Zum Inhalt der Seite

Nor about fire, neither about an emblem

MarthxRoy
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Roy

Roy war noch am Überlegen, wie lange es wohl dauern würde, bis sich Marths Miene verdüstern und der Ältere ihn bitten würde, das kühle Nass zu verlassen und sich wieder den ernsten Angelegenheiten zu widmen, wegen derer sie überhaupt nur zueinander gefunden hatten, da hatte der Prinz von Aritia bereits seine Schuhe abgestreift und genoss sichtlich den weichen, federnden Waldboden unter seinen blanken Füßen.
 

Überrascht beobachtete Roy, wie sich dessen Mimik immer mehr und mehr verklärte, wie die Augen, wenn auch offenbar halb ins Leere gerichtet, strahlten und wie der leichte Wind, der durch die Bäume blies und das Laub rascheln ließ, sein saphirblaues Haar ein wenig zerzauste.

Der Prinz strahlte mit einem Mal von innen heraus, ohne dass Roy wirklich hätte erklären können, was mit ihm vorging, und sein ganzer Körper straffte sich. Ein überglückliches Lächeln, wie Roy es noch nie bei ihm gesehen hatte, umspielte seine vollen Lippen - die ungemein weich sein mussten, so wie es sich optisch darbot, befand Roy (XD) -, und er wirkte erstmals seit seiner Ankunft tatsächlich frei und unbeschwert, als sei er ein Junge von zwölf Jahren, lastenfrei, ohne Verantwortungen und Pflichten, nur mit der Lust am Leben und dem Willen, Spaß zu haben.
 

Es dauerte noch einige Momente, dann war Roy sich ganz sicher: Marth würde ins Wasser kommen.

Leise glucksend vor Vorfreude, spritzte er einige weitere Hände voll kühlem Wasser in die Richtung des Anderen und sprühte sich selbst dabei von Kopf bis Fuß voll - doch es kümmerte ihn nicht.

Er wusste, dass es absolut ungehörig war, was er hier tat, dass es sich für einen Prinzen absolut nicht ziemte, sich so gehen zu lassen - schon gar nicht, wenn er derzeit den Thron zu halten gezwungen war -, und dass er sich vielmehr wie ein Kleinkind verhielt als wie ein Bursche, der auf dem besten Weg war, ein Mann zu werden.

Dennoch - er konnte und wollte es gerade nicht anders haben.

Die Anwesenheit Marths - und er konnte nach wie vor nicht wirklich sagen, woran das lag - machte ihn dermaßen glücklich und ließ ihn vor Freude nur so sprühen, dass er sich einfach seinen Bedürfnissen hingeben und die Lebenslust auskosten wollte.

Er hätte gerade platzen können vor Glück!
 

Ungestüm flitzte Roy durch das knietiefe Wasser, dass es nur so spritzte, die leise sprudelnden Wassermassen stoben in alle Richtungen auf und berieselten den Prinzen mit feinen Perlen des kalten Nasses, und er genoss es.

Wieder und wieder tauchte er im Laufen die Hände in den Fluss und schleuderte alles, was sie zu fassen vermochten, zu Marth hinüber, und jedes Mal, wenn dieser ein wenig erschrocken zur Seite auswich, quietschte Roy vor Vergnügen.

Gerade war er wirklich das Kind, das er einmal gewesen war, und das zu bleiben ihm nicht vergönnt gewesen war - bereits mit sechs Jahren war seine Kindheit vorbei gewesen; ein Prinz musste früh in seine späteren Aufgaben und in das sich geziemende Verhalten eines Thronfolgers eingewiesen werden.

Roy schnaubte nur.

Prinz.

Pah.

Gerade war es ihm ungeheuer egal, welchen Rang und Namen er besaß, was für Aufgaben noch auf ihn warteten und wer nun alles wütend auf ihn sein könnte, wenn jemand mitbekam, was er hier trieb - er fühlte sich frei und lebendig wie schon lange nicht mehr.
 

"Nun komm schon!"

Mit einem provokanten Grinsen stob Roy sehr nah an der Stelle vorbei, an der Marth stand, und ließ dabei das Wasser so hoch aufspritzen, dass der Andere unweigerlich eine kühle Dusche erhalten musste.
 

Lachend blieb er stehen, tauchte die Hände in das kühle Nass und trank langsam ein paar Schlucke des klaren Wassers aus seinen Händen.

Gerade wollte er sich wieder aufrichten, um Marth erneut das zweifelhafte Vergnügen zuteil werden zu lassen, von ihm durchnässt zu werden, als er nur noch einen dunklen Schatten mit wehendem Umhang auf sich zujagen sah.

Das befreite und hemmungslose, fröhliche Lachen Marths ließ keinen Zweifel daran, dass der sonst so beherrschte und nach außen hin kühle Prinz seinem Drang nach Freiheit endlich freien Lauf ließ und ebenfalls ins Wasser drängte.

Gerade wollte Roy dem Prinzen noch amüsiert raten, sich vorzusehen, da das Wasser für Personen, denen diese Gegebenheiten nicht vertraut waren, doch merklich ausbremsend wirkte und somit ein Hindernis darstellte, da war es auch schon zu spät.
 

Das Wasser stob zu allen Seiten auf, sämtliche Baumstämme im Umkreis wurden dunkel gesprenkelt, als Marth auf den unerwarteten Bremseffekt des Wassers traf und mehr als unelegant das Gleichgewicht verlor.

Roy wurde vom schwungvollen Sturz des anderes Prinzen mitgerissen und landete schwungvoll im Flussbett, sich gerade noch rechtzeitig abfangend, um nicht sogar mit dem Kopf unter die Wasseroberfläche zu geraten.

Ein wenig Wasser schluckend und daher prustend, starrte er ein wenig verdutzt aufwärts und blickte direkt in die ihm vorher schon aufgefallenen, außergewöhnlich tief wirkenden blauen Augen Marths.

Einen kurzen Moment lang blickte er ihn einfach nur an, seine Nasenspitze nur noch wenige Zentimeter von der des Älteren entfernt, und sein Blick wanderte von den schönen Augen seines Gegenübers über die blassen, glatten Wangen hinab zu dessen Lippen.

Volle, runde Lippen, tiefrot und gerade vom Rennen noch stärker durchblutet, weswegen sie ihn im Licht der durchs Geäst scheinenden Sonnenstrahlen nahezu anzuleuchten schienen.

Ob er.....?
 

Roy zögerte nur einen winzigen Augenblick lang.

Er wusste nicht so recht, was er tat, oder warum, doch er hatte keine Wahl.

Sein Körper agierte eigenmächtig, und ohne darüber nachzudenken, was dies für Konsequenzen haben könnte, schob er sein Kinn ein wenig vorwärts, so dass es das des Anderen leicht streifte, und bedeckte mit seinen eigenen Lippen zaghaft die Marths.

Einen kurzen Moment lang bewegte er die seinen sanft gegen die des Anderen, dann wich er zurück und sah dem anderen Prinzen erneut in dessen tiefgründige Augen, deren Blau mit dem des unbedeckten Himmels konkurrierte.

Erst als Marth sich ungläubig und mehr als verwirrt mit dem Zeigefinger über die Lippen strich und diesen dann offenbar auf denen Roys abzulegen gedachte, schreckte Roy auf und ihm wurde bewusst, was er soeben getan hatte.

Die Faszination, die von Marth ausging, verblasste keineswegs, doch der Jüngere erkannte entsetzt, was für Folgen ein solches Techtelmechtel mit sich bringen konnte, und er wäre dem Anderen zu gern noch näher gekommen, das konnte er nicht leugnen.

Ein wenig erbleichend, während eine glühenden Hitze, gepaart mit einem zarten Rotton, seine Wangen bis zu seiner Stirn hochkroch und sich mit seinem leuchtend roten Schopf zu verbinden schien, rutschte Roy rückwärts und erhob sich, triefend und tropfend vor Nässe, aus dem Flussbett.
 

"Ich....... also, ich......", war alles, was er herausbrachte.

Kopfschüttelnd betrachtete er seine Hände und wagte kaum mehr, den Anderen anzusehen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück