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Ein einfacher Ausflug nach Japan - Oder doch nicht?

von

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Kapitel 019 - Das erste Essen in Kuba (für mich)

Die Köche hatten sich hinter ihrem Meisterwerk aufgebaut und jetzt kam ich mir wirklich wie in einer Bundeswehrkantine vor. Ok, abgesehen davon, dass D’espairsRay wohl kaum Köche bei der Bundeswehr waren, ich nie bei der Bundeswehr war und ich überhaupt nicht wusste woher dieses Bild gerade kam. Fast im Schneckentempo und im Gänsemarsch ging es vorwärts. Auf die Teller wurde, nicht unbedingt in schönster, doch dafür schneller Weise, das Essen geladen. Ich erstarrte, als ich den Berg Nudeln unter einem See von Soße verschwinden sah. Wer sollte das denn bitte alles essen?

„You were out… Thought you might be hungry…“ erklärte mir dann auch schon ein grinsender Bassist, genannt Zero. Ich WAR hungrig. Und ja, ich hätte viel essen können, aber DAS? Ich starrte auf den Berg und seufzte dann ergeben, drehte mich um und trottete zu meinem Platz zurück. Da mein Magen lauthals nach Nahrung verlangte, machte ich mich dann auch darüber her. Die Plätze am Tisch waren noch nicht in Beschlag genommen. Ich hatte auch nicht darauf geachtet, wer vorher dort gesessen hatte. Yoshiki setzte sich wieder neben mich, unterdrückte ein allzu breites Grinsen und fing dann ebenfalls an zu essen. Da ich zwar die meisten mit Namen kannte und auch recht gut wusste, wer welches Instrument spielte, aber keinen wirklich KANNTE, starrte ich ziemlich verloren auf meinen Teller während ich aß. Yoshiki und jemand, der sich mir gegenüber gesetzt hatte, fingen eine Unterhaltung an, die offenbar recht amüsant war. Ich hatte nicht zugehört. Außerdem war es auf japanisch und nicht gerade langsam. Ich wäre nicht einmal mitgekommen, wenn ich es versucht hätte. Meine Gedanken drifteten zu meinen Eltern. Ich hatte versprochen mich zu melden. Verzweiflung machte sich in mir breit. Ich hatte nicht die geringste Ahnung wo wir uns auf Kuba befanden, warum wir hier waren oder wie ich meinen Eltern mitteilen konnte, dass es mir gut ging. Ich war zwar fast fertig mit meinem Essen, doch verließ mich bei diesen Gedanken schlagartig der Appetit. Ich schob den Teller etwas weiter auf den Tisch, stellte meine Ellbogen auf und legte den Kopf in die Hände. Ich war einfach mit den Nerven völlig fertig. Offenbar wurde mein recht untypisches Verhalten bemerkt.

„What’s wrong?“ fragte die Stimme, die sich die ganze Zeit mit Yoshiki unterhalten hatte. Ich schüttelte nur matt den Kopf. Ich wollte nicht nachdenken, doch meine Gedanken schlugen eigene Wege ein, hörten nicht auf mich anzuklagen, mich zu verhöhnen, mich schlecht zu machen. „Nee, Yoshiki, hontoni daijoubu?“

„Maa ne. Saki wa ii kedo…“ Mehr bekam ich nicht mit, da ich aufstand, ohne auf irgendwen zu achten, und mich dann zur Veranda begab. Meine Rippen hatte ich fast vergessen gehabt, während ich dort drinnen saß, leider meldeten sie sich nun umso deutlicher. Ich sank auf eine Bank und beobachtete den Sonnenuntergang. Ich vermisste meine Eltern. Wir hielten nicht gerade den engsten Kontakt, doch jetzt… Leise Schritte näherten sich mir. Ich sah mich nicht um. Wenn man mit mir reden wollte… ich saß ja ziemlich sichtbar dort. Besagte Person ließ sich auch neben mir nieder und schwieg dann, beobachtete einfach mit mir das Spiel der Farben, das die untergehende Sonne zauberte. Als sie hinter dem Horizont verschwunden war wurde ich dann doch gefragt.

„Are you alright?“ Super. Sah man das nicht? Ich machte eine vage Kopfbewegung. Wusste es ja selbst nicht genau. „What’s wrong?“ Ich sah mich nicht um, wollte nicht wissen, wer da mit mir sprach. Meine Augen schlossen sich von selbst.

„It’s nothing.“ Wehrte ich ab. Wirklich schlau. Man sah es mir ja offenbar doch an. „Just…“

„Yes?“ Ich spürte einen leichten Lufthauch, er musste sich bewegt haben.

„… moving hurts like hell.“ Ein falsches Lächeln spielte um meine Lippen.

„I see…“

<Hoffentlich nicht!> Ich hatte die Luft angehalten, leerte nun meine Lungen wieder. Warum war ich so durcheinander? Ich verstand mich nicht.

„You should go back. It turns cold fast.“
 


 

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"Ne, Yoshiki, hontoni daijoubu?" = "Hey, Yoshiki, ist wirklich alles in Ordnung (mit ihr)?"

"Maa ne. Saki wa ii kedo..." = "Nun ja. Vorher war zwar noch alles gut..."



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