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Between Light and Darkness

-Zwischen Licht und Dunkelheit-
von

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Wachsende Zweifel

Kapitel 8: Wachsende Zweifel-
 

Sie träumte diese Nacht, und es war das erste Mal seit unendlich langer Zeit, dass sie wieder träumte, denn für viele Jahre hatte sie das Träumen aufzugeben versucht, weil es sie immer wieder an ihre Schmerzen erinnert hatte. Und doch konnte sie ihre Träume nicht vollständig fernhalten, und sie kamen durch, mit immer denselben Bildern quälten sie sie. Mit den Bildern ihrer Vergangenheit, mit den Bildern der Person nach der sie sich am meisten sehnte.

Immer wieder mal, in unregelmäßigen Abständen brachen die Bilder ihres Juudai durch, drangen in ihr Herz und erfüllten es mit noch mehr Kälte und Schmerz. Als sie noch im All war, und es geschafft hatte, sich gänzlich in die Welt ihrer Selbst zurückzuziehen, so konnte sie verhindern, dass diese Erinnerungen in ihr Herz drangen und sie innerlich zu vernichten drohten. Es verhinderte dass ihr Herz vor Trauer zersprang, verhinderte, dass sie sich vor Wut selbst verletzte. Dennoch konnte sie niemals gänzlich sicher davor sein, dass sie ihre Erinnerungen und Sehnsüchte nicht doch irgendwie erreichten – denn wenn man etwas leugnet oder versteckt, umso mehr will es heraus brechen, und so war es dann auch bei ihr.

Juudai erschien im Traum vor ihr, lächelte sie sanft an, und streckte seine Hand nach ihr aus, berührte sanft ihr Wange, und nährte sein Gesicht an ihres, als seine Lippen die ihrigen berührten, aber doch konnte sie nichts spüren. „Sei nicht traurig, Yubel... ich bin bei dir, ich werde immer bei dir sein, so wie es dir versprochen habe...“ Noch gefangen in dem Gefühl der Liebe, die ihr diese Illusion gab, brach dann doch die Wahrheit zu ihr durch und sie schrie: „Du Lügner! Warum, warum hast du mir das angetan!!!??? Du hast mich doch hierher geschickt!!! Du bist nicht wirklich hier, ich wünschte mir nur du wärst es... ich wünschte es... so ...sehr...“ Wann immer sie diese Illusion durchschaute, die ihre Träume ihr vorgaukelten, so traf sie die Wahrheit mit voller Wucht, einem Gewicht, das größer zu sein schien als die Erde oder das Universum. Ein Schmerz, der ihr so wehtat, dass sie sich zu sterben wünschte, dass sie sich sehnte, sanft zu entschlafen, nur um den bohrenden Gedanken zu entkommen, denn der Tod würde in diesem Fall Erleichterung bedeuten. Und er wäre sinnvoll, selbst wenn das sie ebenfalls von der Seele ihres Geliebten weit entfernen würde. Aber war es in diesem Fall nicht völlig egal? Sie war doch jetzt schon weit weit weg von der Seele Juudais, weggeschickt von ihm selbst, ohne Hoffnung jemals zu ihm zurückkehren zu können, und selbst der Tod könnte sie nicht noch weiter von ihm entfernen als ohnehin schon.

Doch wann kam ihr der Gedanke, der ihr alles leichter machte und bei ihr wirkte wie eine Beruhigungsspritze, der Gedanke, der sie so ruhig stellte, und von der Verzweiflung heraus holte, dass sie endlich wieder klar denken, und sogar neue Hoffnung schöpfen konnte? Die Dunkelheit war ihr natürliches Element, aber vor ihrer Zeit im Exil hatte sie nie geahnt, was es hieß, Dunkelheit in seinem Herzen zu haben. Mit dem Gedanken daran, dass Juudai sie nur aus Liebe leiden ließ, drang zum ersten Mal Licht in ihr Herz ein, das Licht der Hoffnung, eine Kraft, vor der sie sich erst gefürchtet hatte, die sie dann aber annahm, weil sie der endlosen Trauer leid war und sie leben wollte, leben wollte für ihren Geliebten. Sie wollte zu ihm zurückkehren, und sah ein, dass es möglich war. Das Licht zeigte es ihr. Am Ende war ihr Wille stärker gewesen als ihr Selbstmitleid, nur dank dem Licht, das ihr die Kraft spendete, der Dunkelheit ihres Herzens zu entsagen. Und doch konnte sie niemals von der Dunkelheit loskommen, brauchte es immer noch zum Leben. So wie sie nun das Licht brauchte, um die Kraft zu schöpfen nicht aufzugeben bis sie hatte was sie wollte. So kam es, dass sie Hikari wieder traf, und zwischen Licht und Dunkelheit ihren Weg bahnte. Ihren Weg zurück zu Juudai Yuki, ihrem Geliebten.
 

Ein gleißendes Licht tauchte neben ihr auf, als sie sich erinnerte, und erhellte die Dunkelheit mit seinem strahlenden Licht ein wenig. Yubel drehte sich zu dem Licht um, wohl wissend, wer es war der ihr einen Besuch abstattete, obwohl es sie doch verwunderte wie er einen Weg zu ihr finden konnte. „Yubel, bist du schon wieder in Gedanken versunken...“ „Hikari... was machst du hier? Ich dachte, wir hätten dich im Neo-Weltraum zurückgelassen.“ Hikari kicherte leise. „Was für ein naiver Drache du bist, Yubel. Ich kann es gerne noch einmal für dich wiederholen, Yubel. Ich bin das Licht und kann überall sein wo ich es wünsche.“ „Ich frage mich trotzdem wie du es schaffen konntest hierher zu kommen, wenn ich doch ein Wesen der Dunkelheit bin.“ „Das... ist mein Geheimnis. Aber sag... du machst dir große Sorgen um deinen Geliebten, nicht wahr? Hast du Angst, Yubel, dass ihm etwas passieren wird, oder eher Angst davor, dass er dich alleine zurücklässt, und wieder verlässt, dass er dich ins Weltall schickt? Dass er wieder jemand anderen dir vorzieht?“ Yubel schwieg einige Momente lang, sah Hikari einfach nur an. „Was soll das? Ich weiß, dass ich für Juudai wichtig bin. Er hatte sogar seine Seele mit mir fusioniert. Er lässt mich bei sich leben. Und eines Tages werden wir wieder zusammen sein, so wie einst.“ „Humbug!“, wisperte Hikari leise, aber bestimmt, „mich wundert wie mädchenhaft und naiv du wirklich bist, wenn du in der Nähe dieses Jungen bist. Was ist nur aus der starken Yubel geworden, die sich um niemanden scherte, die opfern konnte und Schmerzen über alles genießen konnte? Du bist furchtbar weich geworden in letzter Zeit. Und dankbar nimmst du alle Illusionen in dir auf, die dir dieser kleine Junge mit Brille und hellblauen Haaren gerade noch aufgetischt hat. Dabei weißt du tief in deinem Inneren selbst ganz genau, das er gelogen hat. Juudai verliebt sich langsam aber sicher in Johan, und du kannst nichts dagegen tun. Und wenn die beiden erst einmal zusammen kommen, dann ist es für dich und deine Träume vorbei. Dann wird er dich erneut ins All schicken, weil du für ihn völlig nutzlos geworden bist, so wie du es schon für ihn geworden bist, als du dein Menschsein gegen das eines Drachens ausgetauscht hast. Du erinnerst dich doch sicher noch daran, wie frustriert Haou war, oder? Ihr konntet damit nicht mehr in eurem früherem Leben zusammen sein. Und jetzt erst recht nicht. Eure Zeit wird niemals kommen.“ „HÖR AUF!“, schrie Yubel, fasste sich an den Kopf und schüttelte ihn heftig, weil die Worte Hikaris eine empfindliche Stelle bei ihr trafen. Sie fing an immer mehr zu zweifeln, und das Licht in ihrem Herzen schien es sich zu Nutzen zu machen. Sie konnte das nicht zulassen, und dennoch festigten sich diese Zweifel immer mehr. Denn hatte Hikari nicht recht? Früher konnten sie nicht zusammen sein, weil es schon Gerüchte am Hof gab, nach ihrer Wiedergeburt war Juudai zu jung gewesen, um ihre tiefe Liebe überhaupt verstehen zu können, und nun gab es so viel Schmerz zwischen Ihnen, den sie erst zu überwinden hatten. „Lass mich! Du hast Unrecht! Wir sind zusammen. Wir werden es immer sein“, murmelte Yubel, in einem recht unüberzeugten Ton. „Verstehe. Noch bist du im Stadium des Leugnens, aber eines Tages wirst du die Wahrheit sehen, und dann wirst du mich um Hilfe bitten. Denn Yubel... du magst denken, das ich hier bin um dich zu quälen, aber das stimmt nicht, ich will dir nur helfen.“ Das brachte Yubel zum Kichern: „Du, mir helfen? Ich bin nicht die einzige, die hier leugnet. Du willst mich nur für deine Zwecke missbrauchen, damit du leichter Zugang zu Juudai hast. Aber ich als seine Beschützerin werde das nicht zulassen.“ „Haha... du musst wirklich ein kurzes Gedächtnis haben. Ich habe dir bereits schon zweimal geholfen, weißt du nicht mehr? An ein Mal hast du dich gerade eben erinnert. Aber nun denn... wenn du noch leugnest, so wird doch bald der Tag kommen, an dem du gänzlich verstehen wirst. Dann wirst du zu mir kommen, und ich werde dir helfen, Juudai für immer dein zu machen, so wie ich es einst schon einmal getan habe.“ Auf Hikaris fließendem Gesicht zeigte sich kurz ein hämisches Grinsen, als er sich umdrehte und verschwand. Yubel seufzte auf, als sie ihn hatte verschwinden sehen und dachte nach. Tausende Gedanken schwirrten in ihrem Kopf durcheinander, und ein schreckliches Gefühl machte sich in ihr breit – Zweifel. Langsam wusste sie nicht, wem sie mehr Glauben schenken sollte, ob Juudai ehrlich zu ihr war, ob Sho oder Hikari sie anlog. Und wieso um Himmels willen sollte Hikari, wenn er ihr doch angeblich nur helfen wollte, erst ihre Fusion mit Juudai auflösen und ihr dann die Zweifel, sie schon in ihr vorhanden waren, noch weiter stärken? „Nein... Hikari will mich doch nur benutzen, dass ist alles. Ich darf nicht darauf herein fallen. Ich habe Juudai an meiner Seite, und ich werde ihn beschützen, mit allem was ich habe. Genauso habe ich Sho, und solange ich die beiden habe, Hikari, wirst du mir nichts tun können. HÖRST DU, DU WIRST KEINE CHANCE HABEN!!!“
 

Etwas schüttelte sie, und langsam kam sie wieder zu sich, als sie spürte, wie etwas ihre Arme umfasst hatte und sie versuchte im leisen Flüsterton zu beruhigen. „Yubel, Yubel, bitte wach auf! Du hattest nur einen Albtraum!“ Sie sah Sho, der besorgt in ihr Gesicht blickte, und gleich neben ihm Juudai, ebenfalls mit einem besorgten Gesicht. „Was..ist passiert?“, fragte Yubel verwirrt, als sie sich aufrichtete. „Du hattest wahrscheinlich einen Albtraum, glaube ich. Jedenfalls hast du auf einmal angefangen zu schreien, und wie wild um dich zu schlagen“, sagte Sho „Oh“, machte Yubel, der es schlagartig peinlich war, „es tut mir leid.“ „Nein, das braucht es nicht“, sagte Juudai, der ihre Hände in seine nahm, und dann Yubel umarmte, „ich weiß selbst wie es einst war als ich noch solche Albträume hatte und du versucht hattest mich zu beruhigen.“ „Juudai...“, flüsterte Yubel immer noch verschämt, merkte aber, dass er recht hatte, nur dass es diesmal umgekehrt war und er sie beruhigen musste, weil sie einen Albtraum hatte und nicht er. „Yubel, was hast du geträumt?“, fragte Juudai neugierig aber vorsichtig durch die Umarmung hindurch. Der Hermaphrodit zögerte, ob sie es ihm erzählen sollte, wohlwissend, dass sie Juudai nicht beunruhigen wollte, aber auch, weil sie selbst nicht wusste, ob es nur Traum oder eine andere Wirklichkeit gewesen war. Sie entschied sich für die sicherere Variante. „Ich ...weiß es nicht mehr so genau...“, meinte sie und hielt sich wieder den Kopf, kuschelte sich dann aber näher an Juudai, als sie merkte das sie die Situation ausnutzen konnte, um Juudai näher zu sein und er ließ es auch zu. Eine Weile blieben sie alle stumm, während Juudai wortlos durch Yubels wirren Haare strich, bis Yubel sich wieder beruhigen konnte und wieder in ihre Pflichten zurückfiel. „Aber sagt mal, ihr musst alle wieder schlafen gehen! Husch, husch, ins Bett! Vor allem du, Juudai, ich weiß doch wie sehr du Schlaf brauchst.“ „Das würde eh nichts mehr bringen“, meinte Sho nur, als er mit einem Kopfnicken auf das Fenster deutete, durch das bereits die aufgehende Sonne herein schien. Juudai seufzte auf, und hielt sich noch länger in der Umarmung von Yubel, da sie fast schon so weich und warm war wie die Bettdecke die er um die Zeit normalerweise immer noch brauchen würde. Sho stand auf, und beschloss, sich für den Schultag fertig zu machen, während Yubel aufstand, um den eingeschlafenen Juudai in sein Bett zu tragen, die Bettdecke über ihn auszubreiten und sich dann an die Bettkante zu setzen um über seinen Schlaf zu wachen. Sho kam aus dem Bad zurück und fragte: „Wirst du ihn dann gleich wieder wecken, damit er nicht zu spät in den Unterricht kommt?“ „Ich weiß nicht. Ich will ihn nicht belasten, und wenn er einen etwas längeren Schlaf braucht... aber ich werde ihn schon rechtzeitig wecken, damit er nicht zu spät in den Unterricht kommt.“ Wortlos ging Sho seine Schulsachen durch. „Aber du hast noch nicht mit ihm geredet, oder?“ „Worüber geredet?“ „Na, über deine Gefühle, darüber, was du dir am meisten von ihm wünschst. Dass du ihn am liebsten begleiten willst, und dass du mit ihm tanzen möchtest.“ „Nein, das konnte ich bis jetzt nicht, es war doch bereits spät abends als wir miteinander gesprochen haben, und jetzt muss er sich erst auf die Schule konzentrieren.“ „Hast du Angst, es ihm zu sagen?“, kicherte Sho leise. „Nein!“, meinte Yubel in gereiztem Ton, „ich weiß nur nicht, wie ich es ihm sagen soll, und vor allem wann. Heute Abend ist bereits der Ball auf dem ich mit ihm tanzen will...“ Es stimmte sie traurig, daran zu denken, dass es ihr verwehrt bleiben würde, direkt an den Feierlichkeiten teilnehmen zu dürfen; Sho bemerkte das und versuchte sie zu trösten. „Hey, Yubel, hör mal. Rede am besten mit ihm in der Pause darüber. Wenn du ihm sagst, wie du dich fühlst, wird er Rücksicht auf deine Gefühle nehmen können. Aber wenn du schweigst, kannst du nicht erwarten, dass Juudai weiß, was du denkst, denn er hat kein drittes Auge, das ihm das offenbaren kann, noch hat er genug Erfahrung in Gefühlsdingen und das wissen wir beide nur zu gut, oder? Also, wenn du magst, sag ich ihm vor der ersten großen Pause Bescheid, dass ich mit ihm über etwas wichtiges auf der Wiese reden möchte, dann kommt er hoffentlich dorthin, und dann hast du deine Gelegenheit mit ihm offen sprechen zu können, was hältst du davon?“ Überrascht über Shos Fähigkeit, so schnell einen solchen Plan zu fassen, stimmte Yubel schließlich zu. „Danke, Sho. Du.. bist ein wahrer Freund.“ „Immer gerne Yubel. Ich frage mich nur langsam auch, was Aniki wirklich denkt.“ „Ich kann zwar manchmal Gedanken lesen, aber nicht Gefühle, also wüsste ich das nur auch allzu gerne.“
 

Es dauerte nicht lange, da weckte Yubel Juudai auf und schickte ihn abermals in die Schule, wieder zu verfrüht für Juudais Geschmack, aber immerhin mit nicht so rabiaten Mitteln wie beim letzten Mal. Trotzdem tat das Juudais Müdigkeit keinen Abbruch, im Gegenteil, es wurde immer schlimmer damit. „Was weckt sie auch einen Langschläfer wie mich so früh auf?“, fragte Juudai seinen kleinen Bruder, „ich will endlich mal so lange schlafen wie ich möchte.“ „Da musst du aber bis zum Wochenende warten, dann kann dich Yubel mal Samstag und Sonntag länger schlafen lassen. Ist ja eh nicht mehr lange, wir haben gerade mal Donnerstag.“ Auf dem Weg zum Unterricht fanden sie rasch die anderen vor, die vor einem Plakat standen und lasen. „Was ist denn hier los?“, fragte Juudai Asuka in einem neugierigen Ton, als er sie in der Schülerschar entdeckte. „Oh, Guten Morgen, Juudai-kun. Sie haben nur gerade die Liste für die unterschiedlichen Klubs ausgehängt. Es gibt eine neue Theater-AG, genauso wie eine Art Kunstklub, gegründet von unserem neuen Lehrer.“ „Und du gedenkst, an einer der AGs teilzunehmen, Asuka?“ Das dunkelblond-haarige Mädchen kicherte. „Ja, das gedenke ich in der Tat zu tun. Wisst ihr, ich hatte seit Ewigkeiten vorgehabt, in einem der Klubs mitzumachen, aber bis jetzt einfach keine Zeit dazu gefunden. Nun, da wir fast unsere Schulzeit beendet haben werden, möchte ich es versuchen, um nichts zu bereuen“, gestand sie den beiden. „Vielleicht wollt ihr auch in einen der Klub beitreten?“ „Na, ich weiß nicht. Ich bezweifle, dass es etwas interessantes für mich gibt“, sagte Juudai dazu. „Das ist schade, ich dachte wir alle könnten gemeinsam einem dieser Klubs beitreten.“ „Asuka, wer weiß, vielleicht finden wir bald einen Klub in dem wir wirklich alle mitmachen können“, sagte Sho zuversichtlich. „Ja, wer weiß. Vielleicht... aber jetzt kommt, wir müssen gleich in den Unterricht.“ „Ja“ Damit folgt Sho Asuka, aber Juudai blieb an der Liste stehen und warf einen kurzen Blick darauf. *Also hat Herr Koouzima einen eigenen Klub gegründet...ich frage mich, ob dort alles mit rechten Dingen zugeht* Doch er verschwendete nicht viel mehr weitere Gedanken daran und folgte schließlich seinen beiden Freunden.

Asuka machte sich auch zunehmend Sorgen um Juudai. Normalerweise würde er begeistert mitmachen wollen, bei allem was sie vorzuschlagen hatte, und sie hatten bis jetzt so viele Dinge gemeinsam erlebt, ob gefährliche Abenteuer, oder auch normale Alltagdinge. Aber nun war er wie verwandelt. Er sprach nicht mehr viel, er lachte sogar weniger als früher, er schien sogar versuchen zu wollen ihnen allen aus dem Weg zu gehen. Als all diese Gedanken ihr durch den Kopf schossen, konnte sie sich nicht mehr so ganz auf den Unterricht konzentrieren. Stattdessen kramte sie nach einem alten Photo, das sie in ihrem Mäppchen wiederfand. Auf dem Bild zu sehen war Juudai, mit einem breiten Grinsen, dass nun verschwunden war. Wird es jemals wieder kommen? Wird sie es jemals wieder sehen?

Es klingelte zur großen Pause, als Juudai, Sho und Asuka aus dem Unterricht kamen, und Rei im Gang zusammen mit Siraj an der Hand zu ihnen stieß. „Hallo! Juudai-sama!!!“, kreischte sie fröhlich aus. „Wie geht es dir so?“ „Oh, ja, ganz gut“, meinte Juudai verlegen. „Und euch beiden?“ „Ja, auch nicht schlecht. Zumindest haben wir noch keine Tests beschrieben, also bin ich ganz zufrieden“, meinte Siraj nur, „aber Rei scheint irgendwie jetzt schon wegen dem Ball heute abend aufgeregt zu sein. Und sie wundert sich, ob du schon eine Begleitung hast.“ „Genau!“, rief Rei aus, „und ich wollte fragen, was du davon hälst, mit mir auszugehen, falls du nicht schon eine Begleitung hast!“ „Eh...“ Das machte den Braunhaarigen Jungen sprachlos. Da standen nicht ein, sondern gleich drei Mädchen vor ihm, die gerne mit ihm zu diesem Ball gehen würden, aber er sah nicht ein, wieso er eine von ihnen unbedingt dazu einladen müsste. „Muss ich denn eine Entscheidung treffen? Ich meine, ihr geht doch sowieso alle hin, oder? Wieso muss ich dann eine von euch dazu extra einladen?“ Asuka zog einen Flunsch und schüttelte dann ungläubig den Kopf. „Mann, Juudai, ich hätte nicht gedacht, dass du so naiv bist!“ „Was denn?“, fragte er zurück, „ich habe doch Recht oder? Was habe ich denn da nicht verstanden?“ Siraj kicherte leise, fragte dann aber Rei und Asuka: „Ist er immer so?“ „Ja, meistens“, bestätige Asuka mit einem Kopfnicken. „Verstehe“, meinte die blondhaarige Schülerin des ersten Jahrganges und ging auf Juudai zu, um ihn mit ihren blauen Augen ins Gesicht zu blicken. „Ich erzähle dir jetzt mal etwas über Mädchen, Juudai. Mädchen wollen gerne von Jungs zu einem Ball eingeladen werden, selbst wenn es selbstverständlich so ist, dass sie auch von alleine auf den Ball kommen würden.“ „Aber wieso denn?“ „Na, weil es so viel romantischer ist. Und mal nebenbei...“, flüsterte Siraj ihm jetzt hinter vorgehaltener Hand zu, „Ich glaube fast, die beiden da stehen auf dich.“ Damit ging sie einen Schritt zurück, um ihm ein breites Grinsen zu schenken. Alle drei sahen ihn gespannt an, aber das war zuviel für Juudai. Wütend schloss er die Augen, schnaubte kurz auf, winkte Sho zu, und ging langsam weg, hinterließ eine besorgte Asuka, eine verständnislos schauende Rei, sowie eine überraschte Siraj.

„Warte, Juudai!“, rief Sho aus, als er versuchte den hastigen Schritten seines Anikis zu folgen. „Ich habe da eine Bitte an dich!“ „Ja, was ist denn?“, fragte Juudai, als er stehen blieb. „Ich möchte, dass du auf die Wiese gehst, an den Baum.“ „Wieso das denn?“ Sho zuckte mit den Schultern. „Ach, einfach so. Mach es einfach, okay, Aniki?“ „Und was erwartet mich da? Ein Date? Bitte Sho, wenn es so etwas ist, dann lass mich bitte damit in Ruhe.“ „Nein, Juudai, keine Sorge. Es ist etwas anderes, und es ist sehr wichtig! Aber beeile dich bevor die Pause um ist!“ Sho gab Juudai einen leichten Schubs Richtung Ausgang, und Juudai verstand. Er traute seinem kleinen Bruder, also tat er worum dieser ihn gebeten hatte und machte sich auf dem Weg zur Wiese.
 

Yubel saß schon unruhig auf dem Baum, zu dem gleich Juudai kommen sollte, falls Sho es ernst gemeint hat, und seinen Plan wirklich in die Tat umgesetzt hat. Noch nie hat sie sich vor einem Treffen mit Juudai so nervös gefühlt, dabei lebte sie doch sogar mit ihm zusammen. Auch wenn sie es in letzter Zeit beide erfolgreich vermieden hatten, miteinander ehrlich zu reden. Nun war die Gelegenheit dazu gekommen, aber sie zweifelte, dass sie den Mut dazu finden würde, ihm alles das zu sagen, was sie bereits Sho erzählt hatte. Weil sitzen ihr zu anstrengend war, stand sie auf, und schon sah sie Juudai von weitem auf ihren Baum zulaufen. Doch dann bemerkte sie, wie Juudai inne hielt, dann sah sie wie ein Junge mit türkisfarbenen Haaren auf ihn zuging.
 

„Juudai, wo läufst du hin?“ „Johan! Was machst du hier? Ich dachte du hängst mit den anderen aus deinem Haus ab?“ „Ne, wieso sollte ich? Ich muss allerdings mit dir reden...“ „Was gibt’s denn?“ Johan's Lächeln erstarb und er blickte Juudai besorgt an. „Weißt du noch, wie wir an diesem einen Abend miteinander geredet hatten, und ich dir versprach, dir Bescheid zu sagen, sollte mir irgendetwas verdächtiges auffallen?“ „Ja...“, meinte Juudai zögerlich, „das ist in der Tat so, ich erinnere mich. Was ist passiert?“ „Es ist gestern Abend passiert, kurz nachdem du mich verlassen hattest. Ich blieb noch eine Weile alleine stehen, als ich auf einmal ein Leuchten sah. Erst dachte ich, es wäre vielleicht einer der Neulinge, der sich verirrt hat und mit einer Taschenlampe den Weg zurück sucht, aber als ich hinsah, wollte ich meinen Augen nicht trauen. Ich sah auf der Lichtung ein Wesen... ah, es ist schwer zu beschreiben... ein Wesen das fast genauso aussah wie damals, als wir das erste Mal in diese fremde Dimension geschleudert worden sind, weißt du noch? Als Kobra Selbstmord beging?“ „Ja“, flüsterte Juudai, „du meinst ein leuchtender Humanoide?“ Johan nickte daraufhin, und der Braunhaarige hielt gespannt den Atem an. „hat er dir etwas angetan?“, fragte er nach, und packte Johans Hand. Dieser schüttelte den Kopf. „Nein, hat es nicht. Mir geht es gut, wobei ich zugeben muss, dass ich mich in der Gesellschaft dieses Wesens alles andere als wohl gefühlt habe. Es hat allerdings...“ „Was??“ „Ich habe das Gefühl, dass es auf dem Eröffnungsball erscheinen wird. Das Wesen.... es konnte reden...und hat den Eröffnungsball heute Abend erwähnt.“

Juudai wurde schlagartig bleich im Gesicht und ganz still, während Johan sich noch im selben Augenblick fragte, ob er es Juudai vielleicht doch nicht hätte erzählen sollen. „Juudai, was ist mit dir?“, fragte er als er mit seinen Händen die von Juudais umschloss, „du bist so bleich geworden, fühlst du dich nicht gut?“ Juudai schüttelte den Kopf. „Mir geht es gut, aber... du musst mir versprechen, dass du nicht zu diesem Ball heute Abend gehst!“ „Warum nicht? Ist es wegen diesem Wesen?“ Juudai wagte es nicht, in die durchdringenden Augen Johans zu blicken, aber dass er seinen Blicken auswich, hieß nur eines für Johan: „Also ist dieses Wesen der Grund dafür, dass du dich in letzter Zeit so verändert hast. Also ist es der neue Feind?“ Der Braunhaarige ließ nach, nickte dann. „Ja. Dass dieses Wesen hier aufgetaucht ist, verheißt nichts Gutes, glaube mir.“ „Wenn dem so ist, dann wird es nichts bringen, wenn wir von der Party fernbleiben. Wir müssen dort sein, um unsere anderen Freunde zu schützen. Und wir müssen auch an die denken, die sonst noch auf dem Ball anwesend sein werden. Wir können nicht einfach allen sagen, dass dieser Ball ausfällt, nur weil wir etwas vermuten, wofür wir keinerlei Beweise haben.“ „Schon aber... ich weiß nicht, was wir ausrichten könnten!“ „Noch weiß ich es, aber wir werden schon sehen. Keine Sorge, ich bin bei dir! Und wir könnten wenigstens den anderen Bescheid sagen, dass sie heute Abend auf sich Acht geben sollen, was hälst du davon?“ Juudai nickte etwas erleichtert. „Ja, ich denke das hilft mir. Danke Johan. Danke, dass du es mir erzählt hast. Aber ich muss weiter.“ „Gut“, nickte der Norweger, „treffen wir uns etwas früher bevor der Ball beginnt?“ „Ja!“, rief Juudai, als er weiter lief.
 

Yubel konnte es nicht glauben. Juudai hat wieder mit ihm geredet. Wenn er nur wüsste wie sehr sie es hasste, ihn in der Nähe dieses Norwegers zu sehen. Aber wenigstens war er nun endlich auf dem Weg zu ihr.

Und kaum hatte sie diesen Gedanken beendet, sah sie schon Juudai am Fuße des Baumes stehen und sich umsehen. „Hallo?“, rief er, „Wartet hier jemand auf mich?“ „Ja“, sagte eine Stimme von oben. Juudai sah hoch und erblickte seine Beschützerin Yubel, die zu ihm herunter sprang. „wow, Yubel! Ich hätte nicht gedacht, dich hier zu treffen. Also wolltest du mit mir reden?“ Sie nickte: „Ja, das wollte ich. Juudai, ich muss dir so vieles erzählen...und weiß nicht wo ich anfangen soll...“ „Ich habe auch etwas zu sagen“, meinte Juudai hastig, „Johan hat mir gerade eben etwas erzählt, was ich nicht erwartet hätte!!“ „Und das wäre?“, fragte Yubel kühl, „wenn es etwas mit eurem Gefühlsleben zu tun hat, will ich es gar nicht wissen.“ „Nein, es hat gar nichts damit zu tun. Sondern mit dem Ball. Und mit unserem gemeinsamen Feind.“ „Was hat Johan dir erzählt?“ „Er hat eine Beobachtung gemacht, die von höchstem Interesse ist. Er hat Hikari gestern Abend gesehen. Und dieser will heute Abend auf dem Ball wahrscheinlich zuschlagen.“ Was auch immer Yubel gedacht hatte, das Juudai sagen könnte, das war es sicher nicht. Überrascht sah sie ihn an. „Wenn das wahr ist, dann will ich nicht, dass du zu diesem Ball gehst!“, rief sie aus. „Ich kann nicht, Yubel! Du weißt, dass ich hierher zurück gekehrt bin, damit ich meinen Freunden helfen kann, damit ich sie vor diesem Feind beschütze!“, schrie Juudai zurück, und Yubel wich zurück. „Sind sie dir immer noch so wichtig, dass du dein Leben für sie riskierst?“ „Ja, so wie du dein Leben für meines hingeben würdest.“ „Ja. Und eben deshalb will ich nicht, dass dir etwas passiert. Juudai... wenn das stimmt.... lass mich heute Abend bei dir sein!“ „Natürlich. Ich... würde nicht ohne dich hingehen wollen...“, gab er zu und Yubel fragte sich, ob es nur wegen der drohenden Gefahr so war. „Aber wahrscheinlich nur, weil diese Gefahr dort lauert, oder?“ Juudai wich ihrem Blick aus, als er zugab: „Nein... nicht nur deswegen...ich würde mit dir dort hingehen wollen, auch wenn es diese Gefahr nicht gäbe...“ Er wurde rot im Gesicht, und Yubel spürte bei seinen Worten eine Welle des Glücks durch ihren Körper jagen – auch sie wurde rot. Nach einer kurzen Pause, in denen beide nichts sagten, brach Yubel das Schweigen, indem sie zugab: „Ich verstehe dich schon. Ich würde auch... Sho beschützen wollen. Weil er ein Freund ist.“ Juudai sah in Yubels Gesicht, erfreut. „wow... Yubel! Ich wusste doch, dass es eine gute Erfahrung für dich sein würde, wenn du dich mit Sho anfreundest!“ „Ja, da hast du recht“, gab sie verschämt zu, „ er ist wirklich sehr nett und hilft mir wenn ich Probleme habe. Und er hat mir sogar geholfen, indem er dich hierher beordert hat.“ „So sehr wolltest du mit mir reden? Worüber denn?“ „Ich...wollte dich fragen, ob wir nicht auf dem Ball miteinander tanzen könnten..“ „Miteinander tanzen?“, fragte Juudai überrascht. „Ja... ich wünschte es mir so sehr. Ich will mit meinem Geliebten tanzen. Und, Juudai, du bist dieser Geliebte für mich. Ich mag zwar ein Hermaphrodit sein, aber ich hege dennoch diesen Traum von dem wohl alle Mädchen derzeit in deiner Schule träumen. Ich will mit dir tanzen.“ Juudai wusste nicht, was er daraufhin sagen sollte, zu sehr hatte ihn dieser Wunsch überrascht. Immer noch die Röte im Gesicht, in seinen Augen spiegelte sich das hoffnungsvolle Gesicht Yubels, des Wesens, das ihm ihre ewige Liebe geschworen hat und dem er auch denselben Eid geleistet hat. Ganz schwach erinnerte er sich plötzlich wieder an etwas: An einen Jungen, mit dem er eines abends einfach in den Garten geschlichen ist, um mit ihm zu tanzen. Das blaue Haar fiel in sein Gesicht, und seine grünen Augen leuchteten wie Smaragde in dem schwachen Licht der Fenster. Er erinnerte sich wie sehr die beiden gelacht haben, und merkte, dass dieser Junge von damals die Yubel war, die ihm gerade eben dieselbe Frage stellte. Dieselbe Aufforderung zum Tanz. Schließlich nickte Juudai. „Ja, Yubel, ich verspreche dir, wir werden heute abend tanzen.“ Yubel strahlte vor Glück. „Wirklich? Danke Juudai!“ Sie fiel ihm in seine Arme, drückte ihn ganz fest an sich, und gab ihm schließlich einen Kuss auf die Lippen. Als sie ihn wieder losgelassen hatte, taumelte Juudai nach hinten, bevor er sich wieder fing, weil er keine so heftige Reaktion von Yubel erwartet hatte. Aber es machte ihn dennoch glücklich, dass sie glücklich war.

Er konnte die Schulklingel hören, also verabschiedete er sich von Yubel, und lief zurück zum Schulhaus, während die Dämonin ihm verliebt hinterher blickte.
 

Und dennoch, obwohl er ihr dieses Versprechen gegeben hatte... was wollte sie gegen seine Bindung zu Johan tun? Hatte Hikari am Ende nicht doch recht? Würde sie ihn am Ende doch verlieren, den Menschen den sie am meisten liebt? Und wieso hatte sie ihm nicht von dem Albtraum erzählt den sie heute morgen hatte, nichts davon, dass sie schon einmal ein verdächtiges Leuchten hier auf der Insel wahrgenommen hatte, oder von ihren wachsenden Zweifeln?
 

Denn bevor sie es endgültig wahrnahm, fürchtete sie, hatte das Licht bereits wieder in ihr zu scheinen begonnen...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  SpiegelAi
2009-01-07T12:56:37+00:00 07.01.2009 13:56
langsam fang ich an hikari zu mögen xDDD
irgendwie mag ich es wenn jemand versucht charas gegeneinander auszuspielen |D

yay ich bin ja schon bei kapitel 8 xD
*mal grad auffällt*
naja wenn schule ist 8also ab morgen -_-) komm ich eh nichtmehr so zum lesen... und immerhin hab ja jetzt erst knapp die hälfte von dem was du bereits hochgeladen hast, geschafft xD

bin mal echt gespannt wie das mit dem ball und so jetzt weitergeht >__<
Von: abgemeldet
2008-09-10T13:13:08+00:00 10.09.2008 15:13
*die FF wieder auf den Tisch legs*
*zu dich komms
*räusper*
Also, ich finde, dass du weder gut geschrieben hast, anfangs war ich zwar tewas verwirrt, wegen Yuberus kleiner Gesichte, aber dann war mir wieder klar, was du meitest!
xD
*momentan so oder so nicht ganz dicht ist*
Johan hätte das aber uach wirklich für ich behalten können, wenn du ich fragst <.<
xD
Egal, ich freu mich shcon auf das Nächste Kapitel
Bis dahi verbleibe ich dir als deine treue Leserin
-DarkRuby-


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