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Step Into My World

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So dieses Kapitel ist etwas besonderes, es gehört wie die anderen nicht mit zur Step...Reihe sondern bezeichnet eine Rückblende in welche ich ja zuvor am Ende von Kap. 26 eingeleitet habe.
Witmen möchte ich dieses KApitel meiner lieben BetaLeserin MangaMaus85.
Danke, dass du immer so toll korrektur liest und ich freue mich immer auf deine Kommentare nach dem Korrektur Lesen. Deswegen macht es mich sehr nervös, dass du mir diesmal keins gegeben hast ;) Ich hoffe dieses "Sonder2Kapitel gefällt dir.

Viel Spaß beim Lesen wünscht eure Rally-chan Komplett anzeigen

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Memory

Memorys
 

Die Zukunft habe ich hinter mir. Nun freue ich mich über meine Vergangenheit.
 

Gerhard Kocher
 

Mit einem Lächeln sah die junge Frau auf ihren Sohn hinunter und sie konnte nicht anders als immer wieder Dankbarkeit und unendliche Liebe zu verspüren - für dieses Glück das ihr geschenkt wurde. Ihre zarten Finger begannen wieder damit den dickeren der beiden Fäden auf den Stoff zu legen um diesen mit einem viel feineren goldenen Faden zu vernähen. Diese Technik beherrschte sie im Schlaf und hatte sie schon so oft angewendet, dass sie nicht einmal mehr hinsehen musste. Der feine Faden tänzelte zwischen ihren Fingern hin und her, verschwand im Leinen und versenkte sich dann wieder. Ihre verstorbene Mutter meinte immer, dass sie ein besonderes Talent zum Sticken hätte und wie gerne würde sie ihr nun erzählen, dass sie recht hatte, dass Stunden und Nächte diesem Talent vorangegangen waren und es einst an verregneten und verschneiten Tagen nichts schöneres gab als diesem tanzenden Faden zuzusehen, welcher durch ihr Tun Farben und Bilder erschuf.

Langsam konnte man das zarte Blumenmuster erkennen welches sich auf dem feinen Leinenstoff abzeichnete. „Mama, weiter.“ Sie sah wieder zu ihrem zweijährigen Sohn hinunter, welcher fröhlich einen Takt mit seinen Händchen klatschte.

„Du hast gesummt.“ Nun blickte sie auf und wandte ihren Kopf zu ihrem Mann, der in der Tür stand, sich seine Krawatte band und sie liebevoll anlächelte. Als sie sich kennenlernten, da wussten es beide, sie gehörten zusammen, hatten sich gesucht und gefunden.

„Nicht wahr Mamoru. Mama hat gesummt.“ Er kam näher und strich seinem Sohn über den Kopf, bei diesem kleinen Ritual kicherte der Junge und griff nach der Hand seines Vaters um sie mit seinen kleinen Fingern festzuhalten

„Eine sehr schöne Melodie, die mir sehr bekannt vorkommt.“

„Wirklich? Das ist mir nicht aufgefallen.“ Überrascht über sich selber wandte sie sich wieder ihrer Stickerei zu. „Was glaubst du Mamoru? Vielleicht möchte Mama tanzen bevor Papa zur Arbeit geht.“ Quickend vor Lachen rollte sich der kleine Junge auf dem Boden, als sein Vater ihn zu kitzeln begann. „Ja Mama tanzen!“

„Nein, Mama möchte nicht.“ gab sie gespielt ernst zurück und legte ihren Stickrahmen bei Seite nur um sich im nächsten Moment von ihrem Mann hochziehen zu lassen und in seinen Armen zu liegen. „Habe ich dir eigentlich schon gesagt wie sehr ich dich liebe?“ Sie lehnte sich an ihn und Strähnen ihrer schwarzen gewellten Haare fielen ihr ins Gesicht. Die Wärme seiner Brust und sein Herzschlag ließen sie das ungute Gefühl in ihrem Herzen vergessen, was sich mit jedem Jahr deutlicher bemerkbar machte.

Lachend drehten sie sich im Kreis, während er diese Melodie summte, zu der sie schon so oft getanzt hatten. „Mamoru sieh genau zu, so behandelt meine eine Dame.“ Die junge Frau lachte, drehte sich mit ihrem Mann und lächelte verschmitzt. „Ja Mamoru achte genau darauf. Denn dein Vater weiß es am besten – viele Frauenherzen hat er schon gebrochen.“

Er begann zu lachen und versuchte einen Rotschimmer zu überspielen, indem er sie herumdrehte. „Ach ja. Aber trotzdem habe ich dich schon zweimal erobert. Also spricht es wohl für mich und meinen Charme.“ Nun lachte sie fröhlich auf, löste sich aus seiner Berührung und ging einige Schritte tanzend zurück, während sie sich um sich selbst drehte. „Also erstens habe ich dich erobert. Einmal mit einem Pfeil der dich fast ins Herz getroffen hat.“ Sie hob einen Finger und dann einen zweiten. „Und das zweite Mal mit einer Degenspitze, weil du mir beweisen wolltest wie gut du fechten kannst.“ Mit einem Grinsen überbrückte er die Distanz zu ihr, hob sie hoch und sah seiner hübschen jungen Frau ins Gesicht. Ihr blaues Sommerkleid schmiegte sich perfekt an ihren Körper und unterstrich nur ihre leuchtenden blauen Augen und ihr wundervolles schwarzes Haar. „Ja das stimmt. Aber deswegen hast du mein Herz immer sofort erobert.“ Als er sie das erste Mal gesehen hatte, wusste er, dass er sein Leben lang nur nach ihr gesucht hatte, dass sie alles war was er je wollte und wollen würde.

Lächelnd und etwas aus Atem ließ er sie hinunter und küsste ihre Handinnenseite. „Wir sehen uns heute Abend. Und ich liebe euch.“ Seine dunkelblonden Haare waren etwas zerzaust und lagen wirr um seinen Kopf, während seine braunen Augen auf seinen Sohn gerichtet waren. „Du passt mir auf deine Mutter auf, hörst du?“ Mit väterlicher Liebe drückte er seinen Sohn, strich ihm durch die pechschwarzen Harre und freute sich über diese strahlenden blauen Augen die ihn ansahen. <Das Ebenbild seiner Mutter> dachte er nur, entließ ihn aus der Umarmung und sah sie an und wieder konnte er nicht anders als sie an sich zu ziehen und sie zu küssen.
 

Ihr Mann war nun schon seit einigen Stunden weg und die warme Mittagssonne schien durch die offene Tür zum Garten ins Wohnzimmer. Der Geruch von Blumen durchflutete das kleine Haus und ein Windspiel unterstrich mit einigen leisen Klängen das Gezirp der Grillen. Noch immer stickte sie und warf hin und wieder einen Blick zu ihrem Sohn, der Bilder malte und ab und an im Garten verschwand um anschließend mit Blumen, Blättern, Käfern und einigen anderen Dingen wieder kam. Sie hatten Glück gehabt, dass sie genau dieses Haus gefunden hatten. Es war einfach perfekt und nach dem Kauf mussten sie vieles selber machen, weil das Geld nicht gereicht hatte um Handwerker einzustellen, aber sie hatten es geschafft. Es war ein klassisches japanisches Haus, ihr kleines Haus, ihr Paradies.

Zwar lag das Haus knapp 30 Minuten außerhalb von Tokio, aber das machte ihnen nichts. Für sie und ihre kleine Familie war es einfach perfekt.

„Noriko-san?“

Noriko sah auf und erkannte sofort, dass es Fr. Kasuragi war, die sie rief. Ruhig legte sie ihre Stickerei beiseite und betrat die Veranda, einen Moment lang musste sie die Augen zusammen kneifen um nicht von der Sonne geblendet zu werden. Dann huschte ihr Blick zu dem kleinen mit Bäumen bewachsenen Tor, das ihren Garten mit dem der Nachbarn verband. Die vorherigen Besitzer waren mit den Kasuragis verwandt, weswegen sie sich diese Möglichkeit angeschafft hatten um nicht immer um das Haus herum gehen zu müssen. Mamoru stand am Tor und lachte hell auf. „Mama!“ er winkte Noriko zu und wandte sich dann wieder Fr. Katsuragi zu. Sie war eine kleine Frau Ende 60, aber in ihren Augen konnte man noch immer das junge stürmische Mädchen von einst erkennen. Ihre grauen Haare hatte sie zu einem Zopf geflochten, und noch bevor Noriko in Sichtweite war, reichte sie dem kleinen Jungen vor ihr eine kleine Tüte mit Zuckersternen und legte verschwörerisch die Finger auf den Mund. „Das ist unser Geheimnis.“ Wisperte sie leise. Mamoru nickte nur und versteckte die kleine Leckerei schnell in der Brusttasche seiner Latzhose, bevor er die warme Hand seiner Mutter spürte die ihm sanft über den Kopf strich und ihn anlächelte.

Sie beugte sich zu ihm hinunter und küsste ihn sanft auf die Stirn, bevor sie sich der Dame hinter dem Tor zuwandte.
 

Seijiro Lenjier
 

„Du lässt dir von ihr auf der Nase herum tanzen. So geht das nicht. Deswegen waren deine Mutter und ich gegen eine Heirat mit einer Gajin. Sie hat keinen Respekt vor dir und versteht nicht wie wichtig es ist, dass du hier in Japan bist. Sprich endlich ein Machtwort.“

„Ja Vater.“ Gab ich nur zaghaft als Antwort und seufzte als er mein Büro verließ. Es war strategisch wohl unklug gewesen ihm zu sagen, dass ich mit Andrea wieder nach Deutschland gehen würde. Sie war strickt gegen einen dauerhaften Aufenthalt in Tokio und nachdem sie gestern Abend im Hotel in Tränen ausgebrochen war und sich weigerte bei meinen Eltern zu wohnen, weil sie dann ebenso gut in einer Löwengrube wohnen könnte, was ich für übertrieben hielt, hatte ich nachgegeben.

So langsam wurde es anstrengend, mit ihr und meinem Eltern. Dass ich mich entscheiden musste, war mir klar und eigentlich hatte ich gehofft, dass Andrea mitziehen würde, wenn ich ihr sagte, dass es für die Firma war, aber ihr Verständnis dafür hielt sich in Grenzen.

Wieso war sie bloß so anstrengend? Vielleicht hatten meine Eltern ja recht und es war unglücklich gewesen sie zu heiraten? Plötzlich war ich mir unsicher über die Entscheidungen der letzten Jahre.
 

Massanorie wurde auch immer anstrengender und wurde ihr immer ähnlicher, immer wenn wir stritten sah er mich böse an und ich durfte ihn nicht einmal mehr auf den Arm nehmen. Wenn ich strenger werden würde, vielleicht würde das ja helfen. Ich wollte nur das Beste für mein Kind und meine Frau – aber was war das denn? Ich war fast 30 Jahre alt und mein Vater machte deutlich, dass er nun mit Mitte 50 langsam doch auch mehr Zeit mit meiner Mutter verbringen wollte, gerade weil sie gesundheitlich etwas angeschlagen war. Ein Umzug in einen eher ländlichen Vorort von Tokio sollte Abhilfe schaffen.

Dann noch der Ärger wegen diesem Prozess. Wie konnte dieser undankbare Trottel auch nur interne Geschäftsdaten an die Konkurrenz verkaufen. Das könnte uns unter Umständen alles kosten was mein Vater so mühevoll aufgebaut hatte. Die Daten waren verloren, aber wenigstens den Prozess wegen Betriebsspionage wollten wir gewinnen, damit wir nicht aussahen wie die letzten Trottel.

Nachdenklich sah ich aus dem Fenster und fragte mich wie es nur weitergehen sollte. Ein Klopfen holte mich zurück in die harte Realität. Zum Träumen blieb eben nie Zeit. „Herr Lenjier?“ „Ja!“ giftete ich nur und rieb mir über die Schläfe. „Der Anwalt ist hier und würde gerne…“ „Lassen sie ihn schon rein und sagen sie Lenjier-sama Bescheid. Wir treffen uns im Konferenzsaal.“ „Soll ich den Anwalt dann auch sofort...“ „JA verdammt. Oder soll ich ihren Job machen?“ dusselige Kuh.
 

Ich packte meine Unterlagen zusammen und machte mich auf zum Konferenzsaal. Die Anwaltskanzlei meinte, sie würde uns ihren besten Mann schicken, das bezweifelte ich ja. Bevor ich den Konferenzsaal betrat blieb ich stehen und atmete noch einmal kurz ein und aus. Ich hatte diesen Mann eingestellt der uns so geschadet hatte, dementsprechend war mein Vater auch nicht gerade gut auf mich zu sprechen. Also musste ich wenigstens versuchen, dass dieser Anwalt mich nicht für einen unfähigen Trottel hielt. Bestimmt so ein alter Mann, mit Bart und Zigarre – aber als ich die Tür öffnete, sah ich mich kurz um, denn das konnte unmöglich deren bester Mann sein?! Der war bestimmt erst so alt wie ich, oder jünger!

„Guten Tag. Herr Lenjier, meine Kanzlei und ich möchte ihnen jegliche Unterstützung zusagen. Mein Name ist Chiba Alexander und ich bin ihr Anwalt. Machen sie sich keine Sorgen, jeder der beteiligten Parteien wird zu ihrem Recht kommen.“ Ich stand wie dumm da, schaute den jüngeren Mann an und auch wenn es unvorstellbar war, aber ich glaubte ihm das wirklich. Seine Stimme hatte eine beruhigende Wirkung und war angenehm. Ich legte meine Unterlagen auf dem großen Konferenztisch ab und musterte ihn. Großgewachsen, dunkelblonde Haare, ein markantes Gesicht welches trotz seiner jungen Jahre wirkte, als hätte er schon ein ganzes Leben hinter sich, – nicht verbraucht, aber eben so als ob er schon vieles gesehen und erlebt hätt – in seinen Augen lag ein Ausdruck voller Selbstbewusstsein aber nicht arrogant, eher so, dass man dachte, dass er alles richten konnte, ich konnte es gar nicht so wirklich erklären. Er trug einen beige farbenden Anzug, weißes Hemd und eine dazu passende Krawatte. Sofort dachte ich, dass es eine ungewöhnliche Farbe für einen Anzug war, gerade als Anwalt, aber irgendwie passte es zu ihm und unterstrich sein überzeugendes Auftreten noch einmal. Seine markanten Gesichtszüge erinnerten mich etwas an diese Portraits von Adligen die man oft in Galerien sah oder im Fernsehen. Er verbeugte sich und lächelte dezent, was seine weißen Zähne kurz entblößte.

„Lenjier Seijiro. Es freut mich sehr.“ nuschelte ich nur und verbeugte mich ebenfalls.

„Sind sie Japaner?“ Sein Name weckte in mir die Vermutung, dass es nicht der Fall war, dies würde bedeuten, dass mein Vater ihn hasste. Doch wieder lächelte der junge Anwalt. „Ja Herr Lenjier. Sicherlich irritiert sie mein Name. Eine kurze Erklärung dazu. Meine Mutter war Professorin für griechische Geschichte und hatte eine Vorliebe für die Geschichte von Alexander des Großen. Sie meinte, mit so einem Namen könnte man nur selber großes Vollbringen.“

Mit einem Nicken nahm ich es zur Kenntnis und wusste das ich aussehen musste wie ein blutiger Anfänger – wie ein kleiner Junge.

Tröstend war, dass mein Vater ebenso reagierte wie ich als er herein kam. Er suchte nach einem gesetzten alten Mann mit Zigarre, billigen Aftershave und fand ihn. Aber wie ich hatte er eine beruhigende Wirkung auf ihn und nach einigen kurzen Floskeln widmeten wir uns den Fall.
 

Andrea Lenjier
 

„Mama, bitte wein nicht.“ Mein Sohn drückte meine Hand fest und schmiegte sich an mich, als ich die Tür des Hotelzimmers hinter mir zuzog. Der Streit mit Seijiro hatte mich mitgenommen und dann auch noch das Ergebnis des Schwangerschaftstestes. Was sollte ich denn jetzt machen? Ich war doch erst 25 Jahre alt und schon wieder schwanger in einer fremden Stadt, in einem fremden Land, mit Menschen die mich ansahen als wäre ich das schreckliche Überbleibsel eines Reaktorunfalls und mein Mann erzählte mir, dass wir hier bleiben sollte, - wegen der Firma!

Was war denn mit mir? Zählten denn meine Wünsche gar nicht?

„Schon gut Massanorie. Mama weint nicht mehr. Wir fahren zu Papa, ja?“ Mein kleiner Sohn rümpfte jedoch nur die Nase. „Dann weinst du wieder. Dann will ich nicht zu ihm.“ Erschrocken sah ich ihn an. Ich hatte nie vorgehabt einen Keil zwischen die beiden zu treiben. „Ach du kleiner Dummkopf. Ich weine doch nicht wegen Papa. Sondern weil ich mich freue. Weißt du, du bekommst bald ein Geschwisterchen.“ Lächelnd ging ich in die Hocke und zog meinen fünfjährigen Jungen in eine feste Umarmung. Ich durfte nicht mehr weinen wenn er dabei war, oder mich mit Seijiro streiten. Wie dumm von mir, dass ich daran erst jetzt dachte. „Kannst du es denn zurück geben?“

Ohne zu wissen was er meinte sah ich ihn nun an. „Was?“

„Das Baby! Können wir es denn zurück geben wenn ich es nicht mag?“ Wieder kräuselte er seine Nase und sah mich forschend an.

Lachend drückte ich ihn wieder. „Ich glaube nicht, dass das geht.“ „Oh manno.“ Entfuhr es ihm nur, bevor er mich auch fest drückte und seufzte.

Als ich ihn endlich wieder los ließ, strich ich mir die Tränen aus den Augen, lächelte ihn fröhlich an und küsste ihn auf die Nase. „Mama... iiih...“ kam es nur von ihm, während er die Nase kräuselte und die Stirn in Falten legte. Das hatte er definitiv von seinem Vater. „Ich bin doch schon fünf Jahre alt und kein Baby mehr.“ Ich nickte und legte meine Hand auf seine Wange. „Massanorie? Du weißt das ich dich schrecklich lieb habe, oder?“ Seine grünen Augen musterten mich und schließlich setzte er dieses wundervolle schelmische Grinsen auf. „Ja Mama. Aber Oma sagt immer mich muss man einfach lieb haben. Du kannst also nichts dafür.“ Damit drückte er mir ebenfalls einen Kuss auf die Nase, griff nach meiner Hand und zog mich hinter sich her. Lachend stand ich auf und wir gingen zum Fahrstuhl. Meine Mutter verhätschelte ihn immer und ich wusste, dass ich auf ihre Hilfe zählen konnte, wenn sie erfuhr, dass ich wieder schwanger war. Aber ob sich Seijiro freuen würde wusste ich nicht. Wieder stiegen mir die Tränen in die Augen, doch ich schluckte sie hinunter und versuchte einzelne Ausläufer einfach wegzublinzeln. <Nie wieder. Nie wieder werde ich vor meinem Sohn weinen und vor dem Baby auch nicht.> Um meinen Gedankendang zu unterstreichen kniff ich die Augen fest zusammen und atmete ein-, zweimal tief ein und aus. „Mama!“ Ich zuckte zusammen und sah zu Massanorie hinunter. „Du drückst meine Hand zu fest.“ „Oh entschuldige.“ Stammelte ich nur und lockerte meinen Griff. „Musst du wieder weinen?“ Schnell schüttelte ich den Kopf und ich spürte wie sich einige Strähnen meines Haares aus meinem Zopf lösten. „Nein, nein. Ich dachte nur, dass du irgendwann zu groß bist um meine Hand zu halten und dann wirst du lieber die Hand eines netten Mädchens halten wollen.“ Wieder legte er seine kleine Stirn in Falten und verzog etwas angeekelt das Gesicht. „Mädchen sind doch alle doof. Und deine Hand werde ich immer halten Mama. Wenn ich groß bin, dann kümmere ich mich um dich. Weil du dann ja alt bist…“ er zögerte und sein Griff wurde stärker. „Dann kann Papa auch gehen und du musst nicht mehr weinen.“

Erschrocken sah ich ihn an – was war ich für eine schlechte Mutter, wenn mein fünfjähriger Sohn so etwas sagte.
 

Den Weg in die Firma von Seijiro schwieg ich bewusst, da ich Angst hatte das jedes Thema meinen Sohn vielleicht weiter von Seijiro entfernen konnte.

Mit einem Lächeln und den wenigen Worten japanisch die ich konnte, meldete ich mich unten an und obwohl ich die Blicke der Empfangsdame spürte, ignorierte ich sie und lächelte.

Vielleicht hätte ich doch ein anderes Outfit wählen sollen. Mit einer dreiviertel Jeans, einem Spaghettitop und einer Strickjacke war ich wohl nicht unbedingt die Vorzeige-Frau des Junior Chefs.

Nachdenklich sah ich mich in den Spiegelwänden des Fahrstuhls an. Wenn ich mich wenigstens nicht für die Chucks entscheiden hätte, sondern für flache Schuhe, dann hätte ich vielleicht nicht ausgesehen wie eine junge mittelose Ausländerin. Dann würden mir seine Eltern vielleicht nicht immer unterstellen, dass Massanorie nicht Seijiros Sohn sein konnte.

<Nicht schon wieder. Hör auf immer vor deinem Sohn zu heulen. Was bist du nur für eine bescheuert Mutter.> Mein Blick wanderte zu Massanorie welcher mich musterte. „Bald werde ich richtig rund sein Massanorie. Dann wirst du denken, dass ich dick bin.“ Lächelnd drehte ich mich wieder um und lehnte mich Rücklinks an die Fahrstuhlwand um seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes zu lenken.

Die Tür wollte sich gerade schließen, als sich eine Frauenhand dazwischen schob und sie sich erneut öffnete.

„Oh.“ War alles was ich flüsternd herausbekam, als eine attraktive Frau den Fahrstuhl betrat.

Sie war unglaublich hübsch und wirkte so elegant.

„Mama? Hast du Fieber?“ Massanorie drückte meine Hand und sah mich besorgt an. „Nein Schatz. Wieso?“ fragte ich nur und sah zu ihm. „Weil du ganz rot bist.“ Verlegen strich ich mir einige Strähnen aus dem Gesicht und wartete bis sich die Tür schloss. Aus den Augenwinkeln betrachtete ich die junge Frau genauer. Sie wirkte etwas jünger als ich und ich mochte ihr blaues Sommerkleid, welches ihr bis knapp über die Knie ging und am unteren Saum weiße Rosen aufgedruckt hatte. Erst als mein Blick am Saum des Kleides hängen blieb, bemerkte ich die Bewegung hinter ihren Beinen.

Als ich meinen Blick wieder hob sah sie mich lächelnd an. Sofort schoss mir die Röte ins Gesicht und ich stammelte eine Entschuldigung.
 

~~~
 

Als Alexander seine Frau angerufen hatte, war es ihm sehr unangenehm gewesen, aber er hatte wohl in seinem morgendlichen Spiel mit Noriko eine Akte liegen gelassen, welche er nun dringend brauchte. Mit einem neckischen Unterton hatte sie ihn aufgezogen, bevor sie versprach rechtzeitig da zu sein, so dass es nicht zu Unannehmlichkeiten führen würde. Die Sommertage in Tokio waren dieses Jahr besonders warm und nur ab und an konnte man einen leicht kühlenden Windhauch wahrnehmen. Noriko hatte diesen ungeplanten Ausflug zum Anlass genommen um mit ihrem Sohn danach zum Strand zu fahren oder eventuell auch nur auf einen Spielplatz. Leicht seufzend beugte sie sich zu ihm hinunter, er hatte in der Bahn nicht mehr im Buggy sitzen wollen und so lief er an ihrer Hand neben ihr her. Nun betätigte sie die Bremse am Buggy und nahm seine kleinen Hände in ihre. „Nicht ziehen.“ Mahnte sie liebevoll, bevor sie den kleinen weißen Sommerhut wieder richtig positionierte. „Sonst bekommst du Kopfschmerzen.“ „Mama, nein…“ Er zog seine Hände aus ihren hervor und zupfte wieder an dieser garstigen Mütze. Dass seine Mutter nicht verstehen wollte, dass sie ihn störte verstand er nicht. Hier an der Bahnstation war es schattig, was Mamoru den Anlass gegeben hatte seinen Unmut über den Hut kundzutun. Immer noch lächelnd löste sie die Schleife unter seinem Kinn und nahm den Sommerhut in die Hand. Seine schwarzen Haare waren etwas zerzaust, aber auf dem Gesicht ihres Sohnes lag nun ein glückliches Lächeln. Es war nicht so, dass Noriko einfach aufgab, aber sie wollte, dass er es verstand und da nützte es in ihren Augen nichts, wenn sie ihn zwang. Also stand sie auf, nahm ihn an die eine Hand und schob mit der andern langsam den Buggy vor sich her. Es war eine Menge los in Shinjuku. Überall liefen geschäftige Menschen umher und Noriko sah immer wieder zu ihrem Kleinen hinunter, welcher mit jedem Menschen ihre Hand fester drückte. Mamoru drängte sich eng an seine Mutter, weil er etwas Angst hatte. „Mama… rein.“ Er deutete auf den Buggy. Noriko blieb stehen, hob ihn hoch und setzte ihn in den Buggy. Sie küsste ihn sanft auf die Stirn und lächelte. Nun würden sie wohl auch viel schneller ankommen um Alexander die Akte zu bringen, aber sie kam nicht weit. „Mama?“ Noch immer hielt sie den weißen Hut in ihrer Hand. „Ja Mamoru?“ antwortet sie ruhig und doch sehr wissentlich. Er sagte nichts, sondern sie konnte seine Händchen sehen, die aus dem Buggy heraus lugten und nach etwas griffen. Sie hielt an und kniete sich vor den Buggy. „Meinst du, dass die Mütze doch besser ist?“ Sie hielt sie ihm hin, während er seine Händchen auf seinen Kopf legte und versuchte nicht von der Sonne geblendet zu werden. „Kof aua.“ „Kopf.“ Korrigierte sie ihn lächelnd. „Du hast recht. Dann setzen wir ihn wohl lieber auf.“ Ruhig und gelassen setzte sie den Hut wieder auf den Kopf ihres Sohnes und band eine kleine Schleife unter seinem Kinn. Zufrieden lachte Mamoru auf, als seine Mutter ihm auch noch eine kleine Flasche Wasser hinhielt. „Dane.“ nuschelte er nur und trank gierig.
 

Die freundliche Empfangsdame hatte Noriko ohne zu zögern erlaubt den Buggy bei ihr stehen zu lassen. Als sie schließlich im Fahrstuhl standen musste Noriko leicht schmunzeln, als die junge Frau neben ihr sie etwas zu lange anstarrte.

Über die gestammelte Entschuldigung lächelte sie verständnisvoll.

Mamoru dagegen zupfte am Bein seiner Mutter und sah zu dem kleinen Jungen neben Andrea. Dieser bemerkte den Blick, streckte jedoch nur die Zunge heraus und zog eine Grimmasse. Die Antwort seiner Mutter fiel dementsprechend aus. „Massanorie!“ ermahnte sie ihn nur scharf und zwickte ihn kurz ins Ohr. „Mama!“ kam es nur erbost, doch er schielte verstohlen zu dem, in seinen Augen, kleinem „Mädchen“. Für ihn war das Kind ein Mädchen, Jungen würden niemals so einen Sonnenhut tragen und auch die helle Latzhose und das gelbe T-Shirt bestätigten den fünfjährigen in seiner professionellen Meinung. Dass das kleine „Mädchen“ ihn jedoch weiterhin ansah und ihm dann auch die Zunge heraus streckte, fand er – für ein Mädchen - toll.

Noriko lachte leise, ging in die Hocke und nahm Mamoru das Hütchen ab. „Na, hat dir der kleine Junge etwas gezeigt?“ sie stupste seine Zunge an, die er dem Jungen immer noch hinstreckte. Quietschend vor Lachen warf sich Mamoru in die Arme seiner Mutter und vergrub sein Gesicht in ihrem Kleid. Ihre Finger glitten durch sein Haar und zogen ihn in eine leichte Umarmung.

In ihr stieg für einen Moment wieder dieses Unwohlsein auf. Ein kleiner stechender Schmerz, der immer dann auftauchte wenn Mamoru ihr manchmal so nah war. Wie ein böses Omen, dass ihr etwas sagen wollte – aber deuten konnte sie es nicht.

„Mama, Abfel.“ Noriko sah auf und bemerkte Mamorus Blick. Er hatte seinen Kopf leicht zur Seite geneigt und sah seine Mutter an. „Apfel.“ Korrigierte sie das Wort langsam und deutlich, bevor sie in die Tragetasche griff, eine kleine Dose herausholte und ihrem Spross ein Apfelstück hinhielt.

Mamoru zögerte und schien angestrengt über etwas nachzudenken, er sah zu dem Jungen und man konnte förmlich sehen wie er überlegte. Doch schließlich griff er nach dem Stück und wandte sich wieder seiner Mutter zu.
 

„Mädchen sind doof.“ Zischte Massanorie nur und kassierte dafür einen leichten Klaps seiner Mutter. „Sei still.“ Wisperte diese nur und schüttelte den Kopf. „Aber ich rede Deutsch. Und außerdem kann mich das doofe Mädchen nicht verstehen, weil es noch ein Baby ist.“ Kommentierte Massanorie trotzig, zugegeben auch etwas lauter als nötig um seiner Aussage zu untermalen. Andrea jedoch sah ihren Sohn böse an und machte eine entschuldigende Geste zu der Dame neben ihr. Zur ihrer Verwunderung schien diese jedoch in Gedanken und den Ausbruch von Massanorie nicht einmal wahrgenommen zu haben.

Die beiden Kinder jedoch tauschten immer wieder Blicke aus und musterten sich gegenseitig. Andrea ging es ebenso. Immer wieder ertappte sie sich dabei, wie sie die junge Frau neben sich musterte und sich wünschte auch so elegant und gleichzeitig sympathisch zu wirken wie die Unbekannte. Das immer wieder Leute ein und aus stiegen schien sie nicht einmal zu bemerken. Erst als die junge Frau ihr zunickte und somit Augenkontakt mit ihr herstellte, wachte Andrea aus ihrer Hypnose auf. Schnell zog sie Massanorie hinter sich her, als sie merkte, dass sie ebenfalls aussteigen musste.
 

Noriko ließ Mamoru etwas vorlaufen, rief ihn aber kurz damit sie ihn nicht aus den Augen verlor. Doch schon im nächsten Moment leuchtete das Gesicht des Jungen auf und er verschwand um eine Ecke. Das fröhliche Lachen und eine vertraute Stimme ließen ihre Sorgen unbestätigt. Sie verlangsamte ihre Schritte und bog mit einem Lächeln um die Ecke. Alexander hatte Mamoru hochgehoben und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.

„Noriko.“ Er lächelte sie an und zog sie in eine kurze Umarmung. „Genau wegen diesem Blick hast du deine Akte vergessen.“ Neckte sie ihn, zog besagte Akte aus ihrer Tasche und hielt sie ihm hin. „Nein ich habe sie vergessen, weil meine Frau mir immer wieder den Kopf verdreht.“ Er zwinkerte ihr zu.

„Mama nochmal…“ Die kleine Hand streckte sich Noriko entgegen und deutete an, dass er noch etwas haben wollte. Sie verstand es sofort. Reagierte aber nicht. „Wir sind heute Abend eingeladen bei den Nachbarn. Versuchst du also nicht allzu spät zu kommen?“ Sie unterhielten sich etwas, während Mamoru zu seiner Mutter sah und sichtlich nervös auf dem Arm seines Vaters herum zappelte. „Mama Abfel!“ kam es nun lauter, doch als Antwort bekam er nur einen strengen Blick seines Vaters. „So nicht.“ Sofort verschwand die kleine Hand, welche immer noch fordern ausgestreckt gewesen war. Das kleine Gesicht verzog sich und man konnte die Tränen in den Augen des Kindes sehen. Noriko jedoch sagte nichts. Alexander setzte Mamoru ab, welcher dies mit Widerwillen zur Kenntnis nahm und sich festhielt. Aber Alexander löste die Finger von Mamoru und sah ihn mahnend an. „Du musst lernen, dass du nicht immer das bekommst was du willst. Und nur weil du lauter wirst, wird es nicht besser. Und jetzt wirst du erst recht warten.“ Damit stand er auf und wandte sich wieder seiner Frau zu. Dass Mamoru nicht verstand was sein Vater sagte wusste dieser. Aber trotzdem wusste Alexander, dass Mamoru verstand, dass er etwas getan hatte was nicht in Ordnung war. Es vergingen einige Minuten in denen Mamoru sich auf den Boden gesetzt hatte und versuchte aus der Brusttasche seiner Latzhose die kleine Tüte mit Zuckersternen herauszuholen. Doch seine kleinen Finger schafften es nicht und so schniefte er frustriert.
 

Massanorie indessen saß auf einer Couch im Wartebereich. Er hatte sich geweigert mit ins Büro seines Vaters zu gehen. In seinen Augen war er manchmal einfach nur böse. Immer weinte seine Mutter wenn er da war. Auch wenn er erst fünf war, so hatte er in seinen Augen sowieso alles durchblickt was die Erwachsenen doch immer erzählten.

Seufzend sah er an die Decke und zupfte an seinem blauen Shirt, als er plötzlich eine Bewegung aus den Augenwinkeln war nahm.

Er sah zur Seite und schaute das kleine Mädchen an, welches so doof im Fahrstuhl gewesen war.

Mamoru indessen betrachtete den Jungen und legte den Kopf etwas schief, während er an einem Apfelstück herum kaute, welches er nun doch bekommen hatte – auch wenn er warten musste.

Ein weiteres Stück Apfel hielt er in der anderen Hand und nach einem zögerlichen Anlauf hielt er es dem fremden Jungen hin. Massanorie zuckte überrascht zusammen und nahm den Apfel dann entgegen. „Danke.“ Kam es nur in einem zaghaften japanisch von ihm, bevor er sich neben Mamoru niederließ welcher sich auf den Boden gesetzt hatte.

Die beiden Kinder aßen schweigend den Apfel, bevor Mamoru damit begann wieder energisch in seiner Brusttasche herum zu kramen. Diesmal gelang es ihm die kleine Tüte hervorzuziehen und hielt auch diese dem Jungen hin.

„Da…“

Da Da ein universelles Wort ist und in jeglicher Kindersprache meistens so viel heißt wie "Nimm schon, sonst esse ich es allein“ war es egal, dass Massanories japanisch nicht gut war. Er griff nach der Tüte und nahm sich einige Zuckersterne heraus.
 

Noriko sah zu Mamoru, welcher neben dem Jungen aus dem Fahrstuhl saß und lächelte ihrem Mann zu. „Der Junge hat ihm gezeigt wie man jemanden die Zunge herausstreckt.“ „Ach wirklich?“ Er drehte sich herum und musterte das ältere Kind, bevor er sich wieder seiner Frau zuwandte. „Wir sehen uns dann heute Abend. Pass auf dich und Mamoru auf, hörst du?“ In seinem Satz schwang ernstgemeinte Besorgnis mit, so wie immer. Seine schlimmste Angst war es, dass ihr und seinem Sohn etwas passieren würde.

„Das werde ich.“ Wie immer nahm sie seine Sorge wahr und lächelte sie weg. „Das habe ich doch immer.“ Plötzlich wurde sein Blick ernst und abwesend. In seinem Kopf wurden wieder diese Bilder lebendig. Sie kamen nicht mehr so häufig, aber immer noch gab es Momente wo sie aufflammten und ihn daran erinnerten was damals passiert war. „Alexander?“ Er zuckte zusammen und sah auf Norikos Hand, welche nun auf seinem Arm lag. „Entschuldige“ wisperte er nur leise, beugte sich vor, vergrub seine Finger in ihrem Nacken und zog sie zu sich. Sie ließ es geschehen und schmiegte sich an seine Brust. „Ich verspreche, diesmal werde ich dich und ihn beschützen. Noch einmal ertrage ich das nicht.“ „Ssshh.“ Sie ließ ihre Finger über seinen Oberarm gleiten und begann diese vertraute Melodie zu summen. Das beruhigte ihn immer, wenn er wieder diese leichte Panik in sich spürte.

„Entschuldige.“ Er löste sich von ihr und sah sie zerknirscht an. Dass er manchmal so seine Fassung verlor und vor ihr diese Angst zeigte, nagte an ihm. Doch Noriko kannte diese Angst nur zu gut. „Kann ich dich etwas fragen?“ Überrascht sah sie zu ihm auf und nickte. „Hast du es bereut meine Frau geworden zu sein?“ Noch bevor das letzte Wort richtig ausgesprochen war, presste Noriko ihre Lippen auf die ihres Mannes und erstickte so jeden Zweifel, jeden Selbstvorwurf im Keim. Sie löst sich wieder von ihm, nur so viel, dass sie reden konnte, ihr warmer Atem strich über die Lippen von Alexander. „Alexander Enndri Selassie, König Elysiums. Immer und immer wieder, selbst wenn es tausend Leben wären die ich leben müsste. Immer würde ich wieder eure Frau werden wollen. Und immer würde ich dafür beten euch dieses Kind zu schenken. Denn eine größere Liebe als zu meinem Sohn und zu euch habe ich nie gespürt!“ Seine Augen glänzen, als sie genau das zu ihm sagt, was er sich immer wieder wünschte. „Ich liebe dich Gaia. Niemals könnte ich eine andere Frau so lieben wie dich.“ Mit diesen Worten stahl er sich noch einen letzten Kuss.

Die Sekretärin die in diesem Moment um die Ecke bog stutzte kurz, lächelte dann jedoch nur leicht.

„Achja junge Liebe.“ Wisperte sie nur, bevor sie an ihnen vorbei ging.

Alexander und Noriko lösten sich von einander und versuchten nicht laut zu lachen. Wenn diese Frau wüsste.

Sie verabschiedeten sich und Noriko sah zu ihrem Sohn, der noch immer neben dem fremden Jungen saß.

Als Mamoru seine Mutter sah, stand er auf, lächelte den Jungen an und verschwand auf seinen kurzen Beinen schnell zu seiner Mutter. Welche ihn hoch hob und ihn sanft ansah.

Noch einen Moment sah Massanorie den beiden hinterher, bevor er eine Hand auf seinem Kopf spürte. Seine Mutter lächelte ihn an, neben ihr stand sein Vater welcher ihn musterte und ebenfalls matt lächelte. „Mama?“ „Hmm?“ „Nicht alle Mädchen sind doof. Das kleine Mädchen aus dem Fahrstuhl ist nett. Wenn ich groß bin, heirate ich die.“

Mit einem trotzigen Gesichtsausdruck sah er seine Eltern an, die nun lachten und sich vielsagende Blicke zuwarfen. Für sie war es nur ein kindlicher Ausruf der im nächsten Moment vergessen sein wird – denn Liebe ist nicht so einfach.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  MangaMaus85
2014-06-13T09:50:11+00:00 13.06.2014 11:50
So, nun kommst du zu deinem Kommi :-)

Ich finde Mamoru soooo süß *g*
Das er als Mädchen erst erkannt wird ist echt niedlich!

Auch dieser sture Bock Massanorie ist echt liebenswert beschrieben. Wie er seine Mama zu beschützen versucht ist Gold wert.

Das mit Mamorus Eltern hast du gut eingebaut, dass du so einen Handlungsstrang vorhattest, hätte ich nicht gedacht *Nein, ich werde nicht spoilern, liebe Schwarzleser *g** Aber davon möchte ich mehr lesen! :-)

Ich wünsche Dir noch ein schönes Wochenende Rally :)
Antwort von:  RallyVincento
13.06.2014 19:26
Danke :D Freue mich riesig, dass es dir gefällt. Also mehr lesen mit seinen Eltern?
Ich hatte immer schon sowas vor und es bot sqich an und ich hatte so eine Lust dazu, dass ich es einfach eingebaut habe. :D


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