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Kiss me

von

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„Ich bin da ziemlich altmodisch – ohne Eid keine Heirat. Nun, wie sieht´s aus?

Schon kalte Füße? Packt dich jetzt die Unsicherheit, was?“

Shigemarus Ton war spöttisch, doch wusste er, dass er keinem anderen Mann die Möglichkeit geben würde, um die Hand seiner Tochter anzuhalten.

„Ich schwöre bei meiner Seele!“

Diese Worte schwirrten ihr durch den Kopf. Ihr Herzschlag setzte aus, dann schien es wieder zu zerspringen. Ihr ganzer Körper brannte.

Hachizo neben ihr schlief seit einer Stunde. Er war selbst ganz aufgeregt. Juliano schnarchte laut.

Für sie war an Schlaf nicht zu denken. Trotz der Kälte schlich sie sich aus der Wärme des Bettes, tapste ins Badezimmer, wo sie in Windeseile irgendwelche Klamotten anzog, die griffbereit waren.

Sie legte Parfüm auf, zog ihre Winterjacke über und schloss lautlos das Restaurant hinter sich ab. Die eisige Kälte schlug ihr entgegen.

Enger zog sie den Schal um und stakste entschlossen durch den meterhohen Schnee. Die Nacht war schwarz, der Schnee strahlend weiß und in ihrem Herzen tobte ein glühendes Feuerwerk.

Was heißt entschlossen... es war falsch, sich aus dem Haus zu schleichen. Wenn ihr Vater...

alles in ihr schrie nach Joe. Sie musste ihn sehen. Seine Stimme, seine Augen, seine Hände...

Bis zum letzten Auftritt im Tokyo Dome waren es noch fünf Tage,

gleich darauf die Amerika-Tour für sechs Monate.

Die Kälte der Dezembernacht nahm ihr den Atem, sie stand wie angewurzelt vor der Haustür.

Ihre Finger schienen eingefroren, konnten nicht auf die Klingel drücken.

Es war nicht abgeschlossen. Direkt vom Flur aus sah sie ins Schlafzimmer, in welches weiches Mondlicht drang. Joe saß aufrecht im Bett, zog an seiner Zigarette.

Ihre Beine wurden zu Pudding. Ihr Gesicht brannte vor Aufregung. Sie ging auf ihn zu und wortlos zog er sie an sich. Er küsste sie, seine Hand besitzergreifend in ihrem Haar. Ihre Augen waren halb geschlossen, dunkle Schatten verdeckten sein Gesicht.

„Joe...“ Ihre Lippen wanderten zurück und öffneten sich,

als sie seine Lippen berührte. Sofort spürte sie seine Zunge, sie drückte ihren Oberkörper enger an seinem, damit sie seinen Herzschlag wahrnahm.

Er lehnte sich zurück und zog sie mit sich. Sie sprach sehr leise, doch er hatte es verstanden.

Dann hatte sie wieder die Stimme ihres Vaters im Ohr. Immer lauter schrie er und die Gewissensbisse wurden größer. Gott, was tat sie? Sie schüttelte den Kopf und entzog sich seiner Umarmung. Ihre Hände lagen vorsichtig auf seinem Oberkörper. Als die Wärme seiner nackten Haut auf ihrer Handfläche kribbelte,

zog sie sich zurück und zog die Beine nahe zu sich heran, tastete suchend nach ihrer Winterjacke, um sich zu bedecken. „Äh… ach, Joe, du auch hier? Na, wie stehts?“

Peinliche Stille.
 

Er nahm einen tiefen Zug, schnipste den Rest der Zigarette in die schwarze Nacht und schloss das Fenster.

„Dir auch einen wunderschönen Abend.“, murmelte er. Yakko räusperte sich. Die elektrische Spannung war verpufft. „Wieso ist deine Haustür nicht abgeschlossen?“

Er runzelte die Stirn. „Hmm… gute Frage…“ Doch daran verschwendete er keine Gedanken.

Er war fasziniert von ihr. Die Leidenschaft, die er in ihr erlebt hatte. Ihr hastiges Atmen, ihr zierlicher Körper… Yakko spürte seine Blicke auf ihr, der Vollmond zeichnete zarte Silhouetten … ah, Yakko, Yakko! Und keine Männer, hast du verstanden? Diese Klobürste!!! Ach, Paps… Sie grinste und verbeugte sich kurz. „Ich werd dann wieder los. Wollte nur kurz vorbeischauen…“

Wieder dieser Blick. Lächelnd kam Joe näher und tastete nach ihrer Hand. „Nein, tut mir Leid. Es wird das reinste Theater geben, wenn ich morgen früh nicht zu Hause bin.“

Joe seufzte. Er wusste nur zu gut, wie die letzte Szenerie abgelaufen war, als sie hier über Nacht geblieben war.

„Moment, ich bringe dich mit dem Auto zurück.“

Untätig wollte sie die nächsten Tage bis zur Abreise nicht verschwenden. Sie fasste einen Entschluss. „Komm…“ Beide verließen die Wohnung.



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