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La nouvelle vie de Lady Oscar et sa famille

-ehemals Verdrehte Welten-
von

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War es nur ein Traum?

Serie: Lady Oscar - Die Rosen von Versailles

Autor: She-Ra

Genre: Romantik

Disclaimer: Die Serie, wie die einzelnen Charas gehören Riyoko Ikeda
 

“Oscar? Kind, wo steckst du schon wieder?”, hallte es durch die große Eingangshalle des Jarjayes Anwesens.

“Ich bin hier, Großmutter”, antwortete ein knapp 13 jähriges blondes Mädchen, welches aus Richtung des Angestelltentraktes angelaufen kam und sich dabei ihre Schürze festband. Etwas außer Atem stoppte sie in der großen Küche und ein paar ihrer hinten zusammen gebundenen Haare, fielen ihr störrisch ins Gesicht.

“Oscar! Du hast schon wieder verschlafen! Wenn dir das noch häufiger passiert, verlierst du und auch ich meine Anstellung!”

Schuldbewusst senkte Oscar ihren Blick und nestelte dabei verlegen an ihrem einfachen Kleid herum.

“Es tut mir wirklich Leid, Großmutter. Ich will Euch keine Schande bereiten. Bitte glaubt mir dies. Ich will Gewissenhaft und Folgsam sein, damit Ihr stolz auf mich sein könnt.”

Oscars Großmutter konnte, allein schon bei dem Anblick ihrer Enkelin, nicht mehr böse auf sie sein. Erst Recht nicht, als sie sie so reumütig vor sich stehen sah.

“Oscar?”, kam es nun eine ganze Spur sanfter von ihr.

“Ja, Großmutter?”, erwiderte Oscar fragend und hob dabei langsam ihren Blick.

Wenn Sophie ihre Enkelin genau ansah, konnte sie deutlich die Ähnlichkeit zwischen ihr und ihrem Vater erkennen.

“Ich bin stolz auf dich und ich weiß, dass unsere Herrschaften mit dir zufrieden sind. Du bist ein so fleißiges und vor allem tapferes Mädchen.”

Oscars Augen begannen vor Freude zu glänzen und sie umarmte ihre Großmutter stürmisch.

“Ich hab Euch lieb.”

“Ich hab dich auch lieb, mein Kind.”

Sanft strich Sophie ihrer Enkelin durch die blonden Locken. Sie war wirklich stolz auf Oscar, dass sie sich so tapfer verhielt, seit dem Tode ihrer Eltern vor knapp einem halben Jahr. Seitdem war ihre Enkelin in ihrer Obhut.

Oscar war immer ihr Sonnenschein gewesen, vor allem da sie das einzige Kind ihres Sohnes war, der sich selber immer einen Stammhalter gewünscht, aber nie bekommen hatte. Daher hatte ihre Enkelin auch den Namen Oscar erhalten. Das war aber auch das einzige. Oscars Mutter, wie aber auch Sophie hatten dafür Sorge getragen, dass das Mädchen wirklich als Mädchen groß wurde und auch eine dementsprechende Erziehung erhielt. Und Oscar lernte rasch und versuchte immer jedem und allem gerecht zu werden. Dies hatte sich auch nicht geändert, seit sie im Dienste der Familie de Jarjayes stand. Den einzigen Wehrmutstropfen den Sophie verspürte, war der, dass Oscar keine Freunde hatte. Die Töchter des Hauses waren schon alle längst vermählt und hatten ihre eigenen Haushalte. Nur noch das jüngste Kind, der gut behütete Stammhalter, lebte noch auf dem großen Anwesen.

André war ein Jahr älter als Oscar und als er erfuhr, dass jemand mit dem Namen Oscar auf das Anwesen kommen würde, freute er sich mehr den je. Den er hoffte, dass es sich um einen neuen Kameraden für ihn und seinen Freund Victor de Girodel handeln würde. So war die Enttäuschung umso größer, als seine Amme ihre Enkelin vorstellte. Seine Reaktion darauf war, dass er, wie auch Victor, sie immer wieder hänselten und ärgerten. Lange hielt Oscar dies durch und versuchte über die Stichelein hinweg zusehen. Aber irgendwann war ihr der Kragen geplatzt und sie hatte sich gewehrt. Dabei war ihr Sturrkopf zu Tage gekommen. Aber als ihr bewusst geworden war, was sie getan hatte, war sie in großer Sorge, dass es Konsequenzen mit sich tragen würde. Nicht nur für sie, sondern auch für ihre innig geliebte Großmutter. Und diese Erkenntnis ließ sofort Oscars Herz schwer werden. Aber nichts geschah, das ließ sie noch mehr überraschen. Ihr Handeln blieb für sie und Sophie ohne irgendwelche Konsequenzen. André war überrascht gewesen, aber ihm gefiel Oscars Art und so wurde es fast zu einem ‘Spiel’ zwischen ihnen. Mit der Zeit war sie seine Kameradin geworden, auch wenn sein Vater dies nicht gerne sah, da sie einfach nicht seinem Stand entsprach. So stellten die beiden es immer geschickter an, sodass es niemandem auffiel. Immer wieder beschützte André sogar Oscar. Auch an dem Abend, als sie eine sehr teure Flasche Wein zu ihren Herrschaften bringen musste. Deutlich sah er, wie sie stolperte und die wertvolle Flasche auf dem Boden zerbarst. Als er auf sie zuging, hörte er, wie die Tür vom Salon aufgestoßen wurde und sein Vater heraustrat. Als dieser erkannte, was geschehen war, veränderte sich seine Mine schlagartig und er trat dicht zu ihr. Dabei holte er mit seinem Arm aus.

"Du, dummes ungeschicktes Ding..."

In dem Moment stand André zwischen Oscar und ihm.

“Bitte, Vater. Es war meine Schuld. Ich hatte es eilig und habe Oscar nicht mehr ausweichen können. Wegen mir ist die Flasche zu Bruch gegangen!”, sprach er mit ruhiger und fester Stimme.

Sein Vater sah ihn ernst und prüfend an.

“Sprichst du auch die Wahrheit, mein Sohn?”, erwiderte er nachforschend.

André hasste Lügen und es war auch nicht seine Art, aber in diesem Moment befand er diese Notlüge, als den richtigen Weg.

“Ja, Vater”, kam es mit festem Blick und Ton von ihm.

“Die Bestrafung dafür, muss mir gelten.”

Der strenge Blick des Generals blieb. Er schien geradezu seinen Sohn zu durchleuchten.

“Wenn das so ist, wie du es schildertest, mein Sohn, kommst du gleich in mein Arbeitszimmer und erhältst deine Strafe.”

“Ja, Vater” , antwortete André, ohne den Blick zu lösen.

Sein Vater nickte und ging anschließend in sein Arbeitszimmer.

André sah ihm hinterher. Erst als er hörte, wie die Tür ins Schloss fiel, drehte er sich um.

Oscar hatte das ganze Geschehen schweigend, aber auch etwas überrascht beobachtet. Auch als André sich zu ihr kniete und begann die Scherben schweigend aufzulesen, änderte sich nichts an ihrem Blick. Es dauerte einen Moment, bevor Oscar ihre Sprache wiederfand.

“Warum hast du das getan, André?”, sprach sie leise.

Ohne seine Arbeit zu unterbrechen, antwortete er: “Ich tu nur das, was ich selber verschuldet habe.”

“Aber...”

“Kein aber, Oscar”, unterbrach er sie und sah sie nun direkt und unvermittelt an.

Sein sanftes Lächeln und der klare Blick seiner Augen, ließen Oscars Herz aus dem Takt geraten. Sie verspürte, wie ein neues wohliges Gefühl sich in ihr auszubreiten begann. So konnte sie nicht anders und erwiderte sein Lächeln. Es war wie ein stummes ‘Danke’.

Um ihn nicht länger anzustarren, erhob sie sich rasch.

“Ich werden einen Lappen holen, um den Boden zu säubern.”

André nickte nur und war bereits wieder dabei, die Scherben weiter aufzuheben. Oscar war, ohne seine Reaktion abzuwarten, bereits auf dem Weg in die Küche.

//Wie er mich angesehen hat... er... er hat so wunderschöne Augen... mein Herz... es schlägt so schnell, allein wenn ich nur an ihn denke...//, kam es ihr in Gedanken.

Und das waren nicht die einzigen. Immer mehr schossen ihr in den Kopf. Und diese rissen auch am späten Abend nicht ab. Alles kreiste sich nur noch um André.

Je später es wurde, desto mehr Dinge kamen ihr noch in den Sinn. Oft waren es die Worte ihrer Mutter, wenn sie z.B. über die Liebe zu ihrem Vater sprach. Und je mehr Oscar darüber nachdachte, desto klarer wurde sie.

//Ja, ich liebe ihn!//

Dieser Gedanke wurde zu einem ständigen Begleiter Oscars. Auch als sie älter wurden, änderte sich nichts daran. Oscars Gefühle wurden immer stärker zu ihm, aber sie hielt sie tief in ihrem Herzen verborgen. Auch an Tagen, wo der General große Bälle in seinem Haus veranstaltete und Oscar mit ansehen musste, wie André mit einer jungen Adeligen nach der anderen tanzte. Dies ließ Oscar jedesmal schwer ums Herz werden und ihr wurde dabei immer wieder deutlich vor Auge geführt, dass eine Liebe zwischen ihr und André niemals eine Chance haben würde. Dieser Standesunterschied war eine riesige Kluft zwischen ihnen. Zudem war ihr vollkommen bewusst, dass der General niemals im Leben einer Bindung zwischen den beiden zustimmen würde. Aber dennoch hielt sie an ihrer Liebe zu André fest. Er war zu ihrem Lebensmittelpunkt geworden.

Wenn es ihr möglich war, hielt sie sich in seiner Nähe auf.

Auch dem heutigen Abend war sie da gewesen. Es hatte wieder ein rauschendes Fest statt gefunden. Nun, wo alle Gäste sich verabschiedet hatten, war Oscar im Ballsaal gerade dabei, das Geschirr zusammen zutragen. Ihr war es den ganzen Tag schon nicht gut gegangen. Immer wieder war sie von einem starken Schwindel erfüllt gewesen. Genau wie in diesem Moment, als André den Saal betrat und mit ansehen musste, wie Oscar sich an den kleinen Beistelltisch krallte und langsam zu Boden glitt. Sofort eilte er zu ihr und fing sie auf.

“Oscar? Was hast du, Oscar?”

Seine Stimme war äußerst besorgt, als er sie vorsichtig auf den Boden legte. Aber davon bekam Oscar fast nichts mehr mit. Seine Stimme, die ihren Namen rief, hörte sie wie durch Watte. Dann war es auf einmal dunkel um sie herum und eine gnädige Ohnmacht hatte sie eingeholt.

Erst durch etwas kaltes und nasses auf ihrer Stirn und einem sanften aber bestimmten Rütteln ihrer Schultern, kehrte sie langsam wieder zurück in die Realität.

“Oscar? Bitte, Oscar. Mach deine Augen wieder auf”, hörte sie eine wohl vertraute Stimme über sich.

Langsam hob sie ihre Lider und sah André direkt in die Augen, wo sie deutlich eine starke Besorgnis feststellen konnte.

“An... André?", sprach sie fast tonlos.

“Oscar? Ja, Oscar. Ich bin es. Wie geht es dir? Hast du Schmerzen?”, überschüttete er sie sofort mit Fragen.

“Nein, mir ist nur etwas schwindelig und ich habe leichte Kopfschmerzen.”

Kurz schloss sie abermals ihre Augen und hielt sich dabei den Kopf. Dann versuchte sie sich langsam mit seiner Hilfe aufzurichten. Dabei sah sie auf einmal etwas Goldenes an ihrem Unterarm aufblitzen. Kurz musste sie blinzeln, bis Oscar erkannte, dass es sich um ihren verzierten Uniformärmel handelte.

“Was ist geschehen?”, fragte sie nun André.

“Dein Pferd hat gescheut und hat dich abgeworfen. Erinnerst du dich nicht mehr daran?”

Vorsichtig stützte André sie noch immer. Auch sein besorgter Blick war nicht gewichen. Leicht schüttelte Oscar ihren Kopf.

“Bist du dir ganz sicher, dass es dir wirklich gut geht? Soll ich nicht lieber Hilfe holen?”

André war dabei sie loszulassen und sich zu erheben, aber Oscar griff rasch nach seinem Handgelenk und hielt ihn fest. Dabei nickte sie leicht.

“Mir geht es soweit wirklich gut, André. Bitte glaube mir. Lass uns lieber nach Hause reiten. Dort werde ich mich etwas ausruhen. Dann wird es mir gewiss rasch besser gehen.”

Mit diesen Worten erhob sie sich und ging vorsichtig auf ihren Schimmel zu, der sie bereits abwartend ansah. André beobachtete dabei genauestens jeden ihrer Schritte. Bei der kleinsten Unachtsamkeit würde er reagieren. Aber scheinbar schien er sich nun zu täuschen, als er sah wie Oscar sicher auf ihr Pferd stieg und zu ihm herüber sah. Dabei fiel ihm jedoch auf, dass sie ihn auf einmal anlächelte. Nicht, wie sie es hin und wieder einmal tat, nein, es war anders. Aber dies konnte er sich nicht erklären. Und Oscar danach zu befragen, wäre ein sinnloses Unterfangen geworden, dass wusste er genau. So schwang er sich ebenfalls auf den Rücken seines Pferdes und gemeinsam mit Oscar ritt er nach Hause.

Während des schweigsamen Heimrittes, sah er immer wieder zu Oscar, die scheinbar ihren Gedanken nachhing. Als sie später auf dem Anwesen ankamen, hatte Oscar ihn noch einmal angelächelt, sich dann verabschiedet und war anschließend im Haus verschwunden. André blieb verwirrt zurück. Was war nur mit seiner Oscar los? War der Sturz doch schlimmer gewesen? Er nahm sich vor, Oscar in den nächsten Tagen genauer zu beobachten und im schlimmsten Fall einzuschreiten.

Oscar war direkt in ihr Zimmer gegangen und dieses verließ sie erst, als es draußen bereits dunkel und im Hause ruhig geworden war. Nun stand sie an der oberen Brüstung und sah in die große Empfangshalle hinab.

//Es war alles so real... Ich könnte schwören, dass es dies war...//

Kurz fuhr sie sich durch ihre Locken und schüttelte dann ihren Kopf.

//Ergeht es André so, wie ich es erlebt habe? Fühlt er vielleicht genauso, wie ich es tat? Hat er mich schon immer so angesehen wie vorhin? Es war mehr als nur Besorgnis in seinen Augen zu erkennen. Etwas sanftes und zärtliches war darin zu sehen. Es berührte mein Herz. Ich fühlte mich irgendwie... geborgen... Kann ich bei ihm das sein, was ich eigentlich bin?//

Viele Gedanken und Fragen gingen ihr durch den Kopf. Sie verglich ihr momentanes Leben mit André, mit dem was sie vor wenigen Stunden scheinbar zu erleben geglaubt hatte. Immer mehr Parallelen taten sich ihr dabei auf. Und je länger sie nachdachte, desto stärker begann ihr Herz hinter ihrer Brust zu schlagen.

//Ich muss mit André reden. Ich muss es einfach. Ohne diese Klarheit kann es nicht weitergehen.//

Wie zu ihrer eigenen Bestätigung, nickte sie leicht und zog sich anschließend in ihr Gemach zurück. Dort legte sie sich in ihr Bett und sah von dort aus ihrem Fenster hinaus.

Der klare Vollmond schien herein und ein paar Sterne funkelten. Kurz sah Oscar noch zu diesen, dann schloss sie ihre Augen und mit einem sanften Lächeln und ihren letzten Gedanken an André, schlief sie ein.

//Ja, ich liebe ihn!//



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2008-09-14T09:04:59+00:00 14.09.2008 11:04
Sooo, jetzt wo die FF zu Ende ist und ich sie ja auch gaanz brav verfolgt habe, habe ich nun nochmal von vorne angefangen mit dem Lesen der gesamten Story.

Die Einleitung finde ich super intersant. Ein Traum in der Oscar und Andre ihre Rollen vertauschen. Eine echt witze Idee. Aber dadurch hat Oscar einen Einblick in die Welt und in das Leben von Andre erhalten können. Ich konnte mir das auch richitg gut vorstellen, wie Andre und Victor sie anfangs ärgern und wie sich das dann doch irgendwann ändert. Total klasse von Andre, dass er die Strafe für die zerbrochene Weinflasche auf sich genommen hat. Das zeigt doch auch Oscar wieviel sie ihm bedeutet. Und die Gedanken und Gefühle die du dann am Ende als der Traum beendet war bei Oscar beschreibst, waren sehr toll beschrieben. Man konnte sich hineinversetzen.

Und ich glaube jeder der die Serie kennt, hatte gehofft, dass Oscar einmal Andre mit anderen Augen gesehen hätte (ich meine eher, und nicht erst so spät wies ja dann geschehen ist)
Von:  Natasha
2008-07-17T19:27:55+00:00 17.07.2008 21:27
Hallöchen, habe gerade deine Geschichte bis zum 39. Kapitel gelesen und wollte auch Kommentare zu einigen Kapitel los werden:

Ich finde die Idee mit dem Traum total schön und ist eine gute Einleitung für die tolle FF.

LG
Von:  MuadDib
2008-04-02T22:29:18+00:00 03.04.2008 00:29
oh die beiden jungs waren aber echt zu oscar am anfang >:(~
*den jungs auf die finger hau* pfui!
aber ich finde die idee total interessant und würde mich auch über eine fortsezung freuen. ^^

lg
lisbeth
Von: abgemeldet
2008-04-01T15:48:21+00:00 01.04.2008 17:48
Tooooool!
Ja, genau: gibts ne fortsezun?
Were esht super wenn "ja"!
Keysuke
Von:  GlacePapillon
2008-01-01T08:12:08+00:00 01.01.2008 09:12
waii,wie geiel *_* gibts ne fortsezun?


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