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Projekt "Schwarze Liste"

von

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'Danke'

Ein Tag wie jeder andere, als Mikan aufsah und in Natsume’s Gesicht blickte. Es war viel geschehen in der letzten Zeit. So viel, dass sie nicht mehr wusste, wo ihr der Kopf stand. Zu viel, dass sie es überhaupt verarbeiten konnte.

Tsubasa war in der Gefahren- Gruppe, zusammen mit Natsume. Natsume war nun weniger kalt zu ihr. Wann hatte es begonnen? Kurz nachdem diese Kinder in der Academy aufgetaucht waren, ja das musste es sein. Es war so viel passiert. Sie hatte ihr neues Alice entdeckt und die Dinge hatten sich überschlagen. Langsam realisierte sie, was das alles bedeuten konnte. Was noch auf sie zukam.
 

„Mikan… ich brauche dich“, sagte Natsume leise und als Mikan den Kopf zu ihm drehte spiegelte sich in ihrem Gesicht Verwirrung. Was meinte er?
 

„Ähm“, brachte sie heraus. Er zog sie hoch, hielt ihren Arm fest und schleifte sie von den anderen fort, nicht ohne dass Luca ihm einen bösen Blick zuwarf. Als er glaubte, dass sie weit genug weg waren blieb er stehen.

„Tsubasa und ich haben einen Auftrag. Wir brauchen dich, vielleicht auch die anderen.“, flüsterte er und sah sich um, ob ihm jemand zuhörte.

„Wie meinst du das?“, fragte sie ungläubig. Natsume brauchte sie?

„Wir brauchen dein Alice. Wirst du uns begleiten?“

Sie schwieg, sah ihn an und ihr wurde klar, dass er sie immer noch festhielt. Ein leichter Rotschimmer trat auf ihr Gesicht.

„Ja“, hauchte sie und er liess sie los. Ein kurzes Lächeln trat auf sein Gesicht.

„Heute Nacht treffen wir uns im Wald. 22 Uhr. Sei pünktlich.“
 

Er verschwand und liess sie stehen. Verwundert blickte sie ihm nach. Was um alles in der Welt hatte das zu bedeuten?
 

~*~
 

Der Tag verging schneller, als Mikan gedacht hatte und all ihre Freunde verhielten sich komisch und warfen sich immer wieder diese wissenden Blicke zu. Anscheinend wussten sie davon, was Natsume gewollt hatte- hatte er sie auch gefragt? Es war nicht seine Art andere in Sachen hinein zu ziehen, aber anscheinend war es wichtig, sonst hätte er wohl nicht gefragt. Um was es wohl ging?
 

Sie zog sich um und ging dann langsam zum Waldrand. Es war Zeit. Natsume hatte zwar nicht gesagt, wo sie sich genau treffen würden, aber irgendwie wusste sie es. Sie fühlte es. Also ging sie zum Mr Bärs Hütte. Und tatsächlich konnte sie einige Gestalten ausmachen. Die eine war unverkennbar Tsubasa, der heftig mit Natsume diskutierte. Als Mikan näher kam, sah sie auch Luca, Hotaru, Tobita und Permy.

Er hätte sie niemals gefragt, wenn er nicht sicher gewesen wäre, dass es unbedingt notwendig war, sie mitzunehmen.
 

„Mikan!“, rief Tobita und kam auf sie zu. „Haben sie dir gesagt, was sie vorhaben?“ Mikan schüttelte den Kopf. „Und dir?“ „Nein“, Tobita wirkte bedrückt. Er liess den Kopf hängen und ging mit ihr zusammen auf den Rest zu. In diesem Moment hörten auch Tsubasa und Natsume auf zu streiten.

„Mikan“, Tsubasa lächelte, wurde jedoch direkt von Hotaru unterbrochen, die ihn böse anfunkelte.

„Sag endlich, wieso wir hier sind“, zischte sie schon fast. Mikan schrak ein wenig zurück. Das war nicht Hotarus Art. Es musste ernst sein, wenn sie so war.

„Nun, jetzt sind alle da und ich kann es endlich erklären.“, meinte Tsubasa und ignorierte Natsumes wütenden Blick. „Wir haben einen Auftrag, Natsume und ich, aber die letzten Male kamen uns einige Leute in die Quere. Wir haben die Vermutung, dass wir sie davon abhalten können den Informanten zu töten, zu dem wir sollen, wenn wir alle zusammenarbeiten. Ich weiß, dass ihr das könnt, denn ihr habt oftmals bewiesen, dass ihr dazu in der Lage seid. Deswegen bitte ich euch mitzukommen. Ihr könnt jetzt immer noch sagen, dass ihr nicht mit wollt. Das ist kein Problem.“

Permy drehte sich um. „Gut, dann gehe ich jetzt“, sagte sie und war dabei zurück zu gehen.

„Permy… hast du etwa Angst?“, fragte Hotaru und sie wusste genau, dass sie ins Schwarze getroffen hatte. Ihr Gesicht blieb unbewegt, aber in ihren Augen war ein Diabolischer Ausdruck.

„Ich habe keine Angst!“, fauchte Permy, bliebst stehen und drehte sich um. „Und deswegen werde ich jetzt mitgehen.“ Sie kam langsam zurück, in ihren Augen blitze es gefährlich. Mikan sah genau, dass Permy nur ihres Stolzes wegen mitging. Sie wollte nicht. Auch Tobita sah nicht so aus, als würde er gerne mitgehen.

„Mikan, was ist mit dir?“, Tsubasa hatte sich zu ihr herunter gebeugt und sah sie fragend an. Es dauerte einige Augenblicke, dann sah sie zu Natsume. Sie hatte es ihm versprochen.

„Ich komme mit“, sagte sie und nun nickte auch Tobita. Ein Lächeln erschien auf Hotarus Gesicht während Luca schon bei Natsume stand.

„Dann lasst uns gehen“, meinte Tsubasa und die Gruppe machte sich auf den Weg.

Natsume und Tsubasa hatten lange überlegt, hatten gestritten und ihnen war klar geworden, dass es unumgänglich war, die anderen um Hilfe zu bitten. Sie hatten keine Ahnung wen die anderen dieses mal schicken würden, aber sie waren vorbereitet. Allein mit Luca und Mikan hatten sie Geheimwaffen, mit denen sie mindestens zwei von ihnen stoppen konnten. Sie konnten es nicht riskieren den Informanten zu verlieren und es war offensichtlich, dass er der nächste war.
 

Sie verliessen die Academy und ihre Reise dauerte mehrere Stunden, bis sie endlich stehen blieben. Hotaru hatte eine Maschine gebaut, die sie alle transportiert hatte. Sie stellten sie ab und stiegen aus. Ihr Ziel war ein Haus in Japan, abseits gelegen in einem Dorf in den Bergen. Es war riesig, fast wie ein Hotel, die in den Bergen bei den heißen Quellen häufig waren. Mikan sah auf. Es war ruhig. Tsubasa ging vor, überquerte den Zaun und ging zum Hintereingang. Er bedeutete ihnen zu folgen und die Grundschüler machten sich auf den Weg. Der Wind wehte hier oben stark und es war kein Laut zu hören, kein Laut der nicht vom Wind übertönt wurde.

Auch drinnen war es ruhig, beunruhigend ruhig, wie Mikan fand. Und es war dunkel. Hotaru schloss die Tür leise, die Tsubasa aufgebrochen hatte und sieben machten sich auf den Weg durch die Gänge. Natsume liess eine Flamme erscheinen, die ihnen ein wenig Licht spenden sollte.

Mikan zitterte. Es war dunkel und es war kalt. Ab und an sah sie nach hinten, denn sie hatte das Gefühl beobachtet zu werden. Als Tsubasa sie darauf ansprach, lächelte sie nur scheu und meinte, es wäre alles in Ordnung.

Natsume bog in einen Gang ein und blieb vor einer Tür stehen. Er bedeutete Hotaru sie zu öffnen, welche einen kleinen Gegenstand aus ihrem Mantel zu Tage förderte. Schnell ging sie zu der Tür und Sekunden später drückte sie die Klinke nach unten und die Tür schwang auf. Tobita sah ihr über die Schulter.

„Eine Treppe?“, fragte er so leise wie möglich und Tsubasa nickte. „Er weiß, dass sie kommen werden. Das Gebäude hat unterirdische Kammern. Er wird also dort sein.“
 

Natsume war der erste, der hinunter ging und Mikan und die anderen folgten ihm. Es war noch viel dunkler als oben und Mikan krallte sich an Hotarus Arm fest, die es dieses mal sogar geschehen liess.

„Seid vorsichtig“, meinte Natsume und sah sich immer wieder um, sodass auch Luca und Tsubasa, die das Schlusslicht bildeten, sich immer wieder umsahen. Alle von ihnen spürten, dass sie nicht alleine waren. Doch sie gingen tapfer weiter, passierten die Treppe und durchstreiften die Gänge. Plötzlich stoppte Natsume und Mikan wäre fast auf ihn gefallen, konnte sich aber gerade noch fangen, da Hotaru sie am Arm zurückzog.

„Wieso bleibst du einfach stehen?“, murmelte Mikan böse und funkelte Natsume an. Diese hob eine Augenbraue und trat einen Schritt zur Seite, sodass auch die anderen den Lichtstrahl sehen konnten, der unter der Tür hindurch schien, die vor ihnen lag. Er wechselte einen Blick mit Tsubasa, welcher nun vor ging und vor der Tür stehen blieb.

„Meinst du, sie sind schon da?“, fragte er ernst und als Natsume nickte, verzog er das Gesicht. „Dann bleibt uns keine Wahl.“

Er stiess die Tür auf und sah in den Raum.
 

Dort standen zwei Personen, die Mikan glaubte zu kennen. Ein Mädchen in weiß und ein Junge in einem Anzug, die sich umwandten, als die sieben in den Raum traten. Vor ihnen stand ein verängstigter Mann, dessen Füße vereist waren. Er konnte nicht weg. Panik stand in seinen Augen, doch als er die sieben sah, legte sich ein kleiner Hoffnungsschimmer auf sein Gesicht.

„Snow White und Black Phoenix, welch eine Überraschung“, grinste Tsubasa und machte den anderen klar, dass sie sich im Raum verteilen sollten. Luca griff Tobitas Hand und zog ihn blitzschnell zu dem Mann, der sie um Hilfe bat, doch die beiden konnten nichts für ihn tun. Das Eis war zu fest. Mikan und Hotaru waren mit Permy ausgeschwärmt und umstellten zusammen mit Natsume die beiden, welche nun in der Mitte standen.
 

„Oh der Schatten mit seinen kleinen Freunden“, tönte es von dem Jungen, dessen Maske zu Boden fiel. Mikan erkannte ein ebenmäßiges Gesicht und rote Augen, die von seinen Schwarzen Haaren eingerahmt wurden. Er hatte ein wenig Ähnlichkeit mit Natsume fand sie und was ihr besonders auffiel, der Junge war in ihrem Alter.

Das Mädchen machte einen Schritt zurück, doch Tsubasa lachte auf. Als sie weitergehen wollte, konnte sie sich nicht mehr bewegen. Er hatte sie mit seinem Alice eingefangen. Ein Grinsen trat auf sein Gesicht.

„Dieses mal lassen wir euch nicht gewähren“, sagte er kalt.
 

„Sicher?“, fragte eine klare helle Stimme. Es war nicht das Mädchen gewesen. Mikans Blick glitt zur Tür, wo sie eine dunkle Gestalt ausmachen konnte. Langsam konnte man sie erkennen. Schwarze Lange Haare bedeckten einen zierlichen Körper, rabenschwarze Augen sahen Tsubasa kalt an.

Ihre Augen wurden größer, nur einen kurzen Augenblick lang und Tsubasa flog an Luca und Tobita vorbei und krachte gegen die Wand. Sofort war Luca bei ihm, half ihm auf.

„Alles in Ordnung?“, fragte er leise. Tsubasa, der sich ein Blutrinnsal von den Lippen wischte, fixierte das Mädchen, das in der Tür stand.

„Ja, alles okay.“, sagte er. Er hatte blitzschnell geschaltet. Er hatte hier einen ebenbürtigen Gegner vor sich. Sie hatte dasselbe Alice wie er.

Sie trat einige Schritte vor in den Raum, und hinter ihr erschienen nun weitere Gestalten. Er erkannte ein Mädchen mit blonden Haaren, von welcher er wusste, dass sie ein Metamorphalice besaß. Neben ihr machte er die Rothaarige aus, die er die Male zuvor nur als kleines Kind gesehen hatte. Anscheinend hatte sie nicht nur ein Teleportalice sondern auch die Fähigkeit ihr Alter zu verändern.

Daneben erschien wie aus dem nichts eine Braunhaarige, ihre Augen waren kalt, ohne Emotion und Mikan wusste mit einemmal, dass das schwarzhaarige Mädchen und dieses die Gefährlichsten von ihnen waren.
 

„Müsst ihr euch immer in Sachen einmischen, die euch nichts angehen?“, fragte die Rothaarige mit einer dunklen Stimme.

„Von wegen nichts angehen“, fauchte Natsume und schleuderte ihr einen Feuerball entgegen, der jedoch von der Blonden einfach abgewehrt wurde. Auf deren Gesicht trat ein höhnisches Lächeln.

„Black Cat, wir haben uns schon sooft getroffen. Dass du immer noch nicht heraus bekommen hast, dass du niemandem Schaden kannst, solange ich da bin, ist schon selten dämlich“, meinte sie überheblich.
 

Mikan sah Hotaru verwirrt an, da sie nicht wusste, von was das Mädchen sprach.

„Sie hat ein Barrieren Alice“, sagte Hotaru leise an Mikan gewandt, die das Mädchen nun anstarrte. Langsam wusste sie, wieso Natsume und Tsubasa sie gebeten hatten mitzukommen. Sie musste die Barriere ausschalten, damit sie gegen die anderen kämpfen konnten. Deswegen hatte er sie gebeten mitzukommen und wenn sie fehlschlug, musste Luca ran.

Denn nun ging das Mädchen langsam auf die beiden in der Mitte des Raumes zu. Ihr Gang hatte etwas katzenartiges, aber auch etwas von einer Schlange. Sie ging nicht nur, Mikan hatte das Gefühl, als wenn dieses Mädchen, obwohl sie höchstens so alt wie sie selbst sein konnte, den Instinkt einer Frau hatte. Ihr Gesicht wirkte so erwachsen, genau wie ihre Gesten, aber ihr Körper war definitiv der eines Kindes.

Mit einem Blick zu Tsubasa, Luca und Tobita wusste sie es. Tobitas Augen hafteten an dem Mädchen. Würde sie selbst irgendwann auch so eine Wirkung auf Jungs haben wie sie? Tobita war wie versteinert. Unfähig seinen Blick auch nur eine Sekunde von ihr abzuwenden.

Während sie in die Mitte ging, veränderte sich ihre Gestalt. Als sie bei dem weißhaarigen Mädchen ankam, hatte sie die Gestalt eines Panthers angenommen. Die Hand des weißhaarigen Mädchens streichelte über das sanfte weiche Fell. Auch ihre Maske fiel zu Boden, und sie sah Mikan direkt in die Augen. Waren ihre Augen aus purem Eis? Mikan konnte nicht unterscheiden, ob ihre Augen nun komplett weiß waren, oder ob es nur ein sehr helles blau war.

„Er hat etwas, was uns gehört“, sagte sie langsam. Ihre Stimme klirrte wie Eis. Kalt.
 

„Ich habe nichts, ich habe rein gar nichts!“, schrie der Mann, der neben Tobita stand und noch immer nicht vom Fleck konnte. Ein höhnisches Lächeln trat auf das Gesicht des Mädchens, als sie sich von Mikan abwandte und ihn ansah.

„Unsere Informantin sagt etwas anderes. Rück es raus, oder selbst deine kleinen Freunde werden dir nichts mehr nützen. Wir kriegen es so oder so. Die Frage ist nur, wie viel dir dein Leben wert ist“, zischte sie und hob ihre zierliche Hand.
 

Tsubasa machte Anstalten den Mann zu schützen, wurde jedoch in die Luft gehoben. Unfähig sich auch nur irgendwie zu bewegen fixierte er die Quelle, die ihm das antat.

Die Schwarzhaarige sah ihn nur kalt an, während ihre Hand nach oben gerichtet war.

„Wieso seid ihr so viele, hatten sie Angst, dass ihr gegen uns verliert“, meinte Natsume und ging auf die Schwarzhaarige zu.

„Nein, aber wir wussten, dass ihr Freunde mitbringt. Ziemlich dumm, wenn du mich fragst. Ihr riskiert ihr Leben für einen jämmerlichen Dieb.“, wieder wurden ihre Augen größer und es war als ginge ein Luftstoss durch den Raum. Der Mann wurde aus seinen Eisketten befreit, war jedoch so eng zusammengeschnürt mit etwas, das niemand sehen konnte, dass er keuchte.

„Wo ist es?!“, zischte der Junge, „sag es oder sie bringt dich um.“ Der Mann schrie auf, als seine Fesseln fester zudrückten, kleine Bluttropfen waren auf seinem Hemd zu sehen.
 

Mikan tauschte einen Blick mit Hotaru und dann mit Natsume und Permy. Sie verstanden sich auch ohne dass sie reden mussten. Sie mussten einen Angriff antäuschen, die Blonde dazu bringen ihre Barriere einzusetzen. Dann musste Mikan ihr Alice unwirksam machen und die anderen mussten angreifen. Mikan war bereit. Permy schien den Angriff vortäuschen zu wollen, denn ihr Blick verhärtete sich. Und dann stürzte sie sich auf den Jungen.

Blitzschnell reagierte die Blonde, indem sie aus ihrer Katzenform wechselte und vor Permy eine Barriere erschien, die Permy wegschleuderte. Diese Sekunde nutzte Mikan und warf sich auf die Blonde. Das Schild zerbarst und Natsume schleuderte einen Feuerball auf die Schwarzhaarige, die gerade noch ausweichen konnte, sich aber den Arm hielt. Tsubasa fiel und auch der Mann war frei von Fesseln.

„Tobita lauf mit ihm raus, los!“, schrie Natsume und Tobita packte den Mann und zog ihn zur Hintertür heraus. Illusionen streuten sich hinter den beiden, als sie die Gänge entlang liefen.

Die Rothaarige setzte ihnen nach, während die Schwarzhaarige Natsume fixierte.

Der Junge hatte sich währenddessen Permy zugewandt, die mit dem Rücken zu Wand stand und von Flammen eingekreist war.

„Dummes Mädchen“, sagte er leise. Als er gerade ausholte, stürzte Hotaru von der anderen Seite des Raumes auf ihn, stiess ihn beiseite, sodass die Flammen einige Sekunden verschwanden und Permy flüchten konnte.

Tsubasa war an Natumes Seite geeilt, während Luca und Mikan die Blonde in Schach hielten.

Die Braunhaarige und die Weißhaarige standen unbeteiligt da, bis…

„Ahhhh!“, ertönte ein Schrei, der definitiv Permy gehörte. Irgendetwas hatte ihr Gesicht verätzt. Und mit einem Blick auf die Braunhaarige, wusste Mikan sofort, wer es gewesen war. Der nächste Feuerball flog in ihre Richtung, traf sie und sie ging in die Knie. Ihr Körper war voller Brandwunden, doch Mikan glaubte zu träumen. In Sekundenschnelle regenerierte sich ihr Körper! Sie erhob sich und sah Natsume wütend an. Unter ihm schien der Boden Blasen zu werfen und ehe sich Natsume versah, zog Tsubasa ihn beiseite.

„Säure“, entfuhr es ihm und er sah das Mädchen erschrocken an. Diese begegnete seinem Blick ausdruckslos.
 

„Lauft!“, schrie er und rannte auf die Hintertür zu, dicht gefolgt von Hotaru, Natsume und Luca. Permy, die sich noch immer in Schmerzen ihr Gesicht hielt, wurde von Mikan bei der Hand genommen.

„Komm schon, wir müssen hier weg!“, rief sie und zog sie mit sich. Als sie die Tür passierten hörte sie die Schwarzhaarige etwas sagen.

„Lorelay… viel Spaß“, ein Lachen ertönte und die Tür fiel ins Schloss.
 

Die sieben rannten um ihr Leben. Der Mann an Tobitas Seite konnte sich vor Schmerzen kaum noch aufrecht halten.

„Wo ist die Rothaarige“, fragte Tsubasa, als sie Tobita eingeholt hatten.

„Ich weiß es nicht“, erwiderte dieser in Panik, denn er hörte dieses Geräusch. Als würde sich etwas von einem Ort zum anderen bewegen. Sie rannten, rannten und Tsubasa stützte den Mann.

Doch Mikan dachte die ganze Zeit daran, wieso diese Kinder- denn das waren sie definitiv- hier gewesen waren. ‚Er hat etwas, was uns gehört’ hatten sie gesagt. Was war das?

„Mister?“, fragte Mikan, als sie fast den Ausgang erreicht hatten, „Was haben sie ihnen gestohlen?“

Der Mann sah auf das kleine Mädchen mit den beiden Zöpfen, die ihn aus ihren großen Augen ansah. „Ihre Freiheit…“, sagte er leise und er wirkte traurig. Er machte seine Hand auf, die er die ganze Zeit zur Faust geballt hatte. Dort lag ein eine kleine Chipkarte. Er sah auf sie nieder und seufzte.

„Unser Experiment ist anders verlaufen als geplant. Ihr dürft ihnen nicht böse sein. Sie sind wie Vögel in einem goldenen Käfig aus dem sie nie wieder herauskommen. Sie sind verzweifelt…Ich habe den Fehler erst gesehen, als es schon zu spät war…“

„Wir haben keine Zeit für Geschichten, sonst bringen uns ihre gefangenen Vögel um!“, unterbrach ihn Natsume und schleifte ihn ins Freie.

Doch dort wurden sie schon erwartet. Das weißhaarige Mädchen stand auf der Wiese und schien sie alle anzusehen. Tsubasa stand vor den anderen und hielt sie zurück.

„Gebt mir, was er uns stahl. Dann könnt ihr gehen und er wird diese Begegnung überleben“, sagte sie leise und es schien Mikan, als wäre das Mädchen an einer friedlichen Lösung interessiert, doch als Antwort, schleuderte Natsume einen Feuerball auf sie.

Sie zog eine Mauer aus Eis hoch, an der der Feuerball verpuffte. Die Eiswand löste sich auf und sie sah die sieben traurig an. „Schade… Aber ihr wolltet es nicht anders.“

Unter ihren Füßen gefror der Boden und es kroch in einer rasenden Geschwindigkeit auf sie zu.

„Mikan!“, schrie Natsume und stiess sie zur Seite, doch es brachte nichts mehr. Ihre Körper steckten zur Hälfte in Eis und auch Mikan vereiste auf der Stelle, wo sie gelandet war. Das Mädchen kam näher.

„Gebt es mir einfach!“, sagte sie.

„Niemals“, fauchte Tsubasa und griff nach ihrem Schatten. Im Selben Moment, indem er ihn zu fassen bekam, verhaarte er.

„Tu das und es wird das letzte sein, was du jemals tun wirst“, tönte es von der Tür. Mikan drehte mühsam ihren Kopf, sodass sie dorthin sehen konnte. Das Schwarzhaarige Mädchen funkelte Tsubasa mehr als nur wütend an.

„Und was ist, wenn ich es tue“, grinste Tsubasa.

„Lege Hand an meine Schwester und du wirst dir wünschen zu sterben“, antwortete sie.

Erst jetzt fiel Mikan auf, dass die beiden eine gewisse Ähnlichkeit hatten. Nur die Haare… doch das änderte sich mit einem mal. Die Haare des Mädchens wurden schwarz, und sie wirkte, als wenn ihre Kraft sie langsam verlassen würde. Sie begann zu husten.

„Du und ich…“, die Schwarzhaarige deutete auf Tsubasa und dieser liess ihre Schwester los.

„Gut.“, sprachs und konnte sich wieder bewegen. Die Eisschicht unter ihm war verschwunden. Ein kurzer Blick zu dem Mädchen reichte, um zu wissen, dass sie nicht begeistert war, aber sich dem Willen ihrer Schwester beugen würde.
 

Und dann begann es. Tsubasa trat auf die Schwarzhaarige zu, die ihn mit kalter Miene erwartete. Der erste Schlag schlug fehl. Mikan sah nicht, aus was die Schläge bestanden- war es Wind? Nein, es waren Schatten, die sich die beiden entgegen schleuderten. Sie kämpften bis aufs Blut, ihre Schatten verbissen sich ineinander, streiften einander wie Rasierklingen. Schon bald bluteten beide an den Armen und im Gesicht. Tsubasa wischte sich mit dem Handrücken das Blut von der Wange, wich einem Schlag aus und riss die Augen auf. Der Boden unter dem Mädchen schien Wellen zu schlagen. Diese bewegten sich langsam auf ihn zu und mit einemmal schnellten sie wie Hände hervor und griffen nach ihm. Er war gefesselt und die Fesseln schnitten immer tiefer.

„Tsubasa!“, schrie Mikan, wurde jedoch von Natsume zurück gehalten. „Ich muss ihm helfen, lass mich!“, fauchte sie Natsume an, doch dieser schüttelte den Kopf. „Er hat in das Duell eingewilligt, wir dürfen nicht eingreifen.“ Er fasste Mikan grob bei der Hand. „Lass mich los, du tust mir weh!“ Doch Natsume liess sie nicht los.

Währenddessen kämpfte Tsubasa verzweifelt gegen die Fesseln aus Schatten an, die immer fester zudrückten. Als er schon fast keine Luft mehr bekam und an vielen Stellen blutete, da der Schatten in sein Fleisch schnitt, fixierte er das Mädchen. In seiner Verzweiflung holte er zu einem starken Schlag aus, der das Mädchen mit voller Wucht in den Magen traf, woraufhin die Fesseln sich lösten und sie auf die Knie sackte und sich den Bauch hielt.

Unter ihrem Knielangen Rock rann Blut ihre Beine entlang. Sie biss sich auf die Lippen, um dem Schmerz nicht zu erliegen, der über sie hinein zu brechen drohte.

„Das hast du extra gemacht!“, zischte es plötzlich neben dem Mädchen und die Braunhaarige ging neben ihr in die Knie. „Oh Lu du bist so dumm. Ich hab mich schon gefragt, wieso du diesen leicht ablenkbaren Schlag nicht abgewehrt hast. Wieso du so lange mit ihm gespielt hast… Du wolltest das Baby loswerden….“

Tsubasas Augen weiteten sich. Doch es musste so sein, denn das Blut deutete klar daraufhin. Dieses Mädchen war schwanger und er hatte soeben ihr Kind getötet…
 

In den Augen des Schwarzhaarigen Mädchens traten Tränen des Schmerzes. Sie weinte.

„Es tut so weh… Caitlyn es tut so weh….“, hauchte sie und lehnte sich an die Braunhaarige, die sie festhielt.

Es war, als würde die Zeit stehen bleiben. Mikan begriff nicht, was sie dort sah, begriff nicht, was diese Caitlyn gesagt hatte. Sie sah nur noch, wie das Mädchen mit den Eisalice zu den beiden stürzte und weinte.

Währenddessen tauchte direkt neben ihnen das Rothaarige Mädchen aus dem Nichts auf. Ohne ein Wort zu sagen, übergab der Mann ihr den Chip. Natsume und Luca sahen ihn geschockt an.

„Es ist meine Schuld, dass dieses Desaster überhaupt passiert ist… Es ihnen zurück zu geben ist das mindeste, was ich tun kann, wenn Schwangere dafür beten müssen ihre Kinder zu verlieren…“, sagte er leise. Mikan verstand nicht, was er meinte. Hotaru nahm ihre Hand, sie war eiskalt. Als Mikan Hotaru in die Augen sah, sah sie Schmerz darin. Verstand Hotaru etwa, was hier vor sich ging?
 

Tsubasa hatte sich aus seiner Starre gelöst und überhörte Tobita, der ihn zurück gerufen hatte, als er sich in Richtung des Mädchens bewegt hatte.

Sie sah ihn an und er sie. Er konnte nicht glauben, was er dort sah. Er hatte gegen eine Schwangere gekämpft. Gegen ein Mädchen, das in seinem Alter sein musste. Alles was in seinem Kopf noch Platz hatte war ein Wieso. Wieso? Wieso? Wieso?

Als er vor ihr stand und sich zu ihr herunterbeugte erschien ein winziges Lächeln auf ihrem Gesicht und sie streckte ihre Hand aus. Ein Stein lag in ihrer Hand.

Verwirrt sah er sie an und sie deutete auf Permy, die die ganze Zeit weinte und von Luca getröstet wurde. Ihr Gesicht war so tief verätzt, dass wohl auch Hotarus Bruder nichts mehr machen konnte.

„Es ist mein Alicestein. Er wird ihre Wunde heilen“, sagte Caitlyn für die Schwarzhaarige. Diese hatte Mühe ihre Schmerzen zu verbergen. Unter ihr hatte sich eine kleine Blutlache gebildet.

Sie bedeutete ihm, sich herunter zubeugen und er wusste nicht warum, aber er tat es. Er kam so nah, dass er ihren Atem auf seiner Haut fühlen konnte.

„Danke…“, hauchte sie so leise, dass er es fast nicht verstanden hätte und er erstarrte. Es dauerte einige Sekunden, dann erhob er sich mit einem ausdruckslosen Gesicht, nahm den ihm dargebotenen Stein und ging an der Rothaarigen vorbei, die sich zu den anderen gesellte, wo nun auch der Junge und die Blondine standen. Das Eis verschwand komplett und dann waren sie verschwunden.
 

Tsubasa sah den Stein an, der in seiner Hand lag. Danke. Es tönte immer wieder in seinem Kopf. Danke. Es hörte nicht auf. Auch nicht, nachdem er Permy den Stein gegeben hatte und ihre Wunde verschwunden war. Danke. Sie verabschiedeten sich von dem Mann, der ihnen dankte und merkwürdig traurig aussah. Danke. Die ganze Fahrt über sagt er nichts. Es dröhnte weiter in seinem Kopf. Danke. Und es würde ihm viele Jahre nicht aus dem Kopf gehen…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Bella_90
2008-07-22T20:18:02+00:00 22.07.2008 22:18
wow das war wieder echt klasse !! da kann ich sali chan nur zustimmen ^^ echt spannend und action reich dieses kapi ^^ ja würd mich auch interesieren was mir natsu und dem jungen is^^ was war da los mit dem baby und wieso hat hota mehr mitbekommen als mika??? und was hab ich verpasst?? ich schnall nämel genau wie mikan nich so was passiert is und das ist seeeeehr normal für mich^^leider. also wenn du erbarmen mit mia hast könntest du mia dann bitte antworten ^^ sonst endet das eventuell genau wie bei sali wenn nich noch schlimmer ^^ ok by liebe grüße ^^ *knuddel* *blühmchen schenk*
Von:  -salira-eki-
2008-07-22T13:28:14+00:00 22.07.2008 15:28
woooow *in die Hände klatsch*
das Kapi war echt gut und total spannend ^^ da hat sich das warten gelohnt (besonders weil so lang war *kicher*) und der kampf erst
aber wieso hat Mikan nicht sofort eingegriffen und sind Natsume und der junge mit einander verwandt?!
aber das mit dem baby find ich i-wie seltsam TT' (da ich doch was faul in oklahoma/tokio ...)
fragen über fragen ich hoffe ch krieg die Anworten sonst platz ich und das gibt ne sauerei...
na egal ich freu mich schon wenn's weitergeht! sagst du mir bitte wieder bescheid? das wäre voll nett
(p.s. juhuu erste ;P)
(p.s. einen grossen teller mit Schoko-cockies für dihiich ^^)

dicke knuddelattacke
deine sali


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