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Wie lange noch...?

Die Geschichte eines jungen Prostituierten
von

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Aus der Sicht von Jamie

„Jamie?“ Ethan betrat sein Zimmer und Jamie drehte sich um.

„Ja, was ist?“ Ein Grinsen umspielte die Züge seines Freundes und Jamie grinste zurück. „Was hast du jetzt wieder ausgeheckt?“

Immer noch grinsend schnippte Ethan ihm einen kleinen, runden Silberknopf hin, den Jamie mühelos fing.

„Rate mal, wer mir den grad gegeben hat.“

Jamie öffnete die Hand und betrachtete den Knopf. Er war mit einer orientalischen Prägung verziert und Jamie stockte der Atem. Dann schoss sein Kopf herum und er fixierte Ethan.

„Wie bist du denn an einen von meinen Knöpfen gekommen?

Doch Ethan überging seine Frage, setzte sich auf den Diwan und streckte die Beine aus. „Ich habe heute Abend frei und geh mit ein paar anderen Jungs auf die Sylvesterkirmes. Viktor hat uns ein bisschen Geld gegeben. Die Buden sollen ziemlich zugig und kalt, die Attraktionen langweilig und der Glühwein ranzig sein. Wahrscheinlich wird’s voll scheiße. Was ich fragen wollte, willst du mit?“

Er meinte Ethan leise Lachen zu hören, doch als er aufsah, flocht dieser gerade die Zierborte des Diwans zu kleinen Zöpfen.

„Lass das, ich muss die immer alle wieder rausfriemeln.“

Ein unübersehbares Grinsen lag immer noch auf den vollen Lippen seines Freundes, als dieser ihm noch einmal versicherte, dass es wahrscheinlich total langweilig werden würde.

Ein kurzer, forschender Seitenblick von Ethan ließ Jamie ein Licht aufgehen.

„Kann es sein, dass du nicht willst, dass ich mitkomme?“

Ethan schaute ihn unschuldig an und schüttelte seinen Kopf, doch seine Augen verrieten ihn. „Warum sollte ich das wollen?“

Das wusste Jamie auch nicht, doch auch während ihres weiteren Gesprächs ließ ihn der Verdacht nicht los, dass Ethan irgendetwas plante oder ihm eher verschwieg.

„Wieso denkt Viktor eigentlich, dass heute Abend niemand kommt?“, fragte Jamie den schwarzhaarigen nach ein paar Augenblicken des Schweigens.

Ethan zog ein ahnungsloses Gesicht und griff nach einer Strähne von Jamies Haaren. Nachdenklich drehte er sie zwischen den Fingern und zog dann so daran, dass Jamie den Kopf in den Nacken legen musste, damit es nicht schmerzte.

Jamie runzelte die Stirn und warf Ethan einen fragenden Blick zu. „Was wird das, wenn es fertig ist?“

Lachend strich Ethan ihm über die Stirn, die Nase und schließlich über die Lippen.

„Ich frage mich nur, wie es wohl für Luca war, als er dich geküsst hat.“

Als Jamie den Mund zu einem Grinsen verzog, strich Ethan ihm die Mundwinkel entlang über die Wange und stieß den Finger gegen seine Schläfe, sodass sein Kopf zur Seite schwang.

„Jetzt sag nicht, dass du eifersüchtig bist?“, stutzte Jamie und sah seinen Freund verschmitzt an. „Und was, wenn es so wäre?“, gab Ethan mit einem ebenfalls spitzbübischen Grinsen zurück. Wendig rollte Jamie sich auf die Knie und stützte Ethan seine Hände auf die Brust.

Einen Moment schauten sie sich nur grinsend in die Augen, dann beugte Jamie sich langsam hinab und als sich ihre Lippen fast berührten, schloss Ethan automatisch die Augen. Doch Jamie hatte nicht vor Ethan zu küssen. Das merkte auch Ethan, der seine Augen wieder öffnete, als auch nach ein paar Sekunden immer noch nichts passiert war.

„Dann muss ich dich leider enttäuschen, mein Freund. Denn küssen tu ich dich nicht.“, hauchte Jamie dem älteren entgegen, der daraufhin unwillig den Mund verzog.

„Auch wenn mir mein Leben als Ethan O’Conner gefällt, manchmal wünsche ich mir ein gewisser Luca mit blonden Haaren und braunen Augen zu sein.“

Jamie lachte und richtete sich wieder auf. „Amüsier dich heute Abend schön mit den Jungs, ich werde vielleicht zur Abwechslung mal früh ins Bett gehen-...“, doch Ethan unterbrach ihn. „Aber dann verpasst du ja das Mitternachtsfeuerwerk!“ Jamie seufzte.

„Stimmt, du hast Recht, das wird bestimmt schön.“ Ethan grinste vielsagend und Jamie warf ein Kissen nach ihm.

„Ich habe keine Ahnung, was du mit deinem Getue bezwecken willst, doch irgendwie habe ich kein gutes Gefühl.“

Dennoch ließ er sich grinsend im Schneidersitz auf das Bett sinken und spielte mit dem Silberknopf. Die Matratze hinter ihm dellte sich ein und Ethan begann ihm stillschweigend den Nacken zu massieren. Nach und nach zog Ethan den Saum des Morgenmantels im Nacken immer weiter hinunter und als er einen ziemlich verspannten Punkt zu fassen bekam, stöhnte Jamie leise auf.

„Mach dir heute einen schönen Abend und genieß den Jahreswechsel. Ich komme erst morgen früh wieder.“

Jamie stöhnte erneut auf – Ethans Hände waren wirklich ungnädig zu seinen verspannten Muskeln – und fragte:

„Wo willst du dich denn so lange rumtreiben?“

„Mal sehen, London ist groß.“, meinte Ethan vage und zog ihm den Mantel wieder über den entblößten Rücken. „Ich werd dann auch mal los.“

Jamie nickte und schnappte dann nach Ethans Hand. „Bringst du mir was mit?“

Ethan lachte laut auf und beugte sich zu dem jüngeren hinab. „Natürlich bring ich dir was mit. Ich glaube, ich bin noch nicht einmal aus gewesen, ohne dir etwas mitzubringen.“

Jamie grinste. Es stimmte. Er liebte es, wenn Ethan ihm nachdem er ausging kleine Souvenirs mitbrachte. Mal eine kleine Schmuckdose, mal Streichhölzer, deren Verpackung besonders hübsch war, mal ein kunstvoll besticktes Kissen. Ethan brachte ihm immer etwas mit. Egal von wo er zurück kam.

Schon fast an der Tür angekommen, drehte Ethan sich noch einmal um.

„Weißt du noch die drei Matrosen, die vor ein paar Wochen bei uns im Club waren?“

Jamie überlegte und nickte. Ethan grinste. „Der schwarzhaarige wird heute auch dabei sein.”

Es dauerte keine Sekunde, da begriff Jamie und ein breites Grinsen erhellte sein Gesicht.

„Du willst dich heute Nacht von dem flachlegen lassen!“

Ethans Grinsen war Antwort genug. Jamie stand auf und zog sich den Mantel fester zu. „Na dann wünsch ich dir viel Spaß, welchen du sicher haben wirst.“

Das „Oh, ja!“ von Ethan war so anzüglich, dass Jamie zu Lachen begann und sich dann gespielt anschmiegsam an Ethans Brust presste.

„Ich sag dir, unten zu liegen ist viel besser. Ich spreche aus Erfahrung...“, hauchte er seinem Freund erotisch ins Ohr und Ethans vor unterdrücktem Lachen bebender Körper drängte sich an seinen. Dann kicherte Ethan ihm seinerseits ins Ohr: „Ich kann dich mir auch nur ganz schwer im dominanten Part vorstellen. Du bist zu...“ Jamie drückte Ethan spielerisch empört von sich und sah zu ihm hoch. „...feminin.“, beendete Ethan seinen Satz und versuchte dann ganz schnell durch die Tür zu entkommen, denn Jamie hatte ein paar Kissen gepackt und begann sie nun gut gezielt auf seinen Freund zu feuern. Schließlich standen sie nach einem erbitterten Kampf um die Herrschaft in der Kissenschlacht heftig keuchend an die Tür gelehnt. Ethan von außen, Jamie von innen. Die Tür war nur noch einen Spalt offen und Jamie grinste Ethan da hindurch an.

„Bild dir ja nicht ein, dass ich dich in den nächsten Tagen noch ein einziges Mal in mein Zimmer lasse.“ Ethan lachte.

„Auch nicht, wenn du bettelnd und bittend vor der Tür kniest und mit den Fingernägeln daran kratzt.“

„Einverstanden.“, stimmte Ethan Jamies Drohungen zu und wandte sich zum Gehen.

„Einverstanden?!“, rief Jamie ihm hinterher, doch Ethan drehte sich nicht noch einmal um.
 

Es war bestimmt schon nach zweiundzwanzig Uhr, als Jamie sich gelangweilt auf sein Bett fallen ließ. Nachdem Ethan gegangen war, hatte er ausgiebig gebadet und sich mit teurer, parfümierter Körperlotion eingecremt, die seine Haut in einem leichten Goldton schimmern ließ. Nun lag er auf den kühlen Laken und fragte sich, was er mit seiner verbliebenen Freizeit anstellen sollte. Das Bild des einen Matrosen schoss ihm in den Kopf und er fragte sich, wann Ethan Kontakt zu dem schwarzhaarigen bekommen hatte. Im „Vouge“ waren die drei seit drei Wochen Stammgäste, doch nicht einer von ihnen hatte bisher die Dienste einer der Jungen in Anspruch genommen. Oder hatte der schwarzhaarige Ethan-...? Erzählt hatte sein Freund ihm jedenfalls nichts.

Jamies Gedanken schweiften ab, als es plötzlich leise und zaghaft an der Tür klopfte. Jamie seufzte und grinste, dann rief er:

„Das kannst du vergessen, ich lass dich nicht rein!“ Ethan konnte ruhig noch ein bisschen länger vor seiner Tür stehen. Ob er ihn am Ende wirklich draußen stehen lassen würde, wusste Jamie noch nicht, doch noch sollte sein Freund ein bisschen schmoren.

Wieder klopfte es und Jamie stand auf. Dicht vor der Tür blieb er stehen und wartete darauf, dass es erneut klopfte.

Tock, tock.

Jamie riss die Tür auf und erstarrte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Yumicho
2008-09-23T13:56:46+00:00 23.09.2008 15:56
Ethan ist genial.
[schon wieder ein Stimmungs- & Meinungswechsel! xDDD]

& der arme, arme Jamie hockt zu Hause & hat nichts zu tun... Na, sowas aber auch... xD
*mähähähähäh*
*böse lacht*

Hihi.^-^
Uuuh, ich werd grad wieder hibbelig xD

& 'ne Massage könnt ich auch gebrauchen... *zu Ethan schielt* xD
Von:  midoriyuki
2008-04-26T20:49:32+00:00 26.04.2008 22:49
Tolles Kapitel*___*
Und Ethan ist vielleicht einerxDDDDD
Man man man...Und weeeeer steht vooor der Tüüüür*sing*
*weiterlesen geh*
Von: abgemeldet
2008-04-26T16:05:08+00:00 26.04.2008 18:05
Wiedermal ein supertolles Kappi!
Was Ethan wohl ausheckt?
Na ja, werd ich dann schon sehen.


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