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Kein Vollmond heute Nacht

TezukaXYukimura
von

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Yukimura Seiichi lächelte leicht und wandte seinen Blick vom Mondkalender ab. Heute Nacht würde es wieder einen Vollmond geben, einen der wenigen Tage an dem er seinen 'Freund' sah.
 

Offiziell zusammen waren sie nicht, aber da beide ihre gemeinsame Zeit sehr genossen und ihren Treffen beziehungsweise einander treu waren, passte die Bezeichnung 'fester Freund' noch am besten.
 

Der Wetterbericht für das kleine Örtchen, indem sie sich immer trafen, sagte Regen an. Sein Lächeln wurde noch ein wenig breiter, als er sich davon überzeugte, dass es auch hier in Kanegawa Regen geben würde. Der Vollmond wäre also da, aber nicht zu sehen.
 

Wie lang machten sie das jetzt schon?

Wie lang schon ließen sie dem Wetter die Entscheidung?
 

---
 

Fast drei Jahre, wurde Tezuka Kunimitsu bewusst, als er in den Zug stieg.
 

Sie waren im dritten Jahr der High School, die Abschlussprüfungen rückten immer näher, dennoch nahmen sie sich immer wieder Zeit füreinander.

Am Anfang der High School hatten sie dieses 'Spiel' beschlossen, einfach weil sie nicht ausgelastet waren.
 

Sie hatten keine Gegner, niemand der ihnen ebenbürtig war. Gut, sie lieferten sich ab und an harte Matches, aber ein einziges? In einem Turnier? Ausschließlich in Tennis?
 

Manche mochten von Tezuka denken, das er von Tennis besessen war, aber nur weil er es sehr ernst nahm hieß das nicht das es seine Gedanken beherrschte.
 

Wenn er selbst ehrlich zu sich war, dann hatten sie eigentlich nicht vorgehabt dieses, für manche vielleicht absurd wirkende, Spiel so lange fortzusetzen. Sobald sie jemanden finden würden den sie lieben, dann wollten sie das alles beenden.
 

Womöglich suchte Yukimura immer noch, doch Tezuka hatte bereits aufgegeben. Es gab durchaus andere talentierte, interessante Menschen da draußen, dennoch war niemanden für ihn so wunderbar wie Seiichi.

Niemals würde er es wagen den blauhaarigen direkt beim Vornamen anzusprechen, denn so toll er ihn auch fand, so wenig konnte er ihn einschätzen. Und das letzte was Tezuka wollte war den anderen verschrecken, oder gar vertreiben.
 

Eine richtige Beziehung dagegen war ebenfalls undenkbar für ihn.

Yukimura übte eine Art Reiz des Unnahbaren auf ihn aus von dem er das Gefühl hatte, es würde einfach verschwinden wenn er es zu fest hielt oder es würde langweilig und stumpf werden.

Außerdem was da noch Pro-Tennis.
 

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Kurz rückte Yukimura seine Regenjacke zurecht, bevor er aus dem Zug stieg. Da er sich immer wahnsinnig auf ihre Treffen freute (Immerhin hatte er sich extra einen Mondkalender gekauft und die Voll- beziehungsweise Neumondnächte mit kleinen Herzchen versehen) lies er sich immer etwas Zeit bevor er zu ihrem Treffpunkt ging.
 

Das mag zwar unlogisch klingen, aber wenn er sofort hingehen würde, wäre er so aufgeregt, dass er nicht still sitzen könnte.

Er wollte vor Tezuka nicht wie ein aufgescheuchtes Huhn oder ein verliebtes Schulmädchen wirken. Außerdem konnte er es sich finanziell nicht leisten wegen zittrigen Händen jedes Mal eine zerbrochen Tasse zu bezahlen.
 

Kurz winkte er der älteren Dame beim Zeitungsverkauf im Bahnhof zu, bevor er seine Jacke erneut zurecht zog und auf die menschenleere, nasse Straße trat.
 

Die Dame hatte ihn einmal den 'Regenjungen' genannt, einfach weil er der einzige Mensch war der sich so über den Regen am Abend freute.

Sie sah bestimmt auch Tezuka jedes Mal ankommen, aber der wusste seine Gefühle größtenteils zu verbergen und geizte mit Lächeln.
 

Es machte Yukimura sehr viel Spaß immer neue Wege zu finden seinem 'Freund' eines zu entlocken. Erst zwei Mal hatte er es nicht geschafft, aber das war eine andere Geschichte.
 

Warum sie dieses Spiel spielten? Es hatte den perfekten Grad Unregelmäßigkeit in diesen regelmäßigen Treffen. Wenn immer alles gleich ablaufen würde, wären sie wahrscheinlich nicht mehr zusammen.
 

Das regelmäßige daran war der Zeitpunkt; sie trafen sich immer zu Voll- und Neumond. Der Treffpunkt war diese Stadt, relativ mittig ihrer beiden Heimatorte, außer sie machten extra etwas aus.
 

Alles Weitere entschied das Wetter für sie.

War die Nacht sternenklar beließen sie es bei einem Gespräch im Cafe und nahmen eine der späten Verbindungen zurück nach Hause.

Wenn der Himmel von Wolken oder Nebel nicht mehr richtig auszumachen war verlängerten sie ihren Aufenthalt für die ganze Nacht, nahmen sich ein Hotelzimmer, legten sich getrennt schlafen und fuhren morgens zurück.

Sollte es allerdings Niederschlag, egal welcher Art, geben, dann legten sie sich nicht getrennt schlafen...
 

Yukimura lief durch die Straßen der mittlerweile so vertrauten Stadt, bis sich die Dämmerung nicht mehr ignorieren lies. Tezuka saß bereits an ihrem Stammplatz, wie immer mit dem Rücken zur Tür.

Jener wusste das der Blauhaarige gern einen Überblick hatte und lies ihm deswegen diesen Sitz. Auch wenn er oft durch Regen und Schnee lief, krank war er deswegen noch nie geworden.
 

Nachdem er sich die Regenkapuze vom Kopf gezogen hatte ging er rüber zu ihrem Tisch, trat direkt hinter den Brillenträger und legte ihm seine kalten Finger in den Nacken.
 

„Es regnet.“ Meinte er in einem etwas freudigem, aber dennoch größtenteils neutralem Tonfall.

„Habe ich bemerkt.“ Tezuka wollte mit einer Hand nach seiner greifen, doch die zog er zurück, hielt sie sich vor den Mund und unterdrückte ein Kichern.
 

Es war doch zu amüsant wie unbeteiligt er klingen, aber gleichzeitig so ungeduldig handeln konnte.
 

Ohne einen weiteren Kommentar setzte Yukimura sich auf den freien Platz und wärmte sich die kalten Hände an dem warmen Capuccino den Tezuka, wie immer, bereits für ihn geholt hatte.
 

„Keine Lust zu reden?“ stellte er mehr fest als das er fragte, warf ihm einen viel sagendem Blick über die Tasse zu und nahm dann einen Schluck.
 

Perfekte Dosierung des Zuckers, für den Geschmack des Blauhaarigen. Das entlockte ihm ein weiteres Schmunzeln, als er den Zuckerspender nicht weit von der Hand des anderen entdeckte.
 

„Stimmt.“ Yukimura wollte gerade wieder die Tasse zurück stellen, hielt nach dieser Bemerkung allerdings kurz inne. Er blickte ihm lang durch die Brille an, bevor er die Tasse absetzte. Sein Lächeln fand er schnell wieder, wobei er zugeben musste, dass Tezuka ihn doch kurz geschockt hatte.
 

Jener hatte ihm noch nie offen ins Gesicht gesagt das er nicht reden wollte, aber er konnte sich schon denken was seinem Freund auf dem Herzen lag.
 

„Lass mich raten, du hast ebenfalls Profi-Angebote bekommen?“
 

Er bekam ein leichtes Nicken als Antwort.
 

Kein Wunder das Tezuka dann nicht reden wollte. Schon seit einiger Zeit mied er ernstere Themen an Regennächten. Scheinbar schien es dem Brillenträger zu verwirren, dass Yukimura immer noch lächelte, sprach also weiter.
 

„Wir können so nicht weiter machen.“
 

Da sein Gegenüber immer noch nicht aufhörte zu lächeln, rückte er sich die Brille zurecht und wollte zu noch einem weiteren Satz ansetzten, doch der Blauhaarige war schneller.
 

„Der Meinung bin ich auch, also wie sollen wir unser Spiel umgestalten?“
 

Na bitte, heute war es wieder einfach gewesen Tezuka ein Lächeln zu entlocken.
 


 

Ich hoffe wirklich das Conzi-chan (und alle anderen die das hier lesen) sich freuen, sonst freu ich mich nicht .__.

Gebetat und mit Absätzen versehen von Jitzu
 

Jahna



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  ko-neko
2008-12-25T19:57:14+00:00 25.12.2008 20:57
Ich finde die Idee genial und das nicht nur weil ich dieses Wetter liebe.
Ist einfach eine faszinierende Perspektive

Von:  Aryl
2008-10-12T21:20:34+00:00 12.10.2008 23:20
Ich darf mich Conzi-chan anschließen!
Eine sehr sehr tolle FF!
Mich hat dieses 'Spielchen' zwischen den Beiden auch total fastziniert und die Charaktere sind sehr schön getroffen!
Auch ich würde mir herzlichst eine Vorsetzung und Vorgeschichte wünschen, ich war richtig enttäuscht, als ich begeistert versuchte das zweite Kapitel zu finden und nichts da war...
*Sternchen auf Wange kleb*
Meisterstück!
*favo*
Von:  Caeldryn
2008-10-11T06:06:42+00:00 11.10.2008 08:06
Hach, eigentlich sollte ich mich fertig machen und zur Arbeit gehen, aber ich wollte dann doch lieber lesen~
Es ist süß und dir ist hoffentlich klar, dass dud as SO nicht stehen lassen kannst ^^ Ich wünsche mir eine Fortsetzung, ja eine Fortsetzung
*smile*
*umflausch*
Mir gefällt diese Idee. Ich finde das unglaublich faszinierend. Ich wünsche mir daher neben einer Fortsetzung auch eine Vorgeschichte. Wie kam es denn dazu. Das würde ich wirklich wirklich gerne wissen
*blinzel*
Wieso an Vollmond und Neumond, wieso diese überaus interessante Zufallswetterübereinkunft.
Ich danke dir auf jeden Fall für die FF ^^
*umknuddel*
*flausch*


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