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It’s so easy to love You

but it’s hard to admit it
von

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Lingering Habits

Chapter Three - „Lingering Habits“
 

Sanft spiegelte sich das grelle Licht der Deckenlampen in der bernsteinfarbenen Flüssigkeit wieder, die in seinem Glas leicht hin und her schwappte. Beinahe fasziniert beobachtete der Brünette das Lichtspiel, ehe er das Glas an seine Lippen führte und einen Schluck des Whiskeys trank. Mit Befriedigung begrüßte der Braunhaarige das Brennen in seiner Kehle, welches der Alkohol verursachte. Seine Augen richteten sich dann auf eine braunhaarige, junge Frau, die gerade lautstark ihre Pläne für das nächste Fest verkündete.

„Natürlich werden wir den ganzen Saal hübsch schmücken. Mit ganz vielen buuuuuuuunten Girlanden, oder was meinst du, Rin?“

„Eine hervorragende Idee, Selphie! Ich bin mir sicher, dass das die passende Atmosphäre für die Party schaffen wird.“, pflichtete ihr Squall’s Freundin bei und schmiegte sich sogleich an seine Schulter. Der Brünette warf einen kurzen Blick zu ihr und wurde mit einem Lächeln belohnt. Die feingliedrigen Finger, die über seinen Handrücken und seinen Unterarm streichelten, gaben ihm die Möglichkeit, sich vollkommen zu entspannen.

„Denkst du nicht, es wäre eleganter, Farben zu wählen, die zusammenpassen, anstatt kunterbunt irgendwas zu nehmen? Wir sind doch kein Zirkus.“, meldete sich Quistis zu Wort und nippte an ihrem Sherry.

„Ach Unsinn! Eine farbenfrohe Dekoration hebt gleich die Stimmung. Meinst du nicht auch, Schatz?“, verteidigte Selphie sich und blickte verliebt zu Irvine auf, der einen Arm um sie legte und ihr versicherte, dass sie natürlich Recht hätte.

„Also ich bin ja dafür, dass es einen Hot Dog Stand geben wird.“, mischte sich plötzlich ein blonder Punk ein und stellte sein Glas Cola ab. Ein allgemeines Stöhnen folgte zur Antwort.

“Was denn?“, rief Xell empört und streckte die Arme aus. „Irgendwas muss man ja auch zwischendurch essen, oder nicht?“

Weitere Meinungen und Vorschläge wurden Kund getan, während Squall sich seiner Lieblingsbeschäftigung widmete: sich im Hintergrund aufhalten und lauschen. Letzteres schien jedoch in diesem Augenblick auch ein wenig vernachlässigt zu werden, denn der braunhaarige Schülersprecher war zu sehr in seinen Gedanken versunken, um wirklich zu erfassen, was die anderen von sich gaben.

Die Tatsache, dass Seifer wieder im Garden war und seine letzte Chance nutzen wollte, nach all dem, was geschehen ist, beschäftigte den Brünetten mehr, als er es vermutet hätte. Er konnte spüren, dass der Blonde sich verändert hatte. Inwiefern konnte er jedoch nicht sagen. Sicherlich, Seifer konnte immer noch so angriffslustig wie damals sein, schließlich wäre es bei ihrem Gespräch heute Nachmittag beinahe wieder zu einer Auseinandersetzung gekommen. Überraschenderweise hatte der ehemalige Hexenritter in letzter Sekunde immer wieder das Segel gewendet und eine mögliche Eskalation der Situation ausgeschlossen. Dennoch… irgendetwas war diesmal anders.

„Habt ihr schon mitbekommen? Seifer ist wieder im Garden!“

Dieser Satz ließ den Braunhaarigen ruckartig aufsehen und sein Blick richtete sich auf Xell, der diese Worte ausgesprochen hatte. Mit einem Mal galt seine Aufmerksamkeit vollkommen dem Gespräch der Anwesenden.

„Wirklich? Seit wann das denn?“, kam es überrascht von dem braunhaarigen Cowboy, der in Irritation seine Augenbrauen hob. Auch Selphie, die sich an Irvine schmiegte, sah den blonden Punk mit großen Augen an.

„Er ist seit zwei Tagen hier.“, antwortete der Angesprochene und wurde gleich von Quistis abgelöst.

„Er nimmt wieder am Unterricht teil. Wahrscheinlich will er noch immer SeeD werden.“

Squall stellte angewidert fest, dass in ihrer Stimme Sarkasmus und Überheblichkeit lag. Allem Anschein nach, machte sie sich über Seifer mehr als nur lustig.

„Ist er nicht sogar jetzt in seinem Kurs, Squall?“, richtete die Blondine sich nun an ihn und der Brünette musste sich beherrschen, ihr keinen spitzen Kommentar an den Kopf zu werfen. Anstelle dessen nickte er einfach nur zur Bestätigung und nahm einen weiteren, diesmal jedoch tieferen Schluck seines Whiskeys.

„Das ist doch nicht sein Ernst, oder? Ich meine, er hat all die Jahre versagt und nun glaubt er, nach dem, was vorgefallen ist, könnte er es schaffen?“, staunte Selphie und legte den Kopf leicht schief.

„Reine Selbstüberschätzung und Hochmut.“, spottete Quistis, während sie das Glas in ihrer Hand drehte.

„Geben wir ihm doch einfach noch diese Chance. Vielleicht weiß er sie diesmal wirklich zu nutzen.“, verteidigte Rinoa nun den ehemaligen Hexenritter und erntete dafür nicht nur einen erstaunten Blick ihres Freundes. Squall war dankbar dafür, dass nicht auch sie sich gegen den Blonden verschworen hatte, wie die anderen es scheinbar getan hatten.

Leicht senkte er den Blick und versuchte seine eigenen Gefühle zu ordnen. Er wusste nicht, wie er den Blonden mittlerweile einschätzen sollte, doch dass die anderen derart abfällig über ihn sprachen, machte ihn eigentümlicherweise wütend. In zwei tiefen Zügen trank er den Rest seines Whiskeys aus und erhob sich an, sodass Rinoa ihn loslassen musste. Er entschuldigte sich mit der Ausrede, dass er müde sei und gab seiner Freundin dann einen letzten Kuss auf die Lippen, ehe er den Raum verließ.

Sie hatten es sich in Xells Räumen bequem gemacht, um einen gemütlichen Abend zu verbringen, so wie sie es einmal im Monat zu tun pflegten.

Squall strich sich fahrig durch die Haare und sprach innerlich ein Dankgebet, dass Rinoa ihm nicht folgte und ihn fragte, was los sei. Er wusste es selber nicht, doch ihm war ein Gefühl des Unwohlseins überkommen, als das Thema ‚Seifer’ aufgegriffen worden war.

Sie irren, sie haben Unrecht, sind so blind, dachte er bei sich und wunderte sich im nächsten Augenblick selber über seine Gedanken, die ganz und gar nicht zu ihm passten.
 

„Sie sollten sich diese Fakten sehr gut einprägen, meine Damen und Herren. Morgen werden wir von der Theorie zur Praxis übergehen und dann hoffe ich, dass Sie keinem unserer Haustiere der Trainingshalle als Frühstück dienen werden.“, ließ Squall am Ende der Stunde verlauten und wurde mit verhaltenem Kichern und Lachen der Anwärter belohnt, während er seine Unterlagen ordnete. Ja, noch konnten sie alle lachen, doch morgen früh würde es schon ganz anders aussehen, wenn sie ihrem Gegner gegenüberstanden und um ihr Leben kämpfen mussten.

Murmelnd verließen die Anwärter den Klassenraum und Squall verstaute seine Utensilien in seiner Umhängetasche. Er vernahm mit einem Mal Schritte und als er eine Regung in seinem Augenwinkel wahrnahm, blickte er auf. Bestechend grüne Augen betrachteten seine Stahlblauen und Squall blinzelte kurz, um sicher zu gehen, dass es auch wirklich Seifer war, der vor ihm stand, und nicht irgendeine Einbildung, ein Streich seiner Fantasie.

„Mister Almasy?“ Der Brünette schallte sich selbst einen Narren für den freudigen Funken Erregung in seiner Stimme ob des unerwarteten Gespräches. Seit gut einer Woche unterrichtete er nun den Blonden und nach seinem Besuch hatten sie kaum ein Wort miteinander gewechselt. Selbst im Unterricht war Seifer ungewöhnlich schweigsam.

Ein rascher Blick des Blonden zur Tür zeigte Squall, dass es sich um etwas Ernstes handelte. Niemand sollte wohl etwas mitbekommen.

„Du hast mir einiges kopiert, falls du dich daran erinnerst. Ich habe die Unterlagen durchgeschaut, sie haben mir ganz gut geholfen. Dennoch…“, begann Seifer ernst und leicht unwillig. Er biss sich auf die Unterlippe und Squall spürte, dass der Blonde sich gerade überhaupt nicht wohl in seiner Haut zu fühlen schien. Erwartungsvoll hob sich eine Augenbraue des Schülersprechers, während er den Kopf leicht zur Seite neigte und auf eine Fortsetzung des angefangenen Satzes wartete.

„Dennoch gibt es da eine Sache, die ich bisher nie kapiert habe.“

Wäre die Situation nicht schon absurd genug, hätte Squall den Blonden wahrscheinlich am Kragen gepackt, ihn durchgeschüttelt und ihn gefragt, was er mit dem wahren Seifer Almasy gemacht hätte. Vermutlich hätte er dabei sogar die Todesstrafe in Betracht gezogen, um den Dämon zu verjagen. Doch dass Seifer zähneknirschend und mit ausweichendem Blick vor ihm stand zeigte Squall ganz eindeutig, dass es tatsächlich der ehemalige Hexenritter war, der ihn gerade indirekt um Hilfe gebeten hatte. Und das nicht zum ersten Mal seit seiner Rückkehr.

Squall konnte sich eines mühsam unterdrückten Schmunzelns nicht erwehren und er nickte verständnisvoll, ehe er sich mit den Händen auf der Tischplatte seines Pults abstützte.

Seifer hatte sich verändert. Ja, er war sogar nun bereit, einmal über seinen Schatten zu springen und seinen Stolz beiseite zu schieben.

„Nenn mir Tag und Zeit.“, forderte er Seifer auf und betrachtete ihn aus einer Mischung aus Anerkennung und Vorfreude.

„Tz… komm vorbei, wann immer du willst. Woher soll ich wissen, wann in deinem überfüllten Terminkalender eine Lücke ist?“

Erneut musste Squall schmunzeln. Verändert oder nicht, Seifer war und blieb ein provozierender Spinner, der krampfhaft versuchte, sich keine Blöße zu geben und sein Image durch vorgetäuschte Coolness zu wahren. In dieser Hinsicht würde er sich wohl niemals ändern. Sarkasmus gehörte einfach zu dem Blonden.

„Lässt sich einrichten.“, meinte der Braunhaarige und hing sich seine Tasche um, bevor er mit dem Älteren den Raum verließ und abschloss.

„Nun, wir sehen uns dann… Mister Almasy.“, ließ der Brünette vor der Tür verlauten und zwinkerte kurz, ehe er kurz grinste. Er konnte eine leichte Röte auf Seifers Wangen entdecken, war jedoch nicht in der Lage zu beurteilen, ob sie aufgrund Verlegenheit oder wildem Trotz vorhanden war. Squall drehte sich um und ging seines Weges, als er Seifers Stimme leise hinter sich wahrnahm.

„Bitch!“

„Idiot!“, antwortete Squall nur und musste in sich hinein grinsen.

Glücklicherweise gab es Dinge im Leben, die sich gar weigerten sich zu ändern, wie Squall in diesem Augenblick feststellte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Attika
2008-09-16T18:14:26+00:00 16.09.2008 20:14
woah..iwie...echt toll^^
die beiden sind so niedlich >///<
frag mich grad, ob cifer da erste gefühle aufsteigen hat ^-^ hihi
Von:  masa
2008-09-15T05:49:59+00:00 15.09.2008 07:49
super



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