Zum Inhalt der Seite

Die Ebenen von Narfallah

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Gespräch mit Velahr

Velahr hatte sich auf seinem Beobachtungsposten zurückgezogen und genoss den Sonnenuntergang. Immer wieder schweiften seine Gedanken zu Rydur. Er fragte sich, wie sich das Hengstfohlen weiterentwickeln würde. Ob er immer so aufbrausend und arrogant sein würde? Im Grunde war es ja nicht schlecht, dass er jetzt schon weiß was er will. Obwohl ihm sein Verhalten viele feinde einbringen wird, innerhalb und außerhalb der Herde. Als Necada ihm vorhin bericht erstattete, hatte sie nichts gutes zu sagen. Er sei arrogant, verzogen (obwohl er heute erst geboren wurde), ein passabler Läufer und so weiter. Sie ließ kein gutes Haar an ihm. Vielleicht war sie auch einfach nur sauer, weil er sie vorhin gebissen hatte. So oder so, in einer Sache hatte sie recht, früher oder später wird es wegen ihm Ärger geben.
 

Am Horizont sah er plötzlich eine große Staubwolke, doch er konnte trotz seiner guten Augen nichts genaues erkennen. Was auch immer es war, es kam mit einer unglaublichen Geschwindigkeit näher. Minuten um Minuten verstrichen, da erkannte er Mera, dieses rot war unverwechselbar. Aber warum rannte sie trotz ihrer Verletzungen in so einem Halsbrecherischen tempo? Er traute seinen Augen kaum, plötzlich schoss Rydur hinter ihr vor und zog an ihr vorbei. Mera ist zwar schwach aber hat, wenn sie sich anstrengt ein unglaubliches tempo drauf das die Geschwindigkeit einiger Stuten in den Schatten stellt. Er musste zugeben dass er ziemlich aufgeregt und neugierig war wer als erstes hier sein wird. Rydur hat sicherlich nicht nur das tempo von Mera geerbt, sondern auch das von seinem Vater. Seine Stimmung sank in den Keller als er an Rydurs Vater dachte.

Mera legte an tempo zu und schloss zu Rydur auf, dieser staunte nicht schlecht und musste zugeben das er erstaunt war, aber so schnell würde er nicht aufgeben. Und wieder legte er an Tempo zu, so das es unmöglich sein konnte das mera ihn noch einholt. Mera aber grinste nur und wurde schneller. Es war nicht mehr weit bis zum Lager der Herde und keiner der beiden wollte verlieren. Der Boden bebte unter ihren Hufen, kleine Steine sprangen auf und ab und der Rest der Herde fragte sich was das wohl sei als auf einmal Rydur vor ihnen stand und rief: „ Gewonnen! Na was sagst du jetzt, alte Frau?“

„Was soll ich sagen? Außer das ich schneller war und demzufolge gewonnen habe.“

Rydur klappte das Maul runter, er konnte nicht fassen dass er verloren hatte.

„Trainier mich! Bis ich schneller bin als du!“

Sie kam auf ihn zu, senkte ihren Kopf und flüsterte ihm, für die anderen nicht vernehmbar, ins Ohr: „ Nur wenn du mir einen kleinen gefallen tust und Necada die Hölle heiß machst. Ich weiß das du sie nicht leiden kannst, also dürfte das für dich doch ein schöner Spaß sein, oder?“

Rydur sah sie an und brachte nur ein grinsen zustande. „Ich denke das ist kein Problem“, gab er als Antwort zurück.

„ Rydur “, rief Velahr, „komm mit.“

„Muss dass sein?“ „Ja, und jetzt komm endlich.“

Widerwillig ging Rydur mit Velahr mit, obwohl er sich lieber etwas mit Necada beschäftigt hätte.
 

Nun standen die beiden Seite an Seite auf Velahr´ s Beobachtungsposten. „Sieh sie dir an“, sagte Velahr, „wie friedlich sie doch sein können wenn sie wollen. Was denkst beziehungsweise siehst du wenn du die anderen siehst?“

Rydur sah gelangweilt auf die anderen hinab und hoffte das sich dieses Gespräch bald dem Ende neigte.

„ Ich sehe einen Haufen Schwächlinge, die nichts können als sich den ganzen Tag aufzuregen. Dabei sollten sie ihre Zeit nutzen und versuchen stärker zu werden.“

„Geht es dir nur darum stark zu sein?“

„Ich habe vorhin, als ich unterwegs war vieles gesehen. Darunter auch wie die Drachen leben.“

„Du hast die Drachen gesehen?“ Velahr war erstaunt und etwas beunruhigt. Wenn die Drachen wieder nach Narfallah zurückgekehrt sind dann auch die Ibir.

„Unterbrich mich nicht! Ja habe ich. Ist das so besonders?“

„Wenn Drachen hier sind, dann auch die Ibir.“

„Was sind Ibir?“

„Das ist eine uralte Pferderasse, brutal, hinterhältig und sie suchen schon seit langem Streit mit uns.“

„Warum?“

„Weil sie denken das Narfallah ihnen gehört, das wir sie von hier vertrieben haben.“

„Ihr ?“ Rydur lachte. „Ihr doch nicht.“

„Doch wir. Glaub es ruhig. Ich werde dir jetzt erzählen woher wir ursprünglich kommen und wie diese Herde gegründet wurde.“

„Wenn es denn sein muss.“

„ Sei doch nicht so desinteressiert! Zu Hause sind wir in Narfallah, doch unsere Heimat liegt jenseits des Horizonts. Es war einst ein blühendes Land, mit genug Nahrung für jede Spezies. Aber als die Menschen an diesen Ort kamen, veränderte sich alles Schlagartig. Sie rodeten die Wälder, rotteten die Herden fast aus. Viele unsere Brüder und Schwestern wurden gefangen genommen um ihnen zu dienen. Von der Herde in der ich lebte konnten nur ich und mein bester Freund entkommen. Wir irrten wochenlang durch die Welt und kamen schließlich nach Narfallah. Es war zwar nicht das was wir uns vorstellten aber für den Anfang reichte es. Mein Freund fühlte sich hier sofort wohl. Und nach und nach kamen andere Pferde nach Narfallah die den Menschen entkommen konnten. Also gründeten mein Freund und ich diese Herde.“

„Und wer ist dieser Freund von dem du immer sprichst? Also wie heißt er? Wo ist er?“

„Er hieß Seva. Und er ist tot.“ Velahr´ s Stimme war ungewöhnlich forsch, als ob er nicht weiter auf Seva eingehen wollte. Das weckte natürlich sein Interesse.

„Willst du noch etwas wissen, Rydur?“

„Ja.“

„Dann schieß los.“

„Wer ist mein Vater? Du bist es ja sicherlich nicht.“

„Nein ich bin es nicht. Er ist kurz vor deiner Geburt gestorben. Mehr kann und will ich dazu nicht sagen.“

„Wenn du meinst. Wars das jetzt?“

„Ja du kannst gehen.“

Sichtlich erleichtert ging Rydur wieder zu seiner Mutter zurück, fest entschlossen mehr über den Freund von Velahr und seinem Vater zu erfahren.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-08-02T21:36:34+00:00 02.08.2008 23:36
Seva ist aber gar nicht tot
er steht doch hier neben mir und lacht gerade über Velhar^^
sehr interessant
als du geschrieben hast dass Velhar mit Rydur zum Beobachtungsposten gegangen ist und sagte 'sieh sie dir an...' musste ich unweigerlich an König der Löwen denken mit dem Königsfelsen wo Mufasa zu Simba spricht und dieser auch erst ziemlich desinteressiert ist^^
aber bei Rydur bleibt die Stimmung ja gleich außer als Velhar Seva erwähnte
Seva ist nun ein Ibir?
und deswegen behagt es Velhar nicht dass Rydur Drachen sah

un warum bitten Mera ihn also Rydur darum Necada die Hölle heiß zu machen wenn sie ihm auch hätte dazu bringen zu können sie nicht mehr Alte Frau zu nennen
weil der Hass gegen Necada größer ist als das Missfallen dieser Bezeichnung
okay okay
und weshalb er ihr also Necada die Hölle heiß machen soll
wirst du noch schreiben
weshalb ich das nicht fragen werde^^
Von: abgemeldet
2008-08-02T18:23:38+00:00 02.08.2008 20:23
Die werden noch ihre Freude mit Rydur haben...er ist ja jetzt schon so ein selbstbewusstest, arrogantes Früchtchen.
Velahr würde mir leid tun, wenn ich Rydur nicht so mögen würde.
Ich bin schon gespannt, wann er erzählen wird, was zwischen ihm und Seva vorgefallen ist, dass er sich so ungern an ihn erinnert.
Und auf Näheres über die Ibir und ihre Verbindung mit den Drachen freue ich mich auch. Die haben schon so einen tollen Namen.


Zurück