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The Healing Touch

This was love at first sight, love everlasting, a feeling unknown, unhoped for, unexpected...
von

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Gambit's Vial

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Logan hatte nicht schlafen können, er hatte sich in Charles Arbeitszimmer zurückgezogen und sich mit einer Karaffe Brandy und ein paar Zigarren an seiner Seite in seinen angestammten Sessel gesetzt, in dem er immer saß, wenn er sich mit Chuck in philosophischen Gesprächen erging.

Er konnte sich noch gut daran erinnern, wie er in der Nacht nach dem missglückten Einsatz bei ihm gesessen hatte und sich mit Selbstvorwürfen überschüttet hatte, weil er Marie nicht hatte retten können, bevor John sie mit seinen Flammen regelrecht gegrillt hatte. Wenn er den Satansbraten zwischen seine Klauen kriegen würde, dann würde er ihn so weit bekommen, sich selbst mit seinem dämlichen Feuerzeug zu rösten.
 

Charles hatte versucht, ihn zu beruhigen und dann waren Logan Candys besondere Fähigkeiten eingefallen. Er hatte sie in den Wochen davor mit aller Macht aus seinen Gedanken gedrängt, sich eingeredet, daß die Sache zwischen ihnen keine Bedeutung außer der rein fleischlichen hatte, bis er wirklich daran glaubte.

Logan schüttelte bei dem Gedanken daran über sich selbst den Kopf und nippte an dem edlen Drink, während er der kleinen Rauchwolke, die aus der Zigarre aufstieg mit den Augen folgte.

Charles warf ihm immer vor, daß er sich zu sehr vor seinen Mitmenschen verschloß und sich dadurch oft selbst in eine ausweglose Situation manövrierte und an diesem Punkt ergriff Logan dann meist die Flucht. Erst seitdem er in der Mansion lebte und gelernt hatte, anderen Menschen zu vertrauen, die ihn als ihresgleichen akzeptierten, begann er, Wurzeln zu schlagen und andere in sein verschlossenes Herz zu schließen.

Zuerst Marie, Jean, Charles, Ororo, Hank, Bobby… und vor allen Dingen den kleinen, blauen Elf sogar Scott. Ohne es zu bemerken, hatte er eine Familie um sich gebildet, auf die er jederzeit zählen konnte, die ihn immer unterstützte und auch in seinen schwachen Momenten zu ihm hielt.

Und Candy hatte sich seit ihrem ersten Tag hier perfekt eingefügt, als wäre sie schon immer das fehlende Glied in der Kette gewesen, deren Teile nun komplett waren und den Kreis somit um ihn geschlossen hatten.

Candy gegenüber war er auch verschlossen gewesen, auch wenn sie es ihm nicht schwer machte, da sie ihn nie mit Fragen nach seinen Gefühlen bedrängt hatte, was ihn zusehends irritierte, weil er dadurch begann, sich tatsächlich mit seinen eigenen Empfindungen für sie auseinanderzusetzen.

Und nun war Candy verschwunden und er wußte nicht, ob er sie je wieder sehen würde. Schon der Gedanke daran ließ ihn erzittern und er wünschte sich, daß er sich in den Keller schleichen könnte, um seine unbändige Wut erneut an diesem quakenden Franzmann auslassen zu können, ohne daß einer seiner Teamgefährten sich schützend vor ihn stellte.

Logan hob den Kopf, als Kurt mit einem leisen ‚bampf’ plötzlich in Charles Büro stand und sich auf dessen Schreibtisch setzte.
 

„Ich wußte, daß ich dich hier finden würde, mein Freund!“, meinte der junge Mann mit dem leichten Akzent und seine gelben Augen leuchteten mitfühlend in seinem dunklen Gesicht auf, das in dem schummrigen Raum fast schwarz wirkte, obwohl er eigentlich dunkelblau war.
 

Er verschränkte die Arme vor der Brust und seine Schwanzspitze schaukelte über seinem Kopf hin und her, womit Kurt schon so manchen Verdächtigen beim Verhör ziemlich irritiert hatte, da man sich nicht entschließen konnte, wohin man zuerst sehen sollte, Gesicht oder eben zum Schwanzende hin, das ein wenig an eine Drachenspitze erinnerte.
 

Logan mußte gegen seinen Willen schmunzeln: „Kurt, laß das! Mich kriegst Du damit nicht! Du kannst mir nicht vormachen, daß Du der leibhaftige Teufel bist!“
 

Kurts weiße Zähne blitzten auf und Logan sah trotz der Dunkelheit um sie herum wegen seiner besonders scharfen Sehkraft, daß er von einem Ohr zum anderen grinste. Manchmal beneidete er den Elf um seinen starken Glauben, der ihn niemals verzagen ließ. Wahrscheinlich fühlte sich Logan deshalb in seiner Nähe so wohl, Kurt glaubte immer an das Gute in Logan und schaffte es immer, ihn aus seinen trüben Gedanken zu reißen.
 

„Wenigstens schaust Du nun nicht mehr so grimmig! Du sitzt doch hier und bist schon wieder dabei, dir an allem die Schuld zu geben, wie ich dich kenne!“, erwiderte Kurt, ohne Logan aus den Augen zu lassen.

Wenn man ihn provozierte, dann mußte man mit allem rechnen und Kurt hatte keine Lust, für seinen Freund den Punchingball zu geben, wo er sich doch nicht an ihrem Gefangenen hatte austoben dürfen.
 

„Du hast leicht reden! Ich hätte sie nicht allein lassen sollen…“, grummelte Logan und stellte das inzwischen leere Glas auf den Beistelltisch neben dem Sessel ab.
 

Kurt schüttelte den Kopf: „Sie ist ein X-Men, Du hast sie auf solche Situationen vorbereitet, außerdem haben wir alle geglaubt, daß sie hier sicher ist. Wer konnte schon damit rechnen, daß dieser Gambit hier auftaucht und sie ausgerechnet in ihre Wohnung schafft, wo sie von Unbekannten entführt wird? Du solltest ein wenig mehr Vertrauen in ihre Fähigkeiten haben, ich bin mir sicher, daß sie einen Weg finden wird, ihren Entführern zu entkommen!“
 

Logans Miene verdüsterte sich nur noch mehr, weil Kurt zwar vom Kopf her recht hatte, doch sein Herz verkrampfte sich immer noch bei der Vorstellung, daß Candy im Augenblick versuchen könnte, sich gegen einen übermächtigen Gegner zur Wehr zu setzen. Und daß sie dabei vielleicht den Kürzeren zog. Sie war so klein und zerbrechlich trotz ihrer Selbstheilungskräfte…
 

Dann sprang er blitzartig auf die Füße und knurrte aufgebracht: „Verdammt! Wir haben den Kerl zwar verhört, aber die Sache mit den Marauders außen vor gelassen, weil wir erst Hinweise zu Candys Entführung haben wollten! Der dämliche Franzmann hat allem Anschein nach, diese Truppe zusammengestellt und weiß sicher, ob ein Mutant mit dieser speziellen Kraft zu der Bande gehört!“
 

Mit diesen Worten stürmte er aus dem Zimmer und Kurt folgte ihm überrascht zu den Aufzügen. Logan hatte recht, sie hatten sich nur auf die Entführung konzentriert und gar nicht mehr an die Marauders gedacht, alle Teammitglieder waren durch die beiden Entführungen ein wenig aus dem Konzept gebracht worden. Wenn die dahinter steckten, dann war Candy in ernsthafter Gefahr, diesen irrsinnigen Mutanten hatte sie im Alleingang nichts entgegenzusetzen.

Sie rannten gemeinsam den Flur des zweiten Kellergeschosses entlang, als unvermittelt die Tür zu einem der Labors aufgerissen wurde und Hank auf den Gang trat. Die drei prallten zusammen und Hank und Logan kullerten über den Boden, während Kurt einen Zusammenstoß nur vermeiden konnte, weil er aus purem Reflex heraus einen Salto schlug und über die beiden hinweg gesprungen war.
 

„Hank! Paß doch auf!“, schimpfte Logan und sprang auf die Füße, während er seinem Kollegen die Hand reichte, um ihm aufzuhelfen.
 

„’Tschuldigung!“, murmelte Hank und rückte seine Brille zurecht.
 

„Wohin wolltest Du denn so eilig?“, fragte Kurt neugierig, dem Hanks Gesichtsausdruck auffiel. Er sah so aus, als hätte er eine ziemliche Neuigkeit zu verkünden.
 

Hank fuhr sich ein wenig verwirrt durch die Haare und bückte sich dann nach einem Bogen Papier, der ihm beim Zusammenstoß aus der Hand geflattert war.
 

Er räusperte sich und meinte dann: „Ich wollte Scott aus dem Bett schmeißen, Leute. Ich habe den Inhalt der Phiole, die unserem charmanten Gast gehört, aus purer Langeweile untersucht, ich konnte nicht schlafen… Ich habe eben die Daten aus dem Drucker geholt und… Es ist einfach unglaublich, aber ich habe es wieder und wieder durch den Computer gejagt, es gibt keinen Zweifel!“
 

Logan packte Hank an den Schultern und schüttelte ihn leicht.

„HANK! Schwafle hier nicht rum! Was hast Du rausbekommen?“
 

Hank grinste schief: „Sorry! Ich bin ein wenig aufgeregt, mit so etwas habe ich nun mal gar nicht gerechnet… Ich kann es euch nicht sagen, ich muß zuerst mit Scott reden, weil es ihn persönlich betrifft…“
 

Der junge Arzt wich einen Schritt zurück, als er das angriffslustige Funkeln in Logans Augen bemerkte.

„Reg dich ab, Logan! Ich rufe Scott und Jean und wir treffen uns alle in der Küche. Diese Eröffnung sollten wir erstmal im kleinen Team abhalten, okay?“
 

Die drei fuhren also wieder nach oben und Kurt und Logan warteten in der Küche ungeduldig auf den Rest der Truppe. Zehn Minuten später saßen sie alle zusammen und warteten gespannt auf Hanks sensationelle Erkenntnis.

Die vier saßen am Tisch, während Logan am Tresen lehnte und ein Bier kippte.

Hank schob das Blatt mit den Daten zu Jean herüber, die ihre Lesebrille während des Lesens immer wieder zurecht schob und ihre Augen dabei aufriß.
 

„Hank! Ist das wahr?“, fragte sie und sah ihn absolut überrascht an.
 

Der Angesprochene seufzte und nickte eifrig: „Ja, kein Zweifel! Ich habe es überprüft, mindestens zehn Mal, weil ich es auch nicht glauben konnte… Der Inhalt der Phiole besteht aus grauer Hirnmasse, die Remy LeBeau wohl in einer komplizierten Operation entnommen worden ist. Weshalb jemand so einen Eingriff bei ihm durchgeführt hat, ist mir allerdings schleierhaft!“, begann Hank zu erklären und alle Augen waren erwartungsvoll auf ihn gerichtet.
 

„Nun ja, ich werde ihn dazu noch befragen, aber zuvor schickte ich seine DNS durch den Computer, ohne davon etwas zu erwarten, doch nach wenigen Augenblicken hatte ich eben das Ergebnis, das ihr dem Datenblatt entnehmen könnt“, fuhr Hank fort und beeilte sich dann, seine kleine Ansprache zu verkürzen, weil er erkannte, daß einer der Männer ihn sicher vor lauter Anspannung anspringen würde, wenn er nicht endlich zum Punkt kam.
 


 

Fortsetzung folgt…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  mitsuki11
2008-09-22T14:54:05+00:00 22.09.2008 16:54
Gehirnmasse? Wie Eklig! Na da bin ich ja mal gespannt wie es weiter geht!!

LG
Mina


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