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Fieber

SetoxJoey
von

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Annäherung

so und weiter gehts.

hat diesmal zwar länger gedauert aber dafür is es auch länger

Viel Spaß beim lesen und nich die KOMMIS vergessen ^^
 

Am nächsten Morgen weckte mich eine Hand, die sanft an meiner Schulter rüttelte. Als ich langsam aufwachte, sah ich direkt in Setos wunderschöne Augen. Ich schmiegte mich immer noch an seinen warmen Körper und eigentlich wollte ich mich auch nicht von ihm lösen. Aber seine Hand ließ mich nicht in Ruhe, bis ich mich endlich ein wenig aufrichtete und Seto ins Gesicht sehen konnte. „Was ist?“, fragte ich müde.

„Du drückst auf meinen Bauch“, jammerte er. Ja, sein Stimme klang eindeutig etwas gequält.

„Tschuldige“, ich rutschte etwas von ihm herunter, damit er freier durchatmen konnte. Erleichtert sank er zurück in die Kissen.

„Tut mir Leid. Hab ich dir die Luft abgedrückt?“

„Nein, du hast mir einfach nur auf den Bauch gedrückt“, murmelte er. Inzwischen hatte er die Augen wieder geschlossen.

„Hast du Bauchschmerzen?“, fragte ich besorgt.

„Mir ist nur etwas schlecht. Geht schon“

„Soll ich dir etwas bringen? Tee oder Tabletten? Musst du dich übergeben? Soll ich dich massieren?“

„Es geht schon“, er sah mich verwirrt an.

„Ich weiß nicht, wie ich dir helfen soll, wenn du es mir nicht sagst“, meinte ich verzweifelt.

„Du brauchst nichts tun. Es geht schon“, plötzlich drang ein seltsames Knurren an mein Ohr. Das kam doch eindeutig von seinem Magen. Auch Seto war das aufgefallen und eine leichte Röte schlich sich auf seine Wangen. Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. „Dann ist dir zum Glück nur schlecht vor Hunger“, lachte ich.

„Und das findest du witzig?“, er schnaubte beleidigt.

„Ja, weil du mich eben so komisch angesehen hast. Aber ist doch schön, wenn dein Magen knurrt. Das heißt, es geht dir endlich besser und du kannst wieder etwas essen.“, meinte ich lächelnd, „Wird auch langsam Zeit. Du wirst nämlich langsam ein bisschen zu mager.“

„Na danke!“

„Ich mach dir gleich das Frühstück, aber vorher muss ich dir noch die Spritze geben“

„Setz diesmal doch einfach aus damit.“, bat er, „Mein Arm tut so schon weh“

„Nichts da! Du brauchst die Spritze, damit du wieder gesund wirst!“

„Ich bin gesund! Ich brauche nur was zu essen und dann bin ich wieder auf den Beinen und kann ein bisschen arbeiten“

„Klar, wir haben ja gestern gesehen, wie super das funktioniert. Du bist schon nach ein bisschen laufen umgefallen. Denk nicht mal dran, das Haus verlassen zu wollen!“, ich nahm schon mal die Spritze in die Hand, „Also reich mir deinen Arm. Ohne Spritze gibt es kein Essen, klar?“

„Du kannst mich nicht zwingen! Ich bin es gewohnt, tagelang ohne Essen klarzukommen.“, knurrte er, „Außerdem geht dich das nichts an!“, er wollte aufstehen, aber so einfach ließ ich ihn nicht davonkommen. War ja klar gewesen, dass er es sich nicht gefallen lassen würde, wenn ich versuchte, ihm vorzuschreiben, was er tun sollte. Aber ich tat das ja nicht, um ihn zu ärgern, sondern aus Fürsorge. Was musste er da gleich so sauer werden?

„Doch, es geht mich etwas an!“, verärgert drückte ich ihn in die Laken und setzte mich einfach auf seinen Schoß, wobei ich die Spritze immer noch in der Hand hielt, „Ich habe mich nicht die letzten Tage um dich gekümmert, damit du dich jetzt gleich wieder überanstrengen kannst!“

Er sah mich wütend an, „Niemand hat dich darum gebeten!“, zischte er, „Ich kann machen, was ich will! Und wenn ich mich aus dem Fenster stürzen will, geht dich das genauso wenig an!“

„Halt die Klappe!“, fauchte ich, wobei ich seine Handgelenke so fest umklammerte, dass ich den Schmerz in seinen Augen sehen konnte. Doch das war mir egal. Ich wollte einfach nur, dass er sich gefälligst beruhigte! „Also du hast jetzt zwei Möglichkeiten: entweder du kriegst dich wieder ein und schonst dich freiwillig oder ich fessel dich ans Bett und stopfe dir den Mund!“

Mein Ausbruch schien ihn zu verwirren, denn er versuchte erschrocken vor mir zurückzuweichen, was sich als ziemlich schwierig herausstellte, da ich ihn immer noch festhielt. Trotzdem wand er sich unter mir ohne Rücksicht auf Verluste. Dabei streifte sein Becken meines, wobei ich nur mit Mühe ein Keuchen unterdrücken konnte. Er überraschte mich so sehr mit seiner Reaktion, dass ich vor Schreck mit der Kanüle der Spritze quer über sein linkes Handgelenk schrammte „Lass los!“, schrie er heiser, wobei seine Stimme schon wieder kurz davor war, zu versagen, „Du tust mir weh!“

Aus der Kratzspur an seinem Handgelenk lief ein dünnes Rinnsal Blut über seine Hand. Oh Gott, was hatte ich getan? Ich machte Seto Angst, das konnte ich in seinen Augen sehen. Im Moment hätte er sich im Ernstfall nicht gegen mich wehren können und wir beide wussten das. Hastig ließ ich ihn los. „T-tut mir Leid. I-ich wollte dir nicht weh tun“, schnell rannte ich ins Bad und holte einen kühlen Lappen. Vorsichtig wickelte ich ihn um sein verletztes Handgelenk. Der Schnitt war zum Glück nicht so tief. Trotzdem floss das Blut unaufhaltsam über seinen Arm. Seto wehrte sich nicht dagegen, aber er wich meinem Blick aus.

„Es tut mir wirklich Leid.“, flüsterte ich, wobei ich sanft über seine Wange strich, „Aber tu so etwas bitte nie wieder. Du bist noch nicht wieder genug zu Kräften gekommen und du musst dich wirklich noch schonen, vor allem deine Stimme. Ich will nur, dass du wieder gesund wirst.“

Jetzt sah er mich doch wieder an, wobei der Schreck jedoch nicht aus seinem Blick wich und er kaum noch Stimme hatte „Ich verstehe nicht, wieso du so fürsorglich bist. Wir waren nie Freunde...“

„Ich will auch gar nicht dein Freund sein“

„Verstehe...“, sein Blick wurde matter und um einiges trauriger. Es schien ihn zu enttäuschen.

„Nein... Ich fürchte, du verstehst nicht“, mit dem Daumen strich ich über seine zarten Lippen, „Ich will mehr als nur Freundschaft. Ich will dich“, langsam beugte ich mich vor und küsste ihn vorsichtig und sanft. Er schmeckte angenehm süß und seine Lippen waren so wunderbar weich, dass ich mich am liebsten nie wieder von ihm gelöst hätte. Aber bevor Seto mich noch wegstieß, beendete ich es lieber selbst. Ich sah in seine Augen und erkannte darin, dass er verwirrt und geschockt zugleich war.

„Tut mir Leid“, murmelte ich gegen seine Lippen, „Ich wollte dich nicht überrumpeln.“, schnell kämpfte ich mich aus dem Bett und brachte etwas mehr Abstand zwischen uns, „Ich geh dann mal Frühstück machen“ So schnell wie möglich eilte ich aus dem Zimmer in die Küche. Ich war so blöd, so entsetzlich blöd. Wie hatte ich ihn nur so überfallen können? Jetzt würde er mich bestimmt nicht mehr so nah an sich heranlassen.

Ich seufzte resigniert und rief mir wieder in Erinnerung, dass mein wichtigstes Ziel war, dass Seto wieder gesund wurde und nicht, dass ich mit ihm knutschen konnte. Obwohl allein dieser kleine Kuss schon der Wahnsinn gewesen war. Am liebsten wollte ich sofort wieder zu ihm rennen und mich an seinen weichen Lippen festsaugen. Die machten aber auch süchtig.

Zügel dich gefälligst, Joey! Seto brauchte Frühstück, damit er wieder zu Kräften kam. Danach konnte ich immer noch über ihn herfallen. Jetzt, wo ich ihn schon mal geküsst hatte, würde er sich schon denken können, dass ich etwas für ihn empfand. Also war meine einzige Chance, offensiv auf ihn loszugehen. Genau, ich würde ihn so mit meiner Liebe überschütten, dass er gar nicht mehr anders konnte, als sie zu erwidern. Dank diesem Plan sah das alles schon wieder viel besser für mich aus. Vor mich ihn pfeifend ging ich in die Küche und suchte ein paar Sachen heraus. Ich wusste nicht, was Seto gerne aß, also bereitete ich einfach mal alles zu, was ich finden konnte. Schließlich brauchte mein Süßer viel Energie. Ich schmierte ein paar Toasts, bereitete Rührei und Speck zu, machte eine Schüssel mit Cornflakes fertig und holte ein paar Muffins. Dazu stellte ich frische Brötchen und Croissants und Belag hin. Das sollte aber reichen. Jetzt musste ich das alles nur noch nach oben bekommen. Ich überlegte, wie ich das am blödesten machte, während ich etwas Wasser für Tee aufsetzte.

„Soll ich etwa das alles essen?“, hörte ich plötzlich hinter mir. Als ich mich umdrehte, sah ich Seto vorsichtig näher auf das Frühstück zutapsen. Seinem Gesichtsausdruck zufolge war er gar nicht so begeistert. Ich betrachtete ihn versonnen, wie er so ratlos vor dem Tisch stand und die Arme um den Bauch schlang, als wäre er kurz vorm Verhungern, hätte aber gleichzeitig Angst, wirklich alles essen zu müssen. Wie süß er doch mit dem müden und gleichzeitig hungrigen Blick aussah. Ja, er war es wirklich wert, dass man um ihn warb.

Doch dann fiel mein Blick auf seine nackten Füße. „BIST DU WAHNSINNIG?“, donnerte ich. So schnell wie möglich eilte ich auf ihn zu und und hievte ihn auf meine Arme, damit er nicht mehr auf den kalten Fliesen stand. Er sah mich absolut erschrocken wie ein Reh im Scheinwerferlicht an, als hätte er Angst, ich würde ihm etwas tun. „Du kannst doch nicht Barfuß über die kalten Fliesen laufen“, meinte ich ein wenig sanfter, während ich ihn ins Wohnzimmer trug und auf die Couch gleiten ließ, „Sonst wirst du wieder krank“

Er wollte etwas erwidern, aber er wurde von seinem Magen unterbrochen. Stimmt, das hatte ich vor Schreck fast vergessen.

„Warte hier.“, meinte ich schnell, „Ich hol dir dein Essen.“ Ich ging schnell in die Küche und verfrachtete das Frühstück auf zwei Tabletts, die ich nacheinander ins Wohnzimmer trug. „Bedien dich, mein Süßer. Ich hole dir schnell noch etwas Tee“

„Kaffee wäre mir lieber“

„Aber der ist nicht gut für deinen Magen“

„Trotzdem“, er sah mich auffordernd an, wobei er scheinbar zufällig oder doch mit Absicht das Handgelenk mit dem Kratzer in mein Blickfeld schob. Und schon bekam ich ein schlechtes Gewissen. „Na schön, dann hol ich dir eben deinen Kaffee“, seufzte ich, was ein triumphierendes Lächeln auf sein Gesicht zauberte. Er wusste ganz genau, dass es mir Leid tat und er mit der Wunde bei mir einen Schwachpunkt traf. Also ging ich ihm halt seinen Kaffee holen. Ich stellte ihn vor seine Nase und ließ mich dann neben ihm auf das Sofa fallen.

Setos Blick wanderte über die ganzen Sachen auf dem Tisch. Kurzerhand griff er nach einem Croissant und biss hinein. Erst aß er noch langsam und vorsichtig, aber dann wurde er immer gieriger und schaufelte alles mögliche wild durcheinander in sich hinein. Man, er musste wirklich ausgehungert sein.

„Langsam langsam“, meinte ich schnell, „Sonst wird dir noch schlecht“

„Ich glaube, ich bin sowieso schon satt“, zufrieden lehnte er sich zurück und strich über seinen Bauch.

„Und das schon nach dem halben Frühstück?“, fragte ich ironisch. Der Tisch sah aus wie ein Schlachtfeld. Alles war angefangen und probiert worden, als wäre eine Horde Barbaren darüber hergefallen. Besagter Barbar lehnte gerade zufrieden an der Sofalehne und trank seinen Kaffee. Ich streichelte über seinen Bauch. Zu meiner Überraschung war er immer noch so schön flach und warm wie vorher. Wo hatte er das ganze Essen nur gelassen?

Ich seufzte „Das wird doch schwerer als ich dachte, etwas auf deine Rippen zu kriegen“

„Hast du etwa vor mich zu mästen?“, fragte er ungläubig.

„Ich will dich nicht mästen, sondern nur aufpäppeln. Du hast immerhin durch das Fieber einiges abgenommen. Und du warst ja schon vorher nicht der Kräftigste“

„Du kannst es nennen, wie du willst. Es bleibt trotzdem mästen. Aber ich bin kein Schlachtvieh, das du erst züchten und dann essen kannst!“, knurrte er.

„Ich hab zwar vor dich zu vernaschen, aber jedem, der auch nur auf die Idee kommt, dich schlachten zu wollen, trete ich gehörig in den Arsch!“, meinte ich überzeugt. Seto sah mich verblüfft an. Bis jetzt hatte er den Kuss von heute Morgen nicht mehr angesprochen. Er war vielleicht zu höflich dafür oder es war ihm unangenehm. Aber ich musste wissen, was er davon hielt. Gespannt hielt ich den Atem an und wartete auf seine Reaktion. Er sah mich schief an, wobei er mich seltsam musterte „Also wenn man dich so hört, könnte man ernsthaft meinen, du wärst verliebt in mich“

Ich fiel fast vom Sofa. „Könnte man also meinen, ja?“, fragte ich unwirsch.

„Ja“

„Vielleicht, weil es so ist?“

„Wirklich?“, neugierig sah er mir in die Augen.

Ich seufzte „Du bist so ein Romantiker“, irgendwie hatte ich erhofft, er würde anders reagieren, souveräner... Doch plötzlich spürte ich seine wunderbar weichen Lippen auf meinen. Ganz sanft nur, aber es reichte, um mich dahinschmelzen zu lassen. Ich krallte mich in seine Schultern, um nicht vom Sofa zu gleiten, während ich vorsichtig seine sanften Berührungen erwiderte. Wow, das fühlte sich noch so viel besser an, als ich es mir in meinen kühnsten Träumen vorgestellt hatte. Ich wollte noch mehr und stupste mit der Zunge gegen seine Lippen, aber er ließ mich nicht ein, sondern beendete abrupt den Kuss. Ein wenig enttäuscht darüber, dass es jetzt schon endete, sah ich Seto ins Gesicht. Aber sein liebevolles Lächeln entschädigte mich schnell. Trotzdem wollte ich es wissen. „Wieso hast du abgebrochen?“

„Weil ich immer noch krank bin und ich nicht will, dass du dich ansteckst“

„Macht mir nichts aus“, ich knabberte zärtlich an seiner Unterlippe.

„Mir aber“, sanft drückte er mich weg, „Wenn du krank wirst, bin ich verpflichtet, mich um dich zu kümmern und dann steckst du mich wieder an. Und immer so weiter“

„Hm“, da hatte er Recht. Nachdenklich kuschelte ich mich an seine Brust, „Also was kriege ich denn von dir? Alles außer Zungenküsse?“

„Ja. Ich denke, das geht“, er streichelte über meinen Rücken.

„Ist es nicht ein wenig naiv, zu glauben, dass ich mich nicht anstecke, wenn wir uns nur normal küssen?“, fragte ich skeptisch, „Weil so gesehen, können wir dann doch auch gleich richtig küssen, oder?“

„Das ist überhaupt nicht naiv!“, schnaubte er, „Du hast dich gefälligst nicht anzustecken, wenn wir vorsichtig sind!“

„Aber-“

„Wenn du dir solche Sorgen machst, können wir es ja auch ganz lassen, bis ich wieder ganz gesund bin“

„Nein!“, schnell beugte ich mich vor und saugte mich besitzergreifend an seinen Lippen fest, „Schon gut. Lass uns einfach vorsichtig sein. Ich werde mich schon nicht anstecken, dafür wird mein Immunsystem schon sorgen“

„Also keine Zungenküsse“, wiederholte er.

Ich nickte. Für den Anfang konnte ich damit leben, zumal ich noch keine Erfahrungen mit weitergehendem hatte. „Du bist wirklich heiß, mein Süßer“, wisperte ich und wieder stürzte ich mich auf seine Lippen.

So verbrachten wir die meiste Zeit des Tages. Damit, uns ein bisschen zu necken, zu kuscheln und uns zu küssen. Das war definitiv der beste Tag meines Lebens. Aber es kam öfters der Zeitpunkt, wo ich sein blödes Fieber am liebsten zusammengelatscht hätte! Ich wollte mehr von Seto spüren, als nur diese Kinderküsse. Aber er erlaubte mir nicht mal, auf seinem Schoß zu sitzen, weil uns das nur auf falsche Gedanken gebracht hätte.

Wenigstens für diese Zeit vergaß ich alle Sorgen der letzten Tage. Aber als ich mich nach einer Weile an ihn lehnte, spürte ich, dass sein Körper schon wieder eine immense Hitze ausstrahlte. Dabei fiel mir wieder sein Fieber ein. Vorsichtig legte ich meine Hand auf seine Stirn. Sie war immer noch so heiß. „Es wird einfach nicht besser“, seufzte ich, „Außerdem hab ich dir vorhin die Spritze nicht gegeben“

Er streckte mir seinen Arm entgegen, um mir den riesigen blauroten Fleck zu zeigen, der über die gesamte Innenseite seines Ellbogens verlief. Erschrocken sah ich ihm in die Augen. „D-das tut mir schrecklich Leid. Ich wusste nicht, dass es so schlimm ist. Kein Wunder, dass du dich vorhin so dagegen gewehrt hast. Tut es doll weh?“

„Geht schon“, meinte er leise. Als ich etwas stärker auf den Fleck drückte, zuckte er zusammen und zog schnell seinen Arm weg.

„Es tut mir Leid“, murmelte ich betreten. Ich kuschelte mich an seine Brust und streichelte entschuldigend durch sein Haar, „Ich wollte dir nicht weh tun“

Er schloss mich sanft in seine Arme, „Schon gut. Lass einfach die Spritzen weg“

Bedauernd sah ich ihm ins Gesicht „Das geht leider nicht. Du musst gesund werden und dafür brauchst du nun mal die Spritzen. Ich hole schnell eine kühlende Salbe“, ich eilte ins Bad und holte ein paar Sachen, um Seto zu verarzten. Dann setzte ich mich wieder zu ihm. Vorsichtig legte ich seinen Arm in meinen Schoß und schmierte ein wenig Salbe auf den bunten Fleck. Er zuckte dabei unmerklich zusammen. Ich wickelte noch einen Verband um die Stelle und fertig wars.

„Wozu ist der?“, fragte Seto verwirrt.

„Damit die Stelle ruhen kann und nicht mehr belastet wird“

„Der einzige, der sie belastet, bist ja wohl du mit deinen brutalen Spritzen“

„Hör auf zu jammern und sei mir lieber dankbar“, ich schlang meine Arme um seinen Nacken und küsste ihn zärtlich. Ganz sanft erwiderte er, wobei er mich näher zu sich zog. Ich genoss es, seine Finger an meinem Rücken zu fühlen.

„Du bist trotzdem brutal“, wisperte er grinsend gegen meine Lippen.

„Und du bist süß, wenn du beleidigt bist“, lächelnd schaute ich in seine herrlichen Augen, die mich immer wieder aufs neue zu fesseln vermochten.

„Vielen Dank auch!“

Ich lachte erleichtert, als er wieder so süß dreinschaute. Der konnte einen aber auch zu niedlich ansehen. Ich streichelte sanft durch sein Haar, wobei mir erneut seine heiße Stirn auffiel „Dein Fieber scheint schon wieder gestiegen zu sein. Du solltest dich ausruhen“

„Geht schon“, murmelte er.

Ich wollte ihm gerade widersprechen, als es plötzlich an der Tür klingelte. „Erwartest du jemanden?“, fragte ich verwirrt.

Er schüttelte nur den Kopf und sah mich erwartungsvoll an. Also ging ich mal nachsehen, wer da störte. Ich staunte nicht schlecht, als plötzlich Yugi und Tristan vor mir standen.

„Was macht ihr denn hier?“, fragte ich verblüfft.

„Wir wollten mal sehen, was ihr hier so macht“, meinte Tristan grinsend, „Immerhin hast du gestern für Kaiba extra die Schule geschwänzt“

„J-ja, schon möglich“, ich fühlte mich irgendwie total überrumpelt. Aber Seto schien es auch nicht besser zu ergehen, als die beiden an mir vorbeistürmten und plötzlich vor ihm standen. Kopfschüttelnd folgte ich ihnen und ließ mich neben Seto aufs Sofa fallen. Ihm schien es gar nicht zu gefallen, wie die anderen beiden sich wie selbstverständlich auf die andere Couch setzten und ihn ausgiebig von oben bis unten musterten.

„Man, du siehst echt beschissen aus“, meinte Tristan einfühlsam wie eh und je, „Dann bist du wohl wirklich krank“

„Ach!“, Seto schnaubte sarkastisch, „Die Tatsache, dass ihr mich in den See befördert habt, war dir nicht Beweis genug?“

„Doch doch“, Tristan winkte ab, „Ich dachte nur, Joey hat übertrieben, als er uns immer die Ohren vollgejammert hat“

Sofort sah Seto mich fragend an. „I-ich hab doch gar nicht gejammert!“, rief ich verzweifelt.

„Und wie du das hast“, Yugi nickte überzeugt, „Du bist richtig sauer geworden, als wir meinten dass du übertreibst“

„Na weil ich nicht übertrieben habe!“, knurrte ich, „Das seht ihr doch“

„Schon gut, entspann dich mal“, murrte Tristan.

„Und was habt ihr die letzte Zeit so gemacht?“, fragte Yugi neugierig.

„Du meinst, wenn wir nicht gerade Marathons gelaufen sind?“, wow, Seto war wohl wirklich nicht begeistert vom Besuch. Aber ich war viel zu fasziniert von der Erkenntnis, dass er langsam wieder in Form kam, um mich darum zu kümmern. Zumindest bekam er langsam seinen Biss wieder.

„Ja schon gut! Reg dich ab!“, Tristan schnaubte verächtlich.

„Dann frag nicht ständig so blöd!“

„Wir haben nicht besonders viel gemacht“, lenkte ich ein, „Seto hat ja fast die ganze Zeit nur geschlafen“

„Und was hast du derweil gemacht?“

„I-ich?“, mich an Seto gekuschelt und schon mal seinen Körper ein wenig erkundet? Vielleicht sollte ich das lieber nicht sagen. Vor allem Seto, der mich gerade ebenfalls interessiert ansah, musste ja nicht unbedingt wissen, was ich getan hatte, während er schlief. „Ich habe aufgepasst, dass er nicht aus dem Bett fällt und dafür gesorgt, dass ihm auch warm genug war“, meinte ich ausweichend. Stimmte ja auch. Sie mussten ja nicht wissen, wie ich das gemacht hatte.

„Mehr nicht?“, fragte Yugi zweifelnd.

„Was hätte ich denn sonst noch tun sollen? Ich hatte ja genug damit zu tun, dafür zu sorgen, dass er nicht verglüht“

„Na ja schon, aber ist das nicht irgendwie langweilig auf Dauer? Nur herumzusitzen und aufzupassen?“

„Nein, kann mich nicht beklagen“, ich grinste, „Ich hatte bis jetzt keine Zeit, um mich zu langweilen“

„Und über deinen Mordsspaß, den du hier hattest, hast du nicht nur die Schule sondern auch uns vergessen“, murrte Tristan.

„Stimmt doch gar nicht! Es gab halt nur Wichtigeres zu tun“

„Also ist Kaiba dir wichtiger als wir? Willst du das damit sagen?“, was schaukelte der sich gleich so auf? Und was sollte ich darauf bitte sagen? Wenn ich genau drüber nachdachte, war Seto mir wichtiger als alles andere, aber das würde Tristan nie verstehen. Nachdenklich sah ich zu Seto. Er hatte sich derweil lustlos gegen die Sofalehne fallen lassen. Dieser Streit schien ihm herzlich egal zu sein, denn er sah einfach nur ins Leere.

„Lassen wir das“, wandte Yugi ein, „Also wie geht es dir, Kaiba?“

„Bestens“ murmelte er. Krampfhaft schloss er für einen Moment die Augen, bevor er wieder vor sich hinstarrte.

„Alles in Ordnung?“, fragte ich besorgt. Er wirkte schon wieder so müde und erschöpft. Selbst Yugi und Tristan schienen den Wandel zu bemerken, denn sie beäugten ihn irritiert.

Er nickte „Hab nur Bauchschmerzen“, murmelte er.

Ich fühlte seine Stirn. Irrte ich mich oder war sie schon wieder viel heißer als heute Morgen? Das war gar nicht gut. „Du solltest dich hinlegen“, sagte ich sanft.

Seto nickte nur träge. Schwerfällig erhob er sich und ging zur Treppe, die er sich Stufe für Stufe empor kämpfte. Er sah ganz schön wackelig aus. Schnell eilte ich ihm zur Seite, um ihn zu stützen.

„Ich komm gleich wieder“, rief ich den anderen zu. Dann umfasste ich Setos Hüfte und stützte ihn ein wenig auf mich. Geduldig führte ich ihn die Treppe hinauf und dann in sein Zimmer. Ich verfrachtete ihn schnell ins Bett und warf sämtliche Decken über ihn. Wieso war er plötzlich wieder so schwach? Heute morgen war doch noch alles in Ordnung gewesen. Als ich seine Temperatur maß, bestätigte sich meine Vermutung. Sein Fieber war wieder auf 40,4 °C gestiegen. Seufzend setzte ich mich neben ihn.

„Ich muss dir auf jeden Fall die Spritze geben“, murmelte ich, „Damit das Fieber wieder sinkt“

Er sah mich nur mit seinen verschleierten Augen an und hielt mir seinen bandagierten Arm hin. Stimmte ja. Wie sollte ich das machen, ohne seine sowieso schon gereizte Haut noch mehr zu belasten. Also griff ich nach seinem anderen Arm und spritze ihm da in die Elle. Er zuckte nicht einmal zusammen. Seufzend kuschelte ich mich an ihn. „Ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte ich leise.

„Hm“, er nickte nur schwach und schloss die Augen, „Muss mich nur ausruhen“

„Wird wohl das beste sein. Vielleicht war das heute einfach zu viel auf einmal“

„Hm“

„Dann schlaf, mein Süßer. Ich passe schon auf“

„Geh zu deinen Freunden“, murmelte er schläfrig.

„Ich kann dich doch nicht einfach allein lassen“

„Geht schon... Ich werde einfach schlafen“

„In Ordnung“, ich strich ihm noch einmal liebevoll über die Brust und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen, „Ich mache auch nicht zu lange, versprochen“

„Hm“

Ich wollte schon nach draußen gehen, aber dann beschloss ich doch lieber zu warten, bis er wirklich eingeschlafen war. Also legte ich mich wieder neben ihn und streichelte beruhigend über seinen Rücken.

„Ich dachte, du wolltest gehen“ murmelte er.

„Erst wenn du eingeschlafen bist“

„Du übertreibst“, nuschelte er in sein Kissen.

„Und wenn schon. Schlaf jetzt, mein Süßer“, ich kraulte seinen Bauch, damit er sich entspannte und schon nach wenigen Minuten schlief er tief und fest. Zufrieden küsste ich ihn noch einmal auf die Wange und verließ dann leise das Zimmer. Hoffentlich ging es ihm nach ein bisschen Schlaf besser. Aber momentan konnte ich nichts für ihn tun, also lief ich zu den anderen zurück.

„Was ist mit ihm?“, fragte Yugi neugierig.

Ich zuckte hilflos mit den Schultern. „Das Fieber ist wieder schlimmer geworden“

„Wieso das?“

„Keine Ahnung“, seufzend ließ ich mich aufs Sofa fallen, „Vielleicht war das einfach zu viel für ihn. Wenigstens hat er heute mal wieder etwas gegessen. Ist ja auch schon was“

„Und was machst du, wenn er wieder gesund ist?“, fragte Tristan argwöhnisch, „Dann schmeißt er dich raus und du kannst wieder in dein altes Leben zurück, oder?“

Darüber hatte ich noch gar nicht nachgedacht. Wie sollte es dann weitergehen? Ich war eigentlich guter Hoffnung, dass Seto mich nicht einfach rausschmeißen würde. Ich meine, immerhin hatte er mich ja geküsst. „Das werde ich dann schon sehen“, meinte ich genervt.

„Wollen wir morgen vielleicht ins Kino?“, warf Yugi ein.

„Wozu denn?“, knurrte Tristan, „Joey wird ja sowieso keine Zeit haben, weil er sich um seinen geliebten Kaiba kümmern muss!“

„Und? Lass mich doch!“, zischte ich.

„Wieso kümmert dich der Kerl so?“

„Weil er in ihn verknallt ist“, erklärte Yugi wie selbstverständlich.

Mir stockte der Atem. Wie konnte er das einfach so nebenbei raushauen? Und woher wusste er das nun wieder? War das so offensichtlich? Ich konnte nicht verhindern, dass ich knallrot anlief.

„Ist das wahr?“, fragte Tristan fassungslos. Er sah mich an wie einen Wahnsinnigen.

„Irgendwie... schon“, na ja leugnen brachte ja nichts. Also nickte ich einfach nur resignierend.

„BIST DU BESCHEUERT?“, rief er fassungslos. Er sprang auf und lief vor sich hin fluchend auf und ab, „Der Typ ist ein eiskalter Bastard! Wie kannst du den nur lieben?“

„Ihr kennt ihn nicht so wie ich ihn kenne!“, fauchte ich.

„Oh ja schlafend ist er bestimmt gleich ein viel besserer Mensch!“

„So meinte ich das nicht“, er verstand es einfach nicht. Aber wie sollte ich ihnen das denn erklären? „Er kann ganz anders sein, als in der Schule“, murmelte ich, „Er ist richtig liebenswert“

„Klar, weil das Fieber ihm wahrscheinlich das Hirn wegbrennt!“, Tristan schnaubte, „Und danach wird er wieder so arrogant wie vorher sein. Der wird dir nur das Herz brechen“

Das ganze brachte rein gar nichts. Tristan war in seiner Meinung total festgefahren, egal was ich sagte. Ich könnte ihm ja an den Kopf knallen, dass wir uns geküsst hatten, aber ich wusste nicht, ob das Seto so recht wäre. „Seid ihr nur zum Streiten hier?“, fragte ich stattdessen ausweichend.

„Nein nein“, Yugi hob abwehrend die Hände, „Warum vergessen wir diese ganze Kaiba-Thematik und unterhalten uns einfach so wie normalerweise?“

„Von mir aus gerne“, schnaubte ich.

„Bin auch dabei“, nickte Tristan.

„Gut. Also, was hab ich gestern in der Schule verpasst?“

„Oh so einiges“, Tristan grinste breit, dann erzählte er mir, wie sich jemand im Sportunterricht den Knöchel gebrochen hatte und jemand fast den Chemiesaal bei einem Versuch abgefackelt hatte. Danach blödelten wir noch ein bisschen herum. Ja, die Situation entspannte sich zusehends mehr. Und so verstrichen die Stunden, während wir ausgelassen Spaß hatten. Aber so ganz konnte ich Seto nie vergessen. Immer wieder wanderte mein Blick zur Treppe, im Glauben, ihn dort jeden Moment sehen zu können. Natürlich kam er nicht. Er schlief bestimmt noch.

Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus. „Ich gehe mal nach Seto schauen“, entschuldigte ich mich und ging dann zu seinem Zimmer. Als ich mich neben ihm auf die Bettkante setzte, schlief er nach wie vor tief und fest. Aber auf seiner Stirn hatte sich wieder ein kleiner Schweißfilm gebildet. Ich maß erneut seine Temperatur. 40,9 °C. Sie war weiter gestiegen, obwohl ich ihm doch die Spritze gegeben hatte. Das konnte doch eigentlich gar nicht sein. Das Fieber konnte nicht schon wieder gestiegen sein. Er bekam doch die Spritze und genug Schlaf. Eigentlich müsste es ihm viel besser gehen.

Besorgt rüttelte ich an seiner Schulter. Nur langsam öffnete er seine Augen und sah mich an. Sein Blick war schon wieder vollkommen verschleiert.

„Wie fühlst du dich?“, fragte ich leise, während ich besänftigend durch sein Haar strich.

„Schwach... schlafen...“, nuschelte er. Nur mit Mühe konnte er die Augen aufhalten.

„Ja, ich weiß. Du bist müde. Aber du hast keine Schmerzen und dir ist auch nicht übel, oder?“

Er schüttelte nur den Kopf.

„Dann ist ja gut“, ich hauchte ihm einen Kuss auf seine glühende Stirn, „Aber ich werde trotzdem mal den Arzt anrufen“

Jetzt schaffte er es doch, den Blick auf mich zu richten und den Kopf zu schütteln.

„Doch, es ist besser so. Nur zur Sicherheit“, ich holte aus dem Bad einen nassen Lappen und legte ihn auf seine Stirn. „Ruh dich aus“, ich küsste ihn noch einmal sanft auf die Wange und wartete, bis er wieder eingeschlafen war. Dann ging ich runter zu den anderen und suchte das Telefon.

„Tut mir Leid, aber ihr müsst jetzt gehen“, murmelte ich, während ich die Nummer des Arztes eintippte.

„Was ist los?“, wollte Yugi wissen.

„Seto geht es wieder schlechter. Ich muss sehen, was los ist“, ich busgierte die beiden in Richtung Tür, während ich dem regelmäßigen Tuten des Telefons lauschte. Kaum hatte ich die Tür hinter ihnen geschlossen, da hörte ich endlich den Arzt am anderen Ende. Schnell schilderte ich ihm, was los war.

„Haben Sie ihm die Spritzen gegeben?“, fragte er.

„Hab ich. Und er schläft. Aber das Fieber steigt trotzdem weiter“

Einen Moment lang herrschte Stille. Dann sagte er „Es könnte sein, dass die Bakterien in seinem Körper gegen das Antibiotikum immun geworden sind. Ich schicke Ihnen einen Kollegen vorbei“, damit legte er auf.

Na hoffentlich brachte das auch was. Ich ging erstmal in die Küche und setzte Tee für Seto auf. Dann wartete ich.

Etwa eine halbe Stunde später klingelte es schon wieder und ein junger Mann im Arztkittel stand vor der Tür. Ich war überrascht, wie schnell das ging.

„Und? Wo ist der Patient?“, fragte er direkt. Der Typ hielt sich wirklich nicht besonders lange mit Begrüßungen auf. Also führte ich ihn schweigend zu Setos Zimmer. Den Tee nahm ich vorher noch schnell mit. Sofort machte sich der Arzt daran, Seto zu untersuchen. Er legte den Oberkörper frei und hörte Herz und Lunge ab. „Sein Herzschlag ist erhöht“, murmelte er, bevor er noch einmal die Temperatur maß. Seto wachte dabei nicht mal auf.

„Was ist mit seinem Arm?“, er deutete auf den Verband.

„Die Spritzen haben seine Haut belastet“, erklärte ich.

„Verstehe“, dann las er sich in Ruhe die Krankenakte durch, die ihm der alte Arzt vorher geschickt hatte. Am Ende kam er zu derselben Schlussfolgerung wie auch der Alte. Und zwar, dass Setos Körper gegen das Mittel immun geworden war.

„Ich werde Ihnen ein neues Medikament verschreiben, das er wie gewohnt morgens und abends bekommen muss“

Ich nickte.

„Und da Sie das mit den Spritzen anscheinend nicht schaffen...“, er deutete tadelnd auf den Verband, „... werde ich ihnen ein Medikament zum Schlucken geben“

Das war doch viel besser. Dann musste ich Seto nicht mit den Spritzen quälen.

„Meinen Sie, das kriegen Sie hin?“

Ich nickte eifrig. „Kein Problem“

„Sehr gut.“, er kramte in seiner Arzttasche und beförderte zwei Flaschen zutage „Morgens und Abends jeweils einen Deckel voll. Und den ersten Deckel am besten gleich. Probieren Sie es“

Ich setzte mich neben Seto und zog ihn mit dem Oberkörper an mich, während ich sanft an seiner Schulter rüttelte. Während er orientierungslos zu mir aufsah, goss ich die Medizin in das kleine Deckelchen und führte es an seine Lippen.

„Trink das“, flüsterte ich in sein Ohr. Besänftigend kraulte ich seinen Bauch und wartete, bis er das Zeug geschluckt hatte. Er verzog angewidert das Gesicht. Schnell griff ich nach dem Tee und flößte ihm etwas davon ein, damit er den Geschmack runterspülen konnte. Dann wollte ich ihm dabei helfen, sich wieder in die Kissen zu kuscheln, damit er weiterschlafen konnte, aber der Arzt hielt mich zurück. „Halten Sie ihn noch etwas ab vom Schlafen“, sagte er schnell.

„Wieso?“, fragte ich verwirrt. Auch Seto sah mit seinen verschleierten Augen zum Arzt.

„Wenn Sie schon wach sind, dann sollte Sie ein Kräuterbad nehmen“, schlug er vor, „Das unterstützt das Immunsystem“

„Was meinst du?“, fragte ich Seto sanft, „Meinst du, das schaffst du?“

Er nickte träge.

„Sehr gut“, der Arzt holte ein kleines Fläschchen aus der Tasche, „Geben Sie das einfach in ein Vollbad und passen Sie auf, dass er nicht untergeht“

„Mach ich“

„Dann werde ich Sie jetzt allein lassen. Ich gebe Ihnen noch meine Nummer“, er drückte mir eine Visitenkarte in die Hand.

„Dann bringe ich Sie noch schnell zur Tür und dann kümmere ich mich um das Bad“, meinte ich.

„Nicht nötig“, winkte der Arzt ab, „Den Weg finde ich schon selbst. Passen Sie lieber auf, dass er nicht wieder einschläft“

„Danke“

Als der Arzt gegangen war, hievte ich Seto vorsichtig aus dem Bett. Er konnte ja kaum auf eigenen Beinen stehen. Also umfasste ich seine Hüfte und stützte ihn fast vollkommen auf mich. „Geht es so?“, fragte ich vorsichtig.

Er nickte, entglitt mir im selben Moment aber fast, als seine Beine unter ihm nachgaben. Nur mit Mühe konnte ich ihn auffangen. So wurde das nichts. Also nahm ich ihn Huckepack. Sofort legte er seinen Kopf auf meiner Schulter ab. Wie konnte er nur von jetzt auf gleich so geschwächt sein? Hoffentlich brachte das Bad auch etwas. Aber als ich vor der Badewanne stand, fragte ich mich, wie ich das Wasser einlassen sollte mit Seto auf dem Rücken. Vorsichtig setzte ich ihn auf dem Boden ab und ließ dann warmes Wasser einlaufen, in das ich das Fläschchen mit dem Öl kippte. Während die Wanne volllief, zog ich ihm schon mal das Hemd und die Hose aus. Sollte ich ihm auch die Shorts ausziehen? Früher oder später mussten sie sowieso runter und da ich Seto auch nicht mehr gehen lassen würde, würde ich ihn ja früher oder später sowieso nackt sehen. Also warum nicht gleich? Vorsichtig zog ich ihn wieder auf die Füße und lehnte ihn an mich. Er war so geschafft, dass er wirklich alles mit sich machen ließ. Kraftlos krallte er sich in meine Schultern, ohne sich wirklich halten zu können. Ich hielt ihn sanft an der Hüfte fest, während ich langsam die Shorts von seinem Hintern schob und den Stoff zu Boden gleiten ließ. Mir wurde heiß, als mein Blick über seine freigelegte Rückseite glitt. Oh Gott, er hing vollkommen nackt in meinen Armen. Gab es etwas Besseres? Zögerlich ließ ich meine Finger über seinen nackten Hintern gleiten. Das fühlte sich noch viel besser an, wenn kein Stoff mehr dazwischen war.

Aber jetzt musste er erstmal ins Wasser. Ich hob ihn auf meine Arme und ließ ihn dann langsam in die Wanne gleiten. Oh man, er versank ja wirklich fast. Ich musste ihn festhalten, damit er nicht einfach unterging. Aber von der Seite konnte ich ihn kaum richtig halten. Schnell zog ich mir auch meine Sachen aus, was sich als schwierig herausstellte, da ich ihn ja nebenbei noch irgendwie festhalten musste. Trotzdem schaffte ich es irgendwie und rutschte dann hinter ihm ins Wasser. So konnte ich ihn wenigstens leichter festhalten. Ich selbst lehnte mich mit dem Rücken an den Wannenrand und zog ihn dann zwischen meine Beine, damit er mit dem Rücken an mir lehnen konnte. Sanft umfasste ich seine Taille, damit er nicht versank und streichelte über seinen Bauch. Erschöpft ließ er seinen Kopf auf meine Schulter sinken und schloss die Augen.

Wenn wir hier schon mal zusammen badeten, sollte ich das gleich nutzen, um ihn von meinen Qualitäten überzeugen. Dann konnte ich mich wenigstens von dem Drang ablenken, ständig zwischen seine Beine starren zu wollen. Der Anblick seines nackten Körpers war nämlich ziemlich erregend, zumal er einiges zu bieten hatte. Am besten entspannte ich ihn mal vollkommen, damit er wusste, was er an mir hatte. Ich knabberte zärtlich, aber nicht fordernd an seinem Nacken, um ihn zu entspannen. Und es schien zu funktionieren, denn er seufzte zufrieden auf.

„Entspann dich einfach, mein Süßer“, ich hauchte ihm einen kleinen Kuss in den Nacken, bevor mich wieder ganz seiner Entspannung widmete. ich knabberte weiter an seinem Nacken, während ich seinen Bauch kraulte. So blieben wir eine ganze Weile. Ich genoss Setos Nähe und die Wärme, die er ausstrahlte. Liebevoll streichelte ich über seinen ganzen Oberkörper, malte kleine Kreise auf seiner Bauchdecke und zeichnete seine Muskeln nach. Er ließ es nur zu gerne über sich ergehen. Immer wieder entkamen ihm kleine Seufzer des Wohlgefallens. Die Atmosphäre war unglaublich angenehm. Der Duft des Öls vermischt mit dem meines Süßen umgarnte verführerisch meine Sinne, dazu diese angenehme Ruhe und die Wärme, die der Körper vor mir ausstrahlte. So hätte es ewig bleiben können. Aber dann fiel mir etwas ein, das mich sehr interessierte. Inzwischen schien es ihm ein bisschen besser zu gehen, denn ich musste ihn nur noch stützen und nicht mehr vollkommen festhalten. Und ein bisschen wacher war er auch schon. Also war ich sicher, dass ich ihn damit nicht überfordern würde „Wieso hattest du damals solche Angst auf dem Eis?“, fragte ich leise.

Überrascht und sichtlich erschöpft wandte er sich mir mehr zu und sah mich schief an. „Wieso fragst du das?“, seine Stimme klang schon wieder so heiser.

„Weil ich den Eindruck hatte, du hättest wirklich Angst gehabt. Aber wieso?“

Nachdenklich lehnte er sich gegen mich und schwieg. Ich dachte schon, er wollte gar nichts mehr sagen, aber dann begann er zu erzählen „Als ich 8 war, hatten wir einen Ausflug mit unserer Klasse“, murmelte er, „Wir kamen an einem frisch gefrorenen See vorbei und mein bester Freund und ich rannten wie kleine dumme Jungs gleich aufs dünne Eis und schlitterten darauf herum. Natürlich nur am Rand entlang. Wir wussten ja, dass das Eis in der Mitte dünner war und so blöd waren wir dann auch wieder nicht. Die Lehrerin schrie entsetzt herum, aber uns kümmerte das nicht. Ein etwas dickeres Mädchen aus unserer Klasse schien das extrem lustig zu finden, denn auf einmal rannte sie auf uns zu. Wir waren gerade auf der anderen Seite und dummerweise rannte sie quer über den See. Sie brach ein. Keiner konnte ihr helfen, weil sie zu weit draußen war. Und so ertrank sie, bevor sie jemand retten konnte“, zum Ende hin war seine Stimme immer leiser geworden.

Ich nickte verständnisvoll. Das erklärte seine Angst natürlich. Vielleicht dachte er irgendwie, dass er Schuld daran war. „Es war nicht dein Fehler“, wisperte ich in sein Ohr.

„Wir waren so dumm“, murmelte er mit geschlossenen Augen.

„Ihr ward noch Kinder und ihr habt sie ja nicht aufs Eis gezwungen“, zärtlich küsste ich ihn aufs Ohr, „Außerdem hast du mir auf dem Eis dafür das Leben gerettet. Das gleicht sich aus“

„Ich hab dir nicht das Leben gerettet“

„Doch, hast du. Ohne dich wäre ich in Panik geraten und versunken, als das Eis eingebrochen ist. Außerdem wolltest du uns ja warnen“

„Nicht besonders erfolgreich“

„Aber immerhin“, liebevoll kraulte ich seinen Bauch und biss ihm kurz zärtlich in den Nacken, „So schlimm ist das alles nicht. Wenn das nicht passiert wäre, würden wir zum Beispiel nicht hier sitzen. Außerdem kriegen wir dich schon wieder gesund“

„Hm“

„Wir schaffen das schon“, ich hielt ihn noch eine ganze Weile so im Arm und streichelte über seine Haut. Derweil schien Seto mehr oder weniger zu dösen. War es schlimm, dass mich diese Situation irgendwie erregte? Ich meine, wir saßen hier nackt in der Wanne – er zwischen meinen Beinen und an mich gelehnt – und badeten zusammen. Seine weiche Haut fühlte sich wie Seide auf meiner an. Ich würde nie wieder normal baden können, ohne an diesen Moment zu denken. Von mir aus, hätte es immer so bleiben können. Aber leider wurde das Wasser langsam kälter und Seto begann zu zittern.

„Komm, mein Süßer“, vorsichtig stand ich auf und zog ihn mit auf die Beine, „Zeit fürs Bett“

Ich hob ihn aus der Wanne und stellte ihn auf die kalten Fliesen. Während ich ihn wieder an der Hüfte festhielt, griff ich nach einem großen Handtuch und trocknete ihn so gut es ging ab. Er lehnte derweil einfach nur mit geschlossenen Augen an mir, so dass ich gar nicht sicher war, ob er schon schlief oder nicht. Dann wickelte ich noch ein kleineres Handtuch um seine Hüfte und hob ihn auf meine Arme. Ich stellte überrascht fest, dass er ja wirklich schon schlief. Seine Atmung ging ruhig und gleichmäßig, während er sich an meine Brust kuschelte. So leise wie möglich trug ich ihn in sein Zimmer und legte ihn ins Bett. Ich deckte ihn noch schnell zu, bevor ich mich erstmal selbst abtrocknete und anzog. Dann machte ich das Bad sauber und legte seine Kleider auf einem Stuhl ab.

Ob ich ihm noch die Medizin geben sollte? Besser wäre es wahrscheinlich, nach dem Schrecken von heute. Also setzt ich mich neben ihn und weckte ihn noch einmal. Schnell flößte ich ihm das Mittel ein. Und gleich darauf schlief er wieder, als wäre nichts gewesen. Gut so. Ich legte mich zu ihm unter die Decken und kuschelte mich an ihn. Hm, er roch nach Kräutern. Nachdenklich strich ich durch sein Haar. Schon seltsam, wie plötzlich sich sein Zustand wieder verschlechtert hatte, nur weil das Antibiotikum nicht anschlug. Dann musste sein eigenes Immunsystem ja wirklich noch ziemlich schwach sein. Aber das bekamen wir schon wieder hin. Mein Süßer war zäh. Er würde kämpfen, bis er wieder gesund war. Und ich würde ihm dabei helfen.

Ich küsste ihn sanft auf die Wange, bevor ich mich an ihn schmiegte und selbst ein bisschen schlief.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von: abgemeldet
2008-11-23T11:16:55+00:00 23.11.2008 12:16
Wie nidlich XD einfach ein super kapi finde die beiden richtig süss^^ ein fettes lob an dich du hast echt ein guten schreibstil

Liebe Grüsse Kaoru-chan^^
Von:  kuestenfee1
2008-09-29T13:38:56+00:00 29.09.2008 15:38
Ich finde Joey mutig.
Nach nur einmal zeigen, jemand anderem die Spritze zu setzen...
Ich könnte das nicht.
Abe rich finde es schön, dass sich Seto nach anfänglicher Weigerung nun doch von Joey helfen lässt.
Ich glaube, er hat schon länger etwas für ihn empfunden, sonst hätten ihn Joeys Worte nicht so verletzt.

Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel.

lg kuestenfee
Von: abgemeldet
2008-09-27T18:29:48+00:00 27.09.2008 20:29
wow wie schön...also nicht das es seto wieder schlecht ging aber alles andere war einfach nur schön^^
du kannst richtig gut schreiben und ich freu mich auf das nächste kapitel und hoffe dasseto wieder gesund wird^^

lg yoko_mia1988
Von:  risuma
2008-09-27T10:20:43+00:00 27.09.2008 12:20
Ja, so eine persönliche 'Krankenschwester' ist schon was feines *nick*
mit soviel Liebe umsorgt müsste Seto doch gleich wieder ganz gesund werden, doch wie es scheint ist der Infekt doch wesentlich hartnäckiger, als gedacht...

Dummer Seto, er kann nicht einfach auf Joey mit dem Frühstück warten...
schleppt sich einfach allein in die Küche...
Seto, Seto, hat dir noch keiner gesagt, das dies absolut kontraproduktiv für deine Erkrankung ist? *Kopf schüttel*
Höchstwahrscheinlich schon, doch ein Seto Kaiba ist stur und kümmert sich einen ****** drum, was andere sagen *nick*

Endlich musst Joey Seto keine Spritzen mehr geben...
ist auch besser so *nick*
und das verordnete Kräuterbad, und dessen Umsetzung ist richtig schön...
und Joey kann mit seinem Süßen noch etwas 'intimer' kuscheln...

Aber am schönsten ist ja, das Seto sehr traurig gewesen wäre, wenn Joey ihn nicht mögen würde...
er stört sich nicht im Geringsten daran, dass Joey in ihn verliebt ist *freu*
Joey bekommt seinen Süßen...
aber erst mal muss er ihn wieder gesund bekommen...

Mal sehn, welche Wirkung das Kräuterbad hat...

freu mich schon auf das nächste Kapitel

lg, deine risuma
Von:  Ryuichi-Sakuma-
2008-09-26T22:57:52+00:00 27.09.2008 00:57
Ein wirklich sehr schönes Kapi von dir echt klasse *smilie*
*vertreumt seufs* ach die beiden sind einfach zu Sweet (*.*)
Und zu schön sie sind sich näher gekommen ich liebe die beiden einfach ssooooo was von und als Paring erst das kann ich nur immer wider sagen *knuddel*
Oh weh Seto geht es wider schlechter (O.O) nah aber gott sei dank kamm wider ein Artzt und hat für Seto neue Medikamente gegeben und wie zwei süßen haben so gahr gemeinsam gebadet (~*.*~) och wie Geil *kiss*
Bin ja mal gespannt wie es weiter geht zwischen denn zwei süßen *knuddel*

Gruß: Ryuichi-Sakuma-
(^-~)/

Von:  Rani
2008-09-26T19:22:01+00:00 26.09.2008 21:22
Ich fand das Kap echt gut geschrieben und ich bin echt gespant wie es weiter geht schreib schnell weiter ich finde die beiden passen einfach supper zusammen und ich lese immer gern wenn du was neues hast da du es gut schreibst^^

lg Rani
Von:  xXxSweetyxXx
2008-09-26T13:26:02+00:00 26.09.2008 15:26
juhuuuu erste^^

endlich gehts weiter
hab mich assi gefreut =)
das kapii ist sooo süüß
seto muss auch keine spritzen
mehr bekommen^^
erlösung xDD
schreib schnell weiter
bin gespannt wies weitergeht

cucuuu

xXxSweetyxXx



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