„Shigeru! Warte!“ Völlig außer Atem hetzt der Schwarzhaarige dem Älteren hinterher um ihn noch rechtzeitig zu erreichen doch legt das Schiff bereits ab. „Shigeru!“ Die bekannte Stimme vernehmend wendet sich der Brünette um und blickt zum Ufer. „Satoshi.“ Überrascht blicken die grünen Augen in die schwarzen des Anderen. „Was ist denn?“ versucht der Ältere möglichst desinteressiert zu fragen und zu wirken. „Wo willst du hin?“ lautet die Frage des Jüngeren. „Keine Ahnung. Ich will mich meinen Forschungen widmen und vielleicht wie mein Großvater Professor werden.“ „Also ich will Pokémonmeister werden!“ „Das wolltest du schon immer. Doch was hat mich das zu interessieren?“ möchte der Braunhaarige wissen. In langsamem Tempo verlässt das Schiff die Anlegestelle weshalb Satoshi am Uferrand mitläuft, noch immer zu dem Älteren blickend. „Wenn wir unsere Träume erreicht haben dann … sehen wir uns wieder versprochen? Denn ich muss dir etwas Wichtiges sagen!“ Perplex blicken die grünen Augen zu dem jungen Trainer während sich das Schiff immer weiter von der Insel entfernt. //Er muss …// Ohne weiter darüber nachdenken zu können ruft Shigeru dem Schwarzhaarigen schnell ein „Versprochen!“ zu, in der Hoffnung das dieser es gehört hat. Noch eine Weile steht der Jüngere am Ufer, blickt dem langsam am Horizont verschwindenden Schiff hinterher. //Wenn wir uns wiedersehen … sag ich es dir. Ganz sicher …// Mit diesem Gedanken setzt Satoshi seine Reise mit seinen Freunden fort. Doch ist sein Ziel nicht mehr allein ein Pokémonmeister zu werden, sondern vielmehr mutiger zu werden um es Shigeru sagen zu können. Das, was er schon lange wusste. Das, wonach er sich sehnt.
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„Satoshi? Willst du nicht aufstehen? Heute ist doch ein so schöner Tag.“ Die Decke über den Kopf gezogen gibt der Angesprochene der Frau keine Antwort. Wie lange war es nun schon her? Das sie sich dieses Versprechen gaben? Fast 6 Jahre sind seither vergangen. 6 lange Jahre ohne eine Antwort von dem Brünetten. Seit 2 Jahren ist der Schwarzhaarige ein Pokémonmeister doch Shigeru? Was ist mit ihm? Ist er etwa kein Professor geworden? Hat er es nicht geschafft? Das einfachste wäre es natürlich Professor Oak danach zu fragen doch hat der ehemalige Trainer Angst davor. Angst, die Wahrheit zu erfahren. „Komm schon Schatz. Du kannst doch mit mir zu Professor Oak gehen. Er plant eine Willkommensparty für seinen Enkel Shigeru. Du kennst Shigeru doch noch nicht wahr?“ Bei diesem Namen reißt Satoshi die Augen auf und schiebt die Decke zur Seite. „Shigeru …?“ Ein Nicken seiner Mutter bestätigt dem Schwarzhaarigen das er sich nicht verhört hat. Shigeru kommt zurück. Ohne ihm Bescheid gegeben zu haben. „Also willst du mitkommen?“ Seinen Blick aus dem Fenster wendend überlegt der junge Mann nur kurz ehe ein leises aber bestimmtes „Nein.“ über seine Lippen kommt. Überrascht sieht seine Mutter ihn noch einen Moment an doch verlässt sie schließlich das Zimmer Satoshis ohne ein weiteres Wort. Sie weiß, dass ihr Sohn für diese Entscheidung sicher einen guten Grund hat. //Wieso hast du mir nichts gesagt …? So lange warte ich darauf und jetzt?// Seufzend schweifen die traurigen schwarzen Augen durch das Zimmer ehe ein Bild auf dem Sideboard ihre Aufmerksamkeit erregt. Es war ein Erinnerungsfoto von dem Brünetten und ihm. Na ja eher ein Bild der letzten gemeinsamen Meisterschaft nach der Shigeru entschied Professor und kein Pokémonmeister mehr zu werden. Und nun schien er es zu sein. Ohne Satoshi darüber zu informieren. Einfach so taucht der Grünäugige nun wieder im Leben des Jüngeren auf. Ob er sich überhaupt noch an das Versprechen von damals erinnert? Seufzend lässt sich der Schwarzäugige wieder zurück ins Bett fallen. //Es ist wohl besser wenn ich ihn nicht treffe …//
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Schweigend und ohne ein bestimmtes Ziel läuft der junge Mann durch das klare Bachwasser Flussaufwärts. Früher hatte er hier oft mit dem Jüngeren gespielt ehe sie zu ‚Rivalen’ wurden. Bei diesem Gedanken huscht dem Brünetten ein Lächeln über die Lippen. Er fand es schon damals amüsant wie Satoshi versuchte besser als er zu sein. Dabei hätte sich der Kleine gar nicht so anstrengen müssen denn Shigeru wusste schon damals das sein Freund aus Kindheitstagen etwas Besonderes war und sicherlich viel besser im trainieren von Pokémon war als er selbst. Und so war es für den jungen Professor auch keine Überraschung als er zwei Jahre zuvor einen Bericht über die Meisterschaft sah in der Satoshi als Meister ausgezeichnet wurde. An diesem Tag hat sich der Ältere noch intensiver seinen Forschungen und seinem Studium gewidmet um so schnell wie möglich sein Versprechen erfüllen zu können. Denn er hat diesen bestimmten Tag nicht vergessen. Er erinnert sich noch ganz genau. An die Entschlossenheit des Schwarzhaarigen, an die leuchtenden und dennoch traurigen Augen als er ging und an seine letzten Worte. Ob der Jüngere das auch noch weiß? Ob er sein Versprechen hält ihm das Wichtige zu sagen? Ob er es überhaupt noch will? Auf seine nackten Füße im Bach blickend bemerkt der Braunhaarige nicht wie er beobachtet wird. Wie versteinert steht sein Freund oben am Hang und sieht auf den Älteren hinab, kann nicht glauben, dass er ebenfalls hier ist. „Shigeru …“ Es ist ein Flüstern was die Lippen des Schwarzhaarigen verlässt und dennoch kann es der Genannte klar und deutlich hören weshalb er sich zur Seite wendet. Die grünen Augen des Einen blicken in die Schwarzen des Anderen. „Hallo … Satoshi.“ Wie versteinert steht der Angesprochene noch immer am Hang. Was soll er jetzt nur tun?
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Schweigend sitzen die beiden jungen Männer bereits über eine halbe Stunde am Hang. Der Wind weht die braunen Haare leicht hin und her und immer wieder beobachtet Satoshi den Älteren aus den Augenwinkeln während er nervös mit seinen Fingern spielt. „Ich habe gehört dass du vor 2 Jahren Pokémonmeister geworden bist. Gratuliere.“ Sofort zuckt der Angesprochene zusammen als er die Stimme Shigerus vernimmt. Immerhin hat er nicht damit gerechnet dass dieser etwas sagt. „Oh .. ja. Danke.“ lautet die knappe Antwort. Dann herrscht wieder für einige Minuten Stille ehe Satoshi diese wieder unterbricht. „Und du bist nun Professor geworden?“ Ein Nicken seitens des Brünetten folgt. „Ja letzte Woche habe ich mein Examen gemacht.“ Zufrieden lächelnd blickt Shigeru gen Himmel, die Sonne scheint auf Beide hinab und zum ersten Mal seit über 6 Jahren betrachtet der Schwarzhaarige seinen Älteren Freund in aller Ruhe. Shigerus Haare sind etwas länger geworden und er ist sehr erwachsen geworden. „Du siehst glücklich aus.“ „Hm? Ja das bin ich. Endlich ist all der Stress vorbei.“ lacht der Brünette erleichtert. So ausgeglichen hat Satoshi seinen Freund noch nie gesehen. Selbst als sie Kinder waren hat der Grünäugige nie so gelacht wie jetzt. Das ist etwas, was die schwarzen Augen betrübt zu Boden blicken lassen. Wenn sie zusammen waren war sein Freund nie so glücklich. Vielleicht sollte er es doch nicht sagen. Vermutlich hat Shigeru bereits jemanden gefunden. Jemand die ihn so glücklich macht wie er jetzt ist. „Was hast du?“ erkundigt sich der Brünette. Ihm ist keineswegs entgangen das der Jüngere plötzlich so schweigsam ist und wegsieht, in Gedanken versunken scheint. „Nichts.“ nuschelt der Gefragte leise. „Natürlich ist was. Also sag schon.“ Mit einem freundlichen Lächeln, welches Satoshis’ Herzen einen Stich versetzt, betrachtet der Ältere den Anderen der dann schnell wegblickt. „Ich sollte zurückgehen.“ Mit diesem Satz erhebt sich auch schon der Körper des Kleineren als er ohne Vorwarnung mit einem Ruck am Handgelenk wieder heruntergezogen wird. Perplex starren die schwarzen Augen den Älteren an denn durch diese Aktion liegt der Pokémonmeister fast auf seinem Freund. „Du kannst mir nichts vormachen. Was hast du?“ Doch ehe Satoshi antworten kann ertönt eine Frauenstimme die nach Shigeru ruft. „Shi-chan kommst du? Wir wollen ein Foto machen.“ Da war es. Dieses Gefühl das er vorhin spürte. Das sein Freund bereits jemanden gefunden hat. Und dort stand sie nun. Mit langen schwarzen Haaren und ozeanblauen Augen. „Du … du Idiot!“
KLATSCH
Ohne darüber nachzudenken verpasste die Hand des Jüngeren dem Anderen eine Ohrfeige. Mit Tränen in den Augen springt Satoshi auf und stürzt davon, in den Wald. Ohne eine Pause läuft er immer tiefer hinein ehe er eine ganze Weile später langsamer wird und schließlich stehen bleibt. Tränen laufen seine Wangen hinab und er geht schluchzend auf die Knie. „Wieso …? Ich wollte es dir doch heute sagen. Und jetzt … die ganzen 6 Jahre waren umsonst … Ich habe vergeblich auf dich gewartet.“ Immer mehr Tränen tropfen auf den Boden als sich weitere nasse Flecken auf diesem bilden. Ein Regenschauer bricht über den Schwarzhaarigen herein dem das Ganze nichts auszumachen scheint. Regungslos bleibt er auf dem nassen Boden knien als jemand eine Jacke über den schmalen Körper wirft. Mit roten verweinten Augen aufsehend erkennt Satoshi die Person. „Shigeru …“ murmelt er leise als sich der Ältere zu seinem Freund kniet. „Du hast nicht vergeblich auf mich gewartet.“ Geschockt sehen die schwarzen Augen Shigeru an. Hat er etwa alles mitgehört? Bevor Satoshi jedoch etwas sagen kann legt der Brünette seinen Zeigefinger auf dessen Lippen und schüttelt sanft den Kopf. „Ich … ich hatte gehofft das es das ist was du mir sagen wolltest Satoshi. Denn ich wollte es dir auch schon lange sagen.“ Gebannt blickt der Schwarzhaarige zu dem Größeren der daraufhin lächelt und den Kleineren in eine zärtliche Umarmung zieht. „Aishiteru.“ In diesem Moment öffnet sich die Wolkendecke und die Regenwolken verschwinden am Horizont. Alles um den jungen Pokémonmeister scheint zu verschwinden. In diesem Moment gibt es nur Shigeru und ihn und das Gefühl zu wissen, dass sie Beide sich lieben.
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„Tut mir leid wegen der Ohrfeige.“ Entschuldigend blickt Satoshi hinauf zu dem Anderen dessen Hand fest in seiner liegt. „Schon gut.“ winkt Shigeru ab und zeigt zum Himmel. „Sieh mal ein Regenbogen.“ „Ich hab mal gehört das, wenn sich zwei Liebende in Anwesenheit eines Regenbogens küssen, für immer zusammenbleiben.“ gibt der Schwarzäugige daraufhin zurück. „Ach ja? Na wenn das so ist.“ „Hm?“ Und ehe sich Satoshi versieht liegen auch schon die warmen Lippen seines Freundes auf die seinen. Dieser Kuss verursacht Schmetterlinge in seinem Bauch. Dieser Kuss ist nur einer von vielen die folgen werden. Dieser Kuss ist der Beginn ihrer gemeinsamen Zukunft. Für immer.
ENDE
Ich wünsche all meinen Lesern ein besinnliches Weihnachtsfest. Ich werde mich bemühen meine Fanfics nun ebenfalls fortzusetzen. Sobald der Zustand meines Opas besser ist. Danke für euer Verständnis
