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Dreamlike - But Some Kind Of Reality

von

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Two, Looking The Same

Nach dem ich mich wieder einigermaßen gefasst hatte, machten wir uns daran diesen Ort des Schreckens, wie ich ihn von nun an nannte, zu verlassen. Ohne auch nur ein Wort zu verlieren, lief ich neben den fünfen her. Obwohl, eigentlich lief ich zwischen ihnen, damit sie besser auf mich aufpassen konnten und mir an diesem Abend mit Sicherheit nichts mehr zustieß. Ein wenig unangenehm war mir das ganze schon, da sie es mir gleich taten und die ganze Zeit hindurch schwiegen. Deshalb begann ich ernsthaft darüber nachzudenken, ob ich nicht doch ein Wort sagen sollte. Letztendlich entschied ich mich jedoch dagegen. Meine unzähligen Gedanken darüber, dass ich vielleicht etwas Falsches sagen könnte oder sie womöglich einfach nur einen falschen Eindruck von mir gewinnen würden, sobald ich etwas sagte, ließen es einfach nicht zu, dass ich mich auch nur im Geringsten bemerkbar machte. Jedes Mal aufs Neue verfluchte ich meine extreme Schüchternheit und die Tatsache, dass ich nicht einmal den Mut besaß, meinen Rettern meinen Dank auszusprechen. Es waren immerhin NEGATIVE, meine Lieblingsband, die mir geholfen hatten, was das ganze nur noch schlimmer machte. Dadurch wurde die Sache erst richtig kompliziert und ich schaffte es einfach nicht mich zu überwinden und schwieg weiterhin.

Immer weiter entfernten wir uns von dem Ort des grausamen Geschehnisses und noch immer plagten mich unzählige Dinge. Wo ich schon feststellen musste, das meine Schüchternheit und all das, was mir sonst noch so viele Schwierigkeiten bei der Kommunikation mit anderen Leuten bereitete, nicht weniger geworden waren, begann ich mich zu fragen, wie ich es dann überhaupt so einfach geschafft hatte, so ein lockeres unbeschwertes Gespräch mit Matthau zu führen, doch je mehr ich darüber nachdachte, desto weniger Ideen hatte ich, woran es liegen könnte. Jedenfalls keine, die wirklich Sinn gemacht hätten und das war ja eigentlich das Ziel all meiner Überlegungen.

Plötzlich schreckte ich zurück. Ich realisierte, dass die anderen stehen geblieben waren und sich nun darüber unterhielten, was sie mit mir machen sollten. Anscheinend hatte Jonne es schon wieder lange Zeit vergeblich versucht mich aus meinen Gedanken zu reißen. So konnte er mich natürlich nicht fragen, wo ich denn eigentlich wohnte, ebenso wie die anderen, denen dies natürlich genauso unmöglich war. Bestimmt interessierte es sie auch, wer ich überhaupt war. Vorausgesetzt sie waren nicht so verantwortungslos, dass ihnen so etwas eher am Arsch vorbei ging.

Allem Anschein nach schienen sie bemerkt zu haben, dass ich sie beobachtete, denn sofort kam Jonne auf mich zu und fragte mich, wo ich denn wohne. Doch ich, schüchtern wie ich war, blieb einfach nur starr stehen und antwortete ihm nicht. Daraufhin begann er zu seufzen und stellte fest, dass es wohl heute keinen Sinn mehr machen würde mit mir zu reden. Antti meinte darauf, Jonne gäbe zu schnell auf und versuchte es doch gleich einmal selbst. Jonne seinerseits konterte jedoch nur mit einem:

„Antti, sie ist nicht ansprechbar. Ist wohl völlig traumatisiert die Kleine. Wäre ich aber auch, wenn ich sie wäre.“

„Ach was“, begann Antti, „Ich würde schätzen die Ärmste ist einfach nur etwas schüchtern, das ist alles, glaub mir. Ich weiß wovon ich rede. Bin immerhin ein Menschenkenner. Genau genommen ja sogar DER Menschenkenner schlecht hin. Das müsstest du doch wissen. Wo du mich doch nun schon sooo lange kennst.“

„Wahrscheinlich hast du Recht“, lächelte Jonne seinem alten Freund entgegen. Er wusste wohl, dass es unnötig war, jetzt mit ihm zu diskutieren. Denn entweder hatte er wirklich Recht oder er blieb stur und beharrte trotzdem auf seiner Meinung.

Also versuchte Antti also mir etwas zu entlocken.

„Hei, sag mal, du hast uns immer noch nicht deinen Namen verraten und wir wüssten echt gerne, welch bezaubernden Namen du trägst. Außerdem wäre es nicht schlecht zu wissen, wo du überhaupt wohnst, damit wir dich noch bis nach Hause begleiten können. Ich meine, keiner von uns ist daran interessiert, dass dir am Ende doch noch etwas passiert.“

Ok, so konnte das ja nun wirklich nicht weiter gehen. Ich musste etwas sagen, egal was. So lange versuchten sie nun schon etwas von mir zu erfahren und ich gab ihnen einfach keine Antwort. Das musste hier und jetzt ein Ende finden, denn ich wollte ja auch nicht, das sie mich für bekloppt hielten.

„Ma-Mein Name ist Mi-Mirja Satu Fi-Finja Tuulikki Metsänen“, stotterte ich ihm entgegen.

„Aaaaah ja… Gut! Gibt es dafür auch eine kürzere Form?“, erkundigte sich, der sichtlich überorderte Bassist.

„Nu-Nun ja a-eigentlich alles, was man daraus machen kann“, erklärte ich knapp, jedoch schon etwas sicherer als zuvor.

„Hm… ich finde Finja ist ein wirklich schöner Name, also nicht, dass die anderen nicht schön wären, das sind sie, aber ich finde Finja passt besonders gut zu dir“, warf Jonne helfend ein, da Antti immer noch ziemlich ratlos wirkte.

„Ja stimmt! Dem kann ich nur zustimmen“, pflichtete Antti Jonne bei und die anderen taten ihm dies in Form eines angeregten Nickens gleich. Sie hatten, sichtlich nicht wirklich darüber nachgedacht und befanden nun, dass wenn Jonne es sagte, es wohl auch stimmen mochte. Da ich diesen Gedanken einfach nur zu lustig fand, musste ich daraufhin erstmal lachen. Dies jedoch blieb nicht unbemerkt und ließ die fünf erstmal kurz stutzen, da ihnen meine Reaktion ein Rätsel zu sein schien. Doch kurze Zeit später musste mein Lachen sie irgendwie angesteckt haben, weshalb sie dann auch herzhaft in mein Lachen einstimmten. Ich konnte es mir nicht genau erklären, doch irgendwie schien das Ganze die Stimmung der momentanen Situation ein wenig zu lockern, was sich durchaus positiv auswirkte.

Es war wirklich schwer, doch nach unzähligen missglückten Anläufen schafften wir es dann doch, uns wieder zu fangen und so erklärte ich ihnen, wo ich wohnte. Sie fragte mich noch, ob wir uns nicht irgendwann mal wieder sehen könnten, was ich selbstverständlich bejahte. Dann beschlossen wir uns endlich mal in Bewegung zu setzten, damit ich möglichst noch vor Null Uhr zu Hause war, denn meine Eltern machten sich sonst sicher Sorgen.

Als wir dann irgendwann um 23.00 Uhr vor meiner Haustür standen, wurde sich noch kurz verabschiedet und jeder ging seiner Wege. Meiner führte mich selbstverständlich rein ins Haus, wo ich meinen Eltern erstmal kurz und knapp erklärte, wo ich so lange gewesen war. Natürlich erzählte ich ihnen etwas völlig anderes, als das, was wirklich geschehen war. So meinte ich, ich habe am See gesessen und dabei einfach die Zeit vergessen. Immerhin war es Sommer und so schien die Sonne ja doch recht lange am Tag.

Nach meiner kurzen Zusammenfassung dessen, warum ich erst so spät kam, begab ich mich dann nach oben in mein Zimmer, wo ich mich dann noch schnell duschte und mich danach in mein Bett kuschelte. So sehr ich es auch versuchte zu schlafen, irgendwie gingen mir die Geschehnisse des vergangen Tages nicht aus dem Kopf. Ständig musste ich daran denken, dass ich doch tatsächlich meiner Lieblingsband begegnet war und zuvor auch noch Matthau, der ja auch eine der derzeitig beliebtesten Bewohner unserer Stadt darstellte und das nur weil er saugute Musik machte. Nicht, dass ich das schlecht fand. Nein. Immerhin schrieb er wirklich erstklassige Songs, hatte eine echt tolle Stimme und sah auch noch gut aus und zu allem Überfluss war er auch noch extrem nett. Es war mir einfach unbegreiflich, wie mir nur etwas so tolles einfach so passieren konnte. Ich musste zu geben, dass, wer immer mit ihm zusammen war, echt verdammtes Glück hatte, so einen Freund zu haben. Das soll jetzt aber nicht so klingen, als wäre ich in ihn verknallt. Nein. Ich schwärmte bereits für einen ganz anderen. Keine schwarzen Haare, nein, blonde. Lang waren sie aber trotzdem. Was die Augen betraf waren sie auch nicht blau-grün, sondern einfach nur blau, ein wunderschönes blau. Nun ja und stimmlich, nahmen sie sich wohl im Endeffekt nicht viel, denn beide hatten unglaublich schöne Stimmen. Doch immerhin war ich diesem, meinem Schwarm heute auch schon begegnet. Obwohl ich nie gedacht hätte, dass dies jemals passieren würde. Jedenfalls nicht auf diese Weise. Eher hätte ich gedacht, ich würde es vielleicht eines Tages schaffen meine Schüchternheit zu überwinden und ihn bei einem Konzert anzusprechen. Doch nun hatte ich ihn getroffen, einfach so in einer der Straßen Tamperes und hatte mich dann auch noch gemeinsam mit den anderen vieren von NGT gerettet.

Lange dachte ich noch über all dies nach und irgendwann glitt ich dann hinab ins Reich der Träume und der CD-Player spielte das Album „Karma Killer“ von NEGATIVE weiter rauf und runter.
 

Am nächsten Tag ging ich, geplagt von einer übergroßen Vorfreude auf den heutigen Nachmittag, zur Schule. Man sollte glauben, dass ich mich so sehr auf den Unterricht konzentrieren musste, dass ich diese Plage irgendwann vergessen würde, doch obwohl ich mich noch so sehr auf das Unterrichtsgeschehen einschoss, schwirrten mir die Gedanken an den kommenden Nachmittag immer noch im Kopf herum. Irgendwo zwischen Finnisch und Geographie hatte ich es dann aufgegeben, dieses Kribbeln im Bauch zu verdrängen. Wozu auch, immerhin war es ja an sich ein sehr schönes Gefühl. Obwohl ich langsam darüber nachdachte, ob ich etwa doch mehr für Matthau empfand als nur Freundschaft. Selbstverständlich hoffte ich, dass es nicht so war. Denn ich liebte ja Jonne und immerhin standen meine Chancen, ihn für mich zu gewinnen ja jetzt auch nicht mehr so schlecht. Doch kurz nachdem ich diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte, schüttelte ich darüber den Kopf. Ich meine, ich war immerhin ganze sieben Jahre und zehn Tage jünger als er und außerdem, welcher Musiker verliebte sich schon einfach so in einen Fan wie mich. Um ehrlich zu mir selbst zu sein, standen meine Chancen beinahe genauso schlecht wie auch zuvor. Schlussendlich verwarf ich diese ganzen Gedanken darüber, ob Jonne sich je für mich entscheiden würde oder nicht und konzentrierte ich mich wieder auf Erdkunde.

Nachdem ich dann am Ende auch Physik überstanden hatte, machte ich mich auf den Weg zu verabredetem Ort.
 

Als ich endlich am See ankam, war Matthau schon da, nun ja, zu mindest dachte ich das im ersten Moment. Doch als er sich umdrehte und mich begrüßte, musste ich lachen. Nicht das ich nich am liebsten über dieses Verhalten von mir vor Scham im Boden versunken wäre, aber es war einfach zu komisch. Zu allem Übel hatte ich auch noch eine Person vor mir, mit der ich ja eigentlich noch nicht das Vergnügen gehabt hatte, obwohl ich es gerne schon längst gehabt hätte. Mein Gegenüber schien wahrlich erstaunt, überlegte wohl, warum ich denn lachte. Er hatte mich sofort mit meinem Namen angesprochen, folglich musste Matthau ihm wohl von mir erzählt haben. Des Weiteren tat er so, als würden wir uns schon kennen. Er umarmte mich und fragte mich, ob er mich nicht auf einen Drink einladen dürfe. Außerdem erzählte er wie sehr er sich auf das Treffen mit mir gefreut habe und welch Ehre es ihm doch sei, mich am Tag zuvor kennen gelernt zu haben. Ok, anscheinend wollte der Gute mir ernsthaft weiß machen, er sei Matthau. Von mir aus, dieses Spiel kann man auch zu zweit spielen, dachte ich mir und so beschloss ich, so zu tun als würde ich nicht wissen wen ich wirklich vor mir hatte, sondern als dächte ich, ich hätte tatsächlich Matthau vor mir. Nun gut, das machte die Sache mit meiner Schüchternheit erheblich leichter, denn so konnte ich mir selbst sehr gut einreden, dass ich da eine Person vor mir hatte, die ich ja schon kannte und mit der ich auch schon ein nettes Gespräch geführt hatte. Eben als hätte ich die Person vor mir, mit der ich ja auch verabredet gewesen war.
 

Einige Zeit nach dem „Matthau“ mich nun gefragt hatte, ob er mir einen Drink spendieren dürfe und ich selbstverständlich unter der Voraussetzung, dass es nichts alkoholisches war, eingewilligt hatte, standen wir nun also vor einem gemütlichen Café mitten in Tampere. Wir betraten das Lokal und setzten uns an einen Tisch am Fenster. Sofort kam eine junge Dame die hier schon seit einiger Zeit kellnerte. Woher ich das wusste? Ganz einfach, ich kannte sie, denn sie zählte zu meinen besten Freundinnen. Dem entsprechend sah sie mir auch mit höchst irritiertem Blick entgegen, welchen ich nur mit einem „Frag nicht! Ich erklär’s dir später“ – Blick abtat. Schnell bestellte „Matthau“ jedem von uns einen Drink. Für mich ein Wasser und für sich ein Bier. Ich musste gestehen, dass was ich gehört hatte, schien zu stimmen, denn es hieß immer, es wäre keine Lüge, wenn ihn jemand mal als Alkoholiker bezeichnete. Aber jedem das seine. Immerhin fing er ja nicht mit hochprozentigen Spirituosen an. Nun ich glaube dann, hätte ich wirklich Angst bekommen. Es war also nichts was mich gestört hätte, noch nicht. Doch diese Störungsstellung übernahm eh etwas ganz anderes und zwar die Musik, welche im Hintergrund so vor sich hin dudelte. Sie spielten irgendwelche mir völlig unbekannten nervigen schnulzigen Liebeslieder rauf und runter und irgendwie beschlich mich das Gefühl, dass das von meiner Freundin ausging. Nein, nicht nur, dass sie selber zu gerne solche Lieder hörte, sondern allem Anschein nach dachte sie wohl das ich ein Date hatte und sie mir da doch unbedingt mit der passenden Musik zuspielen müsste. Welch Grauen können Freundinnen einem nur antun, wenn sie glauben, man habe eine Chance auf einen festen Freund. Das war ja geradezu Furcht einflößend. Zu mal das bei weitem nicht alles war, was sie sich ausgeklügelt hatte. Immer wieder warf sie mir Blicke mit der Aufforderung mich an ihn ran zu machen zu. Außerdem brachte sie, als sie mit den Getränken zurückkam doch ernsthaft eine Kerze mit, die sie dann auch stielecht zwischen uns flackern ließ. Ich spielte schon mit dem Gedanken ihr zu sagen, dass das bei dem Wetter total schwachsinnig kam. Denn draußen knallte wie jeden Tag im Sommer bei gutem Wetter, die Sonne mit voller Kraft auf die Erdoberfläche. Es war nicht nur extrem hell, sondern auch verdammt heiß. Doch meine Freundin schien das nicht im Geringsten zu interessieren, geschweige denn zu stören.

„Sag mal, irgendwie beschleicht mich das Gefühl, diese Kellnerin glaubt wir wären ein Paar???“, begann „Matthau“ nach Stunden weiterer Zuspielversuche meiner Freundin blitzmerkerisch festzustellen.

„Ähm, nein das ist nur meine Freundin die mich am liebsten mit dem erstbesten dahergelaufenen Typen verkuppeln würde und folglich Situationen wie diese im absoluten Übereifer auch mal leicht fehl interpretiert“, antwortete ich leicht verlegen und peinlich berührt. Wie sehr hatte ich gehofft, dass es ihm nicht auffallen würde. Doch so etwas entging eben nicht einmal einem Blitzmerker wie ihm.

Nach dem ich ja nun nicht mehr zu beten brauchte, dass mein Gegenüber dieses übereifrige Verhalten meiner Freundin nicht bemerken würde, begann ich nun mir besagten mal näher anzusehen. Er hatte etwas längere schwarze Haare, so wie Matthau und auch genau die gleichen wunderschönen blau-grünen Augen. Doch das war ja nicht weiter verwunderlich. Auch größentechnisch nahmen sie sich nichts und ihre Statur war auch in etwa gleich. Ich bin mir sicher, wenn sie es darauf angelegt hätten gleich aus zu sehen, wäre dies für sie absolut kein Problem gewesen. Natürlich könnten Freunde, Bekannte und auch große Fans sie problemlos auseinander halten, doch für alle anderen sähen sie wohl aus wie eineiige Zwillinge. Je mehr ich ihn anstarrte, desto mehr begann ich über die Ähnlichkeiten und auch Unterschiede zwischen ihm und Matthau nach zu denken. Doch bereits nach kurzer Zeit wurde ich in meinen Überlegungen unterbrochen, da „Matthau“ die alles entscheidende Frage stellte.

„Du Finja! Findest du mich attraktiv?“

Ich dachte, ich hör schlecht. War das jetzt eine ernst gemeinte Frage oder ein Versuch mich anzubaggern?

„Ähm, natürlich“, entgegnete ich etwas unsicher was wohl als nächstes kommen würde.

„Ah ja und würdest du auch sagen, dass ich liebenswert bin?“

„Natürlich, jeder Mensch ist auf seine Art und Weise liebenswert!“, brach es völlig entschlossen aus mir heraus.

„Ah ja ok und ähm… Wärst du gerne meine Freundin?“

Wie bitte? Damit hatte er jetzt wirklich den Gipfel dessen erreicht, was ich eigentlich nicht hören wollte.

„Na ja… ich…“, begann ich meiner Entschlossenheit wieder vollends beraubt, „schon… irgendwie, aber du musst wissen, es gibt da schon jemanden, in den ich mich verliebt habe.“

„Ach so… schade eigentlich! Du bist nämlich echt süß“, grinste er mir entgegen.

„Ja du auch Chris“, versuchte ich ihn aufzumuntern. Doch mal abgesehen davon, dass das sicherlich nicht nötig gewesen wäre, sah er mich plötzlich völlig schockiert an und im ersten Moment war mir nicht mal bewusst wieso.

„Du… du wusstest die ganze Zeit, dass ich nicht Matthau bin?“, kam es dann in leicht erschrockenem Ton von ihm und mir war klar was es gewesen war. Ich hatte ihn beim Namen genannt, bei seinem richtigen Namen, welch fataler Fehler.

„Ääähm… ja… Ist das schlimm für dich?“

„Nein“, meinte er dazu nur, wobei er sich bereits wieder völlig gefasst hatte, „Ich war nur verwundert. Aber warum hast du es denn dann nicht gesagt?“

„Nun, ich hatte bemerkt, wie du versucht hast mir weiß zu machen, du seiest Matthau und da dachte ich mir, das Spiel kann man auch zu zweit spielen, also tu ich mal so als wüsste ich nicht, dass ich nicht Matthau, sondern seinen älteren Bruder vor mir habe“, erklärte ich ihm.

„Oh na dann“, er grinste erneut, „Matthau hatte ja gesagt du seiest NGT - Fan, aber ich wollte einfach nicht glauben, dass es einen Menschen gibt, dem das wirklich sofort auffallen würde. Dabei habe ich mir so viel Mühe mit dem Make-up und den Klamotten gegeben“

Während er den letzten Satz sagte, zog er einen total Chris-typischen Schmollmund und ich begann zu lachen.

„Das tut mir wirklich leid, aber wenn ich dir diesbezüglich noch einen Rat geben darf. Solltest du es noch mal versuchen, dann nimm doch gleich Matthaus Klamotten, Ohrringe und lass dir von ihm ein Matthau Mikojan Make-up verpassen.“

„Ja das sollte ich wohl machen, sofern er das Spielchen mitspielen will“

„Sicher irgendwann, wenn er davon profitiert“, versuchte ich ihn zu einem erneuten Versuch zu ermuntern. Daraufhin begann er zu lachen und erzählte mir, dass er Matthau extra gefesselt, geknebelt und in seinem riesigen Kleiderschrank eingeschlossen habe. In diesem Moment tat Matthau mir wahrlich leid, so zwischen Chris ganzen Sachen sitzen zu müssen, wo er doch eigentlich heute mit mir verabredet war. Doch Chris beruhigte mich und meinte, dass Matthau ja nicht nachtragend sei und er somit keinen großartigen Ärger deswegen kriegen würde. Dennoch bat ich Chris unser gemütliches Beisammensein vorerst zu beenden und Matthau erstmal aus dem Schrank zu befreien und so machten wir uns auf den Weg zu Chris Wohnung.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Kite_017
2008-09-11T19:04:21+00:00 11.09.2008 21:04
man im beschreiben bist du wirklich gut
und die sache mit dem Menschenkenner
fand ich besonder geil
nach sowas zusagen
ach die is einfach nur schüchtern
oder so
:p

geil
mal sehem wies weitergeht
Von: abgemeldet
2008-08-19T14:29:53+00:00 19.08.2008 16:29
[KG] So, da bin ich^^ Allerdings muss ich mir zugute halten, dass ich a) auch Kapitel 1 gelesen hab und b) einen gaanz langen Kommi schreiben werde ^____^
Also, erstmal der grobe Überblick: Eigentlich ganz gut, aber es gibt einige Stellen, die noch ausbaufähig sind.
Achja und den Anfang des Prologs fand ich total toll~ meine Lieblingsstelle^^ Ich kenn das XD bei mir sind die Anfänge auch meistens besser als der Rest *hust*

Optik (Layout, Rechtschreibung): Die Absätze sind gut gewählt und gewährleisten einen guten Lesefluss. Rechtschreibung größtenteils fehlerfrei, an einigen Stellen befinden sich aber Bindestriche (aufgrund des veränderten Formats in Mexx sind die nicht mehr am Zeilenende sondern mittendrin) darauf solltest du achten ;-) außerdem hab ich ein paar Flüchtigkeitsfehler entdeckt (zumindest denke ich, dass es welche sind^^) *sie aber jetzt nicht mehr findet*

Zum Schreibstil: Um wieder auf den ersten Abschnitt des Prologs zurückzukommen: Wahh, ich mag ihn *__* aber warum behälst du den Stil manchmal bei und schreibst manchmal so wenig?
Das Problem werd ich unten beim Inhalt noch weiter erläutern... Dein Stil schwankt irgendwie in der Qualität, das ist bei mir leider auch so. Manche Stellen sind gut, andere weniger – bei mir sind das meistens die Stellen, bei denen mir das Schreiben keinen Spaß gemacht hat...

Inhaltlich: Ähm... erstens: Du musst mehr beschreiben ;__; bitte... ich kenn mich mit finnischen Bands nicht aus, ich blick teilweise nicht was abgeht^^''''' Naja, andererseits gehe ich davon aus, dass du es für eine andere Zielgruppe geschrieben hast, die sich eben doch damit auskennt... aber trotzdem fänd ich ein paar mehr Beschreibungen nett~ (gehört das überhaupt zum Inhalt? Na egal..)
Das Problem ist auch, dass es einen ziemlichen Unterschied zwischen der Zeit, die in der Geschichte vergeht, und der gefühlten Zeit gibt. Sprich: Manchmal ging es mir irgendwie zu schnell... Das ist ein Problem, welches man häufig antrifft, sogar in publizierten Büchern. Leute reden eine halbe Seite lang und auf einmal ist der ganze Nachmittag rum – auch wenn es nicht soo extrem war XD ich hoffe, es verdeutlicht, was ich meine.
So auch im Prolog bei der versuchten Vergewaltigung... Du müsstest vielleicht etwas intensiver auf die einzelnen Szenen eingehen oder einfach~ mehr Beschreibungen einfügen^^ bin ein Fan von Beschreibungen. Die eben angesprochene Szene im Prolog fällt da besonders ins Auge. Gerade in einer solchen Situation vergeht die Zeit glaube ich quälend langsam für das Opfer und man hat durch den Adrenalinschock eine erhöhte Wahrnehmung.
An manchen Stellen merkt man dadurch, dass die Handlung ein Wunschdenken deinerseits ist ;)) Und dass du – so kam es mir zumindest vor – mehr oder minder geradlinig aufgeschrieben hast, wie die Handlung vor deinem inneren Auge abgelaufen ist. Und dass du dementsprechend schnell zum Höhepunkt der Geschichte kommen möchtest – zumindest vermitteln eine Teile durch ihren „fliehenden“ Stil den Eindruck. (mit fliehend meine ich, dass der Leser nicht wirklich in dem Moment verweilen kann, sondern dass die Handlung wie oben bereits gesagt, etwas zu schnell vorangetrieben wird.)

Hm, jetzt sieht mein Kommentar schon wieder so negativ aus... Das Problem hab ich immer ;__;
Aber leider hab ich keine Zeit, um noch mehr zu schreiben... Weißt ja, meine ToDo-Liste wartet^^
Also ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen. Das nächste Kapitel les ich bei Gelegenheit noch, dann kann ich vielleicht auch etwas ausführlicher meine Meinung darlegen. (Aber nimm das jetzt bloß nicht als Versprechen, okay? XD)
LG, wölfchen
Von:  nojiko-sensei
2008-08-07T19:58:54+00:00 07.08.2008 21:58
muhahha xDDD das ist einfach zu geil xD... der arme matthau!!! wie kann man nur auf die idee kommen ihn im schrank einzu sperren xD das ist so lustig geschrieben, du hasts einfach drauf!! *noch immer lachen muss*
ja in diesem kapitel find ich die anfängliche unsicherheit gegenüber NEGATIVE seeeehr gut beschrieben, das hast du klasse hinbekommen. genau solche gedanken würden mir auch durch den kopf schießen... klar ist es da krasser dargestellt als -denke ich- ich wäre, aber es passt zu ihr halt, ne *zwinker*
ach und antti muss ich noch erähnen^^... zu göttlich... unser großer menschenkenner hihi^^
auch wenn ich ja schon weiß, wie es weiter gehen wird, schreib weiter so toll! und vernachlässige nicht die so gut geschilderten details, die du hier so gut hinbekommst^^
liebe dir ganz dolle süße knuddel dich^^

~~noji~~


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