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One Piece - Der Weg zum Piratenkönig

Eine eigene One Piece Geschichte
von

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Ein ganz normaler Tag

*Vor 9 Jahren irgendwo auf dem West Blue*
 

„Schlaf nicht ein,“ meckerte Nemo auf seinen Sohn, der an seinem Platz in Reich der Träume entflohen war und nun ruckartig aufschreckte.

„Wuah! Was soll das denn? Ich bin müde.“

„Du kannst später schlafen.“

„Du lässt mich seit drei Tagen nicht schlafen,“ konterte der kleine Rotschopf beleidigt.

„Ja, weil du dir noch immer nicht die grundlegendsten Dinge merken kannst.“

„Wozu soll ich wissen, wer in der Marine an der Macht ist? Bis ich zur Marine komme hat sich das doch eh wieder geändert.“

„Egal, du musst es wissen, weil ich es will. Wenn man der Marine dient, muss man auch wissen, wie sie aufgebaut ist. Also?“

Seufzend begann Tyke zum mindestens hundertsten Mal seinen Text aufzusagen, wie ein Mantra welches ihn vor Unheil zu schützen habe. Vielleicht stimmte das sogar, denn es würde ihm beim richtigen Aufsagen zumindest vor der Wut seines Vaters schützen: „Zehn Jahre nach dem ‚Niedergang’ der alten Ordnung der Weltregierung, versammelten sich die 180 Länder, welche unter ihr einst versammelt waren, und schlossen ein neues Bündnis. Sie ernannten zwölf Abgeordneten und gründeten die ‚neue Weltregierung’. Ein Abgeordneter für jeweils einen der Blues, vier für die erste Hälfte der Grand Line und vier für die Neue Welt. Die Marine hat sich inzwischen von der ‚neuen Weltregierung’ losgelöst. Zwar ernennt die ‚neue Weltregierung’ die Gesetze und die Marine passt auf, dass sie umgesetzt werden, doch nimmt die Marine keine direkten Befehle mehr von der ‚neuen Weltregierung’ oder den Weltaristrokraten an. Aus diesem Grund erschuf die ‚neue Weltregierung’ zum Schutze Mary Joas eine Sondereinheit mit dem Namen: ‚Herkules-Wächter’. Die Marine erhöhte unterdessen auch die Anzahl an Admirälen auf vier und vor zwei Monaten schlug ein junger Seekadett ein System vor, um die schnelle Wahl eines neuen Admirals zu ermöglichen. Seit dem bestimmt jeder Admiral einen persönlichen Assistenten, der beim Tod des Admirals oder bei seinem Austritt aus der Marine, seinen Platz einnimmt. Der Seekadett mit dem Namen Lester Stacks wurde dafür auch befördert. Für die Weltaristrokraten bedeutet dieses neue System, den schlimmsten Statusverlust, da sie nun nicht mehr berechtigt sind einen Admiral aus persönlichem Wunsch heraus direkt zu sich zu beordern. Auch die Dienste der ‚Herkules-Wächter’ werden ihnen verwehrt. Angeblich seien sie nun dabei ihre eigene Privatarmee zum Schutz aufzubauen.“

„Endlich hast du es begriffen,“ meinte sein Vater und für einen kurzen Moment, glaubte Tyke Stolz in der Stimme seines Vaters zu hören, „Und wie heißen die momentanen Admiräle?“

„Ähm… Admiral ‚schwarze Schildkröte’, Admiral ‚weißer Tiger’, Admiral ‚blauer Drache’ und Admiral ‚roter Vogel’.“

„Haha! Ich wusste doch, dass es nicht so schwer sein könne, sich diese einfachen Fakten zu merken! Also weiter im Text. Kommen wir zur neuen Aufteilung der einstigen Drei-Macht auf den Meeren…“
 

*Drei Tage nach der Abfahrt aus Acidem – Gegenwart*
 

Lautes Scheppern riss Tyke aus seinem Traum und verschlafen meinte er zu sich selbst noch: „Tja Paps… ‚Blauer Drache’ ist nicht mehr… An seine Stelle trat nun ‚purpurne Spinne’.“

Er hatte die Worte schon ausgesprochen, bevor er überhaupt realisierte, dass er nicht vor seinem Vater saß und, wie so oft in seiner Kindheit, über die Struktur der Welt ausgefragt wurde, sondern an Deck seines eigenen Schiffes lag und das Geschepper – welches ihn geweckt hatte – aus der Kombüse zu kommen schien.

„Mach dich vom Acker, Blaubeere,“ schrie Nina wütend und beförderte den Navigator eigenhändig aus ihrem privaten kleinen Reich hinaus aufs Deck.

Es gab einen lauten Knall, als der ehemalige Magier auf das Schiffsdeck krachte und dort kurz benommen liegen blieb. Zum Glück war das Holz nicht ganz so hart, denn als July den Schrei der Smutje gehört hatte, hatte sie eine dichte Schicht Moos auf dem Deck wachsen lassen, um den Fall Aisurus abzufedern. Eigentlich sollte bereits eine dünne Schicht Rasen auf dem Deck wachsen – Tyke war begeistert gewesen, wie ihr neustes Mitglied July die Stadt mit ihren Blumen verschönert hatte, weshalb er sie gebeten hatte auch das Schiff ein wenig ‚gemütlicher’ zu gestalten – jedoch hatte July noch nicht die Zeit dazu gefunden sich darum zu kümmern.

„Danke,“ stöhnte Aisuru leise, als er sie erblickte, wie sie aus ihrem kleinen Behandlungszimmer blickte, um sich zu vergewissern, dass ihm nichts schlimmes passiert war. Doch war sie direkt verschwunden, als sie seinen Dank hörte. Sie brauchte noch ein wenig Zeit um sich an ihn zu gewöhnen – hoffte er.

„Und? Hast du etwas abstauben können?,“ fragte Tyke verschlafen, jedoch bereits wieder lachend. Manchmal fragte Aisuru ob Tyke überhaupt wusste, was es bedeutete ‚schlecht gelaunt’ zu sein. Während der Rotschopf beinahe von einem Ohr zum Anderen grinste, stand er auf, streckte sich genüsslich und ging anschließend zu seinem ersten Crewmitglied hinüber, welcher noch immer alle Viere von sich streckend auf dem Deck lag.

„Sehe ich so aus? Wieso versuchst du nicht selbst etwas aus der Kombüse zu stibitzen?“

„Du schaffst das schon irgendwann. Am Anfang hat mich Kouji auch immer geschnappt.“

„Kouji?,“ wiederholte Aisuru den Namen verwirrt.

„Der Smutje auf Loris’ Schiff.“

„Trauerst du der Zeit auf seinem Schiff hinterher?“

„Nicht unbedingt. Klar hatte ich eine tolle Zeit auf seinem Schiff, mit ihm und seiner Bande, aber ich wollte schon immer meine eigenen Abenteuer erleben. Dennoch konnte ich an Loris Seite Erfahrungen sammeln. Ich weiß also schon einiges über die Grand Line, während die meisten anderen Piraten unwissend dorthin segeln und innerhalb kürzester ausgelöscht werden. Wir haben also einen gewissen Vorteil.“

„Da bin ich doch froh auf deinem Schiff gelandet zu sein,“ meinte Aisuru nun auch grinsend und sich aufsetzend, „Sag einmal. Du wolltest damals ja nicht noch ein bisschen was über dich erzählen, aber eines wüsste ich dann doch gerne. Wieso bist du so vernarrt in Raben?“

Erst weiteten sich Tykes Augen vor Überraschung ein wenig, ehe er lachen musste und antwortete: „Weil ich einen Raben hatte, als ich bei Loris war. Der war verdammt schlau und hat den Rest der Bande echt genervt. Loris meinte immer, dass wir Brüder sein könnten. Er hat mich schon vor dem Erscheinen des Rabens immer mit diesen Tieren verglichen.“

Aisuru spürte, dass Tyke nicht die ganze Geschichte erzählen wollte und beließ es daher erst einmal dabei. Vielleicht würde sein Kapitän zu einem späteren Zeitpunkt von sich aus, mehr über diesen Raben erzählen, der ihn scheinbar so stark beeinflusste.

„Als ich die Bande schließlich verließ, gab mir Loris den Namen Raven D. Tyke. Meinen neuen Namen. Eigentlich müsste mir die Geschichte peinlich sein, aber na ja, so bin ich einfach damals gewesen.“

„Und wie kamst du an deine Teufelskraft?“

„Auf einem seiner Beutezüge…,“ als Tyke Aisurus verwunderten Blick sah, fügte er schnell hinzu, „Loris hat immer nur andere Piraten ausgeraubt. Das ist mitunter einer der Gründe, warum man an ihn mit dem Vorschlag ein Samurai zu werden herantrat. Jedenfalls auf einem der Beutezüge hatte Kóbushi – wiederum einer von Loris’ Leuten – eine kleine Schatzkiste gefunden. Wir nahmen sie mit und als wir sie öffneten, fanden wir eine seltsame Frucht darin. Loris erkannte sie sofort als Teufelsfrucht. Da er bereits Teufelskräfte besaß, erlaubte er jedem in seiner Bande die Frucht zu essen, wenn er oder sie solche Kräfte wollten. Doch bis auf mich hatte schon jeder eine Kraft mit der er sich einen Namen gemacht hatte. Sei es nun rein körperlicher oder bereits teuflischer Natur. An dem Tag sah ich meine Zeit gekommen, mich selbstständig zu machen als Piratenkapitän.“

„Also hast du die Frucht gegessen?“

„Ja.“

„Du hast aber nicht sofort die Bande danach verlassen.“

„Nein, weil wir zu der Zeit auf der Grand Line waren. Loris fragte mich auf welchem Blue ich meine Reise beginnen wolle und dorthin segelten wir anschließend. Ich wollte nämlich in meiner Heimat, dem West Blue, beginnen. Wie ist es eigentlich mit dir? Über dich weiß ich eigentlich auch nicht allzu viel.“

„Hmm… Ursprünglich komme ich aus dem South Blue. Ich verlor in jungen Jahren meine Familie und schlug mich danach irgendwie durch. Bis ich meinen Meister traf.“

„Powell Sullivan,“ meinte Tyke, denn der Blauhaarige hatte diesen Namen bereits einmal erwähnt.

„Genau. Er war ein toller Mann. Dank ihm hat sich mein Leben zum Besseren verändert.“

„Hey, Leute. Schaut mal her,“ ertönte die Stimme von Nina, die aus der Kombüse trat, mit einer seltsamen Frucht in der Hand.

„Was ist das?,“ wollte Airusu wissen.

„Keine Ahnung, es lag bei dem ganzen Proviant. Diese Frucht sah ich schon im Arbeitszimmer von Julys Vater.“

„Ach, von der ich dir abgeraten hatte, sie zu essen?“

„Ja,“ antwortete Nina genervt und blickte anschließend zu July, welche vorsichtig aus ihrem Zimmer trat.

Die Erwähnung ihres Vaters in Zusammenhang mit einer Frucht musste sie herausgelockt haben.

„Otou-san muss sich erneut eine gekauft haben.“

„Was gekauft?,“ fragten Aisuru und Nina gleichzeitig, doch anstatt der blonden Ärztin antwortete Tyke mit ernstem Blick: „Eine Teufelsfrucht. Man erkennt sie mitunter an den seltsamen Muster auf der Schale.“

„Hö?,“ kam es von dem Blauhaarigen, gleichzeitig ergriff Nina die Frucht lieber mit beiden Händen und war froh, damals nicht von ihr gekostet zu haben.

„Ob deine Eltern sie uns als Geschenk hinterlassen haben?,“ mutmaßte Nina nachdenklich.

„Ich denke nicht. Otou-san wollte unbedingt eine in seinen Besitz bringen. Er ist ein Sammler und eine Teufelsfrucht sollte das Prunkstück seiner wild zusammen gewürfelten Sammlung exotischer Objekte werden. Freiwillig hätte er sie uns sicher nicht überlassen.“

„Ich bringe die mal lieber in Sicherheit.“

Gerade als Nina wieder in die Schiffskombüse eintreten wollte, meinte Tyke: „Aisuru, Nina. Diese Frucht ist mehrere Millionen Berry wert,…“

Erneut sprachen die Gesichter der beiden Angesprochenen Bände. Ihnen war bewusst, dass eine solche Frucht wertvoll war, aber derartig wertvoll?

„… doch auf einem Piratenschiff gilt ein besonderes Gesetz: Wer möchte, darf eine erbeutete Teufelsfrucht jederzeit essen.“

„Nein danke, ich habe nicht umsonst zwei gesunde Beine.“

Mit diesen Worten betrat die Rothaarige endgültig die Kombüse und auch Aisuru lehnte dankend ab: „Mein Meister würde es mir nie verzeihen, wenn ich anstatt meines Körpers mit übermenschlichen Kräften kämpfe. Er predigte immer ein Mann habe mit seinen eigenen zwei Fäusten zu kämpfen.“

Entspannt flappte sich der Blauhaarige daraufhin auf dem Schiffdeck hin und ließ die Sonne auf seinen Pelz brennen. Tyke tat es ihm gleich, weshalb July sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen konnte. Da ihr jedoch langweilig war, entschied sie sich zu Nina zu gehen.
 

*Währenddessen auf Acidem*
 

„Waaaaas?!,“ schrie Matsu aufgebracht und blickte zu seiner geliebten Gattin, welche ihm seine eigene kleine Hiobsbotschaft übermittelt hatte.

„Ich habe sie ihnen geschenkt. Ich will nicht, dass May auch versehentlich von ihr kostet. Julys Kräfte waren gut, aber wer weiß, was diese neue Frucht bewirkt.“

„Aber ich habe soviel Geld für sie bezahlt.“

„Dann hör endlich mit dieser Besessenheit auf. Mir kommt keine Teufelsfrucht mehr ins Haus und da ich mir gedacht habe, dass Julys Freunde sie besser nutzen können, habe ich sie mit dem Proviant in ihre Kombüse bringen lassen.“

„Welch grausame Welt…“
 

*Inzwischen in der Kombüse der Dragonfly*
 

„Oh, July,“ meinte Nina überrascht, als sie sah, dass die blonde Ärztin die Küche betreten hatte.

Schnell versteckte sie den Kochlöffel hinter ihrem Rücken, mit dem sie bereits hatte werfen wollen, in der Annahme, dass erneut Aisuru oder vielleicht sogar Tyke versuchten sich in die Kombüse zu schleichen, um etwas Essbares zu stehlen. Dabei waren sie nicht einmal sonderlich verfressen. Ihrer Ansicht nach, wollten die Beiden sie nur ärgern. Oder vielleicht auch einfach nur testen? Sollte sie das als Training verstehen?

„Was machst du denn hier?“

„Na ja, ich habe die Heilkräuter in meinem kleinen Versorgungszimmer fertig gegossen und bereits alles eingerichtet. Da dachte ich mir – bevor ich mit der Schiffsgestaltung beginne –, dass ich vielleicht schauen sollte was ihr so macht. Und da Aisuru und Tyke nur faul auf dem Deck herum liegen, hatte ich gehofft dass es bei dir spannender sei.“

„Was? Die liegen einfach nur auf dem Deck herum? Ich bin gleich wieder bei dir.“

Schnellen Schrittes rannte sie zur Kombüsentür, riss diese auf und warf den beiden Jungs der vierköpfigen Piratenbande lautstark an den Kopf: „Ihr faulen Säcke! Wenn ihr nichts zu tun habt, dann versucht euer Glück beim Angeln. Damit könnten wir unsere Vorräte etwas aufsparen. Also hoch die Ärsche!“

„Ja, Ma’am,“ kam prompt die Antwort von draußen, woraufhin sich die Rothaarige wieder in ihr kleines Reich zurück zog.

„Tut mir Leid,“ entschuldigte sich Nina kurz bei ihrem neusten Mitglied und entschied, dass sie eine Tasse Kaffee bräuchte. „Möchtest du auch etwas?“

„Nein, danke.“

Schnell verstaute Nina die Teufelsfrucht im Vorratsraum des kleinen Schiffes und machte sich anschließend daran sich eine starke Tasse Kaffee zu brühen.

„Sag mal… Ich wollte dich das schon auf deiner Heimatinsel fragen, kam aber irgendwie nicht dazu. Deine Krankheit ist nicht vollkommen kuriert, oder?“

„Nein. Ich nehme Medikamente, damit sie unterdrückt wird.“

„Und was passiert, wenn du einmal vergisst sie zu nehmen oder nicht in der Lage dazu bist?“

„Dann bricht meine Krankheit wieder aus. Leider dann in einem viel schnelleren Tempo, als es eigentlich üblich wäre. Es würde dann in drei Stufen verlaufen, wobei das nur theoretische Annahmen sind. Doktor Mush und ich konnten es ja schließlich nicht ausprobieren und wollten es auch nicht.“

„Verständlich.“

„Nach etwa einer Stunde treten die ersten Symptome auf. Dabei handelt es sich um eine schlechtere Wahrnehmung durch meine Sinne. Mein Blick würde unscharf werden, mein Gehört würde mir falsche Informationen liefern. Solche Kleinigkeiten eben. Nach zwei bis drei Stunden würde es sich dann verschlimmern. Ich würde zunehmend Probleme haben meinen Körper zu kontrollieren. Mich richtig bewegen können. Und nach schätzungsweise fünf Stunden…,“ sie sprach den Satz zwar nicht zu ende, doch Nina verstand was gemeint war, „Nach Ausbruch der ersten Symptome habe ich ca. drei Stunden, um mein Medikament wieder einzunehmen. Also ungefähr bis zum Erscheinen des zweiten Symptoms. Danach ist die Wirkung des Medikamentes nicht mehr ausreichend, um meine Krankheit wieder einzudämmen.“

„Und wie oft musst du deine Medikamente einnehmen.“

„Zweimal am Tag reicht vollkommen aus.“

„Das geht ja noch,“ stellte Nina fest und goss sich den heißen Kaffee aus der Kanne in eine weiße Tasse ein. Genüsslich roch sie an dem dunklen Getränk und seufzte bei dem köstlichen und starken Duft des Kaffees.

„Gibt es ein Grund, warum du Köchin wurdest?“

„Der Mann, der mich vor dem Tod bewahrte, war ebenfalls ein Koch. Ich wollte so werden wie er. Eine Köchin der Marine und gleichzeitig ein wichtiges Mitglied derselbigen. Doch als Tyke auftauchte, erkannte ich wo meine Wurzeln waren und wohin ich wirklich gehörte.“

„Ist dein Lehrmeister nicht sauer deshalb geworden?“

„Nein, er freute sich für mich. Ich denke er hatte das gewollt.“

„Hat er dir auch das Kämpfen beigebracht?“

„Ja. Er sagte ich solle den Kampfstil meines Vaters lernen und brachte mir diesen bei.“

„War dein Vater Pirat?“

Wieder bejahte Nina die Aussage. Nachdem sie einen kräftigen Schluck ihres Getränkes genommen hatte, setzte sie sich zu July an den Tisch.

„Mein Vater war auch Koch. Obwohl er das lieber verheimlichte. Er hatte es von seinem Vater gelernt, genauso wie das Kämpfen. Mein Großvater habe ihm gegenüber immer gepredigt, dass für einen Koch nichts Wichtigeres als die Hände gebe. Sie in einem Kampf zu verletzen war für meinen Großvater ein Ding der Unmöglichkeit. Daher brachte er meinem Vater den Kampf mit den Füßen bei. Doch dann gab es wegen der Kochkunst zwischen ihnen Streit und… Nun ja, danach wollte mein Vater kein Koch mehr sein, sondern nur noch Pirat. Irgendwie hat mich das Kochen, die See und das Kämpfen mein Leben lang begleitet.“

„Du scheinst dich noch sehr gut an deinen Vater erinnern zu können.“

„Ja, er war ein Mann, den man nicht allzu schnell vergaß. Er hat mir vieles erzählt. Vor allem über meinen Großvater. Nur waren die Beiden zu stur sich auszusöhnen.“

„Haben dein Vater und dein Lehrmeister beide von deinem Großvater ihre Fähigkeiten erworben? Ich meine, wenn beide Köche waren und denselben Kampfstil besaßen.“

„Soweit ich weiß nicht. Mein Vater hat, wie bereits erwähnt, alles was er wusste von meinem Großvater gelernt. Vizeadmiral Ne Lasag, mein Lehrmeister, dagegen soll sein Wissen von einem Meisterkoch aus dem East Blue, wenn ich mich nicht irre, haben. Aber dennoch habe ich manchmal das Gefühl, dass es zwischen ihnen allen eine Verbindung gab, die ich bloß nicht kenne…“

„Ein Meisterkoch aus dem East Blue? Mir fallen da nur die Köche des Baratie ein.“

„Das Baratie?“

„Ja. Meine Eltern, meine Schwester und ich waren dort etwa vor vier oder fünf Jahren einmal gewesen und haben dort gegessen. Es ist ein Schiffsrestaurant. Das Einzige auf der ganzen Welt. Der Besitzer soll ein ehemaliger Pirat und schon uralt sein. Seine Köche und auch die Kellner haben darüber Späße gemacht. Ich habe die Witzeleien eher zufällig aufgeschnappt, aber irgendwie nie vergessen können. Vielleicht weil ich den Besitzer, sollten die Witze über ihn auch nur halbwegs stimmen, für seine Einstellung bewundere. Sie meinten nämlich er weigere sich zu sterben, weil es nur einen Mann gebe, dem er sein Restaurant vermachen wolle, doch wüsste er nicht wo sich dieser befände. Ich glaube der Name des Besitzers war Geff oder Jeff, irgendwas in diese Richtung.“

„Hmm… Der Name kommt mir sogar irgendwie bekannt vor. Ich habe ihn schon einmal gehört… Aber ich weiß nicht, ob Ne Lasag von ihm gesprochen hat.“

Plötzlich wechselte July das Thema: „Was denkst du wohin wir als nächstes kommen werden?“

„Im Moment lassen wir uns ja nur treiben. Von daher heißt es wohl abwarten und Kaffee trinken.“

Demonstrativ erhob sie ihre Tasse mit dem schwarzen Inhalt und schüttete sich den Rest der Brühe in den Hals, als lautstark Tykes Stimme ertönte: „Ich hab was! Ich hab was!“
 

*Währenddessen im Marine Hauptquartier auf der Grand Line*
 

„Ich freue mich, dass du Zeit für mich gefunden hast.“

Der großgewachsene Mann mit weißem Rauschebart, welcher es sich auf dem Sessel im Büro gemütlich gemacht hatte, drehte sich leicht zur Seite und konnte sich ein schelmisches Grinsen nicht verkneifen. Er hielt offenbar etwas in der Hand.

„Wie könnte ich nicht kommen, wenn du mich rufst? Schließlich ist das ein seltenes Vergnügen.“

„Haha, verzeih mir, aber leider bin ich zu einem Bürohengst ‚befördert’ worden. Die Zeiten wo wir es uns auf dem Meer vergnügt haben, sind für mich leider beendet. Was hast du da?“

Der Mann erhob seine Hand, in welcher er eine Zeitung hielt, während sich sein Gesprächspartner auf seinen Sessel gemütlich machte.

„Du bist also über Tyke informiert?“

„Seit Vizeadmiral Nemo offiziell als ‚Vermisst’ gilt, habe ich jeden Tag auf die Rückkehr seines Sohnes gewartet.“

„Du kannst dir dann vermutlich denken, warum ich dich sehen wollte.“

„Du willst Tyke sehen.“

„Ja, leider ist es schwer ihn ausfindig zu machen. Uns beiden ist aber klar, dass er eine bestimmte Insel definitiv besuchen wird.“

„Und dort willst du ihn erwarten?“

„Ja.“

„Also soll ich dich dorthin bringen?“

„Ganz genau.“
 

*Gleichzeitig an Deck der Dragonfly*
 

Gelangweilt blickten Tyke und Aisuru aufs Meer hinaus. Die Angelruten ruhten in ihren Händen, doch die Fische weigerten sich vehement auch nur daran zu knabbern. Aus diesem Grund und vielleicht auch weil sie von der Langeweile dazu getrieben worden waren, hatten sie die Chance genutzt ein wenig zu trainieren. Während Aisuru mit der linken Hand einen Handstand auf der Rehling vollführte – die Angel in der anderen, noch verletzten Hand haltend – und dabei vorsichtig Handstandbeugen vollführte, hatte Tyke den Inhalt seines Beutels ausgeschüttet und aus den Eisenspänen Hände geschaffen, die statt seiner die Angel hielten. Beiden sah man die Anstrengung deutlich an. Bei dem Einen war es die körperliche und beim Anderen die geistige.

„Sag mal, woher kommen immer wieder diese Tauben, die du aus deinem Hemd platzen lässt?“

„Kannst du ein Geheimnis für dich bewahren?“

„Klar.“

„Meine Brust ist ein Portal zur Welt der Tauben und immer wenn ich sie brauche, eilen sie mir zur Hilfe. Dieses Portal bekam ich durch einen Pakt mit einem dämonischen Gott, welcher in der neuen Welt über das Meer regiert.“

„Echt jetzt?“

„Bist du wirklich so ein blöder, naiver Hohlschädel?!,“ schrie Aisuru wütend.

Lachend antwortete Tyke: „Nö, aber es klang trotzdem cool“

„Manchmal weiß ich echt nicht, was ich von dir denken soll.“

Das Thema wechselnd, meinte der Rotschopf mit einem Male: „Vielleicht benutzen wir den falschen Köder.“

„Wir haben überhaupt gar keinen Köder,“ erinnerte Aisuru seinen Käpt’n.

„Das mein ich damit. Kein Köder, ist total der falsche Köder. Wir bräuchten schmackhafte Würmer, fette Maden oder irgendetwas dergleichen.“

„Schmackhaft? Hast du die schon gekostet oder woher willst du das wissen?“

Ehe Tyke zu einer Antwort ansetzen konnte, warf Aisuru schnell ein: „Schweig lieber. Das ist eine Information, die ich im Grunde gar nicht haben will.“

Beleidigt blickte Tyke wieder auf die Angelschnur, als diese ohne Vorwarnung zu zucken begann. Schnell ließ er die Eisenhände zu sich fliegen und nahm die Angel lieber selbst in die Hand. Wenn er etwas fing, wollte er es mit seinen eigenen Händen schaffen und nicht mit denen die er, dank seiner Teufelskraft, geschaffen hatte. Kurz darauf spürte er, wie etwas kräftig an dem Haken zog. Aufgeregt rief er: „Ich hab was! Ich hab was!“

„Lass den jetzt nicht entkommen. So wie der zieht, ist das ein Riesen Brocken!“

Auch Nina und July stürmten – durch Tykes Rufe aufgeschreckt – aus der Kombüse hinaus und eilten zu ihren beiden Freunden herbei. Schon von weitem sah die Smutje dabei, wie Tyke mit seinem Fang zu kämpfen hatte und zwei fliegende Fäuste aus Eisen ihren Kapitän bei seinem Fischkampf anfeuerten. Wer’s nötig hat…

„Tyke, wehe der entkommt dir!“

„Nichts da,“ meinte dieser, stemmte sich mit den Füßen gegen die Rehling und zog so kräftig er konnte.

Mit einem Mal löst sich der Zug am anderen Ende und der Rotschopf knallte rücklings auf das Deck, während sein Fang im hohen Bogen auf ihn zuflog.

Es war… eine Flasche?!



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  fahnm
2009-01-17T01:44:15+00:00 17.01.2009 02:44
Sieh einer an Nina ist also doch die Enkelin von Schwarzfuß Sanji.
Ich bin gespannt wie es weiter gehen wird.
Danke schön für die ENS und sag bitte bescheid wenn es weiter geht.

mfg
fahnm
Von:  Kyuuo
2009-01-16T19:12:03+00:00 16.01.2009 20:12
tolles kapi
welche insel will er besuchen
is ihr großvater sanji
was is mit der flasche
freu mich aufs nächste
mfg kyuuo


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