben, sonst wären wir Menschen ja schon ausgestorben, wenn es so schlimm wäre. Aber Angst hab ich dennoch.“ Sie ließ ihren Kopf leicht hängen. Sie wusste nicht mal, ob Sasuke dabei sein würde. Erst hatte sie daran gedacht, ihre Mutter um Beistand zu fragen. Aber diese trieb sie in den Wahnsinn mit ihren Geschichten und negativen Gedanken, das konnte sie nicht gebrauchen. Sie würde es alleine durchstehen müssen.

„Hat Sasuke dir mal eine Nachricht zukommen lassen? Irgendwas?“, wagte der Blonde vorsichtig zu fragen. Die Rosahaarige schüttelte den Kopf: „Nein.“ Ein Seufzen entfloh ihm. Er wusste, das es Sakura nicht gut tat, wenn er sich aufregte. Mittlerweile hatte er den Uchiha verstanden und versuchte, so gut es ging, ihn bei einigen Sachen zu ersetzen und seine Teamkameradin zu unterstützen. Für ihn war das ein selbstverständlicher Freundschaftsdienst. In doppelter Hinsicht, für Sasuke, sowie auch für Sakura. Doch innerlich fragte er sich, warum die beiden nicht einfach wie jeder andere auch eine völlig normale Beziehung und Ehe führen konnten. Wieso brachte es dieser Idiot nicht fertig, sich vernünftig wie ein Normalsterblicher von seiner Frau zu verabschieden? Und wie konnte er sie nur so kaltherzig direkt in ihrer Hochzeitsnacht verlassen? Sakuras Verständnis in allen Ehren, aber wenn er seinen Kumpel in die Finger bekam, würde er ihn zu Brei schlagen.

„Sakura, soll ich dich nach hause begleiten? Es ist immerhin halb drei in der früh.“, bot der Uzumaki ihr an. Doch die junge Frau winkte dankend ab: „Ich bin schwanger, nicht schwer krank oder alt. Ich werd mich weder verlaufen, noch werde ich unterwegs zusammen brechen.“ Sie erhob sich und nickte der Hyuuga kurz zu: „Tut mir leid, das ich euch aus dem Bett geworfen habe.“ Hinata lächelte verständnisvoll: „Kein Problem.“

„Dann noch eine gute Nacht euch beiden!“, noch immer strahlend verabschiedete sich die junge Frau und verließ die Wohnung. Naruto und Hinata blieben schwer seufzend zurück.

„Dieses Arschloch.“, murmelte der Blondschopf gereizt, „So stark sie auch ist, das hat sie nicht verdient.“ Seine Liebste senkte den Blick: „Es ist wirklich nicht einfach für sie. Fast den ganzen Tag allein in diesem Haus, ohne zu wissen, wann er zurück kommt.“ Nickend stimmte Naruto ihr zu.
 

Der Schnee schmolz und der Frühling hielt Einzug. Mit jeder weiteren Woche fiel es der Rosahaarigen schwerer, etwas im Haushalt zu machen. Manchmal kam sie sich schon fast faul vor und wollte dann voller Motivation etwas angehen, doch da ihr sehr schnell die Puste ausging, holte ihr Körper sie schnell zurück auf den Boden der Tatsachen. Und das hieß: sie hatte nur noch wenige Wochen, bevor das Kind kam. Der März war fast vorbei und morgen war ihr Geburtstag. Doch statt sich darüber den Kopf zu zerbrechen, ob und wie sie diesen feiern wollte, hatte sie ganz andere Probleme. Das Kind hatte noch immer nicht zeigen wollen, ob es ein Mädchen oder ein Junge war und Sakura hatte einfach keine Einfälle, was Namen betraf. Zudem sie auch nicht einschätzen konnte, was Sasuke wohl gefiel. Irgendwann war sie dazu über gegangen, seinen Stammbaum nachzublättern und die Namen zu studieren. Aber es war keiner dabei, der ihr zusagte.
 

Als der nächste Tag anbrach, lag die Rosahaarige lange im Bett und starrte die Decke an. Sie hatte nichts geplant und würde den Tag wohl so verbringen, wie die letzten Wochen auch. Lange im Bett liegen, ein bisschen Haushalt machen, sich auf dem Markt frisches Obst und Gemüse kaufen und sich zuhause eine Kleinigkeit kochen. Vielleicht würde sie sich heute zur Feier des Tages mal ein Stück Kuchen gönnen. Oder ein warmes Bad genießen. Das Leben als Schwangere wurde zum Ende der Schwangerschaft hin für sie unerträglich. Sie sehnte sich danach, so agil wie sonst auch durch den Wald stürmen zu können und auf eine Mission zu gehen. Aber nein, sie saß hier zuhause fest und durfte so gut wie nichts machen, worauf sie Lust hatte. Und sie konnte immer weniger machen! Sakura ahnte schon, das sie die letzten zwei oder drei Wochen nur noch rum saß oder lag. Ihre Freunde gaben sich alle Mühe, ihr Abwechslung zu bieten. Alle paar Tage kam jemand vorbei und hielt sie auf Trap. Mal war es Ino, dann kam Naruto, manchmal zusammen mit Hinata, manchmal kam die Hyuuga alleine. Sogar Choji, Rock Lee und Tenten hatte sie einmal zu Besuch! Aber fast am liebsten hatte sie die Besuche von Naruto. Er sorgte für so viel Trubel und Leben in ihrem Haus, das sie sich danach einfach nur unbeschreiblich gut und glücklich fühlte.

Sich einmal streckend warf sie ihre Bettdecke zurück und stand langsam auf. Auf den Rücken konnte sie schon lange nicht mehr schlafen. Meist taten ihr morgens die Schultern und das Becken weh, genau an den Punkten, wo sie seitlich drauf lag, wenn sie schlief. Vor der Schwangerschaft hatte Sakura nie mehr als von den üblichen klischeehaften Problemen erfahren. Übelkeit, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, komischer Appetit. Die Übelkeit hielt sich in den ersten drei Monaten bei ihr in Grenzen, meist morgens. Kopfschmerzen hatte sie nie, ihr Rücken tat vorallem im Beckenbereich weh, aber erst mit zunehmenden Bauch, was für sie aber auch Sinn ergab, sie schleppte ja bereits acht Kilo mehr mit sich rum! Hingegen hatte sie keine absonderlichen Essensgelüste entwickelt. Sie aß noch immer genau das gleiche und genau so viel, wie zuvor. Aber niemand hatte ihr gesagt, das man als Schwangere ständig mal musste. Sie hatte das Gefühl, ihre Blase hielt nur noch die Menge eines Eierbechers. Lächerlich. Manchmal stand sie sechs oder sieben Mal die Nacht auf, um auf Toilette zu gehen. Und sie war sich sicher, das all ihre Sinne wesentlich intensiver arbeiteten als früher. Wenn Naruto sie besuchte, konnte sie ganz genau riechen, welche Ramen er knapp vor seinem Besuch gegessen hatte. Sie hatte früher nicht mal gerochen, das er überhaupt vorher essen war! Sie hörte jedes noch so kleinste Geräusch, weswegen sie schon fast mehr als dankbar war, im total leeren Uchiha-Viertel zu wohnen. Es gab nur eine Katze, die sie gerne des nachts in den Wahnsinn trieb. Deren Gejammer mitten in der Nacht machte sie fuchsteufelswild. Einmal war sie so sauer, das sie ein paar Wurfsterne nach dem krakelenden Tiger geworfen hatte. Danach herrschte wochenlang Ruhe.

Gemütlich tapste sie vor sich hin ins Bad und machte sich frisch, bevor sie in ihre Kleidung schlüpfte. Wie war sie nun dankbar, mit Ino Kleider gekauft zu haben! Sie waren so leicht anzuziehen und es drückte nichts am Bauch. An den kälteren Tagen hatte sie gerne eine bequeme Hose angezogen, aber es wurde immer anstrengender, diese anzuziehen. Das waren dann auch Momente, in denen sie Sasuke verfluchte. Er stolzierte irgendwo in der Weltgeschichte rum, konnte sich frei bewegen und hatte keine Langeweile. Liebe und Verständnis hin oder her, er würde sein Fett noch weg kriegen, wenn er wieder zu ihr kam.

Ein Klopfen unterbrach ihre Gedanken. Es klang irgendwie merkwürdig, spitz und doch dumpf. Sie verließ das Bad und ging die Veranda entlang und staunte nicht schlecht. Vor ihr auf dem dunklen Holz saß ein großer, brauner Falke, der gewitzt immer wieder mit dem Schnabel auf den Boden klopfte. Was hatte das Tier denn vor? Dann bemerkte sie einen kleinen Zettel, angebunden an den Fuß des Tieres. Vorsichtig näherte sie sich dem Tier und hielt ihm die Hand hin. Der Vogel legte den Kopf schief und schien ihrem Arm zu betrachten. Ohne Vorwarnung schlug er mit den Flügeln und landete mit einem kleinen Hüpfer auf ihrem Unterarm. Überrascht von deiner Aktion, schaute die Rosahaarige dem Tier erstmal gebannt in die Augen. Der Schnabel sah schon ziemlich scharf aus und so fühlten sich auch die Krallen an, obwohl der Vogel sich mit diesen doch sehr sanft an ihr festhielt.

„Darf ich dir den Zettel abnehmen?“, fragte sie leise. Als hätte er sie verstanden, krächzte er einmal kurz. Mit der anderen freien Hand löste sie das Papier von seinem Bein, aber nicht ohne dabei auf seinen Schnabel zu achten. Kaum war der Zettel ab, spannte er die Flügel, hüpfte von ihrem Arm auf die Veranda und flog davon. Etwas merkwürdig kam ihr das schon vor. Sie entfaltete die Nachricht, die ziemlich kurz ausfiel. Herzlichen Glückwunsch. Sie hob eine Augenbraue. Doch dann wurde ihr warm ums Herz. Ihr wurde klar, wer ihr da Geburtstagswünsche geschickt hatte. Er hatte sie nicht vergessen und allein diese Tatsache machte sie unglaublich glücklich. Sakura drückte die kleine Notiz an sich und schloss die Augen, um den Augenblick der Freude auszukosten. Ein schöneres Geschenk hätte sie nicht kriegen können. Ein sanfter Tritt in ihrem Rippenbogen holte sie zurück in das hier und jetzt. Sachte strich sie über ihren Bauch und drückte leicht mit einer Fingerspitze dahin zurück, wo ihr Kind zugetreten hatte. Das Kind trat wieder zurück. Dieses Spiel spielten sie öfter am Tag. So ging es einige Male hin und her, bis das Kind in ihrem Bauch scheinbar wieder einschlief. Das Kind hatte sich bis jetzt noch immer nicht zeigen wollen. Hätte sie gewusst, das der Falke von Sasuke war, hätte sie den Vogel wahrscheinlich festgehalten und ihm gleich eine Nachricht für den Schwarzhaarigen mitgegeben. Sie wollte den Namen ihres Kindes nicht alleine aussuchen. Machte sich der Uchiha dazu denn gar keine Gedanken? Es wurmte sie sehr. Wie knapp vor der Geburt wollte er wohl zu ihr zurückkehren? Seufzend faltete sie den Zettel wieder zusammen und legte ihn in der Küche in eine Schublade. Je länger die junge Frau über seine knappe Nachricht nachdachte, desto unsicherer wurde sie in ihrem Glücksgefühl darüber.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Des-C-Kudi
2018-01-19T21:30:55+00:00 19.01.2018 22:30
Die Schwangerschaftssymptome sind so ausführlich beschrieben. ich nehme an, du bist selbst mama^^ Aber das macht das ganze gleich viel lebendiger, von einigen Dingen wie dem HCG Wert hatte ich vorher auch keine Ahnung. Man lernt immer mit Fanfiktions dazu :D:D
Antwort von:  Berrii
19.01.2018 22:33
Ja, ich bin Mama.... xD
<3
Von:  Stevy
2017-11-29T22:38:27+00:00 29.11.2017 23:38
Hast du schön beschrieben dies netten "kleinigkeiten" einer schwangerschafft 😂😂😂 vor allem der eierbecher vergleich... und die liege Punkte vom schlafen.
Mir war sofort wieder klar warum zwei Kinder völlig reichen 🤣🖒

Antwort von:  Berrii
29.11.2017 23:48
Ich hab das Gefühl meine Schwangerschaft zu verarbeiten xD
Wobei ich mich nicht einmal übergeben habe. Aber ich bin nachts auch ständig aufgestanden... Und ich habe die Woche mindestens 15 milchschnitten gefuttert. Nachts. Auf dem Rückweg vom Klo, bevor ich wieder ins Bett bin xD
Antwort von:  Stevy
29.11.2017 23:50
Ja ich fand's auch sehr niedlich zu lesen und musste direkt grinsen weil ich auch nicht eine Nacht durchschlafen konnte 😅😅
Antwort von:  Berrii
29.11.2017 23:56
....und als würde es danach besser werden xD'
Antwort von:  Stevy
29.11.2017 23:56
Nur das man dann nicht mehr so oft pipi muss 😁😁😁
Antwort von:  Berrii
29.11.2017 23:59
Bei mir war's dann eher so "Ah ich bin grade eh zwangsweise auf den Beinen, geh mal aufs Klo, dann kann dich das nicht aus dem Bett treiben" xD
Antwort von:  Stevy
30.11.2017 00:00
😅😅😅
Von:  Cosplay-Girl91
2017-11-29T21:47:50+00:00 29.11.2017 22:47
Tolles Kapitel :)
Sehr schön geschrieben.
Bin schon sehr gespannt wie es weiter geht.
Mach weiter so.
LG
Antwort von:  Berrii
29.11.2017 23:23
Danke dir :)
Von:  PrinzessinTsukino
2017-11-29T21:36:52+00:00 29.11.2017 22:36
Ihre Lage ist frustrierend :x

Supii Kapitel :3
Antwort von:  Berrii
29.11.2017 23:23
Danke <3
Von:  Sakura2100
2017-11-29T21:34:18+00:00 29.11.2017 22:34
Hmm muss echt hart für saku sein :/
Hoffe Sasuke schafft es vor der geburt zu kommen :((
Antwort von:  Berrii
29.11.2017 23:22
Die Realität ist auch nicht sehr nett ^^'


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