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Der Ferienjob

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Mist

Der Ferienjob
 

Disclaimer: Die Charaktere gehören Hiroyuki Takei (bis auf ein paar Nebencharas ^_-), ich möchte keine Urheberrechte verletzten und ich verdiene hiermit kein Geld. ^^
 

Kapitel 1, Mist
 

Mir lag schon seit über zwei Stunden ein penetranter Geruch in der Nase. Und das sollte sich so schnell nicht ändern. Ich richtete mich auf und streckte meine Arme in die Luft. Dehnübungen während der Arbeit können schließlich nicht schaden. Mein linker Mundwinkel ging etwas nach oben, dann stach ich erneut lustlos die Mistgabel in das feuchte Stroh. Ich riss sie wieder mit Schwung nach oben, hielt ihre Ladung so weit wie möglich von mir weg, kniff die Augen zusammen, trat einen Schritt zurück, um den Schubkarren erreichen zu können, und…landete mit meinem rechten Turnschuh in einem riesigen Haufen Äpfel. Pferdeäpfel wohl gemerkt.

„Blöder Mist…“ murmelte ich verärgert vor mich hin, zog meinen Fuß mit Mühe aus dem Schuh, den ich jetzt ohnehin nicht mehr tragen würde und achtete stets darauf, dem unsauberen Boden mit meiner Socke nicht zu nahe zu kommen. Die immer noch beladene Mistgabel hatte ich währenddessen neben mir abgelegt. Sie konnte warten. Ich nicht.

Resigniert zog ich nun meinen glücklicherweise schon alten Turnschuh aus den Pferdeäpfeln, berührte ihn nur noch mit den vordersten Fingerkuppen meines Zeigefingers und meines Daumens. Später fragte ich mich, warum ich ihn nicht einfach liegen gelassen hatte. Wer hätte wohl versucht ihn zu klauen?

Nichtsdestotrotz machte ich mich auf dem linken Bein hüpfend auf den Weg zur Reiterstube.

Wie man vielleicht aus meiner Situation heraus bemerkte, war ich in einem richtigen Saftladen gelandet. Das heißt, eigentlich war es ein Reiterhof. Warum ich hier war?

Ich brauchte das Geld.

Dringend.

Entgegen meines eigentlichen Charakters und meiner Prinzipien nahm ich zurzeit jeden Job an, der mir angeboten wurde. Aber ich musste einfach mit meinen Klassenkameraden in den Urlaub nach Europa. Genauer gesagt nach Frankreich. Drei Wochen lang. In den Sommerferien. Nicht, weil ich unbedingt wollte. Nicht, weil ich die Sprache mochte. Auch nicht, weil ich vom Eifelturm herunterspucken wollte. (Meine Freunde sprachen von nichts anderem mehr)

Ich musste mit, weil es total uncool wäre, wenn ich wegen Taschengeldmangels zu Hause blieb. Meine Eltern wollten nämlich nichts dazu beisteuern. Ich vermute, meine Mutter hat in einer Elternzeitschrift gelesen, dass es gut wäre, wenn Jugendliche Ferienjobs übernahmen. Das stärke angeblich das Verantwortungsbewusstsein.

Und so war ich letztendlich hier gelandet. Als Stallbursche.

Wenn ich mich ranhielt und sparte würde mein Geld mit viel Glück reichen.

Kontinuierlich auf- und abhüpfend bewegte ich mich fort, froh darüber, dass mir niemand begegnete. Aber so früh morgens war hier ohnehin nicht viel los.

Gerade fragte ich mich, warum ich als Prämie keine Gummistiefel erhalten hatte, da erreichte ich auch schon den Eingang. Erleichtert, die Strecke von den Ställen zur Reiterstube endlich zurückgelegt zu haben, stieß ich die Tür auf. Und erstarrte, ob der erstaunten Blicke, die mich trafen, als ich eintreten wollte, während ich noch auf der Türschwelle stand.

„Was ist denn, Ren?“, fragte mich mein derzeitiger Chef.

„Mama, wer ist das? Warum hat der so komische Haare? Mama, er riecht nach Pferdemist!“ stellte ein kleines Mädchen mit braunen Haaren und leuchtend grünen Augen begeistert fest, zupfte dabei am roten Pullover ihrer Mutter.

„Hey, Mann, hübsche Socken!“, meinte ein Junge mit bläulichen Haaren frech. Dieser Junge war in meinem Alter. Und er grinste mich draufgängerisch an.

Das hatte mir gerade noch gefehlt. Solche Typen konnte ich am wenigsten leiden. Den fremden Jungen demonstrativ ignorierend lehnte ich mich weiter zur Tür herein- vor diesem Kerl herumhüpfen musste ich nun wirklich nicht! – und wollte zu meiner Frage ansetzten, um den Reitlehrer Herr Säger um ein neues Paar Schuhe zu bitten.

Er war ein relativ großer Mann, schon älter und hatte schwarze Haare, aus denen ein paar graue Strähnen hervorstachen. Ich kannte ihn noch nicht besonders gut.

Momentan stand er von drei Personen, dem Blauhaarigen, einem ebenso blauhaarigen Mädchen und scheinbar deren Mutter, umzingelt in dem oberen, rechten Teil des Raumes. Er schien irgendetwas zu besprechen.

Neben dem einzigen Tisch im Zimmer stand eine weitere Frau mit ihrer kleinen Tochter, die sich umsah, sich scheinbar alle Kleinigkeiten ihrer Umgebung auf einmal einprägen wollte. Sie warteten wohl darauf, dass Herr Säger Zeit für sie hatte. Noch schienen sie geduldig.

„Ren, es tut mir wirklich Leid, aber ich kann gerade nicht. Komm später noch mal wenn du was brauchst. Wir sind auch gleich fertig.“, wurde ich abgeschoben und in meiner Rede unterbrochen, noch bevor ich begonnen hatte.

Das war ja wohl die Höhe! Mein Entsetzten musste sich in meinem Blick widergespiegelt haben, denn nun meldete sich die Frau zu Wort, die Herrn Säger am nächsten Stand und meinte: „Aber wir haben doch schon alles besprochen. Und er so wie er aussieht – „und riecht“, warf der blauhaarige Junge ein – wird er nicht lange brauchen. Nicht wahr?“, wandte sich die fremde Frau nun an mich. Sie war mir auf Anhieb sympathisch.

„Ich wollte nur wissen, ob wir hier noch ein Paar Schuhe haben.“

„Ja, in dem Schrank neben dem Getränkeautomaten links im Eck müssten noch welche sein. Allerdings in Größe 38. Passt dir das?“, fragte Herr Säger. Ich konnte leichten Zweifel in seiner Stimme mitschwingen hören.

„Hoffentlich“, erwiderte ich und beeilte mich zum Schrank zu kommen, mich in die Schuhe zu zwängen, die mir geschätzte zwei Nummern zu klein waren und wollte mich so schnell wie möglich wieder aus dem Staub machen. Zurück zum Ställeausmisten. Meine Mistgabel wartete schließlich auf mich.

„Wir haben dann ja alles besprochen.“

„Ja, ich denke schon.“

„Pilica wird die nächsten 6 Tage jeden Vormittag hier herkommen und bei meiner Kollegin Reitstunden nehmen.“

„Ja, die übernächste Woche werden wir nämlich eine Besichtigungstour durch China machen. Damit den Kindern diese nicht Woche nicht langweilig wird und sie nur vor der Glotze rumhängen, während mein Mann und ich geschäftlich unterwegs sind, möchten wir Pilica hier anmelden. Sie soll ihre freie Zeit ruhig sinnvoll nutzen und ein wenig Reiten lernen. “

„Und Horohoro wird mich her begleiten und wieder abholen, weil es für ein Mädchen allein zu gefährlich ist mit dem Bus zu fahren. Immerhin ist die Haltestelle etwa zwei Kilometer entfernt. Ist doch so, oder Mama?“, warf Pilica schadenfroh ein und schaute, neugierig auf die Reaktion ihres Bruders, aus dem Augenwinkel zu ihm hoch.

„Ganz genau.“, stimmte die dunkelhaarige Frau zu.

„Horohoro heißt er also…“, stellte ich ganz nebenbei fest, „und er wird wiederkommen…na großartig…“

Dieser brummte etwas Unverständliches vor sich hin, während ich mich endlich in die viel zu kleinen Stiefel gezwängt hatte. Aber immerhin. Stiefel!

Eilig sprang ich auf – das heißt, ich stand auf, war nach wenigen großen Schritten bei der Tür angelangt, drehte mich nicht noch einmal um und war verschwunden. (Meine Turnschuhe – und somit den für manche Leute so angenehmen Geruch - hatte ich übrigens zurückgelassen.)
 

Hatte ich mir diesen Blick, der mir gefolgt war, nur eingebildet? Ich hatte doch deutlich gespürt, wie sich ein viel zu penetranter Blick in mich hineinbohren wollte!

Wurde ich paranoid? War ich es schon längst? Wenn ja, was konnte ich dagegen tun?

Nach weiteren zwei Stunden, die ich mit meiner Mistgabel zugebracht hatte – heute war großer Putz- und Ausmisttag gewesen und alles war an mir hängen geblieben (na gut, fast alles, ich ließ mir einfach ausreichend Zeit) – ging ich mit einem seltsamen Gefühl im Bauch nach Hause, welches mich anscheinend gar nicht mehr verlassen wollte.
 

Fortsetzung folgt…
 

Nachwort:

Ich befürchte, ich hab aus Ren ein Mädchen gemacht. Nein, also mir kommt er etwas mädchenhaft vor >_< *kaum Erfahrung hab*

Keine Absicht, sorry. u_u
 

Grade habe ich festgestellt, dass es schwer ist, sich in Jungs hineinzuversetzen. o_ô
 

Viele Grüßlis

Eure Luna138



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2008-07-08T21:13:30+00:00 08.07.2008 23:13
Oh mein Gott kannst du geil schreiben *.*
einfach genial!!!!
Ich fands voll cool und auch witzig^^
*aufs nächste Kapitel freu*
Von:  Rumina-Larissa
2008-05-19T14:01:11+00:00 19.05.2008 16:01
Du willstz wirklich die Männer zu verstehen versuchen... na viel DSpaß dir ^-^°
Also zu diener Sorge mus sich schon sagen das ich sie recht unbegründet finde. fand das Kapitel sehr schön zu lesen obwohl mich das Paaring eigentlich null interessiert. Das einzige was mir aufgefallen war das halt schon im ersten Kapitel ein anzeichen für liebe ist... ok ist es natürlich nicht aber das Paaring ist oft benutzt und so weis man halt gleich was das bedeuten soll... das würde deswegen drei bis vier Kapitel später besser klingen.
was aber absolut spitze war und voll zu ren passt waren diese staubtrockenen nüchtern diagnostizierten Kommentare von dir zB Sie war mir auf Anhieb sympathisch.
Die kannste öfters bruingen da f#ällt man um vor lachen ^.-
Von:  Renny15
2008-05-19T13:02:56+00:00 19.05.2008 15:02
weiß net was du hast ich find ren subba gelungen^^ er is ja eigentlich so pingelig und so^^ das wird sicher lustig mit horo und ren auf nem REITERHOF XD mach so weiter dein Schreibstil gefällt mia^^


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