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Babysitter

mein Leben als Rotzbengel
von

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Reue und Schadenfreude

Am nächsten Morgen wusste Sasuke noch nicht, das es ein nervenaufreibender Tag werden würde.

So aber schlief er ruhig ein und wachte erholt auf, ohne davon zu wissen, dass ein rachsüchtiger Blonder und eine wahnwitzige Rosahaarige die Nacht für ihre Pläne genutzt hatten.

Sasuke musste heute wieder zur Schule, aber dann wäre endlich Wochenende. Das wollte er nutzen, um in der Bücherei nach einem Weg zu suchen, der ihn wieder zurück verwandeln würde.

Diese Scheiß-Kleinkind –Situation nervte ihn gewaltig.

Er war ein 16-jähriger im Körper eines Fünfjährigen, verflucht durch seinen großen Bruder. Nur weil der unbedingt einen Rächer brauchte, um ihn hinzurichten und Sasuke die letzten Monate kein Interesse mehr daran hatte.

Rache hier, Rache da, blabla, ständiges Kämpfen und neue Racheschwüre, ein unendlicher Kreislauf, der langweilig wurde…er hatte gedacht, er hätte endlich den Ausweg gefunden, sich wirklich an Itachi zu rächen: indem er ihm das verweigerte, was er wollte.

Aber stattdessen hatte sein Soziopathen-Bruder eine neue Lösung gefunden.

Seine Familiensituation war Therapie-würdig, aber darauf hatte er schon die letzten Jahre verzichtet. Jetzt brauchte er mit diesem Scheiß auch nicht mehr anzufangen.
 

Narutos Stimme hatte ihn geweckt und er rieb sich müde den Schlaf aus den Augen.

Als er aufstand, um sich die am gestrigen Abend vorbereitete Kleidung anzuziehen, stutzte er.

Das hatte er gestern garantiert nicht rausgelegt, das könnte er schwören.

Nicht bei dieser Farbauswahl.

Die kurze Hose war sanft pink getönt und das kleine T-Shirt war leuchtend grasgrün mit einem orangen Frosch drauf.

Stirnrunzelnd sah er sich um, suchte sogar im Wandschrank nach seiner weißen Hose und dem blauen Shirt, was er eigentlich hatte tragen wollen.

Wo waren seine Sachen?

„Naruto“ schrie er. „Was sind das für komische Klamotten?“

„Oh, die…“ Naruto trat ein, in einer Schürze gekleidet, weil er mit dem Vorbereiten des Frühstücks beschäftigt gewesen war.

„Ich wollte gestern die Sachen noch schnell frisch waschen, die rochen etwas muffig. Leider habe ich in den Stress zwei Fehler gemacht“ entschuldigte er sich mit nervösen Lächeln.

„Was für Fehler?“ Sasuke hatte ein schlechtes Gefühl.

„Ähh, bei den weißen Sachen hatte ich eine rote Socke übersehen. Und dann war ich so in Hektik, weil ich versucht hatte, was mit Bleiche zu retten, dass ich die dunklen Sachen zu heiß gewaschen habe, wodurch sie all geschrumpft sind. Ich habe deine Hose leider rosa gefärbt und deine blauen Shirts geschrumpft. Also habe ich dir eines meiner alten Kinder-Shirts rausgesucht, damit du heute was zum Tragen hast“ erklärte Naruto.

Empört krächzend Sasuke auf. „Das kann ich auf keinen Fall zur Schule tragen!“

Naruto zuckte unbeeindruckt mit den Schultern. „Entweder das oder nackt. Du gehst garantiert zur Schule. Mach kein Drama draus, ich besorge dir schnell was aus der Stadt. Heute Nachmittag kannst du dich wieder umziehen.“

„Die Hose ist PINK und das Shirt sieht aus als hätte es eine farbenblinde Person gekauft“ beschwerte sich Sasuke. „Es muss doch noch Ersatzkleidung für mich geben!“

„Hey, das war eines meiner Lieblings-Shirts in deinem Alter“ antwortete Naruto beleidigt. „Und nein, es gibt nichts mehr in deiner Größe außer einer weitere pinke Hose und pinke Shirts. Ich hatte gestern Waschtag, da wurde alles in die Maschine geworfen. Und wie schon gesagt: alles Blaue passt einer Puppe, aber nicht mehr dir. Ist doch nicht meine Schuld, dass du nur Kleidung in zwei Farbtönen wolltest.“

Sasuke klatschte sich gegen die Stirn. „Und bei wem hast du Waschen gelernt? Wie konnte das passieren?“

„Hmpf, leb du mal als alleinerziehender, berufstätiger Vater mit einer Rotzgöre“ sagte Naruto naserümpfend. „Das ist sehr viel Stress. Ich muss meinen Job, den Haushalt und dich bewältigen. Da passieren einem aus Schlafmangel ein paar Fehler.“

„Ich bin NICHT dein Sohn“ kreischte Sasuke.

„Ziehsohn“ berichtigte Naruto „und als dein Ziehvater befehle ich dir. „Zieh das an und frühstücke endlich“. Wir müssen bald los.“

„ICH WILL NICHT!“

Naruto rollte mit den Augen. „Uhh, da ist aber einer eitel. Was ist los, hast du Angst, dass jemand auf falsche Gedanken wegen deiner Sexualität kommt? Du geht’s in die Grundschule, niemand interessiert sich für deine Kleidung.“

„Die MÄDCHEN werden über mich LACHEN!“

„Hast du dich erst nicht kürzlich beschwert, wie nervig die Mädchen sind? Na, freu dich, jetzt hast du deine Ruhe“ lächelte der Blonde ihn hämisch an. Unbeeindruckt von Sasukes empörter Miene, drehte er sich um und verließ den Raum, um schnell seine Eierrollen zu retten, die auf dem heißen Herd kochten.

Schwer atmend starrte Sasuke auf die grässlichen Farben. Lieber würde er sich in ein Bettlaken einwickeln und als Toga-tragender Schüler in die Geschichte der Konoha-Akademie gehen.

Aber er würde so oder so auffallen.

Und wenn die Wahl nur auf pinkes Shirt oder Narutos Lieblings-Grasfleck verlief, hatte er gar keine Wahl.

„Ich sehe aus wie eine Kombination aus Seerose mit einem Frosch drauf“ sagte er angeekelt mit einem Blick in den Spiegel.

Selbst sein gutes Aussehen würde ihn da kaum retten.

Man würde sich fragen, wer diesen süßen Bengel so grauenhaft eingekleidet hatte, dann auf Naruto schauen und dann mit den Schultern zucken….Ah ja, der Kerl, dann ist alles klar.
 

„Na also, du siehst doch gut aus“ lobte Naruto ihn lächelnd, als Sasuke/Saru mit angesäuerter Miene in die Küche trat.

„Kein Kommentar“ knurrte der kleine Uchiha. „Sprich es nicht mehr an und gib mir mein Frühstück.“

„Tse tse, was ist das für ein Benehmen? Spricht man so mit seiner Mutter? Ach nein, ich bin ja der Vater. Spricht man so mit seinem Vater?“ fragte Naruto weinerlich und servierte ihm die ersten Eierrollen, während daneben schon eine Schüssel mit warmer Miso stand.

„Was ist gerade los mit dir?“ fragte Sasuke irritiert.

„Schlafmangel!“ antwortete Naruto breit lächelnd.

„Dagegen gibt es Pillen“ murmelte Sasuke und nahm einen Schluck von der salzigen Miso, die angenehm seinen Magen wärmte.

Wenigstens das Frühstück schien perfekt.

Sein Glas Orangensaft und eine Tasse grüner Tee standen bereit, dazu ein bekömmliches, sättigendes Frühstück, wie es ein junger Nina brauchte.

Mit seinen Essstäbchen griff er nach einer Eierrolle, um sie vorfreudig in den Mund zu schieben.

Doch anstatt salzig-wohlschmeckend, lag auf seiner Zunge ein ekelhafter süßer Geschmack.

Er spuckte die halbe Eierrolle aus.

„Uähh, hast du Zucker und Salz verwechselt?“ fragte er und trank schnell seinen Saft, um diesen Geschmack runterzuspülen.

„Nein, habe ich nicht, aber ich habe vielleicht eine Prise zu viel reingetan? Man muss etwas Zucker reintun, um den salzigen Geschmack hervorzuheben“ tat Naruto unschuldig.

Sasuke schob die Eierrollen enttäuscht von sich fort.

Schade, dabei sahen sie so gut aus.
 

Nach diesem furchtbaren Schritt in den Tag, musste Sasuke wieder an Narutos Hand durch die Straße gehen, auf den Weg zur Schule.

Öfters sah er dabei Passanten, die bei seinen Anblick schmunzelten. Seine Wangen wurden verlegen rot und er wagte sich nicht vorzustellen, wie die Blagen in der Schule ihn später aufziehen würden.

Eine Marktfrau fragte tatsächlich Naruto, seit wann er den Vater von einem so süßen Jungen geworden wäre. Vater und Sohn wären ja so ein süßes Paar.

Sasuke röchelte entsetzt.

Kaum waren sie am Schultor angekommen, als wie erwartete, die ersten Kinder bei seinem Anblick stutzen und dann belustigt grinsten.

Sasuke rümpfte die Nase und fasste einen Entschluss.

Es interessierte ihn ja eh nicht, was diese Gören über ihn dachten. Er war eigentlich älter und viel stärker. Sich verlegen zu winden, würde ihnen nur Futter für beleidigende Kommentare geben.

Nein, er musste zeigen, dass es ihn nicht interessierte, was er trug. Dass er sogar einen neuen Standard in Mode setzte.

Wer weiß, in wenigem Tage würde vermutliche alle so eine Kombi tragen, um ihn nachzueifern.

Er verließ Naruto, ohne sich zu verabschieden und ging schnurstracks mit erhobenen Kopf über den Schulplatz in seine Klasse.

Wie er gehofft hatte, hörte er es hinter sich zwar wispern, aber niemand sprach ihn auf seine Kleidung an. Die Kinder waren unsicher, wie sie darüber denken sollten und die meisten hatten sowieso keine Ahnung von Mode.

Wenn Saru, der neue Junge das trug, musste es ja cool sein.
 

Mit dem Uchiha-Stolz und seiner geübten eisigen Miene überstand Sasuke den letzten Schultag vor dem Wochenende. Keiner wagte es, sich über ihn lustig zu machen. Die unerfahrenen Kinder waren sich unsicher, ob er gerade den neuesten Schrei trug oder nur einen Unfall mit seinem Kleiderschrank hatte.

Und was, wenn Saru wütend wurde und sie verprügelte, schließlich war er der Stärkste?

Zufrieden verließ Sasuke den Schulhof. Solange er nicht an sich herabsah oder in eine Fensterscheibe schaute, konnte er die grässlichen Klamotten übersehen.

Doch als er bei Narutos Wohnung ankam in der Hoffnung auf ein warmes Mittagessen, wurde er erneut überrascht.

Im Flur stand ein fremdes Paar Schuhe.

Als er im Wohnzimmer ankam, sah er die Besitzerin der Schuhe, Sakura.

Sie und Naruto hatten auf den kleinen Couchtisch zwei kleine Sake-Schalen stehen, sowie eine geöffnete Flasche vom dem Reiswein, als ob sie etwas feiern würden.

„Ahhh, Saru, da bist du ja. Komm her, komm her, lass dir frohe Nachrichten überbringen“ strahlte die rosahaarige Frau ihn an.

Sasuke runzelte misstrauisch die Stirn.

War sie angetrunken?

Warum grinste sie so grenzdebil?

Aus Vorsicht setzte er sich lieber Naruto hin anstatt an ihre angebotene, freie Seite.

„Was gibt es denn?“ fragte er argwöhnisch.

Naruto und Sakura grinsten beide wie Blöde und sagten dann gleichzeitig: „Wir werden deine neuen Eltern!“

Höh!?

Fassungslos sah Sasuke sie an.

„Ich verstehe nicht“ stammelte er.

„Nun…“ Sakura räusperte sich und erklärte „ wir wissen leider immer noch nicht, wo und wer deine Eltern sind. Sasuke Uchiha ist verschwunden und sonst gibt es keinen Uchiha, bei dem du wohnen kannst. Naruto sollte nur ein Übergang sein und wurde heute gefragt, ob er dich für längere Zeit übernehmen könnte…“

Nun setzte Naruto ein, seine Miene war ein wenig betrübt. „Nun, Saru, du bist ein toller Junge, aber so viel Verantwortung auf einmal war mir etwas zu viel. Ich habe gezögert und Sakura hatte eine tolle Idee“ er strahlte sie lobend an.

„Wir dachten an eine Art Übergangsfamilie. Wir ziehen alle drei zusammen. Naruto und ich sind deine neuen Zieh-Eltern“ erklärte sie ihre Idee. „Du darfst mich sogar Mama nennen, wenn du es möchtest.“

„Oh ja und mich Papa, wenn du willst“ strahlte Naruto.

„Was! Aber…ich dachte, wir sind ein Männerhaushalt“ stammelte Sasuke erschrocken, der sich nicht furchtbares als Familienersatz vorstellen konnte, als seine beiden Teamkameraden.

Sakura mit ihrer schriller Stimme und herrischen Gebaren als seine Mutter und der verpeilte Naurto als Vater?!

Die beiden waren so ganz anders als seine gewohnten, aber leider toten Eltern. Die hatte alles im Griff gehabt, ihm ein Gefühl von Stolz, Schutz und Sicherheit gegeben.

Aber nun war er alt genug, um auch ohne Eltern zu leben, dank seiner langjährigen, einsamen Erfahrung.

Was brauchte er dann neuen Eltern und ausgerechnet DIE?!

„Ich…ich…“ hilflos stammelte er und suchte nach einer Ausrede.

Dummerweise gab es keinen Ausweg, denn er sah wie ein Kleinkind aus und wollte niemand die Wahrheit sagen.

Aber jetzt musste er es tun, er musste seinen Stolz runterschlucken und ihnen sagen „ICH bin SASUKE! Bitte helft mir!“

Denn wenn er es nicht tat, würde er plötzlich in einer Wohnung mit den Zweien zusammen stecken.

„Wo…wie sollen wir denn zusammen leben? Die Wohnung ist doch zu klein“ fiel ihm noch ein letzter Ausweg ein.

„Achh, keine Sorge“ lachte Sakura winkend ab. „Wir ziehen in das Uchiha-Viertel. Da gibt es genug Häuser. Irgendwie gehören sie ja auch dir.“

Naruto nickte. „Wir dachten an das hübsche Haus von Sasukes Eltern. Das ist noch recht ordentlich, weil Sasuke viel daran getan hat. Es ist wirklich groß.“

„Ja, groß genug für sogar eine sechsköpfige Familie und der Geizhals hat zuletzt ganz allein drin gewohnt. Wir werden alle seine Kleidung in die kleinste Kammer einlagern, dann können wir uns ausbreiten. Wir sollten dabei auch gleich die Küche renovieren, die ist bestimmt zwanzig Jahre alt“ machte Sakura gleich Pläne.

Sasuke blinzelte sie aus großen Augen an.

Was fiel ihr ein, über seinen Besitz zu bestimmen?

„Hm, die Zimmer sehen auch altbacken aus. Wir sollten auch gleich mal streichen“ schlug Naruto vor.

„Du hast Recht und ein Teil der Möbel kann man dann auch verkaufen. Von dem Geld können wir die neue Küche abbezahlen“ plante Sakura. Naruto sah sie beeindruckt an.

Sasuke war dagegen alles andere als erfreut.

Der Gedanke, wie jemand uneingeladen in sein Allerheiligstes trat, alles veränderte ohne zu fragen, liebgewordenen Erinnerungen wegschmiss…er fing an zu schniefen, langsam traten Tränen in seine Augen.

Er mochte es nicht, wie gerade ihm entglitt. Er war es gewöhnt, die Kontrolle zu behalten und nun sollten andere wieder über sein Leben bestimmen.

Die zwei Großen hörten sein Schluchzen und hielten im Gespräch inne. Mit großen Augen sahen sie auf den kleinen Jungen, aus dessen großen Kulleraugen langsam immer mehr nasse Perlen rannen.

„Ich will niiiiiiicht“ schluchzte Sasuke und rieb sich eilig über die Augen, um den Tränenfluss zu stoppen, was aber nur dazu führte, sie mehr zu reizen, wodurch sie noch mehr tränten.

Er konnte sich nicht erinnern, wann er zuletzt so geweint hatte…ah ja, beim Massaker seiner Familie, aber da war er auch sehr schnell in Ohnmacht gefallen und hatte sich danach total leer und emotionslos gefühlt. Viel geweint hatte er nicht.

Nun aber war er wütend und enttäuscht und ängstlich.

Er wollte sich schreiend auf den Boden werfen und mit den Armen und Füßen trampeln.
 

Naruto und Sakura hielten still und ließen den Jungen weinen.

Es sah so aus, als ob es das erste Mal seit Jahren war, dass er seine Gefühle so raus ließ und sie wollten ihn nicht stoppen.

Doch nach einer Weile des Schniefens konnte sich Sakura nicht mehr zurückhalten und nahm ihn in ihre Arme. Sie beschwerte sich auch nicht, als sie den nassen Rotz in ihrem Oberteil spürte, sondern strich dem Jungen behutsam über den Rücken.

Erst als dass Schluchzen leiser wurde, hörte sie auf und hob sein Kinn an, damit er in ihre Augen sah.

„Es tut mir leid, aber du bist noch ein Kind. Du weißt nicht, was gut für dich ist. Lass es die Erwachsene regeln. Du musst dir keine Sorgen mehr machen“ sagte sie in beruhigender Stimme, doch in ihren Augen lag ein lauernder Ausdruck. „Was das „Mama“ angeht, das überlasse ich dir. Ich bin ja auch noch zu jung, um so genannt zu werden. Das muss also nicht sein.“

Sasuke ließ betrübt den Kopf hängen.

Das war nicht sein Hauptproblem.

Er konnte nicht mehr, er hatte keine Kraft und keinen Stolz mehr, seine Arroganz war gebrochen.

Er griff in ihr Shirt, klammerte sich hilflos an seine Freundin und sagte leise.

„Ich bin Sasuke. ICH bin Sasuke Uchiha!“
 

Im Raum war eine unwirkliche Stille.

„Wie war das?“ fragte Naruto, in seiner Stimme ein harter Klang.

„Ich bin Sasuke Uchiha“ wiederholte Sasuke kleinlaut.

„Hm, das ist aber sehr schwer zu glauben“ sagte Sakura mit falschen Argwohn. „Das denkst du dir nur aus, weil du mich nicht als Mutter akzeptieren willst. Oh, du mein armer Kleiner, es wird schon alles gut“ rief sie theatralisch und drückte Sasukes Kopf zwischen ihren Brüste.

Er verdrehte die Augen und versuchte sich aus ihren Griff zu wehren.

„Doch, es ist wahr“ sagte er laut und sah seine Freunde ernst an. „Es ist Itachis Schuld. Er hat mich verflucht, weil er…weil er ein Arschloch ist. Ich dachte zuerst, es wäre eine einfache Verwandlung, aber ich kann das Jutsu nicht lösen. Es ist keine Tarnung, ich bin verjüngt.“

Seine Kameraden sahen ihn immer noch skeptisch an und eilig suchte er nach einem Weg, sie zu überzeugen.

„Frag mich, irgendetwas, was nur der echte Sasuke weiß. Zum Beispiel, von wem Naruto seinen ersten Kuss hat…“ schlug er vor.

„Das weiß jeder aus unser Klasse, der dabei zugesehen hat“ sagte Sakura trocken und Naruto röchelte an der Erinnerung.

„Nicht gerade eine gute Erinnerung“ flüsterte er.

„Ja, aber wusstest du, dass es Mädchen gab, die darauf stehen und am liebsten ein Foto gemacht hätten?“ erzählte seine Freundin. Naruto zuckte zusammen.

„Hah, aber ich bin der einzige, der weiß, dass Naruto nach salziger Misopaste und Fischrolle geschmeckt hat“ triumphierte Sasuke.

„Ach ja? Da der Kerl sich nur von Ramen ernährt, ist damit zu rechnen“ erwiderte die Rosahaarige unbeeindruckt.

„Äh, okay, was ist damit….damals auf der Brücke, im Nebel, im Kampf gegen Zabuza…ich hatte Nadeln im Hals und du dachtest, ich wäre tot. Du hast geheult und gesagt, wie sehr du mich liebst und ich nicht sterben soll“ erinnerte sich Sasuke.

Sakura wurde rot und sagte widerspenstig „Es ist allgemein bekannt, dass ich häufig meine Liebe gestanden habe.“

„Ja, aber das Detail mit den Nadeln in meinen Hals?“ widersprach Sasuke.

„Hm, überzeugt mich immer noch nicht“ unterbrach Naruto skeptisch. „Das kannst du von einem Bericht gelesen haben.“

„Von welchem? Kakashi hat die ganze Sache damals runtergespielt, damit die Dorfbewohner nicht wegen der B-Mission zahlen mussten“ erwiderte Sasuke mit neuen Triumpf.

„Punkt für dich“ gab Sakura zu. „aber warum sollte unser alter Freund Sasuke sich verstellen und uns nicht sagen, dass er verflucht ist? Warum sollte er lieber etwas vorspielen, anstatt um Hilfe zu fragen?“

Beschämt sah Sasuke auf seine Füße und spielte verlegen mit seinen Fingern.

„Weil…weil es sehr peinlich ist“ gab er zu. „Ich dachte, ich kriege das schon alles selber hin und in ein paar Tagen wäre der Spuk vorbei.“

„Ahhhh“ Unisono seufzten Sakura und Naruto auf. „DAS klingt tatsächlich nach Sasuke.“

„Ja, nach einem eitlen Sackgesicht, der glaubt, er kriegt alles hin“ fügte Naruto lächelnd hinzu.

„Nach dem arroganten Arsch, der immer alles besser weiß“ stimmte Sakura grinsend zu.

„Was wollt ihr hören?“ rief Sasuke empört aus und stampfte trotzig mit den Füßen. „Ja, ich gebe es zu. Ich war dumm und arrogant und hätte euch mehr vertrauen sollen. Aber wisst ihr eigentlich, wie peinlich es ist, so winzig zu sein?“

„Ach und deine Lüge hat alles besser gemacht?“ fragte Naruto trocken. „Es ist jetzt nicht mehr peinlich?“

Sasuke schniefte und schrie dann laut. „ES TUT MIR LEID! BITTE HELFT MIR!“

Sakura und Naruto warfen sich einen wissenden Blick zu und blieben ruhig.

„Was meinst du, Sakura? Sollen wir ihm helfen oder behalten wir das alles für uns?“

Sakura strich sich gespielt übers Kinn. „Ich weiß nicht, das ist doch die Chance, an das Uchiha-Vermögen dran zu kommen. Wenn wir seine Zieh-Eltern sind…wer wird schon einem kleinen Jungen glauben…“ sie grinsten hämisch auf Sasuke herunter, der nicht glauben konnte, wie fies und berechnend sich seine Freund verhielten.

„Das…das könnt ihr nicht machen…wir sind doch Freunde…“ stammelte er.

„Hm, aber Freunde vertrauen sich gegenseitig, hast du das immer noch nicht gelernt?“ fragte Naruto und in seiner Stimme und Augen war etwas Hartes zu spüren.

Sasuke erkannte, wie sehr er seine Freunde verletzt hatte und sank auf die Knie. Er beugte seinen Kopf in einen tiefen Seiza und verheilt sich unterwürfig.

„Ich werde so etwas nie wieder tun, ich verspreche es. Bitte verzeiht mir“ bat er kleinlaut.

Die beiden großen Ninjas sahen zufrieden auf den kleinen herab.

„Wir werden bestimmt mal großartige Eltern“ lachte Naruto „Wir können sogar Sasuke Uchiha etwas beibringen.“

„Das denke ich auch“ stimmte Sakura ihm grinsend hinzu. „Was meinen Sie, Kakashi-Sensei?“

„Es war wundervoll. So ergreifend, besonders wie er anfing zu weinen“ sagte eine Stimme hinter dem Vorhang. „Gut, dass wir seine Entschuldigung auf Band haben, die können wir uns jederzeit angucken.“

Mit großen Augen sah Sasuke dabei zu, wie sich hinter einer künstlichen Wand, die sich mit einem Knall auflöste, der Kopier-Ninja erschien. In seinen Händen war eine kleine Kamera. Er zwinkerte dem verblüfften Uchiha zu und deutete auf die Kamera.

„Ich mache dir natürlich auch eine Kopie, Sasuke, damit du dich immer an die heutige Lektion erinnerst.“

„Ich…ich verstehe nicht“ stammelte Sasuke. „Ihr hatte alles schon vorbereitet. Ihr WUSSTET…“ gut, dass er bereits auf den Boden saß, denn seine Beine fühlten sich wackelig an.

Mit großen Augen sah er das breite Grinsen seiner Freunde. Selbst unter Kakashis Halbmaske konnte man das Lächeln erahnen.

Naruto beugte sich zu ihm herunter und tätschelte ihm den Kopf.

„Ahhh, Sasuke, das kommt davon, wenn man jeden unterschätzt und sich selbst für den Klügsten hält. Wir wissen es schon eine Weile.“

„Ihr…ihr habt mit mir gespielt?! Habt meine Notlage ausgenutzt…“ rief Sasuke entrüstet, doch Sakura unterbrach ihn mit kalter Stimme.

„Sei vorsichtig, was du sagst“ warnte sie und würgte weitere Beschwerden ab. „Während du einen auf Kinder-Schauspieler gemacht hast, habe ich deine DNS analysiert und mit Hilfe von Tsunade ein Heilmittel erstellt. Itachi hat dich nicht verflucht oder ein Jutsu genutzt, sondern eine Art Gift“ erklärte sie und holte ein kleines Fläschchen aus ihrer Beuteltasche. Verlockend hielt sie es vor ihm hin.

„Sag schön „Bitte, bitte“ und dann bist du wieder ein großes Arschloch“ zog sie ihn auf.

„Ich habe mich doch schon entschuldigt“ knirschte Sasuke mit den Zähnen.

„Aber ich höre dich zu gerne betteln“ gab Sakura grinsend zurück. „Wir du zu meinen Füßen sitzt, so niedlich. Wie ein kleiner Hund. Ich verstehe wirklich nicht, warum ich dich zurück verwandeln sollte“ sie lachte finster hinter vorgehaltener Hand wie ein zweitklassiger Bösewicht.

„Bitte, bitte“ knurrte Sasuke. Sakura lachte nur.

„Komm, Sakura, jetzt ist es genug. Gib es ihn“ befahl Kakashi. „Wir waren sogar so nett und haben dir frische Kleidung mitgebracht. Sie liegt in Narutos Schlafzimmer. Du musst nur das Gegenmittel trinken, einige Minuten warten und kommst dann zu uns raus.“

Endlich gab Sakura ihm das Fläschchen und eilig rannte Sasuke in das Zimmer.

Ohne zu zögern, schlucke er die bittere Flüssigkeit bis auf den letzten Tropfen.

Zuerst passierte nichts und seine letzte Hoffnung brach fast, aber dann wurde ihm warm und er spürte ein ähnliches Gefühl wie damals…

Sein Körper zuckte und brannte und schnell riss er sich die Kinderkleidung von Leib, bevor sie zu klein wurde. Dann streckte er sich in die Höhe, seine Glieder schmerzten, sein Blut brannte, aber endlich wurde er wieder größer, stärker. Seine Muskeln kamen wieder hervor, seine Hände wurden groß und kräftig. Er streckte sich, dehnte sich und genoss geradezu das heiße Rauschen seines Blutes.

Erst als er der Schmerz und das Pochen aufhörten, schien die Verwandlung zu Ende zu sein.

Er sah an seinen nackten Körper herunter, wobei ihn vor allem sein voll entwickeltes Glied erleichtert ins Auge fiel (endlich war er DA wieder einsatzbereit) und als er sich prüfend im Spiegel betrachtete, war er endgültig überzeugt.

Ja, das war sein Körper im richtigen Alter.

Erleichtert zog er sich seine Kleidung an, eine lange Hose und ein schwarzes Shirt, dazu passende Sandalen.

Kaum war er aus der Tür herausgetreten, als seine Kameraden auch schon klatschend losjohlten.

„Ahhh, da ist er ja wieder“ „Sasuke Uchiha ist wieder da!“

„Ach, seid still“ brummte Sasuke peinlich berührt.

Naruto lachte nur und reichte ihm ein Gläschen mit Sake zum Anstoßen. Ein weiteres Glas hatten auch die anderen in der Hand.

„Hier, endlich darfst du wieder was trinken“ grinste er.

Sasuke verdrehte die Augen, stieß aber mit ihn an und genoss das scharfe Brennen in seinem Rachen.

„Was willst du jetzt machen, Sasuke?“ fragte Sakura stirnrunzelnd. „Erzähl mir nicht, du gehst wieder auf Rachefeldzug gegen Itachi.“

„Auf keinen Fall“ widersprach Sasuke kopfschüttelnd. „Genau das will er ja. Nein, ich lasse es etwas ruhiger angehen und halte meine Augen offen für eine gute Gelegenheit. Vielleicht vergifte ich ja ihn auch.“

„Willst du ihn auch in ein Kind verwandeln?“ frage Naruto.

Wieder schüttelte Sasuke den Kopf. „Ich dachte eher an etwas anderes. Kannst du mir helfen, Sakura? Du hast sein Gift analysiert und ich möchte etwas Ähnliches.“

Seine Freundin zuckte mit den Schultern, war aber neugierig.

„Dann lass mal hören. Aber willst du das alleine durchziehen? Itachi vergiften…“

Sasuke sah seine Freunde bittend an. „Ich gebe es zu, ich krieg das alleine nicht hin. Würdet ihr mir alle helfen?“ fragte er schüchtern.

Es fiel ihm schwer, diese Worte auszusprechen. Zuzugeben, dass er Hilfe benötigte…

Doch seine Kameraden lächelten nur und nickten zustimmend.
 

Einige Tage später…

„KISAME!“

Kisame, der an den Resten seines Frühstücks saß, schaute von der Zeitung auf und runzelte die Stirn.

Er konnte sich nicht erinnern, jemals so eine panische Stimme von Itachi gehört zu haben.

Höchstens, wenn er mal im Badezimmer duschte und es keine frischen Handtücher gab…hm, aber er hatte doch gestern erst alles wieder aufgefüllt; das konnte also kein Grund zum Schreien sein.

Doch schon eine Sekunde später zeigte der Uchiha nicht nur ein untypisches panisches Gesicht, sondern auch…Brüste?

Kisame blinzelte und sah auf die halbnackte Gestalt, die im Türrahmen stand. Der untere Teil in einer schwarzen Hose bekleidet, der obere Teil fast nackt durch das dünnmaschige Netzhemd, wodurch man gut die hübschen Rundungen erkennen konnte.

„Kisame, ich habe TITTEN!“ rief Itachi entsetzt und berührte zeitgleich sein neuestes Körperteil. Diese Reaktion sagte dem Fischmann, dass Itachis körperliche Änderung nicht gewollt war und auch kein fehlgeschlagenes Verwandlungs-Jutsu.

Er legte die Zeitung beiseite und sah seinen alten Kameraden prüfend an.

„Itachi, gibt es da etwas, was du mir sagen willst?“ fragte er behutsam. „Bist du mit deinem Geschlecht nicht mehr zufrieden? Du kamst mir schon immer sehr weiblich vor…“

„WAS?! Du findest mich also unmännlich!“ rief Itachi entsetzt aus.

„Na, die seidigen Haare, diese langen Wimpern, die perfekte Haut…du willst mir doch nicht weißmachen, die wären natürlich“ zweifelte Kisame.

Itachi röchelte.

Schlimm genug, dass er in einen weiblichen Körper aufgewacht war, was ihm erst aufgefallen war, als er im Stehen pinkeln wollte. Nun sagte ihm der Fischmann durch die Blume, dass er den Uchiha schon immer sehr weiblich fand und er keinen großen Unterschied sah?

Itachi war wohlgepflegt und achtete auf sein Aussehen, war aber trotzdem ein MANN!

„Ich bin ein Mann und bin froh darüber. Das hier ist nicht gewollt“ rief er empört aus und strich über seinen verschlankten, neuen Körper.

Weg war sein Six-Pack, stattdessen eine zierliche Taille.

Anstelle einer trainierten Brust hingen da zwei Fettklumpen an ihm herunter.

Und da, wo einst unten ein stattliches Männerorgan hing, war nun…nichts, alles glatt.

„Oh Gott, menstruiere ich jetzt auch?“ flüsterte er panisch.

Kisame hob eine Augenbraue. „Soll das heißen, die Verwandlung ist …vollständig? Auch unter deiner Hose? Hast du was in deiner Hose?“ Interessiert sah er sein Gegenüber an und trank seinen Tee aus.

„Kisame, wie kannst du nur so verdammt ruhig sein?“ zischte Itachi. „Jemand hat sich in unser Versteck eingeschlichen und ein Attentat auf mich verübt. Ich bin in einen schwachen Frauen-Körper gefangen und habe keine Ahnung, was ich zu tun habe. Aber du trinkst Tee!? Bist du nicht beunruhigt?“

„Nö“ eiskalt schüttelte der Messerkünstler den Kopf.

„Wieso nicht?“ fragte Itachi irritiert.

Kisame entblößte sein Haifischgrinsen. „Weil nicht ich es bin, der hier mit neuen Titten herumläuft. Ich fand schon immer dass wir bei Akatsuki zu wenige Frauen haben. Und nun habe ich eine heiße Schnitte als Partnerin, nicht schlecht.“

„Vorsicht, Kisame, ich bin immer noch Itachi Uchiha“ knurrte der/ die Schwarzhaarige und zeigte drohend die Sharingan.

Kisame lachte.

„Was willst du jetzt tun? Mich umbringen? Die anderen um Hilfe bitten? Hast du nicht letztens ein Gift von Sasori gewollt? Der kann dir vielleicht helfen“ schlug er vor.

„Ja, du hast Recht, es ähnelt der Wirkung…Moment mal“ in diesem Augenblick verstand Itachi den Zusammenhang und wer für seinen Körper verantwortlich war.

„Sasuke“ knurrte er und ballte die Fäuste.

Kisames Grinsen wurde breiter. „Dein Bruder hat dich überlistet, aber anstatt dich umzubringen, tut er SOWAS?! Hui, ein Uchiha mit Humor, so was gibt es?“

„Klappe, Kisame, lass mich nachdenken. Wenn es ein ähnliches Gift war, dann kann mir tatsächlich nur Sasori helfen…Scheiße, der wird sich kaputtlachen“ stöhnte Itachi.

„Ach, Sasori doch nicht“ winkte Kisame ab. „Der hat doch keine Emotionen mehr. Er ist doch eine lebende Puppe. Der verzieht keine Miene.“

„Stimmt, du hast Recht“ erkannte Itachi erleichtert und sah wieder an sich herunter. „Verdammt, ich ziehe mir jetzt erst mal etwas Blickdichtes an und dann gehen wir los. Wir müssen Sasori finden.“

„Du meinst, DU musst Sasori finden. Ich kann ja solange hier bleiben und die Stellung halten“ berichtigte Kisame ihn gutgelaunt.

Itachi zeigte ihm beleidigt nur den Mittelfinger.

„Hm, ist das eine Einladung? Ich finde dich nämlich sehr heiß“ lachte Kisame.

„Du bist so ein verf****“ der Rest an Beleidigungen war schwer zu hören, weil Itachi eilig wieder in sein Zimmer rannte, um sich umzuziehen.

Kisame griff entspannt wieder nach seiner Zeitung. Hinter den hohen Blättern versteckte er sein gehässiges Grinsen.

Sasori war schweigsam und ließ sich von nichts beeindrucken.

Aber wenn Deidara, die Klatschtante davon erfuhr, würden es auch die andere Akatsuki-Mitglieder hören.

Jemand musste Deidara nur einen Tipp geben „Zufällig“ bei der Untersuchung hereinzuschneien und eine Kamera dabei zu haben.

Mann, das wäre ein Spaß.

Die Nuke-Nin hatten nur wenig zu lachen, daher sah Kisame es als seine Aufgabe an, der Tipp-geber zu werden.

Itachis cooles Image etwas aufzurütteln wäre eine lustig Abwechslung.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Scorbion1984
2021-05-23T18:44:30+00:00 23.05.2021 20:44
Armer Itachi ,nun ist er auf seinen eigenen Trick reingefallen .
Aber wer hat ihm das Gift verabreicht und wann ?
Tolle Geschichte .
Antwort von:  Rikarin
24.05.2021 16:23
Wie sie es geschafft haben, musste ich offen lassen.🤔
ich wollte die FF endlich mal beenden udn den Übeltäter auch bestrafen für eine Art Happy end


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