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Honto no Jibun

... mit deiner Hilfe
von

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Ein Spaziergang

Schnaubend ließ Neru sich auf ihr Bett fallen.

„Hast du DAS gehört? Das ist ja wohl mit Abstand die größte Frechheit hier. Dieses Diebespack war sicher nicht alles, ich wette da gibt es noch mehr von denen. Hast du gesehen wie dreckig die waren? Unzumutbar. Ich werde höllisch gut auf meine Sachen achten, hier sind sie bestimmt nicht sicher.“, fing sie an sich zu beschweren.

Amüsiert grinste Sasaki.

„Nun, dann gib gut Acht darauf. Ich für meinen Teil finde das alles schon sehr interessant.“

„Was war daran so interessant? Und vor allem, nicht einmal gebührend empfangen hat man uns!“

„Neru! Unterbrich mich nicht.“, für einen kurzen Moment klang Sasakis Stimme scharf, dann wurde sie wieder weich und er fuhr fort, dieses undurchsichtige Lächeln auf den Lippen.

„ Die ganze Szene war interessant. Äußerst vielsagend, um es nicht gleich so auszudrücken. Wir haben wesentlich mehr erfahren, als uns der Hauptmann sagen wollte.“

Neru legte den Kopf schief und sah ihren Bruder an.

„Kapier ich nicht.“, meinte sie.

Sasaki winkte ab.

„Ist ja auch egal. Jetzt lass uns ausruhen, vor uns liegt Arbeit enormen Ausmaßes.“

Das Mädchen lies sich zurückfallen und schloss die Augen. Keine fünf Minuten später schlief sie tief und fest.

Sie beobachtend saß Sasaki auf dem Bett daneben. Sie konnte wirklich nervig sein, seine kleine Schwester. Aber sie war nützlich.

Ganz besonders hier konnte sie ihm sogar verdammt nützlich sein.

Er wartete noch eine Weile, dann verließ er das Zimmer, das Gasthaus.
 

Gemütlich schlenderte er durch das Dorf. Es war angenehm, auch wenn geschäftiges Treiben auf dem Marktplatz herrschte. Sasaki mochte keine Menschenmengen. Daher war er kaum in der Stadt unterwegs, wenn er zuhause war. Die meiste Zeit verbrachte er ohnehin mit irgendwelchen Aufträgen, die er zumeist allein ausführte, soweit das möglich war. Ansonsten wanderte er oft und gerne durch unbewohnte und abgelegene Wälder. Im Anwesen der Familie verbrachte er normalerweise so wenig Zeit wie es ging. Das lag vor allem an Nerus Angewohnheit, an ihm zu kleben, sobald er nach Hause kam. Obwohl ihr nie passte, was er tat oder tun wollte und sie es als extrem langweilig bezeichnete, Zeit mit ihm zu verbringen, war sie andererseits auch selten soweit, dass sie ihn allein lies.
 

Er beobachtete die Leute, die an ihm vorbeihetzten um noch Besorgungen zu erledigen. Ihm fiel eine Gruppe junger Krieger auf, die beim Waffenschmied standen und auf ihn deuteten, während sie sich scheinbar über etwas aufregten. Einer der Krieger starrte ihn dunkel an. Nun wandte Sasaki sich ab, ging zu einem kleinen Platz etwas abseits.

„Sieh an, sieh an, wen haben wir denn da?“, murmelte er. Und wieder schlich sich ein amüsiertes Lächeln auf sein Gesicht.

Viele kannten dieses Lächeln. Diejenigen, die es auf dem Schlachtfeld zu sehen bekommen hatten, wüssten, dass dies alles bedeutete. Nur niemals etwas Gutes.
 

Interessiert sah er dem Stadtwächter zu, der den Zwillingen vom Morgen eine gewaltige Predigt hielt. Der Junge sah trotzig zur Seite und das Mädchen weinte nur. Oder noch immer. Wenn die Kleine tatsächlich so oft weinte, dann war sie womöglich sogar noch nerviger als Neru.

„Ihr seid der Stadtwächter hier?“, fragte Sasaki, löste sich aus dem Schatten des Hauses und ging direkt auf die drei zu.

Der Stadtwächter nickte nur und sah den Fremden verwirrt an. Allerdings schien ihm recht schnell zu dämmern, wer da vor ihm stand.

„Ein Schamane aus Chunjo, was? Ja, ich bin hier der Wächter. Aber ich glaube kaum, dass ich Euch von Nutzen sein könnte. Wendet Euch lieber an den Hauptmann, ich bin nur zu gewissen Teilen über Euer Aufgabengebiet informiert.“

Er sprach schnell und musterte Sasaki mit Misstrauen. Der lachte jedoch nur.

„Nun, diese beiden hier-“, er deutete auf die Zwillinge, „sind mir heute Morgen schon aufgefallen. Sagt mir, was habt Ihr nun mit den beiden vor?“

Der Junge sah nun zu ihm auf. Wieder war sein Blick voller Hass. Was bildete sich dieser Typ bloß ein? Glaubte er, er könne sich aus allem hier einen Spaß machen? Er kannte Sasaki nicht, wollte er auch gar nicht, aber er hatte ein äußerst ungutes Gefühl, was ihn betraf.
 

„Ja, nun.. die Anweisungen des Hauptmanns sehen vor, die beiden einer schnellen Ninja-Ausbildung zu unterziehen. Ihr wisst sicher schon, dass unsere Kampfkraft sehr geschwächt ist und durch die erhöhte Gefahr der Metinsteine können wir alles und jeden brauchen, der eine Waffe führen kann. Da werden diese beiden Taugenichtse sich sicherlich nützlich machen können.“

Ein wenig verärgert nickte der Stadtwächter bekräftigend zu seiner Ausführung.
 

„Wie es der Zufall will, sind meine Schwester und ich mit diesem Metinproblem betraut worden. Doch ich fürchte nur zu zweit werden wir dem nicht gewachsen sein. Zwar sind wir meisterhafte Schamanen, doch auch wir können Verstärkung gut gebrauchen. Der Hauptmann hat mir bereits zugesichert, uns Unterstützung zukommen zu lassen. Er meinte allerdings auch, dass er keine besonders große Hilfe im Angebot hätte. Und nun frage ich mich, ob es denn nicht möglich wäre, diese beiden hier mit uns zu schicken? Somit können sie tun, was ihnen aufgetragen wird und wir haben die Unterstützung.“

Sasakis kaltes Lächeln behagte dem Stadtwächter nicht. Schnell meinte er: „Ach, diese beiden sind doch noch Kinder. Sicher können sie an Eurer Seite nicht viel ausrichten.“
 

„Doch, genau das denke ich schon.“, unterbrach der Schamane, „ob man uns nun einen vertrottelten Krieger mitgibt, der nicht einmal genug taugt, die Kartoffeln vom Feld zu ernten, oder diese beiden, die ihr Handwerk erst lernen ist ohnehin egal. Nein. Es ist sogar besser. Dem vertrottelten Krieger können wir nichts mehr beibringen. Diesen beiden hier schon. Ich bin mir sicher, das ist eine gute Chance für die beiden, den Ärger den sie gemacht haben, wieder gutzumachen.“
 

Nachdenklich sah der Stadtwächter ihn an. Was dieser Chunjo-Schamane da von sich gab, ergab doch Sinn, oder?

„Nun, ich werde den Hauptmann von Eurer Idee unterrichten. Und jetzt muss ich diese beiden zu ihrem Lehrer bringen. Entschuldigt mich.“

Er herrschte die Zwillinge an, ihm zu folgen und ging.
 

Nun stand Sasaki allein auf dem Plätzchen. Ja, das hatte sich doch wirklich gelohnt. Spontane Ideen konnten ja schon verdammt gut sein, aber diese hier war brilliant gewesen.

Liebevoll, amüsiert, kühl, gehässig, hochmütig – Sasaki hatte eine ganze Palette an Lächeln parat, doch eines änderte sich nie. Seine Augen waren immer kalt. Doch jetzt war da dieses Funkeln. Und wieder was dies eines dieser Dinge, Sasaki betreffend, die nichts Gutes verhießen. Etwas das nur diejenigen sahen, die nicht mehr besonders lange am Leben blieben.
 

Er wandte sich ab, machte sich auf den Rückweg zum Gasthaus. Wenn Neru inzwischen aufgewacht war, würde sie wohl gleich ein ordentliches Theater veranstalten.
 

„SAA-SAAAAA-KIIIIIIIIIIIIIIIIII!!“

Er seufzte.

Natürlich war sie aufgewacht.

Neru kam ihm regelrecht entgegen gestürzt

„Wo warst du, warum hast du mich allein gelassen, was hast du getrieben, wieso warst du allein unterwegs?“ – und Kanonengleich feuerte sie ihre Fragen ab.

Er seufzte erneut. Nervige. Kleine. Schwester.

„Hab mich nur ein wenig umgesehen. Du hast so süß geschlafen, da wollte ich dich nicht wecken. Immerhin brauchst du die Ruhe wir werden viel zu tun haben.“

Neru schien beruhigt.

„Und, gibt’s irgendwas interessantes hier?“, fragte sie ihn.

Kopfschütteln.

„Ein paar vertrottelte Möchtegernhelden.“ Er lachte.

„Komm, lass uns essen gehen, Schwesterchen. Und wie wärs mit einer Partie Go hinterher?“

„Träum weiter. Als ob ich so was langweiliges noch mal spielen würde.“

„Angst, wieder zu verlieren?“

„NIEMALS! ICH ZEIG DIR WIE ICH GEWINNEN WERD!“
 

Die beiden grinsten sich an und setzten sich gemütlich an einen Tisch etwas abseits.

Während Neru die Speisekarte studierte, sah Sasaki sie nachdenklich an.

Sie wusste nicht was hier eigentlich vorging. Und er war sich auch nicht sicher, ob ihr Vater Bescheid gewusst hatte, als er sie beide hierher schickte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Chou
2011-05-07T14:57:45+00:00 07.05.2011 16:57
endlich bin ich dazu gekommen zu lesen X3
erstmal:
sehr schön geschrieben! hab angefangen zu lesen und konnte nimma aufhören >___<

bei einigen Texten hab ich mir das regelrecht vorstellen können wie ich das zeichnen werde *__* (nur dauert das noch länger XD")

bin auch gespannt was Sasaki sich da einfallen lässt mit den Twins ^_^
auch ob die beiden die selben Waffen führen werden XD (gibt ja Dolch und Bogen für Ninjas)
mal schauen was du dir da einfallen lässt =D

Greez


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