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Das Mädchen aus Kumo-Gakure

Kap 6 ist on
von

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Erinnerungen

Erschrocken zuckte Sachii zurück und stieß sich den Ellbogen am Türrahmen. Krampfhaft unterdrückte sie einen Schmerzenschrei.

Als sie sich vorsichtig umdrehte sah sie Tachi direkt ins Gesicht.

„Der Lauscher an der Wand hört seine eigne Schand“, zitierte er und hockte sich neben sie.

Finster blickte sie ihn an. „Musst du mich so erschrecken“, flüsterte sie wütend. Ihr Ellbogen schmerzte.

„Was tust du hier?“

„Das sollte ich wohl lieber dich fragen“, entgegnete er und blickte auf die verschlossene Tür. Immer noch waren Stimmen zu vernehmen. „Ich wusste, dass du ihnen folgen würdest, darum bin ich dir nachgegangen.“

„Und warum“, hakte sie nach.

„Komm mit“, meinte er nur und nahm ihre Hand.
 

Willig ließ sie sich von ihm bis zum nächsten Park ziehen, wo sie sich auf einer Bank niederließen.

Es war dunkel. Grillen zirpten im Gras und am Himmel waren undeutlich ein paar Sterne zu sehen.

„Die Männer, denen du heute begegnet bist, sind sehr gefährlich“, sprach er schließlich und schaute sie an. Sein Blick war eindringlich und Sachii merkte, dass es ihm ernst war.

„Wer sind sie?“

„Sie gehören einer Organisation von Kriminellen an, mehr weiß man nicht. Sie halten sich sehr bedeckt.“

„Und diese beiden Männer gehörten zu ihnen“, fragte sie. Der Eine war gefährlich gewesen, das hatte sie gespürt. Aber der andere?
 

„Der dunkle schien Itachi Uchiha zu sein, der Andere wahrscheinlich Deidara.“

„Uchiha“, fragte sie und Sasuke’s Gesicht tauchte vor ihr auf. Da war doch eine Ähnlichkeit, oder?

„Ein Ninja aus Konoha-Gakure. Er hat, bis auf seinen Bruder, den ganzen Clan getötet.“

Entsetzt schlug sich Sachii die Hände vor den Mund. „Sasuke“, murmelte sie.

„Ja.“ Plötzlich beugte sich Tachi vor und fasste fest Sachii’s Schultern. „Hör zu, wenn du ihnen noch mal begegnen solltest, dann nimm die Beine in die Hand und lauf so schnell du kannst.“

Groß schaute sie ihn an. „Ich kann dir nicht mehr erzählen und eigentlich darf ich gar nichts sagen, aber ich habe es getan. Also denk an meine Warnung.“

„Aber…“

„Frag nicht weiter. Das würde uns beide in Schwierigkeiten bringen“, meinte er und schaute in den dunklen Himmel. Sie tat es ihm gleich.
 

Sasuke’s Bruder hatte also den ganzen Clan getötet. Das hatte sie nicht gewusst und deshalb bedrückte es sie noch mehr. Wie konnte ein Mensch nur so etwas tun? Und wie kam Sasuke damit klar? Hasste er seinen Bruder? Bestimmt. Dessen war sich Sachii sehr sicher.
 

Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Es war drückend heiß und das ganze Dorf litt unter der Hitze. Pflanzen ließen ihre Blätter hängen, Vögel hörten auf zu singen und die Erde war knochentrocken.

Kein Lüftchen wehte und eine unheimliche Stille hatte sich auf das Haus gelegt.

Sachii lag in ihrem Zimmer auf dem Bett und vernahm das leise Summen Isa’s aus der Küche. Endo und Ido planschten in einer Zinkwanne hinter dem Haus. Akane war für einige Tage auf Mission und Tachi war in der Akademie.
 

Immer wieder kam ihr der Abend ihres Geburtstages in den Sinn und Tachi’s Worte. Er hat sehr ernst gewirkt, wo er doch eigentlich eher der lockere Typ war. Deshalb nahm sie sich gerade deswegen seine Worte zu Herzen.

Doch woher wusste Tachi das alles? So etwas wusste man doch nur, wenn man ein Ratsmitglied war oder der Spezialtruppe angehörte. Und das tat er nicht.

Doch was grübelte sie darüber nach. Am Ende wäre sie auch nicht schlauer gewesen. Sie hatte schon mit dem Gedanken gespielt auf eigene Faust mehr herauszubekommen, aber dann war ihr die Sache doch zu gefährlich erschienen. Sie hätte nicht nur sich, sondern auch die ganze Familie in Gefahr gebracht.
 

Doch es fiel ihr ziemlich schwer das alle zu vergessen. Ihr war langweilig. Amara-Sensei hatte sie nach Hause geschickt, weil es für ein Training zu heiß war. Und Heiji hatte Arashi mit zum See genommen, Sachii aber konstant ausgeschlossen.

Vielleicht sollte sie mit Endo und Ido spielen. Aber irgendwie hatte sie keinen Elan um aufzustehen.

In den Bergen war es immer kühl gewesen, auch im Hochsommer. Und im Winter hatte oftmals eine dicke Schneedecke gelegen. Warum dachte sie gerade jetzt daran?
 

Mit einem Ruck setzte sie sich auf und schlurfte aus dem Zimmer. Der Duft von Erdbeeren strömte aus der Küche und sie folgte dem süßen Geruch.

„Oba-san*.“ Sie setzte sich an den Tisch und Isa wandte sich ihr zu und lächelte.

„Steht das Haus in den Bergen noch“, fragte sie.

Erst antwortete diese nicht, sondern schien mit den Gedanken woanders zu sein. Doch dann…

„Soweit ich weiß ja. Schließlich gehört es der Familie.“ Sie schaute aus dem Fenster und beobachtete wie die Zwillinge sich gegenseitig mit Wasser bespritzten.

„Willst du es sehen?“

„Ich weiß nicht“, begann Sachii. „Ja, ich will es sehen.“ Sie stand auf und stellte sich neben Isa.

„Weißt du, ich vermisse sie schon irgendwie, aber es tut eben nicht mehr so weh. Ich glaube, dass ich bereit bin, noch einmal zu unserem Haus zu gehen und die Vergangenheit ruhen zu lassen.“

„Ich werde mit deinem Onkel reden“, meinte Isa nur und drückte Sachii’s Hand.
 

Drei Tage später machten sich vier Personen mit Rucksäcken bepackt auf den Weg in die Berge.

„Ich verstehe nicht warum wir mitgehen müssen“, maulte Heiji. „Es ist heiß, ich schwitze und habe absolut keine Lust.“

„Betrachte es als Training“, gab Amara-Sensei zurück und führte die Gruppe an.

Heiji warf Sachii zugleich einen giftigen Blick zu. Doch er erntete nur eine hochgezogene Augenbraue.

‚Dumme Ziege’, dachte er und schaute geradeaus.
 

Schweigsam marschierten sie über eine Wiese aus brusthohem Gras. Kleine braune Vögel flogen vom Boden auf, wenn sie herankamen, um sich danach gleich wieder niederzulassen.

Der Himmel war blau wie alle Tage vorher und nirgends war auch nur die Spur einer Wolke zu sehen.

Sachii hatte den Blick immer auf die Berge gerichtet. Eine graue Masse, bestehend aus hohen Gipfeln und fruchtbaren Plateaus. Nur undeutlich waren die Erinnerungen aus der Kindheit – der hohe Ruf des Adlers am Himmel, das sanfte Tänzeln der Schneeflocken im kalten Winterwind, das schrille Pfeifen der Murmeltiere, die süße Gerüche der Pflanzen im Frühling.
 

Sie seufzte und ließ ihre Erinnerungen los. Vielleicht war es noch genauso, aber eben nicht so wie vor sieben Jahren. Es war an der Zeit neue Erinnerungen zu schaffen.

Insgeheim lächelte sie über den Gedanken, dass ein Theater los wäre, wenn Heiji wüsste warum sie wirklich hier waren.
 

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* oba-san - Tante



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-04-27T17:47:43+00:00 27.04.2008 19:47
*kreisch*
Ich wusste es, es war Deidara!
*aus dem Häuschen ist, weil mal recht hatte*
Ähhm, .... Hallo erst mal!
Sorry das ich so ausflippe *grins*
Aber ich fand das kapitel echt toll, auch wenn es nicht sooo spannend war...
Aber da kommt bestimmt bald mehr spannung, oder?
Will ich hoffen! xD
Also, trotzdem war das Kapi gut! *nickt*
Also, ich hoffe es geht bald weiter!^^
Lg
chibichan


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