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Fieber

SetoxJoey
von

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Ein kranker Kaiba

Man, diese Woche schien genauso ätzend zu werden wie die letzte und das wusste ich schon, obwohl gerade mal Montag war. Ich hatte mich in der Schule noch nie so gelangweilt, wie in den letzten Tagen und das war allein Kaibas Schuld. Der feine Herr hatte sich nämlich seit Beginn der letzten Woche nicht mehr in der Schule blicken lassen. Und ich vermisste unsere kleinen Streitereien – so ungern ich es auch zugab. Sie lenkten mich wenigstens von meinem sonst so öden Alltag ab. Aber jetzt, wo Kaiba nicht da war, kam ich fast um vor Langweile. Wer wusste schon, ob er nicht einfach bloß simulierte der Mistkerl, um sich mehr um seine Firma kümmern zu können. An was anderes konnte der doch sowieso nicht denken.

„Mr. Wheeler. Haben Sie verstanden, was ich Ihnen gesagt habe?“, unterbrach mich die Lehrerin.

„Äh was?“, verdammt, ich hatte nicht aufgepasst. Und wieder einmal war nur Kaiba daran Schuld. Selbst in seiner Abwesenheit trieb er mich noch in den Wahnsinn.

„Ich habe gesagt, Sie werden Mr. Kaiba die Hausaufgaben vorbei bringen! Und in Zukunft sollten Sie gefälligst aufpassen, wenn ich mit Ihnen rede“

„Was? Wieso denn ausgerechnet ich?“, fragte ich empört.

„Weil Sie zusammen mit Mr. Kaiba an dem Geschichtsreferat arbeiten müssen und weil ich das so sage!“

Na Toll! Als ob es nicht schon schlimm genug war, dass wir zusammen einen Geschichtsvortrag ausarbeiten sollten. Nein, jetzt durfte ich dem Schulschwänzer auch noch in meiner Freizeit hinterherrennen. Der Typ machte mich wahnsinnig!

Trotzdem machte ich mich nach der Schule brav auf den Weg zu seiner protzigen Villa. Nicht, weil ich so sehr darauf brannte, ihn zu sehen, sondern weil ich mir keinen weiteren Ärger mit meiner Lehrerin leisten konnte.

Ich klingelte an der riesigen Eingangstür. Es schien ewig zu dauern, bis Roland endlich aufmachte.

Aber er sah nicht besonders erfreut darüber aus, mich zu sehen.

„Was willst du hier?“, fragte er barsch

„Ich soll Kaiba seine Hausaufgaben bringen“

„Master Kaiba ist zurzeit unpässlich. Gib mir die Hausaufgaben. Ich werde sie ihm weiterleiten“

„Aber ich muss ihn persönlich sprechen“, meinte ich fest, „Es ist wirklich wichtig“

Roland schien einen Moment zu überlegen. Dann sagte er: „Ich werde nachsehen, ob sich das einrichten lässt. Folg mir solange ins Wohnzimmer“

Natürlich folgte ich ihm brav. Roland brachte mich in einen großen Salon, der in warmen Rottönen gehalten war. Er bedeutete mir, hier zu warten und verschwand dann einfach. Also sah ich mich erst mal ein bisschen um. Alles hier wirkte so, wie ich es von Kaiba erwartete hatte, prunkvoll und verdammt teuer. Ich sollte wohl lieber aufpassen, dass ich nichts kaputt machte. Sonst würde ich wohl für den Rest meines Lebens irgendeine blöde Vase abbezahlen müssen.

Dann tauchte Roland wieder auf. Mit einem nüchternen „Komm mit“ verschwand er auch gleich wieder in einem Flur und ich hatte Mühe, ihm zu folgen. Er brachte mich zu einem kleineren Zimmer, in dem eine große Couch und ein Glastisch standen. Und dort saß Seto Kaiba persönlich und starrte mich feindselig an.

„Ich lasse Sie allein“, meinte Roland, bevor er die Tür hinter uns schloss.

Jetzt waren wir allein. Das Zimmer schien mit einem Mal kälter zu werden und eine peinliche Stille lag zwischen uns. Ein eiskaltes „Setz dich“ meines Gastgebers unterbrach sie jedoch zum Glück.

Schnell folgte ich seiner Anweisung und setzte mich auf die andere Seite der Couch. Erst jetzt konnte ich Kaiba etwas genauer betrachten. Keinen Meter entfernt saß er da, mit überschlagenen Beinen und verschränkten Armen und musterte mich kühl. Er trug einen dunkelblauen Bademantel und darunter einen schwarzen Pyjama. Er wirkte blass und erschöpft und sein Haar war zerwühlt als wäre er frisch aus dem Bett gekrabbelt. Außerdem waren seine Augenränder gerötet, was von den dunklen Augenringen noch betont wurde. Er war wohl wirklich nicht ganz gesund.

„Also?“, fragte er genervt, „Weshalb bist du hier?“

„Ich soll dir deine Hausaufgaben bringen“, erklärte ich, während ich die Sachen hervorholte, „Außerdem müssen wir einen Vortrag zusammen machen. Also? Irgendwelche Ideen? Ich höre“

„Ich weiß doch bis jetzt nicht mal, worum es geht“

„Stimmt“, vielleicht sollte ich ihm erstmal die Hausaufgaben und das Thema des Vortrags erklären, „Du solltest aber mitschreiben. Es ist eine ganze Menge“

Ich war jetzt schon eine ganze Weile bei Kaiba und bis jetzt hatten wir uns nicht gestritten. Inzwischen saßen wir enger beisammen und ich hatte ihm fast alles erzählt, was er verpasst hatte. Bis jetzt war es wirklich gut gelaufen, was wahrscheinlich auch daran lag, dass Kaibas Stimme mit der Zeit etwas leiser geworden war und deutlich an Kälte verloren hatte. Vermutlich fiel ihm das Sprechen langsam schwer, denn er wurde immer schweigsamer.

„Gut“, meinte ich enthusiastisch, „Jetzt müssen wir nur noch den Vortrag besprechen. Am besten wir teilen einfach auf, wer was macht und arbeiten dann getrennt daran.“

Kaiba nickte nur. Inzwischen hatte er die Beine enger an den Körper gezogen und den Notizblock auf seinen Knien abgelegt. Sein Blick ging ins Leere und wirkte leicht verschleiert. Ich war nicht sicher, ob er mir überhaupt noch zuhörte.

„Okay. Hast du Bücher, die wir benutzen können?“, fragte ich.

Kaiba deutete auf eine gegenüberliegende Bücherwand, rührte aber selbst keinen Finger. Also stand ich selber auf und suchte ein paar Bücher heraus, die ich auf dem Tisch ablegte. Ich ließ mich wieder neben Kaiba aufs Sofa fallen und sah ein paar Texte durch und machte mir Notizen. Aber als ich nach einer ganzen Weile zur Seite blickte, sah ich, dass Kaiba noch gar nichts getan hatte. Momentan hatte er seine Arme und seinen Kopf auf den Knien abgelegt. Er schaute in die andere Richtung, so dass ich ihm nicht ins Gesicht sehen könnte, aber ich war sicher, dass er die Augen geschlossen hielt.

„Hey!“, ungeduldig stieß ich Kaiba in die Seite, „Du sollst nicht dösen, du sollst arbeiten!“

Er hob den Kopf etwas an, sah jedoch nicht in meine Richtung „Vielleicht solltest du jetzt gehen“, meinte er leise.

„Aber wir sind doch noch gar nicht fertig“

„Trotzdem. Geh einfach!“

„Na schön“, etwas genervt warf ich die Bücher zurück auf den Tisch, „Dann geh ich halt. Aber ich komme morgen wieder“, damit verließ ich das Zimmer. Kaiba sah mir nicht nach.
 

Endlich war er weg. Ich dachte schon, Wheeler würde gar nicht mehr gehen. Dabei hatte ich solche Kopfschmerzen und mir war total schwindelig. Das lag an dem verdammten Fieber, das in der letzten Stunde schon wieder deutlich angestiegen war. Mein ganzer Körper zitterte und gleichzeitig war mir unglaublich heiß. Am besten ich badete erstmal und ging dann wieder schlafen. Ich stand auf und wankte durch den Raum zur Tür. Dieses verfluchte Schwindelgefühl! Vor meinen Augen verschwamm alles. Ich tastete mich vorsichtig weiter vor, aber ich fühlte mich plötzlich so schrecklich schwach. Und mit einem Mal verschwand der Boden unter meinen Füßen und alles wurde schwarz.
 

Ich hatte meine Tasche vergessen und war deshalb nochmal zum Zimmer, in dem wir gearbeitet hatten, zurückgegangen. Vorsichtig klopfte ich an und wartete. Und wartete. Und wartete.

Aber es kam keine Antwort. Vielleicht war Kaiba inzwischen in ein anderes Zimmer verschwunden. Ich beschloss, einfach schnell reinzugehen, meine Tasche zu holen und ganz schnell wieder zu verschwinden. Leise öffnete ich die Tür und schlüpfte ins Zimmer. Die Sachen lagen noch so auf dem Tisch, wie ich sie zurückgelassen hatte. Da lagen auch Kaibas Notizen. Ich ging näher heran, um sie mal genauer zu betrachten. Aber was da stand, war totales Gekrakel. Ich konnte es kaum lesen und das, obwohl Kaiba sonst so eine saubere Schrift hatte. Er musste sich wirklich nicht gut gefühlt haben. Gerade als ich wieder gehen wollte, fiel mein Blick durch eine offene Tür in den Nachbarraum. Und da entdeckte ich den schlanken Körper auf dem Boden. War das... Kaiba?

Schnell eilte ich zu ihm und ging vor ihm auf die Knie. Er war bewusstlos.

„Kaiba?“, ich rüttelte an seiner Schulter, doch er rührte sich nicht. Selbst durch die Kleidung konnte ich spüren, was für eine Hitze sein Körper ausstrahlte. Seine Wangen waren ganz gerötet und als ich eine Hand auf seine Stirn legte, spürte ich, dass er regelrecht verglühte.

„Verdammter Mist!“,ganz vorsichtig nahm ich Kaiba auf die Arme und trug ihn zu seinem Bett. Behutsam ließ ich ihn in die kühlen Laken gleiten. Mir war total warm, denn Kaiba zu tragen, war wie eine riesige Wärmflasche herumzuschleppen. Der Kerl stand regelrecht in Flammen. Das war nicht normal. Das war ganz und gar nicht normal. Auf seiner Stirn bildete sich bereits ein feiner Schweißfilm. Ich sollte dringend ruhig bleiben und Hilfe holen. Genau, Hilfe war gut. So schnell ich konnte rannte ich durch die gesamte Villa und suchte nach Roland. Wieso musste der Kerl ausgerechnet dann unauffindbar sein, wenn er so dringend gebraucht wurde? Sein Chef krepelte hier ab und der Typ war einfach weg.

Aber dann fand ich ihn zu meiner Erleichterung doch noch in der Küche. Er schien mich allerdings nicht so gerne zu sehen.

„Es ist Fremden nicht gestattet, die Küche zu betreten“, sagte er streng.

„Kaiba ist umgekippt. Er hat Fieber“, berichtete ich atemlos.

Roland starrte mich einen Moment lang einfach nur an, so dass ich schon dachte, er wäre zur Salzsäule erstarrt. Aber dann sprang er so plötzlich auf, dass ich vor Schreck zurückzuckte.

„Okay“, er schien sich erstmal sammeln zu müssen, „Du gehst zurück zu ihm und passt auf ihn auf. Ich hole derweil den Arzt“, damit stürmte er aus der Küche.

Ich sollte mich um Kaiba kümmern? Ich wusste doch gar nicht, was ich tun sollte. Am besten ich ging einfach mal zu ihm zurück, dann würde mir schon was einfallen. Ich fand das Zimmer sogar überraschend schnell wieder. Kaiba lag noch völlig unbewegt an derselben Stelle. Wenn ich ihn so betrachtete, hätte man meinen können, er wäre tot. Nur das schwache Heben und Senken seiner Brust verriet, dass er noch lebte. Ich setzte mich neben ihm aufs Bett und betrachtete sein Gesicht. Durch das Fieber waren seine Wangenknochen stark gerötet und einige Strähnen hingen ihm wirr ins Gesicht. Ich fand, dass er im Augenblick irgendwie richtig süß aussah – auch wenn der Grund dafür weniger erfreulich war. Gegen das Fieber sollte ich trotzdem was tun und jetzt wusste ich auch, was ich tun konnte. Zuerst einmal zog ich seinen Körper näher an mich, um ihm den Bademantel auszuziehen. Sein Haar kitzelte mich an der Nase, als er so an meiner Schulter lehnte. Er roch eigentlich ganz gut. War mir bis jetzt nie aufgefallen. Dann holte ich aus dem anliegenden Bad einen Lappen und etwas Wasser und brachte es ans Bett. Vorsichtig strich ich Kaiba die Haare aus dem Gesicht und legte ihm dann den nassen Lappen auf die Stirn. Das sollte das Fieber etwas senken.

Jetzt konnte ich nur noch warten. Ich setzte mich wieder aufs Bett und betrachtete den bewusstlosen Kaiba. Inzwischen war seine Atmung vielmehr zu einem schweren Keuchen geworden und sein Gesicht war zu einer leidenden Miene verzogen.

Ich war so dumm, so entsetzlich dumm! Wie hatte ich nur jemals glauben können, dass er simulierte? Das würde Kaiba nie tun. Wenn ich es recht bedachte, war es doch schon bevor er nicht mehr zu Schule gekommen war, offensichtlich gewesen, dass es ihm wirklich nicht gut ging. Eigentlich war es sogar unsere Schuld gewesen – oder vielmehr meine. Schon wenn ich nur an den Vorfall am See dachte, wurde mir übel vor lauter Schuldgefühlen.

Aber bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, flog die Tür auf und Roland kam gefolgt vom Arzt ins Zimmer gestürmt.

„Wie geht es ihm?“, fragte Roland. Er wirkte fast schon krank vor lauter Sorge.

„Er hat hohes Fieber“, ich nahm Kaiba den Lappen, der bereits ganz warm war, von der Stirn und tauchte ihn in das kalte Wasser.

„Gehen Sie mal beiseite!“, forderte der Arzt. Er scheuchte mich vom Bett, um besser an den Kranken zu kommen. Zuerst maß er die Temperatur. Er hatte eines dieser Thermometer, die man einfach ans Ohr halten musste. „40.7°C“, sagte der Arzt, „Das Fieber ist wieder gestiegen“ Dann knöpfte der das Oberteil von Kaibas Pyjama auf und tastete mit dem Stethoskop die Brust ab. Ich gab es nicht gern zu, aber mir gefiel der Anblick, den Kaiba gerade bot: halbnackt mit geröteten Wangen auf dem Bett liegend. Und er sah verdammt gut aus. Er hatte samtig weiche helle Haut, unter der sich seine Muskeln schwach abzeichneten, und eine sportliche Statur. Durch das Fieber glitzerte seine Haut unter einem hauchfeinen Schweißfilm verführerisch und es war einfach nur faszinierend, wie sich seine Muskeln bei jedem Atemzug an- und wieder entspannten.

Roland schien meinen Blick zu bemerken „Starr ihn gefälligst nicht so an!“, fauchte er.

Schnell wandte ich meinen Blick ab.

„Wir müssen etwas gegen das Fieber tun“, murmelte der Arzt.

Roland ignorierte ihn vorerst „Es wird Zeit, dass du gehst“, sagte er kühl, „Du bist hier überflüssig!“

„Schon gut“, knurrte ich, „Ich wollte ja nur helfen“

Vielleicht war es wirklich besser, wenn ich ging. Diese ganze Situation machte mich wahnsinnig. Und es wurde noch schwerer, weil das Gefühl, dass ich Schuld an Kaibas Situation war, mich innerlich auffraß.

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So, das war schon mal der Vorspann. Hinterlasst viele KOMMIS ;)



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von: abgemeldet
2008-08-30T11:53:28+00:00 30.08.2008 13:53
oh der arme seto...

das war wirklich gut geschrieben hat mir gut gefallen, mal sehen wie es weiter geht^^

lg yoko_mia1988
Von:  Ryubi
2008-08-17T14:17:49+00:00 17.08.2008 16:17
Roland ist aber ganz schön unsympathisch xD Dabei mochte ich ihn früher eigentlich xDD am meisten hat es mich gewundert, dass er joey dutzt ö.o aber nyan is ja egal xD
irgendwie find ich den anfang schon mal total lustig xD ich mag deinen schreibstil *g* hoffentlich gehts bald weiter ^^~
hdl lisa
Von: abgemeldet
2008-08-10T11:05:21+00:00 10.08.2008 13:05
hey hallo das war ein echt tolles kappi^^ schreib schnell weiter bin schon gespant wis weiter geht^-^ hab die ff schon auf meiner favoriten liste
Von:  xXxSweetyxXx
2008-08-10T10:16:58+00:00 10.08.2008 12:16
also die ff fängt schon mal gut an =)
armer seto =(
schreib schnell weiter bin voll gespannt^^

cucuu

xXxSweetyxXx
Von:  vulkanier2
2008-08-10T00:22:09+00:00 10.08.2008 02:22
der anfang ist dir schon mal gelungen. bin schon gespannt wie es weitergeht. gruss vulkanier2
Von: abgemeldet
2008-08-10T00:10:25+00:00 10.08.2008 02:10
is mal was neues
nich wieder nen kranker joey
ist ein klasse anfang
mach schnell weiter
Von:  Dragon1
2008-08-09T22:36:30+00:00 10.08.2008 00:36
Noch kein Kommi?????!!!!!!!!!
Kann ich gar nicht verstehen!!
Die FF ist echt klasse und ich hoffe mal, dass du sie nicht abbrichst, nur weil keine Kommis da sind. Die Idee ist super und dein Schreibstil gefällt mir auch..
Ein kranker Kaiba... hmmm.... das hat was an sich. Ich möchte auch gerne wissen, was am See passiert ist.
Also schreib bitte schnell weiter! Die FF ist echt gut!
Grüßle Dragon

PS.: NATÜRLICH kommt die FF in meine Favous!! ^____^


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