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Ein einfacher Ausflug nach Japan - Oder doch nicht?

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Kapitel 231 - Kyos Diätplan

Kyo sah die Sachen, die ihm aufgebrummt worden waren: Gemüse in diversesten Variationen.

„Shinya???“ Es klang erstaunlich gefasst und ruhig. „Was wird das?“ Statt einer verbalen Antwort wurde ihm nur ein Zettel unter die Nase gehalten.

„Das da wird durchgezogen.“ Fassungslos las der Sänger den Ablauf der nächsten Wochen durch. Jede Mahlzeit war aufgelistet, selbst Snacks für zwischendurch waren angegeben.

„Das ist nicht dein Ernst!!!“ Mehr bekam er nicht raus.

„Voller Ernst.“ Der Drummer drehte sich um. „Du hast die Wahl. Zieh es selbst durch oder, falls dir das lieber ist, geh ins Krankenhaus und lass es da…“ Kyo hatte ihn aufgehalten, indem er ihm die Hand auf den Mund presste.

„Ich hab’s ja kapiert! Hör bloß auf mit diesen Einrichtungen!“ Das Grinsen vergriff sich der Jüngere dann doch, war sein Leben ihm doch lieber als seiner Heiterkeit Ausdruck zu verleihen. Seufzend verkroch sich der wieder mal Blonde auf seine Couch und machte sich dort möglichst klein. Fast nur Gemüse die nächsten Wochen, keine Schokolade oder Süßkram, den Hinweis ‚kein Alkohol’ hatte er überlesen, doch es interessierte ihn auch nicht.

„Wann kommt dein Psychiater eigentlich wieder?“

„Nachher. Erinner mich nicht da dran… der Kerl treibt mich eher in den Wahnsinn…“

„Ich dachte, der soll dir ‘n positives Profil erstellen?“

„Denkste.“ Kyo ließ sich an die Schulter des Größeren ziehen. „Den werd’ ich nie wieder los.“

„Na na! Nicht so miesepeterig. So wird das doch nie was.“

„Und wie soll ich das schaffen? Der wird sich doch so schon aufregen.“

„Kein Wunder. Du hast ganze Arbeit geleistet.“

„Ich dreh halt noch durch, wenn das so weitergeht.“

„Sieh es doch als Urlaub an.“

„Ich will keinen Urlaub! Ich will auf die Bühne!“ Man sollte nicht meinen, dass er älter war. Er verhielt sich gerade eher wie ein Kindergartenkind.

„Hör mal, Kyo, so geht das nicht. Du kommst nicht auf die Bühne, wenn du dich so zurichtest. Geschweige denn davon, dass der Doc dir sagen wird, dass du wieder in Ordnung bist und arbeiten kannst.“ Klappte dieser Appell an die Vernunft? Shinya hoffte es. Was sollte er sonst tun? Der Sänger ließ sich widerwillig von der Schulter an die Lehne verfrachten, als der andere aufstand, um in die Küche zu gehen, damit das Essen nicht verkochte. Er hatte keinen Hunger, nicht auf irgendeine Gemüsesuppe jedenfalls. Seine Augen fielen zu und er schlief seelenruhig, während der Drummer nicht wusste, was er aus der Stille machen sollte. Er hatte eigentlich damit gerechnet, dass Kyo sich aufregen würde. Jetzt machte ihn die Stille wirklich unruhig. Als es dann auch noch klingelte, als er gerade nachsehen wollte, war es zu spät. Er flitzte an die Tür, damit er endlich mal etwas erfuhr, und sah sich Hieno gegenüber.

„Guten Tag.“ Grüßte der gut gelaunt.

„Tag…“ Shinya unterzeichnete in Gedanken sein Testament und ließ den Arzt herein.

„Wo ist denn Herr Nishimura?“

„Im Wohnzimmer.“ Das ‚hoffe ich’ sagte er nicht, schloss die Tür wieder und betete, dass Kyo nicht ausflippen würde. Diese Annahme war allerdings unbegründet, schlief der doch tief und fest auf der Couch.

„Ich dachte, der Auftritt wäre mit Kunstblut gewesen…“ murmelte Hieno vor sich hin, als er Kyo betrachtete. Dessen Shirt war nur nachlässig geknöpft, gab den Blick auf ein paar der Wunden frei.

„Schön wär’s. Aber ich muss Ihnen etwas sagen. Wenn Sie ihm weiterhin alles verbieten, wird das nur schlimmer.“ Der Arzt nickte, unterhielt sich noch etwas mit Shinya und nahm dann das Angebot einer Tasse Kaffee an. Shinya musste leise lachen, als er neben Kyo saß und dieser dann seinen Oberschenkel zum Kissen erwählte.



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