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Sunshine Everyday

oder Wie Kai sein Lächeln fand... /Special zu About Sex Relationships und About Love Relationships/ Kai x Miyavi
von

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~*~ only chapter ~*~

Es war einer dieser Tage, an denen einfach gar nichts klappte. Die Produktion seines neuen Albums verzögerte sich durch Kleinigkeiten immer mehr, und dann hatte gestern auch noch das Aufnahmegerät gestreikt. Es hätte ihn nicht gewundert, wenn er jetzt auch noch krank geworden wäre, aber er hoffte natürlich, dass ab jetzt alles reibungslos verlaufen würde. Zu den technischen Problemen kam noch die Tatsache, dass er manchmal einfach den Text vergaß oder falsche Noten spielte, was ihn natürlich noch mehr ärgerte. So etwas durfte einfach nicht passieren! Aber er konnte nichts dagegen tun. Immer wieder schweiften seine Gedanken in Richtungen, die so gar nicht gut zu sein schienen. Er musste immer wieder an diesen kleinen Brünetten denken, der seit einiger Zeit auch in der PS Company ein und aus ging.

Er war ihm gleich am ersten Tag aufgefallen, doch bisher hatte er sich nicht getraut ihn anzusprechen. Er hatte sich erkundigt und so herausgefunden, dass dieser nur allzu niedliche Brünette Kai hieß und der neue Drummer von The Gazette war. Er konnte sich vorstellen, was das für ein Stress für ihn sein musste und so angespannt, wie der andere immer aussah, wenn er ihm im Gang begegnete, wollte er ihm nicht auch noch auf die Nerven gehen. Aber seit einiger Zeit musste er einfach andauernd an ihn denken, und bevor er deswegen noch Stress mit der PSC bekam, wollte er den Kleinen einfach mal ansprechen und hoffen, dass sich sein Problem so recht schnell wieder in Luft auflöste. Denn er wollte Kai kennen lernen – unbedingt.

Die erstbeste Chance, die sich ihm bot, wollte er ergreifen. Und da kam es ihm doch nur gelegen, dass er den Neuen eines Morgens auf dem Flur traf. Anscheinend war er auf dem Weg zum Bandraum, doch er sprach ihn einfach mal an.

„Hey... bist du nicht der neue Drummer von Gazette?“, fragte er, um ein unverfängliches Gespräch zu beginnen. Der andere blieb stehen und sah ihn fragend an, schien ein wenig sprachlos zu sein gerade, dass ihn ein Fremder einfach so ansprach. „Ich hab dich schon öfter auf dem Gang gesehen und da ist mir aufgefallen, dass ich mich dir noch gar nicht vorgestellt hab“, fuhr er unbeirrt fort und sah den Kleineren lächelnd an. „Ich bin Miyavi.“ Er hielt ihm zur Begrüßung seine Hand hin, doch Kai schien noch immer ein wenig verwirrt zu sein. Oder war er vielleicht sogar eingeschüchtert? So verrückt war sein Outfit doch heute gar nicht... Oder aber die Jungs aus seiner Band hatten wieder irgendetwas erzählt, wie sie es immer taten, wenn hier eine neue Band unter Vertrag genommen wurde oder eben nur jemand Neues hier anfing. Er hoffte doch mal sehr, dass sie das dieses Mal nicht getan hatten, ansonsten würden sie wirklich Ärger bekommen. Irgendwann würden sie es sich noch mal mit ihm verscherzen...

„Kai...“, sagte der Brünette nur und verriet ihm somit seinen Namen. Dass er den schon kannte, behielt er lieber für sich. Nicht, dass er noch dachte, er schnüffelte ihm hinterher. Dass das nicht sonderlich gut ankommen würde, war ihm bewusst. „Hi Kai!“, sagte er lächelnd und wartete immer noch darauf, dass der Brünette seine Hand nahm, doch das schien ihm schon zu aufdringlich zu sein, denn er wich noch ein kleines Stück zurück .

Er versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass ihn das doch sehr verunsicherte, und sah ihn weiterhin lächelnd an.

„Gomen, aber... ich muss weiter...“, sagte der hübsche Brünette nur und ging dann weiter seines Weges, ließ ihn einfach so stehen. Er sah ihm hinterher, und als Kai tatsächlich noch mal einen kurzen Blick zurückwarf, wurde sein Lächeln doch wieder um einiges breiter. Also hatte er es vielleicht wirklich nur eilig und wollte nicht zu spät kommen?
 

Eigentlich hatte er Kai nach der Probe noch einmal abfangen wollen, da er hoffte, dass er dann nicht mehr ganz so angespannt sein würde, aber er hatte ihn schlicht und einfach verpasst. Aufgrund der ganzen vorhergegangenen Verzögerungen bei den Aufnahmen hatte er bis spät in die Nacht arbeiten müssen und war sogar einer der Letzten im Gebäude gewesen. Wie er so etwas doch hasste... Vor allem jetzt! Es ärgerte ihn, jetzt nicht noch einmal mit Kai sprechen zu können.

Auch in den nächsten Tagen bot sich dazu keine Gelegenheit. Er sah den kleinen Brünetten nur ab und an durch den Flur hetzen, wie immer mit angespannter Miene. Das gefiel ihm irgendwie gar nicht. Dass er jetzt Stress hatte, war ja selbstverständlich, aber... Wenn er ehrlich war, hätte er ihn viel lieber einmal lächeln gesehen, denn er war sich sicher, dass Kai ein einfach nur bezauberndes Lächeln hatte.

Er machte sich aber kaum noch Hoffnungen, ihn noch einmal so einfach auf dem Flur anquatschen zu können, deshalb wartete er an diesem Tag auch nicht, bis Gazette endlich fertig waren mit ihrer Probe, sondern wollte sich gerade auf den Weg nach Hause machen. Er verließ also das Studio und dachte schon darüber nach, ob er sich nachher eine Pizza in den Ofen schieben oder lieber auf den Weg nach Hause etwas mitnehmen sollte, als er plötzlich in jemanden hineinrannte. Er bekam den anderen gerade noch am Handgelenk zu fassen und konnte so verhindern, dass dieser, wie all seine Unterlagen, die er bei sich getragen hatte, unsanft auf dem Boden landete. Und als er dann erkannte, in wen er da hineingelaufen war, weiteten sich seine Augen.

„G-gomen, das wollte ich nicht...“, sagte der Kleinere schnell und löste sich von seinem Griff, machte sich sogleich auch daran, seine Aufzeichnungen vom Boden aufzuheben.

Miyavi zögerte nicht lange, ließ sich neben ihm auf dem Boden nieder und half ihm wie selbstverständlich dabei, schließlich hätte er ja auch aufpassen können, wo er hintritt.

„Ach, das macht doch nichts...“, sagte er. „Ich helfe dir nur schnell dabei...“

Kai sagte nichts mehr, schien nur noch sein Zeug zusammenpacken und dann wieder weg zu wollen, doch er ließ sich nicht beirren. Als sich ihre Hände jedoch kurz berührten, zog Kai seine schnell zurück und senkte den Kopf. Miyavi betrachtete ihn eingehend, während er die Zettel auf einem Stapel zurechtlegte, um sie dem Kleineren dann wieder in die Hand zu drücken.

„Alles okay?“, fragte er leise und wandte den Blick noch immer nicht von ihm ab. Durch seine Verschlossenheit machte Kai ihm schon ein wenig Sorgen... Das war ja schon keine normale Schüchternheit mehr. Und gut war das bestimmt nicht, wenn er sich so sehr zurückzog.

Kai stand gerade auf, da blickte er direkt in Miyavis Augen und schien davon so erschreckt zu sein, dass er gleich wieder alles fallen ließ. Ohne ein Wort zu sagen sammelte Miyavi das alles noch einmal zusammen, stand dann wieder auf, behielt die Zettel aber in der Hand.

„Soll ich dich noch nach Hause bringen?“, fragte er leise und hoffte wirklich, dass Kai ja sagen würde, doch wie schon die ganze Zeit war der Brünette ziemlich verschwiegen. Also nahm er einfach seine Hand und zog ihn dann mit sich Richtung Ausgang. Dann würde er das jetzt eben einfach machen, wenn er denn keine Antwort bekam! Was sprach denn auch dagegen? Bevor Kai noch einmal alle seine Aufzeichnungen fallen ließ... Und in der Stadt würde jetzt ein ziemliches Gedrängel sein, da würde es bestimmt nicht ganz so einfach sein, das alles wieder zusammen zu sammeln. Und da der andere jetzt auch nicht widersprach, zog er ihn einfach mit sich.

Als sie dann draußen an der frischen Luft waren, blieb er aber lieber noch einmal stehen.

„Ist das denn in Ordnung, wenn ich dich nach Hause bringe?“, fragte er lieber noch einmal nach.

Der Brünette schien mit sich zu ringen, seufzte schlussendlich aber leise und nickte. „Hai...“

Ein Lächeln schlich sich auf die Lippen des Schwarzhaarigen. Er wartete darauf, dass Kai los ging, schließlich wusste er ja nicht einmal ansatzweise, wo er wohnte, doch er rührte sich einfach nicht. Wenig später wurde Miyavi auch bewusst, woran das lag. Beinahe augenblicklich ließ er die Hand des Kleineren los, dem das wohl unangenehm gewesen war. Doch dagegen gesagt hatte er ja nichts. Woher hatte er das denn auch wissen sollen? Trotzdem... Er hätte es merken müssen... Er biss sich auf die Unterlippe, war aber einfach nicht in der Lage, den Blick von seinem Gegenüber abzuwenden.

„Wollen... Wollen wir dann los?“, fragte er nach einigen Augenblicken. Seine Stimme war nicht mehr als ein leises Hauchen, welches ihn selbst erschreckte. Was war denn bloß los mit ihm? Er war doch sonst nicht so zurückhaltend, schon gar nicht, wenn es um jemandem ging, der ihm tatsächlich gefiel. Doch bei Kai... da war das anders... Er konnte es nicht in Worte fassen, es nicht beschreiben, aber er fühlte sich unglaublich stark zu ihm hingezogen. War er deshalb so nervös? Hatte er deshalb Angst davor, von ihm abgelehnt zu werden?

Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Kai mit mal ganz dicht vor ihm stand und zu ihm hoch blickte. Er war einfach nur überwältigt von diesem Anblick. Diese Augen...

„Was ist nun?“

„Mh?“ Er wusste gar nicht wovon der andere sprach.

„Na ich dachte, du wolltest mitkommen... Dann komm auch, oder... wollen wir den ganzen tag hier rum stehen?“

Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und ging los. Völlig perplex stand Miyavi da, sah ihm hinterher. Erst nach einigen Augenblicken setzte er sich in Bewegung, hatte den kleinen Drummer aber recht bald eingeholt und lief nun neben ihm her.
 

Den ganzen Weg über hatten sie nicht sonderlich viel gesprochen. Er hatte wirklich versucht, ein Gespräch mit ihm anzufangen, doch seine Antworten waren immer knapper geworden, sodass er es dann irgendwann aufgegeben hatte.

Als sie endlich bei Kai angekommen waren, machte sein Herz einen Hüpfer. Jetzt wusste er schon mal, wo der Brünette wohnte. Wie es wohl drinnen aussah? Bestimmt hatte er alles gemütlich eingerichtet. Ja, da war er sich ganz sicher...

Doch Kai schien ihn nicht reinlassen zu wollen. Denn er stand nun mit dem Rücken zu seiner Haustür und sah Miyavi an. Dieser Blick... Kai wirkte einfach so unnahbar... Warum bloß verhielt er sich so? Es musste dafür doch einen Grund geben...

„Gibst du mir dann meine Noten wieder?“, fragte er leise und streckte die Hände aus.

Wieder brauchte Miyavi einen Augenblick, um zu verstehen, was er eigentlich von ihm wollte, bis ihm dann einfiel, dass er ja noch die ganzen Zettel in der Hand hielt.

Ein leichter Rotschimmer legte sich auf seine Wangen und er drückte sie Kai ohne ein Wort in die Hand.

Und schon wollte der Brünette sich von ihm abwenden. Er schloss seine Tür auf, wollte gerade hineingehen, hielt aber den Türgriff fest, sodass sie nur einen Spalt offen stand. Er drehte sich noch einmal um. Schon wieder diese Unsicherheit in seinem Blick. Was war bloß los mit ihm?

„Danke, dass du mitgekommen bist...“ Warum bloß sah es so aus, als fielen ihm diese Worte schwer?

Er konnte nicht einmal etwas darauf erwidern, da huschte der Drummer auch schon in seine Wohnung. Er erhaschte einen kurzen Blick hinein und war nun doch ziemlich erstaunt. So wie es aussah, könnte man meinen, der andere sei gerade erst eingezogen. Dabei war er doch nun schon seit vier Wochen in der Band. Da müsste er doch eigentlich Zeit gehabt haben, wenigstens ein paar Kartons auszuräumen... oder etwa nicht?
 

In den nächsten Tagen war es ihm kaum möglich, den brünetten Drummer zu sehen. Wenn er ihn einmal sah, dann nur kurz auf dem Gang, aber entweder wirkte Kai so gestresst, dass er sich nicht traute ihn großartig anzusprechen, oder aber er war selbst so sehr im Stress, dass er einfach keine Zeit vertrödeln durfte. Das alles bedauerte er doch sehr, da er unbedingt mehr über ihn wissen wollte. Er wollte ihn kennen lernen, denn er fand ihn einfach nur anziehend. So hübsch wie der Kleinere war, war das ja auch kein Wunder.

Da sich ihm aber partout keine Möglichkeit mehr bieten wollte, mit ihm zu reden, nahm er das nun selbst in die Hand. Wo er wohnte, wusste er ja mittlerweile. Und dass Kai nicht 24 Stunden am Stück in der Company war, wusste er auch. Er brauchte sich also nur zu informieren, wann Gazette mal einen Tag frei hatten und schon konnte er seinen Plan in die Tat umsetzen und Kai besuchen.

Gesagt, getan. Wie gut, dass er mit den Jungs aus Kais Band sehr gut zurechtkam; sie fragten zwar nach, was genau er denn von ihm wolle, als er sich nach ihrem nächsten freien Tag erkundigte, aber es war ja kein Problem, ihnen das zu sagen. Er wurde zwar komisch angeschaut, aber die anderen verkniffen sich jeglichen Kommentar. Eigentlich war es ihm aber egal, sollten die doch alle denken, was sie wollten. Hauptsache war doch, dass er Kai wieder sah...

Da er aber nicht sicher war, wie Kai auf seinen Besuch reagieren würde, war er immer unsicherer geworden, je näher besagter freier Tag rückte. Aber er hatte sich ein Herz gefasst und auf den Weg gemacht, und nun stand er hier, direkt vor Kais Tür.

Wie lange er hier schon stand, wusste er nicht. Vielleicht erst ein paar Minuten, doch es hätten auch schon einige Stunden sein können. Wie letzteres kam es ihm zumindest vor...

Er schüttelte leicht den Kopf. Wenn er ewig hier herum stand, würde er Kai auch nicht wieder sehen, also klingelte er jetzt einfach.

Warten.

Er wartete, doch nichts geschah, also klingelte er erneut. Und wieder schienen Jahre zu vergehen, aber dann regte sich endlich etwas. Er hörte, wie eine Tür aufging. Dann Schritte. Sein Herz schlug immer schneller und wilder in seiner Brust. Warum war er bloß so aufgeregt? Weil er ihn gleich sehen würde? Sollte es tatsächlich daran liegen? Er war doch sonst nicht so...

Als dann endlich die Tür aufging, blickte ihn ein total verschlafener Kai an, mit verstrubbelten Haaren und noch ganz kleinen Augen. Er war nur in Shorts und Shirt – eine Tatsache, die Miyavi schlucken ließ. Denn auch wenn er noch so müde aussah, ihn machte dieser Anblick geradezu an.

Er schluckte und lächelte dem Kleinen entgegen. Kais Augen weiteten sich etwas, als er erkannte, dass es Miyavi war, der hier gerade vor ihm stand.

„Was machst du denn hier?“, fragte er leise und unterdrückte ein Gähnen.

Miyavi aber ließ sich von dieser Frage nicht beirren, sondern lächelte nur noch ein Stückchen breiter. „Dich besuchen!“, sagte er gut gelaunt und bevor es Kai möglich war, ihn wieder abzuwimmeln, hielt er ihm eine Tüte Brötchen vor die Nase. „Du hast doch bestimmt Hunger, oder?“

Kai sah ihn mit großen Augen an, konnte scheinbar gar nicht glauben, was hier gerade geschah. Doch was hatte er für eine Wahl? Hätte er Miyavi jetzt hier stehen gelassen, wäre das wirklich nur gemein gewesen, wo er doch sogar Brötchen mitgebracht hatte... Und der Schwarzhaarige wusste darum, war sich seiner Sache also recht sicher.

Und tatsächlich, Kai bat ihn nun wirklich in seine Wohnung.

„Entschuldige die Unordnung...“, sagte der Drummer leise und wuselte an einigen Kartons vorbei in die Küche. Miyavi folgte ihm. „Aber ich komme einfach nicht dazu, das alles auszupacken...“

Der Kleinere setzte sich an den Küchentisch. Wenigstens hier schien er ein wenig Ordnung geschaffen zu haben, wenn man das denn überhaupt so nennen konnte. Zumindest standen hier nicht einmal annähernd so viele Kartons herum wie im Flur.

Miyavi setzte sich auf den einzigen noch freien Platz an dem Tisch und saß Kai nun genau gegenüber. Er kam nicht umhin, ihn anzusehen. Er sah aber auch einfach zu niedlich aus, wo er doch gerade nicht so abgehetzt wirkte wie sonst...

„Ich muss schrecklich aussehen...“, sagte der Brünette leise, als sei ihm gerade wieder bewusst geworden, dass er bis eben noch im Land der Träume gewesen war.

„Nein, gar nicht...“, sagte Miyavi leise und lächelte ihn an. Er meinte das wirklich ernst, doch ob Kai sich dessen bewusst war? Auf jeden Fall wurde er ein wenig unruhig, zumindest glaubte Miyavi das gesehen zu haben, denn der andere war sehr schnell aufgestanden und hatte sich daran gemacht, für sie beide Kaffee zu machen.

Sie schwiegen eine Weile, doch als Kai dann wieder ihm gegenüber saß, eine Tasse Kaffee in der Hand, lächelte er sogar leicht.

Miyavi war einfach nur hin und weg davon. Dieses Lächeln... es war so bezaubernd, so atemberaubend schön...

„Warum... lächelst du nicht öfter mal so? Ich seh dich viel lieber lächeln...“ Er realisierte erst, was er gesagt hatte, als es schon zu spät war.

Ein Rotschimmer breitete sich auf Kais Wangen aus, da war er sich sogar sehr sicher dieses Mal, aber er sagte nichts, schließlich konnte er ja jetzt nicht einfach fragen, warum er rot geworden war, denn er war es, der ihn in Verlegenheit gebracht hatte.

Und wieder schwiegen sie sich an, nippten jeder ab und an an seinem Kaffee und warfen kurze Blicke zum Gegenüber. Diesmal aber war Kai es, der das Schweigen brach.

„Warum bist du hergekommen?“

Unverwandt sah der Schwarzhaarige ihn an, zögerte aber nicht eine Sekunde mit einer Antwort. „Weil ich dich sehen wollte...“

Ein Lächeln schlich sich auf Kais Lippen und er sah den Größeren jetzt direkt an. Aber was er sagen sollte, wusste er scheinbar nicht. Ob er mit so einer Antwort gerechnet hatte? Wohl eher nicht, denn sonst hätte er jetzt anders reagiert.

Miyavi wandte nun den Blick wieder ab und ließ ihn durch den Raum schweifen. So viele Kartons... Es sah aus als wäre Kai gerade erst hergezogen. Dass er neu war in Tokio, wusste er ja, aber er war sich sicher, dass er bestimmt schon zwei Monate hier wohnen musste. Umso erstaunlicher fand er es, dass es hier noch so drunter und drüber ging.

„Du sag mal...“, begann Miyavi nun und sah ihn fragend an. „Was hältst du davon, wenn ich dir dabei helfe, hier ein wenig Ordnung zu schaffen?“
 

Kai hatte sich sogar von ihm helfen lassen. Den ganzen Tag hatten sie gemeinsam verbracht, Ordnung geschaffen in dieser vom Chaos regierten Wohnung, und sich sogar ganz unverfänglich und nett miteinander unterhalten. Miyavi hatte so einiges über Kai erfahren; dass er gern Fußball spielte, wenn die Zeit es zuließ, und dass er gerne kochte. Von Letzterem hatte er sich abends auch selbst überzeugen können, und er musste zugeben, dass Kai wirklich einmalig war in der Küche.

Sie waren sich an diesem Tag wirklich sehr viel näher gekommen, Kai hatte sogar einen Abschiedkuss auf die Wange zugelassen, auch wenn diese wieder einen gesunden Rotton angenommen hatten.

Auf dem Weg nach Hause hatte Miyavi nur vor sich hin gegrinst und war einfach nur glücklich gewesen, dass Kai so offen geworden war ihm gegenüber. Doch das sollte sich schnell wieder ändern.

Als er den Brünetten am nächsten Morgen hatte begrüßen wollen, hatte dieser ihm nur kurz zu gewunken und war dann wieder verschwunden. Er war so verdattert über diese morgendliche Begegnung gewesen, dass er den ganzen Tag ein wenig neben der Spur gestanden hatte. Er hatte Kai darauf ansprechen wollen, doch dieser wich ihm nur noch aus, ließ nicht einmal zu, dass er ihm zu nahe kam.

Eigentlich hatte Miyavi ja angenommen, dass Kai jetzt bereit war, ihn näher an sich heran zu lassen, und auf ihn zuzugehen, doch da schien er sich geirrt zu haben. Aber warum hatte er ihm dann so viel von sich erzählt an diesem einen Tag? Er hatte sich doch sogar von ihm helfen lassen... Was war bloß los mit ihm?

Diese Fragen quälten ihn so sehr, dass er es eines Abends nicht mehr ausgehalten hatte und einfach zu Kai gegangen war. Er stand vor der Tür des Brünetten, wartete auch gar nicht lange, sondern klingelte. Dass es schon beinahe Mitternacht war, war ihm egal. Er hatte gesehen, dass bei ihm noch Licht brannte, also konnte Kai noch gar nicht schlafen.

Es dauerte auch nicht lange, bis er Schritte hörte, dann kurz Stille. Eine Stille, in der er den Atem anhielt und voller Spannung wartete. Dann ein leises Klicken und die Tür ging auf, doch nur einen Spalt. Kai sah ihn durch diesen hindurch an, sagte aber nichts. Dass er wissen wollte, warum er mitten in der Nacht zu ihm kam, lag auf der Hand, doch Miyavi wollte ihm nichts erklären. Nicht jetzt, da Kai die Chance hatte, ihm jeden Moment die Tür vor der Nase zuzuschlagen.

„Wir müssen reden!“, sagte Miyavi bestimmt und drückte die Tür beiseite, trat dann einfach in Kais Wohnung und beachtete seinen verstörten Blick dabei gar nicht. Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, drehte er sich zu dem Brünetten um, der, wie er gleich als erstes feststellte, schon wieder nur in Shorts und T-Shirt gekleidet war. Er versuchte das zu ignorieren und sah ihn einfach nur besorgt an.

„Was ist los mit dir?“, fragte er leise und ging einen Schritt auf ihn zu, wollte ihm über die Wange streicheln, doch Kai schien das gar nicht zu wollen, drehte den Kopf beiseite und sah ihn mit einem so kalten Blick wie nie zuvor an. Miyavi musste wirklich schlucken, um seine Verwirrung zu verbergen und sich auf das zu konzentrieren, weshalb er eigentlich hierher gekommen war.

„Was soll denn mit mir sein? Verdammt, was ist mit dir?! Du kommst mitten in der Nacht her und fragst mich was los ist?“ Wütend sah er den Größeren an, schüttelte dann leicht den Kopf und wollte gerade in sein Wohnzimmer verschwinden, da hielt Miyavi ihn am handgelenk fest.

„Du hältst mich von der Arbeit ab...“, sagte der Brünette leise und sah ihn beinahe flehend an, und doch wehrte er sich nicht gegen seinen Griff.

Miyavi war erleichtert. Vielleicht ließ Kai ja doch mit sich reden...

„Warum tust du das alles?“, fragte er leise und sah ihn besorgt an. „Du stürzt dich in deine Arbeit, als gäbe es nichts anderes. Dabei vernachlässigst du dich selbst. Kai, ich mach mir Sorgen um dich...“

„Wer gibt dir das Recht dazu? Ich habe dich nicht darum gebeten, dich um mich zu sorgen, also lass es bitte auch sein...“ Seine Stimme wurde immer leiser und er sah nicht zu ihm auf.

Miyavi seufzte, ließ nun aber seine Hand los.

„Ich mache mir Sorgen um dich, Kai, ich...“

Nun sah der Kleinere auf, biss sich auf die zitternde Unterlippe.

„Bitte hör auf damit, dich kaputt zu machen... Du denkst nur an deine Arbeit, an nichts anderes... Du hängst dich da viel zu sehr rein. Glaub mir, die anderen sorgen sich auch um dich...“

Kai seufzte, lehnte sich gegen die Wand und schloss die Augen für einen Augenblick. „Du sagst das so einfach... Aber ist dir bewusst, dass ich neu in der Band bin? Ich muss so viele Songs lernen... Und ich bin der Leader... Ich kann doch nicht so einfach Schwäche zeigen! Ich muss das alles unter Kontrolle haben, ich muss den anderen zeigen, dass ich auch das Zeug zum Leader habe! Ich muss das schaffen, ich kann nicht einfach...“

„Einfach was?“ Miyavi ging einen Schritt auf ihn zu und nahm seine Hand. Kai tat ihm einfach so unheimlich leid. „Warum solltest du das alles allein durchstehen müssen? Du bist in einer Band und in einer Band ist man gegenseitig für einander da... Die anderen verstehen das, wenn du nicht gleich alles perfekt machst, glaub mir... Du kannst gar nicht alles perfekt machen... nicht, wenn du dich Tag und Nacht in deine Arbeit stürzt... Kai, hör auf dich selbst kaputt zu machen... Ich...“

Miyavi zögerte. Sollte er es ihm wirklich sagen? Aber warum sollte er auch nicht ehrlich sein? Er machte sich einfach nur Sorgen, wollte nicht, dass Kai an seinem Perfektionismus kaputt ging.

Als Kai nun einen Schritt dichter trat und ihn aus fragenden Augen ansah, musste er schlucken. Wie sollte er diesem Blick nur widerstehen können? Verdammt, warum war der Kleinere auch einfach nur so niedlich?

„Was...?“, hauchte der Brünette nun und trat noch ein wenig näher. „Warum soll ich damit aufhören?“ Kais Stimme zitterte und er hätte schwören können, dass seine Hand ebenso zitterte. Vielleicht war es aber auch seine eigenen gewesen...

„Ich... will nicht, dass das passiert... Ich will dein Lächeln sehen, so wie neulich...“

Er traute sich kaum, den Brünetten anzusehen, denn er wusste nicht, ob er seinen Blick ertragen würde. Doch als er dann sah, wie Kai ihn wirklich ansah, war er sehr überrascht. Er lächelte!

Noch ehe er sich´s versah, hatte er ihn an sich gezogen, ihm einen Kuss auf die Lippen gedrückt. Doch was tat er hier eigentlich? Er drängte sich Kai auf. Wenn er jetzt mal nicht alles kaputt gemacht hatte... Langsam löste er sich wieder von den Lippen des anderen und sah unsicher zu ihm herab, doch Kai lächelte noch immer.

„Es hat sich noch nie jemand so um mich gesorgt...“, sagte er leise. „Bitte hör nicht auf damit...“ Kaum hatten diese gehauchten Worte seine Lippen verlassen, da hatte er sich auf die Zehenspitzen gestellt und Miyavi erneut geküsst...



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Kommentare zu diesem Kapitel (33)
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Von:  Len_Kagamine_
2012-10-07T09:39:28+00:00 07.10.2012 11:39
so da bin ich wieder xDD
ich finde den anfang schon vol süßß weil Miyavi nichts mehr hin bekommt *smile*
obwohl er ihn noch nicht kenne einfach nur niglich *smile*
und wie er einfach alles versucht um Kai kennen zu leerne ist auch vol toll ^^
und er ha recht Kais lächeln ist einfach nur geil xDD
der arme das er so lange arbeite muss aber jetz hat es doch was gutes den er hat Kai doch nich angetrofen *freu* auch wen er in ihn rein gelaufen ist xDDD und es ist so ungewohnt Kai so steil zu sehen ^^
wie toll Miyavi bringt Kai nach hause *smile*
jaja der liebe Miyavi xDDD den hat es ganz schön erwicht *smile* weil er sich ja scho über sich selbst wundert ^^
wie geil ist das den xDD jetzt gehter ihn soger besuchen o wohl sie sich mmer noch nicht wirklich kennnen xD und bin froh das Kai ihn rein gelassen hatt und ich kann es verstehen das Kai noch keine zeit hate wen man bedenkt was er alles erledigen muss ^^
und wie ich es mir denken konnte Miyavi ist hin und weg von seinem lächeln xDDD
Miyavi immer xD er ist einfach zu geil ^^ alleine wiel er um mitanacht bei Kai auf taucht und einfach in die wohnung geht nach dem Kai geöffnet hat und dann auch direkt sagt was er wiel
und ich finde es auch vol niglich von Miyavi das er sich solche sorgen um Kai macht *smile*
wo kai dann Lächelte für Miyavi das war einfach nur toll *smile*
und das ende war einfach nur toll *___*

Noch ehe er sich´s versah, hatte er ihn an sich gezogen, ihm einen Kuss auf die Lippen gedrückt. Doch was tat er hier eigentlich? Er drängte sich Kai auf. Wenn er jetzt mal nicht alles kaputt gemacht hatte... Langsam löste er sich wieder von den Lippen des anderen und sah unsicher zu ihm herab, doch Kai lächelte noch immer. „Es hat sich noch nie jemand so um mich gesorgt...“, sagte er leise. „Bitte hör nicht auf damit...“ Kaum hatten diese gehauchten Worte seine Lippen verlassen, da hatte er sich auf die Zehenspitzen gestellt und Miyavi erneut geküsst...

so finde deinen schrieb still einfach nur toll ^^
und dir ist die ff auch super gelungen auch wenn ich jetzt von den beiden mehr lesen möchte xDDD

Dat nessy-tan
Von:  Xirain
2009-08-24T14:55:55+00:00 24.08.2009 16:55
oh my...YOSH XD"
WIE CUTE!!!!! ><
aber warum gehts ned weiter ;.;
Von:  Toffelchan
2009-07-19T17:49:02+00:00 19.07.2009 19:49
awww~
süüüß *Q*
ich hätt gern noch mehr davon gelesen <3
Von:  Kai_theGazettE
2009-07-10T10:01:28+00:00 10.07.2009 12:01
<(o*//*o)> aaaaaaaaaaargs wie SÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜß *quitsch*
abaaa wiso is das schon abegeschlosseeeeeeen *quengel* weita leeeeeseeen wiiiiiill *heul*
Von:  Kanoe
2009-04-16T07:08:19+00:00 16.04.2009 09:08
eine sehr sehr niedliche geschichte
gedanklich wurde für mich
"und so wurde kai zum offiziellen grinsekeks"
*lacht*
aber schön geschrieben
Von:  YutakaXNaoyukis_Mika
2008-09-21T15:05:38+00:00 21.09.2008 17:05
Das is so süß!
Ich liebe Kai.
Finde, du hast das super umgesetzt.

*völlig hin und weg sei*
Von:  -chAOsBoRn-
2008-07-23T14:27:29+00:00 23.07.2008 16:27
awwwwwwww~
DAS KANN NOCH NICHT DAS ENDE SEIN!!!!~
>__________<
komm schon, schreib weiter, nur ein bisschen, vll n adult?
hehe
.//////////////////.
MOTOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO ONEGAIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII~
>_<
Von:  Rhiv
2008-07-15T18:59:01+00:00 15.07.2008 20:59
omg.... wie süß!! *heul*
so verdammt süß! >.<
oh mann..... echt supa und süß geschrieben.... und die beiden geben so ein süßes paar ab! Q____Q
echt nua genial.......! TT__________TT
Von:  ReiReiPoRNoDoOL
2008-07-06T08:40:37+00:00 06.07.2008 10:40
*.*
mein gott, wie niedlich ist das denn!!!
*hin und her geht*
da ist zucker ja nix gegen >_<
dieses Kaichen....aaaahhh, ich stebre an überzuckerung Q-Q
So und nicht anders Stelle ich mir das Zusammenkommen von Kai und Miyavi vor!
*nicku nicku*
ich will ne fortsetzung!
Unbedingt!!
*sabber*
mehr von Kai und Miyavi *______*
Von:  FinalCall
2008-06-23T15:48:16+00:00 23.06.2008 17:48
Aaaaaaaaaaaaaw~ Q__________Q"
Wie süzz ;3;
Das is ja mal voll niedlish ;____;
Haww... XD
*das Pairing anluv* ;3;
Aww... u_û
Schön geschrieben und alles schön und aww~ XD
*keine konstruktive Kritik abgeben kann* |D"
Gomen, aber das is zu süß >__<


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