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Despair of the heart

von

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In all the bad times...

Toshiya war den restlichen Abend tief in Gedanken versunken und bekam kaum etwas von dem Film mit, den er sich eigentlich zusammen mit Kaoru hatte ansehen wollen. Stattdessen ruhte sein Kopf auf dem Bauch des Älteren, der halb unter ihm lag und versonnen durch seine braunen Haare streichelte, während der Blick des Bassisten zwar auf den Fernseher gerichtet war, aber er gar nicht richtig wahr nahm, was überhaupt geschah. Kyo gab ihm ein ums andere Mal Rätsel auf, die er einfach nicht zu lösen vermochte.
 

Als Kaoru nach einer Weile auf seinen Freund hinab sah, war dieser eingeschlafen und so sehr er es sich gewünscht hätte, die weichen Gesichtszüge des Jüngeren waren keineswegs friedlich und entspannt. Sogar im Schlaf wirkte er angestrengt und bekümmert. Er seufzte leise und griff nach der Fernbedienung um den Fernseher abzuschalten. Dann wand er sich so vorsichtig wie möglich unter Toshiya hervor um diesen auf die Arme heben und ins Schlafzimmer bringen zu können.
 

Da der andere ohnehin eine weiche Jogginganzughose und ein schlabberiges Shirt trug, verzichtete er darauf, ihn jetzt auch noch auszuziehen. Er wollte ihn nicht unbedingt wecken. Toshiya konnte jede Minute an Schlaf brauchen. Er selbst aber genauso, deswegen dauerte es nicht lange, bis er sich schlaffertig gemacht hatte und zu dem Braunhaarigen unter die Decke kroch. Im Schlaf kuschelte sich Toshiya etwas näher an die angenehme Wärmequelle und auch Kaoru war ungewohnt schnell eingeschlafen.
 

Es war noch mitten in der Nacht und stockdunkel, als ihn irgendetwas ganz langsam aus dem Schlaf rüttelte. Es war ein stetiges, leises Ächzen, das Wispern seines Namens und etwas, das dicht neben ihm immer wieder leicht zu zucken und zu zittern schien. Kaoru brauchte einige Zeit, bis er zumindest so wach war um zu erkennen, was der Grund für sein Aufwachen war.
 

„Kao…“, wimmerte der Jüngere erstickt und der Angesprochene tastete schlaftrunken nach der Nachttischlampe um etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Als er gegen die plötzliche Helligkeit endlich etwas erkennen konnte, erschrak er heftig, als er Toshiya neben sich sah. Der Bassist war auffällig blass und Tränen glitzerten auf seinen Wangen, aber noch schlimmer war die verkrampfte Haltung, in der er zusammengekauert neben seiner zerwühlten Decke lag und sich den Bauch hielt. Seine Lippen waren zu schmalen Strichen geworden, so fest presste er sie aufeinander und sein Blick war schockierend matt und unfokussiert. Die Hand prüfend an die Stirn des Jüngeren legend, stellte Kaoru schnell fest, dass Toshiya Fieber hatte und spätestens jetzt wuchs seine Besorgnis augenblicklich ins Unermessliche.
 

„Mein Bauch tut so weh…“, bekam er einen Brocken mehr an Information und auch wenn er innerlich beinahe wahnsinnig wurde vor Sorge, bemühte er sich, ganz ruhig zu bleiben und streichelte Toshiya erst einmal tröstend über die Schulter.

„Ich bring dich ins Krankenhaus, ja?“

Aber der Bassist schien nicht viel davon zu halten, denn er schüttelte beinahe entsetzt den Kopf. Er konnte Krankenhäuser nicht ausstehen, es war ja schon schlimm genug, wenn er nur jemanden besuchen sollte… aber sich selbst freiwillig dort hin begeben? Auf keinen Fall!

„Nein!“

„Du hast hohes Fieber, Toshi… sei vernünftig, vielleicht ist es etwas Ernstes“, versuchte Kaoru zu argumentieren und zog erst einmal die Decke wieder zurecht und über den Jüngeren, der erneut leicht zu zittern begonnen hatte. Er sah wirklich besorgniserregend aus, aber ins Krankenhaus schleifen konnte er den Kleinen ja auch schlecht.

„Aber ich will nicht ins Krankenhaus… bitte…“, kam es flehend zurück und der Ältere seufzte leise.

„Normalerweise…“, setzte er an, brach dann aber ab und schüttelte den Kopf, lächelte matt und streichelte Toshiya zärtlich durch die Haare, „Machen wir einen Deal, ok? Wenn es dir in einer Stunde nicht besser geht, fahren wir und das ohne Widerrede“, entschied er, auch wenn der Jüngere nicht unbedingt begeistert aussah. „Ich koch dir jetzt erst mal Tee und bring dir eine Wärmflasche“
 

Doch auch nach einer Stunde, zwei Tassen Kräutertee, der Wärmflasche und sehr vielen Streicheleinheiten, die der Bassist wirklich dringend brauchte, ging es ihm kein bisschen besser. Und so widersprach er nicht einmal mehr, als Kaoru ihm zuerst half, sich anzuziehen, anschließend einen Krankenwagen rief und vorsichtshalber eine Tasche mit den wichtigsten Sachen für ihn packte. Wahrscheinlich würden sie ihn zumindest über Nacht im Krankenhaus behalten und er wollte zumindest eine Zahnbürste und etwas Bequemes zum Anziehen haben. Als der Krankenwagen endlich eintraf, fühlte er sich bereits so elend, dass er sich wünschte, doch möglichst schnell im Krankenhaus zu sein. Zum Glück durfte Kaoru bei ihm bleiben und auch als er untersucht wurde und der Arzt schnell diagnostizierte, dass er unter einer Blinddarmentzündung litt, war der Ältere an seiner Seite.

„Ich will aber nicht operiert werden… ich musste noch nie operiert werden… ich hab Angst!“, hauchte er unter Tränen, als der Arzt den Raum verlassen hatte um alles für die noch in dieser Nacht bevorstehenden Entfernung des Blinddarms vor zu bereiten. Sie durften nicht zu viel Zeit verlieren, hatte es geheißen.

„Du brauchst doch keine Angst zu haben“, versuchte Kaoru ihn zu beruhigen, während er seine Hand hielt und über seinen Arm streichelte, „Du bekommst eine Spritze, dann schläfst du… und wenn du wieder aufwachst, geht es dir wieder besser“

Toshiya schniefte wenig begeistert und klammerte sich noch fester an die Hand des Älteren, der neben dem Krankenbett saß und versuchte, ihn aufzumuntern.

„Wenn… wenn ich aufwache… bist du dann da?“

„Natürlich werde ich da sein“

„Versprichst du es mir?“

„Ich versprech’s dir“, nickte Kaoru und beugte sich nach vorne um dem Jüngeren einen Kuss auf die Stirn und dann noch einen auf den Mundwinkel zu hauchen. „Alles wird gut werden, To-chan… hab keine Angst“

Dann ging die Tür auf und der Arzt kam zurück, Kaoru wurde gebeten zu gehen und er verabschiedete sich mit einem aufmunternden Lächeln von Toshiya, der wenig begeistert aussehend aus dem Raum geschoben wurde. Zum Glück würde die Operation nicht besonders lange dauern, aber so lohnte es sich für ihn auch nicht mehr, nach Hause zu fahren. Ob er zu Shinya’s Zimmer gehen und nachsehen sollte, ob Die da war? Aber selbst wenn, wahrscheinlich würde der Jüngere schlafen. Also beschloss er, es sich im Warteraum mit einem Becher Automatenkaffee gemütlich zu machen. Er hatte schließlich nicht vor, sein Versprechen Toshiya gegenüber zu brechen.
 

Als er erwachte, bemerkte er, dass jemand seine Hand hielt. Es war das erste Gefühl, das er realisierte, erst danach kamen dieser Hauch von Übelkeit und die Schmerzen, die sich irgendwo in seiner Bauchgegend konzentrierten. Es war seltsam… er brauchte die Augen gar nicht zu öffnen… er wusste aus irgendeinem Grund, dass es Kaoru war, der an seinem Bett saß. Ganz vorsichtig blinzelte der Braunhaarige in das gedämpfte Licht, das zum Fenster herein drang. Es war Tag, aber die Vorhänge halb geschlossen, sodass es nicht zu hell war. Als er den Kopf langsam drehte, erkannte er, dass Kaoru auf einem Stuhl an der Seite seines Bettes saß und schlief.
 

In diesem Moment wurde Toshiya eines schmerzlich bewusst. Sein Herz hatte er zwar Kyo geschenkt, aber sein Verstand erinnerte ihn mit Nachdruck daran, dass es jemand wie Kaoru war, den er an seiner Seite brauchte. Wie liebevoll er sich in den letzten Wochen um ihn gekümmert hatte… ein Gefühl von Scham machte sich in dem Bassisten breit, als ihm das alles erst so richtig bewusst wurde. Der Ältere hatte so viel für ihn getan und das obwohl er doch genauso litt wie er selbst. Dennoch hatte er ihn stets getröstet, ihn in den Arm genommen und ihm zugehört, wenn er sich wieder einmal so sehr nach Kyo gesehnt hatte, dass er geglaubt hatte, das Herz würde ihm aus der Brust springen. Er seufzte leise und befreite seinen freie Hand aus der Bettdecke um Kaoru zärtlich über den Arm zu streicheln. Als dieser auf einmal aufschreckte und ihn im ersten Moment verwirrt ansah, bereute er es jedoch sofort wieder.
 

„Tut mir leid… ich wollte dich nicht wecken“, flüsterte er und war irritiert, wie schwach seine Stimme klang.

„Du bist wieder wach“, stellte Kaoru mit einem erleichterten Lächeln fest, „Wie geht es dir?“

„Es tut ein bisschen weh… und mir ist schwindelig, aber es ist ok…“

„Das ist gut. Die Operation ist bestens verlaufen, in zwei Tagen kannst du wieder heim“

„Was? In zwei Tagen erst? Aber… Kao, ich will nicht so lange hier bleiben!“

„Ich bin doch bei dir, To-chan… es ist wichtig, dass du noch so lange bleibst, bis man alle Risiken ausschließen kann“

„Du redest schon wie meine Mutter, Kaoru…“

Daraufhin lachte der Ältere leise und beugte sich hinunter um Toshiya einen Kuss auf die Stirn zu hauchen. Dieser nutzte die Gelegenheit und schlang die Arme um seinen Freund, der von der plötzlichen Gewichtsverlagerung das Gleichgewicht verlor und beinahe auf dem Bassisten landete. Im letzten Moment konnte er sich noch mit der Hand abstützen.

„Vorsicht!“, mahnte er, schließlich wollte er ja nicht auf die frische Wunde fallen. Aber Toshiya achtete gar nicht darauf. Er brauchte diese Umarmung jetzt einfach und Kaoru wusste das, verwehrte sie ihm deshalb auch nicht, achtete nur darauf, dem anderen keine Schmerzen zuzufügen.

„Danke, dass du da bist, Kao…“

„Ich hab es dir doch versprochen, mein Kleiner. Ich werde immer da sein, wenn du mich brauchst, vergiss das nur nie, ja?“

„Ich hab dich lieb“

„Ich hab dich auch lieb, Toshi“
 

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uuuuuuuaaaah... ein extrem kitschiges Kapi-Ende... tut mir leid o_O"

... aber bald wird es wieder böse XD ... verlasst euch drauf ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  _Majuda_
2008-04-19T12:16:14+00:00 19.04.2008 14:16
Also, ich hab das ganze bis hier her gelesen, und ich finds voll cool.
Ich habe auch schon den teil davor gelesen. Ich find die charas und die ganze geschichte toll.




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