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Ein einfacher Ausflug nach Japan - Oder doch nicht?

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Kapitel 196 - Mörderkaffee

„Wie geht’s dir?“ Diese angenehm dunkle Stimme kannte ich irgendwoher, nur woher?

„Riesen Kater…“ Ich musste ein seltsames Bild abgeben, wie ich da auf der Bettkante saß, leicht hin und her schwankte.

„Brauchst du was?“ Oh wie freundlich man doch sein kann. Wer hatte mich den abgefüllt? Ich allein wäre bestimmt nicht auf die Idee gekommen mir einen Cocktail nach dem andern zu zwitschern… und dann noch so durcheinander…

„Wie wäre es mit Schmerzmitteln, Alkoholabbauenzymen und einem Bad?“ fragte ich auf Deutsch, weil mein Kopf sich nicht drum scherte, ob mein Gesprächspartner mich verstand. Ich kriegte nur das leise Lachen mit, dann wurde ich auf die Beine gezogen, an den flauschigen Bademantel gedrückt und aus dem Zimmer gebracht.

„Ich lass dich mal allein, geht doch, oder?“ Der kalte Boden des Badezimmers. Okay. Sollte ich hinkriegen. Zur Not auch auf allen Vieren. Um ihm dann doch noch eine Antwort zu geben, nickte ich. „Gut. Hinter der Tür hängt noch ein Bademantel. Ich sorge mal für Frühstück.“ Ich starrte in den Spiegel. Augenringe wie ein Panda, teils von der Schminke, die mir aufgetragen wurde für die Sendung, Haare als hätte ich in eine Steckdose gefasst und der Blick… als wäre ich noch immer total besoffen. Ächzend striff ich meine Sachen ab. Das Zeug stank vielleicht nach Rauch! Hatten doch alle so gut durchgehalten, aber ein paar hatten, sofort nach der Entlassung aus dem Krankenhaus, sich die erste ‚gegönnt’. Nachdem ich dann den Wasseranteil des Alkohols in die Toilettenschüssel verbannt hatte, tastete ich mich zur Dusche. Vielleicht würde das warme Wasser ja ein paar der Teufelchen wegspülen.

„YIKES!!!“ Kaltes Wasser. Ich klebte an der Kabinentür, tastete nach dem Regler und schaffte es dann doch halbwegs auf ein wärmeres Temperaturniveau zu kommen. Zumindest wirklich wach war ich, auch wenn die Kopfschmerzen blieben. In den wunderbar blutroten Bademantel des Hotels, oder wo auch immer ich hier gerade war, gehüllt trat ich aus dem Badezimmer. Der Duft von Essen stieg mir in die Nase, ließ meinen Magen prompt verkünden, dass er schon sehr lange nichts mehr gekriegt hatte.

„Doch nicht ertrunken?“ kam es scherzend aus dem einen Zimmer. Ich tappte in die Richtung, woher die Stimme kam.

„Ich schaffte es gerade noch so nicht unterzugehen.“ Der Scherz ist schlecht. Ich weiß es, wusste es eigentlich auch zu der Zeit.

„Na das ist schön.“ Durch das Lächeln erkannte ich ihn nun auch: YOU. Eigentlich mochte ich im Boden versinken. Nun ja. Prahlen würde ich damit bestimmt nicht, dann würde ich nur zerfetzt. Warum müssen einem solche Dinge immer peinlich sein? „Wie geht’s dem Kater?“

„Freut sich des Lebens.“ Ich konnte nicht anders als auf diesen Scherz einzugehen. Allerdings war dieser grausige, lebensfrohe Kater nicht angenehm zu haben. Mir wurde vor der Nase herumgefuchtelt.

„Was trinkst du eigentlich?“ Als ich dann verwirrt hoch linste, bemerkte ich, dass er mit einer Kaffeekanne hantierte. Nicht unbedingt mein bevorzugtes Gesöff, aber um den Kater zu vertreiben… ich nickte nur, hielt meine Tasse ziemlich schief hoch und hoffte, dass die wenig elegante Einladung verstanden wurde. Ich hatte Glück und kurz darauf einen ziemlich starken Kaffee in der Tasse.

<Wenn ich da jetzt einen Löffel reinpieke, bleibt der stehen! Darauf könnte ich wetten!> kroch es durch meine Gedankenwelt. Fasziniert betrachtete ich den sich vor meinen Augen kräuselnden Dampf. Da meine Augen zumindest wieder fokussierten, suchte ich mal nach einem Hinweis, wie spät es denn war.

„Wenn du eine Uhr suchst, die ist hinter dir.“ Mist, bemerkt! Ich schielte über meine Schulter und kippte fast um.

„Scheiße!“ Ich hatte doch fast den ganzen Tag verpennt. Ich sah auf. Ich hatte den Rest der Nacht und fast einen Tag mit YOU im Bett verbracht. Das wäre doch eine Geschichte wert…



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