Das Orakel weiß alles
Plötzlich blieb ich erneut stehen: „Spürst du das auch Kyuubi?“ „Ja,“ flüsterte dieser, „Jemand ist dort.“ Ich nickte und bewegte mich nun leiser über die Bäumen hinweg. Vor einer Höhle sprang ich zurück auf den Boden. Ich versuchte mich auf das Chakra in der Höhle zu konzentrieren. Es war nur eine Person. Also konnte ich beruhigt hineingehen. Diese Höhle bestand aus einem langen Gang, der weiter unter die Erde führte. Am Ende dieses Ganges war Licht zu erkennen. Ohne große Eile ging ich tiefer in die Höhle hinein. Fast magisch von der Lichtquelle angezogen. Warum wollte ich unbedingt wissen, was mich dort im Licht erwartete? Was machte dieses Licht so besonders? Miene Schritte wurden nun schneller. Selbst bei Kyuubi konnte ich eine gewisse Anspannung merken. Ich wurde immer schneller. Als ich den Raum betrat, war ich ein bisschen außer Atem. Es war ein kleiner Raum. Man sah nur kahle Steinwände und in der Mitte eine Pfütze, in die in gewissen Abständen ein Tropfen Wasser von der Decke tropfte. Auf der mir, von dieser Pfütze, gegenüberliegenden Seite saß eine Frau. Sie hatte langes weißes Haar und trug eine Kimono. Jeden hätte diese Bild wahrscheinlich enttäuscht, aber nicht mich. Die Frau hob den Kopf und sprach: „Setz dich zu mir Naruto Uzumaki. Ich habe dich schon erwartet.“ Woher kannte sie meinen Namen? Was? Meine Beine bewegten sich wie von selbst. Vor dem Wasser blieb ich stehen und setzte mich gegenüber der Frau. Die Weißhaarige lächelte. Es war kein aufgesetztes, kein gespieltes Lächeln, sondern ein echtes, von Herzen kommendes Lächeln. Mein Herz machte einen Sprung. Es was so lange her, dass ich schon fast vergessen hatte, wie es war, so angesehen zu werden. Kyuubi schien leicht eifersüchtig zu werden, was ich aber ignorierte. Zu gebannt war ich von dieser Frau. „Du willst wissen, wer ich bin, habe ich recht,“ fragte die Weißhaarige. Ich öffnete den Mund um etwas zu sagen, aber kein Ton entwich meiner Kehle. Also nickte ich nur. Was war los mit mir? Die Frau lächelte: „Mein Name ist Kisha. Oder einfach das Orakel.“ Das Orakel? Ich hatte erst wenig über solche Wesen gehört und konnte mit dem Begriff nicht viel anfangen. „Aber das ist auch nicht wichtig,“ fuhr das Orakel fort, „Was du weist genügt. Und ich habe dich auch nicht hierher bestellt, um dir Unterricht zu geben. Ich will wissen, ob du deiner Aufgabe gewachsen bist und welche deine wirklichen Absichten sind.“ „Aufgabe,“ fragte ich verwirrt. Kisha lächelte auf diese Frage nur: „Ich weiß Naruto, dass du nie der Schwächling warst, für den du dich gabst.“ Ich zuckte zusammen und sag sie an. Sie wusste es? „Du hast alle getäuscht,“ erzählte die Weißhaarige weiter, „Deine wahre Macht verbergen, um alle zu täuschen. Den Schwachen zu mimen, um dann, wenn es keiner erwartet, zuzuschlagen. Nicht einmal der Kyuubi hat er bemerkt.“ Ich zuckre erneut. Woher wusste diese Frau das alles? „Ja, ich weiß viel über dich, Naruto Uzumaki.“ Sie schloss für kurze zeit die Augen, nur um mich dann noch durch dingender anzusehen: „Ich will es sehen. Zeig mir, was du all die Jahre gelernt hast, was sogar dem Dämon verborgen blieb.“ Ich nickte und stand auf. Für mich war es auf einmal selbstverständlich ihr dieses Jutsu zu zeigen. Es gab nur ein Problem. Hier gab es für diese Technik zu wenig Platz. „Kein Problem,“ kam er von Kisha. Sie hielt ihre Hand in das Wasser, schloss die Augen und schon begann der Raum sich zu verändern. Nun waren wir mitten in einem Wald. Ich musste lächeln. Genau das, woran ich gedacht hatte. Dieses Orakel war genauso allwissend, wie man es ihr nachsagte. „Ok, ich zeig es euch,“ sagte ich und wand mich dann an Kyuubi: „Jetzt hast du endlich mal einen Anlass, um Stolz auf mich zu sein, Vater!“ Von diesem kam ein schmunzeln. Ich konzentrierte mein Chakra in meine Augen. Ließ es sich dort eine Weile ausbreiten und öffnete meine Augen dann ruckartig. Meine Augen waren nun nicht mehr blau, sondern sahen aus, wie kleine Lavabällchen. Man konnte meinen, dass Lava um meine Pupillen fließen würde. Ich schloss die Augen wieder und machte ein paar Fingerzeichen: „Saru, uma, nezumi, tora, uma, tori.“ Hinter meinen Augenliedern knisterte es. Es war bereit: „Kaji no Jutsu!“ Meine Augen fingen Feuer und ich öffnete sie. Ein einziger Blick, das genügte. Dann hob ich das Jutsu wieder auf. Nun öffnete ich meine blauen Augen wieder und vor mir stand nichts mehr. Alles was bereits heruntergebrannt. Nur mir kann das Feuer nichts anhaben. Ich bin der Gebieter über das Feuer. „Das Feuer zum Dieser,“ flüsterte Kisha, „ein mächtiger Verbündeter. Aber es ist in deinen Augen ein sehr beeindruckendes Jutsu. Ein Blick deiner Augen und alles was dein Blick einfängt, geht in Flammen auf. Sehr gut, Naruto.“ Das Orakel machte einen Schlenker mit der Hand und wir standen wieder in der Höhle: „Du hast noch viel zu lernen. Aber du wirst es schaffen. Du wirst weitere Begleiter finden, die dir Treu unter geben sein werden. Du wirst mächtig werden. Oh ja, sehr mächtig. Finde deinen Weg, Naruto Uzumaki.“ Ich drehte mich um und ging. Oder eher tat diese mein Körper von selbst, wie so vieles, seit ich diese Höhle betreten hatte. Als mich draußen die Luft wieder umhüllt, konnte ich wieder richtig klar denken. Aus der Höhle drang erneut die Stimme des Orakels: „Komm bald wieder. Ich bin immer für dich da.“ Dann verschwand das Licht aus der Höhle und sie lag nun dunkel hinter mir. Erst jetzt machte sich Kyuubi wieder bemerkbar: „Naruto, ich bin stolz auf dich!“
