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Des Feuervogels Glut II

Fortsetzung des ersten Teils
von

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Unsanftes Erwachen

Hallo liebe neuen und alten Leser,
 

ich freue mich, erstmals seit einer halben Ewigkeit ein neues Kapitel hochzuladen. Versprechen kann ich nichts, aber da ich im Moment etwas Zeit habe, hoffe ich, regelmäßig weitere Kapitel fertig zu stellen.

Ich muss mich entschuldigen, dass dieses hier so kurz ist, Das nächste wird wohl wieder länger. Auf jeden fall wird es bald wieder richtig spannend *grins* ohh, wenn ihr wüsstet, was unseren Protagonisten bevorsteht, ihr würdet mich lünchen! Aber da ihr es noch nicht wisst, könnt ihr ja in der Zwischenzeit die älteren Kapitel durchstöbern, um das ganze noch ein wenig aufzufrischen. Ist ja nun schon ne etwas ältere Fanfic *erste graue Haare und fältchen find*.
 

Ist ja gut, ich hör schon auf zu labern. Viel spaß beim Lesen. Über nen kleinen Kommentar würde ich mich riesig freuen. Und nicht vergessen, die neuen Characterbilder zu begutachten ;-)
 

Liebe Grüße

-pale- aka Lilienkind
 

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Sibirien, Todesberg, Mitte Dezember
 

Es dauerte lange bis Kai begriff, dass er wach war. Sein Körper fühlte sich sonderbar taub an und sein Kopf dröhnte.
 

Draußen war es hell. Das konnte er sagen, ohne die Augenlider zu öffnen. Es musste bereits später Vormittag sein. Wieso hatte ihn niemand geweckt? Sie sollten doch längst unterwegs sein. Irgendetwas stimmte hier nicht.

Ehe er an seine lädierter Schulter denken konnte, folgte er dem Reflex, aufzustehen. Er konnte es nicht und realisierte, dass er getragen wurde.

Sein Kopf hing über jemandes Schulter. Seine Kapuze war ihm so tief ins ohnehin mit Schal und Skibrille bedeckte Gesicht gezogen worden, dass er den kalten Wind kaum spürte. Hatte er vielleicht sogar nachgelassen?
 

Der junge Mann versuchte sich zu orientieren. Es gelang ihm zu seiner Beunruhigung nur unter großer Anstrengung, den Kopf zu heben und ein wenig zur Seite zu schielen. Aber da war niemand.

Er ließ den Blick nach unten wandern, um zu sehen, wohin das Sicherungsseil führte. Es fehlte.

Er registrierte einen dürftigen Adrenalinanstieg. Zu mehr war sein Körper offenbar nicht mehr imstande. Eigentlich hatte er in solchen Momenten einen regelrechten Rausch verspürt, auf dessen fast kräftige Wirkung er sich fest eingestellt hatte.
 

Eine Sekunde lang dachte Kai darüber nach, ob dies ein weiteres Alarmsignal war, oder ob sein Körper zu Recht so handelte und er bloß noch ein wenig schlaftrunken war.
 

„Endlich. Du bist aufgewacht.“, riss ihn eine Stimme aus seinen Gedanken. Er wollte antworten, doch sein Hals war unangenehm trocken.
 

Es war Mina, die ihn trug.

Wo waren sie? Wo waren die anderen? Was in Gottes Namen war hier los? Tausend Fragen schossen ihm zu schnell in den Kopf, als dass er sie mit seiner ohnehin rauen Kehle hätte aussprechen können. Ihm wurde heiß und er begann zugleich frösteln.
 

Einige Momente – er konnte im Nachhinein nicht sagen, wie viele Minuten es letztendlich waren – fragte er sich vehement, was mit seinem Körper nicht stimmte, ihn so taub und schwerfällig machte. Doch dann riss ihn etwas aus den Gedanken. Sie hatten angehalten. Langsam sank er in eine Schneewehe. Sein Rücken protestierte. Und obwohl er die ganze Zeit über getragen worden war, verspürte er das sonderbare Bedürfnis, wie wild nach Luft zu ringen.
 

Vor ihm kniete Mina, die in ihrem übergroßen Rucksack nach etwas suchte. Sie musste ihn über der Brust getragen haben, und Kai auf dem Rücken.

Endlich holte sie hervor, wonach sie gesucht hatte. Eine Thermosflasche. Etwas zu trinken, dachte Kai und streckte seine Hand danach aus. Jedenfalls versuchte er es, denn genau genommen bewegten sich nur seine Finger. Doch damit war der Überraschungen noch nicht genug: Er konnte sehen, wie Mina die Flasche öffnete und sie ausleerte.
 

„Bist du völlig verrückt geworden?!“, hätte er am liebsten geschrien, doch dann bemerkte er, dass kein einziger Tropfen aus dem so schwer wirkenden Behältnis herausfloss.
 

„Gefroren“, sagte die junge Frau knapp.
 

‚Es verdursten mehr Menschen in Eiswüsten als in Sandwüsten‘, schoss es ihm durch den Kopf. Und erstmals stimmte ihn diese uralte Weisheit bedenklich, obwohl er die sibirische Tundra kannte wie ein zweites Zuhause.

Er war so durstig…
 

„Hier“
 

Kein Wasser, sondern ein Pillendöschen wurde ihm vor sie Nase gehalten. „Es ist wieder Zeit.“

Reaktionslos starrte er erst es und dann die ihm gegenübersitzende Frau an. „Bitte.“, sagte sie nach einer Weile.

Er hätte sie genommen, aber seine Kehle war so trocken, dass er sich sicher war, das Medikament würde stecken bleiben.

„Mina, bitte, haben wir wirklich nichts zu trinken mehr?“, wollte er sagen. Doch alles, was er hervor brachte, war ein staubiges, kratziges „...durstig…“
 

Sie schien verstanden zu haben, denn sie nickte, doch dann öffnete sie ihren Overall und fasste hinein. Zügig holte sie einen Flachmann hervor und zog den Reißverschluss wieder zu.
 

Alkohol? Sie nahm Alkohol mit hier her? Hoffentlich war er wenigstens stark.
 

Er setzte das Gefäß an seine Lippen – und um ein Haar alles ausgespien. Der Inhalt war kein Alkohol, sondern gewöhnliches, körperwarmes Wasser. (Un)glücklicherweise war er einfach zu durstig, und so trank er hastig einige Schluck. Dann nahm er das Medikament ein.
 

Mina ergriff den inzwischen kalt gewordenen Flachmann und füllte ihn mit Schnee auf, bevor sie ihn wieder an ihrem Körper verstaute. Offenbar war dies die einzige Möglichkeit, sie beide vor dem Verdursten zu bewahren.

Sie beide? Mina hatte doch gar nichts getrunken…
 

„Kai, was ich dir jetzt sage, ist sehr wichtig. Du musst mir unbedingt genauestens zuhören. Hörst du mir zu?“
 

Er nickte und versuchte sich zu konzentrieren. Was er nun hörte, erschreckte ihn.
 

„Boris ist hier.
 

Er scheint eine kleine Armee zu kommandieren. Ich habe ihn gesehen, als man den Pfeil auf dich abgeschossen hat. Nach dem Attentat sind wir geflüchtet, jedenfalls haben wir es versucht, aber seine Männer haben unser Versteck gefunden und uns angegriffen. Ich weiß nicht wieso, aber Boris versucht offenbar, dich umzubringen.“
 

„Was ist mit Alex und Brian?“
 

Mina schüttelte den Kopf. „Sie haben sie mitgenommen.“
 

„Wir müssen zurück und sie befreien!“
 

„Wir zwei? Oder besser Ein Einhalb? Du kannst ja noch nicht mal laufen und willst es mit einer ganzen Armee aufnehmen?“
 

„Wir können sie nicht einfach sich selbst überlassen!“
 

„Das tun wir nicht, aber erst mal muss ich dich in ein Krankenhaus bringen. Du brauchst medizinische Versorgung und ich muss dringend telefonieren.“, sie hielt kurz inne und wirkte etwas verzweifelt, „ Allerdings habe ich die Orientierung verloren. Das heißt, du musst navigieren. Schaffst du das?“
 

„Unsere Fußstapfen hat der Wind längst verweht und das Basislager ist vermutlich längst entdeckt. Wir müssen irgendwo eine Siedlung finden.“, entgegnete Kai, doch er nickte selbstsicher.
 

Sie setzten sich in Bewegung.

Noch immer wollte sein Körper ihm nicht gehorchen, doch zumindest sein Geist funktionierte inzwischen wieder. Aber da war so ein Brennen ihn ihm, das seit dem Eindringen des Pfeils langsam, kaum spürbar vor sich hin keimte und sich inzwischen nicht mehr ignorieren ließ. Das Medikament schien es in Schach zu halten, doch es war noch nicht besiegt…
 

Die Sonne ging bereits unter, als sie das nächste Mal anhielten. In wenigen Minuten würde es dunkel sein. Den ganzen Tag über hatte es unaufhörlich geschneit. Es war mühsam, sich bei starkem Wind und der schlechten Sicht einen Orientierungspunkt zu finden. Ein wenig froh war Kai schon über die Tatsache, dass er nicht selbst laufen musste. Doch wie lange würde Mina durchhalten?

Mit unaufhaltsamer Beharrlichkeit hatte sie sich durch den Schnee gekämpft. Immer geradeaus, die Steilwand des Berges entlang und dabei langsam an Höhenmetern verlierend. Zielstrebig – ohne jegliches Ziel. Ihre Beine mussten schmerzen.
 

Sie fanden eine kleine Felsspalte, die genug Schutz bot. So hofften sie jedenfalls, denn obgleich das Wetter trotz des strammen Windes und des Schnees noch im normalen Bereich lag, so konnte Kai bereits den aufkommenden Sturm erahnen.
 

Mina setzte ihn ab und begann das Zelt aufzubauen. Misstrauisch starrte der junge Mann hinaus ins dumpfe Weiß. Das monotone Heulen des Windes verschluckte alle Geräusche. Längst waren ihre Spuren verwischt. Ein Sturm würde es unmöglich machen, nach ihnen zu suchen. Geräte mit komplizierter Technik waren in der Todeszone nutzlos. Sie waren vorerst sicher. Doch er traute dem Frieden nicht.
 

Er musste an Alex und Brian denken, die sie zurückgelassen hatten. Sie waren in Boris‘ Gewalt, und da er bereits versucht hatte, ihn umzubringen, lag die Frage nahe, ob er die beiden am Leben lassen würde.
 

War möglicherweise Boris derjenige gewesen, der für das Attentat vor einem Jahr verantwortlich war? Er erinnerte sich an das Fahrzeug, das uhrplötzlich auf ihn zuschoss. An Mina, die ihn beiseite stieß. An das knacken ihrer Schulter, als sie sich selbige wieder einrenkte.
 

Kai verzog das Gesicht und warf einen Blick auf das Zelt. Es war das kleine Notzelt. Offenbar hatten sie die großen ebenfalls zurücklassen müssen. Es musste ein hektischer Aufbruch gewesen sein. Wie konnte er so etwas verschlafen?
 

Das Brennen in seinem Inneren wurde wieder stärker. Ihm wurde heiß und kalt zugleich, er begann zu frieren und im selben Moment traten Schweißperlen auf seine Stirn. War es Zeit für seine Medizin? Die Wunde in seinem Rücken pulsierte schmerzhaft. Was würde er nur für ein Schmerzmittel geben…

Was, wenn die Erinnerungen an Talas Tod zurückkehrten? Viel fehlte doch gar nicht. Er saß fest, mitten in Sibirien. Überall lag Schnee, und ein Pfeil hatte sich tief in seinen Rücken gebohrt. Die Wunde schmerzte und er spürte diese sonderbare Hitze…Ihm war so schwindelig…
 

„Kai?“
 

Jemand berührte seine Stirn. Die Hand fühlte sich kalt an.
 

„Kai? Deine Medizin“
 

Er kniff die Augen zusammen und öffnete sie wieder, in der Hoffnung klarer zu sehen. Es half nicht sonderlich viel.
 

Mina reichte ihm eine weitere Dosis, die ohne zu zögern einnahm. Hoffentlich linderten diese unscheinbaren Pillen seine Symptome. Vielleicht, so dachte er und musste unter der grotesken Vorstellung schmunzeln, unterdrückten sie sogar seine Flashbacks…
 

Er hoffte es.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  kylara_hiku_Lamore
2011-05-17T17:12:32+00:00 17.05.2011 19:12
hallöchen!!
hir bin ich wieder ^^ also kais zustand is ja mal crass und wir bitte schaft es mina da durch die gend zu laufen mit Kai auf dem rücken mal abgesehen davon dass es gerade schneit wie soll man in so einer gegend auch nur annähernd zivilisation finden. (tiroler berge sind sehr einsahm und bei schnee unberechen bar!)

Von: abgemeldet
2011-05-05T20:05:47+00:00 05.05.2011 22:05
So, hierzu hatte ich mich ja offenbar noch nicht geäußert - ich fand das Kapitel sehr intensiv. Du schreibst immer so... detailliert, ohne dass es irgendwie überzogen wirkt. Man folgt den Charakteren bis in die hintersten Ecken ihres Bewusstseins, so dass man am liebsten ganz unauffällig wegschleichen möchte um nicht bemerkt zu werden... und trotzdem ist es nie zu viel,manbehält stets die gesamte Story im Auge. Schön.
Von:  FreeWolf
2011-04-24T12:12:02+00:00 24.04.2011 14:12
Hallöchen.^^
Also, hier der kleine Kommentar, damit du dir weiterhin schön Mühe mit der FF gibst ;) *grins*
Und ja, ich musste tatsächlich nochmal nachlesen, worum's eigentlich ging. XD°


>>...ohnehin mich Schal und Skibrille
-> mit

Mal eine Frage, wie stark ist Mina eigentlich? oô Wenn ich mich recht erinnere besteht sie ja selber nur noch aus Haut, Knochen und vielen Narben.. und dann schleppt sie Kai auf ihrem Rücken rum?

>>Hoffentlich war er wenigstens stark.
*lach* Made my day. XD

Brian udn Alex sind Manns genug, sich selbst zu helfen. Auch wenn mich Kais "Sorge" um sie - wollen wir es einfach mal so bezeichnen.. *schmunzel* - doch zum Schmunzeln bringt. Mina wird langsam immer beängstigender. *grins* Ich bin gespannt, ob meine Theorie zu ihr sich bestätigt. XD

Hm.. ich frage mich, ob der Schneesturm nicht nur ihre Spuren verwischen könnte, sondern sie auch in der kleinen Felsspalte einschließen..

Nun, ich kann es kaum erwarten, zu sehen, wie es weitergeht.^^

In dem Sinne: cheerio und frohe Ostern =)

FreeWolf
Von:  Lilienkind
2011-04-24T12:10:46+00:00 24.04.2011 14:10
Yay! Schon zwei Kommentare, und dann so positive! Ich freu mich total, dass es euch gefällt =)

Um xBlack_Soulx's Frage bezüglich Kais Größe zu beantworten:
Zumindest zum Zeitpunkt der originalen Beyblade-Staffeln 1-3 (Da war er 14, 15 und 16 Jahre alt), war der gute Kai 5 feet 6 inches groß (Ja, Lilienkind hat fleißig recherchiert!) Das entspricht 'soliden' 1,68m und außerdem rein zufällig meiner eigenen eigenen Körpergröße *grins*. Ziemlich klein für nen Jungen, aber wir müssen da wohl in Japanermaßstäben denken. In meiner Fanfiction ist er demzufolge auch nur unwesentlich größer, und da er so wenig isst, so viele Pillen in sich reinstopft und so viel Sport treibt, ist er wohl kaum schwerer als 60 Kilo. Wahrscheinlich liegt sein Gewicht sogar darunter, aber so genau weiß ich das nicht. Muslen wiegen weniger als Fett, und überhaupt hat er sich noch nicht zwingen lassen, sich auf die Waage zu stellen...Ihr kennt ihn ja -.-

Vielen lieben Dank für die Kommis ^^ ich setz mich gleich wieder an die Schreibmaschine!
Von:  Makii
2011-04-24T09:50:54+00:00 24.04.2011 11:50
..und da waren es nurnoch zwei...
Armer Kai, aber anders hat er es auch nicht verdient... manchmal ist es wirklich besser, wenn man auf andere hört ~.~
Er hätte damals wirklich hingehen sollen und etwas gegen diese Viren entwickeln müssen

( Aber mal so ne Frage, wie groß/schwer ist er eig.? Find es nämlich lustig, dass er hier irgendwie ein kleiner Wicht ist und von allen "rumgeschupst" werden kann ^^ )

Ob Brian und Alex nun ausgespielt haben? Hoffe mal nicht, habe gerade angefangten die Beiden zu mögen und langsam wird mir Mina unheimlich.
Die hat eindeutig mehr auf dem Kasten, als man ihr zutraut.

Kann es kaum erwarten zu lesen wie die Beiden weiter von Boris geärgert werden und hoffe natürlich auch, dass es Kai demnächst wieder besser geht.
Nettes Kapitel, obwohl es recht kurz ist ^^

Von:  liane989
2011-04-24T09:48:47+00:00 24.04.2011 11:48
Suppi^^
Ich hab mich schon riesig darauf gefreut
und ich muss sagen es ist supper geworden


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