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God of Cevilla

von

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Der Aeola-Stab

Der nächste Tag brach an. Die vier Freunde wurden von der morgendlichen Sonne geweckt. Sie waren in der vergangenen Nacht in einen Hinterhalt geraten. Schließlich waren alle in einen tiefen, erschöpften Schlaf gesunken. Alle außer Rhevus.

„Schon komisch, wir sollten uns öfter an unseren Magischen Fähigkeiten versuchen.“ meinte Aria.

„Ja, du hast Recht. Der Kampf von gestern Nacht hat mir viel Energie geraubt.“ gestand Talis. Die Freunde packten alles zusammen und ritten weiter, von dem Instinkt Rhevus’ geleitet.

„Ich versteh euch nicht. Ich glaube Finsternis funktioniert anders oder ich habe zu viel Energie.“ Rhevus lachte. „Bist du nicht erschöpft?? Du hast ja gestern Mittag schon gekämpft.“ Fragte Talis neugierig. Rhevus schüttelte mit dem Kopf.

Doch dann blieb Rhevus mit seinem Pferd plötzlich stehen.

Vor den Freunden stand eine schemenhafte Gestalt. Rhevus erkannte sie als Erster.

„Die Finsternis ist anders, Rhevus, wir sind anders. Im Gegensatz zu den anderen Göttern, verleih ich dir viel mehr Kraft und so muss ich mich erholen und nicht du. Ich vertraue darauf, dass du das Richtige machst.“ Sagte die Gestalt. Es war Evon.

„Sagt genau der Richtige.“ Murmelte Lisaja zu Aria. Aria warf ihr einen warnenden Blick zu. „Evon, kannst du uns sagen wo wir als nächstes hin müssen?“ fragte Talis.

„Natürlich, ich kenne Cevillia besser als jeder andere. Warum glaubt ihr weiß Rhevus welchen Weg ihr einschlagen müsst?? Ihr müsst den Aeola-Stab suchen. Denn das vorlaute Mädchen besitzt ihre Macht noch nicht vollständig. Ihr werdet sie aber brauchen, damit Marus euch glaubt. Es kann mir egal sein, was ihr tut, es liegt an euch das große Übel abzuwenden. Doch sehe ich das Land ungern in den Händen eines anderen.“ Sagte Evon.

„Sagt ein Gott, der seinen Schüler ganz oben sehen will!!“ Mischte sich eine erzürnte Frauenstimme ein.

„Es freut mich, dass du dir Sorgen machst, Fiur. Aber ich werde nicht zusehen, wie der Mistkerl von König sein Land missbraucht und sein eigenes Fleisch und Blut zu Tode führt.“ Gab Evon wieder.

„Wenn unsere Auserwählten scheitern sollten, so werde ich dafür sorgen, dass sie eine zweite Chance erhalten.“

„Puris!! Was machst du denn hier?“ fragte Fiur den soeben erschienenen Gott.

„Dafür sorgen, dass ihr die Kinder nicht in Angst und Schrecken versetzt.“ Antwortete Puris knapp.

„Was ist jetzt los?? Ich hätte nie gedacht, dass die Götter der Elemente sich auch freiwillig zeigen.“ Es war ein Fremder der sprach. Unauffällig zuckte Evon mit der Hand.

Rhevus wanderte mit seiner Hand zu seinen Klingen.

„Rhevus!! Was hast du vor??“ fragte Fiur ihn streng. Doch es war zu spät er sprang von seinem Pferd und schnitt dem Fremden, bevor er irgendetwas sagen konnte, die Kehle durch.

Rhevus ließ die Klingen fallen, dann griff er sich an den Kopf und schrie auf.

„Evon!! Lass ihn!“ Sirio war aufgetaucht. Er gab Lisaja ein Zeichen, sie flitzte zu Rhevus und nahm ihn in den Arm. „Psst, ruhig. Es wird alles gut.“ Flüsterte sie ihm ins Ohr.

„Sirio, glaubst du wirklich Rhevus kann sich meiner Macht entziehen. Immerhin hat er die Finsternis freundlich in die Arme geschlossen. Für heute zieh ich mich zurück. Aber merkt euch: Es wird ein Tag kommen an dem ich zusammen mit Rhevus an der Macht sein werde.“ Evon löste sich auf, eine dunkle Kugel bildete sich dort wo Evon war. Die Kugel schoss auf Rhevus zu und drang in den Rücken des Jungen ein, dieser schrie erneut schmerzerfüllt auf und Lisaja wurde weggeschleudert. Kurz darauf, sackte Rhevus zusammen.

„Lisaja!! Alles in Ordnung?“ Sirio ging hinüber zu Rhevus, sah kurz zu seinem Schützling. „Mir geht es gut, danke!“ Antwortete sie.

„Das kann so nicht weiter gehen, ich werde Rhevus eine Weile beaufsichtigen. Bis dahin, müsst ihr alleine klar kommen. Ihr schafft das schon. Das Licht ist mit euch!“ Sirio hob den bewusstlosen Jungen auf seine starken Arme und verschwand in einem weißen Lichtkegel, zusammen mit den beiden Klingen und Rhevus. Diese kreiste noch mal um Lisajas Körper, bevor sie ganz verschwand.

„Lisaja, dein Stab befindet sich hoch in den Bergen und mach dir keine Sorgen um Rhevus, ihm wird nichts passieren. Sofern er sich Sirio beugen wird. Ihr schafft das schon, denkt daran, ihr seid nicht alleine. Wir werden euch unterstützen, wenn ihr Hilfe braucht.“ Gaja war erschienen und gab die weisen Worte zu den jungen Freunden.

Die drei Götter, Fiur, Puris und Gaja, verschwanden in ihren Farben rot, blau und braun. Die roten und braunen Lichter drehten sich um Aria und Talis, bevor das Licht erlosch.

„Puris ist der Windgott, wann wir wohl den anderen beiden begegnen??“ Fragte Aria laut. Doch keiner wusste eine Antwort.
 

Schweigend ritten die Freunde ohne Rhevus weiter, keiner sagte ein Wort. Jeder war in seinen eigenen Gedanken versunken. Lisaja führte das Pferd von Rhevus. Sie wusste, er würde irgendwann wieder zurückkommen.

Schließlich kamen sie am Fuße des Aveolas Gebirges an. Dort war ein riesiger glitzernder See, dessen Wasser kristallklar in der Sonne glitzerte. Doch die Freunde sahen weiter nach vorn und mussten feststellen, dass es kein See war, sondern das weite Meer.

Weißer Sand zog sich am Ufer der Bucht entlang. Und an einigen Felsen brachen sich schäumend die Wellen. Auf einem dieser Felsen saß ein Mädchen. Ihre Haare schimmerten im Sonnenschein in einem sanften blauen Ton. Sie trug einen ähnlichen Umhang wie Lisaja, nur das dieser himmelblau war und nicht weiß.

Die Freunde ritten zu dem Mädchen.

„Hallo!“ Sagte das Mädchen. Aus dem Wasser sprang ein Delphin. Das Mädchen sah zu dem Delphin und lächelte. Das Wasser, das in diesem Moment hoch spritzte, kreiste in der Luft und flog auf die Freunde zu. Doch auch dort kreiste der Wasserstrahl nur herum und flog wieder zurück ins Meer.

„Du beherrscht das Wasser?“ Fragte Lisaja neugierig.

„Nein, nicht ganz. Wenn ich am Meer bin, dann ja. Aber auf dem Land wo kein Wasser weit und breit ist, da kann ich es nicht.“ Antwortete das Mädchen. „Ich heiße übrigens Danera.“ Fügte sie noch lächelnd hinzu.

„Freut mich, ich bin Lisaja. Das ist Talis und Aria. Eigentlich reist noch jemand mit uns, aber er hatte ein paar Probleme. Er heißt Rhevus.“

„Ich werde mit euch reisen, oder?“ Fragte Danera. Aria nickte nur, sagte aber nichts. „Hast du schon deine Waffe?“ Fragte Talis.

Danera schüttelte mit dem Kopf. „Ich weiß aber, wo ich sie finden werde. Ich muss zu den Inseln des Poseidons. Aber ich muss diesen Weg allein beschreiten.“

„Warum warst du nicht schon lange dort, wenn du die Inseln allein betreten musst?“ Fragte Aria skeptisch.

„Weißt du wo die Inseln sind?? Ich würde es niemals alleine bis dort hin schaffen. Außerdem sagte mein Vater mir, dass die Kinder der Prophezeiung mich bis dort hin begleiten würden.“

„Dein Vater weiß wohl eine ganze Menge…“ Murmelte Aria sarkastisch. Offenbar mochte sie sie nicht leiden. „Wir müssen erst in die Berge, danach bringen wir dich zu den Inseln.“ Sagte Lisaja, als hätte sie Aria überhört.

„Gut, ich komme mit euch.“

Lisaja nickte nur. Die Freunde erspähten einen Weg, der sie in die Berge führte. Zusammen mit Danera verfolgten sie den Weg.
 

„Ihr redet ja nicht sehr viel.“ Meinte sie nach einer Weile.

„Wenn du nicht weißt, warum keiner ein Wort sagt, dann solltest auch du dein Mundwerk halten.“ Sagte Aria ruhig.

„Aria…!“ Murmelte Talis.

Doch dann schwiegen sie weiter. Nach einer Weile kamen sie zu einer Höhle, dort machten sie Rast.
 

An einem Ort, nicht weit entfernt von den Freunden, erwachte Rhevus.

„Wie fühlst du dich, Rhevus?“

Rhevus erhob sich und sah Sirio. „Wo bin ich?“

„In Sicherheit. Evons Macht ist gewaltig und er übt sie auch auf dich aus.“ Erklärte der Gott.

„Warum?“

„Er will Cevilla beherrschen, solange du dich seiner Macht aber entziehst und sie nur für gute Zwecke benutzt, kann er dich nicht gebrauchen, daher versucht er dich zu manipulieren.“

„Wie kann ich verhindern, dass er mich manipuliert?“

„Du müsstest es spüren können. Weißt du noch als Lisaja die Titan-Klinge reinigte??“

Rhevus nickte.

„Dadurch das Lisaja das Licht noch nicht ganz beherrschen kann, hab ich sie in dem Moment geleitet. Aber Lisaja hat ein reines Herz, so brauchte ich sie nicht ganz kontrollieren. Der Drachenkönig sagte, dass man für Licht weise sein muss. Das stimmt nicht ganz, eigentlich braucht man nur eine reine Seele und ein reines Herz. Du hast vorhin einen Unschuldigen umgebracht, allerdings durch Evons Macht. Weißt du, er kann es nicht leiden, wenn Menschen die uns nicht sehen sollen uns doch erblicken. Heute hast du bewiesen, dass du noch zu schwach bist, um dich ihm zu widersetzen.“

„Wie kann ich das ändern? Ich will nicht seine Marionette sein. Außerdem…“

„Du liebst Lisaja, ich weiß. Auch hegt sie Gefühle für dich. Weißt du was passiert, wenn ein anderes Element dich zu kontrollieren versucht??“

Rhevus starrte Sirio an. „Geht das?“

„Natürlich. Gerade Licht, ist mit jedem Element kompatibel. Finsternis und Licht vertragen sich nicht wirklich, jedenfalls im Normalfall. Aber ich sehe, dass du aufrichtig bist und dein Herz am rechten Fleck ist. Daher verleih ich dir einen kleinen Teil des Lichts, das dich vor der Macht von Evon bewahrt. Lisaja und die anderen müssten gleich hier sein. Wir sind hier auf dem Aeola Berg. Hier kann Evon nicht hin, da dies ein Ort ist, der nur von aufrichtigen Menschen betreten kann.“

„Was wäre denn, wenn ich nicht aufrichtig bin?“

„Dann hätte ich dich nicht mit zu mir genommen und du würdest womöglich in naher Zukunft unberechenbar werden und auf den Thron steigen.“

„Könnte man mich aufhalten?“ Fragte Rhevus neugierig.

„Was willst du mit dieser Fragerei bezwecken? Selbst wenn du es schaffen würdest, so würdest du den 5 Elementen gegenüber stehen, die die Macht der Götter in sich tragen und du hättest keine Chance.“ Antwortete Sirio gelassen.

Erst jetzt sah Rhevus sich um, sie waren draußen an einem See und er befand sich tatsächlich in den Bergen. Denn als sich Rhevus einmal um seine Achse drehte, sah er nur die Spitzen der Berge die in einer weißen Decke gehüllt waren.

Dann hörte er seinen Namen rufen. Die Stimme kam ihm bekannt vor. Er blickte in die Richtung aus der die Stimmen kamen und sah Lisaja zusammen mit Aria und Talis durch den Engpass zwischen den Bergen zu ihm laufen. Doch hinter ihnen war noch ein anderes Mädchen.

Bei Rhevus schließlich angekommen stellte Lisaja die beiden vor: „Rhevus, das ist Danera. Danera, das ist unser weiterer Gefährte Rhevus.“

„Freut mich dich kennen zu lernen.“ Sagte Danera höflich. Rhevus nickte nur.

„Was hat Sirio mit dir gemacht??“ Fragte Aria neugierig.

Rhevus drehte sich kurz zu Sirio um, dieser aber schüttelte mit dem Kopf, um ihm zu bedeuten, dass er stillschweigen sollte.

„Darf ich nicht sagen. Tut mir Leid, Aria“ Antwortete er.

„Nun gut, ich denke dann muss ich es wohl irgendwann selber erfahren.“, seufzte Aria. Rhevus nickte.

„Lisaja, der Stab des Aeola wartet. Benutzte das Licht um ihn ausfindig zu machen.“

Lisaja schloss die Augen. Um sie herumerschienen weiße Kugeln aus Licht, die ihren Körper umtanzten. Dann öffnete sie die Augen und ging in den Tempel, der sich in der Nähe befand. Die Freunde und auch Sirio folgten.

Lisaja ging bis in die Mitte des Tempels. Dort befand sich ein Altar. Ansonsten war der Tempel fast leer, nur ein paar verwitterte Bänke und teilweise zerstörte Statuen standen an den Wänden des Tempels, der aus weißem Marmor erbaut worden war. Sie legte die Hand auf das Buch das aufgeschlagen auf dem Altar lag. An der gegenüberliegenden Seite war ein Symbol in die Wand eingraviert. Es war das Symbol der Sonne. Als Lisaja das Buch berührte begann das Symbol hell zu leuchten. Lisaja trat auf das leuchtende Symbol zu und stellte sich direkt davor. Die Freunde und auch Sirio sahen zu, wie helles gleißendes Licht Lisaja umhüllte und das Mädchen verschlang.

Als das Licht so plötzlich erstarb, wie es gekommen war, staunten die Freunde nicht schlecht als sie Lisaja erkannten. In ihrer Hand hielt sie den Stab, der für sie bestimmt war, doch dies war nicht das einzige was sich an Lisaja verändert hatte. Lisaja hatte auch weiße Flügel bekommen, die sie jetzt ausbreitete. In einer gleitenden Bewegung schwebte sie zu ihren Freunden.

„Das ist bis jetzt das Schönste, das ich je in meinem Leben gesehen habe.“ Sagte Rhevus erstaunt.

Lisaja lächelte. Aria nickte zustimmend: „Licht ist wohl sehr mächtig.“

„Nicht nur das. Lisaja, ich weiß, das Talis schon eine Weile eine sehr tiefe Verletzung hat, die nicht heilen will. Du müsstest sie jetzt schließen können.“

Talis drehte sich mit dem Rücken zu Lisaja. Sie legte ihre Hände sanft auf den Rücken ihres Freundes. Lisajas Haare wehten sanft in dem aufkommenden Wind, ihre Hände leuchteten weiß auf. Talis verzog kurz das Gesicht, dann entspannte sich sein Gesicht wieder und Lisaja ließ ihre Hände sinken.



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