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Was ist dein größter Traum?

Frühlingsanfang
von

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Prolog

Tokio, vielleicht nicht der Nabel der Welt aber definitiv der Knotenpunkt Japans.

Und diese Stadt sollte mein neues Zuhause werden.

Ein sehr leises Piepen kämpfte sich permanent in meine Träume, wurde langsam immer lauter und ich erkannte es schließlich als den Signalruf meines Weckers. 6:47 zeigte die erbarmungslose Digitalanzeige an. Was wohl hieß, dass ich an meinem ersten Tag am neuen College zu spät kommen würde. Klasse…

Stöhnend richtete ich mich aus dem Bett auf und torkelte zur Küche dabei einen Fuß vor den anderen setzend. Ohne meinen morgigen Koffeinschub ging nichts, also wollte ich noch schnell den Heißlaufknopf der Kaffeemaschine betätigen. Um dann jäh festzustellen, dass ich die Kaffeemaschine am Vorabend noch gar nicht ausgepackt hatte und sie wahrscheinlich immer noch in einem der ungeöffneten Umzugskartons steckte. Gott….mein schöner Kaffee. „Dann muss ich mir wohl einen irgendwo unterwegs mitnehmen.“ Ja auch morgendliche Selbstgespräche gehörten bei mir zur Tagesordnung. Ich kramte meine schwarze Lieblingsjeans und ein weißes, nicht von Falten überzogenes Hemd heraus, griff im vorbeigehen nach meiner Tasche und verließ die Wohnung.

Gut sie war noch nicht fertig eingerichtet und sie war auch recht klein aber einen Vorteil hatte sie doch. Der Fußweg zur Uni beschränkte sich auf lächerliche 15 Minuten. Und es war ein Segen in Tokio nicht mit der Bahn fahren zu müssen, geschweige denn sich dem Stadtverkehr zu stellen.

Und außerdem war sie für die Lage mit zwei Zimmern und Bad extrem günstig.

Nach 10 Minuten kam mir der 15 Minuten Weg doch recht lang vor wo ich doch noch immer nicht meinen morgendlichen Kaffee genießen konnte. Und wie aus dem Nichts tauchte auch schon einer dieser beliebten “ Coffee to Go“ Läden vor mir auf. Nichts wie rein und einen Kaffee zum Mitnehmen bestellen, dachte ich mir. Nur war die Schlange leider extrem lang. „Scheint ja echt guter Kaffee zu sein…“ murmelte ich mürrisch vor mich hin und reihte mich ein. Zwischen zu spät und sehr zu spät bestand für mich eh kein großer Unterschied. Während der Wartezeit hatte ich schließlich genug Gelegenheit die Angebotsvielfalt zu studieren und entschied mich an der Kasse für einen Kaffee mit Karamellaroma. Na hoffentlich schmeckte der auch, die Bedienung war jedenfalls schon sehr nach meinem Geschmack. Nein Haruka! Lass es…vor dem Kaffee kommst du nicht auf deine allgemeine Höchstleistung, schelte ich mich selbst, bezahlte und brachte schließlich das letzte Stückchen Weg bis zur University of Tokio hinter mich. Ein gewaltiger Glaskomplex baute sich vor mir auf mit einem riesigen weitläufigen Campus. Ich hatte viel auf den Fotos gesehen aber das schlug alles. Ebenfalls hatte die Uni sehr viel geldliche Mittel und somit auch ein großes Auswahlangebot an Kursen, aber letztendlich gefiel es mir am besten, dass sie ein großes Sportangebot im Nachmittagsbereich besaß. Dinge wie Kanupolo und Windsurfen waren hier nichts Besonderes mehr.

Am Anfang noch etwas verwirrt steuerte ich doch dann zielgerecht zum Aushang für meine Semesterwochenstunden und die Vorlesungen. Und ich stellte fest, dass dieser Aushang riesig war.

Nach einer Viertelstunde nahezu vergeblicher Suche fand ich meine Kurse dann doch und stellte fest, dass ich zwar die Eröffnung aber sonst nichts weiter wichtiges verpasst hatte.

Ein wohliger Seufzer entfuhr meinen Lippen. Jemand klopfte mir auf die Schulter und ich drehte mich überrascht um. „Hey Mann, da schau ich mir hier ne halbe Stunde die Augen wund und dann kommst du hier an und findest den Aushang ganz prompt und locker!“ Ein großgewachsener, schlanker junger Kerl mit kurzen schwarzen Haaren lachte mich an und streckte mir seine Hand entgegen.

„ Ryo Tetsuda, 3. Semester “ verkündete er laut.

„Ha…Haruka Tenoh, ebenfalls 3. Semester. Nett dich kennen zu lernen.“ Antwortete ich.

„Ich brauch jetzt erst mal n` Frühstück, kommst du mit in die Kantine? War heute Morgen n bisschen spät dran und hatte keine Zeit was zu Futtern, weißt du?“

Irgendwie war er mir sofort sympathisch und neue Freunde konnte ich gebrauchen. Er schleifte mich mehr oder weniger durch die riesigen Korridore und erläuterte noch nebenbei die verschiedenen Fakultäten bis wir schließlich bei einem appetitlichen Bento unsere gemeinsame Leidenschaft für Motorräder entdeckten. „Und ich sag dir die neue Kawasaki 310 S ist viel besser!“ er war so aufgebracht, dass ihm kleine Reiskörner aus dem Mund flogen und schließlich weniger ansehnlich auf dem Tisch kleben blieben. Oder vielleicht noch im Gesicht eines Kommilitonen…wenn ich es recht bedenke.

„Sag mal du bist doch im 2. Jahr.“ Mampfte er vor sich hin.

„Wieso hast du gewechselt? Gefiel dir deine andere Uni nicht?“

Jetzt kam schon die erste unangenehme Frage auf die ich nicht gern antworten wollte. „Ja genau. Provinzuni das kennst du ja! War echt nichts für mich. Wenn ich Möglichkeiten wie diese Exzellenzuniversität hier habe, bleib´ ich doch nicht da.“ Ich hatte einen leicht nervösen Tonfall, hoffentlich bemerkte er ihn nicht.

Ehrlich gesagt mochte ich meine Uni. Aber nach meinem Coming Out war an ein Leben mit meinen Eltern gar nicht mehr zu denken also entschloss ich mich wegzuziehen und keinen Gedanken mehr an sie zu verschwenden. Wir waren nicht reich, ich hatte es allein meiner Leistung zu verdanken angenommen zu werden und ein Stipendium zu bekommen. Nicht reich, aber unbeschreiblich konservativ…ich sollte diese Gedanken bei Seite schieben, sie machten mich eh nur unglücklich.

„Wo ist „da“?“

Ich schaute irritiert da ich nicht gleich verstand was er meinte.

„Na ich komme von Hokkaido, Sapporo, ist ja auch relativ groß. Wollte aber auch lieber weit weg. Also, wo kommst du her?“

„Mivazaki…du weißt schon ganz im Süden.“

Er hatte sein Bento komplett verspeist und sogar mein eigenes noch um den Rest den ich übrig gelassen hatte erleichtert. „Sag mal heute steht doch nichts mehr an oder?“

Er prustete leicht. „Na hör mal- Wie wäre es denn wenn du dir endlich mal die Collegekleidung besorgst…“ Ich schaute ihn entgeistert an. „Es gibt Klamottenzwang an eurer Uni? Davon haben sie mir aber bei meiner Bewerbung nichts erzählt!“

Er fuchtelte undefinierbar mit der Hand. „Ne lass mal. Ist nur ne Jacke mit Unilogo und eben schwarze Hose ordentliches Hemd Zwang du weißt schon. Krawatte wird auch gern gesehen weißt du. Und deswegen bekommst du da auch eine schicke schwarze mit Logo drauf.“ Zwinkerte er mir zu.

„Übrigens, dass du zum Motorradkurs kommst steht ja wohl außer Frage ,oder?“

Ich schaute ihn verdutzt an. „Motorradkurs, was meinst du?“

Er lehnte sich im Stuhl zurück. „Na hör mal, ist ja der einzige Grund warum ich hier bin. Die University of Tokio hat ein Abkommen mit der nahegelegenen 3. Liga Rennstrecke der Tourenwagen. Die Strecke lässt sich allerdings auch super mit dem Motorrad abfahren und da unser Rektor wohl ein Fan von Zweirädern ist, gibt’s einen Kurs. Meistens am Wochenende, aber wenn du beim Anfangsrennen gut abschneidest kommen weitere und vielleicht wird irgendwann jemand wirklich wichtiges auf dich aufmerksam. Jedenfalls ist es auch für die Uni immer sehr unterhaltsam. Und außerdem….“

Er tauschte einen vielsagenden Blick mit einem blonden Mädchen das in diesem Moment vorbeikam. „…ist es super praktisch um Bräute aufzugabeln.“ Er grinste. Ich nahm einen Schluck von meinem zweiten morgendlichen Kaffee und meinte trocken: „Wenn du willst dass sie auf deiner Federgabel landen, solltest du lieber zum Radsport wechseln.“

Er fing ein wenig an zu lachen. „Man, an dir ist wohl ein Komiker verloren gegangen?“ Tetsu-kun stand auf und klopfte mir auf die Schulter. „Also, ich muss dann mal. Wir sehen uns dann morgen. Denk dran, 9 Uhr erster Kurs, Raum 410. Bis dann!“ er war wohl so schnell verschwunden wie er vorhin aufgetaucht war.
 

Nachdem ich endlich den Raum gefunden hatte, den Tetsu-kun mir beschrieben hatte bevor er unverrichteter Dinge einem Mädchen nachgestellt war, klopfte ich vorsichtig an. Eine junge Frau bat mich herein, fragte mich nach meinem Namen und holte daraufhin ein Informationsblatt hervor.

„Gut ich nehm mal an Größe M für dich und-“ sie stockte, denn sie hatte wohl meinen Namen auf der Liste entdeckt. Ich grinste schelmisch und harrte der Dinge die da kamen.

„ Du bist ja ein Mädchen,äh….also ich meine Frau…“ sie quiekte etwas zu hoch für meinen Geschmack aber noch recht passabel. „Ob ich da überhaupt was in deiner Größe finde…“ murmelte sie Gedankenverloren. „Das ist kein Problem, ich nehm gern die Jungenuniform!“ griff ich schnell ein. Sie schaute mich etwas zweifelnd an: „Ja aber, das…wir können das doch nachbestellen und ich weiß gar nicht ob sowas überhaupt möglich ist.“

Ich lächelte mein verführerischstes Lächeln und meinte: „Komm jetzt gib mir schon das Jackett oder was immer es ist.“

„Jackett und Krawatte!“ beharrte sie. Wenn der Sprung den sie jetzt machte dem Hüpfen ihres Herzens nahekam stand sie wohl kurz vor einem Schlaganfall. Ich griff nach dem schwarzen Stoff. „Jetzt mach dich aber raus hier bevor das noch wer mitbekommt!“ Ich salutierte zum Spaß, was sie auch zum Lachen brachte und verabschiedete mich dann. „Na nette Mädels gibt’s hier ja auf jeden Fall da wird mir wohl nicht langweilig.“

Ich beeilte mich noch zum Schaukasten mit den Einschreibungen für die Sportkurse zu kommen und erwischte gerade noch so einen Platz beim Motorradfahren. Ich überlegte ob ich noch weitere Kurse wie Leichtathletik anwählen sollte, aber ich würde wohl einen Nebenjob nötig haben um ein wenig Geld übrig zu haben und da war nicht wirklich viel Zeit. Also legte ich den Stift zur Seite und begab mich Richtung Ausgang. Zumindest hätte ich das gern getan. Leider verlief ich mich in diesem riesigen Komplex so arg, dass ich nach geschlagenen 20 Minuten immer noch nicht weiter wusste. Und zum Fragen war ich zu stolz. Ich hörte Musik aus der oberen Etage. Ich war wohl in der Fakultät für Musik gelandet. Naja das hätte ich mir bei den diversen Notenschlüsseln auf den Fliesen ja auch denken können. Es war ein sehr diffuser Klang, wahrscheinlich übte in jedem Raum jemand anders. Ich war bei weitem nicht so bewandert jetzt den Unterschied der Instrumente auszumachen aber ein Klang drang völlig klar und rein an mein Ohr. Den erkannte sogar ich. Es war Violinenmusik…nur von wo? Irritiert schaute ich mich um. Der Raum war hochgebaut und der Hall ging sicher nach oben weg, aber aus dem 2. Stock kam diese Melodie nicht. Ich drehte mich mehrmals im Kreis um irgendeinen Hinweis zu erhalten, was bestimmt mega dämlich aussehen musste. Und dann sah ich sie. Durch die großen gläsernen Scheiben der Fakultät. Draußen, auf dem Parkgelände des Campus, neben einem Kirschblütenbaum, erleuchtet von den warmen Strahlen der Frühjahrssonne. Wohl ein Anblick für die Götter wie sie dort stand, den Geigenbogen sanft über die Saiten führte in dieser idyllisch wirkenden Szene. Ich trat durch die automatische Schwebetür nach draußen und das Sonnenlicht stach mir sofort ins Auge. Ein angenehmer Wind streifte mein Gesicht, war das Meeresluft? Ich hielt mir die Hand über die Augen um wieder etwas sehen zu können und entgegen meiner Befürchtung stand sie noch immer da und spielte. Ich näherte mich vorsichtig, sie hatte die Augen geschlossen und war vollkommen in ihr Spiel vertieft. Dennoch zweifelte ich nicht daran, dass sie meine Anwesenheit bereits bemerkt hatte. Ich lies mich in gebürtigem Abstand auf einer Bank nieder und lauschte ihrer Musik. Ihr türkises Haar wurde vom Wind spielerisch umher geweht, was auch zu dem Thema passte das sie spielte. Der Ausdruck auf ihrem Gesicht sprach von Konzentration, wobei ihr ein leichtes Lächeln über die Lippen huschte. Eine Kirschblüte löste sich vom Baum und fand ihren Weg über die Strömung des Windes bis hin zu meinem rechten Schuh. Und plötzlich hörte sie auf zu spielen.

„Wie lange willst du mich denn noch beobachten?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Haruka-Fan
2008-07-26T21:11:56+00:00 26.07.2008 23:11
Also um mal die detailtreue zu erklären ^^ Ich persönlich mags nicht wenn ich mir ne Geschichte durchlese und die Sätze so oberflächlich sind deswegen schreib ich es so. Sie woll ja auch n bissel länger werden und sonst wär ich ja auch irgendwo nach 5 Seiten fertig ^^
Oder meint ihr es fließt wirklich nicht genug? dann werde ich versuchen das im Verlauf zu verbessern ^^ Liegt sicher auch daran dass ich Haru erstmal als Person vorstellen wollte wie sie so ist und da natürlich noch nicht so viele Nebencharaktere vorhanden sind und es so noch sehr eintönig ist, aber bald kommt mehr, versprochen ^^
Danke für die Kommis!
Von: abgemeldet
2008-07-26T08:04:47+00:00 26.07.2008 10:04
Super Anfang ;) vielleicht ein bisschen zu detailiert. Auf der einen seite gut weil man es sich besser vorstellen kann auf der anderen seite ist es eher mühsam zu lesen.
Aber freut mich das ne weitere Sailor moon FF aufgetaucht ist zumindest von HxM *gg* Schreib selber gerade eine xD bin gespannt wies weiter geht.

Zu deiner Frage stimme ich Shane18 zu und 1 würde ich noch hinzufügen: Sportwissenschaften :)

GrEEtz AzI
Von: abgemeldet
2008-07-24T22:10:04+00:00 25.07.2008 00:10
hm... wo sind nur die H/M-Fans hin?
vl hast du sie alle verscheucht mit deiner Aufgabe XD
oder alle sind auf Urlaub ^^!
so wird es wohl sein...

ok! Fangen wir mal an. Anfang ist gut... vl nichts neues (Uni-Story halt), aber naja... kann ja noch interessant werden.
Du schreibst die Dinge sehr detailiert, so, dass man es sich alles sehr gut vorstellen kann. Vl sehr mühsam zum Lesen, aber ok. Jeder Autor ist anders.
Ich finds in Ordnung. ^.^
Ich freu mich jedenfalls wenn es weiter geht.

Zu deiner Aufgabe. Ich finde die Fächer für Haru ziemlich gut:

- Mathematikstudium
- Sound Studium oder eher sehr Technisch verbunden
- Automotive Systems Engineering


""Ja es ist soweit endlich wieder eine neue Haruka+Michiru FF von mir ^^"" ?_? sry! aber ich kenne dich als Autor nicht XD
und anscheinend hast du auch keine anderen ffs ^^! (hab mal bei deinen ffs nach gesehen und fand nichts außer das aktuelle halt -.-!, bin ich blind? XD)

Na ok! Ich lasse dich schon in Ruhe ^.^


Gruß
Shane18





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