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Dreamlike - But Some Kind Of Reality

von

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Happened, what I only could dream about

Wasser… ich blicke auf die leichten, vom Wind erzeugten Wellen, auf die Bewegungen die sie ausführen. Ich betrachte mich auf dem flüssigen Spiegel. Ich sehe mich klar und deutlich, ein Mädchen, welches trotz bester Freunde einsamer nicht sein könnte.

Nein ich bin nicht depressiv. Zu mindest versuche ich mir das einzureden. Dennoch kann ich nicht leugnen, dass ich derzeit mal wieder ein Tief durchlebe. Manchmal übermannen mich einfach meine Gefühle. Es fällt mir von Mal zu Mal schwerer sie zu unterdrücken und je mehr ich es versuche desto schlimmer wird es und desto eher muss ich anfangen zu weinen. Ich sollte vielleicht einfach nicht darüber nachdenken, doch auch das ist mir einfach unmöglich.

So sehe ich weiter in mein Gesicht, welches sich auf dem Wasser abzeichnet. Ich sitze einfach nur da und betrachte mich selbst, zusammengekauert am Ufer des Sees hockend und immer wieder frage ich mich, wie es nur so weit kommen konnte.
 

Es war ein heißer Tag mitten im Sommer. Dennoch mussten wir zur Schule. Jeder einzelne von uns empfand es als Quälerei und mehr und mehr diskutierten die anderen darüber, wie man es anstellen könne den Tag zu verkürzen. Ich hörte ihnen dabei zu, lauschte ihnen aufmerksam. Es kam eigentlich nie vor, dass ich mich in solche Gespräche einbrachte. Warum wusste ich selbst nicht genau. Vielleicht lag es daran, dass ich einfach zu schüchtern war für diese Welt, vielleicht aber auch daran, dass ich mir einfach zu viele Gedanken machte und diese wirklich über jede Kleinigkeit. Aber ehrlich gesagt war das ja auch egal, denn selbst wenn ich etwas sagte, nahm es eh keiner wahr. Im Grunde war ich einfach nur Luft für sie. Sicherlich nicht was man einfach so hätte ändern können. Mal ganz davon abgesehen, dass ich einfach anders war. Ich glaube die wenigsten Menschen, die in ähnlichen oder besseren Verhältnissen lebten als ich, wussten so etwas wie wahre Freundschaft noch zu schätzen. Selbst meine Freundinnen fingen mehr und mehr an sich mit anderen Dingen zu beschäftigen und das, obwohl ich sie eh nur noch selten sah, da sie auf andere Schulen gingen als ich und wenn es nicht grade der Freund war, der ihre Aufmerksamkeit forderte, so waren es andere Freunde, Schule oder Vereine zu denen sie gingen. Irgendetwas beschäftigte sie jedenfalls immer und da blieb einfach keine Zeit mehr für mich. Natürlich versuchte ich auch neue Kontakte zu knüpfen, doch irgendwie misslang es mir jedes Mal. An irgendetwas schien es immer zu scheitern und alles, was ich erntete waren nichts weiter als verwirrte, missgelaunte oder gar abfällige Blicke. Jedenfalls nichts was einen Versuch wert gewesen wäre. Ich hatte es einfach satt für alle Luft zu sein, doch ändern konnte ich es wohl trotzdem nicht.
 

Nachdem die Schule zu Ende war, konnten wir endlich nach Hause gehen. Ich jedoch machte wie immer einen Zwischenstopp an meinem Lieblingsplatz, dem See, womit wir auch schon wieder am Anfang der Geschichte wären und die Frage, wie es soweit kommen konnte, war immer noch offen.

„Warum muss das Leben nur immer so kompliziert sein“, sprach ich meine Gedanken laut aus.

„Wenn das so weiter geht, ende ich noch als alte Jungfer und zwar als eine sehr einsame, verzweifelte und deprimierte alte Jungfer.“

Nun ja, verzweifelt war ich ganz offensichtlich schon jetzt, denn sonst würde ich so etwas wohl kaum denken. Außerdem wäre ich normalerweise nicht so unaufmerksam und hätte bemerkt, dass ich beobachtet wurde. Aber stattdessen dachte ich lieber darüber nach, wann ich wohl das nächste Mal etwas Freude am Leben haben würde. Ganz eindeutig das nächste Mal wenn meine Lieblingsband NEGATIVE ein Konzert geben würden. Das war so ziemlich das einzige, woran ich mich noch erfreuen konnte, na ja und Konzerten von anderen guten Musikern unseres bezaubernden Landes. Ich ging halt gerne auf Konzerte. So dachte ich daran wie toll wohl das nächste werden würde und freute mich schon darauf, als ich plötzlich ein Knacken im Unterholz vernahm.

Erschrocken drehte ich mich um und sah einen großen jungen Mann vor mir, der mir sehr bekannt vor kam. Ich wusste natürlich sofort wer es war, obgleich ich es erst nicht glauben konnte.

„Ähm entschuldige bitte, ich wollte dich nicht erschrecken. Ich war nur erstaunt ein so kleines Mädchen hier alleine am Ufer sitzen zu sehen“, entschuldigte er sich dann so freundlich wie er immer beschrieben wurde.

Nun ja richtig, das hatte ich ja völlig vergessen zu erwähnen. Ich bin klein, sehr klein für mein Alter und immerhin war ich schon siebzehn. Nicht umsonst dachten viele ich sei noch einige Klassenstufen tiefer, doch im Endeffekt gewöhnen die meisten sich doch recht schnell daran und merken das ich vom Charakter und meinem Benehmen her definitiv schon siebzehn bin.

„Ach schon ok“, antwortete ich nun nach dem ich mich endlich dazu durchgerungen hatte, denn immerhin begegnet man nicht jeden Tag einem der größten Stars unserer schönen Stadt.

„Mein Name ist übrigens Matti Mikkonen“, stellte er sich unnötiger Weise vor.

„Ich weiß“, entgegnete ich als wissend, „Der ehemalige Sänger von Bloodpit also als es euch noch gab eben“

„Richtig, richtig“, brachte er nur unter einem freudigen, verlegenen Lachen hervor.

„Aber du bist kein richtiger Fan oder?“, setzte er noch hinterher mit einem Blick der Bände sprach. Bände in denen stand, dass ich jetzt ja mit „nein“ zu antworten habe.

„Nein!“, gab ich so dann auch zurück und sah die Erleichterung, die sich in seinem Gesicht breitmachte.

„Danke, ich hatte gehofft, dass das kommt, sonst wäre ich jetzt vor Scham im Boden versunken, da ich gerade gar nicht auf Fans eingestellt bin“

„Verständlich, jeder will halt irgendwann mal seine Ruhe haben auch ein Matthau Mikojan“, versicherte ich ihm die Normalität an seinem Denken und Verhalten und konnte mir dabei ein Grinsen nicht verkneifen. Woraufhin auch er grinsen musste und wir kurze Zeit später anfingen beide herzhaft zu lachen. Doch so plötzlich wie wir anfingen, hörte er auch wieder auf, da ihm sichtlich etwas eingefallen sein musste.

„Sag mal jetzt kennst du meinen Namen, mal davon abgesehen davon, dass du ihn auch schon vorher kanntest, aber ich kenne deinen Namen noch nicht.“

„Stimmt“, musste ich zugeben. Den kannte er wirklich noch nicht. Wie auch, ich hatte mich ja noch nicht vorgestellt. Dann war es wohl an der Zeit ihm mal meinen Namen mitzuteilen. Ich wollte ja nicht unhöflich sein.

„Mirja Satu Finja Tuulikki Metsänen!“, rasselte ich gekonnte schnell meinen Namen herunter und erntete ein schon recht erstaunten Blick seitens Matthau.

„Ah ja… und im Kurzen?“, fragte knapp da seine Sprachlosigkeit nicht mehr Worte hergab.

„Kommt drauf an“, begann ich nun ihm alle Möglichkeiten aufzulisten die er hatte und von denen er sich dann mal eben eine aussuchen durfte, „entweder einfach Mirja oder einfach Satu oder einfach Finja oder einfach Tuulikki, aber manchmal wurde letzterer Name auch schon des Öfteren einfach mal mit Tuuli abgekürzt und dann gab es auch schon Leute die mich einfach Miri oder Finni genannt haben… Also such dir was aus…“

Sichtlich nicht ganz sicher, wofür er sich denn nun entscheiden sollte, legte sich seine Stirn in Falten, was zeigte, dass er sich ernsthafte Gedanken darüber machte, wie er mich nun nennen sollte. Ab und zu begannen seine Augen zu leuchten, so als hätte er endlich etwas gefunden, doch bereits ein paar Sekunden später verwarf er es dann wieder mit einem einfachen Kopfschütteln. Nach geschlagenen zehn Minuten schien er es dann aufgegeben zu haben und beschloss:

„Weißt du was, dann nenn ich dich eben Finja! Ich habe jetzt lange genug darüber nachgedacht, was ich aus diesem ganzen Wirrwarr machen soll, nur um mich A nicht für einen Namen entscheiden zu müssen und sie mir B alle merken zu können, aber ich glaube du wirst mich einfach noch hundert mal daran erinnern müssen und irgendwann vergesse ich sie sicher nicht mehr.“

„Ach was, so scharf drauf, dass du alle meine Vornamen kennst bin ich nun auch nicht. Einer reicht vollkommen.“

„Ok, aber ich werde es wenigstens versuchen, das ist doch mal eine Herausforderung. Also Mirja Satu Finja Tuulikki Metsänen ich verspreche dir, dass ich mich anstrengen werde diesen Namen nicht so schnell wieder zu vergessen“, wiederholte er meinen Namen entschlossen ihn sich zu merken bis an sein Lebensende.

„Einverstanden und immerhin konntest du ihn dir jetzt schon über zehn Minuten lang merken, noch mal zehn und er speichert sich in deinem Langzeitgedächtnis ab“, meinte ich nur mit einem breiten Grinsen. Das hatte bisher noch keiner auch nur versucht.

„Tja weißt du, das war eigentlich auch nicht schwer. Ich meine, Mirja ist doch ein schöner Name und Finja auch, mal abgesehen davon das sie sich sehr ähnlich sind. Satu… ich meine der Name ist einfach nur märchenhaft und zu letzt Tuulikki ist immer hin die Tochter von Tapio und Mielikki und die Göttin des Waldes in der finnischen Mythologie. Das ist schon ein Name den man nicht vergessen sollte, wenn er einem so über den Weg läuft.“

„Ja aber ich bin dir nicht über den Weg gelaufen, sondern du hast dich angeschlichen und mich erschreckt“, erwiderte ich scherzhaft.

„Aber ich wollte dich doch nicht erschrecken und ich habe mich auch ganz sicher nicht angeschlichen, aber gut. Sag mal hättest du nicht Lust irgendwann mal mit mir etwas Trinken zu gehen, also natürlich nichts Alkoholisches, versteht sich?“

Ich war ziemlich überrascht, dass er mich das jetzt ernsthaft fragte. Doch auf solch eine Frage gab es trotz allem nur eine Antwort.

„Sicher, warum nicht!“

Ein Mal mehr glücklich in meinem Leben lächelte ich ihn fröhlich an und er lächelte auch genauso fröhlich zurück.

„Ok dann treffen wir uns morgen wieder hier einverstanden?“

„Einverstanden!“

Nach diesem letzten Wort meinerseits verabschiedete er sich und war gerade dabei wieder im Wald zu verschwinden, als er sich noch einmal umdrehte.

„Sag mal, hast du eigentlich eine Lieblingsband?“

„Ja wieso?“, kam von mir die Gegenfrage.

„Ach nur so! Welche denn?“

„NGT!“, antwortete ich noch mit einem Strahlen bevor er dann endgültig verschwand.
 

Nach dieser wahrlich äußerst merkwürdigen und nicht gerade alltäglichen Begegnung machte ich mich auf den Weg nach Hause. Völlig gedankenverloren lief ich durch die düsteren Straßen, als ich plötzlich ein Geräusch vernahm. Woher es kam konnte ich gerade so noch sagen, aber was es war wusste ich beim besten Willen nicht. Ich drehte mich also um und rannte zu der Seitengasse aus welcher das Geräusch gekommen war und sah ein paar betrunkene Teenager, die gerade dabei waren ein paar kleine verwahrloste Katzenbabys zu ärgern. Selbstverständlich beschloss ich den Vieren mal gehörig den Marsch zu blasen und ihnen zu sagen, dass sie doch viel zu alt sein um ein paar arme Kätzchen zu jagen. Immerhin ging ich davon aus, das die Jungs wohl zu betrunken waren, als das sie mir etwas hätten anhaben können.

„Hey ihr, was fällt euch ein die armen Katzen zu ärgern?“, rief ich ihnen entgegen. In diesem Moment drehten die vier sich zu mir um und blickten mich nicht gerade freundlich an, verloren aber auch kein Wort.

Nein, stattdessen kamen sie lieber herumtorkelnd auf mich zu und versuchten mich zu packen. Vorausschauend wandte ich mich um, um gleich mal die Flucht zu ergreifen, nur leider erwischte der eine mich noch am Fuß, als er sich mal eben hinter mir lang legte. Dies nutzen die anderen und umzingelten mich. Sie kamen immer näher und griffen mit ihren Händen nach mir. Einer umfasste von hinten meine Taille, während ein anderer von vorne nach meinen Handgelenken griff. Mit voller Wucht schubsten sie mich gegen die Wand, was dem Typen hinter mir auch nicht gerade gut bekam, weshalb er auch lautstark herumgestikulierte was den anderen denn einfiele mich und somit auch ihn ohne Vorwarnung mit der Wand bekannt zu machen. Man sollte aber nicht glauben, dass dies sie daran hinderte mich weiterhin fest zu halten und gegen die Wand zu drücken.

Nein, der eine begann nun auch noch meine Handgelenke über meinem Kopf gegen die Wand zu drücken und mir langsam das Shirt nach oben zu ziehen, um sich darunter dann lüstern auszutoben. In der Zwischenzeit hatte einer der anderen mal eben beschlossen mir schon mal die Hose aus zu ziehen und hatte sich gerade daran gemacht den Knopf zu öffnen. In Gedanken verfluchte ich mich selbst, warum ich denn nur ernsthaft geglaubt hatte diese Typen könnten mir im betrunkenen Zustand nichts anhaben, aber wenigstens den Katzenbabys konnte so nichts mehr passieren. Mir war klar, dass ich diesen Fehler sicherlich kein zweites Mal machen würde und eigentlich hatte ich auch nicht mehr damit gerechnet, dass ich jemals noch mal die Chance dazu kriegen würde, denn meine Vermutung war, dass diese Typen mich erst vergewaltigen und später um die Ecke bringen würden. Aber dazu kamen sie nicht mehr denn gerade als es ernst wurde spürte ich wie der Druck an meinen Handgelenken sich löste und der Typ der sie bis eben noch festgehalten hatte einen Schritt zurück ging. Als ich meine Augen öffnete, fand er sich bereits wimmernd am Boden wieder. Die anderen drei hatte jedoch das gleiche Schicksal ereilt und so lagen sie alle zu meinen Füßen und klagten ihr Leid.

Als ich meine Augen dann von ihnen abwandte und nach oben sah, erblickte ich vier junge Männer die, meinen Peinigern mal eben die Meinung entgegen brüllten und sie mal gehörig zusammenschissen und einen jungen Mann der mit seiner Hand vor meinem Gesicht herumfuchtelte und wissen wollte, ob mit mir alles in Ordnung war. Ich erkannte die fünf natürlich sofort. Sicher, denn wer hätte sie nicht erkannt? Hier in der Gegend kannte sie wahrlich jeder. Es waren Jay, Antti, Larry und Snack, die immer noch dabei waren in einem ebenfalls nicht ganz nüchternen Zustand die Typen zu quälen. Dem ein oder anderen von ihnen schien das sogar Spaß zu machen, was ich meinerseits mal eben einfach so darauf schob, dass sie eben auch schon so einiges Intus gehabt zu haben schienen. Der fünfte im Bunde, der im Übrigen immer noch versuchte mich von der Erde aus im All der Gedanken zu erreichen und mich mal wieder in die Realität zurück zu holen, war Jonne. Um es also noch einmal klar und deutlich zu sagen: Ich wurde an jenem Abend von NGT gerettet und das obwohl sie mich gar nicht kannten. Das hätte ich mir nie im Leben träumen lassen, dass es eines Tages dazu kommen würde, aber es kam so.

Two, Looking The Same

Nach dem ich mich wieder einigermaßen gefasst hatte, machten wir uns daran diesen Ort des Schreckens, wie ich ihn von nun an nannte, zu verlassen. Ohne auch nur ein Wort zu verlieren, lief ich neben den fünfen her. Obwohl, eigentlich lief ich zwischen ihnen, damit sie besser auf mich aufpassen konnten und mir an diesem Abend mit Sicherheit nichts mehr zustieß. Ein wenig unangenehm war mir das ganze schon, da sie es mir gleich taten und die ganze Zeit hindurch schwiegen. Deshalb begann ich ernsthaft darüber nachzudenken, ob ich nicht doch ein Wort sagen sollte. Letztendlich entschied ich mich jedoch dagegen. Meine unzähligen Gedanken darüber, dass ich vielleicht etwas Falsches sagen könnte oder sie womöglich einfach nur einen falschen Eindruck von mir gewinnen würden, sobald ich etwas sagte, ließen es einfach nicht zu, dass ich mich auch nur im Geringsten bemerkbar machte. Jedes Mal aufs Neue verfluchte ich meine extreme Schüchternheit und die Tatsache, dass ich nicht einmal den Mut besaß, meinen Rettern meinen Dank auszusprechen. Es waren immerhin NEGATIVE, meine Lieblingsband, die mir geholfen hatten, was das ganze nur noch schlimmer machte. Dadurch wurde die Sache erst richtig kompliziert und ich schaffte es einfach nicht mich zu überwinden und schwieg weiterhin.

Immer weiter entfernten wir uns von dem Ort des grausamen Geschehnisses und noch immer plagten mich unzählige Dinge. Wo ich schon feststellen musste, das meine Schüchternheit und all das, was mir sonst noch so viele Schwierigkeiten bei der Kommunikation mit anderen Leuten bereitete, nicht weniger geworden waren, begann ich mich zu fragen, wie ich es dann überhaupt so einfach geschafft hatte, so ein lockeres unbeschwertes Gespräch mit Matthau zu führen, doch je mehr ich darüber nachdachte, desto weniger Ideen hatte ich, woran es liegen könnte. Jedenfalls keine, die wirklich Sinn gemacht hätten und das war ja eigentlich das Ziel all meiner Überlegungen.

Plötzlich schreckte ich zurück. Ich realisierte, dass die anderen stehen geblieben waren und sich nun darüber unterhielten, was sie mit mir machen sollten. Anscheinend hatte Jonne es schon wieder lange Zeit vergeblich versucht mich aus meinen Gedanken zu reißen. So konnte er mich natürlich nicht fragen, wo ich denn eigentlich wohnte, ebenso wie die anderen, denen dies natürlich genauso unmöglich war. Bestimmt interessierte es sie auch, wer ich überhaupt war. Vorausgesetzt sie waren nicht so verantwortungslos, dass ihnen so etwas eher am Arsch vorbei ging.

Allem Anschein nach schienen sie bemerkt zu haben, dass ich sie beobachtete, denn sofort kam Jonne auf mich zu und fragte mich, wo ich denn wohne. Doch ich, schüchtern wie ich war, blieb einfach nur starr stehen und antwortete ihm nicht. Daraufhin begann er zu seufzen und stellte fest, dass es wohl heute keinen Sinn mehr machen würde mit mir zu reden. Antti meinte darauf, Jonne gäbe zu schnell auf und versuchte es doch gleich einmal selbst. Jonne seinerseits konterte jedoch nur mit einem:

„Antti, sie ist nicht ansprechbar. Ist wohl völlig traumatisiert die Kleine. Wäre ich aber auch, wenn ich sie wäre.“

„Ach was“, begann Antti, „Ich würde schätzen die Ärmste ist einfach nur etwas schüchtern, das ist alles, glaub mir. Ich weiß wovon ich rede. Bin immerhin ein Menschenkenner. Genau genommen ja sogar DER Menschenkenner schlecht hin. Das müsstest du doch wissen. Wo du mich doch nun schon sooo lange kennst.“

„Wahrscheinlich hast du Recht“, lächelte Jonne seinem alten Freund entgegen. Er wusste wohl, dass es unnötig war, jetzt mit ihm zu diskutieren. Denn entweder hatte er wirklich Recht oder er blieb stur und beharrte trotzdem auf seiner Meinung.

Also versuchte Antti also mir etwas zu entlocken.

„Hei, sag mal, du hast uns immer noch nicht deinen Namen verraten und wir wüssten echt gerne, welch bezaubernden Namen du trägst. Außerdem wäre es nicht schlecht zu wissen, wo du überhaupt wohnst, damit wir dich noch bis nach Hause begleiten können. Ich meine, keiner von uns ist daran interessiert, dass dir am Ende doch noch etwas passiert.“

Ok, so konnte das ja nun wirklich nicht weiter gehen. Ich musste etwas sagen, egal was. So lange versuchten sie nun schon etwas von mir zu erfahren und ich gab ihnen einfach keine Antwort. Das musste hier und jetzt ein Ende finden, denn ich wollte ja auch nicht, das sie mich für bekloppt hielten.

„Ma-Mein Name ist Mi-Mirja Satu Fi-Finja Tuulikki Metsänen“, stotterte ich ihm entgegen.

„Aaaaah ja… Gut! Gibt es dafür auch eine kürzere Form?“, erkundigte sich, der sichtlich überorderte Bassist.

„Nu-Nun ja a-eigentlich alles, was man daraus machen kann“, erklärte ich knapp, jedoch schon etwas sicherer als zuvor.

„Hm… ich finde Finja ist ein wirklich schöner Name, also nicht, dass die anderen nicht schön wären, das sind sie, aber ich finde Finja passt besonders gut zu dir“, warf Jonne helfend ein, da Antti immer noch ziemlich ratlos wirkte.

„Ja stimmt! Dem kann ich nur zustimmen“, pflichtete Antti Jonne bei und die anderen taten ihm dies in Form eines angeregten Nickens gleich. Sie hatten, sichtlich nicht wirklich darüber nachgedacht und befanden nun, dass wenn Jonne es sagte, es wohl auch stimmen mochte. Da ich diesen Gedanken einfach nur zu lustig fand, musste ich daraufhin erstmal lachen. Dies jedoch blieb nicht unbemerkt und ließ die fünf erstmal kurz stutzen, da ihnen meine Reaktion ein Rätsel zu sein schien. Doch kurze Zeit später musste mein Lachen sie irgendwie angesteckt haben, weshalb sie dann auch herzhaft in mein Lachen einstimmten. Ich konnte es mir nicht genau erklären, doch irgendwie schien das Ganze die Stimmung der momentanen Situation ein wenig zu lockern, was sich durchaus positiv auswirkte.

Es war wirklich schwer, doch nach unzähligen missglückten Anläufen schafften wir es dann doch, uns wieder zu fangen und so erklärte ich ihnen, wo ich wohnte. Sie fragte mich noch, ob wir uns nicht irgendwann mal wieder sehen könnten, was ich selbstverständlich bejahte. Dann beschlossen wir uns endlich mal in Bewegung zu setzten, damit ich möglichst noch vor Null Uhr zu Hause war, denn meine Eltern machten sich sonst sicher Sorgen.

Als wir dann irgendwann um 23.00 Uhr vor meiner Haustür standen, wurde sich noch kurz verabschiedet und jeder ging seiner Wege. Meiner führte mich selbstverständlich rein ins Haus, wo ich meinen Eltern erstmal kurz und knapp erklärte, wo ich so lange gewesen war. Natürlich erzählte ich ihnen etwas völlig anderes, als das, was wirklich geschehen war. So meinte ich, ich habe am See gesessen und dabei einfach die Zeit vergessen. Immerhin war es Sommer und so schien die Sonne ja doch recht lange am Tag.

Nach meiner kurzen Zusammenfassung dessen, warum ich erst so spät kam, begab ich mich dann nach oben in mein Zimmer, wo ich mich dann noch schnell duschte und mich danach in mein Bett kuschelte. So sehr ich es auch versuchte zu schlafen, irgendwie gingen mir die Geschehnisse des vergangen Tages nicht aus dem Kopf. Ständig musste ich daran denken, dass ich doch tatsächlich meiner Lieblingsband begegnet war und zuvor auch noch Matthau, der ja auch eine der derzeitig beliebtesten Bewohner unserer Stadt darstellte und das nur weil er saugute Musik machte. Nicht, dass ich das schlecht fand. Nein. Immerhin schrieb er wirklich erstklassige Songs, hatte eine echt tolle Stimme und sah auch noch gut aus und zu allem Überfluss war er auch noch extrem nett. Es war mir einfach unbegreiflich, wie mir nur etwas so tolles einfach so passieren konnte. Ich musste zu geben, dass, wer immer mit ihm zusammen war, echt verdammtes Glück hatte, so einen Freund zu haben. Das soll jetzt aber nicht so klingen, als wäre ich in ihn verknallt. Nein. Ich schwärmte bereits für einen ganz anderen. Keine schwarzen Haare, nein, blonde. Lang waren sie aber trotzdem. Was die Augen betraf waren sie auch nicht blau-grün, sondern einfach nur blau, ein wunderschönes blau. Nun ja und stimmlich, nahmen sie sich wohl im Endeffekt nicht viel, denn beide hatten unglaublich schöne Stimmen. Doch immerhin war ich diesem, meinem Schwarm heute auch schon begegnet. Obwohl ich nie gedacht hätte, dass dies jemals passieren würde. Jedenfalls nicht auf diese Weise. Eher hätte ich gedacht, ich würde es vielleicht eines Tages schaffen meine Schüchternheit zu überwinden und ihn bei einem Konzert anzusprechen. Doch nun hatte ich ihn getroffen, einfach so in einer der Straßen Tamperes und hatte mich dann auch noch gemeinsam mit den anderen vieren von NGT gerettet.

Lange dachte ich noch über all dies nach und irgendwann glitt ich dann hinab ins Reich der Träume und der CD-Player spielte das Album „Karma Killer“ von NEGATIVE weiter rauf und runter.
 

Am nächsten Tag ging ich, geplagt von einer übergroßen Vorfreude auf den heutigen Nachmittag, zur Schule. Man sollte glauben, dass ich mich so sehr auf den Unterricht konzentrieren musste, dass ich diese Plage irgendwann vergessen würde, doch obwohl ich mich noch so sehr auf das Unterrichtsgeschehen einschoss, schwirrten mir die Gedanken an den kommenden Nachmittag immer noch im Kopf herum. Irgendwo zwischen Finnisch und Geographie hatte ich es dann aufgegeben, dieses Kribbeln im Bauch zu verdrängen. Wozu auch, immerhin war es ja an sich ein sehr schönes Gefühl. Obwohl ich langsam darüber nachdachte, ob ich etwa doch mehr für Matthau empfand als nur Freundschaft. Selbstverständlich hoffte ich, dass es nicht so war. Denn ich liebte ja Jonne und immerhin standen meine Chancen, ihn für mich zu gewinnen ja jetzt auch nicht mehr so schlecht. Doch kurz nachdem ich diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte, schüttelte ich darüber den Kopf. Ich meine, ich war immerhin ganze sieben Jahre und zehn Tage jünger als er und außerdem, welcher Musiker verliebte sich schon einfach so in einen Fan wie mich. Um ehrlich zu mir selbst zu sein, standen meine Chancen beinahe genauso schlecht wie auch zuvor. Schlussendlich verwarf ich diese ganzen Gedanken darüber, ob Jonne sich je für mich entscheiden würde oder nicht und konzentrierte ich mich wieder auf Erdkunde.

Nachdem ich dann am Ende auch Physik überstanden hatte, machte ich mich auf den Weg zu verabredetem Ort.
 

Als ich endlich am See ankam, war Matthau schon da, nun ja, zu mindest dachte ich das im ersten Moment. Doch als er sich umdrehte und mich begrüßte, musste ich lachen. Nicht das ich nich am liebsten über dieses Verhalten von mir vor Scham im Boden versunken wäre, aber es war einfach zu komisch. Zu allem Übel hatte ich auch noch eine Person vor mir, mit der ich ja eigentlich noch nicht das Vergnügen gehabt hatte, obwohl ich es gerne schon längst gehabt hätte. Mein Gegenüber schien wahrlich erstaunt, überlegte wohl, warum ich denn lachte. Er hatte mich sofort mit meinem Namen angesprochen, folglich musste Matthau ihm wohl von mir erzählt haben. Des Weiteren tat er so, als würden wir uns schon kennen. Er umarmte mich und fragte mich, ob er mich nicht auf einen Drink einladen dürfe. Außerdem erzählte er wie sehr er sich auf das Treffen mit mir gefreut habe und welch Ehre es ihm doch sei, mich am Tag zuvor kennen gelernt zu haben. Ok, anscheinend wollte der Gute mir ernsthaft weiß machen, er sei Matthau. Von mir aus, dieses Spiel kann man auch zu zweit spielen, dachte ich mir und so beschloss ich, so zu tun als würde ich nicht wissen wen ich wirklich vor mir hatte, sondern als dächte ich, ich hätte tatsächlich Matthau vor mir. Nun gut, das machte die Sache mit meiner Schüchternheit erheblich leichter, denn so konnte ich mir selbst sehr gut einreden, dass ich da eine Person vor mir hatte, die ich ja schon kannte und mit der ich auch schon ein nettes Gespräch geführt hatte. Eben als hätte ich die Person vor mir, mit der ich ja auch verabredet gewesen war.
 

Einige Zeit nach dem „Matthau“ mich nun gefragt hatte, ob er mir einen Drink spendieren dürfe und ich selbstverständlich unter der Voraussetzung, dass es nichts alkoholisches war, eingewilligt hatte, standen wir nun also vor einem gemütlichen Café mitten in Tampere. Wir betraten das Lokal und setzten uns an einen Tisch am Fenster. Sofort kam eine junge Dame die hier schon seit einiger Zeit kellnerte. Woher ich das wusste? Ganz einfach, ich kannte sie, denn sie zählte zu meinen besten Freundinnen. Dem entsprechend sah sie mir auch mit höchst irritiertem Blick entgegen, welchen ich nur mit einem „Frag nicht! Ich erklär’s dir später“ – Blick abtat. Schnell bestellte „Matthau“ jedem von uns einen Drink. Für mich ein Wasser und für sich ein Bier. Ich musste gestehen, dass was ich gehört hatte, schien zu stimmen, denn es hieß immer, es wäre keine Lüge, wenn ihn jemand mal als Alkoholiker bezeichnete. Aber jedem das seine. Immerhin fing er ja nicht mit hochprozentigen Spirituosen an. Nun ich glaube dann, hätte ich wirklich Angst bekommen. Es war also nichts was mich gestört hätte, noch nicht. Doch diese Störungsstellung übernahm eh etwas ganz anderes und zwar die Musik, welche im Hintergrund so vor sich hin dudelte. Sie spielten irgendwelche mir völlig unbekannten nervigen schnulzigen Liebeslieder rauf und runter und irgendwie beschlich mich das Gefühl, dass das von meiner Freundin ausging. Nein, nicht nur, dass sie selber zu gerne solche Lieder hörte, sondern allem Anschein nach dachte sie wohl das ich ein Date hatte und sie mir da doch unbedingt mit der passenden Musik zuspielen müsste. Welch Grauen können Freundinnen einem nur antun, wenn sie glauben, man habe eine Chance auf einen festen Freund. Das war ja geradezu Furcht einflößend. Zu mal das bei weitem nicht alles war, was sie sich ausgeklügelt hatte. Immer wieder warf sie mir Blicke mit der Aufforderung mich an ihn ran zu machen zu. Außerdem brachte sie, als sie mit den Getränken zurückkam doch ernsthaft eine Kerze mit, die sie dann auch stielecht zwischen uns flackern ließ. Ich spielte schon mit dem Gedanken ihr zu sagen, dass das bei dem Wetter total schwachsinnig kam. Denn draußen knallte wie jeden Tag im Sommer bei gutem Wetter, die Sonne mit voller Kraft auf die Erdoberfläche. Es war nicht nur extrem hell, sondern auch verdammt heiß. Doch meine Freundin schien das nicht im Geringsten zu interessieren, geschweige denn zu stören.

„Sag mal, irgendwie beschleicht mich das Gefühl, diese Kellnerin glaubt wir wären ein Paar???“, begann „Matthau“ nach Stunden weiterer Zuspielversuche meiner Freundin blitzmerkerisch festzustellen.

„Ähm, nein das ist nur meine Freundin die mich am liebsten mit dem erstbesten dahergelaufenen Typen verkuppeln würde und folglich Situationen wie diese im absoluten Übereifer auch mal leicht fehl interpretiert“, antwortete ich leicht verlegen und peinlich berührt. Wie sehr hatte ich gehofft, dass es ihm nicht auffallen würde. Doch so etwas entging eben nicht einmal einem Blitzmerker wie ihm.

Nach dem ich ja nun nicht mehr zu beten brauchte, dass mein Gegenüber dieses übereifrige Verhalten meiner Freundin nicht bemerken würde, begann ich nun mir besagten mal näher anzusehen. Er hatte etwas längere schwarze Haare, so wie Matthau und auch genau die gleichen wunderschönen blau-grünen Augen. Doch das war ja nicht weiter verwunderlich. Auch größentechnisch nahmen sie sich nichts und ihre Statur war auch in etwa gleich. Ich bin mir sicher, wenn sie es darauf angelegt hätten gleich aus zu sehen, wäre dies für sie absolut kein Problem gewesen. Natürlich könnten Freunde, Bekannte und auch große Fans sie problemlos auseinander halten, doch für alle anderen sähen sie wohl aus wie eineiige Zwillinge. Je mehr ich ihn anstarrte, desto mehr begann ich über die Ähnlichkeiten und auch Unterschiede zwischen ihm und Matthau nach zu denken. Doch bereits nach kurzer Zeit wurde ich in meinen Überlegungen unterbrochen, da „Matthau“ die alles entscheidende Frage stellte.

„Du Finja! Findest du mich attraktiv?“

Ich dachte, ich hör schlecht. War das jetzt eine ernst gemeinte Frage oder ein Versuch mich anzubaggern?

„Ähm, natürlich“, entgegnete ich etwas unsicher was wohl als nächstes kommen würde.

„Ah ja und würdest du auch sagen, dass ich liebenswert bin?“

„Natürlich, jeder Mensch ist auf seine Art und Weise liebenswert!“, brach es völlig entschlossen aus mir heraus.

„Ah ja ok und ähm… Wärst du gerne meine Freundin?“

Wie bitte? Damit hatte er jetzt wirklich den Gipfel dessen erreicht, was ich eigentlich nicht hören wollte.

„Na ja… ich…“, begann ich meiner Entschlossenheit wieder vollends beraubt, „schon… irgendwie, aber du musst wissen, es gibt da schon jemanden, in den ich mich verliebt habe.“

„Ach so… schade eigentlich! Du bist nämlich echt süß“, grinste er mir entgegen.

„Ja du auch Chris“, versuchte ich ihn aufzumuntern. Doch mal abgesehen davon, dass das sicherlich nicht nötig gewesen wäre, sah er mich plötzlich völlig schockiert an und im ersten Moment war mir nicht mal bewusst wieso.

„Du… du wusstest die ganze Zeit, dass ich nicht Matthau bin?“, kam es dann in leicht erschrockenem Ton von ihm und mir war klar was es gewesen war. Ich hatte ihn beim Namen genannt, bei seinem richtigen Namen, welch fataler Fehler.

„Ääähm… ja… Ist das schlimm für dich?“

„Nein“, meinte er dazu nur, wobei er sich bereits wieder völlig gefasst hatte, „Ich war nur verwundert. Aber warum hast du es denn dann nicht gesagt?“

„Nun, ich hatte bemerkt, wie du versucht hast mir weiß zu machen, du seiest Matthau und da dachte ich mir, das Spiel kann man auch zu zweit spielen, also tu ich mal so als wüsste ich nicht, dass ich nicht Matthau, sondern seinen älteren Bruder vor mir habe“, erklärte ich ihm.

„Oh na dann“, er grinste erneut, „Matthau hatte ja gesagt du seiest NGT - Fan, aber ich wollte einfach nicht glauben, dass es einen Menschen gibt, dem das wirklich sofort auffallen würde. Dabei habe ich mir so viel Mühe mit dem Make-up und den Klamotten gegeben“

Während er den letzten Satz sagte, zog er einen total Chris-typischen Schmollmund und ich begann zu lachen.

„Das tut mir wirklich leid, aber wenn ich dir diesbezüglich noch einen Rat geben darf. Solltest du es noch mal versuchen, dann nimm doch gleich Matthaus Klamotten, Ohrringe und lass dir von ihm ein Matthau Mikojan Make-up verpassen.“

„Ja das sollte ich wohl machen, sofern er das Spielchen mitspielen will“

„Sicher irgendwann, wenn er davon profitiert“, versuchte ich ihn zu einem erneuten Versuch zu ermuntern. Daraufhin begann er zu lachen und erzählte mir, dass er Matthau extra gefesselt, geknebelt und in seinem riesigen Kleiderschrank eingeschlossen habe. In diesem Moment tat Matthau mir wahrlich leid, so zwischen Chris ganzen Sachen sitzen zu müssen, wo er doch eigentlich heute mit mir verabredet war. Doch Chris beruhigte mich und meinte, dass Matthau ja nicht nachtragend sei und er somit keinen großartigen Ärger deswegen kriegen würde. Dennoch bat ich Chris unser gemütliches Beisammensein vorerst zu beenden und Matthau erstmal aus dem Schrank zu befreien und so machten wir uns auf den Weg zu Chris Wohnung.

Ten Men And One Little Girl

Es dauerte nicht lange und wir standen vor Chris’ Wohnung. Fluchend stellte Chris fest, dass er seinen Schlüssel in der Wohnung hatte liegen lassen, meinte aber nur, dass wäre alles kein Problem und sein Mitbewohner würde uns schon aufmachen. Also begann er noch immer wütend auf sich selbst Sturm zu klingeln. Etwa zehn geschlagene Minuten, die wir sinnlos vor der Tür rum standen, später hörte man endlich Schritte, die aber wie wir feststellen mussten nicht Richtung Tür gingen. Das hob Chris Laune nicht gerade und so setzte er sein Sturmklingeln fort. Es brauchte noch mal ungefähr genauso lange bis uns dann doch endlich ein völlig gelassener Larry die Tür öffnete.

„Sag mal spinnst du Larry uns so lange hier draußen stehen zu lassen?!!!“, fauchte Chris ihm entgegen.

„Entschuldige, ich hatte es ja schon vor zwanzig Minuten wahr genommen, das jemand rein will, aber erst war ich zu faul auf zu stehen und dann kam ich auf dem Weg zur Tür an deinem Zimmer vorbei und hörte ominösen Geräusche. Dem musste ich natürlich sofort nachgehen und da stellte ich fest, dass sie aus deinem Kleiderschrank kamen. Echt merkwürdig dein Schrank. Kann es sein das du Ella darin eingesperrt hast?“

„Ella?“, Chris schrak hoch, „Oh nein Ella… Warte Schatz ich rette dich.“ Nach diesen Worten war er auch schon in der Wohnung verschwunden und lief schnurstracks in sein Zimmer. Ich hörte nur noch wie er die Türen seines riesigen Kleiderschrankes aufriss.

„Weißt du so ist er manchmal“, kam es ruhig von Larry, der sich nebenbei auch gleich mal eine Zigarette anzündete.

„Aber sag mal, was machst du eigentlich hier?“

„Ähm das ist eine lange Geschichte“, begann ich zu antworten, „Besser ich erzähl sie dir später. Jetzt sollten wir lieber mal nach Chris sehen.“

„Stimmt“

Als wir Chris Zimmer betraten, saß er bereits vor seinem Schrank. Er drehte sich um und meinte nur: „Larry… Ella war gar nicht im Schrank. Da sitzt doch nur Matthau drin“

„Ach so, was macht er denn da?“, wollte Larry berechtigter Weise wissen.

„Äh…“, begann Chris und ich dachte ernsthaft er würde überlegen, wie er Larry die ganze Geschichte möglichst einfach und leicht verständlich erklären könne, doch ich irrte. Das was kam, war lange nicht das was ich gehofft hatte.

„Ja genau Matthau, was machst du denn da eigentlich?“ Ich konnte es nicht fassen. Tat Chris etwa gerade Tatsache so, als wüsste er von nichts. Na das sah ihm ja mal wieder ähnlich. Über dieses Verhalten Seitens Chris konnte ich wahrlich nur den Kopf schütteln. In der Zwischenzeit hatte Chris trotz allem seinen Bruder von den sichtlich sehr engen Fesseln befreit.

„Jaaa Chris was mache ich wohl hier?“, stellte Matthau nun die gleiche Frage an Chris, wobei sein Blick immer finsterer wurde und sich die Worte „Wenn du glaubst ich sei nicht nachtragend und ließe dir das jetzt einfach so durchgehen, dann hast du dich geschnitten Bruderherz“ in sein Gesicht förmlich eingravierten.

„Brüderchen du machst mir Angst“, waren die einzigen Wort die Chris noch hervor bringen konnte.
 

Einige Minuten später saßen Larry und ich im Wohnzimmer und warteten darauf, dass die beiden Mikkonen-Brüder sich doch endlich vertrugen. Wir hatten uns nämlich mal ganz dreist aus dem Kriegsgebiet entfernt.

„Glaubst du es wird noch lange dauern?“, fragte mich Larry.

„Keine Ahnung! Ich kenne sie ja noch nicht so lange wie du. Wie lange brauchen sie denn so im Regelfall?“, erkundigte ich mich nun beim Gitarristen meiner Lieblingsband.

„Hm… lange…“, kam die Antwort die ungenauer fast nicht sein konnte. Aber das war eben typisch Larry.

In gerade diesem Moment jedoch kam Matthau mit einem triumphierenden Blick aus dem Zimmer, gefolgt von einem stark geknickten Chris.

„So, nach dem ich nun stundenlang in Jukkas bescheuertem Schrank gefangen war und unsere Verabredung leider mehr als nur verpasst habe, freut es mich sehr dich heute doch noch begrüßen zu dürfen. Hei Finja!“, begrüßte mich Matthau.

„Ja mich freut es auch. Aber ich kann nicht leugnen, dass es mich auch gefreut hat Chris mal kennen zu lernen, obwohl ich natürlich gehofft hätte, das dieses Treffen nicht zu deinen Ungunsten zustande kommt“, gab ich zurück.

Glücklich darüber heute doch noch die Ehre mit mir zu haben, begann Matthau also sich mit mir zu unterhalten. Währenddessen saß Larry auf der Couch und rauchte seine fünfte Zigarette seit Chris und ich von ihm rein gelassen wurden und Chris war kurzzeitig in der Küche verschwunden und verließ diese erst wieder als er eine Flasche Jägermeister, zwei Flaschen Wodka, eine Flasche Absinth und sechs Flaschen Bier gefunden hatte. Um diese unbeschadet ins Wohnzimmer zu bugsieren hatte er sich mal eben Larry zur Hilfe gerufen und so kamen beide voll bepackt mit Spirituosen zu uns zurück.

„Willst du auch ein Bier?“, fragte mich Chris der gerade dabei war klar zu stellen, wer wie viel wovon trinken durfte. Im Grunde hieß dies, dass jedem von uns ein Bier zu stand und wir gemeinsam eine Flasche Wodka leeren durften sofern wir dies wollten. Da Matthau und ich auf dieses Drittel des Flascheninhaltes, was uns zustand, verzichteten, freute Larry sich, sie alleine austrinken zu dürfen. Ich lehnte sogar das Bier ab, wodurch Matthau zwei trinken durfte, was ihm am Ende vollends reichte. Er war ja nicht Chris, der mindestens drei Bier, eine Flasche Jägermeister, eine Flasche Wodka und eine Flasche Absinth brauchte um glücklich zu werden.

„Sag mal Finja, was machst du eigentlich an diesem Wochenende so schönes? Hast du schon was vor?“, erkundigte sich Chris, wobei er sich nebenbei eine Zigarette anzündete.

„Nein eigentlich nicht“, erwiderte ich, „Vor einiger Zeit hatte ich noch etwas geplant, aber irgendwie wird das mit meinen Freundinnen in letzter Zeit nie etwas. Sie haben einfach keine Zeit mehr.“

„Hm… das tut mir leid“, gab Chris mit Bedauern zurück. Er glaubte wohl in ein riesengroßes Fettnäpfchen getreten zu sein.

„Ach, was das muss dir nicht leid tun. Du kannst ja nichts dafür“, versuchte ich ihn wieder aufzumuntern.

„Aber wenn du willst können wir ja etwas mit dir unternehmen am Wochenende“, schaltete sich nun auch Matthau wieder in das Gespräch mit ein, „Dann kann ich dir wenn du willst Paavo vorstellen. Ich meine wir sind ja nicht umsonst beste Freunde seit Kindestagen.“

„Ja richtig“, begann nun auch Larry seinen Senf dazu zu geben, „Oder ich ruf die anderen an. Die freuen sich bestimmt dich wieder zu sehen.“

„Wen meinst du Larry? Mit wem hatte sie denn schon alles das Vergnügen?“, wollte Chris erstaunt darüber, dass ich wohl doch noch mehr von ihnen kannte, wissen.

„Nun, mit euch beiden“, sagte ich, wobei ich auf Matthau und Chris zeigte, „und Larry, Jay, Antti, Snack und Jonne. Um die Frage mal für Larry zu beantworten.“

„Jepp genau diese Anderen meinte ich“, unterstrich dieser noch einmal die Richtigkeit meiner Aussage.

So einigten wir uns darauf uns morgen wieder am See zu treffen und dann hoffentlich auch noch mit den anderen und vielleicht auch dem ein oder anderen, den ich noch nicht kannte. Danach verabschiedete ich mich von den dreien und wünschte ihnen noch eine geruhsame Nacht. Was sie natürlich gleich belächelten.
 

Es war Samstag und seit mehreren Wochen hatte ich mal wieder etwas vor. Vor lauter Vorfreude schaffte ich es ausnahmsweise auch mal wieder früh auf zu stehen am Wochenende, was mir sonst eigentlich schon seit langem nicht mehr gelang. Doch mit solch schönen Aussichten auf einen Tag, war das alles kein Problem für mich. Ich verbrachte den Morgen damit, darüber nachzudenken, was man wohl machen könnte, natürlich nur für den Fall, dass uns nichts einfiel. Als es dann irgendwann an der Zeit war, machte ich mich dann auch auf den Weg zum See.

Am See angekommen, setzte ich mich ans Ufer und wartete darauf, dass die anderen kamen. Etwa zehn Minuten später bekam ich dann endlich Gesellschaft durch Snack und Antti. Offensichtlich hatte Larry es tatsächlich geschafft, sie anzurufen und es nicht zu verpeilen. Ich musste zugeben, ich war doch sichtlich erstaunt über diese gewisse Zuverlässigkeit von ihm.

„Hei Finja“, begrüßte mich Antti auch gleich, „wie wir hörten hattest du die große Ehre Matthau und unseren ehemaligen Gitarristen Chris kennen zu lernen!?“

„Ja richtig! Aber ich muss gestehen, dass ich Matthau schon vor euch begegnet war. Chris jedoch hab ich erst gestern kennen gelernt“, entgegnete ich darauf.

„Tja es wundert mich nicht, denn wie ich ihn kenne, hat er, nach dem Matthau ihm von dir erzählte, einfach mal beschlossen, dich kennen lernen zu wollen und was ein Sir Christus sich in den Kopf gesetzt hat, das tut er dann auch. Glaub mir, es tut mir wirklich leid für dich, dass es soweit kommen musste“, erklärte Snack mit Bedauern.

„Ach was. Es war mir wahrlich eine Freude, seine Bekanntschaft gemacht zu haben, wirklich. An sich ist er echt kein schlechter Mensch, nur halt manchmal etwas komisch“, gab ich zurück.

„Komisch? Na wir wollen mal nicht untertreiben“, begann Antti, „Chris ist eher… sehr, sehr, sehr komisch, aber egal.“

„Ja aber eben nur komisch und nicht crazy so wie du“, meinte ich mit einem Lachen, „Ich meine, du bist doch hier der „Master Of Crazy“!“

„Hm… da wirst du wohl Recht haben“, freute sich Antti, wobei er ebenfalls anfing zu lachen.

In diesem Moment kam Matthau, gefolgt von seinem besten Freund Paavo.

„Hei Finja! hei Antti! hei Snack!“, begrüßte uns Matthau mit einem Lächeln auf den Lippen.

„Hei Matthau! Wo hast du denn Chris gelassen?“, erkundigte sich Antti nach dem großen hoch heiligen „Sör“.

„Tja, du musst wissen, lange nach dem Larry euch angerufen und für heute herbestellte hatte, klingelte es an der Tür und wer stand davor?!“, versuchte Matthau es spannend zu machen.

„Warte… Einer von uns“, fragte Antti, wobei alle wussten, dass er damit NGT meinte.

„Nein“, antwortete Matthau gelassen.

„Hm… ok dann vielleicht… Macceus?“, setzte er das Ratespielchen fort.

„Naaain“, erwiderte Matthau sichtlich enttäuscht.

„Oder war’s eure Mutter?“ Antti schienen ganz offensichtlich die Ideen auszugehen.

„Nein!!! Wie kommst du denn auf das schmale Brett! Natürlich nicht!“, entgegnete Matthau eindeutig nicht weiter daran interessiert diese Raterei noch länger andauern zu lassen, „Es war Jack, begleitet von Sammy!“

„Ach so…“, leuchtete Antti die Logik dieser ganzen Sache ein, „Wo du’s sagst. Logisch, die beiden sind ja Seelenbrüder. Darauf hätte ich eigentlich kommen müssen.“

„Aber was genau hat das jetzt mit der Frage zu tun, wo du Chris gelassen hast?“, hackte Snack noch einmal nach.

„Ach ja genau“, begann Matthau die Geschichte fortzusetzen, „Sie wollten noch mal eine kurze gemeinsame Shoppingtour machen. Falls ihr versteht, was ich meine.“

„Ja ich verstehe ganz genau“, grinste Antti nun sichtlich belustigt vor sich hin.

„Ach ja Finja. Wie versprochen habe ich Paavo mitgebracht. Ich habe ihm gesagt, dass du ihn sicher gerne mal kennen lernen würdest“, ergänzte Matthau noch.

„Ja sicher. Es ist mir eine Ehre. Ich bin Finja“, stellte ich mich Paavo vor.

„Danke, sehr erfreut. Mein Name ist Paavo Pekkonen, aber das weißt du sicher, nach dem, was Matthau mir über dich erzählt hat“, gab Paavo zurück.

„Ganz recht. Was das betrifft, weiß ich wohl so einiges“, lachte ich verlegen vor mich hin.

Gerade als wir begannen uns nun richtig zu unterhalten, hörten wir Geräusche aus dem Unterholz. Es waren Jonne und Jay, die es nun endlich, Stunden später, auch endlich geschafft hatten hier her zu kommen.

„Hei Leute“, rief Jonne uns entgegen, was die anderen auch gleich mal mit einem „Hei Jonne. So unpünktlich wie eh und je“ abtaten. Ich meinerseits schwieg, denn so sehr ich es auch wollte, ich schaffte es einfach nicht etwas zu sagen. Zu sehr zog er mich in seinen Bann und wahrscheinlich war ihm das nicht einmal bewusst. Jetzt wo ich ihm im Hellen begegnete, fiel es mir sogar noch stärker auf als schon am vorvorgestrigen Abend.

„Ja tut mir leid“, begann dieser sich zu entschuldigen, „Ich bin schuld ich geb’s ja zu und Jay trifft absolut keine Schuld. Er wollte mich ja nur nach seinem täglichen Fitnesstraining abholen, aber ich habe mal wieder zu sehr rumgetrödelt.“

„Schön das du’s einsiehst Alter, aber geändert hat sich wohl trotzdem noch nix“, meinte Antti nur mit einem breiten Grinsen. Ihm war dieser Verhalten nur zu gut bekannt und eigentlich hatte es ihn noch nie wirklich gestört. So war Jonne nun einmal.

„Ach was Antti. Da brauch man nichts zu ändern. Ein Mensch hat nun mal auch Fehler und Jonne is so gut, dass er sich das ruhig leisten kann, findest du nicht?“, entgegnete Jay.

„Jepp, da hast du vollkommen Recht. War ja auch nur ein Spaß“, grinste Antti gelassen weiter.
 

So kam das Gespräch weiter ins Rollen und irgendwann nach einer weiteren vergangenen Stunde, gesellten sich dann auch Larry, Chris, Jack und Sammy zu uns. Hierbei freute es mich natürlich sehr auch mit den letzteren beiden Bekanntschaft zu schließen.

„Gary konnte leider nicht“, erklärte Larry den anderen und meinte, dass dieser wohl schon etwas anderes vor gehabt hatte.

„Macht nix, dann ein andern Mal“, sagte Antti, dem das wohl so ziemlich egal war. Nicht, dass er es nicht schade fand, dass Gary nicht da war. Sondern eher, sagte er sich wohl, dass Gary ja etwas vor hatte, dementsprechend Spaß und wir waren immerhin auch so genügend Leute um richtig Spaß zu haben. Wobei mich eines doch sichtlich irritierte. Allem Anschein nach, schien keiner der Anwesenden derzeitig eine Freundin zu haben. Außerdem gab es da noch etwas, was mich leicht nervös machte, nämlich die Tatsache, dass ich die einzige anwesende weibliche Person war, allein unter Männern.

„Ok Leute, wo wir nun doch noch alle zu einander gefunden haben: Was wollen wir machen?“, fragte Antti in die Runde.

„Einen Saufen gehen?“, kam es von Chris und Jack wie aus einem Munde.

„Schlechte Idee“, sprach Snack genau meine Gedanken aus, was ich ihm innerlich dankte, „Was haltet ihr davon einen Film zu gucken?“

„Hm… im Kino? Oder zu Hause? Eigentlich egal“, ließ Sammy auch mal kurz etwas von sich hören.

„Na ja ich weiß nicht. Das ist irgendwie die falsche Beschäftigung. Ich meine, dabei kann man sich doch gar nicht unterhalten“, gab Jonne seine Meinung kund, bei der ich ihm nur beipflichten konnte, es aber nicht tat, da ich schon wieder sprachlos war. Langsam machte mir das ganze echt Angst. Was hatte er nur an sich, dass ich so sprachlos war. Nun ja eigentlich war das ja nichts ungewöhnliches, aber mit den anderen schaffte ich es ja merkwürdiger Weise auch problemlos zu reden. Nur er schien mir noch immer genauso fern wie auch zuvor.

„Wir könnten ja auch alle gemeinsam eine Radtour machen“, schlug Jay vor, doch irgendwie beschlich mich das Gefühl, dass er genau wusste, dass das auf keine Begeisterung stoßen würde.

„Eher nicht!“, meinte Antti mit einem Grinsen und Larry gab ihm Recht. Nebenbei gab Chris sich allergrößte Mühe sich ein Kommentar zu verkneifen.

Also, wo jeder von ihnen entweder einen Vorschlag gemacht oder einen abgeschlagen hatte, sahen alle gespannt zu mir. Irgendwie fühlte ich mich so leicht bedrängt, weshalb ich kein einziges Wort hervorbrachte. Doch als ich begann mir zu wünschen, lieber an einem anderen Ort zu sein, weil ich mir nichts einfiel, rief Jonne plötzlich:

„Was wäre, wenn wir alle zusammen mal ein Wochenende wegfahren?“ Bei dem Gedanken daran wurde ich plötzlich völlig rot, was zum Glück keiner zu bemerken schien. Ein ganzes Wochenende mit ihnen? Ein ganzes Wochenende mit Jonne??? Das war einfach zu viel für mich. Nicht, dass ich glaubte, es würde nicht toll werden, sondern eben einfach nur, dass ich Angst vor irgendwelchen peinlichen Situationen hatte. Besonders wollte ich nicht, dass mir irgendwelche peinlichen Dinge geschahen, nach welchen ich am liebsten vor Scham im Boden versinken würde, in Anwesenheit Jonnes.

„Ähm, aber bringt uns das in der Frage weiter, was wir heute machen wollen?“, erkundigte sich Larry sichtlich verwirrt.

„Nun, ja wir könnten doch heute und morgen schon mal alles planen oder aber du sagst du hast Lust gleich heute loszufahren und morgen Nachmittag wieder zu kommen“, erklärte Jonne seinen Vorschlag.

„Hm… einfach mal sofort planlos weg ins Nichts… Klingt gut!“, entgegnete Chris sichtlich begeistert und Jack stimmte dem Vorschlag ebenfalls mit einem Nicken zu, weshalb auch Sammy einwilligte und die anderen waren eh gerne mal für etwas Abwechslung zu haben. Es wurde sich noch schnell auf ein Ziel geeinigt, welches Helsinki darstellen sollte, da dort sowieso gerade ein großes Festival am Laufen war und danach gingen alle nach Hause und packten ihre Sachen.
 

Ich gab meinen Eltern bescheid und erzählte ihnen, dass ich bis zum nächsten Tag wegfahren würden und da mein Vater sehr viel Vertrauen in mich hatte, denn immerhin war ich ja nun auch schon 17, willigten meine Eltern, trotz der anfänglichen Paranoiaanflüge meiner Mutter, ein.

Beauty Of Landscape, Music… And Me?

Es war bereits um drei und obwohl es keiner erwartet hatte, waren alle pünktlich. Das hieß, alle bis auf Jonne. Denn der schaffte es wie immer nicht zur verabredeten Zeit da zu sein. Allerdings schien er sich schon große Mühe gegeben zu haben, denn diesmal war er wenigstens nicht eine Stunde zu spät sondern nur fünfzehn Minuten.

Als wir dann also endlich alle vor dem Bahnhof versammelt waren, nahmen wir direkt den nächsten Zug nach Helsinki. Wir suchten uns ein Abteil, in dem wir nach Möglichkeit alle Platz fanden und begannen, nach dem wir eines gefunden hatten, damit uns zu unterhalten. Diesmal jedoch kam es nicht zu einer großen Gesprächsrunde, sondern nur zu einigen kleineren.

Jack redete ausnahmsweise mal nicht mit Chris. Stattdessen unterhielt er sich angeregt mit Sammy, Matthau und Paavo über Chris. Da Chris es hasste anderen dabei zu zuhören, wie sie über ihn redeten und das musste nicht mal schlecht sein, bevorzugte er es sich aus diesem Gespräch herauszuhalten.

Ein weiteres Gespräch führten Antti und Snack und das über ein eigentlich sehr simples Thema... Filme. Larry und Jay saßen einfach nur daneben, hörten zu und wenn ihnen etwas dazu einfiel, dann sagten sie es.

Eigentlich wollte ich einfach nur da sitzen und den Gesprächen der anderen lauschen, doch schienen Chris und Jonne nicht wirklich das Bedürfnis zu haben sich mit einander zu unterhalten. Nein viel lieber wollte Chris mich ausfragen, wobei er nicht unbedingt mit dem besten Thema anfing.

„Du Finja... Sag mal, um noch mal auf deine Freundin zurück zu kommen“, setzte er zu seiner Frage und mir gefiel sie schon jetzt nicht, da es ganz offensichtlich um genau diese „Freundin“ ging. Die Freundin, die in dem Café kellnerte, in dem Chris und ich letztens gewesen waren.

„Ja was ist mit ihr?“, versuchte ich so zu tun, als wäre nichts. Ich wollte ihm ja nicht schon wieder das Gefühl geben, er habe die falsche Frage gestellt.

„Ähm ja… wie heißt sie eigentlich?“, beendete er nun endlich seine Frage.

„Ihr Name ist Eleonoora Murattinen”, kam meine Antwort schnell und bestimmt.

„Ah ja und wie alt ist sie?“ Langsam fragte ich mich, warum er das überhaupt wissen wollte. Doch wenn ich recht darüber nachdachte war es eigentlich klar. Er wollte sich anscheinend an sie ranmachen.

„Sie ist 18“, antwortete ich, „aber Chris, falls du vor hast dich an sie ranzumachen… Sie hat schon einen Freund.“

„Nein das wollte ich nicht, wirklich. Es interessierte mich nur, denn mir war so, als hätte ich sie irgendwo schon mal gesehen.“

„Ja Chris schon möglich, bei einem Konzert vielleicht. Auf dem erste NGT-Konzert auf dem ich war, war sie auch mit. Aber abgesehen davon wohnt sie in der gleichen Stadt wie du, da ist das nun auch wieder nicht sooo ungewöhnlich.“, entgegnet ich.

„Hm, ja das kann sein. Dann war es wohl auf dem Konzert“, versuchte Chris nun die Puzzelteile zu einem Ganzen zusammen zu setzen und die Vergangenheit zu rekonstruieren. Ab da an war er absolut nicht mehr ansprechbar. Seine Gedankengänge mussten einfach zu intensiv gewesen sein. Doch das hieß nicht, dass ich jetzt Ruhe hatte, denn statt seiner ergriff nun Jonne das Wort. Eigentlich war es ja schön, nur eben zu schön um wahr zu sein, weshalb ich wie immer kein einziges Wort hervorbrachte und auch sonst nicht wirklich in der Lage war ein Geräusch von mir zu geben.

„Scheint glatt so, als versuche unser Superhirn mal ernsthaft nachzudenken“, kam es mit einem Lachen von seinen Lippen.

„J-ja…“, stimmte ich ihm nervös zu. Ich versuchte seinen Blicken zu entkommen, doch es wollte mir nicht gelingen.

Also beschloss ich aus dem Fenster zu sehn. Das war wohl meine einzige Möglichkeit noch am Leben zu bleiben und nicht vor Nervosität umzukommen. Erst als ich einige Minuten hinausblickte und mir ein „Wie schön“ entwich, wurde mir bewusst, dass auch das ein Fehler war.

„Ja, nicht wahr. Die Landschaft ist einfach bezaubernd“, meinte er nur und ich kam nicht umhin ihn anzusehen. Er lächelte und wirkte fröhlich und zufrieden. Aber im Gegensatz zu mir hatte er wohl auch nicht das Bedürfnis etwas an der momentanen Situation zu ändern. Doch warum wollte ich das eigentlich? Allmählich begann ich mich selbst zu Recht zu weisen, getreu dem Motto, andere würden sich über so eine Gelegenheit freuen. So eigentlich auch ich, doch ich war einfach viel zu schüchtern um sie zu nutzen und zu wissen, dass man eine Chance hatte und diese nicht nutzte, ist nicht sehr aufbauend. Ich musste es also irgendwie schaffen. Irgendwann, wenn der Moment günstig war.
 

Einige gesprächsreiche Zeit später kamen wir dann am Bahnhof von Helsinki an. Wir machten uns sofort auf zum Festivalgelände. Ehrlich gesagt war mir schleierhaft wie wir dort so einfach reinkommen sollten, denn immerhin hatten wir ja keine Karten und für lau war das ganze ja auch nicht. Außerdem waren sicher auch keine Karten mehr übrig, doch selbst als ich dies ansprach, schienen die anderen nicht wirklich beunruhigt.

Am Ziel angekommen schienen die Jungs gleich nach etwas Ausschau zu halten. Etwas später hatten sie es dann wohl auch gefunden, da Jonne, Antti, Snack, Larry, Chris und Jay freudig losstürmten. Nun gut, das mit dem Stürmen traf wohl nur auf Jonne und Antti wirklich zu, die anderen gingen lediglich raschen Schrittes in dieselbe Richtung.

Ich und die anderen vier folgten den sechs NGTlern und schon einige Zeit später schien das Ziel klar, denn erblickte ich in nicht mehr allzu großer Ferne einen allem Anschein nach bescheid wissenden Janne Aleksi Paljari, dem Sänger von Day Eleven, den sie natürlich durch die Tour mit diesen gut kannten. Da sie heute auch mit von der Partie waren auf dem Festival fragten die sechs ihn, ob er sie nicht irgendwie vor die Bühne kriegen könnte. Er, der ja schon durch einen Anruf Jonnes, vorher bescheid wusste, erklärte ihnen, dass es kein Problem sei, ebenso wenig, wie uns mal mit hinter die Bühne zu nehmen. Für die zehn Musiker war das natürlich kein Neuland, aber es hieß halt, wenn ich Interesse hätte, könnten wir auch mal einen Blick auf den Back-Stangebereich werfen. Da ich jedoch verneinte, denn noch mehr Musiker musste ich nun wirklich nicht kennen lernen, zu mindest nicht jetzt, zu erst musste ich die letzten Tage erstmal richtig verdauen, beließen wir es also bei einem stinknormalen Festivalbesuch.
 

Als wir uns ins Getümmel stürzten, hatte die vorhergehende Band gerade zu Ende gespielt und wir warteten also eine geschlagene halbe Stunde bis der nächste Auftritt anstand. Gemeinsam mit Antti, Jack und Jonne wagte ich den Versuch weiter nach vorne zu gelangen. Die anderen blieben hinten in sicherer Entfernung. Snack, Sammy, Matthau, Paavo und Jay hatten sich jedoch zu mindest ein wenig weiter nach vorne gearbeitet, während Larry und Chris gleich ganz hinten am Getränkestand blieben. Dort tranken sie ein Bier nach dem anderen und redeten über alte Zeiten.
 

Um zwei Uhr endete nach unzähligen festival¬typischen Verzögerungen zwischendurch die Veranstaltung und wir begannen uns ein nettes Hotel zu suchen.

Irgendwann hatten wir ein recht preiswertes und trotzdem schönes Hotel gefunden, in dem aber, wie wir feststellen mussten, nur noch vier Zwei- und ein Dreimannzimmer frei waren.

Nach längeren Überlegungen und Diskussionen darüber, wer sich mit mir ein Zimmer teilen sollte, stand die Aufteilung fest. So schliefen am Ende Sammy und Jack in einem Zimmer, was jedoch nicht weiter verwunderlich war, Chris und Larry, das berühmt berüchtigte Doubletrouble, was sich ja auch eine Wohnung teilte, Matthau und Paavo, was auch nicht weiter verwunderlich war, da sie ja beste Freunde waren, und Snack, Antti und Jay, die sich das Dreimannzimmer teilten. Das letzte Zimmer bezogen dann Jonne und ich, was mir natürlich mehr als unangenehm war. Irgendwie schien das Schicksal uns zusammenführen zu wollen, denn das war wirklich pure Glückssache gewesen, das es ihn traf, da sie das mal eben per „Schere, Stein, Papier“ – Spielen unter sich, das hieß Antti, Snack, Jay und Jonne ausgemacht hatten. Die anderen sechs blieben davon verschont, da es für sie und auch die anderen teilweise eh die beste Lösung war.

Im Zimmer angekommen setzte ich mich erstmal aufs Bett. Meine Tasche stellte ich neben selbigem ab. Dann begann ich meine Schlafsachen herauszukramen. Diese stellte ein NGT-T-Shirt mit einem „Sweet&Deceitful“ - Aufdruck dar. Jonne, der bis eben noch an der Tür gestanden hatte und sich Chris seltsames Ratgeber-Gelalle anhören musste, kam nun leicht entnervt herüber und war sichtlich begeistert von der Wahl meines Schlaf-T-Shirts.

„Nettes T-Shirt“, sagte er mit einem Grinsen.

„Ja deshalb habe ich es ja“, entgegnete ich verlegen, was er, so hoffte ich, nicht bemerkte. Doch war es bestimmt zu offensichtlich, als das es im nicht auffiel. Aber was auch immer zutreffen mochte, er ließ sich jedenfalls nichts anmerken und lächelte mir nur sanft entgegen.

„Möchtest du zu erst ins Bad oder soll ich?“, fragte er mich dann.

„Ähm… ich… ich geh schon, danke“, stotterte ich nur so vor mich hin und ging geradewegs ins Bad. Schnell zog ich mich aus und begab mich unter die Dusche, um durch das auf mich nieder prasselnde Wasser wieder etwas zu mir selbst zurück zu finden. Ich genoss es endlich alles von mir waschen zu können, all diese Gedanken, die mir im Kopf umherschwirrten. Das kühle Wasser war genau das Richtige. In diesem Moment, brauchte ich nichts anderes als die kalten Tropfen, die an meinem Körper herabflossen und danach auf dem Boden der Dusche aufkamen und einen Strom in Richtung Abfluss bildeten.

Erfrischt stieg ich eine Viertelstunde später aus der Dusche und trocknete mich ab. Ich zog mir mein geliebtes NGT-T-Shirt über und putzte mir danach noch schnell die Zähne. Nachdem ich vollends bereit war mich unter die warme Decke zu kuscheln, verließ ich das Bad wieder.

Als ich das Zimmer betrat, hatte Jonne sich gerade seines Oberteils entledigt gehabt und wollte sich nun ins Bad begeben. Doch hatte er wohl genauso wenig wie ich erwartet, dass ich gerade in diesem Moment hereinkommen würde. Ich weiß nicht recht warum er mich in diesem Moment so komisch ansah. Vielleicht war es, weil ich knallrot anlief, vielleicht aber auch weil ihm diese Situation selbst peinlich war. In jedem Fall ging er, nach dem er fünf Minuten später endlich seinen Blick von mir wenden konnte, ins Bad, wo er sich dann ebenfalls fürs Bett fertig machte. Die Tatsache mir mit ihm nicht nur ein Zimmer, sondern auch ein Bett teilen zu müssen, behagte mir gar nicht. Sicher den anderen erging es nicht anders, mal abgesehen von Snack der ein einzelnes Bett bezog, da Jay und Antti sich das andere teilten. Doch sie kannten sich immerhin schon um einiges länger und außerdem glaubte ich nicht wirklich daran, dass da zwischen denen irgendetwas ernsthaft laufen könnte, aber vielleicht war ich auch nur zu gutgläubig.

Von diesen Gedanken und besonders denen über Jonne und die kommende Nacht geplagt legte ich mich in das weiche Bettchen und deckte mich zu. Mein Kopf sank langsam in das kuschelige Kissen und ich hätte alles um mich herum vergessen können, wären da nicht diese vielen Dinge gewesen, die mich quälten. Ich schaffte es nicht einmal das Rot von meinen Wangen wegzubekommen und das, obwohl Jonne schon lange im Bad und nicht mehr im Zimmer war. Immer wenn ich meine Hände über mein Gesicht gleiten ließ, spürte ich die Wärme die es durchzog. Ich konnte diese Rotfärbung förmlich fühlen.

Nicht länger über dies alles nachdenken wollend schüttelte ich den Kopf, als in jenem Moment die Badtür aufging und der Sänger meiner Lieblingsband wieder das Zimmer betrat. Seine langen blonden Haare waren noch nass, obwohl er wohl, wie ich erkennen konnte, versucht hatte sie mit einem Handtuch trocken zu kriegen. Doch so schnell bekommt man seine Haare ja nicht mal mit einem Föhn trocken, weshalb es klar war, dass sie noch nass waren. Unter seinen Haaren, die durch den Trockenversuch völlig zerstrubbelt waren und so vor seinem Gesicht hingen, sahen seine Augen müde Richtung Bett. Sie schienen es geradezu zu rufen, so müde waren sie und er natürlich auch. Deshalb blieb er auch nicht lange vor dem Bad stehen und ging schnellen Schrittes zu seiner Hälfte des Bettes, bevor er noch umkippte vor Müdigkeit. Er legte sich neben mich ohne noch groß Notiz von mir zu nehmen, schreckte aber zehn Sekunden später noch einmal hoch.

„Verzeih ich war so müde und in Gedanken versunken, dass ich dir gar keine gute Nacht gewünscht habe“, wollte er sich entschuldigen.

„Ach schon ok“, meinte ich nur mit einem Lächeln und in diesem Moment war mir gar nicht bewusst, wie ruhig ich dabei doch geblieben war. Umso mehr begann ich auch einige Sekunden später mich zu fragen, wie ich das nur gemacht hatte.

„Ähm gut… naja… aber… jedenfalls… Gute Nacht“, brachte er dann doch noch hervor, obwohl er zuerst wohl nicht ganz wusste was er eigentlich sagen wollte, was ich persönlich als genauso merkwürdig empfand, wie meine Ruhe zuvor.

„Dir auch“, lächelte ich ihm erneut entgegen und wieder bemerkt ich erst einige Zeit später wie ruhig ich dabei blieb. Irgendwie schienen unsere Persönlichkeiten gerade leicht vertauscht. Doch als ich gerade meinen ganzen Mut zusammen genommen hatte um ihm die entscheidenden Worte zu sagen, denn diesen Moment meiner Gelassenheit und Ruhe musste ich doch ausnutzen, war er bereits im Reich der Träume versunken.

Anfangs leicht enttäuscht blickte ich zu ihm herüber und musste feststellen, dass er wirklich niedlich war, wenn er schlief und das in der Realität noch viel mehr als auf Fotos, was schon einiges hieß. Leise näherte ich mich ihm, um ihn so noch besser beobachten zu können. Friedlich lag er da und schlief und ich konnte nicht umhin zu schmunzeln. Das war einfach zu niedlich. Beinahe reflexartig küsste ich ihn auf die Wange und legte mich danach wieder auf meine Seite des Bettes.
 

Währenddessen in Jonnes Traum…

Ruhig lag ich auf meiner Seite des Bettes. Ab und zu wandte ich mich um und betrachtete sie, wie sie neben mir lag. Dieses wunderschöne kleine Wesen, welches ich zu gerne in die Arme schließen wollte, doch ich konnte es nicht. Mal ganz davon abgesehen, dass sie schlief und ich sie nicht aufwecken wollte. Sie sah wirklich süß aus, wie sie so dalag und in tiefsten Träumen versunken war. Natürlich sah sie auch sonst verdammt süß aus, aber das war das erste Mal, dass ich sie so einfach betrachten konnte. Ich wollte mich gerade umdrehen, als sie mich, immer noch schlafend, auf die Wange küsste. Völlig erschrocken blickte ich zu ihr, wie sie sich an mich kuschelte. Dem einfach nicht mehr länger widerstehen könnend begann ich sie nun meinerseits zu umarmen.
 

Gerade als ich mich umgedreht hatte um Jonne nicht länger ansehen zu müssen und endlich einschlafen zu können, spürte ich eine warme Umarmung von hinten. Es war Jonne, der aber unterdessen immer noch zu schlafen schien und sich friedlich an mich kuschelte. Anfangs war es mir noch ein wenig unangenehm, doch schon bald begann ich, dies einfach nur noch zu genießen. Zu gut fühlte sich diese Wärme an, welche von Jonne ausging. Zu sehr liebte ich es seinen ruhigen Atem im Nacken zu spüren.
 

Etwa zehn Minuten lagen wir so da, als Jonne plötzlich begann, sich zu bewegen, sich verdächtig viel zu bewegen. Ich schrak hoch, denn ich ahnte, dass er jeden Moment aufwachen würde oder gar schon aufgewacht war. Langsam öffnete er die Augen und nach unzähligem Zwinkern blickte er dann zu mir hoch.

„Hab ich etwa geschlafen?“, fragte er flüsternd und richtete sich dabei auf.

„Ähm… ja hast du“, antwortete ich leicht abwesend.

„Verstehe, dann… war das wohl alles nur ein Traum. Trotzdem, ich muss es einfach loswerden…“, begann er, den Blick hinab auf das Bett gerichtet. Schaute mir dann jedoch tief in die Augen und fuhr fort:

„Ich… Ich liebe dich Finja!“

„Was? Wie? Warum? Ich…“, stotterte ich es nicht recht glauben könnend vor mich hin. Meinte er das denn wirklich ernst? Doch bereits einige Sekunden später redete ich, ohne wirklich darüber nachzudenken was es war, drauf los.

„Verarschen kann ich mich alleine! Falls du wirklich geglaubt hast, du könntest jetzt deinen Spaß mit mir haben, dann hast du dich aber geschnitten“

„A-Aber ich…“, setzte er noch zu einer Rechtfertigung an, doch ich hatte das Zimmer bereits verlassen.
 

Ohne genau zu wissen wohin, hatte ich das Hotel hinter mir gelassen. Völlig planlos rannte ich ins Nichts und als ich längere Zeit später stoppte, fand ich mich auf einer Wiese wieder. Die Gräser wogen im nächtlichen Wind, der über die Wiese brauste. Ich stand einfach nur da und versuchte zu fassen, was ich gerade getan hatte. Doch völlig entsetzt über mein eigenes Verhalten, über diese Reaktion, fing ich an zu weinen und sank in die Knie. Erst einige Zeit nachdem ich den Weg in die Wirklichkeit zurück gefunden hatte, schlug ich meine Hände vors Gesicht. Völlig verständnislos gegenüber meiner eigenen Tat hasste ich mich selbst und konnte einfach nicht aufhören zu weinen und so saß ich lange Zeit da und heulte vor mich hin.
 

Etwa eine halbe Stunde später spürte ich dann eine Hand auf meiner Schulter und obwohl ich ahnte wem sie gehörte, schlug ich sie vor Angst, wieder etwas zu tun, was ich später bereuen würde, dennoch nicht weg.

„Es tut mir wirklich leid. Ich hätte wohl besser vorher darüber nachdenken sollen was ich da sage. Allem Anschein nach habe ich wohl völlig den falschen Moment abgepasst. Glaub mir ich wollte dir nicht weh tun“, versuchte Jonne sich zu entschuldigen. Er entschuldigte sich für etwas, für das er gar nichts konnte. Er entschuldigte sich, ob wohl er doch gar keine Schuld hatte.

„Schon gut, du kannst ja nichts dafür. Ich hätte einfach besser darüber nachdenken sollen, ob ich dir wirklich so misstraue oder ob ich deine Absichten schlechter mache, als sie eigentlich sind. Mir tut es leid“, schluchzte ich vor mich hin, worauf er jedoch den Kopf schüttelte.

„Wenn du Schuld hast, was ich bezweifle, dann habe ich mindestens genauso viel Schuld“, erwiderte er nur.

„A-aber…“, wollte ich ihm noch widersprechen, denn was immer er auch sagte, er hatte keine Schuld, dass wusste ich. Doch ich kam nicht mehr dazu meinen Satz zu beenden. Er zog mein Gesicht zu sich und legte seine Lippen sanft auf die meinen und gab mir einen innigen Kuss. Als er sich dann längere Zeit später wieder von mir löste sah er mir tief in die Augen und meinte:

„Finja… Ich sagte doch, dass ich dich liebe, also glaub nicht, dass ich es zulasse, dass du die ganze Last der Schuld alleine trägst. Du würdest daran zu Grunde gehen und das will ich nicht. Also versprich mir, dass du so etwas nie wieder sagen wirst!“

„Ich verspreche es dir“, gab ich die von ihm gewünschte Antwort und ich konnte nicht umhin wieder zu weinen. Er drückte mich fest an sich und versuchte mich wieder zu beruhigen.

„Ich liebe dich Jonne“, sprach ich die Worte endlich aus und er erwiderte sie mit einem liebevollen „Ich dich auch“ und danach versanken wir in einem noch innigeren Kuss als zuvor.

„Wollen wir dann zurück ins Hotel?“, fragte er mich, nach dem wir unseren Kuss wieder gelöst hatten.

„Nein… lass uns doch noch ein bisschen hier bleiben“, bat ich ihn, die Ruhe noch weiter genießen zu dürfen. So saßen wir noch lange dort und lauschten dem Wind, wie er über die Wiese fegte, bis ich irgendwann in seinen Armen einschlief.

No Dream, Only True Love

Es war Sonntagfrüh und die Sonne schien mir ins Gesicht. Ihre Strahlen kitzelten mich und ich begann langsam meine Augen zu öffnen. Noch ziemlich schlaftrunken stellte ich fest, dass ich wieder im Zimmer des Hotels war. Ich lag im Bett und fragte mich, ob ich all das wohl nur geträumt hatte. Nach Antworten suchend blickte ich neben mich, doch Jonne war wohl bereits aufgestanden. Damit erklärte sich dann auch das Geräusch, was ich im Halbschlaf vernommen hatte. Es war das prasselnde Wasser der Dusche. Doch hatte es bereits aufgehört zu fließen, was dann wohl bedeutete, dass Jonne das Bad gleich verlassen würde und so war es dann auch. Er betrat das Zimmer und bemerkte sofort, dass ich wach war. Ein sanftes Lächeln legte sich auf seine Lippen.

„Guten Morgen Schatz!“, begrüßte er mich fröhlich. Schatz? Hatte er tatsächlich Schatz gesagt? Ich konnte es nicht recht glauben. Dann hatte ich das alles wohl doch nicht nur geträumt, sondern wir waren jetzt sozusagen wirklich zusammen.

„G-guten Morgen…“gab ich zurück, nachdem ich mich einigermaßen gefasst hatte. Doch Jonne schien bemerkt zu haben, dass ich das alles noch nicht ganz glauben konnte.

„Du siehst übrigens echt süß aus wenn du schläfst“, erklärte er dann.

„Ach wirklich?“ Ich war mir da ja nicht so sicher.

„Ja… und ich habe festgestellt, dass du echt ganz schön leicht bist. Ich hoffe du bist mir nicht böse, dass ich dich irgendwann ins Hotel zurück getragen habe und du so nicht auf der Wiese aufwachen konntest.“ Fragend sah er mich an und ich musste nun wohl oder übel alle Zweifel beiseite räumen, denn es war kein Traum. Jonne hatte mir wirklich die Liebe gestanden, ebenso wie ich ihm und wir hatten uns auch ebenso wirklich geküsst.

Einige Zeit später stand ich dann endlich auf und begann mich anzuziehen. Es dauerte nicht lange und ich war fertig, bereit den Tag zu beginnen. Wir schnappten uns unsere Sachen und verließen das Zimmer.

Die anderen warteten schon vor der Rezeption auf uns. Als wir ankamen schienen einige von ihnen wahrlich schockiert, andere, unter anderem Antti, begannen breit zu grinsen. Doch warum diese Reaktion?

Es brauchte schon einige Zeit bis ich begriff, dass es daran lag, dass ich und Jonne Händchen hielten. Logisch, denn sie wussten ja nicht, dass wir jetzt zusammen waren.

„Hei Finja! Hei Jonne!“, begrüßten sie uns. Wobei ich vor Chris Blick echt Angst bekam. Ich konnte ihm einfach nicht entnehmen, was Chris wohl dazu sagen würde.

„Na du Gauner…“, begann er dann an Jonne gewandt, „Das ist jetzt aber wirklich nicht fair. Ich gebe dir lauter Ratschläge, du meinst, dass du sie nicht brauchst, weil du sie gar nicht anmachen willst und jetzt DAS!!! Was soll denn das? Mir erlaubt man es nicht mit ihr in einem Zimmer zu schlafen, weil ich sie sonst anmachen würde und du erlaubst es dir einfach das zu tun, was mir untersagt wird. Frechheit!“

„Reg dich wieder ab Chris. Im Gegensatz zu dir, will er ja nicht nur mit ihr schlafen“, versuchte Antti Chris wieder zu beruhigen, „Außerdem hast du doch selbst gesagt, dass sie gut zusammenpassen würden, dass sie ein süßes Paar wären.“

„Du hast ja Recht… Obwohl das trotzdem gemein ist, allein weil er meine Ratschläge abgeschlagen hat“, erwiderte Chris.

„Vielleicht lag das aber auch nur daran, dass du völlig dicht warst“, schaltete sich nun auch Snack in das Gespräch mit ein.

Ich musste schon sagen, Chris blieb mir wahrlich ein Rätsel. Wie konnte man nur so betrunken sein und sich am nächsten Tag trotzdem noch an alles erinnern. Eigentlich müsste er einen dicken, fetten Filmriss haben und zusätzlich einen extrem brummenden Schädel, von welchem aber ebenso wenig zu merken war wie von dem Filmriss.

Wir standen noch etwa eine halbe Stunde da und hörten den anderen dabei zu, wie sie ihre Meinung zu der ganzen Sache kund taten. Dann machte Matthau den Vorschlag endlich etwas essen zu gehen und danach wieder aufzubrechen und mit dem Zug zurück nach Tampere zu fahren. Es dauerte nicht lange und alle hatten eingewilligt. Zu elft verließen wir das Hotel wieder und suchten uns ein nettes Café in dem wir etwas essen konnten. Recht schnell war eines gefunden und so genossen wir gemeinsam ein sehr leckeres Frühstück.

Nach dem wir alle aufgegessen hatten, begaben wir uns zum Bahnhof, wo wir dann den nächsten Zug nach Tampere nahmen.

Während der Fahrt wurde wieder viel geredet, insbesondere über vergangene Beziehungen. Ein Thema, bei dem ich nicht mitreden konnte, denn Jonne war ja mein erster fester Freund.

Doch auch die Zugfahrt fand ein schnelles Ende und so kam die Zeit sich zu verabschieden. Man versprach mir, sich mal bei mir zu melden und bescheid zu sagen, wenn man mal Lust und Zeit hatte etwas zu unternehmen und ich versprach das gleiche zu tun. Besonders Matthau bat mich darum das mit dem Treffen, welches Chris ja leicht demoliert hatte, zu wiederholen. Selbstverständlich war ich einverstanden und so einigten wir uns schon einmal auf den nächsten Donnerstag. Danach ging jeder seiner Wege. Nur Jonne begleitete mich noch bis nach Hause. Wenigstens ein paar Minuten wollte er noch mit mir allein verbringen, bis wir uns dann von einander verabschieden würden.

Wir liefen durch die Straßen und hatten gerade beschlossen, dass ich Jonne meinen Eltern nicht sofort vorstellen, ihnen aber von ihm erzählen würde.

„Was glaubst du wie deine Freundinnen darauf reagieren werden, ich meine nach dem was du mir über sie erzählt hast?“, erkundigte er sich bei mir.

„Ich weiß nicht… Also das heißt, doch teilweise, aber ich kann es nicht recht in Worte fassen. Ich denke jede von ihnen wird anders reagieren. Also… ich…“, versuchte ich mich beim Erklären doch es gelang mir nicht. Ich wusste einfach nicht wie ich es ausdrücken sollte.

„Schon gut, lass ich mich halt überraschen“, gab er dann ruhig zurück.

In diesem Moment kamen wir auch schon bei mir an und verabschiedeten uns noch mit einem innigen Kuss und Jonne drückte mich dabei noch einmal liebevoll an sich. Ich konnte geradezu spüren, wie sehr es ihm missfiel jetzt gehen zu müssen, wie sehr er mich jetzt schon vermisste. Nach einigen letzten Worten und einem Winken meinerseits verschwand er dann auch schon hinter der nächsten Ecke.

Einige Zeit schaute ich noch hinüber zu der Ecke in der Hoffnung, er würde doch noch einmal zurückkommen, aber da war nichts. Also beschloss ich ins Haus zu gehen und meinen Eltern von meinem wundervollen Wochenende zu berichten.

Die Reaktionen meiner Eltern lassen sich in wenigen Sätzen zusammenfassen.

Mein Vater blieb gelassen und freute sich, dass ich endlich einen Freund hatte, fragte mich aber dennoch ab und zu ob ich mir auch sicher war, dass er der Richtige ist, im Sinne dessen, dass er in seiner doch vorhandenen Besorgnis, sicher gehen wollte, dass mein Freund kein schlechter Umgang war.

Meine Mutter dagegen erklärte in ihrer Paranoia immer wieder, dass sich mein Freund erstmal vorstellen und… nun ja… beweisen solle. Bevor sie nicht alles über ihn wusste, jedes noch so kleine Geheimnis, wollte sie keine Ruhe geben. Doch zum Glück genügte in der Regel schon ein Beruhigungsversuch meines Vaters um ihre paranoiden An¬sichten etwas einzuschränken.

Abends kuschelte ich mich dann nach Erledigung meiner Hausaufgaben in mein Bett und schaltete meinen CD-Player ein. Dieser spielte eingestellt auf „Repeat All“ die ganze Nacht das neuste NEGATIVE-Album rauf und runter.
 

Es war Montag und nach einem doch sehr ereignisreichen Wochenende musste ich nun wieder zur Schule. An einen Ort, an dem mich keiner so recht wahrnehmen wollte und an dem ich auch nicht wirklich Freunde hatte, jedenfalls nicht in meiner Klasse, sondern nur in meiner Parallelklasse. Gut, ursprünglich waren es mal zwei, doch die eine war zurzeit für ein Jahr in Japan. Also hatte ich nur die andere und die sah ich irgendwie trotzdem nie und wenn, dann erzählte sie immer irgendetwas von ihrem Freund oder wie hinterhältig doch die ganzen Weiber seien, mit denen sie sich abgab. Abgesehen davon legte ich es auch nicht gerade darauf an ihr heute über den Weg zu laufen, denn es war keine geringere als Eleonoora, die die in dem Café arbeitete, in dem ich und Chris gewesen waren. Da sie uns ja bereits zusammen gesehen hatte, würde sie mich wohl mit lauter Fragen über falsche Schlussfolgerungen überhäufen. Andererseits verlangte es mich doch, jemandem von alledem zu erzählen. Sicherlich nicht in aller Ausführlichkeit und ich würde auch bestimmt keine Namen nennen, aber zu mindest die Tatsache, dass ich jetzt vergeben war, musste ich loswerden. Also hoffte ich, dass irgendjemandem in meiner Klasse ausnahmsweise vielleicht doch meine besonders gute Laune auffiel.

Als ich im Klassenraum angekommen gerade meine Sachen auspacken wollte, vibrierte mein Handy. Ich hatte also eine SMS erhalten, welche ich mir auch gleich durchlas. Sie war von Jonne, meinem Liebsten. Er schrieb, dass er heute sehr viel Zeit habe und mich deshalb gerne nach der Schule abholen wolle. Total begeistert verfasste ich die Antwort, in welcher ich ihm mitteilte, dass ich nichts dagegen hätte und mich schon freuen würde. Reija, ein Mädchen aus meiner Klasse, welches wundersamer Weise schon anwesend war, schien bemerkt zu haben, wie ich mich freute und setzte sich auf die andere Seite meines Tisches.

„Hei Finja! Du bist doch sonst nicht so fröhlich?!“, stellte sie fachmännisch fest.

„Ja, da hast du wohl Recht, aber ich habe auch allen Grund zum Feiern“, erklärte ich ihr bestens gelaunt.

„Verstehe… und welcher wäre das, wenn ich fragen darf“, hakte Reija weiter nach.

„Naja weißt du… ich habe jetzt einen Freund… endlich“, gab ich schüchtern zu.

„Ach so… verstehe! Und wie ist er so?“, fragte sie mich weiter aus.

„Süß… einfach nur süß und so nahe der Perfektion, wie ein Mensch nur sein kann“, schwärmte ich in Gedanken an Jonne vor mich hin.

„Das klingt doch gut“, kam es mit einem Lächeln von ihr, „Es freut mich wirklich für dich, dass du jetzt jemanden hast, auf den du dich verlassen kannst… oder nicht?!“

„Doch, doch… klar… ich denke schon, dass man sich auf ihn verlassen kann. Zumindest in einer Hinsicht kann man sich definitiv auf ihn verlassen und zwar, dass er immer zu spät kommt“, beruhigte ich sie und begann zu lachen.

„Na immerhin etwas“, lächelte sie mir immer noch entgegen. Sie konnte schon wirklich nett sein. Nur manchmal war sie wohl etwas merkwürdig im Sinne von anstrengend, aber es hätte mich trotzdem nicht gestört, sie besser zu kennen, mit ihr befreundet zu sein und mal etwas mit ihr zu unternehmen. Aber sie sah das wahrscheinlich anders. Man kann eben nicht alles haben und immerhin hatte ich jetzt einen Freund und kannte meine Lieblingsband persönlich und noch einige andere meiner Meinung nach erstklassige Musiker unseres Landes.

In der Zwischenzeit waren auch fast alle anderen Schüler unserer Klasse anwesend. Nicht alle, aber immerhin über die Hälfte, hatten es doch pünktlich geschafft. Die ersten beiden Stunden hatten wir Englisch, was an sich immer recht lustig zuging, da unser Lehrer doch sehr gelassen und äußerst kreativ war. In der darauf folgenden Stunde saßen wir oben im Bioraum und sahen uns einen Film an. Nicht gerade spannend, aber besser als so manch anderes, was wir im Unterricht sonst so machten. Danach durchlebten wir Physik und Mathe, wie immer bei der gleichen Lehrerin, über welche Reija und die anderen sich wahrlich bestens aufregen konnten. Zu gut nur, das es nur neunzig Minuten waren, die wir mit ihr hatten. Sonst würden die anderen wohl irre werden. Außerdem konnte etwas Chemie in der letzten Stunde ja nicht schaden.

Nach besagter letzter Stunde verließ ich den Raum und freute mich schon auf einen wunderschönen Nachmittag mit meinem Liebsten. Doch in diesem Moment kam mir eine Person entgegen, bei der ich schon dachte, dass ich sie heute zum Glück nicht mehr antreffen würde. Aber es war ja eigentlich klar, dass ich ihr ausgerechnet heute über den Weg laufen würde.

„Hei Finja“, begrüßte sie mich freudig. Ihrem Gesichtsausdruck nach hatte sie mich wohl bereits den ganzen Tag gesucht.

„Hei Elli“, grüßte ich zurück.

„Lang nicht gesehen. Freitag das letzte Mal im Café nicht wahr. Aber sag mal wer war dieser nette Mann, der dir da gegenübersaß? Hat es geklappt? Hast du ihn dir gekrallt?“, begann sie mich auszufragen.

„Nein! Aber nur zur Information ich wollte ihn auch gar nicht rumkriegen. Wir waren nur gemeinsam einen trinken und haben gequatscht, das ist alles. Ach und nur so… du selbst bist ihm schon mal begegnet, auf einem Konzert und hast uns dreien Autogramme von ihm besorgt“, erklärte ich.

„Oh Gott wirklich… du meinst das war Chris???“ Über diese Tatsache war sie wohl sichtlich erstaunt.

„Wo hast du den denn aufgegabelt und… verdammt… warum hast du dich nicht an ihn rangemacht?“

„Ganz einfach… weil ich nicht du bin und nun mal für einen anderen schwärme, dem ich im Übrigen auch schon begegnet bin und du wirst es nicht glauben, aber wir sind zusammen“, gab ich ihr klar und deutlich zu verstehen.

„Wie bitte… du meinst doch nicht etwa Jonne???“ Ihr Gesicht quoll nun über vor Erstaunen und ihre Augen schienen ihr benahe heraus zu fallen.

„Doch, genau den meine ich“, antwortete ich gelassen.

„Aber wenn du mich nun entschuldigen würdest?! Ich habe noch etwas vor, denn mein Freund holt mich heute ab“, ließ ich sie davon wissen und so sehr ich sie auch manchmal dafür hasste, dass sie einem bezüglich dieses Themas riesige Löcher in den Bauch fragen konnte, so musste ich jetzt dennoch fröhlich lächeln. Allein deshalb, weil ich mich so auf Jonne und den Nachmittag mit ihm freute. Elli schien mir das nicht weiter übel zu nehmen und verabschiedete sich von mir. Sie hatte ja noch Kunst. Zum Glück, denn ich wollte es Jonne nicht antun gleich heute mit ihr Bekanntschaft zu machen.
 

Als ich das Schulgebäude verließ, stand Jonne zu meiner Verwunderung schon da. Mich nicht länger zurückhalten könnend rannte ich auf ihn zu, direkt in seine Arme.

„Hei Süße! Ich habe mich extra beeilt, nur damit du nicht warten musst“, begann er dann.

„Wirklich, nur für mich kannst du auch ausnahmsweise mal pünktlich kommen?! Ich fühle mich geehrt“, erwiderte ich fröhlich.

„Ja aber sag’s bitte keinem. Die andern müssen ja nicht denken, ich würde sie für nichtig halten oder so“, entgegnete er.

„Ach was. Meine Lippen sind versiegelt. Ich kann schweigen wie ein Grab“, erklärte ich mit einem freudigen Lachen.

„Na da hast du ja Lintu… ähm ich meine Lauri dem Sänger von The Rasmus wahrlich einiges voraus“, lobte er mich.

„Tatsache… aber ich weiß, hat er mal irgendwann gemeint, dass er keine Geheimnisse für sich behalten kann!“

„Hä, das klingt ja so als würdest du ihn kennen… gemeint wann und wo?“ Jonne schien sichtlich verwirrt.

„Ach Gott Hasi, du bist echt zu süß“, begann ich lachend, „Hast du immer noch nicht mitbekommen, das wir uns im Zeitalter des Internets befinden?!“

„Ach sooo… Ok dann… ist das ja kein Wunder, du weißt halt einfach alles, immer informiert… aber eine Information scheint dir noch zu fehlen…“ Information, mir fehlen, welche konnte das sein? Jetzt machte er mich aber wirklich neugierig.

„Was meinst du?“, fragte ich ihn.

„Na ja… wenn hier jemand süß ist, dann ja wohl du!“, erklärte er mit einem Lächeln. Diese Aussage ließ mir doch glatt die Röte ins Gesicht steigen und das, wo wir nun schon zusammen waren. Aber gegen ihn war wohl kein Kraut gewachsen.

„Ach hör auf so rumzuschleimen, dass hast du nun weiß Gott nicht nötig“ erwiderte ich etwas später.

„Mach ich doch gar nicht“, zog er nun einen riesigen Schmollmund, „Das war ernst gemeint Süße!“

„Schon gut ich glaub’s dir ja, aber zieh gefälligst nicht so ein Gesicht. Das ist gemein…“, beschwerte ich mich.

„Ok dann… Was wollen wir jetzt machen? Oder hast du schon etwas vor?“, erkundigte er sich dann.

„Nein, nein ich habe jede Menge Zeit und für dich sowieso erst Recht. Aber schlag du ruhig etwas vor“, gab ich zurück.

„Hm gut dann… Eine Überraschung… Also mach die Augen zu“, entschied er anscheinend ganz spontan.

„Hn? Ok, wenn du meinst. Ich vertraue dir Jonne!“, gab ich ihm noch einmal zu verstehen, bevor ich dann die Augen schloss und er mich sachte durch die Straßen Tamperes zog. Immer wieder schob er mich behutsam in die richtige Richtung, lenkte mich aber mit seinem Gerede und seinen Fragen nebenher völlig vom Geschehen ab, weshalb ich absolut nicht mehr sagen konnte, wo wir nun waren.

Irgendwann schienen wir dann auch besagten Ort erreicht zu haben, denn Jonne blieb stehen und wies mich an es ihm gleich zu tun.

„Setz dich, öffne die Augen und genieße die Natur“, bat er mich kurz darauf.

„Wir, wir sind ja am See…“ stellte ich freudig fest.

„Ja ich dachte mir, da das ja dein Lieblingsplatz ist, kommen wir einfach hierher“, erklärte er seinen Einfall mit einem Lächeln auf den Lippen.

„Danke Hasi! Das war wahrlich eine tolle Idee“, lobte ich ihn und viel ihm um den Hals. Wenn ich ihm wirklich so viel bedeutete, wie es im Moment noch den Anschein hatte, dann wollte ich ihn niemals verlieren. Zu sehr genoss ich es in seiner Nähe zu sein und selbst wenn er mir nicht solche Gefallen tun würde. Es reichte mir schon vollends aus nur bei ihm sein zu dürfen und von ihm geliebt zu werden. Mehr und mehr genoss ich die Wärme, die von ihm ausging auch wenn es Sommer war und dem entsprechende Temperaturen herrschten, es also extrem heiß war. Ich konnte nicht umhin mich weiter gemütlich an ihn zu kuscheln und als er dann auch noch seinen Arm um mich legte schien alles Perfekt, doch als er mir dann noch einen sanften Kuss auf die Stirn gab, merkte ich das es doch noch besser werden konnte, was mich natürlich nicht störte. Ich lächelte einfach nur mit geschlossenen Augen, an ihn gekuschelt und in seinen Armen liegend zufrieden vor mich hin. Doch irgendwann kam der Moment in dem es mich nach mehr verlangte. Also öffnete ich meine Augen wieder und richtete mich etwas auf, sah meinem Liebsten tief in die Augen und der verstand natürlich sofort und legte seine Lippen auf meine und vernebelte mir so endgültig alle Sinne. Dieser Kuss übertraf alles bisher da gewesene. Schokolade oder andere Süßigkeiten waren nichts gegen die Süße dieses Kusses. Wir bemerkten auch nicht die Leute, die an uns vorbei gingen. Alles um uns herum rückte in weite Ferne, verlor an Bedeutung. Nichts interessierte uns mehr außer diesem Kuss und dem jeweils anderen. In diesem Moment gab es nur noch uns und diese innige Bindung, die uns verband.

Auch nachdem wir uns etwas von einander gelöst hatten, verweilten wir noch einige Zeit am Ufer des Sees. Wir sahen anderen jungen Paaren dabei zu wie sie in kleinen Booten über den See ruderten.

„Hach wie romantisch. So etwas würde mich ja auch reizen“, begann ich Jonne unbewusst etwas vorzuschwärmen, doch der hatte selbstverständlich gleich die richtige Antwort parat.

„Da hast du Recht. So etwas ist noch echte Romantik. Wenn du willst, rudere ich irgendwann einmal mit dir da raus.“

„Das würdest du machen?“, fragte ich ihn, ob er das auch wirklich ernst meinte.

„Na klar. Für dich tu ich doch alles!“, erklärte er erneut und lächelte mir dabei sanft entgegen.

In der restlichen Zeit klärten wir dann, wann wir es denn machen wollten und einigten uns auf das kommende Wochenende. Außerdem versprach Jonne mich nach Möglichkeit immer von der Schule abzuholen und mit mir danach, wenn er denn ausreichend Zeit hatte, noch etwas zu unternehmen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (11)
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Von:  nojiko-sensei
2009-02-06T20:55:40+00:00 06.02.2009 21:55
hach was für ein schönes kapitel=)
es spricht so voller seelenfrieden direkt das herz an... *schmacht*
irgendwie ein schönes ende, fällt mir gerade so auf.. hast du eigentlich noch vor es fortzusetzen? ist ja eigentlich schon ne ganze ewigkeit her, dass du dieses letzte kapitel geschrieben hattest... *an das schöne warme spanien erinner*
tja, auf jeden fall eine schöne story=)
hab dich ganz doll lieb süße=) schreib weiter so fleißig, du hast es einfach drauf!

~~noji~~
Von:  nojiko-sensei
2008-09-30T18:39:22+00:00 30.09.2008 20:39
Huuui... so ein schönes ende... hach ist das romantisch^^ besonders diese letzten sätze kann man sich so richtig schön bildhaft vorstellen^^
manchmal allerdings kommen kleine sprünge vor, auf die du vielleicht in zukunft achten kannst... so wie in der letzten szene zum beispiel, da kommt jonne und legt ihr die hand auf die schulter. danach reden sie und plötzlich legt er ihr die lippen auf die ihren. da fehlen dann so klitzekleine details, wie dass er sich vorher vielleicht hinsetzt, oder sie auch aufsteht, oder so...? Ist nicht weiter schlimm und stört auch die handlung nicht, ist nur ein kleiner tipp zur weiteren verbesserung deiner storys^^
ansonsten muss ich sagen, dass die gedanken von finja echt teilweise lustig rüberkommen... dieses wo sie denkt, dass chris sich bestimmt nur an eleonoora ranmachen will, und das genau danach auch so sagt, das kommt einfach geil^^ oder immer wieder der zweifel, da beschreibst du einfach die persöhnlichkeit richtig gut... also ich muss schon sagen, echt gut^^ mach also schnell weiter, ich will weiterlesen!!
lieb dich ganz doll bye bye =)

~~noji~~

achso, eines noch, hier sind wieder die bindestriche drin, weil er die doch nicht herausnimmt, wenn die zeilen geändert werden (macht wohl nur word). das wäre noch gut zu ändern, denn sie stören so mittendrin. gut, das wärs denn auch wirklich=)
Von:  nojiko-sensei
2008-09-21T18:57:36+00:00 21.09.2008 20:57
*gg*
allein unter männern xDDD dass die kleine finja sich da nicht gruselt, wo sie doch so schüchtern ist^^
ach ich mag deine formulierungen so sehr in dieser geschichte, halt teilweise die sprüche der figuren oder auch generell wortzusammenstellungen. zum beispiel "wie kommst du denn auf das schmale brett" oder die sache mit chris, als vermeindlich ella im schrank eingeschlossen war^^ man merkt einfach, dass du dich entwickelst, sowohl von der art der storys her (so inhaltsmäßig), als auch von der wortwahl her. jetzt so beim nochmaligen durchlesen ist mir das irgendwie ganz doll aufgefallen.
nja ein wenig kenn ich ja dann noch, aber schreib dennoch weiter, denn zu ende ist es ja wohl hoffentlich noch lange nicht^^
mach weiter so, du bist echt gut!
hab dich ganz dolle lüüüb knutschi^^

~~noji~~
Von:  Kite_017
2008-09-11T19:11:45+00:00 11.09.2008 21:11
XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD
geil was jetzt wohl passiert
mach schnell weiter,
hätte das echt alles schon früher lesen sollen
und mal wieder alles sehr gut beschrieben.
informiere mich bitte wenn es weiter geht.
Auch wenn das kommi immer etwas dauert
*verbeug*
Aber nu schreib weiter.
Von:  Kite_017
2008-09-11T19:04:21+00:00 11.09.2008 21:04
man im beschreiben bist du wirklich gut
und die sache mit dem Menschenkenner
fand ich besonder geil
nach sowas zusagen
ach die is einfach nur schüchtern
oder so
:p

geil
mal sehem wies weitergeht
Von:  Kite_017
2008-09-11T18:55:26+00:00 11.09.2008 20:55
Man in der anfangsszene und schule
konnt ich mich echt wiederfinden
nur das alter ist falsch
man das is einfach geil ich les gleich weiter
Von: abgemeldet
2008-08-22T22:12:54+00:00 23.08.2008 00:12
Huhu :)

Also~ genau wie schattenwolf gefällt auch mir diese Anfangsszene am besten. Sie zeigt, dass du es eigentlich kannst. Ich würde mich da schattenwolfs Tipp anschließen, lass dir einfach mehr Zeit beim Schreiben, bleib etwas länger in einzelnen Szenen drin und zeig, dass du in der Lage bist - und das bist du sicherlich - den Schreibstil des Prologes zu halten.
Am Anfang charakterisierst du sehr schön die Ich-Person. Leider gerätst du davon wieder ab - und zwar gerade da, an welchem der Handlungsstrang beginnt.
Ich kann mich dem was schattenwolf noch weiter sagte, nur anschließen. Die Vergewaltigungsszene - mir kam es so vor, als wolltest du möglichst schnell zur Rettung kommen.
Lass dir beim Schreiben einfach mehr Zeit und betrachtete die einzelnen Szenen genauer, die Bilder, die dir durch den Kopf gehen, teile sie den Lesern mit. Und hab etwas mehr Selbstvertrauen. ;)

LG. :)
Von: abgemeldet
2008-08-19T14:29:53+00:00 19.08.2008 16:29
[KG] So, da bin ich^^ Allerdings muss ich mir zugute halten, dass ich a) auch Kapitel 1 gelesen hab und b) einen gaanz langen Kommi schreiben werde ^____^
Also, erstmal der grobe Überblick: Eigentlich ganz gut, aber es gibt einige Stellen, die noch ausbaufähig sind.
Achja und den Anfang des Prologs fand ich total toll~ meine Lieblingsstelle^^ Ich kenn das XD bei mir sind die Anfänge auch meistens besser als der Rest *hust*

Optik (Layout, Rechtschreibung): Die Absätze sind gut gewählt und gewährleisten einen guten Lesefluss. Rechtschreibung größtenteils fehlerfrei, an einigen Stellen befinden sich aber Bindestriche (aufgrund des veränderten Formats in Mexx sind die nicht mehr am Zeilenende sondern mittendrin) darauf solltest du achten ;-) außerdem hab ich ein paar Flüchtigkeitsfehler entdeckt (zumindest denke ich, dass es welche sind^^) *sie aber jetzt nicht mehr findet*

Zum Schreibstil: Um wieder auf den ersten Abschnitt des Prologs zurückzukommen: Wahh, ich mag ihn *__* aber warum behälst du den Stil manchmal bei und schreibst manchmal so wenig?
Das Problem werd ich unten beim Inhalt noch weiter erläutern... Dein Stil schwankt irgendwie in der Qualität, das ist bei mir leider auch so. Manche Stellen sind gut, andere weniger – bei mir sind das meistens die Stellen, bei denen mir das Schreiben keinen Spaß gemacht hat...

Inhaltlich: Ähm... erstens: Du musst mehr beschreiben ;__; bitte... ich kenn mich mit finnischen Bands nicht aus, ich blick teilweise nicht was abgeht^^''''' Naja, andererseits gehe ich davon aus, dass du es für eine andere Zielgruppe geschrieben hast, die sich eben doch damit auskennt... aber trotzdem fänd ich ein paar mehr Beschreibungen nett~ (gehört das überhaupt zum Inhalt? Na egal..)
Das Problem ist auch, dass es einen ziemlichen Unterschied zwischen der Zeit, die in der Geschichte vergeht, und der gefühlten Zeit gibt. Sprich: Manchmal ging es mir irgendwie zu schnell... Das ist ein Problem, welches man häufig antrifft, sogar in publizierten Büchern. Leute reden eine halbe Seite lang und auf einmal ist der ganze Nachmittag rum – auch wenn es nicht soo extrem war XD ich hoffe, es verdeutlicht, was ich meine.
So auch im Prolog bei der versuchten Vergewaltigung... Du müsstest vielleicht etwas intensiver auf die einzelnen Szenen eingehen oder einfach~ mehr Beschreibungen einfügen^^ bin ein Fan von Beschreibungen. Die eben angesprochene Szene im Prolog fällt da besonders ins Auge. Gerade in einer solchen Situation vergeht die Zeit glaube ich quälend langsam für das Opfer und man hat durch den Adrenalinschock eine erhöhte Wahrnehmung.
An manchen Stellen merkt man dadurch, dass die Handlung ein Wunschdenken deinerseits ist ;)) Und dass du – so kam es mir zumindest vor – mehr oder minder geradlinig aufgeschrieben hast, wie die Handlung vor deinem inneren Auge abgelaufen ist. Und dass du dementsprechend schnell zum Höhepunkt der Geschichte kommen möchtest – zumindest vermitteln eine Teile durch ihren „fliehenden“ Stil den Eindruck. (mit fliehend meine ich, dass der Leser nicht wirklich in dem Moment verweilen kann, sondern dass die Handlung wie oben bereits gesagt, etwas zu schnell vorangetrieben wird.)

Hm, jetzt sieht mein Kommentar schon wieder so negativ aus... Das Problem hab ich immer ;__;
Aber leider hab ich keine Zeit, um noch mehr zu schreiben... Weißt ja, meine ToDo-Liste wartet^^
Also ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen. Das nächste Kapitel les ich bei Gelegenheit noch, dann kann ich vielleicht auch etwas ausführlicher meine Meinung darlegen. (Aber nimm das jetzt bloß nicht als Versprechen, okay? XD)
LG, wölfchen
Von:  night-flight
2008-08-12T18:48:15+00:00 12.08.2008 20:48
ui ui ui ^^
gefällt mich shcon ganz guti ^^

den anfang find ich übern gut...
und doch so traurig...-.-


Von:  nojiko-sensei
2008-08-07T19:58:54+00:00 07.08.2008 21:58
muhahha xDDD das ist einfach zu geil xD... der arme matthau!!! wie kann man nur auf die idee kommen ihn im schrank einzu sperren xD das ist so lustig geschrieben, du hasts einfach drauf!! *noch immer lachen muss*
ja in diesem kapitel find ich die anfängliche unsicherheit gegenüber NEGATIVE seeeehr gut beschrieben, das hast du klasse hinbekommen. genau solche gedanken würden mir auch durch den kopf schießen... klar ist es da krasser dargestellt als -denke ich- ich wäre, aber es passt zu ihr halt, ne *zwinker*
ach und antti muss ich noch erähnen^^... zu göttlich... unser großer menschenkenner hihi^^
auch wenn ich ja schon weiß, wie es weiter gehen wird, schreib weiter so toll! und vernachlässige nicht die so gut geschilderten details, die du hier so gut hinbekommst^^
liebe dir ganz dolle süße knuddel dich^^

~~noji~~


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