Kapitel 5
Originaltitel: Images of Forever
deutscher Titel: Eindrücke der Ewigkeit
Autor: Chrissy Almasy
Übersetzer: Indy-chan
Disclaimer: Final Fantasy VIII, sowie alle Figuren und Charaktere gehören Square Enix oder weiß der Teufel, wem speziell - jedenfalls nicht mir. Die Story gehört Chrissy Almasy und leider auch nicht mir, aber sie hat mir erlaubt, sie zu übersetzen! ^^
Kapitel 5
Es ist nach zweiundzwanzig Uhr und ich liege auf meinem Bett und starre an die Decke. Wie üblich, um nachzudenken.
‘Ich liebe ihn.’
Dieser Gedanke blieb lange in meinem Kopf. Von dem Moment an, als er aufkam bis jetzt, drei Tage später. Und ich versuche immer noch, mir ganz darüber klar zu werden.
Ich liebe Rinoa, oder nicht? Sie ist meine Freundin und sie liebt mich. Und ich liebe sie. So einfach ist das.
Aber ich vertraue ihr nicht mehr und ein Paar sollte sich in jeder Lebenslage vertrauen können.
Ich weiß, dass ich Seifer vertraue. Eher stellte er sich gegen den Wunsch seiner Hexe, mich tot zu sehen, als ihr zu geben, wonach sie verlangte. Und er hat mich gewarnt, Rinoa gegenüber loyal zu sein, wenn ich nicht ihr wahrer Hexenritter bin.
Also frage ich mich: Bin ich das nicht?
Wenn man Seifers Ausführungen glauben schenkt; nein, ich bin nicht ihr Ritter. Und selbst wenn ich sie liebe, kann ich nicht mehr darauf vertrauen, dass sie auf meiner Seite ist. Gerade dann nicht, wenn ich sie am meisten brauche...
Ich schrecke aus meinen Gedanken hoch, als jemand an der Tür klopft. Langsam bringe ich meinen Körper in eine aufrechte Position und schwinge meine Beine aus dem Bett. Es klopft wieder.
„Ich komme ja, ich komme ja!” Kein Grund, so ungeduldig zu werden! Wenn es ein Notfall wäre, würde man mich sowieso durch die verdammte Tür anschreien. Wer in aller Welt will mir also einen persönlichen Besuch zu dieser Tages- oder eher Nachtzeit abstatten? Ich dachte, Rinoa hätte gesagt, sie geht ‘mit den Mädels’ in die Stadt?
Noch während ich mich frage, wen ich wohl vorfinden würde, öffne ich die Tür. Ich werde von zwei zusammengezogenen, blonden Augenbrauen über einem halbherzigen Grinsen begrüßt. Meine vorigen Gedanken schießen mir wieder durch den Kopf und lassen mich leicht erröten.
„Seifer? Was ist los?” Er trägt Hyperion nicht mit sich, also geht es unmöglich um eine Einladung zum Sparring.
„Es heißt, du würdest mich sehen wollen. Hat es irgendwas mit dem Unterricht zu tun?”
Ach ja, das.
Ich bedeute ihm, einzutreten. „Wer hat dir das erzählt?”, frage ich und mache eine ‘setz dich’-Bewegung.
Er lässt sich auf sein Lieblingssofa fallen, einen Arm über die Rückenlehne geworfen. Ein Schulterzucken ist seine Antwort. „Es war unmöglich, zu überhören, wie ein paar Leute davon redeten. Ich frage mich nur, warum du mich nicht persönlich gefragt hast.”
Ich schnaube. „Weil ich eigentlich nicht vorhatte, das überhaupt mit dir zu besprechen. Ich habe Quistis zwar erzählt, ich würde, aber wie das Leben oft genug bewiesen hat ist das, was du versprichst und das was du tust zwei völlig verschiedene Dinge.”
„Verstehe. Also was war es, was du nicht mit mir besprechen wolltest?” Er hat diesen geschlagenen Blick in den Augen, der ihn so.... zerbrechlich erscheinen lässt. Als ob er Angst vor dem hätte, was ich jetzt sage.
„Quistis hat angedeutet, dass du nicht zu einer einzigen Unterrichtsstunde erschienen bist, seit du wieder auf dem Garden bist”, erkläre ich und wähle meine Worte mit Sorgfalt. „Und ich habe ihr gesagt, dass du ja vielleicht einen sehr triftigen Grund dafür hast.”
Er lächelt leicht. „Wie wahr.”
„Ich kann mir ein paar Gründe vorstellen, aber das geht mich nichts an. Es ist ja nicht so, als ob du nicht längst den ganzen Stoff auswendig kennst.”
„Ich habe zu meiner Zeit eine gute Zahl an Prüfungen gemacht, ja”, sagt er tatsächlich.
Ich kaue auf meiner Lippe, während ich ihn für einen Moment beobachte. Er versucht, es beiläufig klingen zu lassen, ist aber gleichzeitig sehr vorsichtig. Sagt nicht viel, wobei er normalerweise das ganze Haus zusammengeschrien oder einfach irgend etwas zerdeppert hätte.
„Wer sind Sie und was haben Sie mit Seifer Almasy gemacht?”
Es ist mir rausgerutscht, bevor ich wirklich darüber nachdenken kann. Er sieht mich unbeholfen an.
„Was zum Geier...?”
Ich schüttele den Kopf. „Nichts, nichts. Es ist nur, dass du dich.... in letzter Zeit so verändert zu haben scheinst.”
„Zum Schlechten?”
Wieder schüttele ich den Kopf und lasse mich neben ihn aufs Sofa fallen.
„Nein, nicht zum Schlechten”, versichere ich ihm, „Nur.... du bist nicht mehr so laut. Machst weniger verletzende Kommentare. Weniger Sarkasmus und mehr... Ich weiß auch nicht... was ich gerne für dein wahres Ich halten würde.”
Er hebt eine Augenbraue, unglücklicherweise in einer sehr sarkastischen Art und Weise. „Bin ich das?”
„Zumindest, wenn ich in der Nähe bin”, zucke ich die Schultern.
Er nickt und starrt an die Wand gegenüber. Eine ganze Weile spricht keiner von uns ein Wort oder bewegt sich.
Dann, nachdem mindestens eine Stunde vergangen sein muss, dreht er sich wieder zu mir.
„Weißt du, vielleicht hast du recht”, sagt er und vermeidet immer noch Augenkontakt, „Vielleicht habe ich mich verändert. Normalerweise habe ich mich wie ein arroganter Bastard aufgeführt; teilweise weil ich genau das war und immer noch bin und zum Teil, weil mich auf diese Weise keiner verletzen konnte. Doch jetzt ist alles anders...”
Endlich sieht er auf und direkt in meine Augen. Und ich schaue zurück.
„Jetzt ist jeder darauf aus, mich zu verletzen”, fährt er fort, „Jeder außer dir.”
Nervös sehe ich zu Boden. Werde ich etwa rot? Ja! Wahrscheinlich wird er mich dafür in ein paar Sekunden auslachen. Aber das hat er immer getan, warum interessiert es mich also plötzlich? Warum interessiert es ihn, was ich denke oder nicht denke im Bezug auf sein Verhalten? Warum interessiert es ihn? Warum....
Meine Gedanken werden abrupt auseinander gerissen, als starke Finger meine Wange berühren und mich sanft dazu zwingen, den Kopf zu drehen. Alles, was ich sehen kann, ist ein flüchtiger Blick von unendlich tiefen, grünen Augen, bevor warme Lippen sich vorsichtig über meinen schließen. Und überraschenderweise ist es nicht unangenehm. Wie ein Lichtschimmer in der Dunkelheit zeigt mir Seifers sanfter, einfacher Kuss all die Dinge, die ich immer wollte, und doch niemals bekam. Einen Ort, an dem ich mich warm, gemütlich, gebraucht und vollkommen fühle. Einen Ort, an dem ich wirklich ich selbst sein kann. Einen Ort, an dem ich geliebt werde.
Und hier, in der Umarmung dessen, von dem ich es am wenigsten erwartet hätte, finde ich all das nun.
Er lässt mich los, doch ich lehne mich an ihn, indem ich mein Gesicht in seiner Schulter vergrabe und mir wünsche, wir könnten für immer hier sitzen. Und ich wünsche mir auch, dass ich keine Angst haben müsste, ihn genauso zu verlieren, wie ich schon so vieles verloren habe.
„Bitte, geh nicht....”, flüstere ich in den Stoff seines Mantels.
Seine Brust vibriert leicht, als er leise in sich hineinlacht und seine Arme fester um mich schlingt. „Ich werde immer da sein, wenn du mich brauchst. Selbst, wenn du denkst, du kannst mich nicht finden.”
Ich schaue hoch zu ihm. „Versprochen?”
„Versprochen.”
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Nyau~ xD *sich vor den Steinen wegduck* So, wie versprochen ist hier das nächste Kappi... ^^
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