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Shit Happend

Sasu/naru
von

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Der Knast

Kapitel 2
 

Der Knast
 

Ich und der Schwarzhaarige werden fortgebracht. Ins Dorf, nach Konoha, meinem Zuhause.

Wir wurden gefunden. Noch ist es für den Verräter noch nicht zu spät. Er wird leben.

Sakura war mir nach einiger Zeit gefolgt, sie wollte mich noch etwas fragen. Sie hat ‚zufällig’ denselben Weg wie ich eingeschlagen, hat mich dann ‚zufällig’ mit einem blutgetränkten Kunai über den Schwarzhaarigen stehen sehen und ‚zufällig’ gehört, was ich nach meinem Schrei zu ihm gesagt habe.

Dann lief sie schnell unseren Sensei holen, der ‚zufällig’ gar nicht mehr betrunken war und ganz ‚zufällig’ schon mit Verbandszeug angelaufen kam.

Und Shikameru war ‚zufällig’ an meiner Seite, um mich zu belehren und ganz ‚zufällig’ zu erwähnen, dass ich Sasuke hätte umbringen können.

Und Sasuke, der elende Verräter, der war natürlich ‚zufällig’ bewusstlos und kurz vorm Verrecken.

So wurde ich ‚zufällig’ zum potenziellen Killer abgestempelt.

Wohin mit meiner Wut?

Richtig, ich hasse Sasuke! Sein Erscheinen bereitet mir nur Probleme!

Ich will ihn nicht sehen.

Ich will mich nicht über seinen Zustand erkundigen.

Ich will nicht wissen, wie Tsunade ihn gerettet hat.

Ich will mich nicht beruhigen.

Ich muss ihn hassen und das werde ich tun. Mit jeder Faser meines Herzens.

Ich will mir keine Moralvorträge mehr anhören.

Lasst mich alleine, alle, ein für alle mal!

Mittlerweile kann ich nicht einmal mehr sagen, was mich mehr wütend macht: Das ich Sasuke nicht schlagen konnte oder dass er mich gerettet hat und nun schwer verletzt hier liegt. In meinem Dorf. Jenes Dorf, das er verlassen hat aus lauter Egoismus.

Was hat er nur davon?

Er liegt in einem Raum, ohne Fenster, in eine Art Keller. Die Wunden versorgt, doch Beine und Arme ans Bett gefesselt.

Er ist ein Verräter und verdient es so behandelt zu werden!

Das Licht in seinem Gefängnis ist düster, künstlich und es passt zu ihm. Wenn er dort liegt, als wäre er tot, erscheint mir das Licht sogar als schmeichelnd.

Dann kann man die Wunden und die Verbände nicht ganz so hell sehen und sie sehen auch nicht so aus, als würde ihr Besitzer bald ins Gras beißen.

Der Geruch in dem Raum ist auch abgestanden. Stickig, auch etwas muffelig.

Der Raum ist warm, sein Laken hellblau und die Schüssel mit Wasser immer halbvoll.

Ein Stuhl neben dem Bett.

Ich will nicht!

Vor der schweren Eisentür stehen immer 3 Wachmänner. Groß und kräftig.

Tsunade sieht täglich nach dem Verräter und Sakura versucht bis heute, 2 Tage nach unserem ‚zufälligen’ Fund, Blumen in den Knast zu schmuggeln.

Er soll keine Blumen haben!

Nicht einmal ist er aufgewacht. Er liegt nur da.

Blutet ab und an.

Hat Fieber.

Bewegt sich nicht.

Schwitzt.

Leide! Leide und wache auf!

Seine Hand ist kalt und schlaff. Man kann anstellen was man will, kein Finger rührt sich.

Die Lippen blau und aufgerissen. Spröde: Er braucht Wasser.

Ich will seine Hand nicht halten.

Ich will ihm nichts zu trinken einflössen.

Ich will ihm nicht durch das Gesicht streichen.

Vor allem will ich aber nicht, dass ich ihn mit meinem Sasuke von damals vergleiche.

Mit Sasuke meinem Freund aus dem Sasuke mein Feind geworden ist.

Von einem Rivalen zu einem Verräter.

Von meinem Vertrauten zu einem Betrüger.

Von meinem besten Freund zu… Ja, was?

Ich brauche ihn doch! Aber ich hasse ihn!

Er hat viel Blut verloren. Hat viele alte Wunden, Narben.

Und nun eine große Wunde am Rücken. Weil er mich beschützt hat, der Verräter. Wäre fast wegen mir gestorben, der Feigling.

Wohin mit meiner Wut?

Soll ich sauer auf ihn sein? Weil er mich gerettet hat?!

Soll ich wütend auf mich sein, weil ich mich nicht schützen konnte?

Soll ich auf Sakura wütend sein, weil sie mich beschuldigt Sasuke umbringen zu wollen?

Soll ich sauer auf diesen komischen Gegner von Sasuke sein? Weil er einfach versucht hat meinen Schwarzhaarigen zu töten?

Was kann ich tun um diese Wut, diesen Hass loszuwerden?

Wie viel Hass vertrage ich noch?

Ich hasse ihn.

Nicht weil ich will, sondern weil es bequem ist.

Der dritte Tag und er ist nicht zu sich gekommen. Das Fieber ist weiterhin angestiegen und er ist noch etwas blasser geworden. Schwarze Haare liegen zerzaust im Kissen.

Das feuchte Tuch, welches den Schweiß wegwischt, gleitet über seine Haut.

Die Decke ist bis zu dem Kragen seines T- Shirts hochgezogen. Soll ihn wärmen.

Er ist ganz schön abgemagert. Hat wohl auf seiner langen Flucht nicht viel zu beißen bekommen.

Ich mache mir keine Sorgen.

Ich sitze nur volle 18 Stunden an seinem Bett, täglich, damit ich ihn anschreien kann, falls er einmal aufwacht.

Damit ich ihn endlich den Schlag verpassen kann, der mir schon so lange in den Fäusten juckt.

Ich schließe meine Augen, atme tief ein und aus.

Ich muss hier raus!

Ruhig gehe ich aus diesem Raum, aus diesem Gefängnis hinaus. Kaum an der frischen Luft überkommt es mich: Ich muss mich übergeben.

Der Busch kommt mir gelegen, dient als mein Versteck und als mein Schutz.

Was habe ich nur die ganze Zeit über getan? Wieso hab ich an seiner Seite gewartet?

Ich fühle mich so schwach.

Hilflos.

Ich will so vieles von ihm wissen.

Wo er war.

Was er erlebt hat.

Wie er entkommen konnte von Orochimaru.

Wieso er mich verlassen hat.

Wieso er sich entschuldigt hat.

Wieso er mich beschützt hat.

Und was er nun tun wird.

Er ist ein Verräter. Sein Zimmer ist ein Gefängnis.

Selbst wenn er aufwachen würde, er wäre an das Bett gefesselt und dürfte lange Zeit nicht das Bett verlassen. Man würde ihn jahrelang scharf bewachen, ihn verhören, vielleicht sogar foltern um an Informationen zu kommen.

Er würde in diesen Raum bleiben, alleine, weil ihm nicht zu vertrauen ist.

Man würde ihn behandeln wie einen Aussätzigen. Einen Schwerverbrecher, der er auch eigentlich ist.

Niemand würde ihm mehr glauben, dass er mich gerettet hat.

Niemand würde seinen Entschuldigungen glauben schenken.

Niemand würde ihn mehr leiden können. Ihn den Verräter.

Was soll ich tun? Was kann ich tun?

Ich falle in mein Bett. Schmecke den bitteren Geschmack in meinem Mund.

Warum tu ich mir das an?

Ich will, dass er aufwacht, nein, ich will es nicht.

Ich will mit ihm sprechen, nein, ich will ihn anschreien.

Ich will für ihn da sein, nein, ich kann es nicht.

Ich will meinen Freund zurück, ja, meinen Sasuke.

Wieder schließe ich meine Augen, versuche abzuschalten. Kann es nicht.

So geht es schon 3 volle Tage.

Die Zeit steht still für mich. Zumindest solange, wie der Schwarzhaarige noch schläft.

Alles Weitere entscheidet sich dann.

Ich will ihn sehen.

Nun wo er endlich aufgewacht ist.

Mitten in der Nacht, als ich weg war, als ich schlief, wacht der miese Verräter auf.

Und ich darf nicht zu ihm. Wobei ich doch so lange gewartet habe.

Er wird verhört und das wohl noch eine lange Zeit. Ohne mich.

Wohin mit meiner Wut?

Er ist im Knast und ich bin Vogelfrei. Ich darf hinein, nur nicht jetzt, darf ihn nicht sehen, nicht mit ihm sprechen.

Die Wände kommen näher, schließen mich ein. Eine Mauer um mich herum.

Wieso immer ich?!

Sakura gesellt sich zu mir. Wir sitzen im Garten.

Ich bin geflüchtet von diesem Gefängnis. Brauchte meine Freiheit wieder, sonst wäre ich zerbrochen.

Geht es Sasuke vielleicht gerade genauso?

Ohne dass Sakura fragt, erzähle ich ihr was in jener Nacht vorgefallen ist. Erzähle ihr einfach alles und ich fühle mich schlecht dabei.

Ihre Vorwürfe sind hier fehl am Platz.

Ihr Schweigen hilft mir nicht.

Ich spüre den Schmerz auf meiner Wange kaum. Ihr Schlag war zwar hart, aber ich bin eh wie betäubt. Gefühle habe ich keine.

Vielleicht bin ich ja doch gestorben. Zumindest mein Herz fühlt sich Tod an.

Warum passiert mir das?

Sakura weint, sie schreit, sie schlägt um sich.

Was bilde ich mir bloß ein? Warum bin ich so egoistisch?

Ich will ihn sehen.

Ich will…

Daheim. In meinem Zuhause und dennoch fühle ich mich fremd, fehl am Platz.

Wie lange ist es her, dass ich so hemmungslos geweint habe? Und wann habe ich mich jemals besser gefühlt dadurch?

Alles erscheint mir falsch, alles richtig, alles chaotisch!

Ich bin müde, so unendlich müde.

Mein Kopf tut weh, hämmert gegen meine Schläfen und lässt mir keine Ruhe.

Er soll verschwinden! Einfach wieder aus meinem Leben verschwinden! Dann hab ich meine Ruhe und bin endlich wieder ich selber! Ohne Wut und ohne Hass!

Was er wohl jetzt gerade macht?

Vielleicht wird er gerade verhört. Oder untersucht.

Vielleicht versucht er auch gerade zu fliehen. Oder er hat solche Schmerzen, dass er nicht ansprechbar ist. Oder er schweigt, weil er stur ist und ein Verräter.

Ich darf nicht zu ihm.

Soll ihm fern bleiben.

Wieder dieser Hass.

Man schließt mich aus. Wo ich doch alles versucht habe, um ihn zurück zu bekommen.

Ich will ihn sehen und dann mit ihm reden.

Mein Körper fällt todmüde ins Bett. Nicht mal umgezogen bin ich. Ich kann nicht.

Vielleicht darf ich ihn ja Morgen sehen.

Vielleicht rede ich dann auch normal mit ihm.

Beruhigt lächle ich den Mond an.

Ja, vielleicht gefällt mir. Vielleicht bringe ich ihm auch etwas mit, aber nur vielleicht.

Ein Hämmern an meiner Haustüre.

Wer stört mich gerade jetzt, wo ich endlich die Lust am Hass verliere?

Träge laufe ich zur Türe, öffne sie, sehe schlaftrunken auf meinen Gast.

„Naruto, er ist noch wach. Willst du ihn sehen?“ Vielen Dank, Tsunade-sama für dein Mitleid. Vielen Dank für neuen, alten, Hass.

Schnell beiße ich mir auf die Unterlippe, nicke mechanisch.

Ich muss mich zusammenreißen.

Der Knast steht vor mir. Kalt und bedrohlich tief. Fast als würde die Erde mich verschlucken.

Wie ein Grab.

Unter der Erde, ohne Licht.

Unser Gang ist hektisch, rasch. Unsere Schritte geben ein lautes Echo, als wären viele hinter uns, die uns verfolgen würden.

Ich sehe von Weiten schon die Tür. Sehe verbissen auf sie, fühle ihn wieder, meinen Hass.

„Ich will alleine mit dem Verräter reden!“, wütend sehe ich die Hokage- Frau an.

Sie lächelt nur bitter, schüttelt den Kopf und legt eine Hand beruhigend auf meine Schulter.

„Ich glaube nicht, dass das gut wäre, Naruto. Du bist sehr erzürnt und Sasuke ist nicht besonders kräftig momentan. Er ist noch sehr geschwächt und hat Schmerzen. Aber er wollte wissen wie es dir geht. Also zerfleisch ihn nicht!“

Toller Witz.

Er macht sich Sorgen um mich!

Ich knurre. „Haben sie ihn schon befragt?“

Mir ist kalt. Ich bin so kalt.

Tsunade merkt es auch. Sie lässt mich los. Räuspert sich und sieht mich einfach nur an. „Ja, das habe ich den ganzen Tag. Er hat kooperiert, soweit es ihm möglich war. Er hat auch nichts dagegen weiterhin gefesselt zu sein. Ich sollte ihm nur einen Wunsch erfüllen.“

Sasukes Wunsch.

Neugierig sehe ich sie an, vergesse meinen Hass. „Was hat er sich denn gewünscht?“

Mein Kopf legt sich schief, lässt mich wieder etwas normaler werden.

Ein Lächeln legt sich auf ihre Lippen. „Er hat sich gewünscht, dass ich ihn an der Nase kratze und mir sein Juin anschaue. Kakashi musste es neu versiegeln, da war ein Riss oder so was, ich hab nicht ganz zugehört.“

Die Tür wird mir aufgemacht, Tsunade schubst mich freundlich hinein, in den dunklen Raum, wo ich ganz leise jemanden wahrnehmen kann. „… Und er hat sich gewünscht, dass ich mich an seiner Stelle bei dir entschuldige, wofür auch immer.“

Die Tür schwingt wieder zu. Schwaches Licht wird angeknipst, erleuchtet schummrig ein Bett, einen ‚zufällig’ schlafenden Menschen und ich bin allein.

Unschlüssig stehe ich da.

Wohin ist meine Wut verschwunden? Woher kommt diese Unsicherheit?

Tief hole ich Luft. Nur ruhig Blut.

Langsam setzte ich mich auf den Stuhl neben seinem Bett. Bin ganz leise und still.

Der Verräter schläft wohl schon. Oder wieder. Oder immer noch.

Soll ich ihn schlafen lassen?

Ich seufze. Denke über Tsunades Worte nach.

An der Nase kratzen. Idiot.

Schon kratze ich ihn mit dem Zeigefinger ein wenig an der Nase, schmunzele dabei und weiß nicht was ich sagen soll.

Jetzt wo er schläft, kann ich ihm all das sagen, was ich ihm schon immer sagen wollte. Aber wäre das nicht feige?

Seine Nase wackelt leicht, er schnaubt kurz, denkt ich wäre eine Fliege.

Meine Wut ist wieder da!

Kaum bin ich da, will er mich schon wieder loswerden!

Nun schnaube ich, halte ihm die Nase zu.

Er hat keinen Schlaf verdient!

Der Verräter blinzelt, schüttelt leicht den Kopf.

Du wirst mich nicht so schnell los! Na komm schon! Wach auf, sieh mich an!

Sasuke sieht endlich zu mir, blickt fragend mit halbgeöffneten, fiebrig glänzenden Augen zu mir und keucht leise.

Na, wie fühlt sich das an, mieser Feigling?

Überheblich blicke ich ihn an. „Gut geschlafen, Verräter?“

Da ist sie wieder, meine Wut, mein Hass.

Ich bin seltsam ruhig, warte seine Reaktion ab.

Nur langsam sickern die Informationen in sein Hirn, man sieht förmlich, wie es in seinen Kopf rattert.

Erst fragend ist sein Blick, dann verletzt und dann beschämt. Er dreht den Kopf weg. Starrt die Wand an.

Ich bin zu hart. Aber es ist richtig so.

„Ich rede mit dir, Blödmann!“ Ich verschränke die Arme vor der Brust, blicke hämisch auf den Jungen vor mir.

Wieso genieße ich das alles nur?

Immer noch starrt der Schwarzhaarige die Wand an. „Was soll ich denn sagen? Um mich fertig zu machen, brauchst du anscheinend meine Hilfe nicht, also wozu soll ich antworten?“

Seine Stimme ist leise, fast ein Flüstern.

Es klingt nicht mal wie ein Vorwurf.

Eine Feststellung, ja genau das.

Ich mache ihn fertig.

Ich verletzte ihn.

„Du hast es ja auch verdient, du mieser Feigling!“ Ich muss mir Mut machen. Ich brauche meinen Hass.

Alle Erinnerungen von damals kochen hoch. Alle Bilder schießen mir in den Kopf und all seine Worte suchen erneut ihren Weg in mein Gehör.

Es schmerzt!

Sasuke dreht den Kopf. Sieht mir endlich in die Augen.

So leer.

Ich beginne schneller zu atmen, fühle mein schlechtes Gewissen protestieren, aber ich darf nicht schwach werden, nicht noch einmal, nie wieder.

„Warum bist du hier, Naruto?“ Wieder eine Frage, ein Satz, der gehaucht wird.

Mir jagt eine Gänsehaut den Rücken hinunter und ich muss einen kleinen Kloß hinunter schlucken.

Ich weiß es nicht!

Immer tiefer ziehen mich diese dunklen Seen in den Bann.

Ich habe Angst mich darin zu verlieren, in seinen Augen.

„Wieso hast du mich überhaupt gerettet?“

Ich starre weiterhin nur in diese Augen.

Glasig, müde, ausgelaugt, Augen, die nicht so aussehen sollten.

Gestraft, verurteilt und verhöhnt, er, der liebenswerte Verräter von Konoha.

Er tut mir leid. Es tut mir alles leid, was ich zu ihm gesagt habe.

Ihn, der am Boden liegt, noch zusätzlich zu Boden zu treten war wohl zuviel. Er kann nicht mehr. Seine Welt ist schon lange nicht mehr fröhlich oder angenehm.

Er schreit nach Ruhe, Geborgenheit, vielleicht auch ein wenig Liebe und Verständnis.

„Warum sitzt du hier? Und warum redest du überhaupt mit mir?“

Ein Keuchen.

Das Fieber muss hoch sein, denn schon das Reden strengt ihn an.

„Was willst du noch von mir, wenn du mich doch so sehr hasst!“ Ich sehe es. In seinen Augen. Noch nie habe ich so in seine Seele schauen können.

Sieht er wirklich innen drin so aus?

Ich bekomme Angst.

Vor mir ist nicht mehr jener Sasuke, der sich mit mir streitet, nur um mich zu ärgern. Der immer versuchte kühl zu sein, damit ihm niemand zu nahe kam.

Dieser Junge, dieser Mann, ist einfach nur müde. Müde dieses Leben weiter zu führen und erst recht zu müde sich gegen sein Leben zu wehren.

Einfach seelisch kaputt.

Weil ihm alles genommen wurde und er keinerlei Hoffnung mehr hat.

Meine Arme sinken aus ihrer Abwehrhaltung.

Ich will fortlaufen, aber ich bin gelähmt.

Sasuke scheint langsam an seine Grenzen zu kommen. Das Fieber will seinen Tribut und der Schwarzhaarige hat keine Kraft mehr zu kämpfen.

Wofür auch?

Worauf kann er noch hoffen?

Auf Mitleid? Seine Freunde? Absolution?

Ich selber habe ihm all diese Sachen verwehrt, warum sollte er noch auf irgendwas hoffen?

Vielleicht wünscht er sich ja, dass er gegen seine Wunden verliert. Dann wäre es vorbei und er müsse diese grausame Welt nicht mehr ertragen.

„Ich will nicht, dass du stirbst! Hörst du?“ Der Kloß wird dicker. Nicht weinen, Naruto!

Endlos müde schließt der Schwarzhaarige seine Augen. „Was willst du dann?“

Kaum mehr ein Flüstern.

Halte noch durch!

Ich beuge mich über ihn, unterdrücke die Tränen. Vorsichtig streiche ich ihn eine Strähne aus dem verschwitzen Gesicht. „Ich will dich verstehen! Das ist alles!“

Na gut, noch ein bisschen mehr, aber…

„Ich versteh mich nicht mal selbst, warum solltest du mich noch verstehen wollen? Ich hab dich und das ganze Dorf verraten, so jemanden möchte man nicht verstehen!“

Immer leiser wird er.

Ihm fehlt die Kraft.

„Woher willst du wissen, was ich will oder nicht?? Warum musst du immer so verdammt besserwisserisch sein?! Das kotzt mich an!“ Ich schnaube, bin aus Versehen doch lauter geworden, als ich wollte.

Ich will mich doch beruhigen.

Bestimmt greife ich nach seinen Kinn, drehe seinen Kopf zu mir und bin nicht bereit ihn gehen zu lassen.

Träge öffnen sich seine Augen, gewähren mir wieder einen Einblick in seine halbtote Seele.

„Was wünscht du dir, Sasuke?“

Wie lange ist es her, dass ich seinen Namen ausgesprochen habe? So ruhig, so sanft.

Ich sehe wie er um das Bewusstsein kämpft. Wie er versucht gegen die Müdigkeit anzukämpfen.

„Das Unmögliche.“

Ich stutze, sehe ihn fragend an. Lege meinen Kopf schief. „Was bedeutet das? Das Unmögliche ist was?“

Ein winziges Schmunzeln legt sich auf seine Lippen, dann ist es verschwunden, genau wie die Kraft in seinen Augen.

Alles Verbliebene, alle Kraft die er noch hatte, benutzt er, um mir zu antworten.

„Dass du mir irgendwann einmal verzeihst…“

Seine Augen schließen sich. Alle Muskeln erschlaffen, genau wie sein Kopf, der endgültig zur Seite fällt und nun dort ruht.

Das Fieber ist hoch. Er schwitzt ganz schön viel.

Blutet er noch?

Ruhig betrachte ich ihn.

Auch er ist älter geworden. Sein Gesicht hat sich minimal verändert.

Größer und kräftiger. Mehr Muskeln.

Der Schwarzhaarige trägt kein Oberteil, zu oft muss noch der Verband gewechselt werden. Die dünne Decke sieht schäbig aus, aber mehr hat er nicht, um nicht zu erfrieren.

Keine dunklen Klamotten.

Kein Sharingan.

Keine hässliche lila Schleife.

Vor mir liegt nicht mehr der eiskalte Verräter, sondern ein hilfloser, kranker Sasuke.

Mein Sasuke.

Deprimiert, voll Reue, ohne Lebenswillen.

Einsam und verlassen auf seinem Weg.

Verlaufen in seiner Entscheidung, die ihm nun selbst falsch vorkommt.

Nicht aufgeben, mein kleiner Verräter.

Ruhig streiche ich ihn die Strähnen des pechschwarzen Haares aus dem Gesicht.

Es ist schwer ihn zu hassen, wenn er so niedlich schläft.

Morgen werde ich ihn ein paar Sachen von mir zum Anziehen mitbringen.

Er erfriert uns hier sonst noch.



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von:  MissPaperJoker
2008-04-29T17:47:00+00:00 29.04.2008 19:47
genial!!!! *begierig weiter ließt* das ist toll! toll toll toll!! - wie sich naturos gedanken wandeln ist so klasse - das begeistert mich und das beste ist, dass es sich wirklich so abspielen kann! Dass Sasuke wirklich so werden könnte usw.
*daumen hoch*
lg
Von:  Shi-rai
2008-03-01T19:55:27+00:00 01.03.2008 20:55
Mir gefällt die ff ^^
Ist wohl echt ne Seltenheit, das man Sasu mal so schwach erlebt ^^
Naruto braucht ne riesens Willenkraft, wenn er ihn dann hassen will ^^
Du kannst echt super Gefühle beschreiben, find ich
Man kann sich ganz genau vorstellen, was Naruto fühlt und mit sich selber kämpft...
bin gespannt wies weitergeht und würde mich über eine ens bei einem neuen Kapitel freuen =)
lg Shirai_chan
Von:  Schokokatze
2008-02-27T16:50:46+00:00 27.02.2008 17:50
des ging echt voll schnell mit dem neuen kapi *freuz* und endlich bin ich dazu gekommen,es zu lesen *kieks*
ich mag die ff voll,weil die gedanken von naru total gut rüber kommen und,ach keine ahnung,wie ichs beschreiben soll,ich mag die ff einfach!
du benutzt ja auch total viele stilmittel und so(machen wir grad in deutsch >_>)
ich freu mich schon voll aufs nächste kapi^^
lg,sora
Von:  -Anata
2008-02-25T17:08:56+00:00 25.02.2008 18:08
krieg ich ne ens wenns weiter geht? ^__^
ich mag die story *grins*
auch wenn naruto vllt mal seine prioritäten klären sollte xDD
irgendwie ist er leicht schizophren mit seinen gedankengängen find ich xDD
naja mach bald weiter x3
lg
Anata
Von: abgemeldet
2008-02-25T09:27:11+00:00 25.02.2008 10:27
huhu
*wink*
also ich mag deine ff ^-^
die gefällt mir echt und dein schreibstil find ich auch toll x3
bekomm ich eine ENS wenns weiter geht??
Von: abgemeldet
2008-02-24T20:27:34+00:00 24.02.2008 21:27
erst mal danke für die ens
das kapitel ist echt super
ich find e es echt klasse wie du narutos gedanken und gefühle
beschrieben hast
man hat richtig gemerkt
wie er immer hin und her schwankte mit seinen gefühlen
und seine umwelt hat er auch nur noch grob wahr genommen
einfach super
mach weiter so
ich hoffe naru wird ihm bald verzeihen
Von:  Cute_Sasu
2008-02-23T12:47:27+00:00 23.02.2008 13:47
öhm... -sich am kopf kratz-
ja..was soll ich dazu noch sagen?
Ich liebe es wen sasuke verletzt ist und es ihm scheiße geht ^-^
-räusper-
naja..
ich schreibe selten Kommis oO
aber... ähm..ja...
wieso schreib ich ein kommi? ôo
naja...egal xD
ich nerve ich weiß...

Also..ich finde den FF geil :D
würd mich freuen wen du mir ne ENS schicken würdest, wen ein neues pitel da is x)
Von:  roterose1
2008-02-22T20:56:54+00:00 22.02.2008 21:56
Aaaaah! Wie tooooooll!!! *schwärm* *hin und weg desu* Das ist sooooo... umwerfend!! *aufgewühlt* Bitte, mach weiter!!!! Ich liebe deine ff!^^
*sprachlos* *Wörter fehlen* Sorry... Ich weiß echt nicht, was ich noch schreiben soll...! <.<"
Mach weiter so!
Alles Liebe,
rose (vanessa)

Und danke für die ENS! Auch weiterhin? *ganz lieb bitte sag*
Von:  Haine_Togu
2008-02-22T19:01:05+00:00 22.02.2008 20:01
Hi^^
Hab gestern es doch nicht mehr erwischt, naja, dafür ist es ja heute on gewesen!!! ^.-
Das war wieder sowas von super von dir geschrieben. Es ist echt toll wie du die Gefühlel von Naru rüberbringst, wie er ständig versucht die Schmerzen mit dem Hass zu tilgen, oder einfach alles zu vergessen. Und dann konnte er es doch nicht, als er gesehen hat wie es Sasuke wirklich geht, hat gesagt was er möchte. Auch sehr schön wie er dann Schuldgefühle hatte, und dann zum Schluss doch nur wollte, dass Sasuke lebt, und sich ja vorgenommen hat, so zu sagen sich um ihn zu kümmern. Man hat auch gemert, dass er ihm doch wirklich wichtig ist, sonst wäre er ja nicht die ganzen Stunden bei ihm geblieben,und würde auch nicht andauernd von "seinem Verräter" sprechen! ^^
Auch wie Sasuke so dargestellt wurde, war echt klasse, dass er so zu sagen, nichts mehr hat, und es müde ist zu leben. War wirklich sehr schön. Aber besonders sein Wunsch war ja schön, ich hoffe der wird in Erfüllung gehen. Und Naru scheint ihm ja auch sehr wichtig, schließlich hat er ja auch wieder seine letzte Kraf für die paar Worte verbraucht, und sogar leicht geschmunzelt, und der Wunsch hat ja auch seine Aussagekraft! ^.-
Es war wirklich sehr schön geschrieben, so mitreißend, ich war so richtig mitgenommen, von der Atmosphäre die sich beim Lesen ergeben hat, wirlich toll!!!
Ich bin schon gespannt, wie es weitergeht!! Wie die beiden jetzt weiter miteinader umgehen, ob der Wunsch in Erfüllung geht, was bei Sasu los war,und auf all den Rest!! *lach*
Freu mich schon riesig auf das nächste Kap!!
Grüßle
deine Haine-chan <3
P.s Danke noch mal für die Ens!! Und noch mal ganz doll viel Glück!! ^^
Von:  AsteriaGaia
2008-02-22T06:28:02+00:00 22.02.2008 07:28
Boa^^
Man ich bin vollkommen begeister^^
Zwar jetzt total deprimiert aber joa nä^^
War einfach supi geschrieben die Gefühle und all das kannst du einfach super beschreiben^^

Mach schnell weiter kann es kaum noche rwarten^^

LG
Me-chan


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