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One Piece - Der Weg zum Piratenkönig

Eine eigene One Piece Geschichte
von

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Das Leben einer Waise

*Vor 10 Jahren*
 

„Nina, du solltest lieber nicht so nah an die Rehling heran gehen. Wenn du nämlich nicht höllisch aufpasst, fällst du noch ins Wasser,“ rief der große blonde Mann zu dem kleinen Mädchen.

Diese blickte nun ihrerseits zu ihm, schenkte ihm ein bezauberndes Lächeln und rannte anschließend freudestrahlend auf ihn zu. Sie wusste, dass er es nur gut meinte und sich um ihr Wohl sorgte. War sie doch das Einzige, was er noch hatte, seit dem Tod ihrer Mutter.

„Papa, Papa, wann werden wir endlich auf der Insel sein?“

„Schon bald, mein Kleines,“ meinte dieser nur und strich ihr sanft über den Kopf, während sie sich in einer herzhaften Umarmung an ihn klammerte.

„Kapitän Rene,“ rief eine Stimme auf dem Krähennest.

„Was ist los, Dowen?“

„Wir werden von einem großen Marineschiff verfolgt.“

„Gehört es dem Vizeadmiral?“

„Scheinbar. Ich kann es noch nicht genau erkennen,“ entgegnete der Mann hoch oben über dem Schiff.

„Ist gut. Alle Mann auf Gefechtsstation. Nina, mein Liebes. Geh bitte unter Deck in mein Zimmer und warte dort. Hier ist es nicht sicher, wenn die Marine uns angreift.“

Das kleine Mädchen nickte nur und rannte sofort los.

Sie verstand, dass ihr Vater sich große Sorgen um sie machte. Besonders da sie wie gesagt die einzige Verwandte war, die er noch hatte. Sie war sein kostbarster Schatz und so lag ihm ihre Sicherheit mehr als am Herzen.

Er hatte ihr einmal sogar verraten, dass sie der Grund war, warum er noch lebte. Nachdem sein eigener Vater und damit ihr Großvater ihn verstoßen hatte, habe er eine schwere Zeit gehabt. Hinzu kam zu jener Zeit der Tod ihrer Mutter. Und da war er dann gewesen. Ein Piratenkapitän mit einer damals gerade mal dreijährigen Tochter. Er hatte also nicht nur für sich kämpfen müssen, sondern auch für sie. Nur deshalb, hatte er sich einen großen Namen im West Blue machen können. Und einen ständigen Rivalen bei der Marine.

Außerdem wusste ihr Vater, dass sie ja noch nicht gelernt hatte zu schwimmen, was für sie das Todesurteil bedeuten würde, würde das Schiff in einem Seegefecht einmal untergehen. Daher schimpfte er auch immer mit ihr, wenn sie an der Rehling stand. Sie konnte aber nicht anders. Der Blick von dort hinaus aufs Meer war unbeschreiblich. Sie spürte, dass sie förmlich davon angezogen wurde. Sie wollte für immer auf dem Meer bleiben. Mit ihrem Vater über die Weltmeere segeln und Abenteuer erleben. Deshalb musste sie schnellst möglich lernen zu schwimmen.

Während sich das kleine Mädchen unter Deck begab, rannte der Piratenkapitän des stolzes Dreimasters inzwischen an die Rehling und ergriff mit einer Hand diese und mit der Anderen eines der Taue. Anschließend beugte er sich über den hölzernen Schutz, der verhindern sollte, dass man ins Wasser fiel, und sah in die Richtung, in der sein Mann gewiesen hatte.

Tatsächlich war am Horizont ein Schiff zu erkennen und es näherte sich dem ihren mit rasanter Geschwindigkeit. Eindeutig ein Marineschiffe, daran bestand auch für ihn kein Zweifel. Und es war viel schneller als Renes Schiff, die Sturmwind.

Er sah wieder zum Bug des Schiffes. Sie steuerten auf eine Gewitterfront zu. Dies würde kein einfaches Manöver werden.

„Alle Mann auf Gefechtstation!,“ wiederholte er seinen Befehl

„Jawohl, Kapitän!,“ brüllte die Mannschaft geschlossen und alle eilten endlich auf ihre Plätze.

Wahrlich, kein leichtes Manöver.
 

* * * * *
 

Der Sturm riss an den Fenstern in Renes Kajüte. Ängstlich verkroch sich das unschuldige Kind unter dem Schreibtisch ihres Vaters. Dieser war am Boden befestigt worden und somit das sicherste Versteck in dem geräumigen Zimmer, in welchem sie mit ihrem Vater lebte.

Hier schliefen sie während ihren Reisen. Hier besprach Rene die Routen mit seinem Navigator und seinem Steuermann. Hier war ihr Heim. Der Ort den sie ihr zu Hause nannte. Ein zu Hause, welches sie überall hin bringen konnte wohin sie nur wollte. Doch nun war dies nicht der schöne Ort den sie eigentlich gewohnt war. Der stürmische Wind pfiff durch winzige Ritzen in den Holzverkleidungen des Raumes. Der Regen prasselte gegen die Scheiben wie eine Armee winziger, nasser Krieger die das kalte Glas zum bersten bringen wollten, um das Kind, welches sich dahinter in Sicherheit glaubte, angreifen zu können. Blitze zerrissen den Himmel und der Donner grollte lautstark, wie tausend wütende Ungeheuer, welche nur darauf warteten, dass ihre Regenvorhut ihre Aufgabe erfüllte. Die Fantasie des Mädchens erschuf einen beängstigend Gedanken nach dem Anderen.

Wo blieb ihr Vater? War das Kampfgebrüll, der da vereinzelt durch das Getöse des Unwetters hindurch brach? Kämpften die Männer ihres Vaters mit jemandem? Hatte das fremde Schiff sie schließlich doch eingeholt?

Sie war wenigstens froh, dass sie nicht mehr beschossen wurden. Die lautstarken Kanonensalven, waren jedes Mall nur knapp neben dem Schiff ins Meer eingeschlagen. Ständig hatte sie Angst gehabt getroffen zu werden. Zu versinken. Doch der Steuermann ihres Mannes war ein unglaublicher Mann. Es war also kein Wunder, dass noch nie eine Kanonenkugel ihr Schiff getroffen hatte.

Sie musste wieder an die Männer ihres Vaters denken und das sie vermutlich jetzt um ihr Leben kämpften. Und damit indirekt um das von ihr. Einem schwachen Mädchen, welches sich sogar vor dem Unwetter fürchtete und wie ein ängstliches Mäuschen verkroch.

Sie wusste, dass die Mannschaft stark war. Sie hatten so manches Abenteuer an der Seite ihres Vaters überstanden und so manchen mächtigen Gegner bezwungen. Sie würden es mit Sicherheit auch dieses Mal schaffen. Sie glaubte blind an diese tapferen Männer.

Vorsichtig kam sie hinter ihrem hölzernen Schutz hervor und kämpfte sich zur Tür. Immer wieder verlor sie dabei den Halt aufgrund des hohen Wellenganges, der das Schiff ziemlich durchrüttelte. Jedoch kämpfte sie sich jedes Mal wieder auf die Beine und näherte sich so Stück für Stück der Tür.

Nachdem sie aber die halbe Strecke bereits hinter sich gebracht hatte, entschied sie sich lieber dafür bis zu ihrem Ziel zu robben, wodurch sie wesentlich schneller vorankam.

Behutsam legte sie ihr Ohr auf das dunkle Holz und lauschte.

Sie spürte ihr Herz bis zu ihrem Hals schlagen. Doch zwang sie sich selbst zur Ruhe und versuchte erneut etwas zu hören. Und tatsächlich.

Schreie… Rufe… Stahl das auf Stahl prallte… Gewehrschüsse.

Sie hörte dies alles. Doch waren die Geräusche ganz leise. Der Kampf fand scheinbar lediglich auf dem Deck statt und hatte sich noch nicht in das Innere des Schiffes verlegt. Zudem musste das Unwetter einen Großteil des Lärmes verschlucken.

Sie fürchtete sich zwar davor diese Tür, diesen Wall der sie in diesem Zimmer hielt und vor der Brutalität des Kampfes bewahrte, zu öffnen, aber sie wollte zu ihrem Vater. Sie konnte doch nicht untätig hier sitzen, während er um sein und ihr Leben kämpfte. Gemeinsam mit den Männern, die ihm ewige Treue geschworen hatten und mit ihm bis zum letzten Blutstropfen das Schiff zu verteidigen versuchten.

Entschlossen schloss sie die Augen und riss die Kabinentür mit einem Ruck auf. Die Stimmen waren nun deutlicher zu hören. Die Kampfesgeräusche. Die Schreie.

So schnell sie konnte rannte sie ihnen entgegen. Sie wusste, dass es ein Fehler war. Das ihr Vater ihr etwas Anderes befohlen hatte. Aber das war ihr egal. Wenn er und seine Mannen gegen die Marine kämpfen, dann musste sie ihm helfen. Sie wollte ihn nicht alleine lassen. Nicht im Stich lassen. Immer wieder gingen ihr diese Gedanken durch den Kopf.

Sie merkte nicht, dass die Geräusche des Kampfes inzwischen verstummt waren.

„Papa!,“ schrie sie unter Tränen, während sie die letzten Treppenstufen hoch rannte, welche direkt aufs Deck führten, „Papa!“

Mit diesem Schrei erreichte sie endlich die letzte Stufe und sprang nach draußen. Aufs Deck.

Das Bild, welches sich ihr bot war entsetzlich.

Ihr Vater… Die ganze Crew… Sie waren besiegt worden… Und sie knieten vor den Marinesoldaten… Angekettet.

Wie konnte das sein? Ihr Vater war doch unbesiegbar. Er war doch der Sohn eines der größten Piraten, welcher je die Grand Line und die vier Blues befahren hatte. Hatte von ihm das Kämpfen gelernt. Hatte sich einen Namen gemacht. Ganze neunundsiebzig Millionen Berry war er der Marine wert. Und nun sollte alles einfach vorbei sein? Das schöne Leben als Pirat? Einfach so vorbei?

„Rene ‚mit dem Stahlfuß’, Kapitän der ‚Smutje’ Piratenbande, Sie werden im Namen der Marine und der Weltregierung der Piraterie angeklagt,“ verkündete der Mann vor Rene und sein Gesicht wirkte dabei kalt und hart, während er von einem Pergament in seinen Händen ablas.

Nina erkannte dabei aber nicht, dass nicht all die Tropfen in seinem Gesicht vom Regen stammten.

Sie konnte nicht sehen, dass der Marineoffizier weinte.

„Zufrieden, jetzt wo du mich doch noch erwischt hast? Das wird dir sicher ein dickes Lob und vielleicht sogar eine Beförderung einbringen, oder liege ich da etwa falsch?,“ fragte Rene lachend.

„Kapitän Rene, Sie wissen welches Urteil auf Piraterie steht? Ich nehme einmal stark an. Doch bevor ich dieses vollstrecke, gestatte ich ihnen einige letzte Worte zu sprechen,“ meinte der Mann der Marine und zog anschließend sein Schwert aus dessen Scheide.

Sein Herz schmerzte. Er hatte gehofft sich ewig mit seinem Rivalen duellieren zu können. Ihn niemals besiegen zu müssen. Ihn sein Leben lang zu jagen. Doch irgendwann kam für jeden Mann der Marine und jeden Piraten dieser Moment. Der Moment, wenn man dem Tode ins Auge sehen musste.

„Ich habe nur einen letzten Wunsch…,“ begann Rene.

„Der da wäre?“

„Ich möchte, dass meine Tochter leben darf. Ich weiß, sie ist die Tochter eines Piraten. Meine Tochter. Und damit ist sie eigentlich dem Tode geweiht, genau wie ich. Und das alleine durch ihr Urteil, das sie hier und jetzt ausgesprochen haben und nun vollstrecken werden. Aber bitte… sie ist doch noch so jung. Zu jung. Kümmern sie sich um meine Tochter. Ich will nicht, dass ihr Leben jetzt schon endet. Es wäre verfrüht.“

Rene senkte sein Haupt und seine Stirn berührte bereits die hölzernen Planken seines Schiffes. Während seine Hände nicht auf seinem Rücken gefesselt gewesen, hätte er sie neben seinen Kopf gelegt, um seiner Bitte Ausdruck zu verleihen.

„Nein, Papa!,“ ertönte plötzlich eine kindliche Stimme und das kleine Mädchen lief weinend zu ihrem geliebten Vater, „Nein, Papa. Ich will nicht leben, wenn du dafür sterben musst.“

„Nina, meine Kleine. Verzeih, dass ich dich nicht umarmen kann. Ich bin… ein wenig verhindert, hehe,“ scherzte er und ließ sich stattdessen von ihr in den Arm nehmen, ehe er mit zittriger Stimme fortfuhr: „Mein Kleines, du musst leben. Du bist noch jung, so jung. Du hast noch dein ganzes Leben vor dir. Versprich es mir, ja? Versprich mir, dass du Leben wirst! Außerdem, egal wo du bist, egal zu wem du gehörst, du bist und bleibst immer meine Tochter. Die Tochter eines stolzen Piraten. Du wirst dein Leben lang ein Pirat bleiben. Tief in deinem Herzen. Aber es ist besser für dich, wenn du es niemandem zeigst oder erzählst. Nur so kannst du in Freiheit leben. Im Übrigen, weiß ich dass du immer auf dem Meer bleiben wirst. Selbst wenn du zur Marine gehst, bedeutet es, dass du immer das Meer bereisen wirst. Und das ist es, was schließlich zählt, oder?“

„Aber du hast immer gesagt, ich soll stolz sein, ein Pirat zu sein!“

„Sollst du auch. Und ich hoffe, dass du es auch bleibst, egal was kommen mag. Vergiss niemals auf deine Herkunft stolz zu sein! Jedoch… darfst du ab nun keine mehr sein. Darfst du keinem mehr diesen stolz zeigen. Nur noch in deinem Herzen darfst du ihn behalten. Du musst mich verleugnen, damit du leben darfst. Lebe! Nina, lebe! Leb für mich weiter!,“ schrie Rene schließlich und Tränen rannen wie Sturzbäche seine Wangen hinab.

Es schmerzte ihn tief in seinem Herzen, seine Tochter dies zu Bitten. Ihr diese Last auf zu erlegen.

Doch nicht nur er, sondern auch seine Crew kämpfte mit den Tränen. Sie alle hatten Nina in ihr Herz geschlossen. Sie war der kleine Sonnenschein im Leben der Piraten gewesen. Der Wirbelwind, der sie immer auf Trab gehalten hatte. Ihr Lachen war schöner als die edelste Melodie gewesen und ihr Weinen herzzerreißender als der Tod eines der Ihren. Und für sie war es sicher schlimmer, als für die „Smutje“ Piratenbande dieser Bitte folge zu leisten. Diese Last auf sich zu nehmen. Doch ihr Kapitän hatte Recht. Und sie alle wussten das. Aber es änderte nichts an ihrer Lage.

„Nina, wir lieben dich!,“ schrie einer von ihnen.

„Vergiss uns niemals!,“ fügte ein anderer hinzu.

„Wir werden immer bei dir sein!,“ versprach Dowen.

„Leb für uns alle!,“ riefen sie schließlich als das was sie waren… Eine Mannschaft.

Ihre Rufe und Schreie erfüllten die schwere Luft und machten sie noch viel schwerer. Sie drückte auf die Herzen aller Beteiligter. Sogar die Soldaten der Marine begannen nun bitterlich zu weinen. Doch dies war das Schicksal, welches man in Kauf nahm. Als Pirat und als Mitglied der Marine.

„Dein Wunsch wird dir gewährt,“ sprach der Vizeadmiral leise und stieß sein Schwert richtend in die Brust seines ewigen Rivalen.

Piratenkapitän Rene ‚mit dem Stahlfuß’.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Yu-
2008-12-26T01:57:31+00:00 26.12.2008 02:57
ein wirklich trauriges kapitel. toll geschrieben, aber echt traurig.
Von: abgemeldet
2008-12-22T15:53:14+00:00 22.12.2008 16:53
wow, super beschrieben die situation udn ganz ehrlich sie ist so emotional geschrieben das man da richtig mitfühlt, denn meine augen taten weh, wenn du verstehst ;-)

das sagt ma wieder aus das dir dieses kapitel wieder einmal gelungen ist!!!

und rene wurde von seinem vater verstoßen!? wow wenn der vater der is wo ich denke dann bin ich sehr sehr neugierig warum weshalb wieso....

lg sanji the black leg
Von: abgemeldet
2008-09-21T14:02:54+00:00 21.09.2008 16:02
*sniff*
Traurige Angelegenheit, das... Ich will mir gar nicht vorstellen, wie die Situation für Nina gewesen sein muss...
Das Kapitel + meinem schnupfen treiben einem schon die Tränen in die Augen!

Um noch was dazu zu sagen: Wieder einmal gut geschrieben - zwar etwas kurz, dafür hat das wichtigste Platz!
Und immer schön weiterschreiben ^^
Von:  fahnm
2008-09-20T18:24:20+00:00 20.09.2008 20:24
Das ist ein Trauriges Kapi. Die arme Nina musste mit ansehen wie ihr Vater hingerichtet wurde. Und ab da hat sie angefangen bei der Marine zu leben. Mal sehen wie es in der Gegenwart weiter gehen wird. Danke schön für die ENS und sag bitte bescheid wenn es weiter gehen wird.

mfg
fahnm


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