Dein Atem geht schnell. Dein Brustkorb hebt und senkt sich.
Ein Schweißtropfen perlt von deiner Nase.
Silbern spiegelt er die Sonne.
Du bemerkst ihn nicht mal.
Wir stehn uns gegenüber.
Stehn – und warten.
Warten, wer als erster angreift.
Jeder von uns weiß: das würde ich sein.
Deine Lippen formen ein spöttisches Lächeln.
Du wusstest, dass mich das provozierte. Mir war nicht klar warum, aber ich liebte es.
Mein Griff um die Kendostäbe wurde fester und ich schoss nach vorn.
Du wusstest schon vorher, was ich tun würde.
Du parierst immer perfekt.
Perfekt.
Dein Atem geht kaum schwerer.
Schnell, aber nicht unruhig.
Unsere Gesichter berührten sich fast.
Ich spürte den Hauch auf meiner Wange.
Eine deiner Strähnen strich für einen Augenblick an meine Stirn.
Wir sahen uns in die Augen.
Tief.
Sie glänzten bei dir wie die Sterne.
Die Zeit schien still zu stehn.
Es kostete mich Überwindung nachzugeben.
Der Kampf musste weitergehn.
Nur ungern löste ich mich von deinem Gesicht.
Schwarze Perlen.
Bevor ich noch mal angreifen konnte, hattest du auch schon gewonnen.
Mühelos.
Immer und immer wieder.
Es ärgerte mich.
Doch gleichzeitig machte mein Herz Freudensprünge.
Es war wie Hexerei.
Verlieren, heißt dich noch mal herausfordern.
Ein weiterer Kampf.
Ich freute mich immer darauf.
So wie damals.
Damals.
Deine schwarzen Perlen haben sich für immer geschlossen.
Vor mir verschlossen.
Kein glockenhelles Lachen, wenn du mich wieder besiegst.
Kein Kampf.
Nie mehr.
Werde ich jemals wieder lieben können?