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Obscure

von

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Pain

Noch einmal für alle zu Erinnerung
 

„normale Gespräche“

»mentale Gespräche«

/Träume/
 

Part X – Pain
 

Er war erleichtert das Kirito sich anscheinend nicht ganz hatte runter ziehen lassen, von dem Spielchen, welches Tsukasa, aus seiner Sicht, mit dem Anderen spielte.

Oh, sie beide merkten sehr deutlich wie sie beobachtetet wurden und sie genossen es ausgiebig, hatten ihren Spaß bei der ganzen Sache.

Kirito tobte sich endgültig aus, ließ sich treiben und er ließ zu, dass er nun mit ihm spielte, bis er sich langsam löste.

„Willst du weiter tanzen?“

„Geh ruhig, Karyu wird schon auf dich warten.“

„Was ist mit dir?“

„Ich will heute nur genießen.“

„Dann pass auf dich auf.“

Der Vampir lachte, zog ihn zu einem Kuss an sich heran, dann überließ er den Älteren jemand Anderem und ging zum VIP-Bereich zurück.

Shinya saß wieder bei seinem Elfen und auch Sugizo war anwesend, er grüßte ihn, zog allerdings leicht die Augenbrauen zusammen, der Shifter jagte, oder seine Leute, vielleicht ein Auftrag.

„Miya?“

Abwesend summte er.

„Schaust du mich auch an?“

Erst jetzt wandte er sich um, schaute den Elf an, welcher ihn mit hochgezogener Augenbraue musterte.

„Ich soll dir ausrichten das Karyu nach oben gegangen ist.“

Er nickte, blickte auf den Tisch, de Kelch war fast unberührt.

„Danke.“

Noch einmal schaute er Kyo an, nahm dann seinen und den Wein Karyus.

»Ich werde nach ihm schauen gehen.«

Vorsichtig bewegte er sich durch die Tanzenden, ging die Stufen hinauf, stockte etwas, als Aoi ihm entgegen kam, welcher ihn ansah, irgendetwas war komisch, weswegen er die Augenbraue abermals hochzog.

„Aoi?“

Dieser lächelte ihn sanft an.

„Ihr müsst euch nicht sorgen, ich bin nur erschöpft.“

„Wer ihr?“

„Karyu hat mich auch schon gefragt.“

„Dann pass auf dich auf.“

„Werde ich und du auch auf dich.“

Dabei legte der Dämon eine Hand auf seine Schulter, lächelte ihn noch einmal an und ließ ihn dann stehen.

Irgendetwas stimmte hier nicht, das war sonst nicht Aois Art, weswegen er ihm mit gerunzelter Stirn nachsah.

Er ging in ihr Wohnzimmer, denn von dort war der Dämon gekommen und dort fand er auch seinen Gefährten, welcher sehr nachdenklich schien und dabei vor dem Fenster stand.

Seinen Kelch stellte er auf dem Tisch ab, trat zu dem Anderen, legte einen Arm um dessen Taille, mit dem Anderen hielt er dem Größeren den Kelch hin, dabei platzierte er einen Kuss in den Nacken seines Geliebten.

„Was beschäftigt dich so?“
 

~~~~~
 

Für einen kleinen Moment spannte er sich an, er hatte Miyavi nicht kommen hören und das alarmierte ihn, dennoch schob er es weg, alles, was Aoi ihm gesagt hatte, drehte sich stattdessen zu seinen Gefährten um, legte eine Hand gegen dessen Wange.

„Aoi, es geht ihm nicht gut.“

Miyavi nickte leicht, legte eine Hand über die Seine, blickte ihn weiter so sorgenvoll an, dass es an Karyu zehrte – er hatte Aoi ein Versprechen gegeben, wo waren die Grenzen, wie viel konnte er dem Jüngeren sagen?

„Ja, das habe ich gesehen. Warum war er bei dir?“

Für einen Moment schloss er die Augen, löste sich dann wieder, um aus dem Fenster zu starren.

„Er ist einer Seherin begegnet.“

Nun spannte sich auch der Vampir an, dass musste er nicht einmal sehen, er spürte es und einen Moment später kehrte der Arm um seine Taille zurück, schmiegte sich Miyavi gegen ihn.

„Was hat er gesehen?“

„Nichts, er bekam nur Gefühle übermittelt.“

„Was für Gefühle?“

„Gefährliche. Sie sind eine Warnung, deswegen war er auch bei mir.“

Die Finger Miyavis schoben sich in seinen Nacken, massierten ihn dort sanft, wollten ihn wohl auf diese Weise ein wenig zu beruhigen und er suchte, die Kontrolle über seine Emotionen wieder zu erlangen, er musste das vor seinem Gefährten verbergen

„Wird ihm etwas zustoßen?“

„Ich weiß es nicht, aber ich werde dafür sorgen, dass man auf ihn achtet.“

Erneut drehte er sich zu dem leicht Kleineren herum, küsste diesen sanft auf die Lippen, ob wohl er in seinem Gedanken noch immer die Worte des Mediums hören konnte, diese eindringliche Stimme, so voll von Warnung und Sorge.

„Versuch dir keine Gedanken darüber zu machen.“

Miyavi schnaubte leise, starrte ihn dann einfach nur an.

„Das ist ja auch so leicht, wenn man dir ins Gesicht schaut. Da bekommt man so richtig das Gefühl, dass alles nur halb so schlimm ist.“

Karyu seufzte leise, rang sich aber zuliebe seines Gefährten ein Lächeln ab, küsste dieses ein weiteres Mal, zog ihn dann mit zu der Couch, um mit ihm kuscheln zu können, er brauchte Miyavi jetzt sehr nahe bei sich, vielleicht würde es dann einfacher werden.

„Es tut mir leid... ich sorge mich nur einfach um ihn und das was er empfunden hat. Das ist das Schlimme mit Sehern und Prophezeiungen, es ist alles so wage und undefinierbar. Du weißt, dass mich das wahnsinnig macht, weil ich dann nie weiß, inwiefern meine Entscheidungen das Geschehen beeinflussen können. Ich will, dass die die mir am Herzen liegen außerhalb jeder Gefahr sind... und Aoi ist mir sehr wichtig, weil er einer deiner engsten Freunde ist.“
 

~~~~~~
 

Leise seufzte er, streckte sich und rollte sich auf die andere Seite, blinzelte leicht, als seine Hand wieder einmal über das leere Lacken neben sich strich.

Karyu war vor ihm aufgestanden, wahrscheinlich war er schon wieder in seinem Büro, über irgendwelchen Papieren.

Das war die einzige Zeit in den letzten beiden Tagen gewesen, wo ihn der andere unbeobachtet gelassen hatte.

Auch wenn er bisher darüber geschwiegen hatte, so war es ihm sicher nicht entgangen, dass, wenn sein Dämon nicht bei ihm gewesen war, es Gackt, Hyde, Shinya oder auch Kirito waren, die ihn nicht aus den Augen gelassen hatten.

Langsam glaubte er wirklich, dass sich etwas zusammenbraute, wovon er nichts wusste, doch noch würde er nichts sagen.

Noch einmal streckte er sich, seufzte dabei und stand dann auf, zog sich erst mal eine Hose an, schlenderte zu dem Privatbüro des Älteren, dort war er sonst immer um diese Zeit, so auch dieses Mal, nur, dass er nicht allein war.

Tsukasa, Sugizo und Kyo waren anwesend, worüber sie sich unterhielten bekam er nicht genau mit.

„Es würde heißen, man hätte hier eine Chance auf ihn zu treffen, mit etwas Geduld...“

„Guten Morgen.“

Dabei trat er in den Raum, zum Schreibtisch, hier konnte er einfach so rein gehen, es war nicht das offene Büro.

Die Anderen grüßten ihn, er fühlte sehr deutlich die Blicke des Elfen, doch ignorierte er es, setzte sich auf Karyus Schoß, die Arme auf dessen Schulter.

„Morgen.“

Der Andere lächelte, schob die Hand in seinen Nacken, zog ihn näher um ihn zu küssen, was er gerne zuließ, erwiderte.

„Arbeite nicht gleich wieder zuviel.“

Damit stand er auf, ging wieder rüber und ins Bad, wo er erst einmal duschen ging, mit dem Handtuch um die Hüften ins Schlafzimmer ging und leicht die Augenbraue hob.

„Langsam komme ich mir echt beobachtet vor.“

„Weswegen?“

Hyde lächelte ihn an, erhob sich vom Bett und kam zu ihm, strich ihm über die Wange und durch sein langes Haar.

„Sagst du mir nun was los ist oder soll ich es dann von Karyu erfragen?“

„Was soll sein, ich wollte dich fragen ob du mit mir ein Kaffee trinken gehen möchtest.“

Etwas hob er die Augenbraue, schüttelte aber den Kopf.

„Soweit ich weiß,wolltest du heute und das Wochenende mit Gackt verbringen, also ist doch etwas, wenn sich das ändert.“

„Du irrst dich.“

„Nein.“

Er lächelte.

„Geh zu Gackt, ich werde heute Abend hier bleiben, ich habe nicht vor, irgendetwas zu unternehmen und wenn was ist sind hier genügend Wesen.“

Nachdenklich schaute ihn der Engel an.

„Hyde, was sollte hier schon passieren?“

Der Kleinere seufzte.

„Du irrst dich, ich wollte wirklich mit dir einen Kaffee trinken, aber wenn du nicht möchtest.“

Damit wand der Dunkelhaarige sich um und ging.

Gut, hier war eindeutig etwas, nur wie sollte er dahinter kommen?

Ersteinmal ging er sich Sachen für heute Nacht raus suchen.
 

~~~~~~
 

„Wie ich sagte, wenn ihr es möchtet, dann werde ich euch dort hinbringen, es wäre sogar gut, denke ich, denn nur Tsukasa kann zu hundert Prozent sagen, ob es sich um Hizumi handelt, obwohl wir schon recht sicher sind.“

Sugizo hatte die Beine übereinander geschlagen, blickte, die Wange gegen den Handrücken gelehnt, zu Tsukasa, er wirkte ein wenig müde, aber das war natürlich, der Shifter hatte seine Macht zu einem Extrem benutzt, um den zweiten Drachen aufzuspüren.

Karyu nickte.

„Wann möchtest du gehen?“

„Nicht bevor die Dunkelheit vollständig eingesetzt hat. Der Ort, den sich Hizumi als Unterschlupf ausgesucht hat, ist nicht so einfach zu erreichen und wenn wir ohne den Schutz der Nacht dorthin gehen, können wir uns gleich auf einer Silberplatte ausliefern... er scheint ein Wesen zu sein, dass erst angreift und dann die Fragen stellt. Unter diesen Umständen ist nicht gewährleistet, dass er Tsukasa sofort erkennen würde und es gibt da noch ein weiteres Problem.“

Das Geräusch eines Zippers durchbrach die momentane Stille, Kyo hatte eine Zigarette entzündet, zog nun an dieser, der Elf schwieg, aber an den dunklen Augen erkannte man, dass er äußerst aufmerksam war.

„Welches?“

„Wie es scheint, verbirgt sich Hizumi mit guten Grund. Wir haben Spuren von Drachenjägern gefunden. Vielleicht hielt er sich auch deshalb von dir fern, Tsukasa.“

Wieder richteten sich die leuchtenden Augen des Shifters auf den Drachen, welcher nachdenklich die Hände vor dem Gesicht faltete.

„In diesem Fall möchte ich, so schnell es irgend geht, bei ihm sein. Ich verstehe, wenn ich ab nun auf mich allein gestellt bin.“

Karyu schüttelte den Kopf.

„Nein, ich werde dich weiterhin begleiten. Du bist ein Gast in meiner Stadt, ebenso Hizumi, sollte er es sein. Damit steht ihr unter meinem Schutz.“, seine Augen legten sich auf den Blonden, „Kyo, ich will das du auf Miyavi achtest. Lass ihn nicht wissen, dass es möglicherweise gefährlich werden kann. Ich will nicht riskieren, dass er uns folgt. Beobachtete ihn, aber halt dich fern... ich denke, er beginnt misstrauisch zu werden. Und hole Aoi an seine Seite, es sorgt mich, dass er nicht mehr aus seinem Raum kommen will. Ein bisschen Ablenkung tut vielleicht beiden ganz gut.“

Sein langjähriger Freund nickte, stieß langsam den Rauch der JPS aus und auch die anderen Anwesenden nickten, weswegen sich der Dämon erhob, dass Meeting beendete.

„Ich werde euch in einer halben Stunde unten in der Lounge treffen, dann können wir fahren.“

Tsukasa trat zu ihm, legte ihm eine Hand auf die Schulter.

„Danke, Karyu.“

„Noch haben wir ihn nicht gefunden, dank mir nicht zu früh, Tsukasa.“

Ein weiches Lächeln legte sich auf seine Lippen, um die Härte der Worte etwas zu mildern, dann nickte der Braunhaarige noch einmal, verließ das Zimmer, um zu seinem Gefährten zu gehen, welcher sich in diesem Moment in Sachen hüllte.

Einen Arm legte er um die Mitte Miyavis, zog den Vampir so an sich heran, küsste dessen Schläfe, welcher leise seufzte, ihn dann aber misstrauisch anblitzte.

„Sag einmal... gibt es einen Grund, warum ich ständig einen Aufpasser da habe?“

Einen kleinen Kuss stahl er noch, bevor er unschuldig lächelte, mit den Fingern durch die langen Strähnen glitt.

„Das bildest du dir ein, sie passen nicht auf dich auf, sie sind gerne bei dir.“

Miyavi schnaubte.

„Na klar, weil sie ja kein eigenes Leben haben. Du zwingst sie doch nicht dazu?“

„Nein, ich bin frei von jeder Schuld.“

„In deinen Träumen vielleicht.“

Wieder lächelte Karyu nur entwaffnend, sodass Miyavi leise seufzte, sich dann gegen ihn sinken ließ.

„Du sagst mir doch, wenn etwas ist, oder?“

„Wenn du all diese langweiligen Details aus meinem Leben als Herr dieser Stadt wirklich hören willst?“

„Karyu es ist mir ernst.“

Der Dämon antwortete nicht, beugte sich stattdessen nach vorne, um seinen Vampir erneut zu küssen, dessen Gedanken auf etwas anders zu lenken und wenn es kurzer, wilder Sex war, Hauptsache, sein Gefährte stellte keine Fragen mehr.
 

~~~~~
 

Noch immer blinzelte er gegen die Decke ihres Schlafzimmers, Karyu war vor einer viertel Stunde gegangen und er lag noch immer im Bett.

Der Dämon hatte es wirklich wieder geschafft, ihn genau da hin zu bekommen, wo er es wollte und das hieß, nackt ins Bett, Karyu hatte ihn schamlos verführt, gut, nicht das er sich dagegen gewehrt hätte, aber sich auf diesen kurzen Spaß mit dem Größeren einzulassen, war für ihn meist fordernder und intensiver als wenn sie sich Stunden miteinander beschäftigten.

Nur, dass er hinterher dann auch meist einfach nur fertig war.

„Ich dachte, du hast mit der Zeit den Weg aus dem Bett gefunden.“

Etwas drehte er den Kopf, schaute zu Kyo, welcher in der Tür lehnte.

„Hatte ich eigentlich auch.“

„Lass mich raten, dir ist Karyu zugestoßen.“

„Na dann muss ich ja nicht antworten. Was führt dich her?“

„Eigentlich wollte ich nur mal schauen, ob es hier noch Leben gibt.“

„Logisch gesehen nicht, da ich eigentlich tot bin.“

Der Andere schnaubte leicht, schmunzelte dabei jedoch.

„Hast du eine Ahnung, was mit Aoi ist?“

Er zog die Decke um sich, setzte sich auf.

„Nein, ich weiß nur, dass er im Moment nicht aus seinem Zimmer kommt.“

Der Elf nickte.

„Ich dachte, du weißt mehr, ich werde es mal bei Toshiya versuchen.“

Als er wieder allein war, stand er auf, zog sich wieder an, vielleicht sollte er mal nach dem Dämon schauen gehen, wenn selbst Kyo sich zu sorgen begann, auch wenn er glaubte, dass der Andere nach seiner Begegnung mit der Seherin nur Ruhe wollte.

Nachdenklich trat er in den Flur, stieß dort fast mit einem Boten Karyus zusammen.

„Verzeiht Miyavi-sama.“

„Schon gut, ich bin selbst Schuld. Ist etwas passiert?“

Der junge Mann schüttelte den Kopf, sammelte nur wieder Unterlagen auf, wobei er half, auf sie schaute und die Augenbrauen zusammen zog.

Drachenjäger, es waren Informationen, das sie sich in der Stadt befanden.

„Was sind das für Unterlagen?“

„Sie sind für Karyu-sama, ich wollte sie in sein Büro legen.“

Er zog die Augenbrauen zusammen, nickte nur während er sich einen Mantel holte und den Schlüssel seiner Maschine griff, ehe er nach unten ging, sich umsah, bis er Gackt entdecke, welcher mit Hyde zusammen wohl gerade gehen wollte, er holte sie ein.

„Wisst ihr wo Karyu ist?“

„Nein, nur dass er mit Sugizo und Tsukasa unterwegs ist, sie haben wohl einen Hinweis auf Hizumi.“

Irgendwas in ihm war alarmiert, er hatte ein ganz ungutes Gefühl, Drachenjäger hieß nichts Gutes, begegnet war er noch nie welchen, aber er wusste, dass sie ohne Rücksicht vorgingen, wenn sie ihre Beute suchten und in London waren im Moment sogar zwei Drachen.

Er ließ die beiden einfach stehen, lief nach draußen zu seiner Maschine, ignorierte die Rufe, als er aufsetzte und sie startete.

Allein auf seine Sinne konzentriert er sich, er war völlig auf den Dämon fixiert, während er durch die Stadt fuhr und suchte, irgendwo stoppte er, hob den Sitz der Maschine an und griff in die Seite herein, dort hatte er während seiner Reise eine Waffe versteckt, die er nun heraus holte.

Ehe er sich umsah, wo genau er nun eigentlich war und wo sich Karyu befand, schaute er ob die Mamba geladen war.
 

~~~~~~
 

»Miya ist fort!«

Aois von Panik durchtränkte Stimme flutete in seinen Geist, das Medium war in heller Aufregung, die Gedanken, die ihm der Schwarzhaarige schickte, kribbelten an seinen Nervenenden und mit einer erhobenen Hand deutete er, seinen Begleitern stehen zu bleiben, schloss die Augen, als er gewaltsam auf seine Gefühle nieder drückte, erzwang, dass sie weit entfernt von ihm blieben.

»Was soll das heißen?«

»Genau das, was er gesagt hat, Karyu.» Kyos Stimme, wesentlich ruhiger und er Dämon konnte sich vorstellen, dass der Blonde den Jüngeren dazu gezwungen hatte sich zu setzen. » Gackt hat mir gesagt, dass Miyavi sich nach dir erkundigt hätte und dann ist er einfach davon gefahren. Daraufhin haben wir versucht rauszufinden, was ihn gestochen hat und sind dabei auf Kyle gestoßen. Du weißt schon, dass er Informationen über die Drachenjäger besorgt hat, oder?«

»Kyo, komm auf den Punkt.«

»Ich denke, er hat einen Blick darauf geworfen und ist auf eigene Faust los.«

»Dummkopf!«

Ein Knurren entwich der Kehle des Dämons, dann ruckte er mit dem Kopf, eine jähe Bewegung um zu zeigen, dass sich die Anderen erst einmal zurück ziehen sollen.

Sugizos Augen waren das einzige, dass in den Schatten der Gebäude zu erkennen war, der Shifter lauerte und war nicht angetan davon, dass man nun so jäh durch seine Pläne schnitt.

»Miyavi muss hier irgendwo sein, er weiß von den Jägern und ich denke, er nutzt seine Sinne um mich zu finden. Es ist zu gefährlich für ihn, sorgt dafür, dass wir ihn haben, bevor es die Anderen tun. Tuskasa?«

Sein Blick richtete sich fragend auf den Drachen, Sugizo und Tak waren bereits lautlos verschwunden.

»In welche Richtung soll ich gehen?«

»Such alles in Nähe des Hafens ab und Tsukasa... achte auf dich. Ruf nach uns, solltest du in Schwierigkeiten geraten.«

Der Braunhaarige lächelte nur, verschwand dann eben so, derweil Karyu nach vorn preschte, heiser fauchte.

Diese elende Dummkopf!

Warum musste sich Miyavi immer Hals über Kopf in Gefahr stürzen?

Sein Gefährte hatte keine Ahnung auf was er sich da einließ!

Karyu kannte die Drachenjäger, wusste wie diese vorgingen und auch Sugizo, Tak und Tsukasa konnten sich im Fall der Fälle besser verteidigen als Miyavi das gelingen würde.

Und noch ein anderer Punkt machte ihn rasend, durch die mögliche Aufruhr konnte Hizumi aufgeschreckt werden, dieser kannte keinen von ihnen und es war nicht vorherzusehen wie dieser reagierte – Tsukasa war eine Assault Wing, sein Bruder auch... Drachen dieser Rasse konnten fatale Schäden anrichten und wenn Karyu es sich aussuchen konnte, dann vermied er es, in der Nähe der Magie zu sein, wenn diese ausgestoßen wurde.

Mit einem eleganten Sprung setzte er über ein paar Kisten hinweg, zog im gleichen Moment seinen Mantel aus, dieser könnte ihn möglicherweise behindern.

Schatten wabberten um seine Arme und seinen Körper, wurden von seinen schnellen Bewegungen zerrissen, aber hinter ihm verdichteten sie sich, während er sich von seinen Sinnen leiten ließ, er wusste, dass Miyavi in der Nähe war, er fühlte die Präsenz und je mehr Ecken er umrundete, desto intensiver wurde es, bis er am Ende glaubte, er würde ihn auf der Zunge schmecken können.

Irgendwo vor sich löste sich ein krachender Laut, fast wie ein Donner, aber der Himmel war sternenklar und als ein riesiger Schatten über ihn hinweg zog, fluchte er, erhöhte sein Tempo so sehr, dass er den nächsten Kisten gar nicht mehr auswich, sondern einfach durch sie hindurch preschte, seine Magie sein Schutzschild.

Miyavi, dieser verdammte Idiot!
 

~~~~~
 

Hafengebiet, oder besser das Industriegelände am Hafen.

Er schloss seine Augen, holte tief Luft und konzentrierte sich, Karyu war hier, die Frage wo, auf diese Jäger ist er noch nicht getroffen, dann würde er die Magie fühlen.

Aus einem Kampf würde er sich raushalten, da würde er wahrscheinlich nicht viel ausrichten können, doch er wollte sie warnen, schon allein das Gelände stank nach einer Falle, war nur die Frage von wem, dem Drachen oder dessen Jägern und die Anderen würden unweigerlich genau dazwischen geraten.

Ja, er sorgte sich, erst der Angriff auf Karyu, dann hielt dieser ihn von irgendwas fern und ließ ihn beobachten und nun die Informationen über die Jäger.

„Kann es sein das du dich verlaufen hast Vampir?“

Überrascht schaute er sich um, ein Mensch, nur er hatte ihn nicht kommen gehört, fast nichts verriet ihn, zudem....

„Soll das ein Witz sein, es gibt keine Vampire.“

Der lächelte nur, trat einen Schritt näher, weswegen er in eine Verteidigungsposition wechselte, nicht zu auffällig doch so, dass er sofort reagieren konnte, zudem er die Mamba in seinem Rücken spürte.

„Du solltest nicht versuchen mir zu erklären was es gibt und was nicht, du verrätst dich durch deine Aura.“

„Und was gibt es alles?“

Es machte ihn nervös, dass er diesen Menschen nicht weiter fassen konnte, es war merkwürdig, nur der leichte Herzschlag verriet ihn.

„Hm, lass mich nachdenken...“

Dabei begann der Fremde langsam zu gehen, in einem Bogen um ihn herum.

„Neben den Menschen, Vampire, Dämonen, Elfen, Shifter... Drachen.“

Gerade bei dem letzten Wort wurde er lauernd angesehen, weswegen er nur die Schultern zuckte.

„Ich weiß nicht, wovon du redest.“

„Ich denke, du weißt es ganz genau.“

Eine leichte Kopfbewegung und er verlor den Boden unter den Füßen, prallte hart gegen eine Wand und er brauchte einen Moment ehe er sich wieder aufrappeln konnte.

Noch ein Mann stand zwischen den Häusern, hatte die Hand in seine Richtung erhoben.

Gut, anscheinend hatte er die Drachenjäger gefunden, zumindest zwei von ihnen und es war wohl besser, das Heil in der Flucht zu suchen, sie verfolgten ihn, trieben ihn regelrecht, wahrscheinlich ist er ihnen in den Weg gekommen.

Plötzlich stand er auf einem Platz und leider nicht allein, an sich konnte er sechs Personen sehen, welche ihn einkesselten und nach hinten konnte er nicht fliehen, weswegen er seien Fänge offenbarten, hinter sich griff und die Waffe zog.

„Du weißt wo er ist, sag es uns und du wirst überleben.“

„Ich weiß nicht, wovon ihr redet.“

„Hm, vielleicht bekommen wir dich doch noch zu der Wahrheit.“

Abermals fand er sich gegen die Wand wieder, dieses Mal stand er nicht erst auf, hob nur die Hand und feuerte einmal, damit schien der Magier nicht gerechnet zu haben, sackte keuchend nach hinten und hielt sich die Schulter.

Plötzlich stoppte der Angriff auf ihn, ein dunkles Grollen über ihnen und dann stand etwas Gewaltiges zwischen ihm und den Jägern.

Ein Drachen, welcher nicht lange wartete und sofort angriff, während er sich aufrappelte, es schien, so als wenn das große Wesen darauf achtete, dass niemand an ihn heran kam.
 

~~~~~
 

»Hizumi!«

Der Name des zweiten Drachen vibrierte mit einer Lautstärke durch die Luft, dass sich Karyu die Ohren zuhalten musste, er hörte den Ruf innerhalb seiner Gedanken und konnte ihm mit dem gesamten Körper fühlen, hustete erstickt, weil er durch diese schiere Gewalt gezwungen war langsamer zu werden.

Es war immer wieder überwältigend, es zu hören und er fragte sich, warum solch edle Geschöpfe überhaupt Jägern erliegen konnte, sie waren in allem Punkten weit überlegen und dennoch, über die Welt verteilt gab es nur noch eine Handvoll von ihnen.

Sugizo, Tak und er erreichten den freien Platz im gleichen Moment und sofort mussten sie in Deckung gehen, Fässer flogen durch die Luft, überall brannte es, Rauch stieg beißend in Augen und Nase, Schwefelnebel zog sich Geisterfäden gleich zwischen den Gebäuden – eines von ihnen wies die starken Schäden eines Aufpralls auf.

Von seiner Position aus konnte er Miyavi nicht sehen, der fremde Drache – Hizumi – verdeckte die Wand des Piers und als dann auch noch Tsukasa landete, wurde die Sicht noch schwerer, denn auch dieser hatte sich in seine wahre Form gewandelt und übertraf in Größe seinen Bruder.

Unter diesen Umständen konnte jeder von ihnen versehentlich zerquetscht werden oder – Karyu warf sich flach in den Dreck, die Hände zum Schutz über seinen Kopf gelegt – in einer der Magiesalven sterben.

Die Kisten hinter denen er Schutz gesucht hatte waren nur noch ein Haufen Asche und schon im nächsten Moment musste er sich von dem weg rollen, was vor ihm aufschlug, er nahm sich nicht die Zeit, genau zu erkunden, was das unförmige Ding war, dass da vor ihm lag, brachte sich stattdessen in eine aufrechte Position.

»Gizo! Tak! Könnt ihr ihn sehen?«

»Machst du Witze? Ich bin froh, wenn die Tonne hier noch einen Angriff schafft, sonst kannst du dir aus meinem Fell einen netten Bettvorleger machen!«

Karyu fluchte, schob sich um die Ecke, um mehr sehen zu können.

Er konnte zehn – er korrigierte, neun, da einer der Männer von dem Schwanz Tsukasas getroffen durch die Luft gewirbelt wurde – Angreifer sehen, vier davon schienen Magier, konzentrieren ihre Mächte auf die Drachen, die anderen schossen, die Kugeln wurden blendend hell, als sie die Mündung verließen, also auch auf irgendeine Art magisch.

»Karyu. Ich kann ihn sehen. Er ist an der Wand hinter dem größeren Drachen.«

Taks Stimme, fast nicht zu hören, wohl weil der Shifter sehr weit weg war und noch nicht geübt im Umgang mit der Sprache der Gedanken, aber der Dämon hatte ihn gut genug verstanden, preschte vorwärts und hüllte sich in die Schatten.

In ihnen zu sein, erfüllte ihn mit Frieden, alle Geräusche verebbten, die Lichter wurden gedämpft, zwar konnte er sehen, wohin er reiste, was geschah, aber es war langsamer, gab ihm die Chance Details zu erkennen und so konnte er präzise auf seinen Gefährten zu steuern, diesen am Arm packen, als sich seine Macht löste.

Sofort stürzte alles auf ihn ein, aber er war daran gewöhnt, so dass er nur leise ächzte, dann riss er den Vampir von seiner kauernden Position hoch, hüllte sich erneut in die Dunkelheit.

Er konnte Miyavis Herzschlag hören, synchron mit dem seinen und er wusste, dass der Jüngere, dass Gefühl haben würde zu ersticken – unter normalen Umständen vermied er es ein anderes Wesen mit sich zu nehmen, aber hier war ihm keine andere Wahl geblieben.

Miyavi sackte hustend auf die Knie, eine Hand an seine Kehle gelegt, doch er hatte keine Zeit sich darum zu kümmern, wollte es auch nicht, denn er war von einer solchen Wut erfüllt, ein Zorn, der jede Faser in seinem Inneren aufrass.

„Bleib bei ihm!“

Sugizo ging neben Miyavi auf die Knie, dass sah er noch, dann brüllte er, trat offen in die Fläche der Kämpfe, riss den ersten Magier mit bloßen Händen nieder, brach diesem das Genick.

Nun mit einer von ihren Waffen gerüstet feuerte er diese, wobei er seine eigenen Augen schützte, Schreie waren seine Antwort und nur kurz ruckte sein Blick zu den Drachen.

»Tsukasa! Nimm ihn und geh in den Club, ich kümmere mich um das hier!«

Ein weiterer Schuss.

»Gizo, Tak! Zieht euch zurück! Nehmt Miyavi mit, bringt ihn in meine Gemächer und dann geht! Alle! Wenn ich komme, will ich niemanden bei ihm sehen!«

Karyu wartete nicht einmal, ob man ihm antwortete, mit einem weiteren furiosen Grollen stürmte er auf den nächsten Menschen zu, entriss diesen das Messer, um ihm die Hand abzuschneiden, somit den Fluss an Magie zu unterbrechen.
 

Karyu kehrte blutüberstömt in den Club zurück, seine Augen glühten in Zorn, Schatten zischten und wabberten bei jedem Schritt den er tat, fast wie Schlangen, die in einem Korb gefangen waren, dass man über ein Feuer gehangen hatte.

Gackt und Hyde gingen ihm aus dem Weg, Kyo war weniger weise, hielt ihn auf, indem er ihn einfach gegen die Wand drückte zu ihm hinauf starrte.

„Gib ihm nicht die Schuld, Karyu.“

Der Dämon knurrte und befreite sich wenig aus dem Griff seines Freundes.

„Sag mir nicht, was ich zu tun habe und was nicht.“

Mit diesem Worten ging er weiter, öffnete die Tür zu seinem Räumen mit einen Stoß Magie, schloss sie auf die gleiche Weise.

Alles in ihm vibrierte vor Zorn, gemischt mit seiner Angst seinen Gefährten zu verlieren und dem Gefühl, betrogen worden zu sein – glaubte Miyavi tatsächlich, er würde Gefahren nicht einschätzen können?

Er fand seinen Gefährten in ihrem Wohnzimmer, dieser saß auf der Fensterbank, schaute scheu zu ihm auf als er heran marschierte, dann ein erschrockenes keuchen, als er Miyavi auf die Beine zehrte, eine Hand fest in dessen Nacken schob, den Jüngeren unerbittlich festhielt.

„Mach das nicht noch einmal!“

Dann küsste er den Vampir, rau und ohne Rücksicht, selbst das Wimmern ignorierte er und erst als sein Hunger gestillt war, ließ er diesen los, zog sich zurück, um wütend zu zischen.

„Was hast du dir dabei gedacht? Was wolltest du damit bezwecken? Dich in Gefahr bringen, obwohl du genau weißt, wie sehr mich das zerreißen würde? Warum bist du nicht zu Hause geblieben? Verdammt, du hast doch schon etwas geahnt! Kyo, Hyde... du wusstest doch, dass sie auf dich aufpassen! Warum konntest du das nicht einfach hinnehmen? Du sagst, ich darf dich nicht einsperren und ich halte mich daran - aber Gott verdammt! - dann bleib in Sicherheit, wenn es offensichtlich ist, dass es das ist, was sich will!“

Miyavi senkte den Blick.

„Ich... wollte dich warnen.“

Er grollte erneut, schlug mit der flachen Hand auf den Tisch, fegte dann die Gläser herunter, die auf diesem gestanden hatten, uninteressiert, wo sie zerschmettern würden.

„Warnen?! Warum sollte ich gewarnt werden müssen? Ich bin der Herr dieser Stadt, denkst du tatsächlich, ich wüsste nicht, was vor sich geht? Im Gegensatz zu dir stürze ich mich nicht Hals über Kopf in eine vollkommen unübersichtliche Situation! Ich wusste, was mich erwartet! Ich wusste es und ich wollte dich da raushalten, weil ich meinen Gefährten nicht im Kreuzfeuer einer Schlacht zwischen Drachen und Jägern sehen wollte! Aber stattdessen musste ich mich auf dich konzentrieren und konnte mich nicht ausreichend um die kümmern, denen ich meinen Schutz ausgesprochen habe! Miyavi, es hätte fatal enden können! Was, wenn Hizumi dich angegriffen hätte? Was, wenn wir nicht rechtzeitig da gewesen wären, was, wenn er einfach nicht mehr hätte auf dich achten können? Du sagst mir jedes Mal, dass ich auf mich achten soll, aber du tust gar nichts, um es selbst zu tun! Ich bin der Herr, ich habe die Verantwortung mich mit meinem Leben aufzuopfern, wenn es sein muss. Aber nicht du! Du musst zu jeder Sekunde auf dich achten, weil ich dich verdammt noch mal mehr liebe, als alles andere! Du kannst mir nicht dermaßen in den Rücken fallen!“
 

Er biss sich auf die Unterlippe, ließ es über sich ergehen, ja er wusste, dass das Ganze schief gegangen war und das der Ältere wütend war, doch er konnte doch nicht damit rechnen, was passieren würde, etwas was nicht beachtet wurde.

Wütend schaute ihn Karyu an, doch was sollte er denn bitte sagen?

Der Braunhaarige drehte sich um und ließ ihn einfach stehen, erst als er allein war sank er nach hinten gegen die Wand, keuchte leise, legte die Hand vor den Mund damit kein zu lauter Ton über seine Lippen kam.

Nur kurz, dann setzten seine Instinkte ein, während er gegen die Tränen ankämpfte, er lief regelrecht zum Schrank, holte sich seine Tasche, packte blind einige Sachen ein, während er immer wieder schluchzte.

Mit der Tasche, seinem Motorradschlüssel und ein paar anderen Sachen ging er, nur sein Handy ließ er auf dem Tisch liegen, dann musste er hier raus, nur eine Jacke hatte er noch angezogen, den Rucksack über die Schulter.

Den Blick hielt er gesenkt, wollte niemanden ansehen, wollte die Tränen verbergen.

»Miya?«

Nur leicht schüttelte er den Kopf, wollte sich nicht nach Shinya umsehen, er wollte raus, weg hier, er hätte nicht zurück kommen sollen...

Jemand hielt ihn fest, zog ihn mit sich neben den Eingang und er war zu überrascht, um sich dagegen zu wehren.

„Wo willst du hin?“

„Lass mich los, Kyo.“

Sein Blick war wieder gesenkt, er bebte, versuchte ruhig zu bleiben.

„Nein, erst will ich hören, was du vor hast.“

„Ich will weg...“

„Er wird sich wieder beruhigen und dann wird es ihm leid tun.“

„Und so lange darf er mich angreifen? Ich konnte doch nicht wissen was passiert.“

„Miya, lass ihn sich beruhigen.“

„Damit er mich wieder...“

Dieses mal biss er sich auf die Zunge, das ging Kyo nichts an, er sagte schon zuviel.

„Lass mich los.“

„Damit er wieder was?“

Leicht schüttelte er den Kopf.

„Schau mich an.“

„Lass mich.“

Kyo ließ sich davon nicht beirren hielt ihn, wobei es ihm langsam egal war, Tränen liefen über seine Wange und er war verzweifelt, legte die Hand auf die des Kleineren und schaute ihn an.

„Ich hätte mich nie auf Karyu einlassen dürfen.“

Fassungslos sah der Elf ihn an, es war das erste Mal das er ihn so sah, doch das nutze, er um dem Älteren zu entkommen, schaute kurz Gackt an - wann war dieser zu ihnen gekommen? - doch ließ er auch ihn stehen, rannte raus zu seiner Maschine, setzte auf, startete sie und fuhr los, ohne sich noch einmal umzusehen.

Er zitterte, hatte immer mehr Schwierigkeiten, weswegen er zu einem Hotel einscherte, sich dort ein Zimmer nahm, unter falschem Namen.

Sicher war der Rezeptionist etwas irritiert, doch er versuchte, ihn nicht direkt anzuschauen, nahm die Schlüsselkarte und teilte mit, dass Niemand zu ihm gelassen werden sollte und auch keine Telefonate.

Das Apartment hatte zwei Zimmer, er schloss ab, zog alle Vorhänge zu und dann brach er einfach weinend zusammen.
 

~~~~~
 

Kyo war nicht von seiner Seite gewichen, doch das interessierte Karyu nicht.

Er saß auf der Fensterbank, noch immer in der Kleidung, die er getragen hatte, als sie gekämpft hatten, nur das Blut hatte ihm sein Sohn von Gesicht und Händen gewaschen, denn auch dieses war ihm egal... er konnte seine Stadt auch führen, wenn er von Blut befleckt war.

Oh, er hatte nach Miyavi suchen lassen und er wusste wo dieser war, doch er hatte nichts unternommen, saß einfach nur hier und starrte ins Leere, derweil er in den Fingern den Brief drehte, welchen er verfasst hatte, wieder und immer wieder.

Direkt nach ihrem Streit war der Elf zu ihm gekommen, hatte verlangt zu wissen, was zur Hölle er getan hatte und Karyu hatte es ihm entgegen gespuckt, so wütend, dass das nächste Mobiliar unter seinen Zorn zu Bruch gegangen war.

Sein Freund begegnete seiner Aufgebrachtheit mit einem Orkan und die Situation war noch weiter eskaliert, er konnte sich noch gut daran erinnern, wie er den Blonden an der Kehle gepackt gegen die nächste Wand gedrückt hielt, er konnte noch immer die heraus gepressten Worte hören, die tief in ihn schnitten und alles hinweg gerissen hatte, jedes noch so kleine Gefühl... nur die Leere war zurückgeblieben.

'Er sagte, er hätte sich niemals auf dich einlassen sollen!'

Eine Hand legte sich auf seine Schultern, strich vorsichtig über sie.

„Karyu?“

„Ich werde mich sofort darum kümmern. Einen Moment noch, sag ihnen, dass ich gleich da sein werde.“

Kyo schüttelte sanft den Kopf, er konnte es in der Reflektion des Glases sehen und er sah den Schmerz in den dunklen Augen, aber es gab nichts, dass er dagegen tun konnte.

„Es hat nichts mit der Stadt zu tun... Karyu... willst du denn nicht versuchen, mit ihm zu reden?“

Seicht schüttelte er den Kopf.

„Er würde mir nicht zuhören. Kyo... es... geht ihm doch gut?“

„Zumindest ist er nicht körperlich verletzt.“

Nun nickte er langsam, hob dann seine Finger, um sie auf die Hand auf seiner Schulter zu legen.

„Danke... das ihr auf ihn achtet.“

Kyo seufzte leise, ging dann in die Knie, sah zu ihm hinauf.

„Es wäre weit wichtiger, wenn du es wärst, der auf ihn achtet, Karyu. Er liebt dich und auch wenn er verletzt ist, er würde dich nicht im Stich lassen und das weißt du auch.“

Nun endlich löste er seine Augen, drehte leicht den Kopf, um zu dem Elfen zu blicken, aber stattdessen sein Blick an den Iriden des Blonden hängen blieb, wanderte er tiefer, zu der Kehle und selbst wenn da nichts war, er konnte noch immer die Schatten der Verletzung sehen und so wand er sich wieder ab.

„Karyu, bitte.“

Er antwortete dem Älteren nicht und obgleich dieser noch eine Zeit lang bei ihm sitzen blieb, gab er es irgendwann auf, verließ ihn mit seinem tiefen Seufzen und einen Kuss gegen seine Schläfe.

Er konnte riechen und sehen, dass sich ein Sturm zusammen zog, schwarze Wolkenberge schoben sich über London und der Wind peitschte unnachgiebig gegen Fassaden und Scheiben, derweil er sich von der Fensterbank erhob, mit dem Brief in der Hand seine Räume verließ, wie in Trance auf die Straße ging, verborgen in seine Schatten, so dass niemand ihn sah.

Erst in einer sicheren Entfernung löste er sie, keuchte leise ob des kalten Regens, der auf ihm nieder prasselte und obwohl es auf seiner Haut weh tat, dass Wasser, ging er weiter, er kannte seinen Weg.

Vor dem Hotel schließlich – dem Hotel in dem sich sein... Gefährte verbarg – blieb er stehen, starrte hilflos die unzähligen Fenster hinauf, bis er durch den Eingang trat, zu Rezeption ging, dort leise mit der jungen Dame sprach, die ihm entgegen lächelte, doch er konnte es nicht erwidern, legte nur behutsam das auf dass polierte Mamor, dass er mitgebracht hatte... eine einzelne, rote Rose, ein kleines Schmuckkästchen in dem sich das Pendant des Wolfes befand und der Brief... der Brief, der seine ganzen wirren und verzweifelten Gedanken hielt, sein Flehen um Vergebung, seine Versuche, zu erklären warum er so wütend gewesen war... er enthielt seinen Schmerz, seine Resignation und seine Akzeptanz... er teilte Miyavi mit, sollte dieser ihn denn überhaupt lesen, dass er nicht zu Hause sein würde, dass Miyavi jederzeit kommen konnte, um das zu holen, was er benötigte, wenn er denn wollte... dass niemand versuchen würde, ihn aufzuhalten...Karyu selbst würde so lange bei Kyo leben, seinen Pflichten nachgehen konnte er auch von dort.

Alles andere... war ohnehin sinnlos, so lange Miyavi nicht bei ihm war.

Nur einmal noch versicherte er sich, dass sie auf jeden Fall versuchen würde, es persönlich zu übergeben, dann drehte er sich herum, verließ das Hotel und begann durch die Straßen zu laufen, ohne dabei ein Ziel zu haben.

»Vergib mir.«
 

End Part X - Pain



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  KatzeMorle
2010-05-22T10:30:55+00:00 22.05.2010 12:30
Ich liebe diese Geschichte wirklich. All diese Wesen und Veränderungen in der Geschichte und jedes mal kommt eine neue entwicklung odes Wesen. Danke fürs schreiben und ich freue mich wenn es genauso gut weitergeht. Du schreibst wirklich klasse, sehr unterhaltsam und es fesselt mich wirklich.
LG Kitty



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