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Düstere Rückkehr 7

von

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7. Wende
 

Yue:

"Wach auf, mein Geliebter, wach auf!", flüsterte eine Stimme in mein Ohr. Langsam kam ich wieder zu Bewusstsein. Ich öffnete die Augen und fand mich in fast kompletter Dunkelheit. Wo war ich? Was war geschehen? Das Bild dieser Frau kam mir ins Gedächtnis. Sie musste mich hierher gebracht haben. Ich konnte ihre Anwesenheit spüren. Ich drehte mich um und sah sie einige Schritte von mir entfernt stehen. Sie lächelte.

"Ah endlich.", sagte sie und näherte sich, "Du bist endlich aufgewacht, mein Geliebter."

Sie lehnte sich vor und küsste mich ganz plötzlich. Ich konnte noch nicht einmal daran denken, etwas dagegen zu tun. Ihr Kuss war tief und voll von Verlangen, aber ich empfand es eher wie als ob heiße Lava meinen Hals herunterliefe. Aber etwas bei diesem Kuss fühlte sich so...vertraut an. Ich schloss die Augen und sah eine ganz ähnliche Szene. Ich war schon einmal von ihr geküsst worden, vor langer, langer Zeit. Langsam erinnerte ich mich an alles. Der Fluss der Erinnerungen überströmte mich wie der heftige Regen eines nächtlichen Sommergewitters (AN: Also, das klang doch echt poetisch, oder?). Ich erinnerte mich jetzt an sie. Meine erste Liebe, aber auch mein erster Feind. Ich erinnerte mich daran, wie sie plötzlich bösartig geworden war und versucht hatte, mich zu vernichten.

Schließlich beendete sie den Kuss, ging einen Schritt zurück und lächelte mich an. Ihr Name erklang in meinem Kopf.

"Vaine.", sagte ich.

Sie kicherte, anscheinend amüsiert darüber, dass ich mich endlich an sie erinnern konnte.

"Ja, mein Geliebter, ich bin es.", sagte sie dann.

Ich sah sie an und sagte:

"Das ist also aus dir geworden."

"Ich habe mich mit der Zeit nicht sehr verändert, mein Geliebter.", antwortete sie, "Aber du, mein Geliebter, du scheinst dich schon verändert zu haben. Dein Herz scheint sich verändert zu haben. Es scheint, dass du mich nicht mehr liebst, sondern jemand anderes."

"Ich habe bereits aufgehört, dich zu lieben, als du dich der Dunkelheit zugewandt hast.", erwiderte ich, "Und dann warst du nicht mehr da, was ich zu dieser Zeit wirklich nicht bedauert habe. Ich habe nie damit gerechnet, dass du zurückkehren würdest, also ist es doch nur verständlich, dass ich eine neue Liebe gefunden habe."

"Und außerdem,", sagte sie, "hast du mich einfach vergessen und alles, was zwischen uns war. Das ist wirklich traurig, wirklich sehr traurig, mein Geliebter. Denn ich habe dich nie vergessen."

"Willst du also wieder versuchen, mich auf deine Seite zu ziehen?", fragte ich mit einem Hauch von Abscheu in der Stimme.

"Ich zeige dir nur die Möglichkeiten auf, mein Geliebter.", antwortete sie.

"Was immer du tust, ich werde niemals den Mächten der Dunkelheit dienen.", sagte ich.

"Warte nur ab, mein Geliebter.", erwiderte sie, "Warte nur ab."

Ich versuchte, mich zu bewegen, aber sie hatte mich erneut gelähmt.

"Versuch nicht, fortzulaufen, mein Geliebter.", sprach sie, "Ich lasse dich nicht gehen."

"Du bist verrückt, Vaine!", schrie ich in ihr Gesicht.

Aber sie lächelte nur.

"Denkst du das wirklich, mein Geliebter?", fragte sie und kam näher, sodass sie ihre Hände auf meine Wangen legen konnte, "Glaubst du wirklich, jemand, der verrückt ist, hätte es aus der Dunkelheit heraus geschafft? Die Dunkelheit, in der ich eine Ewigkeit verbringen musste. Wie kannst du das wissen, mein Geliebter? Wie kannst du wissen, wie ich mich gefühlt habe, während ich für so lange Zeit allein eingeschlossen war? Aber die Zeit und die Einsamkeit haben mir auch geholfen, stärker zu werden, als zuvor. Und nun, endlich, habe ich einen Weg aus meinem Gefängnis gefunden. Jetzt kann mich niemand mehr aufhalten. Niemand!"

"Glaubst du das wirklich?", fragte ich sie.

"Ja.", antwortete sie, "Wer kann beweisen, dass ich falsch liege? Dein alter Meister ist tot und dieses Mädchen, nun, sie ist noch so jung, wie sollte sie jemals eine Chance gegen mich haben?"

"Sakura ist viel stärker, als du glaubst.", erwiderte ich.

Sie lachte laut.

"Du liebst sie, nicht wahr?", fragte sie mich.

"Ja, und ich bin sehr glücklich.", antwortete ich.

"Du sagst , dass du glücklich bist, aber bist du es wirklich?", sagte sie, "Betrügst du dich nicht selbst, nur um deine wahren Sorgen zu vergessen? Sag mir, mein Geliebter: Hast du dich nie gefragt, was sein wird, wenn die, die du liebst, nicht mehr da ist? Tot, wie dein alter Meister. Das hast du nicht, habe ich Recht, mein Geliebter? Du bist in irgendwelche Gefühle geflohen, um die Stimme in deinem Hinterkopf verstummen zu lassen. Sie ist nur ein Mensch, denk daran, mein Geliebter. Eines Tages wird sie sterben, wie alle anderen auch und dich allein zurücklassen. Was wirst du dann tun? Wirst du es wirklich zulassen, für alle Ewigkeit allein zu sein? Denk darüber nach, mein Geliebter."

"Bist du jetzt fertig?", fragte ich und versuchte, sarkastisch zu klingen.

"Im Moment schon, mein Geliebter.", antwortete sie, "Aber ich werde mich sicher bald wieder mit dir unterhalten. Bis dahin lasse ich dich hier allein."

Sie verschwand in der Dunkelheit, die mich von allen Seiten umschloss. Ich blieb, wo ich war. Ich hatte keine andere Wahl, ich konnte mich nicht bewegen. Während sie gesprochen hatte, hatte ich versucht, ihre lächerlichen Worte einfach zu ignorieren. Aber noch immer, konnte ich ihre Stimme in meinem Hinterkopf hören. Es hörte nicht auf und ich fragte mich, ob dies ebenfalls ein Teil ihres Plans war. Ich schloss die Augen und versuchte, mich zu konzentrieren. Aber egal, wie sehr ich es auch wollte, ihre Worte hörten nicht auf, sich immer und immer wieder zu wiederholen. Bald vermischten sie sich mit einigen meiner eigenen Gedanken, von denen ich geglaubt hatte, sie aus meinem Gedächtnis verbannt zu haben. Ja, ich hatte sehr düstere Gedanken gehabt, aber das war lange her. Ich hatte wirklich gedacht, sie wären fortgejagt und von fröhlicheren Gedanken ersetzt worden. Aber statt dessen waren sie einer hinteren, dunklen Ecke meines Verstandes verblieben und hatten nur auf den richtigen Moment gewartet, um wieder hervorzukommen und mich einzunehmen. Und dies hier schien der richtige Moment zu sein. Meine innere Vorstellung von einer glücklichen Welt begann zu zerfallen. Ich begann zu erkennen, dass wie glücklich es auch sein möge, es unmöglich ewig andauern könnte. Auch wenn ich jetzt etwas Glück gefunden hatte, es würde vorüber sein, sobald Sakura sterben würde. Und dann wäre ich wieder allein, genau wie ich schon einmal allein gelassen worden war. Alles, was mich glücklich machte, war dazu bestimmt, nach viel zu kurzer Zeit wieder zu verschwinden. Was waren ein paar Jahre im Vergleich zu meiner ewigen Existenz? Die Dunkelheit, die ich so lange in mir gehalten hatte, nahm langsam Überhand. Ich ließ es geschehen. Ich wollte nicht länger widerstehen.

Ich weiss nicht, wie viel Zeit vergangen war, in der ich es zugelassen hatte, mich von Dunkelheit umschließen zu lassen. Das nächste, was ich nach einer langen, stillen Weile bemerkte, war Vaines Anwesenheit in der Nähe. Sie trat aus der Dunkelheit hervor und lächelte mich an.

"Wie fühlst du dich, mein Geliebter?", fragte sie.

"Warum fragst du?", gab ich kühl zurück.

"Du lässt mich erzittern, mein Geliebter.", sagte sie, "Aber ich mag das. Ich mag das sehr. Und ich mag dich. Ich liebe dich. Glaubst du nicht, du könntest mich ebenfalls lieben? So wie früher? Ich frage dich, mein Geliebter: Willst du nicht deinen Platz an meiner Seite einnehmen? Denk darüber nach, mein Geliebter: Solange meine Kraft existiert, bin ich unsterblich. Ich werde niemals verschwinde, weil nichts und niemand mich bezwingen kann. Ich würde dich niemals verlassen. Wir wären für immer zusammen. Welche Möglichkeit wirst du wählen, mein Geliebter? Wirst bei deinen alten Ansichten bleiben und zulassen, dass du in alle Ewigkeit allein sein wirst, oder wirst du bei mir bleiben und auf ewig in Wohlsein leben."

"Ich...", mein Verstand war so verwirrt, ich konnte keine Worte finden.

"Ich kann fühlen, dass du nie mehr allein sein willst.", sagte sie und hielt mein Gesicht in ihren Händen, "Yue, mein Geliebter, nimm deinen Platz an meiner Seite ein. Du wirst es nicht bedauern."

Ich starrte sie an und mein Verstand driftete ab. Es fühlte sich an, als würde sie mich hypnotisieren. Das letzte Licht in mir erlosch und ich konnte der Dunkelheit nicht mehr widerstehen. Ich wollte nicht widerstehen. Und so überließ ich Vaines dunkler Kraft die Kontrolle über mich.

"Ja.", flüsterte ich.

"Wirst du mein sein, jetzt und für immer?", fragte Vaine.

"Ja.", antwortete ich, "Jetzt und für immer."
 

AN: So, da haben wir's. Hart, gell?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Lucyole-Maya
2009-11-14T17:43:43+00:00 14.11.2009 18:43
oh man ddiese Vain geht einen ja richtig auf die nerven mit ihrem eiwigen mein gliebter gelaber oh je das ist aber gar nicht gut da wird Sakuras Traum dohc noch war ich hoffe das alles gut wird ^^
Von: abgemeldet
2005-07-06T19:48:36+00:00 06.07.2005 21:48
DIIIIESEEEEE SCHLAAAAANGEEEEE!!!! *böseaugenfunkel*


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