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Time of Life

Alles ist begrenzt
von

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Vervollständigung alter Akten

Kapitel 6: Vervollständigung alter Akten
 

Am Morgen wurde Yneria von dem Zwitschern der Vögel geweckt.

Sie schlug mühsam die Augen auf.

Erst war sie verwundert, dass sie Vögel hörte, immerhin waren sie hier in Central City, einer Großstadt, und außerdem war das Fenster doch geschlossen, oder?

Sie drehte den Kopf und zu ihrer Verwunderung sah sie ein offenes Fenster. Hatte sie es gestern noch aufgemacht?

Nein, sie war sich sicher das Fenster nicht berührt zu haben.

Aber wer hatte es dann geöffnet? Und wann?

~Wie viel Uhr ist es eigentlich?~

Während sie sich anzog, überlegte sie, ob sie den Bericht gleich heute abgeben sollte. Sie entschied sich dafür, je schneller sie diese Angelegenheit hinter sich brachte, desto besser. Falls Roy den Bericht überhaupt noch haben wollte. Er handelte schließlich von einer Angelegenheit, die knapp vier Jahre zurück lag.

~Besser spät als nie.~, dachte sie sich und musste Grinsen.

Sie wollte gerade die Tür öffnen, als ein kühler Luftzug sie von hinten erwischte.

~Ich sollte das Fenster wohl besser zu machen, bevor ich gehe.~

Im Flur blieb Yneria kurz stehen, da sie sich wunderte, dass sie keine Geräusche hören konnte.

Sie ging durch alle Zimmer und war überrascht, als sie niemanden vorfand. In der Küche fand sie etwas zu Essen. Auf dem bereitgestellten Teller war auch ein Zettel.

Sie schaute sich ihn genauer an:
 

Hey Yneria,
 

Wie du sicher schon bemerkt hast, ist niemand außer dir zu Hause.

Al und ich müssen wieder im Hauptquartier arbeiten.

Das Essen ist für dich und auf dem Tisch in meinem Arbeitszimmer (das zweite Zimmer, das erste gehört Al) ist auch Geld, damit du Mittags essen gehen kannst.

Wir sind vermutlich erst spät wieder da.

Heute kannst du machen, was du willst, aber schließ bitte die Tür ab, wenn du gehst.

(Schlüssel liegt neben dem Geld)

Dann bis heute Abend

Ed
 

Sie schmunzelte.

Hatten die beiden sie doch wirklich hier allein gelassen.

Ihr Blick streifte dir Uhr, die an der Wand hing. Zehn Uhr.

~Hui, so lange habe ich schon ewig nicht mehr geschlafen.~, dachte sie.

Nachdem sie gegessen hatte, ging sie in Eds Arbeitszimmer. Wie angekündigt fand sie auf dem Tisch Geld und einen Schlüssel. Beides nahm sie und steckte es weg.

In ihrem Zimmer begann Yneria ihren Forschungsbericht zusammen zusuchen. In die Tasche, welche sie im Schrank gefunden hatte, packte sie außerdem noch Sachen zum Schreiben.

Man konnte ja nie wissen, wozu man das brauchen würde.

Dann machte sie sich auf den ihr bereits bekannten Weg zum Hauptquartier.

In der großen Einganshalle blieb sie stehen und atmete genießend die kühle Luft ein.

Draußen konnte es man schon bald nicht mehr ertragen, so heiß wurde es, aber hier drinnen war es schön kalt.

Heute war eindeutig mehr los als am Tag zuvor.

Überall hetzten die Leute herum und es war ein ganz schönes Chaos und Durcheinander.

Vorsichtig bahnte sie sich den Weg zum Schalter, um sich anzumelden.

Der Mann im Schalter sah überrascht zu ihr auf.

„Warst du nicht gestern auch schon hier?“, fragte er.

Sie nickte. „Wieso überrascht sie das? Ist doch eigentlich normal, dass die Leute hier täglich vorbei kommen, oder?“, wollte sie wissen.

Der Mann legte den Kopf schief. „Natürlich ist das sonst so, aber nur für Leute, die auch hier arbeiten. Es ist eher ungewöhnlich, dass Zivilisten so oft vorbei kommen.“, erklärte er.

Sie schaute ihn verwundert an, dann grinste sie.

„Ach, sie wissen ja gar nicht, dass ich keine Zivilistin bin. Ich bin Staatsalchemistin.“

Zum Beweis zog sie eine silberne Taschenuhr hervor. Diese hatte sie erst einen Tag zuvor noch von Roy bekommen.

Der Mann schaute sie entgeistert an.

Yneria konnte ihm ansehen, dass er so etwas nicht erwartet hatte.

„Da das ja jetzt geklärt ist, können sie mir sagen, wo der Flame Alchemist gerade ist?“, trug sie ihr eigentliches Anliegen vor.

Der Mann begann sofort in seinem Computer nachzusehen.

„Er müsste derzeit eigentlich in seinem Büro sein. Wissen sie, wo das ist?“

Yneria nickte und verabschiedete sich.

~Sobald er weiß, dass ich Staatsalchemistin bin, siezt er mich.~, dachte sie sich belustigt.

Mühsam bahnte sie sich einen Weg durch die Menschenmasse.

Im Flur war es etwas leerer, doch auch hier waren immer noch genug neugierige Gesichter. Oft wurde sie überrascht und prüfend angesehen.

~Immerhin ist es nicht mehr ganz so schlimm, wie früher. Damals konnte ich ja kaum einen Schritt machen, ohne schief angesehen zu werden. Eigentlich auch kein Wunder. Es ist schließlich nicht normal, dass ein neunjähriges Mädchen durch die Behörde läuft.~, dachte sie.

Das Hauptquartier war riesig und hatte sich an einigen Stellen verändert, doch allgemein konnte sie sich gut orientieren. Hinzu kam, dass sie ja bereits gestern in Roys Büro gewesen war.

In den überfüllten Gängen war es jedoch, selbst bei guter Kenntnis des Gebäudes, bzw. des Wegs, den man gehen wollte, schwer, an sein Ziel zu gelangen. Jederzeit musste man den richtigen „Strom“ abpassen, sonst wurde man unter Umständen in genau die entgegengesetzte Richtung getrieben.

Geschickt schlängelte sie sich durch die Gänge und kam so relativ schnell voran.

Sie bog bereits in den vorletzten Gang ein, als sie auf einmal gegen jemanden prallte.

„Na, auf Kollisionskurs, oder wie?“, fragte sie eine bekannte Stimme.

Sofort schaute sie auf und sah in ein grinsendes Gesicht.

„Al! Sorry, ich hab dich nicht kommen sehen.“, entschuldigte sie sich.

„Nicht so schlimm, ich hab dich ja auch nicht gesehen. Und ich hatte dich eigentlich auch nicht hier erwartet. Beim letzten Mal schienst du mir nicht sonderlich begeistert von der Vorstellung, hier her zu kommen, und jetzt bist du schon zum zweiten Mal in zwei Tagen hier. Ich und Nii-san hatten gedacht, du würdest vielleicht die Stadt erkunden oder so.“, stellte Al fest.

Yneria seufzte. „Ja, es wäre schön, wenn ich das machen könnte, aber leider haben ich hier noch was zu tun, dass schon genug Aufschub hatte. Hilft ja alles nichts.“

Dann stutzte sie. „Halt mal... Du scheinst dich nicht so sehr über meinen Aufenthalt hier zu wundern, wie du es eigentlich solltest.“, überlegte sie laut.

Al legte verwundert den Kopf schräg.

„Was meinst du damit?“, fragte er verwirrt.

„Na, in diesen Bereich dürften nur Leute vom Militär, bzw. Gäste nur in Begleitung von Mitarbeitern. Aber ich bin ganz allein hier unterwegs. Du müsstest dich doch eigentlich fragen, warum.“, antwortete sie.

Er lachte kurz auf. „Ach, das meinst du. Nii-san hat mir erzählt, dass du Staatsalchemistin bist. Deshalb wundert es mich auch nicht, dich hier zu sehen. Zumindest nicht übermäßig.“, erklärte er.

„Ach so. Hätte ich mir ja denken können.“, murmelte Yneria mehr zu sich selbst.

Plötzlich hallte eine Stimme von hinten: „Accuracy!! Kommst du? Wir müssen weiter!“

Al drehte sich zu der Stimme um.

„Bin schon unterwegs.“, rief er zurück.

Dann drehte er sich noch einmal schnell zu Yneria um.

„Ich muss los. Bis später. Vielleicht laufen wir uns ja noch mal über den Weg.“, verabschiedete er sich, dann lief er zügig zu der Stimme und verschwand im Gewimmel.

Yneria blieb noch einen kurzen Moment stehen, um sich zu sammeln, dann setzte sie ihren Weg fort.

Vor dem Büro blieb sie stehen und klopfte an.

Auf ein gedämpftes „Herein“ öffnete sie vorsichtig die Tür und trat ein.

Der Major saß hinter seinem Schreibtisch und hatte sich über die Papiere gebeugt, die auf diesem auslagen.

Seine Hand griff nach der Feder und mit geübter Bewegung unterzeichnete er das Blatt.

Daraufhin stellte er die Feder weg und schaute auf.

Seine Miene erhellte sich augenscheinlich, als er sie erblickte.

„Ah, Yneria. Was führt dich heute bereits wieder zu mir?“, fragte er sie gespannt.

~Haben die denn alle nichts anderes zu tun, als mich darauf hinzuweisen, dass ich nicht gerne herkomme?~, dachte sie sich ein wenig verärgert, doch sie zeigte nichts davon.

„Ich habe noch etwas zu erledigen.“, sagte sie kurz angebunden.

„Und verrätst du mir auch, was das ist oder muss ich es selbst herausfinden?“, bohrte Roy nach.

Yneria seufzte, wie schon öfter an diesem Tag.

„Ich habe doch, bevor „das Alles“ passierte, einen Auftrag gehabt. Und da ich ja nie dazu gekommen bin, den Bericht fertig zu stellen und abzugeben, habe ich das nachgeholt. Immerhin war ich bereits fertig mit den Nachforschungen.“, erklärte sie.

Während sie sprach holte sie den Bericht heraus und legte ihn auf Roys Schreibtisch.

„Hier ist er. Wenn du willst, kannst du ihn haben. Ich weiß schließlich nicht, ob du einen Bericht, der zu einem Auftrag von vor über vier Jahren gehört überhaupt noch haben willst.“

Roy griff über den Tisch und zog den Umschlag zu sich rüber. Schnell öffnete er diesen, zog den Bericht heraus und begann ihn zu überfliegen.

Nebenbei redete er noch weiter mit Yneria: „Na klar, wir können jeden Bericht gebrauchen, den wir bekommen können. Als du „verschwunden“ bist, wurde der Fall nach einem Jahr nicht abgeschlossen zu den Akten gelegt. Es ist immer schön, auch die alten Aufträge abgeschlossen zu sehen. Wir wollen schließlich ein möglichst komplettes Archiv haben. Hmm... Sehr interessant.“

Roy war gerade fertig mit dem lesen und steckte den Bericht wieder zurück.

„Gut. Ich habe den Bericht gelesen und werde ihn nachher im Archiv abgeben. Es ist erstaunlich, dass du noch so genau weißt, was passiert ist.“, meinte er anerkennend.

Sie lachte auf und man konnte den ironischen Unterton deutlich heraushören. „Na ja. Bei so was klammert man sich halt an die letzte Erinnerung, die man hat.“, antwortete sie trocken.

Roy nickte mitleidig.

Dann sah er auf. „Hast du jetzt noch was vor? Willst du zu Ed oder so? Denn wenn nicht, wüsste ich etwas, was du machen solltest.“, stellte Roy fest.

Sie sah ihn misstrauisch an.

„Und was soll das sein?“, fragte sie.

„Na ja, während du „weg“ warst habe ich es noch ganz gut hinbekommen, dass du Staatsalchemistin bleibst, doch da du jetzt wieder da bist, musst du wohl oder Übel selbst zur Überprüfung gehen.“, erklärte er.

Sie nickte. „Hast wohl Recht, da führt kein Weg dran vorbei. Wann ist denn die nächste?“, wollte sie wissen.

„Die nächste ist gleich morgen. Sei einfach um 12.00h in der Haupthalle. Alles weitere erfährst du dann dort.“, informierte er sie.

Sie nickte ein weiteres Mal.

„Gut, dann werde ich morgen zur Überprüfung gehen.“, verkündete sie.

„Wenn du nichts mehr von mir willst, gehe ich mal wieder.“, fügte sie hinzu.

„Na klar. Dann bis morgen. Soll ich Fullmetal irgendetwas ausrichten?“, fragte Roy.

Yneria schüttelte den Kopf.

„Nicht nötig. Wir sehen uns schließlich heute Abend. Dir noch einen schönen Tag. Ach ja, und bestelle Riza einen schönen Gruß von mir.“, verabschiedete sich Yneria und wandte sich zum gehen um.

„Mach ich.“, rief Roy ihr hinterher.

Vor der Tür seines Büros blieb sie kurz stehen.

~Soll ich jetzt schon wieder nachhause gehen? Nein, dazu hab ich eigentlich gar keine Lust. Ich glaube ich laufe einfach noch ein bisschen hier rum. Vielleicht treffe ich ja noch mehr Leute, die ich kenne.~, dachte sie sich.

Also machte sie sich auf den Weg durchs HQ.

Nun war es wieder ein bisschen ruhiger in den Gängen.

Ohne dass sie es bemerkt hatte, war einige Zeit vergangen, seit sie Roys Büro betreten hatte.

Inzwischen waren fast alle an ihren Arbeitsplätzen und in ihren Büros beschäftigt. Nur noch wenige waren auf den Gängen unterwegs.

Also schlenderte sie einfach durch die Gegend.

Sie kam im Hof vorbei, an den Esssälen, den Konferenzräumen und schließlich blieb ihr Blick am Archiv haften.

Unauffällig schaute sie sich um. Weit und breit war niemand zu sehen.

Sie ging vorsichtig auf die Tür zu.

Leise drückte sie die Klinke runter und zog daran.

Zu ihrer Überraschung war die Tür nicht abgeschlossen.

Langsam und behutsam öffnete sie sie.

Der Raum dahinter war von schwachem Fackelschein erleuchtet.

Sie spähte hinein, doch sie konnte niemanden im Raum erkennen.

Daher schaute sie sich noch mal kurz nach beiden Seiten um, dann huschte sie blitzschnell durch den Spalt und zog die Tür hinter sich zu.

Erst nachdem sie sich noch einmal vergewissert hatte, dass sie allein war, entspannte sie sich.

~Ich muss schließlich die ganzen letzten Jahre nachholen.~, besänftigte sie ihr Gewissen, als sie begann, die Akten durchzulesen.

Sie wusste nicht, wie lange sie dort gesessen hatte, als plötzlich die Klinke heruntergedrückt wurde.

Eigentlich wäre sie in so einer Situation aufgesprungen und hätte sich versteckt, doch sie war so versunken im Lesen gewesen, dass sie nicht schnell genug reagieren konnte.

Die Tür öffnete sich, und das helle Tageslicht fiel herein.

Im Türrahmen stand eine Person.
 

So, das war das sechste Kapitel. Ja, Al hat bei mir den Titel "Accuracy Alchemist". Ach ja, alle Worte die ich in Anführungszeichen geschrieben habe, meinen den Ort, an dem Yneria war, bevor sie von Ed gefunden wurde.
 

Hoffe euch hat das Kapitel gefallen und ihr lasst mir auch mal ein paar Kommis da.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Turiana
2008-09-17T16:42:52+00:00 17.09.2008 18:42
Super Kapitel, hoffentlich kommst du bald zum weiterschreiben.
Lg


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