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Drachenprinz

von

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Das Training beginnt Teil 2

Das Training beginnt Teil 2
 

Eine riesige magische Druckwelle entstand, die den Kleineren gegen die gegenüberliegende Wand schleuderte. Es war ziemlich schmerzhaft, aber Alex schüttelte nur kurz den Kopf und stand wieder auf. Noch gab er sich nicht geschlagen und die kleinen Blessuren konnte Raziel schließlich nachher heilen.

Der Schwarzhaarige webte ein kompliziertes Muster in die Luft, das durch leuchtende Linien sichtbar wurde. Als der Erstklässler fertig war, machte er eine Handbewegung zu seinem Gegner und das Geflecht bewegte sich auf diesen zu.

Richard wusste schon, was der Prinz vorhatte, als dieser mit seinem Zauber begann. Doch leider war ihm genauso bekannt, dass man ein Lichtnetz, denn nichts andere war das Gebilde aus leuchtenden Linien, nicht so leicht zerstören konnte. Also blieb ihm nur eine Wahl, er benutzte den Nachtnebel. Eine Beschwörung, die nur Vampire ausführen konnten. Alles wurde schwarz, kein Licht konnte diese Dunkelheit durchdringen und somit verschwand auch das Lichtnetz. Man konnte auch kein Licht erzeugen, durch einen ‚Lumos’ zum Beispiel. Nur Vampire waren fähig trotz der Schwärze noch etwas zu erkennen, kein anderes Wesen. Ein weiterer Vorteil war, dass niemand außer dem, der den Nebel gezaubert hatte, ihn auch wieder auflösen konnte. Allerdings war dieser Zauber im Kampf gegen einen Vampir ziemlich nutzlos.

Dessen ungeachtet hatte der Weißhaarige seinen Gegner jetzt äußerst effektiv geschadet. Zum einen da sein gefährlicher Zauber in Form des Lichtnetzes aufgelöst wurde, zum anderen weil ein erneuter Angriff schwer werden würde, da der Grünäugige ihn ja nicht mehr sehen konnte. Das gleiche galt auch für die Verteidigung des Erstklässlers, schließlich war der Kleiner nicht in der Lage Angriffe des Älteren zu erkennen.

Richard lief auf seinen Gegner zu und fesselte ihn schlussendlich mit Seilen durch den ‚Incarcerus’ Zauber. Als er bei dem Jüngeren angekommen war, fragte er ernst, „Gibst du auf, Alex?“

Schon als der andere den Nachtnebel heraufbeschworen hatte, war dem Schwarzhaarigen bewusst geworden, dass er verloren hatte, denn auch wenn er schon viel gelernt hatte, so gehörte Orientierung mit Hilfe seiner anderen Sinne noch nicht zu seinem Trainingsplan. Aber er nahm sich vor, das demnächst nachzuholen, vor allem weil es immer mal vorkommen konnte, dass er aus irgendeinem Grund seiner Sehkraft beraubt wurde.

Nachdem der Größere seine Frage gestellt hatte, antwortete der Erstklässler, „Ja, ich gebe auf, du hast gewonnen. Aber beim nächsten Mal wirst du es nicht so leicht haben, Richard!“ Das war ein Versprechen, das sich der Schwarzhaarige auch selber gab, schließlich verlor auch er nur ungern. Nichtsdestoweniger war er auch glücklich, dass der Kampf vorbei war, denn der vorherige Aufprall an der Wand zeigte jetzt, nachdem das Adrenalin nachließ, doch seine schmerzlichen Auswirkungen und er vermutete, dass sein Rücken auch etwas lädiert aussah. Sein Bauch, in dem ihn die Magiewelle getroffen hatte, machte ihm auch deutlich, dass er solch eine Behandlung nicht mochte.

Sobald der Prinz seine Aufgabe verkündete, löste der Eisvampir den Nebel auf und auch die Seile verschwanden wieder. Das nächste, was er tat, war ein Schritt zurückzutreten, denn ein augenscheinlich aufgebrachter Lichttiger lief auf seinen Gefährten zu.

/Alex, was sollte denn das? Das sollte doch nur ein Demonstrationskampf sein, ihr beiden habt völlig übertrieben. Zur Strafe sollte ich deine Verletzungen eigentlich nicht heilen, aber ich bin ja mal nicht so fies/, brummte Raziel. Am liebsten hätte er schon vorher in den Kampf eingegriffen, aber er hatte gewusst, dass das den Silberdrachen nicht gefallen hätte. Dieser hatte dem Zweikampf auch zugestimmt, um seine eigene Stärke zu testen, das war dem magischen Wesen, während er zugesehen hatte, sehr deutlich bewusst geworden.

/Schimpf nicht, Raziel, es ist nicht so schlimm. Nur mein Rücken und der Bauch haben etwas abbekommen, also meckere nicht. Ich bin kein Kind mehr!/, maulte der Erstklässler. Er wusste ja, dass er es etwas übertrieben hatte, aber er hatte einfach nicht anders gekonnt. Richard war der oberste Ausbilder für die Vampire in Esandra und das zeigte schon, dass er äußerst stark war. Der Grünäugige wollte nur sehen, ob er gegen ihn bestehen konnte. Und das hatte er.

/Ja, ja, ist schon gut. Doch ein Kind bist du trotzdem, das solltest du nicht vergessen, Alex. Genieße diese Zeit, solange sie anhält, okay? Später bist du König über Esandra und du siehst an deinen Vätern, dass das kein einfacher Job wird. Also nutze deine Kindheit, um Spaß zu haben… Aber jetzt genug gelabert, halt still, ich kümmere mich um deine Verletzungen/, äußerte der Lichttiger mit ernster Stimme.

Der Schwarzhaarige erwiderte nichts, denn ihm war bewusst, dass das magische Wesen recht hatte. Nun wartete er ab, bis Raziel seinen Bauch und seinen Rücken geheilt hatte, was doch ein paar Minuten dauerte. Allerdings hatte er keine schwerwiegenden Wunden, nur leichte Kratzer und ein paar blaue Flecken, nichts Weltbewegendes.

Während sich der Lichttiger um Alex kümmerte, kamen auch die Zuschauer aus ihrem Schock zurück. Schon seit Richards Verwandlung in eine Fledermaus waren ihre Augen immer größer geworden und ihre Münder immer weiter aufgeklappt. So etwas hatten sie noch nie gesehen und auch nicht erwartet. Draco und Severus waren vor allem von den Fähigkeiten überrascht, die sie augenscheinlich besaßen, aber nicht nutzen konnten.

Neville hingegen hatte mehr auf seinen Freund geachtet und war von dessen Wissen über Zaubersprüche und Stärke erstaunt. Allerdings war er nicht in der Lage gewesen alles von dem Zweikampf mitzuerleben. „Habt ihr den Schluss mitverfolgen können? Mit einem Mal war alles stockdunkel und ich war nicht mal mehr fähig die Hand vor Augen zu sehen. Auch mein ‚Lumos’ hat nicht funktioniert. Wie war es bei euch?“, erkundigte er sich bei den beiden Slytherins.

Draco wandte sich ihm zu und wirkte etwas verwirrt. „Du hast nichts mehr sehen können…? Hm, merkwürdig… Es wurde zwar ziemlich dunkel, aber ich konnte trotzdem alles weiter verfolgen. Aber jetzt, wo du es sagst, das erklärt natürlich das etwas orientierlose Verhalten von Alex. Es sah so aus, als wüsste er nicht, aus welcher Richtung er einen neuen Angriff zu erwarten hatte. Und als er plötzlich mit Seilen gefesselt wurde, hatte er sich deutlich erschrocken“, erklärte der junge Malfoy.

Severus konnte nur zustimmend nicken. Er war noch immer völlig fasziniert davon, was er zuvor alles beobachten konnte.

„Dass sie nichts sehen konnten, liegt einfach daran, dass sie kein Vampir sind, Mr. Longbottom“, mischte sich nun die Stimme von Richard ein. Er hatte mit einem Auge das Geschehen zwischen Raziel und Alex verfolgt, wusste aber, dass es dem Prinzen gut ging, denn dieser hatte sich während des Kampfes äußerst gut gehalten. Doch sein Hauptaugenmerk lag auf den Zuschauern, die doch noch etwas neben der Spur wirkten. „Der Nachtnebel, den ich erzeugt habe, verdunkelt alles und jedes Lebewesen, das kein Vampir ist, kann nichts mehr sehen. Außerdem wirkt auch kein Zauber, um entweder die Umgebung zu erhellen oder den Nebel aufzulösen. Dazu ist nur der Erschaffer fähig... Aber lassen wir das! Ich bin hier um sie, Mr. Malfoy und Mr. Snape zu unterrichten. Nach ihrem Verhalten zu urteilen, hatten sie wirklich keine Ahnung von den demonstrierten Kräften? Nun gut, dann müssen wir wohl oder übel von vorne beginnen! Allerdings muss ich ihnen beiden mitteilen, dass das Lernen nicht einfach wird, vor allem weil sie beide bereits älter sind als das Alter, in dem man normalerweise mit dem Training beginnt. Doch ich verspreche ihnen, dass ich ihnen alles beibringen werde, auch wenn es ziemlich hart wird. Wollen sie es trotzdem versuchen“, äußerte der Weißhaarige.

Draco und Severus schauten sich an und dann wieder zu ihrem zukünftigen Lehrer. Es war der Tränkemeister, der letztendlich antwortete. „Ja, wir wollen es versuchen! Uns ist auch klar, dass wir das alles nicht von heute auf morgen erlernen, aber wir wollen es! Doch eins noch, bevor wir anfangen, können sie uns beide duzen? Es würde vor allem mich etwas beruhigen, wenn ich nicht so förmlich angesprochen werde. Was meinst du, Draco?“, erklärte der Professor und blickte nun zu seinem Patenkind.

Dieser nickte zustimmend. „Ich sehe es genauso, es würde mir auch helfen, wenn sie mich Draco nennen, denn dann kommt es mir nicht zu sehr wie normaler Unterricht vor und ich werde wohl auch nicht so Probleme haben, mich an sie zu wenden, wenn ich etwas nicht verstehe. Ich finde, das Siezen schafft eine zu große Distanz. Aber ich werde mich da natürlich nach ihnen richten, Mr. VanClyd“, erklärte der blonde Junge.

Nun musste Richard schmunzeln, es sah so aus, als würden es interessante Stunden werden. „Ich habe keine Einwände, wir können uns gerne duzen“, stimmte er lächelnd zu. „Und wenn ihr wirklich lernen wollt, dann fangen wir sofort an. Am besten beginnen wir mit der zauberstablosen Magie, sie ist am wichtigsten und wird für die anderen Fähigkeiten benötigt. Seid ihr einverstanden?“, hakte der Eisvampir nach.

Die beiden Slytherins nickten und zu dritt gingen sie an das Ende der Kammer, um dort ihr Training zu beginnen.
 

Inzwischen fühlte sich Neville etwas fehl am Platz.

Was aber nicht lange anhielt, denn der nun geheilte Alex kam zu ihm, um ebenfalls mit der Ausbildung zu beginnen. „Na, wollen wir auch anfangen? Wir haben auch viel zu tun und es wird garantiert genauso wenig einfach! Am besten fangen wir mit dem Baum zur Kräfteregenerierung an. Was hältst du davon?“, fragte der Schwarzhaarige lächelnd.

Der Wurzelwicht war einverstanden. Er fand auch, dass diese Sache am wichtigsten war, um sie zu lernen, schließlich sollte er das einmal im Monat machen. „Also, was muss ich tun?“, informierte sich der Gryffindor neugierig. Er war schon äußerst aufgeregt, was er so alles lernen würde.

„Ganz langsam, beruhig dich erstmal! Okay, jetzt setzt du dich auf den Boden und machst es dir bequem, denn es kann etwas dauern“, fing Alex an Anweisungen zu erteilen. Als der andere dem nachgekommen war, sprach der Schwarzhaarige weiter. „Schließ die Augen, atme ruhig und gleichmäßig weiter. Nun stelle dir einen Wald vor, mit großen blühenden Bäumen. Du spürst, wie der Wind durch deine Haare weht. Die Sonne strahlt vom Himmel und spendet eine angenehme Wärme. Siehst und spürst du es?“, wollte er wissen.

Neville tat alles, was sein junger Lehrer ihm befahl. Er hatte zu Anfang Schwierigkeiten sich zu beruhigen, denn er war ziemlich aufgeregt, aber dann entspannte er sich immer mehr. Auch den Wald konnte er sich nicht so leicht vorstellen, doch nach ein paar Minuten schaffte er auch das. Er stand nun mitten auf einer Lichtung und um ihn herum war nichts als Bäume. Der Wurzelwicht fühlte sich sehr wohl. Dann und wann erhaschte er einen Blick auf Tiere, die ihn ebenso interessiert begutachteten. „Ja, ich sehe es“, erwiderte er auf die Frage des Silberdrachens.

„Gut, nun musst du losgehen! Gehe einfach dahin, wohin es dich zieht. Es ist ein Gefühl, als wenn dich etwas ruft. Du musst nur diesem Ruf folgen. Keine Angst, es kann dir nichts passieren“, versicherte der Grünäugige.

Der Gryffindor folgte den Anweisungen und fing an durch den Wald zu spazieren. Dabei ließ er seinen Blick umherschweifen und bewunderte die Schönheit der Natur, die er in der Wirklichkeit noch nie so gesehen hatte. Noch fühlte er keinen Zug, der ihn irgendwohin führen wollte, aber das störte ihn nicht, er ging weiter.

Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis Neville es bemerkte. Etwas wollte, dass er zu ihm kam, also lief er in die Richtung und gelang erneut auf eine Lichtung. In der Mitte von dieser stand ein riesiger Baum, anders konnte er ihn nicht beschreiben. Er war einfach gigantisch und strahlte eine Ruhe und Kraft aus, die den Erstklässler lächeln ließ. „Ich bin dem Ruf gefolgt und stehe jetzt vor einem ziemlich großen Baum. Was soll ich tun?“, erkundigte er sich weiter.

Alex hatte ruhig gewartet. Er wusste, dass es Zeit brauchen würde, bis der Kleinere seinen Seelenbaum finden würde. Und als er dann hörte, dass der andere vor ihm stand, befahl er, „Berühr ihn und öffne dich ihm! Der Rest passiert von ganz alleine. Und glaub mir, wenn du mit der Regenerierung fertig bist, wirst du dich völlig erholt fühlen. Ich kann dir zwar nicht sagen, was während der ganzen Prozedur passiert, schließlich bin ich kein Wurzelwicht, aber es wird dir gut tun, also keine Angst.“

Der Gryffindor berührte den Baum, er hätte sich auch gar nicht weigern können, denn es zog ihn zu diesem hin. Als er ihn anfasste, erschien in der Realität fast sofort ein Baum, der ihn in seinem Inneren einschloss und dann war es ruhig.

Der Silberdrache lächelte, als er es sah und entspannte sich nun auch vollständig. Doch anscheinend wollte man ihn heute keine wirkliche Ruhe gönnen, denn ein frustrierter Schrei war in der Kammer zu hören. „Wieso funktioniert das nicht?“, murrte Draco.

Der Schwarzhaarige schüttelte bloß schmunzelnd den Kopf, erhob sich, um zu den anderen zu gehen und vielleicht zu helfen. Neville brauchte ihn im Augenblick nicht mehr, es würde noch mindestens 3 Stunden dauern, bis er sich vollständig regeneriert hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Christopher
2008-10-26T07:21:06+00:00 26.10.2008 08:21
Der Kampf war ja mal echt ein HIGHLIGHT!
Von:  leewes
2008-10-11T18:40:07+00:00 11.10.2008 20:40
was für ein schönes kapi...*g* ich konnte mir die gesichter von den beiden (sev und draco) richtig vorstellen wie ungeubig sie geguckt haben...*g*
besonders gut gelungen fand ich dei beschriebung des waldes von nevelle...*g*
ich freu mich schon auf das nächste kapi...*G*
bis dann
lee


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