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Einishis Rückkehr

...oder Kesais Einfluss
von

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Prolog

Im Jahre 16 der Meiji Ära ....
 

Erwacht ein totgeglaubter Kämpfer...
 

Um das zu erreichen, was er einem anderen nehmen wollte.
 


 

Oibore starrte in den Himmel. Es fing einmal mehr an zu regnen im Dorf der Verdammten, im „Rakunin-Mura“. Für ihn war es wieder Zeit aufzubrechen. Wieder ging der Blick seiner alten Augen in Richtung des Mannes, der noch immer fast wie jeden Tag reglos an der Hauswand des kaputten Gebäudes saß und auf etwas wartete, was er nie hoffte zu erlangen.
 

Oibore:"Einishi...."
 

Der alte Mann seufzte, schulterte sein Gepäck und verlies das Dorf. 2 Jahre hatte er nun schon versucht, Einishi, seinen Sohn, davon zu überzeugen wieder einem normalen Leben zu fröhnen. Doch Einishi hatte bis zum heutigen Tag immer noch nicht erkannt, wer er war, nämlich der Sohn von Oibore. Oibore selbst quälte das Verhalten seines Sohnes, doch musste er es anerkennen, denn seine Schwester war alles für ihn gewesen. Alles für Einishi und auch für Oibore.

Der Regen über dem Dorf wurde Stärker, die anderen Verdammten suchten Schutz in den schäbigen Häusern. Nur Einishi blieb reglos sitzen. 2 Jahre hatte er auf das Lächeln seiner Schwester gewartet und es noch immer nicht bekommen. Auch die Worte und der Pflaumenblütenduft, den dieser mit sich trug, hatten nichts an seinem Bild geändert. Noch immer lächelte seine Schwester nicht. Noch immer sah er sie im Blute sterben. Noch immer war der Wahn in seinem Kopf. Hass...nein, der Hass auf den, der seine Schwester getötet hatte, war nicht mehr. Er war verblasst. Sie hatte ihm zugelächelt, im Kampfe hatte er das gespürt. Nur so hatte er gegen Einishi gewinnen können. Nur so war es ihm möglich gewesen mit der Sorglosigkeit in einen Kampf zu gehen, der ihm sonst das Leben gekostet hätte.
 

Einishi´s Faust ballte und entspannte sich wieder. Der Regen wurde stärker, er prasselte auf seine unterkühlte, doch immer noch gute Statur. Seltsamerweise hatte er nichts von seiner Stärke eingebüßt, außer vielleicht seine Bereitschaft zu kämpfen.

Mit all diesen Gedanken merkte Einishi nicht, dass sich ein Mann neben ihn gesetzt hatte. Irgendwie zog dieser Mann seine Blicke auf sich. Er war in einfachen Stoffen gekleidet und hatte sein Haar zu einem langen Zopf zusammengebunden. Er hatte ein westliches Aussehen, seine Augen waren strahlend Blau und seine Haut wirkte durch den Regen irgendwie sehr sanft, fast weiblich. Doch das alles überraschte Einishi nicht so sehr wie die Tatsache, dass der Mann ein Katana mit sich führte, jedenfalls sah Einishi die Scheide und Griff des Schwertes. Er wendete den Blick von dem Mann ab und wollte sich wieder seinen Gedanken widmen, als dieser ihn ansprach:
 

Kesai:"Wisst ihr, guter Mann, im Regen zu sitzen wird sich auf Dauer auf eure Gesundheit auswirken. Vor allem, wenn jemand so lange im Regen sitzt wie ihr es schon getan habt."
 

Einishi sah zu dem Mann hinüber der sanft und irgendwie besorgt lächelte. Der westliche Akzent fiel ihm sofort auf, doch schien das Japanisch, was er sprach, nicht schlecht zu sein. Doch das war ihm Egal. Einishi schüttelte den Kopf und erwiderte mit gepresster Stimme:
 

Einishi:"Was geht euch schon meine Gesundheit an, Fremder? Was geht es euch schon an, ob ich sterbe oder Lebe, was geht es euch schon an, warum ich hier sitze...was gehe ICH euch überhaupt an. Verschwindet.."
 

Der Mann lächelte noch immer und neigte leicht den Kopf:
 

Kesai:"Verschwinden werde ich. Aber erst, wenn ihr geheilt seid."
 

Einishi sah den Mann bitter an.
 

Einishi:"Was wisst ihr scho...."
 

Kesai:"Tomoe Yukishiro!"
 

Einishi´s Augen weiteten sich. Seine Hand zitterte und der Mann senkte den Blick, schloss sogar die Augen.
 

Kesai:"Tatsächlich weiss ich viel über eure Schwester. Tatsächlich weiss ich viel über eure Geschichte. Tatsächlich weiss ich viel über euren Hass, der nun versiegt ist und eure Hoffnung, eure Schwester in eurem Geiste lächeln zu sehen. Doch glaubt ihr, eure Schwester lächelt euch zu, wenn sie genau weiss, dass ihr in diesem vegetativen Zustand euch Selbst ein Ende bereitet? Meint ihr, Lord Einishi, dass das eure Schwester zum Lächeln bringen wird...?"
 

Einishi bewegte sich langsam, Kraftlos und wollte die Hände um den Hals des Fremden legen.
 

Einishi:"Sei ruhig, sei ruhig, du weißt nichts!"
 

Kesai wehrte die Bewegung von Einishi mit zwei Fingern ab, sprach ein Wort und eine gewaltige Windwoge peitschte den Regen schmerzhaft in Einishis Gesicht, gleichzeitig war sie so stark, dass er seitlich am Haus wegrutschte. Der Mann stand auf und ging mit geregelten Schritten in Richtung Einishi. Seine ganze Gestalt schien überhaupt nicht nach Japan zu passen und sein Gang verriet, dass er wohl einer westlichen Oberschicht angehören musste. Dennoch kleidete er sich demütig wie der geringste Japaner. Als Einishi sich langsam erhob, hörte er etwas klirren und wandte sein Blick vor sich. Dort lag eine perfekte Kopie seines Chinesischen Schwertes. Ohne nachzudenken fasste er es und zog es aus der kunstvoll gearbeiteten Scheide. Seine Augen weiteten sich überrascht, als er merkte, dass beide Seiten nicht nur breit, sondern auch stumpf waren, er sah zu dem Mann auf, der wieder das Wort an ihn richtete.
 

Kesai:"Ich bin Kesai. Ich habe euch aufgesucht, Einishi, weil ihr nicht länger leiden sollt. Nehmt euer Schicksal wieder selbst in die Hand und sucht aktiv das Lächeln eurer Schwester. Sucht und findet es in eurem Herzen, indem ihr für eure Sünden büßt, so wie es der getan hat, den ihr über alle Maßen gehasst habt. Gebt euren Wahn auf und kommt auf den Pfad eurer Schwester zurück. Ich werde euch dabei helfen."
 

Einishi stand langsam und zitternd auf und musterte den Fremden sehr befremdlich
 

Einishi:"Wer bist du?"
 

Kesai lächelte.
 

Kesai:"Wie ich schon sagte, ich bin Kesai. Mein Name mag es nicht vermuten lassen, doch komme ich aus Deutschland. Ich kenne euch und ich kenne Himura. Ich kenne euch beide so gut, als wärt ihr meine Brüder. Und ob dieser Tatsache, werde ich euch, Einishi, helfen, das Lächeln eurer Schwester wiederzufinden."
 

Einishi:"Und wie willst du das schaffen, Fremder?"
 

Einishis Gesicht zeigte den Anflug eines spöttischen, verwirrten Grinsens, der alte Einishi schien zurückzukehren.

Kesai dagegen legte die Hand an den Schwertknauf und verbeugte sich tief.
 

Kesai:"Viele Menschen dieser Tage sind so korrupt und für diese Zeit schädlich, wie ihr es wart. Und viele dieser Tage werden dafür sicher niemals bestraft werden. Aber dieser Tage sind vorbei, denn ihr und ich werden uns dieses Problems annehmen, jetzt, wo Lord Himura sein Seelenheil gefunden hat, muss es andere geben, die den Menschen in Japan...und in der ganzen Welt Hilfe leisten, Hilfe geben, sie beschützen vor den üblen Machenschaften der falschen Regierungen oder der Habsucht einiger anderer Menschen."
 

Einishi lächelte erst, dann kicherte er und lache schließlich wirr. Dann zog er erneut das Schwert, stellte sich auf und jagte mit der gleichen Geschwindigkeit auf Kesai zu, die er schon bei Kenshin unter Beweis gestellt hatte.
 

Einishi:"UND WAS, WENN ICH NICHT WILL?!"
 

Kesai wartete. Der Regen hatte im Bruchteil einer Sekunde aufgehört und die Sonne brach durch die Wolken. Einishi sah nur einen Blitz aus Licht, ehe er an 5 Stellen seines Körpers lähmenden Schmerz empfand und zu Boden ging. Als er nach einer Weile wieder hoch sah, weiteten sich seine Augen erneut. Das Schwert des Fremden hatte keine Klinge. Nein, dass war nicht ganz richtig. Die Klinge war nur aus Glas!
 

Kesai:"Mit diesem Schwert ist es fast unmöglich zu töten. Der Tag, an dem Ich mit diesem Schwert töten werde, wird dieser sein, an dem es zerbricht. Ich möchte euch nicht verletzen Einishi, aber ich bitte euch, denkt an das Lächeln eurer Schwester. Ist es euch so wenig wert, das ihr dafür immer Kämpfen wollt? Und auch noch mit den falschen Menschen?"
 

Kesai steckte das Schwert wieder ein und ging langsam auf Einishi zu. Er streckte ihm die Hand hin.

Einishi sah Kesai an. Im Lichte sah er sogar noch weiblicher aus, als seine Haut von der Dunkelheit der Wolken bedeckt wurde. Seine Gedanken überschlugen sich, seine Schwester malte seine Gedanken aus und er sah sie nicken. Nach kurzer Zeit ergriff er die Hand von Kesai und stand auf.
 

Einishi:"Nein."
 

So beginnt die Geschichte im Jahre 15 der Meiji Ära, in der ein Bruder das Lächeln seiner Schwester sucht und das Lächeln eines Bruders erntete, den er nie gehabt hat.

Und wir werden sehen, wo diese Geschichte und noch hinführt.
 

...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  MajinMina
2008-05-12T23:06:43+00:00 13.05.2008 01:06
ok, ein sehr interessantes thema... ich habe bisher noch keine fanfiction gelesen, die sich mit enishi auseinandersetzt, was er mit seinem Leben noch anfangen will/ kann, sein Weg der Buße.
Kesai scheint ein spannender Charakter zu sein... was für eine verbindung er zu kenshin hat und warum er enishi helfen will, bleibt noch offen.
Kann Enishi den gleichen Pfad einschlagen wie Kenshin, mit einem stumpfen Schwert? Die beiden sind zwar ähnlich, aber doch sehr unterschiedlich. Der Grad des Wahnsinns und des seelischen Schaden ist, würde ich sagen, bei Enishi noch weitaus höher und braucht sicher länger zum heilen wie bei Kenshin (bei dem hat es ja immerhin schon an die 11 Jahre gedauert)...
Dein schreibstil vor allem bei den beschreibungen gefällt mir gut. Dass du die wörtliche rede wie im theater-stück immer mit der person und einem doppelpunkt kennzeichnest, war am anfang etwas verwirrend, aber wenn das dein Stil ist, dann kann man sich dran gewöhnen ^^ hat jedenfalls was von theater-charakter. oder filmisches schreiben, wie ein drehbuch.
Also, dann bin ich gespannt, wie es weitergeht ^^
LG, Mina



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