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Demon Lies

Enbtdecke den Dämonen in dir.
von

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Das Haus

Es war ein ganz gewöhnlicher Tag. Nichts besonderes. Wie jeder andere Werktag auch. Ein ganz normaler Mittwoch.

In der Realschule der kleinen Stadt Lango, in der Klasse 10cR wurde gerade mit großer Begeisterung dem Vortrag der Lehrerin Fr. Rickargo gefolgt.
 

„Psssst.“

Klang es aus einer Ecke des Klassenraumes.

„Pssssssssst!“

Klang es ein zweites Mal.

Der Entstehungspunkt des Geräusches bildete eine Schülerin, die an der Fensterseite des Raumes sahs und die Aufmerksamkeit ihrer Nachbarin erlangen wollte. Diese war jedoch so sehr damit beschäftigt in einem Din A4 Buch ihre eigens ausgedachte Geschichte fortzusetzen, dass sie die Versuche ihrer Nachbarin gar nicht wahrnahm. Irgendwann wurde es der Älteren zu bunt, sie hatte für gewöhnlich immer sehr wenig Geduld. Sie wartete noch ein wenig ab bis die eigenernannte Autorin ihren Stift ein weiteres Mal auf das Papier aufgesetzt hatte, um ein weiteres Wort ihrer Geschichte hinzuzufügen, als sie ihren Ellebogen anwinkelte, zielte.... und genau den Oberarm der Schreibenden traf, sodass das neue Wort unleserlich wurde und eher einer Hieroglyphe glich, die ein alter zitternder Mönch geschrieben hatte.

„HEY!!!!“, rief die Jüngere empört und spieß die Ursache ihres Ärgers förmlich mit ihrem Blick auf.

Die junge Frau jedoch der, der böse Blick galt war hellauf begeistert von der Wirkung ihrer Methode und gluckste fröhlich vor sich her.
 

„Syliana! Syrrien! Das ist in dieser Stunde schon das dritte Mal das sie den Unterricht stören! Beim nächsten Mal gehen sie vor die Tür!“

Es war mal wieder ein weiterer Versuch von Fr. Rickargo in der Klasse für Ruhe zu sorgen. Ihr Pech war das es die letzte Schulstunde war für diesen Tag und das schon alle Schülerinnen bereits in Gedanken ihrer Nachmittags Beschäftigungen schwebten.

Doch nicht nur die nahende Freizeit war ein Faktor für die fehlende Aufmerksamkeit, sondern auch der Respekt der Klasse ihrer Klassenlehrerein gegenüber. Denn dieser stand gleich Null. In dieser Klasse war es selbstverständlich das während des Unterrichtes gesprochen, diskutiert, gemalt, Nägel lackiert, Galgenmännchen gespielt, Kreuzworträtsel gelöst, Briefchen geschrieben wurden.
 

Deshalb hörten auch Syliana und Syrrien nicht auf ihrerseits den Unterricht zu stören und ignorierten die Lehrerin einfach.

„Was ist denn?!“, zischte Syliana Syrrien wütend an, das verunstaltete Wort und die damit unästhetische Seite setzte ihr immer noch schwer zu.

Syrrien grinste nur schelmisch und schob Syliana nur ein Blattpapier hinüber, das diese elegant und unauffällig auf ihren Platz wandern ließ. Auf diesem kleinen Stück weißem Papier war eine stets verpeilt dreinblickende, die Hände in die Hüfte gestemmte, Brillen tragende, Rothaarig verzauste Karikatur der Klassenlehrerin abgebildet. Natürlich brachte dieses Bild einer völlig überdrehten Lehrerin ein Kichern und Glucksen in Syliana auf, jedoch konnte sie ein verzücktes anfängliches Lachen nicht unterdrücken. Und da die Beiden noch in der Schussbahn ihrer lieben Lehrerin standen, war es nunmehr auch nicht schwer sich vorzustellen was nun geschehen sollte.
 

„Syliana! Das geht zu weit! Zeigen sie mir den Zettel da!“, Fr. Rickargo gestikulierte heftig mit dem ausgestreckten Zeigefinger das sie den Zettel meinte, den Syliana so eben von Syrrien erhalten hatte.

Unfreiwillig übergab Syliana das Blattpapier mit der Karikatur ihrer Lehrerin, den wütenden Blick den Syrrien nun abbekam war förmlich zu spüren!

Als Fr. Rickargos Blick nun auf diese Zeichnung fiel, blieb ihr erst einmal der Atem weg. Sie schaffte es nicht einmal mehr zu schreien oder der Gleichen. Rückwärts wankend und heftig nach Luft schnappend schaffte sie es grade so ihren Lehrerpult zu erreichen, wo sie sich auch gleich auf ihren Stuhl setzten musste, um nicht doch noch umzufallen und eine unsanfte Landung auf den Boden erleben zu müssen. Erschüttert sahs sie nun dort, der Blick war immer noch starr auf das Papier gerichtet, das nun vor ihr auf dem Lehrerpult lag.

Die gesamte Klasse musste Lachen und es entstand das einzigste Chaos. Nur zwei konnten nicht lachen, Syliana und Syrrien. Obwohl die Beiden ohne jede Skrupel diese Lehrerin vor der gesamten schweigenden Klasse auslachen konnten, wenn diese einen Fehler gemacht hatte, schwiegen sie nun. Ohne auch nur einen Ton zu verlieren starrten sie abwechselnd sich und ihre Lehrerin an. Beide wussten das sie damit das Fass zum überlaufen gebracht hatten.
 

„Raus....“
 

Fr. Rickargo schnappte immer noch nach Luft, doch schaffte sie es gerade so ihrem Ärger Ausdruck zu verleihen, in dem sie mit erhobenem Arm und ausgestrecktem Zeigefinger zur Tür deutete. Die beiden jungen Frauen sahen sich diesmal nicht an, als sie sich von ihren Plätzen erhoben und langsam zur Tür, auf der anderen Seite des Raumes wanderten.

Syliana öffnete die Tür und mit dem Jubeln und Lachen der restlichen Klasse im Rücken verließen Beide den Raum. Syrrien schloss die Tür hinter sich, sie schluckte einmal kräftig, wobei sie immer noch die Tür anstarrte und ihre Hand noch auf der Türklinge ruhte. Ihre Begleitung hatte sich bereits an die Wand gelehnt, ihre Arme verschränkt und starrte mit einem wütenden Blick auf die gegenüberliegende Wand. Syrrien knabberte kurz an ihrer Oberlippe, als sie sich endlich dazu entschloss sich umzudrehen und Syliana anzusprechen, doch diese kam ihr zuvor. Die Jüngere erhob blitzschnell ihre rechte Hand, damit Syrrien auch ja kein Wort sprach. Schließlich ließ sie ihren Zeigefinger ausgestreckt und drehte ihren Kopf in Richtung Syrien, mit gepresster Stimme fragte sie: „Sag mir nur eins: Wieso schaffst du es immer wieder mich in irgendwelche Schwierigkeiten zu bringen?“

„Was heißt hier ich? Wenn du nicht so laut los gelacht...“, Syrrien kam jedoch nicht dazu zu Ende zu sprechen.

„ICH laut losgelacht?? Du willst behaupten das es MEINE Schuld war?! WER hat denn das Bild überhaupt gemalt? WER musste es mir denn unbedingt zeigen?!“, fuhr Syliana Syrrien an, sie war nun total aufgebracht und schaffte es nicht ihre Selbstbeherrschung zu bewahren.

„Na du hättest es dir ja nicht anschauen brauchen.“, antwortete Syrrien kühl.

„Oh sicher! Damit du mich weiter nerven konntest mit deinem Geschupse! Was ich dir übrigens immer noch rot angestrichen habe!“

Syrrien schaute ihre Gegenüber unschuldig an, sagte aber nun nichts mehr.

Syliana durchschaute ihre Freundin und meinte nun etwas gefasster und mit einer fast freundschaftlich, tröstenden Stimmlage: „Hör mal es war ja schon witzig und bis jetzt ist uns auch noch nichts schlimmeres passiert, aber wenn das so weiter geht werden wir ziemlich in der Patsche sitzen... es ist in den letzten Monaten nicht gerade zur Seltenheit geworden das wir vors Klassenzimmer mussten. Das geht langsam zu weit, wir müssen aufpassen das es nicht noch schlimmer wird.“

Syrrien schaute Syliana verständnislos an, bis jetzt war ihnen nichts schlimmeres wiederfahren, als ein Rauswurf aus dem Klassenzimmer für einige Minuten. Und bei ihrer Lehrerein würde das wohl auch immer die größte Strafe bleiben. Bei diesem Gedanken musste Syrrien breit grinsen, denn solche „Strafen“ brachten eine 18 jährige junge Frau nicht dazu Reue oder der Gleichen zu spüren.

Die Andere versuchte es noch einmal: „Hör mal! Fr. Rickargo wird uns nicht immer nur vors Klassenzimmer stellen, wenn wir was angestellt haben. Irgendwann wird sie zur Schulleitung gehen, wenn sie das nicht schon getan hat oder Heute vorhaben wird. Weist du was das heißt? Wir könnten von der Schule fliegen! Auf nimmer wiedersehen Abschluß!“, Syliana begann ins Nichts hinein zu winken, um ihren Worten einen gewissen Nachdruck zu verleihen.

„Ach die werden uns nicht raus schmeißen!“, Syrrien meldete sich nun endlich wieder zu Wort und machte eine beschwichtigende Handbewegung.

„Syrrien! Wir haben in letzter Zeit sehr viel Müll gebaut! Das weist du so gut wie ich! Und so langsam überspannen wir den Bogen!“

„Du hast den ganzen Müll gebaut.... Ich bin immer nur deine Komplizin gewesen...“, erwiderte Syrrien trocken.

„Das ist doch die Höhe!! DU hast ständig diese dummen Ideen und hast sie auch alle samt umgesetzt und nur, weil ich immer Lachen musste oder zufällig hingeschaut oder was weis ich noch alles getan hab wurde immer ich beschuldigt! Eigentlich warst immer DU die Übeltäterin und nicht ICH!“

„Wenn man das natürlich so negativ sieht wie du...“, Syrrien war sich keiner Schuld bewusst.
 

Doch bevor noch ein schlimmerer Wörterkrieg im Gang des Schulgebäudes ausbrechen konnte, wurden die beiden Schülerinnen von ihrer Lehrerin wieder hineingerufen.

In der Klasse entstand ein leises Glucksen und Prusten, als die Beiden das Klassenzimmer betraten. Und auch Syrrien konnte sich ein kleines Grinsen in Richtung Klasse nicht verkneifen.

Der zweite Blick von Syrrien viel auf den Mülleimer der Klasse, der seinen Platz vorne zwischen Tür und Tafel gefunden hatte. Darin befand sich ein zerknülltes Blattpapier, das der Größe ihrer Karikatur gleich kam.

Stumm ließen sich die beiden jungen Frauen wieder auf ihre Plätze nieder.

Der Anblick des zerknüllten Papiers verfolgte die Zeichnerin noch durch die gesamte Stunde hinweg, immer wieder wanderte ihr Blick zum Mülleimer. Jedes Mal dachte sie, sie hätte ein weiteres Indiz gefunden das auf ihre Zeichnung hinwies.

Als die Schulstunde endlich weit vorangeschritten war und es nun mehr 5 Minuten noch waren bis die Pausenglocke ertönen würde, konnte Syrrien kaum mehr stillsitzen bleiben. Sie rutschte von einer Seite ihres Stuhles zur anderen mit ihrem Hosenboden, die Hände hatte sie mal am Rand der Sitzfläche, des Stuhles und klammerte sich daran so fest, dass man schon weiße Stellen ihrer Knochen an den Knöcheln ihrer Hand sehen konnte. Sie wechselte ihre Position der Hände auch mit einer hastigen Bewegung und lies sie auf den Tisch zurück schnellen. Meistens mit dem Erfolg das sie ihr Mäppchen von Tisch fegt, um es dann mit den Füßen versuchen musste zurück zu angeln.
 

„So und wer kann mir nun sagen was die ....“

Doch Fr. Rickargo kam nicht mehr dazu ihre Frage zuende zu stellen, denn da war sie endlich, die all erlösende Pausenglocke!

Ein schriller permanenter Ton erfüllte die Klassenräume und sämtliche Gänge der Realschule. Wenige Sekunden später breitete sich der laute Lärm der Schüler und Schülerinnen im gesamten Gebäude aus.

Auch der Klassensaal in dem Syrrien und Syliana sahsen blieb nicht leise, die Schülerinnen schoben ihre Stühle von ihren Tischen weg und standen begleitet von durcheinandergeworfenen Gesprächen auf. Schnell hatte jeder seine Schulsachen eingepackt und versuchte so schnell wie möglich den Raum zu verlassen.

Syrrien jedoch sprang wie von der Nadel gestochen auf, als die Pausenglocke ertönte und preschte im Eiltempo nach vorne zu dem Mülleimer. Ihr Versuch den Raum in weniger als 2 Sekunden zu durchqueren wäre beinahe gescheitert, denn Syrrien wählte wegen ihrer Ungeduld den direkten Weg. Die junge Frau schaffte es gerade noch einer Mitschülerin auszuweichen in dem sie auf einen Tisch flüchtete, von dort aus raste sie weiter. Ihr Weg führte nun vom Tisch wieder herunter, sie schaffte es ohne Probleme ihr Gleichgewicht zu behalten und rannte nun die letzte Strecke weiter. Sie warf sich nach vorne und hätte den Mülleimer auch fast erreicht, wenn nicht eine Mitschülerin, die gerade noch mit einer anderen redete und dabei rückwärts lief, auf die noch fliegende Syrrien zukam. Es kam wie es kommen musste, die beiden jungen Frauen stießen heftig miteinander zusammen! Syrrien, die in ihrem Sprung die Hand weit ausgestreckt hatte, ergriff im letzten Augenblick noch den Mülleimer bevor sie mit einem Knall beide auf dem Boden landeten. Die Hand von Syrrien, die sich um den Mülleimer gekrallt hatte brachte es in Kombination des Sturzes mit sich das der Eimer ebenfalls umfiel und sein gesamter Inhalt sich über die beiden Schülerinnen entleerte. Entsetzt schrie die betroffene Schülerin auf, drehte sich nun vollends zu Syrrien um und bewarf sie mit wüsten Beschimpfungen. Diese machte ein betroffenes Gesicht, jedoch fand sie den Anblick der sich ihr bot sehr belustigend. Die junge Frau die vor ihr sahs war über und über mit Papierschnipseln oder Papierknäueln überhäuft aber auch Tüten, die als Frühstücksbehälter ausgedient hatten, hatten ihren Platz auf deren Garderobe gefunden. Der Höhepunkt dieser heruntergekommenen Gestalt bietet jedoch die Bananenschale auf dem Kopf der Betroffenen, die immer noch auf Syrrien einredete und sich derzeit von all den Scheußlichkeiten zu befreien versuchte.

Das Geschehen blieb natürlich nicht unentdeckt und schon hatte sich der Rest der Klasse, der noch verblieben war zusammen gefunden, um sich im Kreis um die zwei betroffenen Personen zu stellen, die in einer großen Lache von Müll sahsen beziehungsweise mittlerweile standen. Lachend und spottend standen sie da und anstatt zu helfen ließen sie ihre Fantasie spielen und dachten sich neue Kosenamen aus, um die Beiden das restliche Schuljahr damit noch aufziehen und ärgern zu können. Doch Syrrien bekam von all der Aufregung schon gar nichts mehr mit, sie sahs immer noch in Mitten des Müllchaos und suchte nun fieberhaft nach ihrer Zeichnung. Doch egal welches Papier sie auch entknüllte, umdrehte oder genau nach irgendwelchen zeichnerischen Bleistiftspuren absuchte, sie fand ihr Kunstwerk einfach nicht wieder.

Auch das auftreten ihrer Lehrerin, die das Chaos von Schülerinnen bereits gelichtet hatte bemerkte Syrrien nicht. Ebenso wenig das diese bereits auf sie einredete und fast dabei war sie mit Gewalt in die Höhe zu reisen, was Syliana natürlich zu verhindern wusste, mit gekonnter Überzeugungskraft und Redegewandtheit schaffte sie es immer wieder, dass die Klassenlehrerin kurz von Syrrien abließ und ihr Vorhaben nicht um zu setzten.

Mittlerweile war Syrrien so verzweifelt über ihre Misserfolge beim Suchen, dass sie jedes Papier das nicht ihr Kunstwerk enthielt achtlos hinter sich warf, und irgendwann musste es auch so kommen das Fr. Rickargo eines dieser Papiere abbekam, da sie unmittelbar hinter der verzweifelten Schülerin stand.

Die Klassenlehrerein hatte sich in diesem Augenblick wieder zu Syliana umgedreht und befand sich in einer heftigen Diskussion mit ihr, als sie das Papierknäuel abbekam. Wut entbrannt drehte sich diese mit einem Ruck um. Syrrien bekam auch dies nicht mit, denn sie hatte das nächste Papierknäuel vor sich, dass sie schnell entfaltete und mit entzücken feststellte, dass es sich tatsächlich um ihre Zeichnung handelte. Voller Freude drückte sie das Papier an sich, hielt es erneut von sich weg, um es noch einmal zu betrachten ehe sie es ein weiteres mal an sich presste.

Plötzlich schnellte eine Hand hervor und packte die Zeichnung, erschrocken lies Syrrien einen Schrei von sich hören und klammerte sich heftig an ihre Zeichnung. Doch die Hand von Fr. Rickargo lies nicht locker und zerrte verbissen an dem Blattpapier, worauf immer noch ihr gezeichnetes Abbild thronte. Es vergingen endlose Minuten in denen der stumme Kampf um ein Blattpapier ausbrach. Keiner der beiden Gegner gab auf, verbissen sahen sie sich an und keiner wagte auch nur einen Gedanken an eine Kapitulation zu verschwenden.

So schnell wie der Kampf ausgebrochen war so schnell war er auch wieder zu Ende, denn kaum da der Kampf seinen Höhepunkt erreicht hatte, gab das Papier nach und die rechte obere Ecke des Blattes riss ab. Entsetzt starrte Syrrien das zerschundene Blatt an.

Sie hatte sich damals das Zeichnen selbstständig beigebracht ohne auch nur einen einzigen Einfluss eines Erwachsenen. Ihre Zeichenutensilien waren ihr heilig und ihre Zeichnungen waren für sie wie ihre eignen Kinder. Sie war sehr stolz auf jede einzelne Arbeit von sich, von ihrer Familie bekam sie kaum Achtung und wenn sie wirklich einmal Aufmerksamkeit für ihre Werke bekam, dann bestand dies meist in Zurückweisungen, wie zum Beispiel Aussagen das dies nur Kritzeleien seien. Doch Syrrien beachtete solche Gemeinheiten kaum mehr, sie wusste das sie ein großes Talent in sich besahs und arbeitete hart weiter an ihrem Zeichnstiel. Sie hatte seid Jahren nämlich nur noch den einen Traum eine richtige Comiczeichnerin zu werden. Es war entsetzlich nun ihr Kunstwerk mit der fehlenden Ecke zu betrachten, es war so furchtbar, dieses Blatt konnte nicht mehr repariert werden, es war nicht so wie ein falscher Bleistiftstrich den man wegradieren konnte, es war eine Schande. Syrrien war den Tränen nahe, Beschimpfungen oder der Gleichen war sie ja gewohnt aber das, das war zu viel für sie, es kam Syrrien wie ein Faustschlag ins Gesicht vor. Syliana war mit einem Satz bei ihrer Freund und legte schnell die Hand auf deren Schulter, Syrrien nickte. Sie hatte ihre Freundin nicht angesehen und sie hatten auch kein Wort miteinander gewechselt, trotzdem verstand sie das ihre Freundin sie dazu bewegen wollte zu verschwinden solange es noch die Möglichkeit dazu gab.

Fr. Rickargo war zurück getaumelt, als das Blattpapier nachgegeben hatte, als sie jedoch ihr Gleichgeweicht wiedergefunden hatte starrte sie auf die Papierecke die festumschlossen von ihrer Hand war. Langsam hob sie ihren Kopf, ihr Herz raste noch immer vor lauter Wut, doch allmählich kam ihre Vernunft wieder zum Vorschein. Doch der erhoffte Anblick der Schülerin, die vor ihr noch immer in dem Müllchaos sahs, auf die sie nun die schlimmsten Strafen hätte herabfallen lassen können, blieb aus.

Syrrien und Syliana waren verschwunden.

Das einzige was der Lehrerin noch blieb, um sagen zu können das es alles kein Traum war, war das Chaos im Klassensaal und die abgerissenen Ecke eines Blattpapiers das sie in Händen hielt.
 

„Du legst es wirklich darauf an das du von der Schule geschmissen wirst.“, nach langem schweigendem nebeneinander herlaufen, durchbrach Syliana die drückende Stille mit ihrem Vorwurf an Syrrien.

„Fängst du schon wieder damit an...“, Syrrien verdrehte die Augen und seufzte laut.

Syliana ersparte sich jedes weitere Wort, sie wusste das ihre Freundin ihr nicht zu hören würde und sie wollte alles andere als sich den Mund fusslig zu reden. Die beiden Frauen liefen die Straße weiter entlang, sie wechselten kein Wort mehr miteinander, selbst ihre Blicke trafen sich nicht.

Irgendwann endete ihr gemeinsamer Heimweg und Syliana bog in eine Seitenstraße ein, zum Abschied rief sie über ihre Schulter noch ein schnelles: „Tschüß, bis Morgen!“ Sofort drehte sie ihren Kopf wieder zurück und lief unbeirrt ihren Weg weiter entlang, der Abstand zu Syrrien weitete sich immer mehr. Diese hob zum Abschied lediglich ihren rechten Arm und lies ihre Hand leicht hin und her wippen, ehe auch sie ihrem Weg wieder aufnahm. Es verging eine gute halbe Stunde bis Syrrien ein letztes Mal in eine Straße einbog, um zielsicher ihr Zu Hause anzusteuern.
 

Es war ein völlig normales Haus, wie es in einer kleinen Seitenstraße niemals weiter auffallen würden. Das Haus präsentierte sich komplett weiß gestrichen, mit wenigen, kleinen Fenstern in der Fassade, die zur Straße hin zeigte und einem Vorgarten, durch den sich ein kleiner, betonierter Weg hindurchschlängelte. Syrrien betrat den betonierten Weg und lief weiter auf das Haus zu, ihr Blick neigte sich zu der Wiese, die links und rechts des Weges entlang wuchs und den Vorgarten bildete. Es gab keine Blumen, Bäume oder Gebüsche, nur diese Wiese, die gleichmäßig und gepflegt wirkte. Mit wenigen Schritte hatte die junge Frau den Vorgarten durchquert und befand sich vor der Haustür. Mit einem schnellen Griff in die Hosentasche zog sie ihren Schlüssel hervor und schloss die einfache, weißegestrichene Tür auf.

Die Innenausstattung des Gebäudes war ebenfalls einfach gehalten, es besahs gleich gegenüber der Haustür eine kleine Garderobe, links ab führte ein Flur entlang, an dem das Wohnzimmer rechts seinen Platz gefunden hatte, danach folge links die Küche und wieder einige Schritte weiter, rechts eine Treppe, die hinauf zum nächsten Stockwerk führte. Syrrien betrat das Haus und zog sich ihre Schuhe aus. Mit schnellen Schritten lief sie zur Wohnzimmertür und beugte sich vor, um es zu betrachten und festzustellen das keiner dort war. Außer die weiße Ledercouch und der weißlackierte Fernseher, der auf einem weisen Tisch, nach chinesischem Design stand. Ansonsten befand sich in dem Zimmer nur noch ein weißer Teppich und eine Stehlampe, die ebenfalls weiß war und in der hintersten Ecke des Raumes stand.

Syrrien drehte sich um, lief den Flur weiter entlang und warf einen raschen Blick in die ebenfalls völlig weiße Küche, auch hier war jeder Gegenstand in einem strahlenden weiß gehalten, der Herd, der kleine Esstisch, die dazugehörigen Stühlen und sogar die kleine Lampe an der Zimmerdecke, ja selbst die Kochutensilien waren nicht vor der Farbe verschont worden. Auch hier zeigte sich kein Lebenszeichen, Syrrien setzte ihren Weg fort und bewegte sich nun in Richtung Treppe, mit federnden Schritten war sie nach wenigen Augenblicken oben angelangt. Wieder bot das Haus den peniblen weißen Ausdruck, Tapeten, Teppiche, Holzboden, Garnitur und Einrichtung, alles war weiß. Auch hier gab es einen Gang der sich bis zur anderen Hausseite zog und Abzweigungen hatte zu den einzelnen Räumen, deren Türen alle samt offen waren. Syrrien schritt zum ersten Zimmer, ihr Blick streifte es nur kurz, es handelte sich um das Zimmer ihrer Eltern. Es enthielt außer dem großen Ehebett, dem großen Schrank, einem Fenster und einer Stehlampe nichts mehr, denn auch hier gab es keine Menschenseele. Das nächste Zimmer enthielt nur ein Fenster auf der gegenüberliegenden Wand und ein Babybettchen in der Mitte des Raumes. Syrrien blieb kurz stehen und betrachtete das Zimmer, es dran kein Laut an ihr Ohr, nichts was auf ein kleines Baby hinweisen könnte. Sie senkte den Kopf und lief weiter zum letzten Raum dieses Stockwerkes, hier war die Tür zu. Syrrien legte ihre Hand auf den Türgriff und drückte ihn hinunter, die Tür schwang auf und entblößte einen völlig schwarzen Raum. Syrriens Blick blieb unverwandt und ausdruckslos, als sie ihre Hand die Wand neben sich ertasten lies, um dann schließlich den Lichtschalter zu finden und die Lampe an der Zimmerdeckeerstrahlen zu lassen. Das Licht fiel auf schwarz gestrichene Wände, die behangen waren mit vielen Postern, auf denen teilweise Musikgruppen oder Drachen, Dämonen, gefallene Engel und Weltuntergänge dargestellt wurden. Gleich neben der Tür stand ein schwarzer einfach gehaltner Schreibtisch und ein dazu gehöriger Stuhl, dem man die Jahre schon ansehen konnte. Gegenüber des Schreibtisches befand sich ein Bett und gleich daneben ein kleiner Schrank. Das Merkwürdige an diesem Raum war er besahs kein Fenster und auch durch das Licht der Lampe wurde das Zimmer nicht richtig hell, es blieb düster und unheimlich. Syrrien schloß sofort die Tür hinter sich. Sie ging weiter in das Zimmer hinein lief in Richtung Bett, wandte sich dem jedoch wieder ab und lief zu einer Ecke des Raumes, um sich dort auf den Boden nieder zu lassen. Sie kauerte sich tief hinein und vergrub das Gesicht in ihren Händen...
 

Alex war vor zwei Jahren nach Weinheim gezogen, die Miete für ihre kleine Wohnung bezahlten ihre Eltern. Alex war 20 Jahre alt, sie war vom Körperbau her etwas kräftig, sie hatte grüne Augen und kastanienbraune Haare, die ihr bis zur Schulter reichten. Mit ihrem Realschulabschluss hatte sie sich auf einer Schule angemeldet die Bürokauffrauen ausbildete. Doch es verging nur wenig Zeit und sie bemerkte das ihr diese Ausbildung nicht lag, so brach sie die Ausbildung ab und bewarb sich neu an einer Schule für Erzieherinnen. Nun war sie schon seid zwei Jahren dort und beteiligte sich sehr augagiert, ob im Unterricht oder bei freiwilligen Arbeiten. Sie war die Klassensprecherin und sorgte dafür das in das Klassenbuch immer ordnungsgemäß eingetragen wurde. Sie war auch immer die jenige die als letzte den Klassenraum verlies, da sie für Recht und Ordnung sorgte in dem sie die Tafel putzte und die Fenster schloss oder übriggebliebene Stühle noch auf die Tische stellte.

Diesmal war im Klassenzimmer etwas seltsames. Eine Schülerin hatte ihre Tasche vergessen. Alex hatte die Tasche nach ihren täglichen Arbeiten an sich genommen und nach einer Adresse darauf gesucht. Das Glück stand auf ihrer Seite, denn es stand tatsächlich eine Adresse auf dem Ordner, der in der Tasche war. Alex musste nicht lange überlegen, die Tasche hatte an dem Platz von Syrrien gestanden, also waren es ihre Sachen. Sie beschloss die Tasche mitzunehmen und sie Syrrien zurückzubringen, denn sie stellte fest das sie ganz in der Nähe von Syrrien wohnte.

Alex verlies das Klassenzimmer und steuerte Richtung Ausgang. Es war keine einzige Schülerin mehr auf dem Gang und auch vor dem Gebäude war keine Menschenseele, nach Abschluss eines Schultages versammelten sich hier immer die Raucher, um noch einwenig miteinander zu plaudern und noch schnell eine Zigarette rauchen zu können, bevor sie nach Hause gingen.

Auf ihrem Weg ertappte sich Alex immer wieder dabei, dass sie sich Gedanken darüber machte wieso sie noch nie Syrrien besucht hatte. Sie wohnte schließlich nur eine Straße entfernt von ihr und manchmal bekam sie sogar mit, dass Syrrien nur wenige Meter entfernt hinter ihr zur Schule lief. Doch umgedreht oder gar gewartete hatte sie noch nie auf die Jüngere. Alex schüttelte den Kopf und versuchte von ihren Gedanken los zukommen. Sie konnte Syrrien nicht besonders leiden, sie war immer unaufmerksam im Unterricht und störte ständig, sie konnte nicht einmal den Mund halten, so das man am Ende den Lehrer gar nicht mehr verstehen konnte und ihre obszönen Zeichnungen die ständig durch die Klasse gereicht wurden, worauf die Lehrer immer wieder unmöglich lächerlich dargestellt wurden.

Alex strich sich mit der rechten Hand über die Stirn, an diesem Tag war es sehr warm und die 20 Jährige vertrug diese Hitze nicht besonders, sie versuchte so gut es ging im Schatten zu laufen aber das gelang ihr nicht immer.

Endlich hatte sie ihr Ziel erreicht, vorsichtig bog sie in die Straße ein in der Syrrien wohnen sollte. Es dauerte nicht lange da hatte Alex schon das gesuchte Haus gefunden. Mit raschen Schritten überquerte sie den Weg, der durch den Vorgarten des Hauses führte. Sie suchte nach einer Klingel, doch die gab es nicht. Stutzig hob Alex ihren Arm um an die Tür zu klopfen, kaum hatte sie diese berührte schwang sie langsam auf. Verwundert darüber das die Haustür nicht abgeschossen war betrat sie vorsichtig das Gebäude.

„Hallo?“, keiner meldete sich, es herrschte absolute Stille. Alex sah sich aufmerksam um, sie entdeckte direkt vor sich auf dem Boden ein Paar Schuhe die unachtsam an die Wand der Garderobe geworfen worden waren. Unruhig tippte Alex von einem Fuß auf den anderen. Sie schluckte und rief noch einmal, diesmal etwas lauter: „Hallo?!“

Wieder bekam sie keine Antwort.

Die Nervosität schlich sich immer schnell in Alex und lies ihren ganzen Körper erzittern, Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn und den Handflächen. Langsam betrat sie das Haus und sah sich aufmerksam um, alles war so seltsam weiß, es gab keinen einzigen Gegenstand der auch nur eine kleine Farbabweichung zuließ. Nervös knetete Alex ihre Hände wieder rief sie: „Hallo?!“ und wieder bekam sie keine Antwort.

Die junge Frau sah in ein Zimmer das wohl das Wohnzimmer darstellen sollte, ein großes Fenster lies strahlenden Sonnenschein in das Zimmer leuchten, wodurch der Raum abstrakt und unwirklich erschien, da die weißen Wände das Licht reflektierten.

Alex wandte sich ab und bewegte sich weiter vorwärts, der nächste Raum gebar eine Küche, auch hier gab es kein Anzeichen von Leben. Sie musste schlucken als sie sich wieder auf den Weg machte, um nun die Treppe hinauf zu steigen. Doch plötzlich hörte sie etwas seltsames! Alex blieb stehen, kein Mucks kam über ihre Lippen, völlig regungslos lauschte sie nach einem zweiten Geräusch. Tatsächlich vernahm sie es nach einigen Sekunden nochmals, es war eine Art Kratzen oder Schaben über Lamynaht. Alex Herz fing an zu rasen, sie spürte ihren Herzschlag schon in der Kehle immer weiter nach oben wandern. Ihre Nackenhaare stellten sich auf als ein drittes Mal das seltsame Scharren ertönte, es war kaum zu hören. Alex schöpfte neuen Mut und ging zur Treppe die ins nächste Stockwerk führte. Die junge Frau klammerte sich an die Tasche die sie auf den Armen trug, um sie ihrer Besitzerin zurück zu geben. Einen Schritt nach dem anderen stieg sie die Treppe empor, bedacht darauf möglichst keine Geräusche von sich zu geben. Wieder offenbarte sich ihr ein völlig weißer Gang, flüchtig blickte sie in die zwei, fast völlig leeren, Zimmer und gelangte dann zum letzten Raum, dessen Tür jedoch zu war. Alex näherte sich zögernd der Tür und hatte schon fast ihre Hand ausgestreckt um die Türklinke herunterzudrücken, als sie es wieder hörte. Diesmal war eine Art Wimmern unter das Schaben gemischt, es war nun unverkennbar das Geräusch von einem Gegenstand über Lamynaht. Alex Herz fing wieder an heftigst zu schlagen, sie konnte kaum mehr das Geräusch hören, automatisch ging sie einen Schritt rückwärts von der Tür weg. Wieder musste sie schlucken, das Wimmern wurde immer lauter und Alex dachte an die leeren Zimmer. Was wenn da drin ein Kind war das völlig verängstigt war? Sie musste an das leere einsame Kinderbettchen denken, plötzlich überkam sie ein Pflichtgefühl das sie mutig zur Türklinke greifen ließ und die Tür ruckartig auf machte.

Schwärze umfing sie und erstickte ihren grauenhaften Schrei...

Das offene Geheimnis

Syrrien traf Syliana wie jeden Morgen an der Ecke wo ihr gemeinsamer Schulweg befand. Sie unterhielten sich angeregt über alles mögliche was am vor Tag im Fernsehen gelaufen war und wie scher ihre Hausaufgaben in Englisch waren. Ihren Streit vom Vortag hatten beide schon wieder vergessen, sich gegenseitig zu entschuldigen lag nicht in ihrer Natur, so taten sie einfach als sei nichts gewesen.

Sie erreichten wie immer ihre Schule, sie betraten das Gebäude in dem sie die schwere Glastür nach innen auf drückten und hindurchgingen. Auf dem Gang kamen ihnen schon einige Mitschülerinnen und Lehrkräfte entgegen. Beide 18jährigen grüßten alle freundlich wie jeden Morgen, nur war diesmal etwas anders. Die Blicke die sie geschenkt bekamen waren weder begrüßend noch in irgendeiner Form freundlich. Syrrien verging ihr Lächeln und auch Syliana, die sonst immer als Strahlemännchen durch die Schule wanderte, erstarb das Lächeln auf den Lippen. Fragend sahen sich die Beiden an, fanden aber jeweils keine Antwort. Schließlich betraten sie das Klassenzimmer, Syliana offenbarte sich als erstes der Blick auf unfreundliche, teilweise auch höhnischgrinsende Gesichter. Als Syrrien den Raum kurz nach Syliana betrat wurde es plötzlich totenstill, das rege Tun der siebenundzwanzig Schülerinnen nahm je ein Ende, alle Blicke waren auf die junge Frau gerichtet.

„Hi...“, kam es Syrrien nur flau über die Lippen, während sie ihre Hand leicht hob und zu einem flachen Winken ansetzte. Syliana kam als erste von Beiden aus ihrer Starre wieder zu sich und setzte ein gespieltes Grinsen auf, als sie ihre Freundin am Handgelenk packte und sie mit sich zu ihren Plätzen zog. Dort setzten sie sich hin und packten erst mal ihre Unterrichtsutensilien aus, Syliana begann mit einem Brötchen, das sorgfältig in Aluminiumfolie eingepackt worden warn und einer Flasche, in der sich eindeutig Cola befinden musste. Syrrien dagegen packte ihr Mäppchen aus und einen Spiralblock, wie ihn fast jede Schülerin oder Schüler besahs. Als nächstes öffnete sie ihr Mäppchen und brachte einen Bleistift, einen Spitzer und einen Radiergummi zum Vorschein. Sorgfältig schlug sie ihren Block auf und blätterte bis hin zu einer Seite die noch frei von jeglichen Kritzeleien war. Syliana sah sich in der Klasse um, während sie ihr Brötchen genüsslich aß, ihr viel schlagartig auf das eine Schülerin fehlte. Um ihren Verdacht zu bestätigen schwenkte ihr Blick zum Lehrerpult herum und tatsächlich es lag kein Klassenbuch dort, es konnte nur Alex sein die fehlte! Sonst kümmerte sich keiner um soziale Machenschaften an der Schule, jedoch war die Tafel geputzt und auch das Chaos vom Vortag war behoben worden, es konnte also nur sein das sie wohl gestern krank geworden sein musste und sich für heute frei genommen hatte. Syliana schüttelte den Kopf und versuchte nicht mehr darüber nachzudenken doch sie kam von dem Gedanken einfach nicht los. Vor allem irritierte sie das Syrrien sie noch nicht darauf angesprochen hatte das Alex fehlte, sie hatte sich irgendwann einmal angewöhnt die Ältere jeden Morgen mit einem ironischen Spruch zu begrüßen, der sie daran erinnerte das sie mal wieder die einzigste sei, die sich um Arbeiten in der Klasse kümmerte.

Syrrien sah von ihrem Blattpapier auf und blickte in die Runde, der immer noch starren Gesichter ihrer Klassenkameradinnen und anschließend in Sylianas Gesicht, die sie nun ebenfalls anstarrte.

„Ist was? Warum starrst du mich jetzt auch noch an? Hab ich was Verbrochen?“

Syliana erwachte aus ihrer Starre und schüttelte entschuldigend den Kopf: „Ich habe eben nur über etwas nachgedacht... Ähm.... Findest du es nicht auch komisch das Alex nicht da ist?“

Syrrien wurde hellhörig, ihre Augenbrauen zogen sich in die Höhe und mit einer Verblüffung in der Stimme sagte sie: „Wie sie ist nicht da?“

Syliana sah sie mit ausdruckslosen Gesichtszügen an, ihre Stimme hörte sich seltsam leer an als sie sagte: „Ja, sie fehlt heute. Komisch das es dir noch gar nicht aufgefallen ist.“

Ein kurzes herzhaftes Lachen entwich Syrrien bevor sie antwortete: „Ich hab wohl so sehr über einen neuen Spruch nachgedacht das ich völlig vergessen habe nach Alex Ausschau zu halten! Naja macht nichts dann bekommt sie den Spruch eben erst Morgen zuhören!“

Plötzlich löste sich die gepresste Stimmung im Klassenzimmer wieder, das rege Tun und die Vorbereitungen und Unterhaltungen der einzelnen Schülerinnen wurden wieder lauter.

Syrrien atmete hörbar auf, als sie sich im Anschluss daran zu Syliana umdrehte und sie fragen wollte was in die ganzen Leute gefahren sei, tauchte Marienna wie aus dem Nichts plötzlich vor ihnen auf. Syrrien und Syliana erschraken sosehr das sie beinahe beide von ihren Stühlen rückwärts gefallen wären.

Marienna hatte den Ruf in der gesamten Schule die größte Tratschtante zu sein, sie konnte keine Geheimnisse für sich behalten und jedes Gerücht fand bei ihr Land und wurde bei der nächsten Möglichkeit weitergegeben. Marienna war Neunzehn Jahre alt, sie war sehr sportlich und hatte demnach auch eine umwerfende Figur, ihre blauen Augen strahlten nur so und ihre tief braunen, langen, ungebändigten Haare, die sie frei über ihre Schultern schlängeln lies, glänzend in ihrer ganzen Pracht. Sie gehörte zu den Rauchern der Klasse und war trotz ihres Rufes sehr beliebt und hatte einen hohen Stellenwert.

„Na ihr Lieben! Wie geht’s?“, begann Marienna belanglos.

„Ok, erzähl uns alles was passiert ist. Warum haben die uns so angestarrt? Was ist los Marienna?“

Sylianas Frage war die, die Marienna hören wollte, sie beugte sich zu den Beiden neugierigen herunter und begann zu berichten:

„Alex soll gestern wie immer hier alles sauber gemacht haben und hat dabei wohl von einem von uns eine Tasche gefunden. So sozial wie sie ist hat sie, sie mitgenommen und ist zu derjenigen nach Hause gegangen, um die Tasche zurückzubringen. Was in dem Haus geschehen ist kann keiner sagen, man hat sich erzählt das sie danach völlig verstört nach Hause gelaufen ist. Sie soll ausgesehen haben wie eine Leiche! Und als sie dann wieder zu Hause war hat sie wohl ihre Eltern angerufen, ihr wisst ja das sie hier alleine wohnt. Man munkelt das sie einen Dämon gesehen haben soll...“, Marienna machte eine bedächtige Pause und lies das gesprochene bei den beiden jüngeren erst wirken bevor sie fortfuhr, „... Die D.J. sollen nun auf sie aufmerksam gemacht worden sein und allem Anschein nach wollen sie heute oder Morgen mit einpaar Creatures hier her kommen! Das ist doch voll spannend!“

Kaum hatte Marienna geendet schlug die Glocke das Signal zum Unterricht, eine Lehrerin betrat das Klassenzimmer und bat um Ruhe.

Stille breitete sich aus, sobald sich alle Schülerinnen gesetzt hatten und gespannt nach vorne sahen.

„Wie ihr wisst gab es einen Vorfall...“, eröffnete die Lehrerin den Unterricht, „Zum einen ist Alex krank und wird heute zu Hause bleiben, ich hoffe ihr kommt auch ohne ihre Hilfe klar und übernehmt verantwortungsbewusst ihre Aufgaben. Zum anderen hat sich sicherlich schon herumgesprochen das die D.J. uns Morgen besuchen werden. Ich bitte euch höflich zu sein und all ihre Fragen richtig zu beantworten, ihr braucht keine Angst zu haben. Sie werden auch Creatures dabei haben, aber diese werden unter strenger Überwachung eingesetzt.“

Ein dumpfes Murmeln ging durch die Reihen, einige der Schülerinnen wirkten nervös, darunter befanden sich auch Syliana und Syrrien. Beide rutschten unruhig auf ihren Stühlen hin und her.

Im Laufe des Vormittags beschäftigte sich Syrrien damit weitere Comics zu zeichnen, während Syliana ihre Nervosität mit Briefchen schreiben bekämpfte. Von dem Unterricht bekamen beide mal wieder nicht viel mit, die Hausaufgaben schrieben sie bei einer Tischnachbarin ab und gaben sich anschließend ihren Gedanken wieder hin. Als es dann endlich zur großen pause klingelte konnte es Syliana kaum abwarten Syrrien anzusprechen, doch sie wartete geduldig bis alle Schülerinnen das Klassenzimmer verlassen hatten, um ihre Zigaretten zu rauchen.

Als sie die einzigen im Raum waren sprudelte sie los: „Kannst du das glauben? Die D.J. sollen hier her kommen?!“, beunruhigt sah Syliana ihre Freundin an, „Ich mein bei denen weis man ja nie, manche sagen das sie existieren und manche streiten es ab... Ich mein seid Jahren wurden keine Dämonen mehr gemeldet und diese Organisation hat man seid her auch nicht mehr gesehen und jetzt sollen sie tatsächlich hier her kommen. Hm... die geheime Organisation der Dämonen Jäger...“

Syrrien starrte weiter auf ihren Block und zeichnete munter ihre Geschichte weiter. Syliana platze fast der Kragen, als sie die Gelassenheit ihrer Freundin sah, wütend schlug sie mit der flachen Hand auf die Tischplatte, so das Syrrien sich vermalte und sauer aufblickte.

„Hast du mir eben überhaupt zugehört?!“, brüllte Syliana aufgebracht.

„Ja habe ich!“, Syrrien sah genauso feindselig drein wie ihre Gesprächspartnerin, jedoch lies sie sich dazu erbarmen die letzten Worte von Syliana zu wiederholen, um diese zufrieden zustellen.

Syliana nickte und meinte mit gedämpfter Stimme: „Du weist hoffentlich was das für dich bedeutet?“

„Ja ich werde mich Morgen abmelden und auf krank machen. Ich habe keine Lust auf diese D.J. Affen.“, Syrrien machte eine wegwerfende Handbewegung.

„Meinst du nicht das es etwas auffällig ist, wenn du plötzlich morgen krank bist?“, Syliana verstand die Unbekümmertheit ihrer Freundin nicht, an ihrer stelle wäre sie womöglich auf der stelle ausgewandert oder hätte zumindest Panik geschoben, stattdessen sahs Syrrien da und zeichnete gemütlich an ihrem Comic weiter.

„Auffällig? Nicht, wenn du morgen auch krank bist!“, Syrrien kicherte vor sich hin, während ihre Freundin sie ausdruckslos anstarrte. Syliana war nicht mehr in der Lage etwas zu erwidern, zu sehr machte ihr die jetzige Situation zu schaffen. Auf der einen Seite hatte sie die D.J. dicht auf den Fersen und auf der anderen Seite eine absolut unbekümmerte Freundin, die sich um die D.J. überhaupt keine Gedanken zu machen schien!

Die D.J., wenn Syliana nur an den Namen der Organisation denken musste bekam sie eine Gänsehaut und ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. Diese geheime Organisation, die im Prinzip niemals geheim gewesen war, war von Anbeginn ihrer Gründung eine Schreckensvision. Für die Menschen waren sie damals ein reiner Segen, sie befreiten die Menschheit von den lästigen Dämonen, die einerseits ihre Häuser zerstörten und Chaos in den Städten verbreiteten und sie auf der anderen Seite als Nahrung benutzten. Es hieß immer das die D.J. die Dämonen aus den Ländern vertrieben hätten, doch was mit ihnen danach passierte interessierte niemanden! Früher waren die D.J. täglich im Einsatz gewesen, mindestens einmal am Tag hatte man ihre großen schwarzen Transporter durch die Stadt fahren sehn. In den Nachrichten wurde ständig von erfolgreichen festnahmen weiterer Dämonen berichtet. Die D.J. waren sehr angesehen und wurden bewundert von Tausenden, zu gleich jedoch auch gefürchtet. Irgendwann kam die Zeit in der man ihre Transporter immer weniger sah, sie wurden immer mehr zur Seltenheit, bis sie plötzlich nicht mehr auftauchten. Bei vielen gerieten die D.J. in Vergessenheit, andere hatten immer noch Alpträume von ihnen und wieder andere trieben ihre Späße über die ‚geheime’ Organisation die plötzlich keine Arbeit mehr hatte. Und doch hatten die meisten Menschen noch Respekt und Ehrfurcht vor den D.J., auch wenn sie teilweise nicht mehr an ihre Existenz glauben.

Der Gedanke lies Syliana nicht mehr los, ihr viel es schwer dem Unterricht folge zu leisten...

Es war dunkel, nur ein schwaches Licht erhellte den Raum. Die schwarzen Wände schluckten das Licht und warfen es nicht mehr zurück. Es war fast unmöglich in dieser Dunkelheit etwas zu lesen oder zu malen. Trotzdem versuchte ich ein Bild zu zeichnen, es war nichts besonderes, mit meinen Viereinhalbjahren konnte ich noch keine Kunstwerke auf ein Blatt zaubern aber für einen Sternenhimmel mit einem Vollmond, der zum Teil von einer Wolke verhangen war, reichten meine Fähigkeiten bereites aus. Ich zeichnete gerne, am liebsten mit Buntstiften, mit ihnen konnte man immer so toll Mischen und Schattierungen herausheben. Ja in diesem Punkt verstand ich mein Handwerk, für mein Alter war ich bereits sehr talentiert, doch das interessierte niemanden. Wenn ich meinen Eltern meine Bilder präsentierte dann sahen sie, sie sich manchmal nicht mal richtig an und sagten nur halbherzig: „Gut gemacht.“ Manchmal noch nicht mal das, dann sahen sie mich nur böse an und meinten: „Was sind das denn für Kritzeleien?“ Das machte mich traurig, das zeichnen lies mich meine Trauer oft vergessen, sobald ich einen Stift ansetzte verfiel ich in eine andere Welt. Meine Fantasie lies mich an andere Orte gehen und schenkte mir die Anerkennung die ich mir so wünschte. Ja manchmal da stellte ich mir sogar andere Eltern vor denen ich all meine Werke zeigen konnte und die sich so viel Zeit nahmen für mich wie ich es wollte. Ich hatte schon früh mit dem Zeichnen angefangen, Anfangs hörte ich immer mal wieder auf damit da meine Eltern immer so abweisend zu mir waren. Aber irgendwann dachte ich mir dass, das Zeichnen für mich gut sei und das meine Eltern es eben nicht interessierte. Zu dieser Zeit zeigte ich meinen Eltern nur noch selten Bilder, vor allem nur noch die, die ich für besonders schön und gut gelungen einstufte. Doch es kam nie wirkliche Anerkennung von ihnen. Nun sahs ich da und zeichnete wieder, die Trauer schwappte über mich und ich verstank wieder einmal in tiefer Verzweiflung. Oft dachte ich mir schon das ich nicht in diese Familie gehörte, jedoch bekam ich immer wieder zu hören wie ähnlich ich doch meinen Vater sähe, so wurden meine Hoffnungen immer wieder über den Haufen geworfen. Niedergeschlagen blickte ich auf und starrte meine schwach beleuchtete Wand an, dort hingen einige Zeichnungen von mir, die mich wieder etwas aufmunterten. Ja meine Zeichnungen waren wie Freunde, sie hörten sich meinen Kummer an, sie sahen sich die neu entstandenen Bilder an ohne sie sofort zu Kritisieren, sie behielten Geheimnisse für sich und lachten nicht über meine Fantasien. Von unten polterte es plötzlich, man konnte die stimmen von meinen Eltern deutlich hören, eine hohe piepsige Stimme die meiner Mutter gehörte und die tiefe Stimme meines Vaters.

Erschrocken von den plötzlichen Geräuschen wurde ich aus meinen Gedanken gerissen und schrak auf. Ich hörte ein dumpfes Tropfen und schaute nach unten auf mein Bild. Erschrocken musste ich feststellen das ich weinte und mir eine große Träne auf mein Papier getropft war. Ich versuchte ihn schnell mit der Handfläche wegzuwischen, doch ich hatte nicht daran gedacht das die Buntstifte ja wasserlöslich waren und somit verschmierte ich die dunkel graue Wolke mit dem hellgelben Mond. Entsetzt starrte ich abwechselnd das Papier und meine Handfläche an, noch einmal fuhr ich mit einem Finger über die verschmierte Stelle, sie war immer noch feucht. Übermalen konnte ich sie nicht mehr, der gräulichgelbe Mischmasch konnte sie mit der gelben Farbe nicht mehr übermalen. Resigniert legte sie den Stift bei Seite den sie noch immer in der hand hielt und schob das Bild ebenfalls auf die Seite, entschuldigend streichelte sie es und überlegte sich wie sie es vielleicht doch noch retten konnte.

Mit einem Ruck stieß ich mich von meinen Schreibtisch ab und lies meinen Stuhl nach hinten rollen. Als er stand rutschte ich hinunter und trat auf meine Tür zu, ich musste mich etwas strecken um an die Türklinge zu kommen, doch mit meinem Zeigefinger erreichte ich sie und zog daran. Die Tür schwang auf und ich trat auf den Flur hinaus, meine Eltern waren gerade damit beschäftigt zu renovieren. Ich verstand das nicht da ich dachte dass, das Haus noch gut in Schuss war, aber ich durfte mir immer wieder den Satz meines Vaters anhören: „Davon verstehen so kleine Kinder wie du noch nichts.“ Ich seufzte, doch hatte ich schon längst aufgehört darüber nachzudenken ob die Renovierung nötig gewesen sei oder nicht. Die Wände auf dem Flur bestanden bis jetzt nur aus dem grauen, kahlen Estrich, die bunten Tapeten waren längst entfernt worden. Es hatte Spaß gemacht als sie mit ihren Eltern zusammen diese Arbeit vollrichtet hatte, sie erinnerte sich gerne an solche Tage, sie waren sehr selten und die einzigste Zeit in der sie einmal nicht von ihren Eltern getadelt oder angeschrieen wurde.

Als ich die zweite Tür erreichte betrat ich das Zimmer kurz. Es war bereits renoviert worden, sofern ich mich erinnern konnte war es sogar das erste Zimmer gewesen um das sich ihre Eltern gekümmert hatten. Es war nun komplett weiß und außer dem Kinderbettchen stand nichts mehr in dem Raum. Ein Fenster auf der gegenüberliegenden Wand lies helles Tageslicht in den Raum fallen. Vorher sah es viel schöner hier drinnen aus, fand ich, da waren die Wände noch in einem hellen, freundlichen Gelb und ein Teppichfußboden mit bunten Mustern zierte den Fußboden. Ein Mobile hatte über dem Bettchen gehangen und ein ganzes Regal voller Spielsachen stand neben einem Schrank mit Babykleidung. Ich ging nicht zu meiner kleinen Schwester, ich hörte sie ruhig atmen das verriet mir das sie tief schlief und ich wollte sie nicht wecken. So ging ich wieder langsam aus dem Zimmer darauf bedacht keinen Lärm zu verursachen. Kaum war ich wieder auf den Flur gelangt polterte es wieder von unten, ich schrak leicht zusammen das ich auf das Geräusch nicht gefasst war. Meine Neugierde meldete sich und interessiert schlich ich an dem nächsten Zimmer vorbei das meinen Eltern gehörte. Es war ebenfalls weiß gestrichen worden und besahs außer dem Bett, einem Schrank und einem Fenster nichts mehr. Die Treppe war dunkel und von oben konnte man nicht um die Ecke schauen, also trat ich hinunter, so lautlos wie ich nur konnte. In meiner Fantasie schoss ich um die Ecke um meine Eltern zu erschrecken, diese würden anfangen zu schreien vor Schreck und dann mit mir zusammen über den Streich lachen. Doch ich verwarf den Gedanken schnell wieder, ich wusste das solche Scherze meinen Eltern gar nicht gefielen und ich nur wieder Ärger bekommen würde. Leise schlich ich meinen Weg weiter, bei jedem Schritt knarzte die hölzerne Treppe. Ich schielte um die Ecke, als ich sie endlich erreicht hatte und sah wie erwartete meine Eltern, die mit der Renovierung weiter machten. Mein Vater war wohl vor einigen Minuten nach Hause gekommen und da meine Mutter tagsüber das Haus putze, damit sie mit der Renovierung am Nachmittag weiter machen konnten, sobald mein Vater von der Arbeit zurückgekehrt war.

Meine Eltern versuchten gerade den großen Fernsehaperrat aus dem Wohnzimmer zu wuchten, um ihn in die Küche zu bringen. Den großen Eichenschrank hatten sie bereits am Vorabend schon auseinander geschraubt, die Einzelteile in die Küche zutragen war wohl ihr zweiter Arbeitsschritt für heute. Ich sah zu Boden, dort standen schon alle Werkzeuge bereit und die weiße Farbe die dem Wohnzimmer den neuen Farbton verpassen sollte. Ich verstand nicht wieso meine Eltern plötzlich alles weiß gestrichen haben wollten. Ich legte meinen Kopf schief und sah den zwei zu wie sie heftig miteinander diskutierten, wie der Fernseher am besten durch die Tür und den Flur passen würde u ihn sicher in die Küche zu bugsieren. Das Gesicht von meinem Vater war glühend rot und es sah aus als würde sein Kopf in den nächsten paar Minuten platzen, Schweiß lief ihm an den Schläfen hinunter und seine Stimme hörte sich immer gepresster an. Der Fernseher schien sehr schwer zu sein, den er alleine zu tragen hatte. Nach langem hin und her hatten sie es dann endlich geschafft, sie verweilten noch kurz in der Küche während mein Vater sich mit dem Handrücken über die Stirn fuhr. Er atmete tief durch die Anstrengung stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Schließlich bewegten sich wieder beide und verließen die Küche, meine Mutter zuckte erschrocken zusammen als sie mich in den Augenwinkeln wahrnahm.

„Hallo mein Schatz.“, sagte sie und beugte sich vor um mir über den Kopf zu streicheln. Ich wunderte mich über diese Herzlichkeit, doch wehrte ich sie auch nicht ab sondern genoss jede Sekunde davon. Auch ihr Vater begrüßte sie liebevoll mit einer sanften Stimme, und streifte ihr Kinn spielerisch mit der zusammengeballten hand. Ich musste lächeln und mir stiegen schon beinahe die Tränen in die Augen, als sie betrachtete wie sie so vor mir in der Hocke sahsen.

Meine Mutter war schlank und hatte lange blonde Haare die sie für die Renovierung zu einem Zopf zusammengebunden hatte, damit sie ihr nicht ständig ins Gesicht vielen. Trotzdem fielen ihr einige Strähnen übers Gesicht, ihre blauen Augen schauten mich warmherzig an, von ihr hatte ich meine blauen Augen, sie sahen genauso strahlend aus und hatten auch sonst keine Farbabweichungen. Sie trug ein rotes Shirt das etwas enganliegend war, dazu trug sie eine sportliche schwarze Hose. Diese Hose trug sie nur wenn sie zu Hause war, da auf ihr schon einige Flecken waren die man nicht mehr heraus bekam. Ansonsten trug sie nur noch Socken, sie mochte es nicht besonders ständig in Hausschuhen herum zu laufen. Sie Lächelte mich an, es war ein Lächeln aus freien Stücken nichts aufgezwungenes oder gespieltes, ein lächeln das eine Mutter ihren Kindern immer wieder aufs neue schenken sollte, für mich war es etwas Unbekanntes dieses lächeln. Auch mein Vater hatte solch freundliche Züge auf seinem Gesicht, seine braunen Augen ruhten auf mir. Er war ein großer Mann und auch sehr kräftig, mit breiten schultern und einem kantigen Kinn. Wenn er neben ihrer Mutter stand dann überragte er ihre zierliche Gestalt mit gut zwei Köpfen. Er trug ein leichtes Hemd unter dessen er noch ein weißes T-Shirt an hatte. Seine Jeans waren etwas weiter geschnitten und ein schwarzer Gürtel sorgte oberhalb für ihren Halt. Er trug ebenfalls an seinen Füßen keine Hausschuhe sondern genau wie meine Mutter Socken.

Sie betrachtete nochmals die beiden Personen die vor mir in die Hocke gegangen waren. Plötzlich begann das Bild seine Konturen zu verlieren und die beiden Menschen verschwammen immer mehr, bis ich nur noch zwei unidentifizierbare Gestalten vor mir hatte. Nur eines konnte man noch genauestens erkennen, das lächeln der beiden Gestalten war unverkennbar und immer noch so liebevoll. Langsam begannen die Personen sich von mir zu entfernen, der Raum in dem wir standen verzog sich plötzlich in reichte immer weiter in die Ferne. Wie in einem typischen Alptraum veränderte sich meine Umgebung und wurde immer schwärzer bis nur noch die beiden Gestalten und ich in einer leeren Düsternis zurückgeblieben waren. Die beiden Personen, die ich immer noch als meine Eltern im Gedächtnis hatte entfernten sich immer weiter von mir weg, da ergriff mich die Furcht. Ein eiskalter Schmerz ließ mein Herz zusammenkrampfen, auch meine Lunge schien wie gepresst so das ich Probleme beim Atmen bekam. Ein Kloß bildete sich in meinem Hals und Tränen bildeten sich in meinen Augen, die Verzweiflung hatte mich gepackt. Meine Eltern waren alles was ich hatte, sie schienen mich nicht besondes zu mögen und sie schienen als hätten sie mich nie gewollt, doch wegen solchen Momenten in denen sie mich einfach nur anlächelten, da viel mir meine Abhängigkeit von ihnen ein und das ich sie in meinem tiefsten Innern liebte. Ich wollte nicht das sie gingen und doch verließen sie mich so plötzlich, ohne Vorwarnung. Ich hatte doch nur sie! Warum ließen sie mich alleine? Ich konnte so viel rennen wie ich wollte, ich konnte sie nicht mehr einholen und je schneller ich wurde desto schneller verschwanden sie. Sie hatten mich im Stich gelassen und ich war ganz allein... MAMA! PAPA!
 

Durch einen Aufschrei fuhr Syrrien auf, sie blickte sich verwirt um und musste feststellen das sie im unterreicht wohl eingeschlafen sein musste. Alle Blicke waren auf sie gerichtet, wütend starrte ihre lehrerein zu ihr und schickte sie ohne ein Wort zu sagen sofort vor die Tür. Syrrien nickte nur stumm und folgte der strengen Handbewegung, mit gesenktem Kopf öffnete sie die Tür und trat hinaus auf den Flur. Sie drehte sich um und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand, sie hielt sich den Kopf und rieb sich immer wieder die Augen. Niedergeschlagen starrte sie auf den Boden, sie nahm nichts mehr wahr, wenn jemand an ihr vorbei ging dann sah sie nicht mal auf und grüßte auch nicht zurück, wenn sie angesprochen wurde. Ihr Herz raste immer noch wie wild und ihre Hände zitterten. Sie erinnerte sich noch ganz genau an ihren Traum, denn sie hatte ihn schon viele Male zuvor geträumt. Er war immer wieder anders, zumindest was sein ende betraf, zu Beginn war er immer gleich. Das Schlimmste aber war das es nicht einfach nur ein Alptraum war, nein Syrrien war völlig am Boden zerstört. Die Erkenntniss lies sie jedes mal aufs neue zusammenbrechen und nervlich halb in den Wahnsinn treiben. Syrrien schloss die Augen, doch die Bilder entstanden aufs neue vor ihr und sie riss die Augen sofort wieder auf, schnell schüttelte sie den Kopf, hörte jedoch aprubt wieder auf als ihr plötzlich schlecht wurde. Sie atmete tief durch es vergingen gut zehn Minuten hehe sie wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. Schließlich vergingen noch gut fünf Minuten als sich die Tür neben ihr öffnete und die Lehrerin sie wieder herein holen ließ. Syrrien entschuldigte sich schnell bei der Lehrerein und setzte sich dann wieder auf ihren Platz. Ihre Freundin starrte sie verwundert an, war aber eher erfreut das sie diesmal nicht mit hinaus musste und keiner Schuld angeklagt wurde.

Am Ende der Schulzeit verließ Syliana stillschweigend den Raum, der Gedanke an die D.J. sahs ihr immer noch schwer im Magen, an ihrer Seite die vor sich her summende Syrrien, die sich von ihrem Schulerlebnis erstaunlich schnell wieder erholt hatte. Gedankenverloren trat sie mit ihrer Freundin ihren Heimweg an und wie immer verabschiedeten sie sich flüchtig bevor sie in ihre Straßen einbogen und sich für den Rest des Tages nicht mehr sehen würden.
 

Die Nacht brach an diesem Abend schneller ein, denn dunkle Wolken hatten sich am Firnament des Himmels gesammelt, um in einem großen Gewitter auszubrechen.

Ein kalter Windstoß blies durch die kleine Einzimmerwohnung von Alex, diese fing an heftig zu frösteln. Zitternd rieb sie sich die Arme und stand auf, um an das Fenster zu gehen. Als sie direkt davor stand tropfte etwas kühles nasses auf ihren Arm herab. Sie blickte hinunter und lies einen Finger über ihre haut streichen, es war Wasser was sie da getroffen hatte. Der erste Regentropfen eines heraufbeschwörenden Gewitters. Alex machte schnell das Fenster zu, es fröstelte ihr immer noch. Sie ging langsam durch den Raum um sie in ihr Bett zu legen, dort hatte sie schon den gesamten Tag verbracht, unter ihrer Decke und ein Buch lesend. Wieder bequemte sie sich auf ihre weiche Matratze unter ihre Decke und nahm sich erneut ihr Buch zur Brust.

Es vergingen einige Stunden in denen sie gebannt der Geschichte folgte die in ihrem Buch beschrieben wurde. Alex riss immer weiter ihre Augen auf und ihre Augenbrauen eroberten immer mehr ihre Stirn, als es zur Aufklärung der Geschichte kam, als plötzlich ein Geräusch sie von draußen aufschrecken ließ. Ihr Herz klopfte und für einen Augenblick sah sie Alex stumm in ihrem Zimmer um.

Neben ihren bett stand ein kleiner Nachttisch, auf dem die Tischlampe brannte, die sie anstatt der großen Zimmerleuchte eingeschaltet hatte. Dem Bett gegenüber stand der kleine Fernseher, den sie damals zum 16. Geburtstag von ihren Eltern geschenkt bekommen hatte. Und dann gab es noch das Regal an der Wand in dessen sie einige Bücher platziert hatte, die sie schon gelesen hatte.

Alex schüttelte kurz den Kopf, es war noch alles beim alten, schließlich wandt sie sich wieder ihrem Buch zu und schmökerte weiter.

Ein Kratzen lies Alex auffahren, es war nicht das gleiche Geräusch gewesen das sie vor wenigen Minuten gehört hatte, doch war es eindeutig von draußen. Ängstlich stand Alex auf, sie schnappte sich ihre decke und schlug sie sich um den Leib. Ihre Fingernägel krallten sich regelrecht in die decke, als sie sich langsam aber unaufhörlich dem Fenster näherte.

Ein grelles Licht erfüllte ihr Zimmer und Alex schrie erschrocken auf als ein Blitz vom Himmel schnellte und in das nächste Haus einschlug. Gewaltiges Donnergrollen erfüllte die Nacht und Alex hielt sich reflexartig die Ohren zu, wobei ihr die decke hinunterfiel. Ein zweiter Blitz erhellte die Nacht und schlug mit großen Getöse ebenfalls in ein

Haus der Nachbarschaft ein. Alex schrie als beim dritten Blitz ihr plötzlich Glasscheiben entgegenspritzen! Sie konnte gerade noch rechtzeitig ihre Arme in die Höhe reisen um sie schützend vor ihr Gesicht zu halten, die Scherben rammten sich in ihr Fleisch und hinterließen blutige wunden. Alex schlug das Herz bis zum Hals sie konnte kaum mehr atmen, Schweißperlen hatten sich auf ihrer Stirn gebildet und ihre Handflächen zitterten wie noch nie in ihrem leben. Ängstlich sah sie zu ihrem Fenster, der schock der sie überkam hätte sie beinahe in Ohnmacht fallen lassen, wenn ihre schmerzen an den armen sie nicht wach gehalten hätten.
 

„Du solltest doch den Mund halten...“

ein tiefen grollen begleiteten die Worte, des fremden Wesens das auf dem Fenstersims hockte und zu Alex starrte. Die Zwanzigjährige konnte kaum ein Wort sagen, geschweige denn einen klaren Gedanken fassen, sie starrte einfach nur die bizzare Gestalt dort vor sich an.

Immer wieder gaben die niederpreschenden Blitzen das unscheinbare Wesen aus der Dunkelheit preis.

Es sahs in der hocke auf dem noch verbliebenen Fensterrahmen, die restlichen Glassplitter der Fensterscheibe machten ihren nackten Füßen nichts aus, sie brachen einfach zur Seite hinweg und hinterließen nicht mal einen Kratzer auf der geschuppten haut.
 

„Du solltest SIE doch nicht rufen...“

Wieder klang ein tiefes grollen in der stimme mit, das Alex durch Mark und Bein drang. Ein eiskalter Schauer lief ihr über den Rücken, als die Gestalt vor ihr ihre Flügel ruckartig ausbreitet, während ein weitere Blitz, begleitet von einem Ohren betäubenden Donner die Nacht erhellte, und sie anschließend ihre ledrigen Flügel wieder zusammenfaltete. Die Biltze ließen die schuppige haut der Dämonin jedes mal gefährlich schimmern, ihre Schwärze hob sich kaum vom Nachhimmel ab. Langsam schlängelte sie sich bedrohlich von dem Fenstersims hinunter in die Wohnung der betroffenen Alex.
 

„Du konntest den Mund nicht halten...“

Die Dämonin bildete aus ihre Klauen langsam Fäuste, spannte ihre Muskeln an und breitete ihre Krallen genauso langsam wieder auseinander. Sie fletschte die Zähne und gewährte Alex einen Blick auf ihre großen und vor allem spitzen Eckzähne und ihr restliches Gebiss. Sie lies ihren Schwanz von einer Seite zur anderen peitschen und verstärkte dadurch ihre Drohgebärden nur noch mehr. Ihre eiskalten, starren Dämonenaugen hatten Alex völlig fixiert.
 

„Du bist Schuld!“

Die Dämonin schrie förmlich, es hörte sich seltsam bizzar an, als sei es der Aufschrei eines wütenden Tieres gewesen. Das wesen hatte sich nach hinten gelehnt, während ihres Schreies und war in dieser Position verharrt geblieben. Sie schloss ihre Augen und lies den kalten Regen auf ihr Gesicht prasseln. Ihr schnauben wurde ruhiger und auch ihr restlicher Körper löste sich aus jeglicher Anspannung. Sie lies ihre Flügel hängen und ihre arme nach unten baumeln. Ihre Kleidung war wie der Rest ihres Körpers völlig durchnässt. Der beständige regen hatte ihr ledernes Top und den dazu gehörigen ledernen Minirock völlig durchweicht und lies es dunkel erscheinen. Auch die langen Haare wirkten dunkel durch die nässe und ließen das wesen noch gefährlicher und bedrohlicher wirken.

„Aber.... aber....“, Alex hatte ihre Stimme wieder gefunden, verunsichert stotterte sie, „.... ich habe ..... doch... gar nichts..... getan..“

Die Dämonin fuhr zu ihr herum und breitete erneut ruckartig ihre Flügel aus, wobei sie mit ihren schwingen die Zimmerwände berührte.

„Du willst nichts getan haben! PAH!“

Erschrocken zuckte Alex zusammen ihr ganzer Körper zitterte vor Angst und Kälte

Die rotglühenden Augen verengten sich zu noch schmäleren schlitzen als sie von Natur aus waren und bohrten sich förmlich in Alex.

„Ich habe.. wirklich nichts... getan.“, Alex stimme klang erstickt, fern von jeglicher Sprachgewandtheit die sie sonst immer beherrscht hatte.

Ein kaltherziges, abgrundtiefböses Lachen glitt über die Lippen der Dämonin, das wiederum begleitet wurde von einem gehllenden Blitz und tösenden Donnergrollen.
 

„Wie... kleines Menschlein, erklärst du dir dann die Tatsache das diese Affen auf mich gehetzt wurden?“, die Dämonin machte eine bedächtige Pause, in der ihr Opfer in Todesangst ausbrach. Das wesen trat leichtfüßig zurück zum Fenster und blickte hinaus, um sich an der Zerstörung der blitze zu gelüsten, ein schmales lächeln glitt über ihre Züge. Als die nächsten Blitze über der Himmelsfirnament schnellten wandt sie sich erneut Alex zu, die nach Luft schnappte wie ein Fisch der an Land gezogen wurde und deren Augen geweitet auf die Dämonin starten. Das dunkle Geschöpf hatte gefallen an diesem Augenblick gefunden und kam ihrem Opfer wieder näher, sodass Alex den Atem der Dämonin auf ihrem Gesicht spüren konnte.

„Du bist Schuld... Ich habe dich gewarnt. Aber du dummes Menschlein wolltest ja nicht hören. Du solltest den Mund halten! Den Mund halten – Menschlein!!“
 

Die Blitze in dieser Nacht häuften sich zu Hunderten und richteten große Schäden an, es hies es sei das größte Gewitter seid Jahren gewesen. Viele Keller seien überflutet, die Feuerwehr war die gesamte Nacht über im Einsatz, ebenso wie die Polizei, die ihre runden in der Stadt drehen musste. Es gab viele verletzte und auch die Krankenhäuser standen Kopf, die Krankenwagen konnten kaum zu den Einsatzorten gelangen, da sich auf den Straßen Autounfälle angehäuft hatten und die Polizei die Gegenden absperren mussten. Das reinste Chaos war in dieser Nacht ausgebrochen...

Als man die Schreckensnachrichten am nächsten morgen überall durch Zeitungen oder die örtlichen Nachrichtensender verbreitete, wurden auch gleichzeitig alle Bürger aufgefordert eine Schweigeminute zu voll richten, für all die Opfer die in dieser Nacht ums leben kamen. In allen Zeitungen standen die listen der Verunglückten und auch über alle Fernsehbildschirme flimmerten die langen listen der Opfer - darunter befand sich eine Alex Fischer, die an einer, durch einen Blitzschlag zerborstenen Fensterscheibe, tötlich verwundet worden und anschließend verblutet war...

Der Verrat

Es war 7:45 Uhr, der normale Berufsverkehr begann, Syliana, die an einer Straße wartete, beobachtete die verschiedenen Autos und deren Insassen interessiert. Immer wieder ertappte sie sich dabei zu überlegen ob sie sich nicht vielleicht doch krankmelden sollte. Doch jedes mal schüttelte sie den Kopf, verschränkte die Arme und sagte laut zu sich: „Nein, ich melde mich nicht krank! Wenn sie es so einfach auf die leichte Schulter nehmen will bitte. Ich muss nicht für sie grade stehn!“ Wütend ging sie auf und ab, sie wusste das ihre Freundin sie heute nicht hier abholen würde, so wie jeden Tag. Ihre Gedanken rasten, wenn sie heute nicht kam und sie lügen musste, dann bekamen das die D.J. mit und würden ihre Freundin aufsuchen. Und das war es was Syliana unbedingt verhindern wollte, nur wie... Wenn sie selbst sich krankmelden würde, wären die D.J. auch hinter ihr her, sie konnte auch diese Möglichkeit nicht verantworten. Es zum aus der Haut fahren, ihre einzige Hoffnung war das noch eine weitere Schülerin krank war, abgesehen von Alex und Syrrien. Nervös entschloss sich Syliana schließlich doch dazu sich in die schule zu begeben. Mit Gedanken an das gestrige Gewitter versuchte sie sich zu beruhigen, vielleicht waren ja einige der Schülerinnen aus Angst zu Hause geblieben. Sie schaffte es tatsächlich sich zu beruhigen, sodass ihr Herz aufhörte nicht mehr so wild in ihrer Brust zu pochen, während sie ihren gewohnten Schulweg beschritt.

Tatsächlich fehlten einige Schülerinnen, Syliana bekam von einigen berichtet das sie Verletzungen davon getragen hatten und teilweise sogar im Krankenhaus liegen würden. Doch bevor sich jemand nach Syrrien erkundigen konnte klingelte es zum Glück zur ersten Stunde. Fr. Rickargo betrat das Klassenzimmer und begutachtete die Schülerinnen, um dann das Klassenbuch aufzuschlagen, damit sie die Fehlenden eintragen konnte. Syliana sah sich nervös um als die Aufzählung weiter voranschritt und sich langsam aber sicher Syrriens Platz näherte.

„Syrrien?“, fragte Fr. Rickargo.

„Ist auch nicht da!“, antwortete ihr die Klasse.

Die lehrerein blickte auf und suchte mit raschen Blicken Syliana, die sie dann wiederum fragte: „Weist du wo sie ist?“

„Krank! Sie hat gestern gebrochen!“, eine bessere Lüge war Syliana in ihrer Nervosität nicht eingefallen, doch sie schien zu reichen, denn es kam keine Gegenfrage. Erleichterte atmete Syliana innerlich auf, doch darauf bedacht das es keiner mitbekam von ihren Klassenkammeraden.
 

„So...“, Fr. Rickargo hatte ihre Einträge im Klassenbuch beendet und machte ihren Stift zu, bevor sie sich der Klasse zuwandt und fortfuhr, „Guten Morgen erst einmal.“ Eine eintönige und gelangweilte Antwort bekam die Lehrerein zu hören, doch das störte sie nicht, „Die D.J. werden uns ja heute besuchen, also wie ich es euch gestern schon gesagt habe, bleibt ruhig, antwortet auf fragen höfflich und wahrheitsgemäß und habt keine angst sie werden euch nichts tun.“

„Wann werden sie denn kommen?“, fragte eine der Schülerinnen gebannt.

„In der zweiten stunde.“, antwortete Fr. Rickargo ruhig.

Syliana rutschte das Herz in die Hose, was war wenn Syrrien annahm das die D.J. zur ersten Stunde kommen würden und sie zur zweiten Stunde plötzlich auf der matte stehen würde! Die restliche Zeit der Stunde starrte Syliana wie hypnotisiert auf die Uhr und die darunter liegenden Tür der Klassenzimmers, darauf gefasst das Syrrien jeden Moment die Tür öffnen würde. Doch es geschah nichts, die Pausenglocke lies sich hören und einige der Schülerinnen genossen die kleine Pause um noch einmal schnell eine Zigarette anzünden zu können, um ihr Verlangen nach Nikotin zu stillen. Syliana rutschte nervös auf ihren Stuhl hin und her bis sie es nicht mehr aushielt und aufstand, um im Klassenraum herum zu wandern.

„Was hast du denn?“, fragte Marienna. Syliana hätte beinahe angefangen zu schreien, so überrascht war sie von der plötzlichen ansprachen Mariennas.

„ich bin etwas nervös..“, gestant Syliana, ihre Stimme bebte und an einen klaren Gedanken war gar nicht erst zu denken, „Dieser Besuch von den D.J. macht mir ganz schön zu schaffen weist du?“

Marienna nahm Syliana kurz in den Arm, trotz ihres Genes das sie alle Geheimnisse ausplauderte war sie doch eine sehr sensibel gepolte Persönlichkeit.

Kaum da sieh ihre Umarmung gelöst hatten waren die 5 Minuten pause verstrichen und der schrille Ton, der das Gebäude durchschallte erinnerte alle wieder an ihre nächste Schulstunde. Die beiden jungen Frauen trennten sich und gingen wieder auf ihre Plätze, so wie alle anderen Schülerinnen das Klassenzimmer betraten und sich wieder hinsetzten.

Fr. Rickargo sah beim betreten des Klassenzimmers sofort die Anspannung regelrecht in die Gesichter ihrer Schülerinnen geschrieben. Schweigend schritt sie zu ihrem Lehrerpult, in Gedanken versunken legte sie ihre Unterlagen zu recht.

„Also... sie sind da.“, Nervosität lag in der Stimme der Lehrerin, „Wir wollen sie nun freundlich begrüßen.“

Kaum hatte die Lehrerin die Worte über ihre Lippen gebracht, wurde die Türklinge hinunter gedrückt und die Tür begann sich einen Spalt breit zu öffnen. Die gesamte Klasse hielt den Atem an und für eine Sekunde, die allen wie endlose Stunden vorkamen, sahsen sie ganz starr auf ihren Plätzen und wagten es nicht sich zu bewegen. Stetig öffnete sich die Tür ein weiteres Stück bis sie vollends offen stand und preis gab was sich hinter ihr verbarg.

Die D.J. bestand aus zwei groß gewachsenen Männern, sie wirkten wie schwere Eichenschränke, mit ihren breiten Schultern und der muskulösen Statur. Sie trugen schwarze Anzüge und Sonnenbrillen, einer der beiden Männer besahs einen Oberlippenbart und seine buschigen Augenbrauen waren zu einem finsteren Ausdruck zusammengezogen worden. Auch der Andere sah nicht viel freundlicher aus, sein Mund ähnelte eher einem dünnen, straff gezogenen Faden und der Blick hinter der Sonnenbrille versprach auch nicht freundlicher zu wirken.

Syliana fröstelte bei dem Anblick der beiden Besucher, insgeheim hoffte sie das die beiden bald wieder verschwinden würden.

Fr. Rickargo gab ihrer Klasse einen kurzen Wink sofort standen alle auf und begannen synchron die beiden unheimlichen Besucher mit einem Willkommensgruß zu begrüßen. Die beiden Herren betrachteten die Schülerinnen kurz mit ihren kalten Blicken, nicht eine Reaktion bildete sich auf ihren Gesichtern ab. Ohne ein Wort begaben sich die beiden Männer zu Fr. Rickargo, die sich an die Fensterseite des Raumes begeben hatte, wo auch ihr Lehrerpult stand.

„Sie sagten er sei hier.“, brummte einer der Männer. Die Lehrerin spielte nervös mit ihren Fingern, als sie leise antwortete: „Ich weis es nicht.“

Der Mann mit dem Oberlippenbart beugte sich drohend nach vorne und trieb die immer unsicher werdende Lehrerin weiter in die Enge: „Sie haben uns hier her bestellt, weil eine Schülerin von einem Dämon angegriffen worden sein soll. Und es hieß er sei hier auf der Schule...“

„Nur hier ist kein Dämon.“, das Brummen in der Stimme des anderen Mannes wirkte immer wütender, als er den Satz seines Kollegen vollendete.

„Es tut mir leid meine Herren... Ich weis nicht von wem sie ihre Informationen bekommen haben, versichern kann ich ihnen jedoch das mir noch nichts ungewöhnliches in dieser Klasse aufgefallen ist.“, Fr. Rickargo schluckte und Schweiß bildete sich auf der Stirn der Lehrerin.

„Sie brauchen ihre Klasse jetzt nicht in Schutz nehmen...“, der Mann mit dem Oberlippenbart hatte sich soweit zu der Lehrerin vorgebeugt das er ihr problemlos ins Ohr flüstern konnte. Die Frau erschrak leicht, dann gab sie ein vages Nicken mit dem Kopf an und führte die Herren wieder aus dem Klassenzimmer heraus.

„Ich muss kurz mit den beiden Herren reden... bleibt bitte leise.“, das war die einzige Anweisung die, die Schülerinnen von ihr noch zuhören bekamen.
 

Die nervöse lehrerein führte die beiden Männer mit kleinen schnellen Schritten in das Lehrerzimmer, das nicht weit entfernt war von ihrem Klassenzimmer. Ihre Hände zitterten und sie schaffte es nur mit Mühe den richtigen Schlüssel aus ihrem Schlüsselbund zu kramen. Schwierigkeiten bereitete ihr jedoch nicht nur der Schlüssel, sondern auch die Tür aufzuschließen. Mit Schweiß gebadeten Händen probierte sie fast schon vergeblich die Tür aufzuschließen. Endlich hörte man ein leises Klingen als das schloss der Tür geöffnet war. Mit einem erleichterten Seufzer drückte die Lehrerein die Türklinge hinunter und öffnete die Tür. Die Männer warteten, doch wich ihre Geduld immer weiter einer angespannten genervten Stimmung. Ihr blickte kreuzten sich, während der Mann mit dem Bart seine Augenbrauen hob, um seinem Spott der Lehrerein gegenüber Ausdruck zu verleihen. Der andere fing an zu grinsen, das jedoch sofort verschwand als Fr. Rickargo sich umwandte und ihnen Einlass gewährte. Ohne eine Miene zu ziehen setzte sich einer der beiden Männer auf einen freien Stuhl, der andere mit dem Bart blieb stehen und schlug die Tür wuchtig mit einer Hand zu. Beide blickten die lehrerein an und warteten darauf das sie sich ebenfalls endlich setzte. Sie folgte dem stummen Aufruf und setzte sich gegenüber des Mannes.

„Sie haben uns etwas zu berichten.“, stellte ihr Gegenüber, mit einer tonlosen Stimme fest.

Die Lehrerin schluckte, es war als steckte ein Kloß in ihrem Hals der sie plötzlich nicht mehr sprechen lies. Erst als sie sich selbst einredete das es das Beste sei und das sie an die Sicherheit ihrer Schüler denken musste, konnte sie sich beruhigen und der Kloß gewährte ihr einige Worte zu sprechen.

„Es stimmt... Schon einige Zeit beobachte ich sie, ich wurde den Gedanken einfach nicht los. Eine Schülerin von mir benimmt sich schon seid geraumer zeit seltsam...“

„Sagten sie gerade SIE? Handelt es sich bei dem Dämon etwa um ein Mädchen?“, der Mann der auf seinem Stuhl sahs spannte sich und betonte ganz bewusst seine Worte.

Die Lehrerin nickte zaghaft, sie schluckte noch einmal bevor sie fortfuhr: „Es handelt sich um eine junge Frau das stimmt. Sie bereitet mir schon lange Kopfzerbrechen. Ihr Verhalten ist nicht normal, sie ist rebellisch und lässt sich nichts sagen. Für einen Teenager ist das sicherlich normal aber sie ist schließlich schon 18 Jahre alt und soll nun in das Berufsleben eintreten! Sie hat keinen Respekt vor älteren Leuten und wenn ich sie als strafe vor die Tür schicke scheint sie das gar nicht zu interessieren. Sie steht kurz vor dem Rauswurf aus dieser Schule. Des Öfteren ist sie morgens unpünktlich in der Schule und sieht völlig fertig aus, als hätte sie die gesamte Nacht nicht geschlafen. Und manchmal hat sie diesen wilden Ausdruck in den Augen, wenn ich sie tadle, dann verschlägt es mir manchmal völlig die Sprache...“

Die lehrerein verstummte und sah auf den vor ihr stehenden Tisch.

„Sind ihnen noch ein paar merkwürdige Dinge bei ihrer Schülerin aufgefallen?“, zwang sie der Mann mit dem Bart erneut zu reden.

Fr. Rickargo überlegte kurz dann nickte sie ein weiteres mal und setzte an weiter zu sprechen, mit leiser Stimme gab sie von sich: „Ihre Eltern habe ich nie zu Gesicht bekommen, bei Elternabenden oder Ausflügen, entweder kam sie alleine oder es tauchte erst gar keiner auf...“, sie schluckte schwer bevor sie fortfuhr, „An solchen Tagen tat sie mir immer Leid, doch je älter sie wurde desto weniger schien ihr das fehlen ihrer Eltern aufs gemüht zu schlagen. Die ganzen fünf Jahre in denen ich nun ihre klassenlehrerein bin war sie immer mit ihrer Freundin unterwegs, sie machten alles mögliche zusammen. Aber auch als ich ihre Freundin fragte was mit ihren Eltern sei sagte diese das sie, sie noch nie zu Hause besucht hatte und ebenfalls nichts von ihren Eltern wisse.“

Betrübt starrte die Lehrerin vor sich in die Leere.

Die beiden Männer wechselten schnell einen Blick miteinander, der stehende verstand was sein Partner ihm vermitteln wollte und begab sich zur Tür. Schnell öffnete er sie und begab sich kurz nach draußen, es vergingen nur wenige Minuten als er den Raum wieder betrat und seinem Kollegen einen vielsagenden Blick zuwarf.

Fr. Rickargo sah die beiden Männer abwechselnd mit einem besorgten Blick an. Ihr lief ein eisiger Schauer über den Rücken, als sie plötzlich einen Schrei einer Schülerin vernahm.

„Was ist passiert? Was haben sie getan?!“, völlig von Sinnen und überflutet vor Angst sprang sie auf und schlug mit den flachen Handflächen auf den Tisch. Kaum hatte sie sich vollends aufgerichtet und wollte zur Tür laufen, als sie zwei grobe Hände packten und sie brutal festhielten. Sie versuchte sich zu wehren, doch sie schaffte es nicht sich aus dem groben Griff zu winden.

„Lassen sie mich in Ruhe!!“, brüllte sie, „Sofort los lassen!!“

Wieder ertönte ein gerauneregender Schrei das Schulgebäude, Fr. Rickargo blickte entsetzt die Tür an die sie von ihren Schülerinnen trennte.

„Was machen sie mit ihnen?! Sind sie wahnsinnig!? Lassen sie mich los!!“, alle Versuche sich zu befreien scheiterten und die Markerschütternden Schreie ließen nicht ab, sondern verbanden sich eher zu einem grausamen Chor. Verzweiflung machte sich in der Lehrerin breit, ihre Kraft lies nach bei den schrecklichen Geräuschen und nach wenigen Minuten des puren entsetzen konnten ihre Beine sie kaum mehr tragen. Der Griff des mannes mit dem bart löste sich langsam, als sie sich wieder auf ihren platz setzte und aus geweiteten schreckensverzerrten Augen ihren gegenüber anstarrte.

„Was machen sie mit meinen Schülerinnen?“, entgeistert brachte sie nur noch mit zitternder Stimme diese Frage über die Lippen.

„Wir haben die Creatures in das Gebäude gelassen, sie sollen nach der Dämonin suchen, falls sie sich hier im Gebäude verstekt hält.“, antwortete einer der Männer mit kalter brummender Stimme. Entsetzt schrack die lehrerein auf: „Sie sagten sie werden sie nur ins Gebäude lassen, wenn Gefahr durch den Dämon besteht! Und was machen diese... diese.... Ungeheuer mit meinen Schülerinnen?!“

„Sie werden in die Klassensäle gelassen, damit sie dort nach Spuren des Mädchens zu suchen. Ihren Schülerinnen wird kein Leid zustoßen.“, die kühle stimme schien die Luft um sie herum nur so zu zerschneiden, sie hatte eine böswilligen Nachklang und lies Fr. Rickargo frösteln.

Die Geduld hatte die beiden Herren schon lange verlassen und so fragte der sitzende Herr erbarmungslos weiter: „Können sie mir noch irgendetwas sagen, was ihnen noch einfällt? Der kleinste Hinweis kann wichtig sein!“

Die Lehrerin musste sich stark beherrschen nicht noch einen Versuch zu unternehmen zu ihren Schülerinnen zu gelangen. Der Schreckenschor hatte noch nicht sein Ende gefunden und immer wieder in Sekunden Abständen rückte ein gellender Schrei zu ihr vor.

„I... Ihre sportlichen Leistungen... waren schon immer über dem Normalmaß... Wenn wir in den Notenkonferenzen zusammensaßen, kann ich mich... daran erinnern das sie immer eine eins in Sport bekommen hatte. Ich ... habe mich mit ihrer Lehrerin in diesem Fach einmal zusammen gesetzt und mit ihr über sie gesprochen. Sie wiederholte immer wieder das... das sie ohne Probleme auf erhöte Gegenstände springen konnte, wo die anderen Schüler ihr Können im klettern unter Beweis stellen mussten. Ich bin mir ziemlich sicher das sie hier auf der schule keine Probleme hätte in jedem Fach sehr gut abzuschneiden, sie ist nicht auf den Kopf gefallen müssen sie wissen... Immer wenn sie sich mit anderen dingen im unterricht die zeit vertrieb und ich sie versuchte aus der Bahn zu bekommen konnte sie mir stehts die richtigen Antworten liefern. In der Arbeiten kamen mit ihre fehler immer nur wie Flüchtigkeitsfehler vor. Das sie uns Lehrer immer wieder versucht zu terrorisieren liegt nicht daran das sie einen hass auf die schule hat so wie es bei den Schülern normal ist. Ich glaube... ihr hass ist auch nicht auf der persönlichen Eene... er liegt tiefer .. ich kann meine Gedanken nicht erklären... aber ich glaube sie könnte ihre gesuchte sein...“

Wieder kreuzten sich die blicke der beiden Männer und ein weitrer Schrei durchbrach die entstandene Stille und lies die Spannung unerträglich werden.

„Wie heißt sie?“, fragte einer der Herren.

„Und wie ihre Freundin?“, ergänzte ihr gegenüber.

Fr. Rickargo schluckte schwer, als ihr die Antwort leise über die Lippen glitt...
 

Innerhalb von einer halben Stunde hatten die D.J. ihre Creatures zurück gepfiffen und waren ohne ein weiteres Wortes verschwunden.

Fr. Rickargo und einige andere Lehrer hatten sich an der Eingangstür gesammelt und starrten der Organisation noch nach, als sie mit ihren schwarzen Wagen von den Parklätzen wichen und bald darauf um eine Ecke bogen und aus dem Blickfeld der Lehrer entrissen worden waren. Einige seufzten erleichtert und gingen zurück in das Gebäude um wieder für Ordnung zu sorgen. Die Creatures hatten eine reihe von Unordnung, Zerstörung und Schrecken hinterlassen. Einige Mädchen waren in Ohnmacht gefallen, manche Schüler waren gestürzt bei einem Versuch der Flucht vor den Ungeheuren, die plötzlich und ohne Vorwarnung bei ihnen eingebrochen waren. Viele Stühle und Tische waren zu Bruch gegangen manche tafeln hatten tiefe Kratzspuren vorzuweisen, selbst die Fenster hatten den Vormarsch der Creatures nicht unbeschadet hinter sich gebracht. Stühle waren durch sie geworfen worden und hatten ihre Spuren hinterlassen. Zerborstenes Holz lag auf der wiese die sich um das Gebäude streckte, Glasscherben waren überall in allen Sträuchern verteilt und glänzten sobald da Sonnenlicht auf sie viel. Angstverzerrte Gesichter fand man überall und letzt endlich hatte man beschlossen die verstörten Schüler nach hause zu schicken. Davon bekam Fr. Rickargo nichts mit.

Sie stand immer noch am Eingang der Schule und betrachtete wie immer mehr Schüler das Gebäude fluchtartig verließen und sich ängstlich umschauten. Als sie Syliana unter den Schülern erblickte konnte sie ihre Tränen kaum mehr zurückhalten.

„Verzeiht... verzeiht mir...“, sagte sie leise und schaute hinauf in den Himmel und suchte ihn nach einem Hoffnungsschimmer ab. Sie bekam keine Antwort der Himmel schwieg wie immer, den Tränen nahe beobachtete sie weiter hin das ruhige blau. Langsam schwebten Wolken am Himmelszelt vorbei, darunter auch eine kleine graue Regenwolke die ein Überbleibsel von dem Unwetter war das am Vorabend im Land gewütet hatte. Eine einzelne Träne bahnte sich ihren Weg über die Wange der Lehrerin.
 

„Es tut mir Leid...“

Verhängnisvolle Flucht

„Syrrien? Ich muss mit dir reden! Wir treffen uns in der Stadt! Verlier keine Zeit.“

Syliana drückte den Knopf mit dem sie das Telefonat beendete und legte ihr Handy beiseite. Wütend sah sie auf in die Sonnenbrillen verdeckten Gesichter zweier Männer, die sie triumphierend angrinsten. In ihren schwarzen Anzügen sahen sie wuchtig aus und ihre Statur glich eher einem Schrank als einem Menschen.

„Vielen dank für deine Kooperation.“, gab einer der beiden Männer mit tiefer Stimme von sich.

„Verschwindet...“, zischte Syliana die Fremden an.

Daraufhin schnipste einer der Beiden mit den Fingern, zwei weitere Männer zerrten an Leinen, an dessen Ende sich gekrümmt bewegende Monster rissen. Es handelte sich um Creatures die ihre Beute bewachten und nicht von ihr ablassen wollten. Sie gaben seltsame röchelnde laute von sich die wohl ein Knurren darstellen sollten. Sie besahsen die Statur eines Menschen jedoch liefen sie auf allen vieren und sahen aus als seien sie schon völlig ausgehungert. Ihre rippen ragten förmlich hervor, sie besahsen kein Fell, nur sehr wenige Haare bedeckten manche stellen ihres Körpers. Dieser hatte eine graue Färbung, schwarze Augen blickten bösartig umher und fixierten ihre Opfer, man konnte bei ihnen nicht unterscheiden was nun Augapfel, Iris oder Pupille war, einfach alles war in dieses tiefe schwarz getränkt. Sie besahsen eine schnauze wie ein Hund und hatten ein Gebiss das aus tausenden von rasiermesserscharfen, riesigen Reiszähnen zu bestehen schien. Die Klauen der Monster waren fast doppelt so groß wie eine menschliche Hand und ihre Krallen daran bohrten sich tief in den Boden, als sie davon gezerrt wurden und hinterließen tiefe Kratzspuren. Verärgert starrte Syliana auf den Fußboden, er bestand aus Lamynaht und war nicht gerade billig gewesen, nun war er völlig ruiniert worden. Endlich ließen die Monster, wegen ständigen Rufen, Zerren und Schlägen ab von ihren Opfern und begaben sich an den Leinen ihrer Besitzer zur Tür. Mit verschränkten Armen starrte Syliana die Männer an, die nun einer nach dem anderen das Haus verließen. Ihre Eltern eilten zu ihr, waren jedoch vorsichtig nicht noch einmal die Wege der Creatures zu kreuzen. Sylianas Mutter legte ihr eine Hand auf die Schulter während sie beobachteten wie die D.J. in ihre Wägen einstiegen und noch einmal den betroffenen ein böses Grinsen und eine Handbewegung darbrachten die aussah wie ein winken.

Kaum waren sie losgefahren auf die Straße, auf der sie gekommen waren und schon nach kurzer Zeit nicht mehr zu erkennen waren, schlug Syliana die Hand ihrer Mutter beiseite und rannte die Treppe hinauf in ihr Zimmer. Schnell holte sie ihre Tasche, stopfte etwas zu Essen und eine Flasche mit Wasser hinein. Anschließend suchte sie hastig nach ihrem Haustürschlüssel, den sie sogleich auch auf ihren Schreibtisch liegend fand und diesen in ihre Hosentasche tat. Syliana rannte die Treppe wieder nach unten, wo ihre Eltern schon auf sie warteten. Sie hielten ein altaussehendes Stückpapier in den Händen, als sie es ihrer Tochter reichten sahen sie, sie aus liebenden Elternaugen an und hofften das ihr nichts zustoßen würde. Syliana erwiderte ihr Lächeln und für eine Sekunde schien die Zeit stehen zu bleiben, doch dann holte sie ihre Pflicht wieder ein. Sie nahm das Papier an sich und steckte es zusammen mit ihrem Handy das sie noch schnell vom Wohnzimmertisch aussammelte in die Tasche, anschließend rannte sie hinaus und holte ihr Fahrrad aus der Garage um hastig die Straße entlang zu preschen, auf der gerade noch die D. J. gefahren waren.

Oh bitte lasst sie noch nicht da sein! Oh Bitte lasst sie sich verspäten so wie es für sie typisch ist! BITTE!!

Sylianas Gedanken überschlugen sich, sie musste an ihre Freundin denken, wie unbekümmert sie sich wieder am Telefon angehört hatte. Sie hatte nicht einmal den leisesten verdacht das etwas nicht stimmen könnte.

Angetrieben von den schlimmsten Vorstellungen die sie vor Augen bekam, wenn sie daran dachte was wohl geschehen würde, wenn die D.J. ihre Freundin in die Finger bekommen würden, fuhr sie immer schneller. Auf Verkehrsordnungen und regeln achtete sie auf dieser fahrt nicht mehr, wie von Sinnen fuhr sie über Stock und Stein, riss beinahe eine Frau um und währe beinahe gestürzt als sie versehendlich in eine Grube gefahren war und ihr Fahrrad für wenige Minuten nicht mehr unter Kontrolle hatte.

Schließlich bog sie in eine Straße ein die direkt an der Stadtmitte grenzte. Die Stadtmitte bestand aus einem kleinen Park mit Spielplatz um den herum, viele Geschäfte platziert worden waren und an dessen einer Seite die Fußgängerpassage angrenzte. Syliana stieg schnell von ihrem Fahrrad ab und warf dieses achtlos auf die Wiese neben sich. Schnell kramte sie nach ihrem Handy, blickte kurz darauf ob sich vielleicht Syrrien gemeldet hatte und steckte es zu ihren Schlüssel in die Hosentasche, als dies nicht der Fall war. Falten bildeten sich auf Sylianas Stirn als sie scharf überlegte wo sie am besten ihre Tasche verstecken konnte, sie durfte den D.J. auf keinen Fall in die Hände fallen und diese würden wohl in wenigen Minuten den Stadtpark erreicht haben. Die junge Frau betete das sie einige Sekunden später auftauchen würden als Syrrien. Sie sah sich aufmerksam um, entschloss sich schließlich die Tasche in einen der Sträucher zu verstecken, die den Rahmen der großen Wiese bildeten. Mit schnellen Schritten hatte sie diese erreicht und platzierte die Tasche so das man sie nicht sofort entdecken würde, sie allerdings leicht an sich zu nehmen war. Die Achtzehnjährige betrachtete nochmals ihr Werk bevor sie sich von ihm entfernte, um nicht sofort eine Spur zu selbigem zu legen.

Nervös blickte sich Syliana um, der Park war fast völlig leer, sie sah nur drei Kinder die lebhaft mit einem Fußball spielten und ein älteres Ehepaar das durch die Fußgängerzone schlenderte. Mit wachsamen Augen beobachtete Syliana den park und die Fußgängerzone, darauf gefasst das die D.J. jede Sekunde auftauchen würden. Sie wurde von Minute zu Minute nervöser, langsam verkrampfte sich ihr Magen und ihr wurde leicht übel. Um sich selbst etwas z beruhigen verschränkte sie die Arme und dachte an die zeit wenn alles vorbei war und alles so geklappt hatte wie sie es sich vorstellte.

Noch in Gedanken versunken merkte Syliana nicht wie sich plötzlich jemand ihr näherte. Erst als der Unbekannte ungeschickt auf einen, von den Bäumen herabgefallenen Ast getreten war und dieser mit einem lauten Knacken sein Anschleichen verriet, schrak Syliana auf und drehte sich ruckartig um. Mit geweiteten Augen und rasendem Herzen erwartete sie die D.J. in ihren schwarzen Anzügen und den Sonnenbrillen. Der Unbekannte hatte schnell Deckung in einem Gebüsch gefunden und versteckte sich vor den suchenden Blicken der jungen Frau. Syliana atmete schwer, ihre Blicke tasteten jeden Stein nach dem Fremden ab, doch sie fand ihn nicht keine einzige Spur von ihm. Dieser beobachtete sie aufmerksam, doch plötzlich zog etwas anderes aus seinen Augenwinkeln, seine Aufmerksamkeit auf sich. Er drehte den Kopf leicht zur Seite um es besser sehn zu können, es war ein quadratischer Gegenstand, der aus einer Art Fell bestand und mit Mustern bestickt zu sein schien. An dem Gegenstand befand sich eine Lasche die nun verriet das es sich eindeutig um eine Tasche handelte. Sie war grau und besahs schwarze Ränder, die Verzierungen waren einerseits weiß und andererseits in ein tiefes blau gehüllt. Sie war mit wenigen Blättern und ein paar Ästen verdeckt worden, der unbekannte wollte sich der Tasche nähern und sie berühren, als er versehendlich wieder auf einen der kleinen Äste trat die das Gebüsch beherbergte.

Ein weiteres Knacken lies Syliana herumfahren und in die Richtung blicken aus der sie das Geräusch gehört hatte, konzentriert blickte sie in die Büsche und tatsächlich machte sie dort einen schwarzen Schatten aus. Bei ihrem zweiten Blick wäre ihr um ein Haar ihr Herz in die Hose gerutscht, ihre Tasche war ganz in der nähe des unbekannten! Und wie sie erkennen konnte hatte dieser die Tasche auch schon ausfindig gemacht denn seine Körperhaltung verriet eindeutig das er nach der Tasche greifen wollte.

„Komm sofort raus!“, rief Syliana erstaunt von ihrem plötzlichen Mut.

Doch der unbekannte rührte sich nicht sondern blickte sie nur an, zumindest nahm das Syliana an, da man im dunkeln des Busches nur die ungefähren Schemen des anderen wahrnehmen konnte.

Einige zeit passierte gar nichts, doch irgendwann überwandt sich Syliana und machte einen bestimmten schritt vorwärts auf den fremden zu: „Los! Komm sofort da raus!“

Mit einem weiteren schritt hatte die junge Frau den fremden nun völlig in die enge getrieben, da bewegte er sich plötzlich!

Mit einem schnellen Sprung nach vorne fegte er Syliana von den Beinen, warf sie zu Boden und prallte noch einmal bei der Landung auf sie herab. Syliana schrie erschrocken auf und als sie auf den Boden rücklings viel und ein harter Aufprall von dem fremden auf sie herabfiel wurde ihr das letzte bisschen Luft aus der Lunge gepresst. Schließlich lies sich der Fremde neben sie fallen und fing an herzhaft zu lachen.

Syliana schaffte es sich mit großer Mühe auf ihre angewinkelten Ellbogen zu stützen, um in das lachende Gesicht ihrer Freundin Syrrien zu starren. Ihr Herz raste immer noch von dem Schock und völlig verwirrt starrte sie ihre Freundin an die da neben ihr auf den Rücken im Gras lag und lachte das ihr mittlerweile schon die tränen in die Augen geschossen waren.

„Syrrien...“, stammelte Syliana, immer noch fassungslos.

„So ist mein Name, ja?!“, Syrrien hatte aufgehört zu lachen, atmete tief durch und wischte sich die Tränen aus den Augen, „Hübsches Teil! Ich frag mich wem es wohl gehört hat!“ Syliana schaute verdutzt drein, doch ihr Blickt klärte sich als Syrrien ihr die Tasche vor den Augen hin und her schwingen lies.

„Das ist meine...“, grummelte Syliana die von der erbrachten Aktion Syrriens immer noch nicht begeistert war und riss Syrrien die Tasche aus der Hand.

„Deine? Wieso hast du sie versteckt? Oder hast du sie verloren?“, die Neugierde in Syrriens Stimme war kaum zu überhören.

„Ich hab sie hier versteckt, weil...“; Syliana stockte in ihrer Erklärung, sollte sie Syrrien die Wahrheit sagen oder sollte sie ihr eine Lüge auftischen? Sie wollte nicht das Syrrien erfuhr das die D.J. hinter ihr her war und wusste wer sie ist, doch wenn sie ihr eine Lüge erzählen würde würde ihre Freundin alles wieder auf die leichte Schulter nehmen und am Ende doch noch von den D.J. gefasst werden. Sie entschied sich für die Wahrheit, nicht zuletzt wegen ihres schlechten Gewissens lügen zu müssen.

„Hör mir zu! Die D.J. sind hinter dir her.“, Syliana begann bewusst leiser zu sprechen, „Du weist doch das sie heute in der schule waren und nach dem Dämon gesucht haben. Naja sie haben mit Fr. Rickargo gesprochen, alleine... Ich weis nicht ob sie es war oder andere, auf jeden Fall standen die D.J. plötzlich vor meiner Tür und zwangen mich dazu dich hier her zu ordern. Ich weis nicht von wem sie die Information hatten... Und jetzt bin ich hier um dich vor denen zu warnen, sie werden bald da sein! In der Tasche habe ich Proviant für dich und etwas das du gebrauchen wirst. Du musst unbedingt von hier verschwinden!“

Syrrien sah ihre Freundin ernst an, dann nickte sie und stand auf. Doch kaum das sie das getan hatte wurde sie von hinten gepackt und mit einer gewaltigen Wucht festgehalten. Syrrien und Syliana erschraken als sie die D.J. sahen die sich unbemerkt an sie herangeschlichen hatten. Syliana sprang auf und wurde sofort geschnappt und festgehalten, so das ihr Versuch Syrrien zu befreien scheiterte.

„Da haben wir sie endlich!“, triumphierend lachten die Männer, es waren weit mehr wie zehn Personen die sich im Kreis um die beiden formatiert hatten.

Verzweifelt versuchten sich die beiden jungen Frauen aus den griffen der Männer zu befreien, doch es half alles nichts.

„Lasst mich los!“, brüllte Syliana und versuchte einen der Männer mit ihrem Fuß zu treten. Der tritt traf sein Ziel, durch die plötzlich heftig pulsierenden schmerzen im Schienbein des Mannes krümmte er sich und lies einen arm der jungen Frau los. Das sah Syrrien als Chance und tat etwas das sie unter normalen umständen niemals gewagt hätte. Ihr Herz raste und eine ungewöhnlich starke Aura pulsierte in ihr auf und durchströmte bald ihren kompletten Körper.

In eine starre verfallen gafften alle Anwesenden auf Syrrien, die sich langsam veränderte. Die erde find an zu beben und die Luft veränderte sich und färbte sich langsam schwarz, am Himmel zogen Wolken auf und ein leises Rumoren war aus ihnen zu vernehmen. Plötzlich fingen Blitze an vom Himmel zu zucken. Ein ohrenbetäubender Donner folgte, als der Blitz verblasst war. Erschrocken duckten sich die Männer, während der Himmel sich immer mehr verdunkelte und immer mehr Blitze auf die Stadt herabschossen. Das Beben der Erde wurde stärker und an der stelle an der Syrrien stand bildete sich langsam ein kleiner Krater aus aufgewühlter erde und davon wirbelnden Grasfetzen. Syrriens wache hatte schon längst aus Angst von ihr abgelassen und war einige Meter von ihr entfernt stehen geblieben. Die dunkle Aura offenbarte immer wieder einige fetzten von dem was in ihr geschah.

Syrrien hatte die Augen geschlossen und war in ihren Geist gekehrt, sie bekam von dem Spektakel außerhalb der dunklen Aura die sie umgab nichts mit. Ein kribbeln durchzog ihre haut als sich langsam kleine Pickelchen überall bildeten. Sie gewannen schnell an Größe und besahsen bald den Durchmesser eines Daumens. Sie waren nicht mehr Hautfarben oder wurden rot, sie begannen sich bei jedem Wachstum bläulich zu färben. Schließlich Platze eines dieser Geschwüre auf und offenbarte eine schwarze Schuppe die sich sofort an die Haut schmiegte, wieder durchströmte Syrrien dieses kribbeln, diesmal stärker und schmerzhafter. Die Gesamten Geschwüre auf ihrem Körper platzen nach einander auf und offenbarten tausende von schwarzen kleinen Schuppen die ihren Körper nun einhüllten. Auch das Gesicht wurde von ihnen nicht verschont, Syrrien kniff die Augen zusammen als sie ein neuer Schmerz durchfuhr, diesmal war die Schmerzquelle an ihren Kopf. Ihre Ohren begannen sich zu verformen und nahmen eine spitze längliche Gestalt an. Fast zeitgleich begannen sich ihre Hände zu verändern, ihre Fingernägel wuchsen rasend schnell auf die doppelte Länge an und verschmolzen nach ihrem raschen Wachstum förmlich mit ihren fingern zu langen gebogenen rasiermesserscharfen Krallen die ihre Klauen komplettierten, dieselbe Verwandlung fand auch an ihren Füßen statt. Plötzlich wuchs ihr ein Schwanz mit einem spitz zu laufenden Ende peitschte er umher und zertrennte immer wieder die dunkle Aura um sie herum und gab einen Blick auf ihre Verwandlung preis. Syrrien durchzuckte plötzlich ein heftiger Schmerz, sie krümmte sich und fing an zu schreien als der Schmerz unerträglich wurde, denn ihr rücken war plötzlich aufgeplatzt. Blut floss in strömen ihren Körper hinunter und färbte ihre Kleidung dunkel. Syrrien vergrub ihre klauen in ihren Kopf doch die Schmerzen ließen nicht nach, sondern verschlimmerten sich, als auch Blut an ihren klauen hinunter zu laufen begann. Syrrien bäumte sich auf und lies einen weiteren Schmerzensschrei hören, der das tösende Geräusch des gewitters übertönte und eisig durchschnitt. Aus den beiden klaffenden Wunden ragten plötzlich seltsam geformte Gebilde heraus, sie sahen aus wie Hörner und waren Blut verschmiert. Wieder krümmte sich Syrrien zusammen, bei dieser Bewegung passierte es das ein Paar ledriger Flügel blutspritzend aus ihrem Rücken schossen und sich ausbreiteten und die dunkle Aura komplett zerrtrennten. Das schwarze licht verschwand augenblicklich, ein blitz zuckte vom himmel herab und versetzte Syrrien in ein seltsam helles Licht. Sie begann langsam ihre Augen zu öffnen und sah ihre Freundin Syliana mit ihren grauen kühlen Augen an. Diese stand vor ihr, eine hand hatte sie befreit und hielt die Tasche darin. Schier eine endlose zeit starrten sich die beiden ungleichen Freundinnen an. Doch schnell hatte sich syliana wieder gefangen, ein Ruck durchfuhr sie und ihre Gedanken waren wieder zu ihr zurückgekehrt.

„Fang!“, schrie sie die Dämonin an und warf mit einem kräftigen Schwung die Tasche in deren Richtung. Syrrien fing sie auf und blinzelte ihrer Freundin dankbar zu. Die Beamten der D.J. erwachten plötzlich ebenfalls aus ihrer starre, als ein weiterer Blitz mit anschließendem Donnergrollen zu hören war und sie wieder in dieses seltsame helle licht hüllte. Sie brüllten das die Dämonin gefasst werden musste und rannten auf selbige zu, während sie sogar einige Kollegen über den Haufen rannten und rücksichtslos vor preschten. Syrrien musste grinsen bei dem Spektakel, gekonnt wich sie ihren Verfolgern aus und schwang sich elegant in die Lüfte. Ihre Flügel machten dabei starke Luftströme und fegten die Männer einfach von ihren Füßen und ließen sie mehrere Meter noch hinten fallen, bevor sie unsanft auf dem Boden landeten. Triumphierend lies Syrrien einen Grollenden Laut von sich hören.

Die Männer begannen wieder sich aufzurichten, Sylianas Wache rief ihnen zu sie sollten die Creatures aus den Wägen holen und sie auf die Dämonin los lassen. Drei Männer setzten sich sofort in Bewegung und preschten zu den Wagen um die Befehle auszuführen.

Syrrien blickte sich um und dachte für einen Bruchteil einer Sekunde daran ihre Freundin aus den Fängen ihrer Feinde zu befreien, als diese ihr Vorhaben durchschaute und brüllte: „Verschwinde!! Sie wollen die Creatures auf dich hetzen!! Ich komm hier schon alleine klar! Mach das du abhaust!!“

Der Mann, der Syliana immer noch grob am arm gepackt hielt sah sie Wut entbrannt an und hielt ihr schnell den Mund zu, Syliana wehrte sich erbittert doch km sie gegen die Kraft des Mannes nicht an.

Syrrien zögerte noch kurz und um ein Haar hätte dieses zögern das Scheitern ihrer Flucht bedeutet. Ein Creature war bereits befreut worden und hatte sich schnell und leichtfüßig der Dämonin genähert. Mit einem gewaltigen Satz hatte das Monster Syrrien erreicht und hatte sich an ihrem Bein festgekrallt. Von dem plötzlichen Schmerz und dem Gewicht erschrocken wurde Syrrien eine kurze Zeit nach unten gezogen. Sie wand ihren kopf zur Seite und sah ihn wie sich seine Klauen tief in ihr Fleisch bohrten und Blut an ihnen herabströmte. Wütend brüllte Syrrien auf: „Verschwinde!!“

Das Tier versuchte noch höher zu gelangen, er zog eine Klaue aus dem Fleisch der Dämonin und versuchte sie am Arm zu erwischen oder ihre Flügel zu zerkratzen. Syrriens Augen verfärbten sich rot vor Zorn und schmerzen, ihr Schwanz peitschte durch die Luft und hieb auf den Creature ein. Dieser brüllte vor Schmerzen auf, als ein neuer blutiger Schrimen seinen Körper zeichnete. Die Dämonin begann höher zu fliegen und auf die Gestalt an ihrer Seite einzuschlagen mit ihren Klauen und Flügeln. Als sie selbst das Kratzen nicht von der Gestalt befreite, erinnerte sie sich daran das sie ja immer noch die Tasche ihrer Freundin bei sich trug. Sie zog sie schnell von der Schulter, holte Schwung und schlug die Tasche mit samt dem Inhalt dem Creature auf den Schädel. Ein lautes Klirren und Knirschen des Schädels des Creatures waren deutlich zu hören. Syrrien grinste triumphierend, hielt die Tasche etwas höher und erkannte das die Flasche zu Bruch gegangen war, da sich der Boden dunkel verfärbte. Sie berührte ihn mit der anderen hand und stellte fest das der boden feucht war, langsam bildete sich ein Tropfen an der Unterseite der Tasche, dann noch einer, schließlich begannen immer mehr Wassertropfen sich zu bilden und hinab tropften.

Von unten betrachteten die schwarz gekleideten Männer das Geschehen, doch mehr als ein Knäuel aus Gliedmaßen und Schreien war nicht zu erkennen oder zu hören.

Plötzlich ertönte ein jämmerliches Jaulen und eine der beiden Kämpfenden stürzte in die Tiefe, es war der Creature, der ohnmächtig geworden war und den Halt somit verloren hatte und abgestürzt war. Syrrien lies ihre Flügel stärker schwingen um höher in die Luft zu steigen, so das die mittlerweile versammelten Creatures sie nicht mehr erreichen konnten. Mit einem letzten Blick auf Syliana wandte sie sich schließlich komplett um und verschwand in den dunklen Gewitterwolken.

Syliana schüttelte den Kopf, so fern ihr Wächter dies zu lies und dachte bei sich, Immer noch genauso naiv wie eh und je, typisch für sie zu handeln bevor sie nachdenkt... Ob sie wohl den richtigen Weg finden wird?
 

Einer der Männer in schwarz wandt sich nach dem erfolgreichen Fluchtversuch der Dämonin zu Syliana um. Verärgert blinzelte er sie an und grummelte etwas unverständliches vor sich hin, schließlich schüttelte er wütend den Kopf und grummelte: „In den Wagen mit ihr!“

„Hey!“, rief Syliana die plötzlich ihren Mund wieder freibekommen hatte und von hinten kräftig nach vorne Geschoben wurde, „Ihr dürft mich gar nicht mitnehmen! Hey!! Los lassen! Was fällt euch ein?!“

„Eine ganze Menge!“, bekam sie plötzlich eine laute und sehr wütende Antwort, als sie in einen der Wagen geschoben wurde. Syliana setzte sich auf einen Platz in der Mitte der Sitzbank, links und Rechts von ihr die Männer der Organisation. Kaum war die Tür geschlossen setzte der wagen sich holprig in Gang. Der Mann der ihr gegen über sahs und ihr die barsche Antwort gegeben hatte atmete tief durch und sprach weiter in demselben barschem Tonfall: „Ich weis nicht ob es dir klar ist aber du hast gerade einer äußerst gefährlichen Dämonin zur Flucht verholfen...“

„Äußerst gefährlich?! Das ich nicht lache! Sie ist absolut friedlich!“, aufgebracht fiel Syliana dem Mann ins Wort, die beiden Männer neben ihr machten Anstallten ihr wieder den Mund zuzuhalten, doch der Mann ihnen gegenüber winkte ab.

„Sie war vielleicht eine Zeitlang friedlich das möchte ich nicht unterschlagen, doch nun ist sie eine Gefahr geworden für alle Menschen die hier Leben!“, nach einer kurzen Pause fuhr der Mann fort, allerdings mit einem anderen Thema, er beugte sich weiter nach Vorne und starrte Syliana bösartig an, „Wir hatten eine Abmachung, falls du dich erinnerst? Du solltest die Dämonin an den Treffpunkt ordern und dich dann nicht mehr in unsere Angelegenheiten einmischen, andernfalls werden wir dir das nehmen was dir am meisten bedeutet.“

Mit einem hämischen Grinsen lies sich der Mann wieder nach hinten in den Sitz sinken und verschränkte die Arme vor der Brust.

Syliana schluckte, ihre Kehle fühlte sich plötzlich vollkommen trocken an, hilflos blickte sie umher, fand aber nichts um sich befreien zu können oder der gleichen. Tränen stiegen ihr in die Augen, die Verzweiflung nagte an ihr und schlich sich langsam in jedes ihrer Glieder. Zaghaft schüttelte sie den Kopf, während sich Tränen ihren Weg über ihre Wangen suchten. Bei ihrem Anblick musste der ihr gegenüber sitzende Mann anfangen bösartig zu lachen, die beiden anderen Männer die neben ihr sahsen stiegen ebenfalls in das Lachen ihres Kollegen herzhaft ein.

Begegnung mit der Vergangenheit

Syrrien trotzte tapfer dem Gewitter das überall um sie herum wütete, der regen peitschte auf sie herab und stach ihr erbarmungslos ins Gesicht. Doch ihre Fluggeschwindigkeit nahm nicht ab, sie flog geschwungen weiter und vollführte immer wieder einige Manöver, um sich nicht direkt gegen den Wind stemmen zu müssen. Dies war ihr Wetter, als Dämon wurde sie in ihren Nächtlichen Ausflügen immer von einem solchen Unwetter begleitet, sie verbargen ihre Gestalt im schwarz Schein der Nacht und den tief hängenden Wolken. Der Regen machte ihr kaum mehr etwas aus, sie war es gewöhnt und bemerkte die Schmerzen kaum die, die Regentropfen wie kleine spitze Nadeln verursachten, die in rasender Schnelligkeit ihren Weg durch ihre Schuppen fanden und zustachen.

Es hatte einige Zeit der Übung bedurft, in der Syrrien in früheren Jahren gelernt hatte, wie sie fliegen musste, um nicht ständig von Windböen ergriffen zu werden, die sie hinfort trugen. Sie änderte ständig leicht ihre Richtung, schwang sich von einer Seite auf die andere und schlug in regelmäßigen Abständen Schrauben, so wich sie immer wieder den Luftströmen aus und flog ohne lästigen Gegenwind vorwärts.

Nur wo hin sollte sie nun fliegen? Sie zerbrach sich den Kopf und überlegte angestrengt, wo sie nun hin sollte. Zurück konnte sie nicht mehr, die D.J. waren ihr auf die Schliche gekommen und mit Sicherheit wussten sie bereits, wo sie wohnte. Das Gewitter würde nicht ewig so weiter gehen, es würde vielleicht nur noch eine Halbestunde so weiter wüten eher es versiegen würde und ihre Gestalt preisgab. Und wenn sie weiter so flog würde sie die Stadt verlassen und das Gewitter durchquert haben. Nur wo hin? Sie konnte sich nirgendwo verstecken um sich unbemerkt zurückverwandeln, sie hatte keinen Unterschlupf und es liefen noch vereinzelte Passanten über die Straßen, so war es ihr unmöglich zu landen. Es hatte mittlerweile aufgehört zu blitzen, ein deutliches Zeichen das der Regen bald versiegen würde und der Himmel aufklärte. In Syrrien kroch langsam ein Gefühl der Angst und lies ihre Hände nervös zucken. Nachdenklich biss sie sich auf die Unterlippe und dachte fieberhaft nach, wo sie nun hin sollte. Ihr kam die Idee sich auf ein Hausdach nieder zu lassen, um sich dort zurück zu verwandeln, sie bemerkte zum Glück ihren Denkfehler bevor es zu spät gewesen wäre, als Mensch kam sie von einem Hausdach nicht mehr alleine herab zur Erde. Syrrien seufzte und blickte sich um, an manchen stellen hatte sich die dunkle Wolkendecke gelöst und war aufgerissen. Grelles Sonnenlicht durchbrach die Dunkelheit und Syrrien musste aufpassen nicht in ein solches Loch der schützenden Wolken zu geraten. Sie schluckte und biss sich weiter auf die Unterlippe, warmes Blut lief ihr in den Mund, doch sie ignorierte es ebenso wie den auftretenden Schmerz. Irgendetwas stimmte nicht, Syrrien blieb stehen und schwebte auf der stelle, mit wachsamen Augen blickte sie um sich, dann viel es ihr endlich auf, es hatte aufgehört zu regnen! Verzweiflung und pure Angst übermannten Syrrien, ihre Hände zitterten so stark das sie, sie nicht mehr kontrollieren konnte, in ihren Augen sammelten sich Tränen und rannen an ihren Wangen herab. Sie schmeckte die salzige Flüssigkeit und mit jeder Sekunde die verstrich wusste sie das es um sie geschehen war. Der Himmel klärte immer schneller auf und die Menschen, die sich untergestellt hatten liefen wieder auf die Straßen. Syrrien blickte auf die Straße unter ihr, ganz leicht konnte sie ihren Schatten erkennen, wie ein unwirkliche Illusion flackerte er dort unten, es sah aus als rang er mit dem Tod, der auf ihn wartete sobald er von der Sonne vollends ergriffen wurde.

Syrrien lies den Kopf hängen, sie hatte es aufgegeben sich dagegen zu wehren, sie hatte nun keinen Ausweg mehr. Es waren nur noch vereinzelte Wolken am Himmelzelt und ihre Wolke löste sich langsam ebenfalls auf. Niedergeschlagen lies sie ihren Kopf hängen, bei dieser Bewegung löste sie eine einzige Träne von ihrem Kinn und fiel in die Tiefe herab.
 

Als hätte das Schicksal ihren letzten verzweifelten Hilferuf erhört verschwamm die Wolke über der Dämonin zu einem unwirklichen Gebilde. Ein tiefes schwarz umgab sie und ließ sie bedrohlich wirken, als Syrrien sich umdrehte traute sie ihren Augen nicht. Ein riesiger Wolkenwirbel hatte sich gebildet, in dessen Mitte eine schwarze Scheibe thronte. Die junge Dämonin rang nicht lange mit ihrem verstand, nur wenige Minuten rebellierte ihre Vernunft in ihr auf. Syrriens Furcht vor der Menschheit gewann schnell die Oberhand und so flog sie langsam und bedächtig auf die Wolkenbildung zu. Je näher sie kam desto größer wurde das Gebilde vor ihr, die schwarze Scheibe wuchs zu einem gigantischen Spiegel heran. Syrrien streckte ihre Hand aus um ihre Oberfläche zu berühren, doch sie erschrak heftig als ihre hand in dem schwarzen Spiegel verschwand ohne das sie auf einen Wiederstand gestoßen war oder der Spiegel zerstört wurde. Doch das Schicksal lies Syrrien kein Zeit weiter über das Phänomen nach zu denken und es zu bewundern, plötzlich entstand ein Sog an dem Handgelenk dessen Hand in dem schwarzen Spiegel verschwunden war. Syrrien erschrak ihr Herz fing an zu rasen als der sog stärker wurde und ihren Arm in die Schwärze zog. Die junge Dämonin reagierte sofort und schlug heftigst mit ihren flügeln aus um sich nach hinten zu befreien, doch der Schicksalhafte Sog war stärker mit einem einzige Ruck riss er die Dämonin zu sich und der schwarze Spiegel verschlang sie vollends.

Eine Sekunde später löste sich der Strudel wieder auf und hinterlies nichts als Sonnenschein und Wärme der Sonne, die nun an seine Stelle traten.
 

Langsam machte ich die Augen auf, ich rieb mir den Schlaf daraus und blinzelte kurz, um vollends wach zu werden. Nach dem ich mich herzhaft gestreckt hatte schlug ich schließlich meine decke auf und sprang mit einem Satz aus meinem warmen Bett. Ich rieb mir die Arme, da es doch sehr kalt war in meinem Zimmer, schnell lief ich zu meinem Kleiderschrank und suchte mir einen Pulli und eine lange Jogginghose heraus, die ich auch sofort gegen mein Nachthemd eintauschte. Ich wusste nicht woher meine gute Laune an diesem morgen stammte, doch ich hatte ein Lächeln aufgelegt das ich nicht unterdrücken konnte. Schnell machte ich die Tür auf um etwas licht in mein dunkles Zimmer zu bringen. Eigentlich hätte ich traurig sein müssen, denn gestern bekam ich sehr viel Ärger von meinen Eltern, unser Hund ist gestorben... Ich weis nicht warum, ich weis nur das mich meine Eltern für seinen Tod verantwortlich gemacht hatten, dabei hatte ich ihn doch so lieb... Er war erst kürzlich in unsere Familie gekommen, besser gesagt nach dem meine Eltern endlich fertig mit Renovieren waren hatten sie den kleinen Hundewelpen eines Tages mit nach hause gebracht. Ich war nicht dabei als er begraben wurde, es war erst eine Woche her als er unsere Familie erweitert hatte und nun war er schon wieder von uns gegangen. Meine Eltern hatten mich deswegen gestern geschlagen, den blauen Fleck im Gesicht hatte ich immer noch, das merkte ich als ich mit meinem Finger über die Stelle tastete und ein kurzer Schmerz mein Gesicht verzerrte. Doch komischerweise änderte auch dieser Gedanke nichts an meiner positiv gesinnten Stimmung. Der Flur war mittlerweile auch weiß tapeziert worden, auch die Treppe hatte dem hellen Ton weichen müssen, das holz hatte einen neuen Anstrich verpasst bekommen. Von unten hörte ich mehrere stimmen, erstaunt blieb ich oben am Rand der Treppe stehen und lauschte. Es waren die Stimmen meiner Eltern aber nicht nur deren, es waren noch andere Männerstimmen darunter, sie unterhielten sich gedämpft und so konnte ich kaum etwas verstehen. Ich war enttäuscht das meine scharfen sinne versagten. Plötzlich rief meine Mutter nach mir, ich erschraken und hielt mir schnell den Mund zu, weil ich ansonsten aufgeschrieen hätte. Schnell versuchte ich mich zu beruhigen als mir bewusst wurde das sie mich nicht entdeckt oder gehört hatten sondern mich einfach nur sprechen oder sehen wollten. Das traf sich gut da meine Neugierde über die Besucher immer unerträglicher geworden war.

Schnell lief ich die Treppen hinunter und schaute verstohlen um die Ecke in das belebte Wohnzimmer. Darin sahsen fünf Männer, sie trugen ordentliche schwarze Anzüge, an drei von ihnen konnte ich erkennen das sie Sonnenbrillen an ihren Brusttaschen gehängt hatten. Die anderen zwei besahsen wohl keine Sonnenbrille, zumindest sah ich sie nicht. Meine Eltern standen neben dem Fernseher , mein Vater hatte seinen Arm um die schultern meiner Mutter gelegt. Ich lächelte ihnen begrüßend zu und fragte sie: „Was gibt’s denn?“

„Diese Männer würden dich gerne näher kennenlernen.“, antwortete mein Vater etwas kühl. Jeder der Anwesenden hatte sich zu mir umgedreht und starrte mich an, ich wusste nicht ganz was ich tun sollte, also vertraute ich auf meine Kindliche Naivität und lächelte meine Gegenüber an.

„Ist das die Kleine?“, fragte einer der Männer.

Meine Mutter nickte, sie hatte einen unsicheren Gesichtsausdruck aufgelegt.

Der Mann der sich nach mir erkundigt hatte ging ein paar schritte auf mich zu und beugte sich dann leicht zu mir hinunter. Er starrte mich mit seinen kühlen braunen Augen an, er bewegte sich keinen Millimeter und sprach kein Wort. Mir kamen die Minuten wie stunden vor und meine gute Laune wich einer leichten furcht. Was wollten diese Männer hier, wieso wollten sie mich sehen? Ich hatte kein gutes Gefühl bei diesen fremden, so wandt ich mich schnell zu meinen Eltern um und wich dem blick des Mannes aus. Ich wollte mich hinter sie stellen doch mein Vater nahm mich schnell an den schultern und drehte mich vor sie. Mir war es recht, denn so wusste ich sie das sie hinter mir standen und ich auf ihren Schutz vertrauen konnte. Der Mann erhob sich wieder und blickte herüber zu meinen Eltern und mir, er nickte kurz und wie auf ein Kommando sagte meine Mutter zu mir ich sollte das Zimmer verlassen und wieder nach oben gehen.

Ich tat was sie sagten, doch überschwemmte mich wieder meine kindliche Neugierde und ich blieb auf der letzten Treppenstufe stehen und fing an dem Gespräch er Erwachsenen zu lauschen. Doch wie bei meinem Ersten Versuch dem Gespräch folge zu leisten missglückte auch dieser Versuch. Frustriert lies ich die schultern hängen und lief langsam wieder in mein Zimmer zurück. Ich war sehr froh das meine Eltern nicht auf die Idee gekommen waren mein Zimmer auch noch zu renovieren, ich war froh mit der dunklen Farbe an den Wänden und der wenigen Beleuchtung, so war ich für mich und konnte wunderbar entspannen. Als ich in mein Zimmer trat schloss ich leise die Tür hinter mir und begab mich zu meinen Bett. Mit einem einzigen Satz landete ich auf meiner weichen Matratze und kuschelte mich in mein Kissen. Doch kaum hatte ich meine Augen zufrieden geschlossen fingen an mich die Bilder der schwarzen Männer zu plagen. Immer wieder umkreisten sie mich und dieser eine Mann blickte mich immer wieder so durchdringend an, alle fingen sie an mich komisch an zustarren. Ich hatte Angst und fragte mich immer wieder was ich denn getan hatte und ob ich überhaupt etwas getan hatte. Manchmal kam mir auch der Gedanke dass, das vielleicht Männer vom Jugendamt waren die mich abholen wollten, weil ich nicht in diese Familie gehören würde. Dann viel mir wieder der Tod unseres Hundes ein, das musste es sein! Meine Eltern hatten mir doch die schul an seinem Tod gegeben, vielleicht hatten sie die Männer vom Jugendamt gesagt das sie mich deshalb abholen sollten! Mich überkam der Angstschweiß, ich wälzte mich ständig in meinem Bett von einer Seite auf die nächste, bis ich mich endlich dazu entschloss doch wieder aufzustehen. So sahs ich in meinem Bett und starrte vor mich her, ich atmete tief durch und dachte mir dann das ich etwas malen könnte! Schnell bewegte ich mich von meinem Bett herunter und ging zu meinem Schreibtisch hinüber. Dort setze ich mich auf meinen Stuhl, ich griff nach einem Blatt das neben an der Seite auf einem Stapel Blätter lag und nach einem Stift. Als ich diesen ansetzten wollte zum zeichnen blickte ich auf das Bild, das ich vor gut einer Woche gemalt hatte. Es war der Sternenhimmel mit den großen Vollmond und der Wolke die vor ihm stand, es war das Bild das durch meine Tränen total aufgeweicht war und das ich dann so furchtbar verschmiert hatte. Traurig begutachtete ich es, enttäuscht über mich selbst das ich es nicht schon längst versucht hatte zu retten, faste ich den Entschluss es heute zu versuchen.

Rasch überlegte ich wie ich es versuchen würde, das Bild war getrocknet und ich konnte den hässlichen Schmierfleck jetzt einfach übermalen. Ich nahm die Grau die ich für die Wolke benutzt hatte. In Gedanken ließ ich das Bild entstehen das ich nun aus dem alten Bild zaubern wollte. Es sollte nun eine erweitere Wolke werden, jedoch war sie ganz dünn und das Mondlicht konnte hindurchschimmern! Meine Augen öffneten sich wieder und ich setzte den Stift an. Mit sicheren geschwungenen Bewegungen lies ich meine Stift über das Papier wandern. Während ich zeichnete versank ich wieder einmal in meine Gedankenwelt und schweifte ab bis ich gar nicht mehr mitbekam was ich eigentlich zeichnete. Irgendwann hörte ich eine lautes Stimmendurcheinander und die Haustür wurde geöffnet und mit einem lauten schlag wieder zugeworfen. Erschrocken von dem plötzlichen Lärm blickte ich mich in meinem Zimmer um, ich griff mir an den Kopf, verzweifelt versuchte ich mich daran zu erinnern was die letzten paar Minuten geschehen war, doch ich konnte mich an nichts mehr erinnern. Beklommen wanderte mein Blick hinab und schaute auf mein Bild, enttäuscht musste ich feststellen das ich so in Gedanken war das ich gar nicht mehr darauf geachtet hatte, wo ich zeichnete, die Wolke hatte keinen kleinen Ansatz dazu bekommen, nein, sie war zu ihrer doppelten Größe angewachsen und glich eher einer Gewitterwolke als einem kleinen nächtlichen Wölkchen. Ich verzog den Mund und legte meinen Stift bei Seite, dieser war zu meinem Frust auch noch völlig abgenutzt. Ich wurde leicht sauer und spitze ihn zu erst, ich konnte es nicht mit ansehen wenn meine Zeichenutensilien so ungepflegt wirkten!

Als ich den Stift zurück gelegt hatte begutachtete ich mein Bild nochmals, konzentriert und wie gebannt betrachtete ich es, zu meiner Überraschung viel mir eine Kleinigkeit auf dem Bild auf, die ich vorher übersehen hatte. Mein Sternenhimmel glich einem grausamen Gewitter und den Vollmond konnte man nur noch stellenweise erkennen, doch da war noch etwas. Teils hinter den Wolken versteckt, zum anderen Teil kenntlich vor dem Mond schwebend, konnte ich eine Gestalt ausmachen. Es war eindeutig die Gestalt einer Frau, sie versteckte sich hinter den Gewitterwolken, jedoch hatte sie ihren Kopf nach oben gestreckt und schaute über den Rand einer Wolke hervor. Mir kam es so vor als schaute sie mich an, mir viel noch eine Sache bei ihr auf, hinter der Wolke konnte man schwarze Schemen erkennen, es wareneindeutig Flügel die zu der Frauengestalt gehörten. Fasziniert lächelte ich und betrachtete das Bild noch einige Zeit. Zufrieden nahm ich das Bild und suchte in einer Schreibtischschublade nach einer Nadel, um mein Kunstwerk an die Wand zu hängen. Schnell hatte ich eine Nadel ausfindig gemahlt und heftete das Bild zu meinen anderen an die Wand.

Es musste schon einige zeit vergangen sein, denn plötzlich klopfte es leise an meiner Tür und kurz darauf trat meinen Mutter ein.

„Es gibt essen, kommst du runter?“, fragte sie etwas zaghaft.

Ich nickte mit dem Kopf und stand sofort von meinem Stuhl auf. Meine Mutter ging voraus lief allerdings noch einmal zu meiner kleinen Schwester ins Zimmer und holte sie aus ihrem Bettchen, während ich schon die Treppe herunter lief.

Als ich die Küche erreichte sah ich das mein Vater bereits am Tisch sahs und wartend mit seinen Fingern spielte. Rasch schritt ich an meinen Platz und setzte mich ebenfalls, stumm warteten wir auf meine Mutter und meine Kleine Schwester, die wenige Augenblicke nach mir den Raum betraten. Als die ganze Familie nun endlich am Tisch versammelt war, wurde das Abendessen eröffnet. Es gab Brot mit Käse und Wurst und für meine kleine Schwester Babybrei. Schweigend wurde das essen gegessen, ich war es gewohnt das beim Essen nicht gesprochen wurde, früher hatte ich immer irgendetwas gesagt und wurde jedes mal getadelt oder angeschrieen. Mittlerweile hatte ich es mir angewöhnt schweigend mein Brot zu essen und mein Geschirr leise wegzuräumen, meiner Familie eine gute Nacht zu wünschen, um dann leise wieder in mein Zimmer zu verschwinden.

Es lief wie jeden Abend ab, in meinem Zimmer zog ich mich um und legte mich brav in mein Bett. Ich konnte nicht sofort einschlafen, meine Gedanken kreisten immer noch um das Bild und um die Begegnung mit den schwarzen Männern. Ich wollte zu gerne wissen was sie hier verloren hatten. Aber ich konnte, wenn dann frühestens meine Eltern morgen fragen. Mit einem letzten Blick auf meine Bilder schloss ich meine Augen, meine Fantasie entführte mich an alle möglichen Orte. Plötzlich fand ich mich hinter einer grauen Gewitterwolke wieder, ich sah mich um, alles wies auf ein schreckliches Gewitter hin. Verwundert drehte ich mich einmal um und erschrak als ich hinter mir diesen riesigen strahlenden Mond sah, er leuchtete wie Silber und strömte Ruhe aus, ich musste lächeln bei seinem Anblick. Auf einmal legte sich bei mir wie ein Schalter um, mit leichter Furcht neigte ich meinen Kopf und sah nach unten zu meinen Füßen, ich musste mit einem heftigen Herzschlag feststellen das ich nicht auf dem Boden stand sondern in der Luft schwebte. Aufgeregt strampelte ich leicht mit meinen Beinen, doch ich blieb in der Luft und stürzte nicht ab. Ich fing an leise vor mich her zu lachen, es machte irgendwie Spaß so zu schweben, doch meine Neugierde meldete sich plötzlich. Ich wollte wissen was mich in der Luft hielt, es war zwar nur ein Traum aber trotzdem reizte das wissen mich. Als ich meinen Kopf nun einige male gedreht hatte und mich versuchte zu betrachteten stellte ich fest das ich tatsächlich von meinem Bild träumte! Mein Körper wurde nun von tausenden kleinen Schuppen geschützt nicht mehr von meiner haut, sie schimmerten Schwarz und immer wenn das hell mondlicht auf sie traf glänzten sie leicht bläulich. Ich strich mit der einen Hand über meinen Arm , die schuppen waren unglaublich hart, fast als streichelte man über Metall. Ich fing an zu grinsen, plötzlich durchfuhr mich ein leichter Schmerz verwundert machte ich die scherzende stelle aus, es war meine Unterlippe die schmerzte. Schnell griff ich mit meiner Hand daran und erschrak als mich wieder einleichter Schmerz durchfuhr. Verwundert zog ich meine Hand wieder zurück und starrte sie an. Auf ihr konnte ich sehen wie sich Blut spiegelte, ich hatte mich mit meinen klauen in die Lippe geschnitten, sie waren wohl rasiermesserscharf. Mein zweiter Versuch meine Unterlippe zu berühren klappte wesentlich besser als der erste, vorsichtig berührte ich meine Lippe und stellte fest das sie noch an anderen zwei stellen blutete. Während ich über die Entstehung meiner wunden rätselte berührte ich mit einem Finger meine Zähne, plötzlich ging mir ein Licht auf! Meine Eckzähne hatten sich in spitze Reiszähne verwandelt, wie die eines Vampires! Als ich mich weiter erkundete erkannte ich das ich zwei Flügel besahs, sie bestanden aus Lederhäuten wie bei einem echten Dämon, sie waren noch recht schmal, betrugen jedoch eine Spannweite, die meine Körpergröße um das Doppelte überragten und einen Schwanz, der in der Luft umher peitschte besahs ich auch. Ich begann zu testen wie ich fliegen konnte und wie ich die Flügel steuern musste, es dauerte einige zeit bis ich es raus hatte, es war sehr schwer die Flügel so zu bewegen das die Aufwinde sie erfasten, außerdem musste ich meinen Schwanz richtig als Ruder einsetzten, was ich auch erst später verstellte. Mein Flug währte allerdings nicht lange, denn kaum hatte ich herausgefunden wie ich richtig fliegen konnte wurde es hell am Rande des Nachthimmels. Das war der Moment wo mein seineTträume nicht mehr lenken konnte und keinen Einfluss mehr auf die gesehen hatte. Mein Flug richtete sich ohne meinen Willen dem Boden zu. Enttäuscht musste ich miterleben wie mein Flug mich nach hause brachte, kaum hatte ich den Boden erreicht hatte ich mich bereits zurück verwandelt, innerhalb von einem Augenblick fand ich mich plötzlich wieder in meinen bett liegen. Ich schlug meine Augen auf und blickte verwirrt in meinem Zimmer umher, das nächste was ich tat war das ich meinen Körper berührte, doch weder die Flügel noch der Schwanz oder die schuppen waren noch an meinem Körper. Enttäuscht lies ich meine Schultern sinken, ich schwärmte immer noch dem Traum hinterher als ich aufstand und meine Kleider wechselte. Mein Blick streifte mein Bild mit der Dämonin, anschließend Verlies ich mein Zimmer. Ich hatte Hunger und wollte etwas frühstücken. Mein weg führte mich am Zimmer meine kleinen Schwester und dem meiner Eltern vorbei, sie waren leer also nahm ich an das sie bereits unten waren und entweder frühstückten oder im Wohnzimmer sahsen. Ich lief verschlafen die Treppe hinunter und begab mich nach rechts. Dort befand sich die Tür zum Badezimmer, ich öffnete sie und trat in das kleine Zimmer ein. Ich wunderte mich warum ich so müde war und schon die Erklärung auf meinen Traum, ich musste mich wohl während des Schlafes ständig bewegt haben und war dadurch nicht zur Ruhe gekommen. Auf zehnspitzen schaffte ich es das Waschbecken mit einem Kopf zu überragen, ich schnappte meine Zahnbürste und die Tube mit der Zahnpasta. Geschickt drückte ich etwas von der Zahnpasta auf meine Zahnbürste und putzte mir die Zähne. Als ich damit fertig war spuckte ich den entstandenen Schaum aus und spülte meinen Mund mit Wasser aus, das ich in einen Becher gefüllt hatte. Ich lies mich wieder herab sinken und trocknete meinen mund mit dem Handtuch ab, das neben dem Waschbecken hing. Ich rieb mir die Augen da ich trotz des kalten Wassers nicht wach geworden war. Ich schaute zur Toilette hinüber und beschloss noch schnell dort Platz zu nehmen. Als ich fertig war zog ich mir meine Hose wieder an und öffnete die Badezimmertür, mit einem herzhaften Gähnen schloss ich sie wieder und wandt mich dann in Richtung Küche um. Als ich hinein sah war keiner meiner Familie da, es wunderte mich nicht denn ich nahm in meinem Halbschlaf an sie seinen Im Wohnzimmer. Ich holte mir alles was ich brauchte für meine Cornflakes und aß erst einmal genüsslich am Tisch, anschließend räumte ich alles weg und begab mich in Richtung des Wonhzimmers um meiner Familie einen guten Morgen zu wünschen.

Zu meiner Verwunderung musste ich feststellen das keiner da war, verwirrt sah ich mich um, der Fernseher war ausgeschaltete, ich wunderte mich das ich das nicht sofort gehört hatte. Ich schob meine fehlende Wachsamkeit auf meine Müdigkeit und dachte mir das meine Eltern sicherlich mir meiner kleinen Schwester spazieren waren und mich nicht wecken wollten. Ich nickte kurz bei diesem Gedanken und setzte mich ins Wohnzimmer um etwas fern zu sehen. Als ich den Fernseher anschaltete schaute ich schnell auf die Uhr die über der Wohnzimmertür hing, ich hatte noch zeit ehe der kindergarten anfangen würde. Ich konnte die Uhr noch nicht lesen, aber ich wusste wie die Zeiger stehen mussten, wenn ich mich auf den weg machen musste. Meine lieblings Sendung lief und ich schaute sie begeistert, anschließend ging ich in den Flur um meine Schuhe und meine Jacke anzuziehen, dann verlies ich das haus. Immer noch Gähnend lief ich meinen weg und schlenderte die Straße entlang, an einer kleinen Kreuzung traf ich meine beste Freundin. Sie ging mit mir in den selbe Kindergarten und lief auch jeden morgen alleine dorthin. Sie hatten sich eines Morgens getroffen genau an dieser stelle und liefen seitdem immer zusammen dorthin. Im Kindergarten waren sie dann unzertrennlich, doch nach hause hatten sie sich noch nie gegenseitig besucht. Meine Eltern wussten gar nichts von meiner Freundin und ich glaubte das Sylianas Eltern auch nichts von mir wussten, das machte unsere Freundschaft so besonders!

Als der Kindergarten vorbei war konnte ich es kaum erwarten meine Familie wieder zusehen darüber hinaus hatte ich wahnsinnigen Hunger, ich wusste das meine Mutter schon gekocht hatte. Mit schnellen schritten lief ich in Richtung heim, ich verabschiedete mich noch schnell von Syliana und rannte den restlichen weg schon fast nach Hause. Als ich endlich vor unserer Haustür stand putze ich mir schnell meinen Schuhe ab und bückte mich schnell um den Schüssel unter der Matte auf der ich mir die Schuhe abgeputzt hatte zusuchen. Ich hatte ihn leicht gefunden und schoss die Tür auf.

„Hallo!“, rief ich durch das Haus und zog dabei schnell meine Schuhe aus. Ich bekam keine Antwort, als ich mich wieder aufrichte merkte ich das es nicht nach essen roch. Schnell zog ich auch meine Jacke aus und lief ins Wohnzimmer. Es stand leer. Sofort ging ich in die Küche und rief fröhlich hinein: „Hallo! Ich bin wieder da!“ Doch auch hier war niemand und es stand auch kein essen auf dem Herd. Schnell rannte ich nach oben doch auch dort antwortete niemand auf meine Rufe, alle Zimmer standen leer und das hause wirkte gespenstisch. Ich unterdrückte meine Tränen in dem ich mich an den Gedanken festklammerte das sie wohl noch immer spazieren waren. Mein Hunger meldete sich mit einem mörderischen grummeln zurück und ich lief schnell in die Küche. Kochen konnte ich nicht also holte ich mir schnell ein paar Scheiben Brot und etwas belag, anschließend ging ich mit meiner heute ins Wohnzimmer und beschloss dort wache zu halten bis meine Eltern wieder hier sein würden.

Es vergingen stunden und es rührte sich nichts, traurig folgte ich dem Fernsehprogramm, doch das Gefühl das meine Eltern nie wieder nach Hause kommen würden verfolgte mich und wurde immer stärker. Als es dann langsam Abend wurde, aß ich noch ein paar Cornflakes und legte mich schlafen in der Hoffnung ich würde am nächsten morgen aufwachen und meine Eltern würden endlich wieder zu Hause sein.

Auch diese Nacht träumte ich meinen Traum in dem ich eine Dämonin war, es machte immer mehr Spaß denn zu meinem Erstaunen schaffte ich es diesmal gleich mein erlerntes aus der Vornacht um zusetzten. Ich flog über die Stadt und betrachtete wie das Gewitter über den Dächern wütete. Manchmal flog ich zu tief und mich erwischte ein eisiger Regenschauer, manchmal erwischte mich ein zu starker Aufwind und blies mich weit hinfort. Als ich über den Stadtpark flog sah ich plötzlich Männer dort stehen, neugierig flog ich näher heran und erkannte sie, es waren die Männer in schwarz die bei uns einmal zu gast waren. Einer hob seine Hände und plötzlich blitzte ein helles Licht auf ich wurde leichtgeblendet und flog schnell höher, da ich um meine Sicherheit fürchtete, diese Männer waren mir nicht geheuer. Ich wunderte mich warum sie in meinem Traum waren und wieso sie ein Foto von mir machten, doch das war wohl in solchen träumen normal, ich dachte darüber nach wie viele unlogische Dinge in einem Traum geschahen und so zuckte ich nur kurz mit den Schultern und flog dann weiter. Beim Morgengrauen kehrte ich schließlich nach hause zurück und verwandelte mich wie in meinem letzten Traum zurück und legte mich in mein Bett.

Als ich an diesem morgen durchs haus rannte musste ich verzweifelt feststellen das meine Eltern immer noch nicht da waren. Verwirrt und niedergeschlagen ließ ich mich auf meine kniete sinken, da meine Beine mich nicht länger tragen wollten. Tränen stiegen mir in die Augen und die Tränen konnte ich nicht mehr zurückhalten. Völlig alleine sahs ich im Flur unseres Hauses und schluchzte laut, meine tränen weichten mein Gesicht auf und irgendwann war diese Verzweiflung einfach nicht mehr zu ertragen und ich schrie nach meiner Mutter und meinen Vater, auch wenn sie mich wohl nicht sonderlich liebten so konnten sie mich doch nicht einfach hier vergessen haben! Waren sie gegangen und hatten sie vergessen? Hassten sie mich vielleicht so sehr, vielleicht wollten sie nichts mehr mit mir zu tun haben, weil ich doch den Hund umgebracht haben sollte! Ich vergrub das Gesicht in meinen Händen, dicke tränen tropfen zu Boden, die morgendliche Kälte stieg in mir auf ich hatte nur mein Nachthemd an, doch die Kälte spürte ich gar nicht... MAMA... PAPA... Wo seid ihr? Hasst ihr mich wirklich so sehr? Warum nur?
 

Als Syrrien sich traute die Augen aufzuschlagen fand sie sich auf einer fremden Umgebung wieder. Sie hielt sich den Kopf und merkte das sie geweint hatte, denn die Feuchtigkeit an ihren Wangen war nicht der Regen, denn das Wasser war eindeutig warm und schmeckte leicht salzig. Syrrien schüttelte den Kopf, immer wieder wurde sie von ihren Träumen geplagt, sie konnte sie einfach nicht verarbeiten, so versuchte sie sie immer wieder zu ignorieren. Schnell lenkte sie sich ab in dem sie sich umsah.

Sie suchte die Ebene nach Anhaltspunkten ab um sich orientieren zu können, doch sie fand nichts was sie schon einmal in ihren Leben je erblickt hatte. Sie bemerkte erst das sie am Boden sahs als sie den Versuch durchführen wollte sich fortzubewegen. Verdutzt blickte sie an sich hinab, sie sahs auf weichem Gras, sie hatte angenommen zu stehen da sie das Gras nicht gespürt hatte. Sie fuhr leicht mit der Hand darüber, ihre Handfläche begann leicht zu kribbeln mehr war von dem seltsamen Gras nicht zu spüren, es fühlte sich an wie ein warmer sanfter Windzug. Fasziniert erhob sich Syrrien schließlich, ihr Blick wanderte erneut über die Ebene. Eine riesige wiese erstreckte sich weit und breit, nur am Horizont konnte sie eine Reihe von Bergen erkennen. Syrrien wunderte sich wo sie gelandet war, am Himmel befand sich keine einzige Wolke und das strahlende blau hatte eine sehr beruhigende Wirkung auf die noch immer aufgewühlte Dämonin. Sie atmete tief durch, ein sanfter Luftzug streifte sie und fühlte sich an wie ein liebevolles streicheln, es tat gut und war reines Balsam für ihre Seele. Syrrien schloss die Augen und genoss die wenigen Sekunden der Zufriedenheit, sie fühlte sich absolut sicher, ihre Gedanken kreisten nicht mehr um die D.J. und sie trauerte auch nicht mehr ihrer verlorenen Heimat hinterher.

Als sie ihre Augen wieder öffnete fiel ihr schlagartig die Tasche ein die sie von Syliana bekommen hatte. Sie griff sich an die Seite in höher der hüfte wo sie gehangen hatte, mit erschrecken musste sie feststellen das sie verschwunden war!

Ihr Herz schlug ihr plötzlich bis zum Hals, Syliana würde wahnsinnig sauer auf sie sein weil sie ihre Tasche verlieren hatte. Syrrien wurde sich schnell klar über ihre eigenen Gedanken und verwarf diese schnell wieder, zurück würde sie wohl nie wieder gehen können und ihre Freundin würde sie auch niemals mehr im leben sehen, was machte sie sich also Gedanken darum das ihre Freundin wütend auf sie sein würde wenn sie die Tasche verlegt hatte. Was ihr eher Gedanken machte war zum einen der Innhalt und der jetzige Aufenthaltsort der Tasche. Sie musste sie wiederfinden um jeden Preis.
 

Syrrien überlegte nicht lange, um auf die Idee zu kommen sich in die Lüfte zu erheben um von oben aus zu suchen.

Mit einigen kräftigen Flügelschlägen erhob sie sich in die Lüfte, doch die fremdartige Luft bot kaum einen Widerstand und so schoss die junge Dämonin wie ein Pfeil in den Himmel empor. Erschrocken und völlig verblüfft bremste sie mit einem entgegenlenkenden Flügelschlag ihren Flug ab. Auch beim Schweben genügten wenige und sanfte Bewegungen mit ihren Flügeln um problemlos in der Luft zu bleiben. Syrrien lächelte erstaunt, diese Gegend gefiel ihr immer mehr.

Schließlich erinnerte sie sich nach wenigen Minuten des verspielten Fliegens an ihr eigentliches Ziel, weshalb sie auch losgeflogen war. Ihre Blicke senkten sich und tasteten schnell den Boden ab.

Dank der lang sich erstreckenden Ebene, viel es ihr leicht die Tasche in wenigen Minuten zu erspähen und sie und genauso kurzer Zeit wieder in Händen hielt. Syrrien lies ihren Blick auf der Tasche beruhen, sie erinnerte sich an Syliana und das Bild ihrer Freundin war klar und deutlich vor ihrem Geistigen Auge. Sie erinnerte sich an die jüngsten Ereignisse, fröstelte kurz und lies absichtlich sofort ihre Gedanken weiter in die Vergangenheit abschweifen. Die zeit in der sie und Syliana den Lehrern immer wieder streiche gespielt hatten, sie musste Lächeln. Nach einiger Zeit atmete sie tief durch und verbannte ihre Erinnerungen wieder in den hinteren Teil ihres Gedächtnisses, sie war eher eine Person die im hier und jetzt lebte und niemand der Vergangenheit ewig nachtrauerte.

Syrrien machte mit schnellen Handgriffen die Tasche auf und untersuchte deren Innhalt. Dieser bestand aus vielen Glasscherben, an denen sich Syrrien prompt geschnitten hatte, einem, in Frischhaltefolie eingepackten Sandwich und einem Papierstück. Sofort steckte sie den verletzten Finger in ihren Mund und lutschte genüsslich an der Verletzung, erst jetzt bemerkte sie den beisenden Hunger in der Magengegend. Die junge Dämonin lies sich in das weiche Gras fallen, packte das Sandwich aus und legte das Papierstück vor sich in das Gras. Während sie das Papier so beäugte biss sie herzhaft in ihr Essen und kaute es stillschweigend. In ihrem Dämonischen Zustand schmeckte es nicht besonders gut, lieber wäre ihr Blut gewesen, doch es sollte reichen um ihren schlimmsten Hunger zu stillen. Syrrien ließ ihren Schwanz elegant nach vorne schwingen und schaffte es mit dessen Hilfe das Papier zu entfalten. Neugierig begutachtete sie es, durch das ausgelaufene Wasser und den Regen, war das Papier völlig durchnässt gewesen, somit war es fast unleserlich. Doch man konnte noch wage erkennen das es sich um eine Karte handelte, sie musste schon sehr alt sein, das Papier war schon völlig vergilbt, teilweise war sie schon eingerissen und es machte nicht mehr den robustesten Eindruck. Auf der Karte wurde eindeutig mit roter Tinte geschrieben, es war eine Schrift die Syrien noch nie gesehen hatte, sie war geschwungen und sorgsam geschrieben. Syrrien tat es leid das sie nun so verwaschen war und man sie eigentlich wegwerfen müsste. Doch die junge Dämonin erkannte schnell noch etwas, bei dem Versuch die letzten Reste der Schrift zu entziffern, scheiterte sie kläglich. Es war eine ihr völlig fremde Sprache, Syrrien schüttelte ungläubig den Kopf, sie ähnelte nicht im geringsten den Sprachen, die in ihrer Heimat verbreitet waren. Sie verglich sie mit einigen fremden Sprachen die sie nur von sehen der Schrift her kannte, doch auch hier schlug ihr Versuch fehl. Bei näherem betrachten viel es ihr dann plötzlich wie schuppen von den Augen. Diese Karte stammte nicht von der Erde, auf ihr war eine völlig andere Welt eingezeichnet! Syrrien schlug das Herz bis zum Hals, aufgeregt stopfte sie sich das letzte Stück Sandwich in den Mund und fasste die Karte mit ihren Händen an. Sie war sehr vorsichtig, ihre klauen konnten das Papier in weniger als einer Sekunde in Stücke reisen.

Gespannt suchte sie die Karte intensiv ab und entdeckte schließlich was sie suchte. Die Ebene auf der sie sich befand entpuppte sich als riesig, denn auf der Karte war sie sehr leicht zu finden, das gestammte Land bestand größtenteils aus Wäldern, Gebirge und einer einzigen großen Stelle auf der es nichts gab. Konzentrierte versuchte Syrrien die ganzen Flecken zu identifizieren, teilweise gelang es ihr, teils nicht. Sie entdeckte eine kleine Stadt in näher der Gebirgskette die sie als schwarzen Schemen am Horizont ausmachen konnte. Die Versuchung den Bewohnern einen Besuch abzustatten war sehr groß, denn sie wollte wissen mit wem sie es hier zu tun hatte, außerdem hatte sie immer noch starken Hunger und erhoffte sich dort etwas zwischen die zähne zu bekommen. Doch sie hatte kein Geld und Tiere oder der gleichen konnte sie hier nicht ausfindig machen. Doch sie konnte auch nicht hier bleiben, es gab hier keine Versteckmöglichkeit, wo sie in Deckung gehen könnte. Ihr letztes Argument riss die Wage schließlich doch um und Syrrien entschied sich der Stadt und deren Bewohner einen kurzen Besuch abzustatten.

Kartan

Kartan
 

Mit einem lächeln auf dem Gesicht flog Syrien der geheimnisvollen Stadt entgegen. Ihr gute Laune stieg je näher sie ihr kam, während des Fluges versuchte sie den Namen der Stadt zu entziffern. Die verwaschene Schrift und die fremde Sprache erleichterten ihr Vorhaben nicht sonderlich. Sie hatte es schon Mehrehremahle versucht den Namen zu entziffern oder zumindest einige andere Namen die auf der Karte standen, doch jedes mal hatte sie aufgegeben. Die Ebene erstreckte sich weiter als Syrrien angenommen hatte, solche Einöden war sie nicht gewohnt, sonst flog sie immer durch Stürme, Regengüssen und Blitzfeuerwerken über Stätte hinweg. Doch dort regnete es nicht es gab nicht einmal ein Wölkchen am Himmel und die ewig erscheinende Wiese wirkte für Syrrien eher langweilig und ermühend, so versuchte sie sich mit allem Möglichen abzulenken.

Sie überlies sich ihren Gedanken und grübelte woher Syliana wohl diese Karte her hatte. Sie seufzte als ihr bewusst wurde das sie sich umsonst den Kopf zerbrach auf die Lösung würde sie ja doch nicht kommen ohne ihre Freundin persönlich danach zu befragen. Syrrien fing an sich diese Treffen vorzustellen, doch durch ihre rege Fantasie passierten allerlei andere unmögliche Dinge, als das der Gedanke realistisch blieb.

Als Syrrien endlich die Gebirgskette erreicht hatte, die sie die ganze Zeit nur als schmalen schwarzen strich wahrgenommen hatte. Syrrien bremste ihren Flug plötzlich mit einem starken Flügelschlag in die entgegengesetzte Richtung ab. Mit einem starren Gesichtsausdruck starrte sie auf das dunkle Gebirge, es fröstelte sie. Dieses Gebirge sah so Fremd und feindselig aus, es war ihr nicht bekannt, es kam ihr so vor als würde es ihren Tod ersehnen und bereits mit eisigen Fingern nach ihr Greifen. Erschrocken flog sie wenige Meter rückwärts ihr spitzen Ohren waren nach hinten an ihren Kopf angelegt und symbolisierten die Angst die in Syrrien immer weiter aufstieg. Ihre Erinnerung an früher und an die jüngsten Geschehnisse tauchten wieder auf und verfolgten sie. Bilder kamen ihr vor die Augen, Bilder die sie schon seid langem unterdrückt hatte. Ihre Mutter und ihren Vater sah sie als würden sie vor ihr stehen, sie sah ihre Alpträume wie ihre Eltern sie verließen und sie, sie nicht erreichen konnte. Sie sah sich in der Ecke ihres Zimmer sitzen und weinen, wie sie jeden Tag in alle Zimmer sah nur um sich zu versichern das sie immer noch nicht zurückgekehrt waren. Sie sah ihr gemaltes Bild womit alles angefangen hatte. Letztendlich stieg das Bild aus ihrer Erinnerung empor das sie am meisten verabscheute, die D.J. und deren Lakaien die Creatures. Es schüttelte sie als sie an ihre Begegnung mit diesen gestalten dachte. Es durch fuhr sie ein heißer Schmerz an der Seite, die Wunde an ihrem Oberschenkel war noch nicht verheilt und warmes Blut lief an ihrem Bein hinunter. Es würden narben zurück bleiben, Syrrien trauerte, doch konnte sie innerlich ihre Gefühlswelt nicht verstehen. Sie hatte die Creatures und die D.J. überlebt und war mit ein paar Kratzern davon gekommen, sie müsste strotzen vor stolz. Doch sie wurde immer verzweifelter, ihre Gedanken kreisten um ihre Eltern, die sie im Stich gelassen hatten, um ihre Schulfreunde die sie verraten hatten, um Syliana die ihr geholfen hatte, als einzige! Und um den Rest der Welt der sich mittlerweile sicherlich suchen würde. Sie wusste das sie nie wieder zurück kehren konnte, sie war dort nun Staatsfeind Nummer eins, denn sie hatte sich als Dämon gezeigt!

Doch plötzlich wichen die Fratzen der Creatures dem Gesicht ihrer Freundin Syliana und die schwarzen Männer mussten Ihren Platz für das Gesicht ihre Lehrerein Fr. Rickargo räumen, die sie immer gemeinsam geärgert hatten. Syrrien musste unweigerlich anfangen zu Lächeln. Sie erinnerte sich genau an jeden dieser tage, die Kälte in ihr wich und wohlige Wärme umhüllte ihren Körper. Der Anblick des Gebirges machte ihr plötzlich keine Angst mehr, sie musste nur an ihre Freundin denken und ihre gemeinsame zeit und schon waren alle Sorgen wie weggeblasen. Ein weiteres befreiehrendes lächeln durchbrach schließlich völlig ihre Barriere sie flog los, das Gebirge unter ihr sah nun nicht mehr so Furchterregend aus. Die tiefen Schluchten und die spitzen Gipfel mit ihren Schatten wirkten nicht mehr wie eisige Hände oder Klauen des Todes.

Ihre Wunde am Oberschenkel blutete immer noch stark und Syrrien wurde bewusst das sie sie schnell verbinden musste, doch sie hatte nichts stoffartiges bei sich außer ihre Kleidung und davon konnte sie nichts entbehren. Ihre einzige Möglichkeit ihre wunde verbinden zu lassen bestand darin das sie so schnell wie möglich die fremde Stadt erreichen würde.
 

Als die Dämmerung über das Land herein gebrochen war lag die Gebirgskette hinter Syrrien, die in dem danach liegenden Wald Schutz gesucht hatte. Bedächtig beobachtet sie die Hauptstraße, die zu der kleinen Stadt führte dessen Mauern sie schon erblicken konnte. Ab und zu liefen in der Ferne Leute, doch sie gingen nie weiter als ein paar Meter um die Stadt herum. Seufzend lies sich Syrrien nach hinten sinken, ihren Unterschlupf für diese Nacht bestand aus einem dicken Ast eines Baumes, der gut geschützt vom Blättern umringt war, jedoch an einer Stelle den Blick auf die Stadt freigab. Ihr Oberschenkel schmerzte immer noch, der Flug hatte der Verletzung nicht gut getan und so hoffte sie das sich über Nacht Grind bilden würde, denn jetzt noch in die Stadt zu gehen war zu gefährlich. Betrübt dachte sie darüber Nacht wie schön es jetzt wäre in einem weichen Bett zu liegen mit einem vollen Magen und einem guten Buch.

„Man soll mit dem zufrieden sein was man hat!“, sagte sie sich laut und machte es sich so bequem wie sie konnte. Es verging nicht allzu viel Zeit da war Syrrien auch schon in einen tiefen Schlaf verfallen.
 

Erschrocken fuhr Syrrien auf, die Träume ließen sie nicht mehr los, seid einiger Zeit hatten ihre Alpträume wieder begonnen. Man müsste meinen das solche Alpträume nur kleine Kinder plagten, doch bei Syrrien war es anders. Als Kind wachte sie eines Morgens auf und ihre Familie war verschwunden. Die letzten Bilder ihrer Familie ließen sie nicht los und sie konnte diesen Monat nicht vergessen in dem sich so viel verändert hatte.

Syrrien rieb sich die Augen und blinzelte in die helle Sonnen. Die Sonnenstrahlen glitzerten durch die grünen Blätter des Baumes und ein sachter Wind trug frische Luft mit sich. Ein leichtes rauschen ging von den Blättern aus die sich im seichten Wind hin und her wogen. Syrrien blickte sich das Spiel des Morgens noch ein wenig an schließlich entschloss sie sich aufzustehen um in die Stadt zu gehen.

Bevor sie sich jedoch auf den Weg machte tastete sie vorsichtig ihren Oberschenkel ab. Es brannte etwas, wenn sie die wunde Stelle berührte, jedoch zubluten schien es nicht mehr. Mit allen Künsten ihrer Beweglichkeit versuchte die junge Dämonin von ihrem Baumunterschlupf zu gelangen. Ohne das sie ihren Oberschenkel bewegte, wollte sie hinunter klettern, um zu vermeiden das die Wunde wieder aufplatzte. Doch es sollte ihr patu nicht gelingen, wie sie sich auch anstellte sie kam nicht mehr auf den sichern Boden zurück, ohne das sie ihr verletztes Bein benutzte. Schließlich lies sie es bleiben und dachte angestrengt nach, sie musste hinunter kommen ohne das die Bewohner der Stadt sie als Dämonin sahen. Noch einmal betrachtete sie den Baumstamm und dessen Äste, bis zu einer gewissen stelle schaffte sie es sogar sich in Gedanken einen weg hindurchzubahnen, doch schließlich scheiterte ihr Vorhaben erneut.

„Ich geb’s auf...“, Syrrien lies enttäuscht den Kopf hängen. In der gestrigen Nacht aus der Luft in den Baum zu klettern war kein Problem nur hinunter kam sie nicht mehr. Sie wusste nicht mehr weiter und so versuchte sie ihre Gedanken wo anders hinzulenken. Sofort vielen ihr die Bewohner der Stadt ein. Vielleicht konnte sie ja bei Tag erkennen um wen es sich hier handelte. Langsam bewegte sie sich nach vorne, mit den Händen schob sie die Blätter des Baumes zur Seite. Vorsichtig streckte sie ihren Kopf durch das Loch und erschrak zu tiefst, als plötzlich ein anderer Dämon ruckartig vor ihr auftauchte!

Syrrien rutschte auf ihren Ast nach hinten bis sie mit ihrem Rücken schmerzhaft gegen den Stamm schlug.

„Au!“, wütend fluchend lies sie ihre Gedanken bei ihrem Rücken und rieb daran mit einer Hand, den er immer noch schmerzte.

„Ist alles in Ordnung?“, die fremde Stimme rüttelte Syrrien aus ihrer Wut. Sie blickte auf und hörte auf zu fluchen, als sie den fremden Artgenossen betrachtete.

Er schien nur wenige Jahre älter zu sein wie sie. Er hatte fast die gleiche Flügelform wie sie, seine Flügel wirkten mächtiger und besahsen scharfe Knochenauswüchse. Auch die dünne Lederhaut sah ihrer zum verwechseln ähnlich. Seine Schuppen waren größer als ihre und wesentlich spitzer und scharfkantiger. Sein Gesicht war kantig jedoch hatte er ein sanftes lächeln aufgelegt. Syrrien betrachtete ihn genau um irgendeine Feindseligkeit an ihm zu entdecken, doch als sie in seine Augen sah merkte sie das er keine ihrer Befürchtungen hegte. Seine schwarzen Augen mit der tief schwarzen, schlitzförmigen Pupille verbargen keine Lügen oder bösen Absichten. Syrrien hätte sich beinahe vergessen und wäre in seinen Augen versunken.

„Ist alles in Ordnung bei dir?“, fragte der Fremde noch einmal, diesmal mit einer leichten Besorgnis.

Syrrien hörte ihn gar nicht sondern musterte ihn weiter, als sie sich endlich von seinen Augen lösen konnte. Seine hoch leicht nach hinten gestellten Haare glichen Feuer, ihre rote teilweise orangene Farbe waren kräftig und sie wogen sich sanft im Morgenwind als wären es Flammen die sich im Wind mitkräuselten. Schließlich wanderte ihr Blick über den restlichen teil seines Körpers. Sein Oberkörper war nackt, er trug lediglich eine lange weite Hose die mit einem Tuch als Gürtel befestigt worden war. Er besahs einen sehr muskulösen Körperbau, Die Schuppen seines Körpers wölbten sich beständig über seinen Muskelmassen und gaben einen durchtrainierten Körper preis. Seine wuchtigen Hände besahsen rasiermesserscharfe Krallen die in die Unterseite seiner Finger überliefen. So sahen auch seine Füße aus, er trug keine Schuhe und seine Klauen hatten sich mittlerweile tief in das Holz des Baumes verkeilt. Er war gelandet um Syrrien näher kommen zu können. Seinen Schwanz lies er ruhig auf dem Ast liegen, der Teil der in der Luft hing schwenkte langsam hin und her. Sein Schwanzende lief spitz zusammen und war völlig gleichmäßig geformt.

Langsam blickte Syrrien wieder auf, um festzustellen da auch sie genauestens unter die Lupe genommen wurde, aus Reflex riss sie ihre Arme nach Oben und versuchte so ihren Oberkörper zu schützen.

Ihr Gegenüber lies von ihr ab in dem er sich wenige Zentimeter von ihr entfernte, doch er Lächelte weiter und lies diesmal ein leises Lachen von sich hören.

Syrriens Augen waren zu schmalen Schlitzen geworden, sie bleckte ihre Zähne und straffte ihre Flügel, ihr Schwanz peitschte nervös und in ihrem Blick schwebte Angriffslust. Doch das schien den anderen gar nicht zu stören, freundlich legte er seinen Kopf schief und erblickte die Wunde an ihrem Bein. Erstaunt wurden seine Augen größer.

„Bist du sonst noch irgendwo verletzt?“, seine Stimme war tief, gleichzeitig aber auch wohltuend. Als er seinen Mund öffnete zeigten sich Syrrien eine reihe weißer Zähne, genau wie das Gebiss eines Menschen nur mit riesigen spitzen Reißzähnen an Stelle der Eckzähne.

„Das tut bestimmt höllisch weh, komm mit! Ich bringt dich zu mir da kann ich dir helfen und die Wunde verbinden.“

„Vergiss es! Ich trau dir nicht!“, fauchte ihn Syrrien an, ihre Aggressivität erstaunte sie. Es musste wohl eine Instinktreaktion sein, denn sie hatte noch nie in ihren Leben zuvor einen anderen Dämon gesehen und erst recht keinen männlichen!

Ihr gegenüber fing plötzlich schallend an zu lachen und sah sie belustigt an: „Du kannst ja doch sprechen! Also komm mit.“, den letzten Satz fügte er wieder in seiner sanften Stimme hinzu. Das Schmunzeln auf seinem Gesicht wirkte so liebevoll und Syrrien wäre wohl auch sofort mit ihm gegangen, wenn ihre blicke nicht ständig seine Statur und sein Auftreten begutachteten, er war so wuchtig und strahlte eine starke Aura aus, sie konnte es nicht unterdrücken doch sie hatte Angst vor diesen Dämon. Seine Klauen konnten wohl ohne Probleme Knochen zermalmen oder ein Genick brechen.

Der Dämon faltete seine Flügel zusammen und legte sie geschmeidig an seinen Körper anschließend streckte er seine Hand Syrrien entgegen, mit einem Lächeln sagte er zu ihr: „Hab keine Angst ich tu dir nichts. Na los komm schon mit mir, ich will dir nur helfen.“

„Nein! Ich geh nirgendwo hin!“, keifte Syrrien zurück und drückte sich noch stärker gegen den Baumstamm.

Wieder fing der Dämon an zu Glucksten und hätte beinahe wieder angefangen zu Lachen doch er hatte sich im Griff und entgegnete verschmitzt: „Ja das glaub ich dir, mit der wunde die du da hast kommst du wirklich nicht weit.“

Syrrien zog schmollend ihr verletztes Bein aprubt näher an sich heran und legte es so hin das der Fremde die Wunde nicht mehr sehen konnte. Das schien dem fremden nur noch mehr zu gefallen, denn er fing an schelmisch zu grinsen. Syrrien sah ihn böse an und folgte schließlich seinem Blick um festzustellen das ihr Rock zur Seite gerutscht war als sie das Bein bewegt hatte und nun den Blick auf ihren Po frei gab. Sofort schoss ihr die Röte ins Gesicht als sie mit einem schnellen Griff den rock wieder richtete. Böse giftete sie ihn mit ihren Blicken an.

„Nun komm schon mit...“, meinte er und lachte ihr entgegen, „Und spiel nicht mehr die beleidigte Leberwurst.“

Ihre Verlegenheit wich sofort wieder ihrer Wut, doch sie merkte das sie schon nicht mehr gegen ihn gerichtet war sondern eher eine verspielte Wut die wegen seiner Wortwahl aufgekommen war.

Auffordernd reichte er ihr seine Hand noch näher und hatte einen erwartungsvollen Blick aufgesetzt. Syrrien senkte ihren Kopf, er schien nett zu sein doch richtiges Vertrauen besahs sie ihm gegenüber nicht. Sie wusste nichts über ihn, sie fand es schon sehr eigenartig was ein Dämon am helllichten Tage draußen tat. Die Bewohner der Stadt hatten ihn mit Sicherheit gesehen als er zu ihrem Versteck geflogen war. Doch sie hatten keine andere Wahl, sie wusste das dies wohl die einzige Chance war von diesem Baum zu gelangen, um ihre Wunde verarzten zu lassen. Sie zögerte noch zwei Sekunden dann ergriff sie seine Hand und war zugleich erstaunt. Sie hatte damit gerechnet das sie einleichter Schmerz durchzucken würde, wenn seine Klauen sich in ihr Fleisch gruben, doch das taten sie nicht.

Sein Griff war sanft und warm zugleich, er packte nicht zu sondern lies Syrriens Hand in seiner liegen, um sie nicht zu verletzten.

Als Syrrien aufsah erfasste sie wieder seine Augen, sie ruhten auf ihr und hatten etwas mysteriöses, eine Art der Unantastbarkeit umgab ihn. Er musste ziemlich stark sein, sein Körper sprach zumindest deutlich für diese Aussage. Syrrien umgab plötzlich ein Gefühl das sie nur hätte schwer beschreiben können, ihr wurde heiß und kalt, eine leichte Nervosität stieg in ihr, bei seiner Anwesenheit auf und es kribbelte plötzlich überall an ihrem Körper. Als Syrrien ihren Gedankengang bemerkte schoss ihr wieder die Röte ins Gesicht. Sie schüttelte schnell ihren Kopf und tadelte sich innerlich für ihre eigenen Gedanken.

Ohne ein Wort zu sagen zog der Dämon sie zu sich und hob sie ohne Probleme auf seine Arme, sofort entfalteten sich seine Flügel und er erhob sich in die Lüfte, Syrrien war so erschrocken das sie nicht einmal schreien konnte und so klammerte sie sich nur entsetzt an ihren Träger. Diesem gefiel ihr Verhalten denn er fing an zufrieden zu grinsen, als sie dies sah legte sie eine beleidigte Miene auf und fasste sich den Vorsatz für die nächste Stunde nicht mehr mit ihm zu reden.

Doch ihr Vorhaben nahm ein jähes Ende, als sie bemerkte welchen Weg der Fremde einschlug. Er war eine kleine Kurve um den Wald geflogen um dann direkten Kurs auf die Stadt zu nehmen.

„Was tust du da! Du fliegst ja direkt auf die Stadt zu!! Die Leute können dich sehn!“, rief Syrrien entsetzt und fing an mit ihren Armen und dem gesunden Bein herumzuzappeln. Sie konnte es jedoch nicht vermeiden das ihr verletztes Bein mitwippte, das der Grind dadurch aufplatzte war zu erwarten. Syrrien fauchte wütend auf als der Schmerz sie durchfuhr.

„Siehst du. Entspann dich lieber die Leute hier sind harmlos, solange man sie nicht reizt.“, der Fremde hatte eine ernste Stimme aufgesetzt, um seinen Worten Ausdruck zu verleihen.

Syrrien schaute wütend weg ihre Blicke streiften die Landschaft, um sie herum erhob sich die Gebirgskette, der Wald sah, im Gegensatz zu den Bergen wesentlich freundlicher und einladender aus.

Es dauerte nicht lange und der fremde Dämon setzte zum Landeanflug an, binnen weniger Minuten stand er auf dem Backsteinpflaster der Stadtmitte. Ein mittelalterlicher Baustiel umgab die Stadt. Bachsteinpflaster auf den Straßen, die Häuser bestanden aus Stein und waren nicht verputzt, schwere Holztüren verschlossen sie. Kein einziges Auto kreuzte ihren Weg dafür jedoch Pferde oder Holzkarren auf denen verschiedenes transportiert wurde. Die Menschen waren nicht zurück gewichen als der Fremde gelandet war, ein großer und korpulenter Mann drückte einen Flügel des fremden zur Seite da er ihm genau ins Gesicht geschlagen war.

„Pass doch auf!“, grantig starrte er den jungen Dämon an dann wanderte sein Blick auf Syrrien, schließlich fuhr er fort, „Ein Neuling?“

Der junge Mann erwiderte dem Älteren mit einem entschuldigenden Gesichtsausdruck: „Tut mir Leid, ich hab dich nicht gesehen. Ich weis nicht wo sie her ist, ich habe sie noch nie hier in der Gegend gesehen.“

Syrrien war verblüfft ihr Träger sprach mit diesen Menschen als gehöre er zu ihnen, sie sahen ihn nicht schief an und waren auch kein Stück feindselig zu ihm. Aber sie waren nicht die einzigen Dämonen hier, zwischen den Menschen konnte sie immer wieder Artgenossen wahrnehmen.

Der ältere Mann nickte nachdem er einige Minuten Syrrien betrachtet hatte, er verabschiedete sich knapp und verschwand dann wieder in der Menschenmenge. Auch der junge Dämon machte sich auf den Weg, er trug Syrrien immer noch und es schien ihm auch keine Mühe zubereiten. Ihr Weg führte einige Zeit über die Hauptstraße, bis er irgendwann in eine kleine Seitenstraße einbog und vor einem der Häuser stehen blieb. Die Tür war nicht verschlossen, der Fremde trat einmal kurz gegen die Holztür, diese sprang sofort mit einem lauten Knarren auf. Syrrien offenbarte sich ein großer Raum mit einem Steinkamin an der linken Hauswand. Einige Regale waren neben dem Kamin angebracht ansonsten zierte nur noch eine Kochstelle die Seite des Raumes. Auf der gegenüberliegenden Seite befand sich ein Fenster durch das schwaches Licht in den Raum fiel und ihn leicht erhellte. Ein hölzerner Tisch zierte die Mitte des Raumes an dem drei Stühle standen, auf ihm stand eine Kerze die schon einmal benutzt wurde.

Syrrien musste ihre Augen zusammen kneifen um etwas erkennen zu können, das helle Tageslicht und die Düsternis dieses Raumes vertrugen sich nicht sonderlich gut. Als sich ihre Augen endlich an die Dunkelheit gewöhnt hatten sahs sie bereits auf einem der Stühle und ihr Helfer suchte nach Verbandszeug.

„In dieser Gegend besitzt jeder Verbände und verschiedene Salben. Es passiert immer wieder etwas und wenn wir hier nur eine Heilerin hätten käme diese aus der ganzen Arbeit nicht mehr raus. Aber sie unterrichtet unsere Kinder in den Grundlagen der Heilkunst damit sie sich selbst und andere versorgen können.“, der Fremde hatte nach einiger Zeit des Suchens begonnen Syrrien über das Leben in dieser Stadt aufzuklären. Syrrien nickte und hörte interessiert zu.

„Dann ist sie aber eher eine Lehrerin.“, stellte Syrrien fest.

Der Fremde hatte die gesamte Zeit schon in einer Truhe gegraben die unter dem Fenster stand und Syrrien bis zu dem Augenblick übersehen hatte bis der Fremde zu ihr gegangen war. Er Erhob sich und hielt in der einen Hand einen Verband und in der anderen ein kleines Gefäß in dem wohl irgendeine Salbe war, zumindest dachte sich Syrrien das.

„Naja sie ist keine richtige Lehrerin, wenn stark Verletzte oder Kranke zu uns kommen kümmert sie sich um sie, wir anderen beherrschen schließlich nur die Grundlagen, nicht so wie sie.“, der Fremde drehte sich zu ihr und setzte sich auf einen Stuhl ihr gegenüber. Den verband stellte er auf den Tisch mit wenigen Handgriffen hatte er das Gefäß geöffnet und wollte gerade beginnen die Paste, die im Inneren des Gefäßes tatsächlich war, auf ihren Oberschenkel zu streichen. Er hielt inne, eine leichte Verlegenheit konnte Syrrien aus seinen Gesichtszügen lesen, er reichte ihr das Gefäß und meinte: „Vielleicht solltest besser du das machen. Bevor ich dir noch weh tue.“

Den letzten Teil hatte er schnell hinzugefügt um von dem wahren Grund abzulenken, doch Syrrien ging nicht weiter darauf ein. Dankbar nahm sie das Gefäß an sich mit zwei fingern holte sie etwas von der Paste heraus und trug sich auf ihre Verletzung auf. Als es genug war und alles eingerieben war legte sie sich unter Anleitung den Verband um, stolz betrachtete sich ihr Werk und der Fremde musste ebenfalls grinsen: „Sehr gut! In ein paar tagen wird von der Wunde nichts mehr zu sehn sein.“

Syrrien lächelte und streckte ihm ihre Hand entgegen: „Mein Name ist Syrrien.“ Lächelnd reichte auch der Fremde ihr seine Hand: „Freut mich dich kennen zu lernen Syrrien! Mein Name ist Kartan.“

„Wo kommst du her?“, Kartan setzte sofort zu den ersten Fragen an, er schien sehr neugierig zu sein.

„Naja das dürfte jetzt uninteressant sein, ich werde nie mehr dort hin zurückkehren.“, traurig lies sie ihren Kopf hängen doch dann schoss ihr sofort die Fragen in den Kopf der sie schon längere Zeit beschäftigte: „Wie heißt diese Stadt? Wo bin ich hier? Wer sind diese Menschen dort draußen? Und wieso haben sie keine Angst vor uns?“

Kartan lachte laut auf : „Na du stellst Fragen! Diese Stadt heißt Garodan und du bist hier in einer Dimension die, die Dämonen sich erschaffen hatten als für sie kein Platz mehr auf der Erde war. Anfänglich hatten die Menschen noch Angst vor uns und respektierten unser Dasein, doch irgendwann wollten sie uns vernichten. Sie sahen in uns eine Bedrohung obwohl wir nie etwas gegen sie getan haben. Einige von uns mussten ihr Leben lassen, diese Menschen hatten sich niedere Lebewesen gehalten die sie auf uns los ließen. Irgendwann flüchteten alle Dämonen hier her und bauten sich ein neues Leben auf. Diese Menschen die du dort draußen siehst sind alles samt Dämonen, wir können uns hier Verwandeln wie wir wollen, hier sind wir frei. Wir haben einen Hohen Rat der aus unseren Ältesten Artgenossen besteht, sie halten alles im Gleichgewicht. Außerdem wird unser Volk von unseren Anführer Schakal beherrscht, in Kriegen oder der Gleichen hat er das Befehlsrecht.“
 

Kartan endete, er sah die leichte Verwirrung in Syrriens Gesicht und musste grinsen, er erhob sich und begann das Feuer im Kamin zu entzünden.

„Ich muss noch etwas erledigen, du kannst dich in der Zeit in der ich weg bin etwas umsehen.“

Kartan verlies sein Haus als das Feuer munter brannte und seine wohlige Wärme im Haus verbreitete. Syrrien stand vorsichtig auf, die Salbe wirkte bereits denn sie verspürte keinen Schmerz, als sie mit dem Bein auftrat. Trotzdem blieb sie vorsichtig und blickte sich in dem Raum um, zwischen Tür und Tisch führte eine Treppe in den nächsten Stock, vorsichtig begab sie sich dort hin und fand sich in einem Schlafzimmer wieder. Auf dort gab es ein Fenster und einige Regale auf denen verschiedene Gläser, Figuren oder Steine standen. Das Bett war recht groß und vereinnahmte fast den ganzen Platz des Zimmers. Eine kleine Kommode stand zwischen dem Fenster und dem Bett, darin vermutete Syrrien die Kleidung von Kartan.. Sie musste schmunzeln, es interessierte sie doch ob dieser Mann auch noch andere Kleidungsstücke besahs außer Shorts, Hosen und Gürtel.

Syrrien lief langsam zu dem Fenster hinüber, dort blieb sie stehen und beobachtete das rege Treiben auf der Straße vor dem Haus.
 

Als die Dämmerung herein gebrochen war kam Kartan zurück, erstaunt blieb er in der Tür stehen und starrte auf einen gedeckten Tisch. Ein köstlicher Geruch lag in der Luft und auf der Kochstelle köchelte ein Eintopf vor sich hin. Syrrien rührte ihn gerade um als sie aufblickte und Kartan sah.

„Hallo.“, grüßte sie ihn, „Ich war etwas in der Stadt um mich um zu sehen, wie du gesagt hast! Und da kam ich auch auf den Marktplatz, ich konnte nicht wiederstehen und hab etwas zu essen besorgt. Hier hattest du nichts ich hab nur ein paar Münzen gefunden mit denen ich das essen bezahlen konnte.“

Kartan sagte nichts er war zu verwundert, schweigend setzte er sich an den Tisch und Syrrien gab ihm etwas von dem Essen. Syrrien tat sich ebenfalls etwas auf ihren Teller und setzte sich zu ihrem neugewonnen Freund.

Das Abendessen schmeckte beiden ausgezeichnet. Zwischendurch blickte Kartan immer wieder auf zu Syrrien, diese lies sich nichts anmerken. Er überlegte und war völlig in Gedanken, er bekam es gar nicht mit als sich Syrrien verabschieden wollte.

„Kartan?“, Syrrien ging zu ihm und berührte ihn an der schuletr, er zuckte etwas zusammen. „Ich werde mich jetzt auf den weg machen, danke für alles.“, Syrrien lief zur Haustür, doch Kartan war schneller. Er packte sie am Arm und nahm seinen ganzen Mut zusammen als er sie sagte: „Bleib noch hier. Du willst doch nicht wirklich Nachts losfliegen. Es ist zu gefährlich, und dein Bein braucht noch Ruhe, die Wunde würde wieder aufreisen!“

Syrrien sah verlegen zu Boden, als Kartan ihre Verlegenheit sah wurde auch er leicht rot und senkte den Blick, schnell lies er ihren Arm los. Syrrien musste lächeln sie hatte während seiner Abwesenheit am Nachmittag gemerkt das sie ihn sehr vermisst hatte, das Kribbeln in ihrem Magen wollte nicht aufhören solange er in ihrer Nähe war. Sie wollte an diesem Abend nicht gehen, doch wollte sie sich ihm auch nicht aufdrängen. Ihr Herz machte einen Satz als Kartan ihr anbot bei ihm zu übernachten. Sie nickte schließlich und gab dem jungen Dämon lächelnd einen schnellen Kuss auf die Wang: „Danke.“
 

Kartan half Syrrien als sie die Treppe ein zweites Mal hinauf lief. Er hatte seinen Arm um ihre Taille gelegt und stützte sie bis so oben angekommen waren. Sie genoss es ihm so nahe zu sein und schmiegte sich an ihn. Ihr wurde schlagartig bewusst das er der Einzige war dem sie sich anvertraute seid ihre Eltern sie verlassen hatten. Sie hatte nie einen festen Freund, aus Angst das sie ihre Dämonenseite nicht vor ihm verbergen könnte. Syrrien konnte es sich nicht erklären weshalb sie sich so zu Kartan hingezogen fühlte, sie kannte ihn kaum. Doch im Augenblick hatten ihre Gefühle die Oberhand.

Syrrien lies kurz von Kartan ab, sie ging zu dem Bett und wollte sich schon setzten, als sie bemerkte das Kartan sich ihr von hinten näherte. Seine Hände berührten sie sanft an ihren Schultern und streichelten sie liebevoll. Sie spürte seinen Atem an ihren hals als sich seine Lippen näherten und er sie begann langsam den hals entlang zu küssen. Syrrien drehte sich um, die Schmetterlinge in ihrem Magen schlugen Purzelbäume als er sie zu sich zog. Seine Hand legte sich auf ihre Wange und führte ihre Lippen zu seinen. Als sie sich berührten schlug Syrriens Herz immer schneller. Kartan strich mit seiner anderen Hand an Syrriens Arm entlang bis er ihre Taille erreicht hatte. Langsam führte er sie so zu seinem Bett und drückte sie sanft auf die Matratze. Syrrien wehrte sich nicht und schlang ihre Arme um seinen Hals, erneut berührten sich ihre Lippen und ein langer Kuss erstreckte sich zwischen ihnen. Sie atmete tief ein als Kartan seine Hand auf ihre Brust legte und anfing diese zu massieren. Ein Seufzer entglitt Syrrien als Kartan begann ihr die Kleidung auszuziehen, sie strich ihm liebevoll über die Brust. Als auch er sich seiner Kleidung entledigt hatte lächelte sie ihm zu und gewährte ihm sein Vorhaben. Nach einem weiteren heißen Kuss drang Kartan vorsichtig in sie ein und begann sie leidenschaftlich zu begatten.



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von: abgemeldet
2008-02-26T13:01:39+00:00 26.02.2008 14:01
ich fand die geschichte echt gut......außer wenn die jetzt geträumt hat das war vielleicht manchmal ein bisschen lang....aber ansonsten echt gut.
Hoffe du schreibst ne fortsätzung...


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