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Against the world

Contra: Fellwecker, Koffeinfreien Kaffee, Kugelschreiber und schreckliche Dates (SasuNaru)
von

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Contra: Koffeinfreien Kaffee Pro: Sasuke

Against the world
 

Disclaimer: Mir gehören die Charaktere nicht und ich verdiene kein Geld damit.

Widmungen:

Da es Weihnachten ist, ich aber nicht so viel und so schnell schreiben kann ist diese kleine Geschichte an mehrere Personen gewidmet.

_-kaori-_ Von dir hab ich das aller Erste Feedback gehört und das hat mich einfach nur noch mehr aufgebaut, das hier jetzt hoch zu laden. Du bist mir echt immer eine gute Freundin und ohne dich wäre ich wahrscheinlich immer noch ratlos, was den Unterschied zwischen kreativ und Kreatief betrifft.
 

Alle die keinen Sarkasmus, keine Ironie und zynischen Bemerkungen vertragen können, bitte ich an dieser Stelle auf die nette Taste „Zurück“ mit einem Doppelklick zu klicken.
 

-*-*-*-
 

Dieser Tag war bis jetzt der schlimmste meines noch so jungen Lebens.

Er war mein eigenes Vietnam, nur durfte ich nicht schießen, nicht mal eine kleine Handgranate durfte ich werfen, obwohl ich Lust und Laune dazu gehabt hätte.
 

Ihr fragt euch jetzt bestimmt, was das soll, wer ich bin und was überhaupt passiert ist. Ist klar, das würde ich auch wissen wollen, bevor der nächste Krieg ausbricht.

Was passiert ist: Sehr viel Schlechtes,

Was das soll: Das weiß ich auch nicht so genau,

Wer ich bin: Naruto Uzumaki und niemand anderer.
 

Ihr müsst mich bestimmt für verrückt erklärt haben, schon spätestens nach der Sache mit Vietnam, aber ich hatte heute einen beschissenen Tag, um es unverblümt zu sagen. Für alle anständigen unter euch: Mein Tag war heute sehr bescheiden. Die Hölle dagegen, ist wahrscheinlich nur eine simple Sauna.
 

Zum Ende des Tages wurde es jedoch besser. Seid ihr jetzt gespannt, was genau passiert ist? Dann bitte lest und genießt mit voller Schadenfreude meine Geschichte.
 

Am besten, ich fange ganz von vorne an:

Es war einmal, ein blonder Junge mit blauen Augen welcher jeden Morgen auf aller nervigste Art geweckt wurde...

Nein, das war ein Scherz. Also jetzt geht’s los.
 

Mein Morgen begann mal wieder mit einer von vielen nervigen Methoden mich zu wecken. Es war die eine, die einem die meisten Nerven raubte, am lautesten war und einen ganz sicher weckte.

Meine Nachbarn unterhielten sich gegenseitig über die Heizung oder schickten Morsezeichen, wie auch immer.
 

Wie bitte, was?

Ich erkläre es euch…

Wenn bei uns jemand aus Versehen gegen die Heizungsrohre kommt (wie man das schafft, ist mir eh unbegreiflich), scheppert es besonders laut, sodass du es noch drei Etagen darunter hörst. Das hat zur Folge, dass sich irgendwelche anderen bedroht dadurch fühlen und gegen die Rohre hämmern.

Natürlich erzeugt das jedes Mal denselben monoton nervigen Ton.

Und heute Morgen schienen sich zwei besonders angeregt durch die Heizung zu unterhalten.

Nachdem ich dieser nervigen Heizungsunterhaltung gezwungenermaßen eine Weile lang zugehört hatte, reimte ich mir ein Gespräch für die beiden zusammen, was nur aus unsinnigem bestand wie:

„Ja, mein Mann ist endlich weg!“

„Okay, dann komm ich rüber!“

Fragt mich nicht, wie ich darauf komme, ich bin einfach komisch und denke oft so unlogisch, dass ich mich selbst nicht mehr verstehe.
 

Jedoch kam mir irgendwann in den Sinn, dass bald mein Wecker klingeln müsste, also sah ich auf den Wecker, und schon bekam ich den ersten Herzinfarkt von zwei unbemerkten in meinem gesamten Leben.

Es war bereits weit nach acht und mein Wecker hatte nicht geklingelt!
 

Also sprang ich aus meinem Bett und zog mich an, putzte mir die Zähne und tat alles, was man eben sonst so noch in Warp-Geschwindigkeit [Anm.1] schaffte.

Und man schaffte einfach nichts in dieser Geschwindigkeit und schon gar nichts, wenn man versuchte, alles auf einmal zu machen.
 

Zu allem Überfluss schien der Wecker mein Feind zu sein!

Immer, wenn ich einen kurzen Blick auf sein Anzeigeblatt warf, waren schon wieder fünf Minuten vergangen.

Was war bloß los mit diesem Wecker?

Jedes Mal, wenn ich mir wünschte, die Zeit würde nie vergehen, schien es so als rasten die Minutenzeiger, wenn ich allerdings unbedingt wollte, dass die Zeit verging, quälte er mich, indem sein Minutenzeiger langsamer und langsamer wurde und es beinahe so schien, als würde er anhalten. (Vielleicht waren auch einfach die Batterien leer?!)
 

Wirklich niemals hatte ich meinem geliebten Smiley-Wecker mit grünem Fellbezug, der mich weckte in dem er grunzte, etwas Böses getan.

Ich war nämlich keiner von den Menschen, die ihren Wecker frühmorgens an die Wand warfen oder mit Gewalt auf ihn einschlugen, damit er aufhörte zu Klingeln.

Da hätte er ruhig seine Dankbarkeit mit einem Klingeln zeigen können.
 

Eins stand auf jeden Fall fest: Ich würde mir nie wieder einen Fell-Wecker kaufen, der grunzen konnte.
 

So hatte mein Morgen begonnen.

Allerdings kam nach dem Morgen der Rest des Tages und ich konnte nur hoffen, dass es besser werden würde.
 

So war es aber nicht!
 

Auf dem Weg zur Uni wurde ich aufgehalten von einem laut knurrendem Magen und langsam laufenden Menschen.

Natürlich, es war Freitag, der Weihnachtsmarkt hatte eröffnet und jeder inklusive mir wollte dahin, aber das war noch kein Grund langsamer zu laufen.

Wieder hielt ich genervt an, eine Oma mit Kinderwagen versperrte mir den Weg.

Die Menschen litten heute wohl an einem besonders schweren Fall von Schlafkrankheit.
 

Trotzdem tat ich alles (Gut, wir übertreiben nicht: einiges) für meine Bildung und ließ auf dem Weg zur Uni zwei Beleidigungen zu meiner Schnelligkeit über mich ergehen, bestimmt Hunderte von bösen Blicken, ein Versuch mir das Bein zu stellen und überall knutschende Pärchen.
 

Erledigt saß ich schließlich in einem der Kursräume und versuchte der penetrant nervigen Stimme meiner Professorin zu folgen, was kein einfaches Unterfangen war, vor allem dann nicht, wenn man das anhaltende Geräusch eines ständigen Draufdrückens auf den Kugelschreiber im Ohr hatte.

Ihr kennt das sicher.

Es ist langweilig und ihr habt irgendetwas in der Hand in diesem Fall einen Kugelschreiber und fangt an damit rumzuspielen, anstatt dem Unterricht zu folgen.

Denn anstatt ihr dem Unterricht folgt, nervt ihr eure Mitmenschen.

Dieses Klackern treibt einen in den Wahnsinn.

Und dieser Wahnsinn lässt einen manchmal die verrücktesten Ideen entwickeln.
 

Mir kam zum Beispiel die Idee, ihm meinen spitz angespitzten Bleistift (mit welchem ich mir übrigens Notizen machte) in den Arm zu rammen, davon würde er zwar nicht sterben, aber er würde zumindest mit dem Spielen aufhören. Andererseits fragte ich mich, ob eine einzelne Kante von einem Blatt Papier scharf genug war, diesen Vollidioten umzubringen.
 

Das ich solche Mordgelüste bekam, lag übrigens nicht daran, dass ich geistig krank bin oder Tollwut habe, es war einfach nur eine Entzugserscheinung.
 

Mir fehlte Kaffee. Eindeutig!

Ich hatte weder heute Morgen einen Kaffee bekommen, noch auf dem Weg zur Uni oder kurz bevor der Kurs anfing. Und dabei hatte ich schon einen Kurs verpasst.
 

Bevor ich den Kugelschreiber-Idioten ermorden konnte, erlöste mich und rettete ihn, Gott sei Dank, die Professorin indem sie den Kurs beendete, was gleichzeitig bedeutet: Die penetrante Stimme hörte auf meine Gedanken zu quälen und ich würde mir Kaffee einverleiben, vielleicht sogar per Zugang durch den Arm.
 

Also fing ich an mir den Weg quer durch die ganzen Studenten und über den Campus zu bahnen.

Sofort als ich das warme Gebäude verließ, schlug mir eisige Kälte ins Gesicht und da ich heute früh kaum Zeit gehabt hatte, fehlte mir mein Schal, meine Mütze, meine Handschuhe und ein zusätzlicher Pulli.

Schon nach fünf Minuten, als ich noch nicht mal ein Viertel des Campus überquert hatte, spürte ich meine Füße sowie meine Finger nicht mehr und meine Gesichtszüge waren eingefroren.

Ich befürchtete ein Pokerface zu haben.

Eigentlich gar nicht schlecht, dann würden die Leute sich wenigstens fern von mir halten.

Trotz meines eingefrorenem Gesicht entging mir allerdings nicht, wie immer noch knutschende und ach so verliebte Pärchen überall und an jeder Ecke standen.

Ich glaubte sogar, einigen hatte man Super Kleber auf die Lippen geschmiert und nun kamen sie nicht mehr los.

Das interessierte mich jetzt wirklich! Konnte man so aneinander hängen?
 

So gedankenverloren bemerkte ich nicht die zwei, die auf mich zukamen.

Sie rempelten mich an.

„Hey, passt doch auf!“, rief ich und stierte sie böse an.

Klasse, zu meinem Pokerface hatte ich jetzt eine Bösewichtstimme.
 

Musste denn nun jeder einen Freund oder eine Freundin haben?

Nicht das ich es ihnen nicht gönnte, aber ich hatte dieses Jahr eine richtige Durststrecke und hätte wirklich zu gern wieder einen Freund gehabt. Vor allem an solchen Tagen hätte ich gerne jemand, der später mit mir auf den Weihnachtsmarkt gehen würde oder mit dem ich an solchen kalten Abenden kuschelnd vor einem Kamin sitzen könnte.
 

So verschob ich die Super-Kleber-Frage, da ich nun an dem wohl beliebtestem Kaffeestand angekommen war.

Hier gab es den besten Kaffee überhaupt!

Mit zitternden und fast tauben Händen, versuchte ich das Geld aus meiner Hosentasche zu kramen.

„Ein doppelten Karamell Cappuccino mit Milch extra Kakaopulver und Sahne“, leierte ich meine übliche Bestellung hinunter.

Warum eigentlich?

Ich kam jeden Tag, mit Ausnahme der Wochenenden, hierher und kaufte mindestens zweimal den gleichen Kaffee und wenn der Tag besonders schlimm war, so wie heute, sogar drei bis viermal.
 

Immer noch mit tief gefrorenen Fingern, versuchte ich das Geld aus meiner engen Hosentasche hinaus zu bekommen. Es klappte nur leider nicht so gut, wie ich es mir vorstellte. In meiner Theorie war es einfach: Hand holt Geld aus der Tasche.

In der Praxis jedoch: Hand zittert wie verrückt und ist halb taub und passt auch irgendwie nicht mehr in diese enge Hosentasche.
 

Stunden später, wie es mir schien (in Wahrheit waren es nur 5Min.), bekam ich es dann endlich zu fassen und erlitt den zweiten Schock.

Es war zu wenig!

Ich hatte mein Geld vergessen, genau wie alles andere.

„Das macht dann 9$.“

Warum denn auf einmal so viel?

Ich hatte ein Haufen Kleingeld, bezweifelte, dass das reichen würde und ehrlich gesagt hatte ich keine Lust das alles zusammen zu zählen.

„Was macht das ohne Kakaopulver und Sahne?“, fragte ich hoffnungsvoll, dass das Kleingeld vielleicht dann noch reichte.

„Weniger Kalorien“, grinste mir der Verkäufer entgegen und sah mir zu, wie ich versuchte das Geld zusammen zu zählen, während meine Hand weiterhin unaufhörlich zitterte und langsam anfing zu Schmerzen.

Der gehässige Verkäufer trug natürlich Handschuhe.
 

Es passierte, was passieren musste. Ich hatte meine zitternde Hand nicht mehr unter Kontrolle und mein Geld fiel mir aus den Händen und kullerte quer über den Asphalt in alle Richtungen auf und davon.

„Shit!“, murmelte ich und bückte mich sofort nach meinem Geld, nicht dass ich welches zu verschenken hatte, aber würde es weiter so gehen, könnte ich meine einzige Rettung, nämlich Kaffee, abschreiben!

Ich kroch über den Boden und suchte die Münzen. Als ich nach einer Gefundenen greifen wollte, sammelte sie schon jemand anderes für mich auf.
 

„Das wäre eine romantische Begegnung, würden wir uns nicht schon kennen“, erklang eine tiefe und männliche Stimme mit einem Hauch von Belustigung.

„Sicherlich, Disney hat noch eine Menge von uns zu lernen.“

Ich erhob mich vom Boden, richtete mich zu voller Größe auf und musterte mein Gegenüber, von unten nach oben.

Lange Beine gehüllt in einer dunklen Jeans, verdeckt von einem schwarzen Cordmantel, welcher seinen Träger vor Wind und Regen schützte. Sein sonst unverdeckter und blasser Hals von einem Schal geschützt, der bis übers Kinn gezogen, das halbe Gesicht seines Trägers versteckte.

Nur seine dunkel blauen bis schwarzen Augen stachen aus dem Gewühl von Kleidung hervor.

Sie mustern mich ebenfalls und wie in seiner Stimme spiegelte sich eine gewisse Belustigung wieder.

„Ich glaube, ein paar Münzen waren auch auf dem Weg in die Büsche“, ertönte wieder seine unglaublich schöne und tiefe männliche Stimme. Sofort bekomme ich eine Gänsehaut.

Über seine Bemerkung grinse ich nur etwas.

Dann jedoch wandte er sich ab und blitzte den Verkäufer an und sein gefährlich scharfer Blick vertrieb das gehässige Grinsen von dessen Gesicht.

Ätsch, das hatte dieser Kalorienzähler jetzt davon!

„Die Rechnung des Blonden geht auf mich!“

Und schon zieht er eine seiner schlanken und ebenfalls blassen Hände aus einem Handschuh, holt mühelos sein Geld hinaus und bezahlt seinen und meinen Kaffee.

Mein Retter.

„Danke, Sasuke das war aber nicht nötig“(es war bitter nötig), sage ich etwas tonlos und will gerade seinen Kaffee entgegen nehmen, während er bezahlt, als er mir diesen aus der Hand nimmt und sagt: „Eh, lass das lieber. Ich weiß, wie du mit deinem Geld umgehst. Und doch es war nötig, ich sehe dir deinen Entzug an, du siehst aus als würdest du gleich Amoklaufen und jeden hier umlegen.“

So dankbar ich ihm auch für den Kaffee bin und so sehr er auch im recht ist, erwachen meine düsteren Gedanken wieder, leider aber kann ich sie erfolgreich mit einem Schluck Kaffee unterdrücken.

„Du hattest auch mal mehr Charme, Romeo“, gebe ich zugegebenermaßen ziemlich erhaben von mir.

Ich mag es einfach nicht, wenn er mir überlegen ist.

„Hm“, übergeht er meine Bemerkung, „Was ist nun? Gehen wir irgendwann mal miteinander aus?“

Typisch Sasuke.

Kurz schüttle ich den Kopf, um zu verdeutlichen wie absurd mir das vorkommt. Ich kenne ihn, ja, aber ich kenne ihn nur aus zwei Kursen, die ich und er belegen und ab und zu haben wir mal etwas miteinander zu tun gehabt.

„Du gibst wohl nie auf, was?“, necke ich ihn ein wenig.
 

Ich muss zugeben, reizen würde es mich, mit ihm auszugehen. Er ist intelligent, sieht gut aus ist, wenn man ihn nicht nervt oder reizt, nett und soll Gerüchten zu Folge Geld haben, wie andere Sorgen.
 

„Mal sehen“, grinse ich ihn an und verschwinde dann mit dem Lebenselixier Kaffee in der Masse.

Trotz dem miesen Start und kurzen weiterem Verlauf, gab es bisher zwei kleine Höhepunkte. Kaffee und die Aussicht auf ein heißes Date mit Sasuke.
 

-*-*-*-
 

„Ich hätte mehr von ihnen erwartet!“, sagt mein Professor für internationale Gespräche streng und reicht mir meine Arbeit.

Kurz darauf denke ich genau dasselbe.

Was sollte das denn?

Die Arbeit total versaut, nicht mal eine vernünftige Einleitung hatte ich geschrieben.

Total geplättet von diesem miesen Ergebnis, lege ich den Kopf in den Nacken und schließe die Augen.

Hatte ich gerade noch geglaubt mein Tag geht bergauf, denke ich jetzt, er geht tiefer als bis zur Hölle, nein, es geht tief bis zum Erdkern durch, hindurch und auf der anderen Seite wieder hinaus.
 

Leider, kann nicht mal eine witzige Karikatur in meinem Kopf von mir, wie ich in China einen Bambus Hut trage und Stäbchen in der Hand halte, mich zum Lachen oder Grinsen bringen.
 

Völlig niedergeschlagen, schlurfe ich also bis zu meinem letzten Kurs und werde erstmal wieder geschockt.

Ein Überraschungstest und ich habe weder gelernt, noch den Stoff der letzten Stunde verstanden.

Während andere fleißig schreiben und mit ihrem Kugelschreiber irgendwelche Symbole und Zahlen aufs Blatt tätowieren, sehe ich mit dem Kopf auf der Hand abgestützt nach draußen.

Vielleicht ist dieser Tag für einige ein echter Glückstag, aber für mich ist er das heute definitiv nicht.
 

Als der Professor den Kurs beendet, stehe ich auf, ohne mein Blatt nach vorne zu bringen, gehe aus dem Raum und versuche mich so schnell wie möglich zu verdrücken.

Alle anderen, die nun ebenfalls einen anstrengenden Tag hinter sich gebracht haben, strömen aus dem Gebäude, allerdings führt mein Weg noch zur Bibliothek.
 

Dort angekommen, suche ich mir meine gewünschten Bücher hinaus. Dabei ärgere ich mich mal wieder genau über die Leute, die immer diese fiesen Eselsohren in Leihbücher machen oder sie nicht rechtzeitig zurückbringen. Genau solche sind meine Feinde oder Menschen die beim Kaugummikauen nie ihren Mund zu kriegen oder Personen die beim Reden spucken.

Nach kurzer Zeit habe ich jedoch fast alle meine Bücher und will nun wirklich schnell verschwinden, als…

„Hey, was hast du es denn so eilig?“, spricht mich plötzlich jemand von hinten an und vor Schreck lasse ich das Buch fallen, welches ich in der Hand hatte.

Ein dicker Roman von Dickens.

Es landet auf meinem Fuß.

Krampfhaft unterdrücke ich den Schmerzenslaut und drehe mich zu dem Übeltäter um. Gerade setze ich zu einer Tirade an Schimpfwörtern an, da erkenne ich die Person.

„Kawamura…“, stelle ich ernüchternd fest.

Was will der denn jetzt schon wieder von mir? Ich will mein Pokerface und meine Bösewichtstimme zurück!

„Hi Naruto“, quietscht er mir entgegen und mir kommt der Wunsch, ihm die Luft abzuklemmen.

Nur diesmal liegt es nicht an dem Entzug von Kaffee.

Es liegt mehr daran, dass dieser Typ mich schon lange nervt und anscheinend auch nie mehr vorhat, damit aufzuhören. Er sollte sich ein Hobby suchen.

Sofort reagiert mein Gehirn und ich versuche ein Ausweichmanöver zu starten.

Ich setze schon an, da redet er allerdings weiter.

„Ich wollte nur fragen, ob du dich noch an unsere Verabredung heute Abend erinnerst im ´Funky Monkey´? Ich freue mich schon den ganzen Monat drauf!“, verkündet er wieder quietschend und nicht gerade leise.

„Psssssst!“, zischt uns eine aufgebrachte Bibliothekarin an.
 

Wann bitte habe ich mich zu einem Date mit diesem Spinner verpflichtet?
 

Er scheint meinen dummen Gesichtsausdruck deuten zu können. Peinlich.

„Am Anfang des Monats sagtest du, wir könnten uns ja mal treffen. Und dieses irgendwann mal treffen ist heute Abend“, sagt er streng.

Er erinnert mich an ein kleines Mädchen (vermutlich ist er das sogar). Fragt unschuldig nach, mit klimpernden Wimpern und bekommt einen halben Wutanfall, wenn es dann nicht klappt.

„Ah ja, ich erinnere mich.“

In Wahrheit herrscht in meinem Kopf Chaos.

Ich erinnere mich nämlich nur dunkel daran und ich weiß, dass es an besagtem Tag, wo ich zugesagt habe, in den Kursräumen besonders kalt war, meine Gedankengänge zugefroren waren und man mich zu jedem Scheiß hätte überreden können. Dazu hätte es nur einen heißen Kaffee oder warmes Essen gebraucht.

„Dann 19:00 Uhr heute Abend. Ich hol dich ab!“

Danach ist er auch schon verschwunden und lässt mich völlig verblüfft stehen.

Woher weiß er, wo ich wohne?
 

-*-*-*-
 

Genervt, erledigt, geschafft und mit den Nerven am Ende, wie noch nie zuvor, drängle ich mich wieder durch die Menschenmassen. Normalerweise bin ich nicht so unhöflich und remple einfach irgendwelche Leute an, um mir einen Weg zu bahnen, entschuldige mich sogar noch, aber heute ist mir das egal.

Heute ist auch nicht normalerweise.

Zu allem Überfluss fängt es nun auch noch an zu regnen.

Dieser Tag ist eindeutig so einer von denen, an dem man lieber im Bett liegen geblieben wäre.

Ich wäre heute auch lieber liegen geblieben.

Es gäbe so viele Gründe dafür und einer der Wichtigsten wäre der, dass ich keine Lust habe mit diesem Idioten den, Mutter Natur da erschaffen hatte, auszugehen.

Jedes Mal wünschte ich mir, wenn er auch nur den Mund aufmachte, ihm diesen irgendwie zu stopfen. Einmal war es fast soweit, dass ich mir diesen Wunsch erfüllt hätte, aber dann hätte ich ihn mit dem Beagle erstickt und nichts mehr zu essen gehabt, also blieb mein Wunsch unerfüllt.
 

Der Regen, der schon seit ein paar Minuten unaufhörlich auf mich niederfiel, hatte es schon geschafft, den dünnen Stoff in den mein sowieso schon durchgefrorener Körper eingewickelt war, zu durchnässen.

Ich fühlte mich wie eines dieser Models von den Head and Shoulders Werbungen, die ohne Grund sich irgendwo auf der Straße stöhnend duschten und sich die Haare wuschen.
 

Endlich in meiner Wohnung angekommen, konnte ich kaum beschreiben, wie glücklich ich war, ein Dach über den Kopf zu haben. Tropfend nass wie ich war lief ich durch die Wohnung, hinterließ dabei eine Spur aus Sachen und Wasser, um schließlich unter meine Dusche zu steigen.

Ohne darüber nachzudenken, ließ ich erst einmal gefühlte 100 Liter warmes Wasser über meinen Körper laufen.

Nebenbei fing ich schon mal an, mir Gedanken darüber zu machen, was ich heute Abend anziehe würde. Auch wenn es ein Date mit diesem Baka war, wollte ich wenigstens gut aussehen.
 

Und trotzdem mein Schrank voll ist mit Klamotten und finde ich dennoch einfach nichts, was zusammen gut geschweige denn sexy aussehen würde.

Was soll ich bloß anziehen?

Den roten Pulli und dazu eine Jeans? Nein…

Geschlagene zehn Minuten starre ich die Berge von Kleidung an und versuche mir ein vernünftiges Outfit zusammenzustellen.
 

Nach genau 57 Minuten habe ich es denn sogar geschafft mich anzuziehen. Schließlich und letztendlich habe ich mich dann für eine dunkle eng anliegende Stoffhose und den schlichten und doch sexy aussehenden schwarzen Pullover entschieden. Wirkt sexy aber auch nicht zu fein. Bei diesem Wetter ist es eh ätzend, sich etwas für den Abend rauszusuchen man muss bedenken, dass man sich im Lokal wieder ausziehen muss und danach wieder an und das möglichst ohne verrückte Haarsträhne oder deplatzierten Stoff.
 

Kaum bin ich fertig und habe mich winterfest angezogen, klingelt es. Der Typ ist pünktlich, für meinen Geschmack zu pünktlich, ich hatte noch keine Gelegenheit, mir ein SOS-Manöver auszudenken, um schnell zu verschwinden, falls es zu schlimm wird.

Kurz werfe ich noch einen Blick auf mein Spiegelbild und öffne dann die Tür. Mit einem freundlichen Lächeln begrüße ich ihn.
 

Krampfhaft versuche ich, mein freundliches Lächeln aufrecht zu erhalten, aber langsam fällt es in sich zusammen wie ein Souffle nach einem lauten Knall. Doch bei mir hatte es noch nicht geknallt, nein, es würde bald knallen und zwar dann, wenn ich ihm mit der Speisekarte welche über die Rübe ziehen würde.
 

Wir saßen in einem hippen und angesagtem Lokal und gleich nachdem er mich abgeholt hatte, fing er nur an von sich zu reden. Über seine Hobbys, Träume und Freunde.

Humor, Sarkasmus, Ironie und überhaupt alles was mich amüsierte, hatte er zu Hause gelassen.

Langsam aber sicher wünschte ich mir, er solle zur Hölle fahren und das am besten ohne Rückfahrschein.
 

Außerdem schien es für ihn kein besseres Gesprächsthema zu geben, als die Uni und die Klausur, die ich vollkommen versaut hatte. Er kaute jede einzelne Aufgabe mit mir durch und analysierte diese. Nicht, dass das allein schon schlimm genug war, nein, er ließ mir nicht mal eine Chance etwas zu sagen, geschweige denn überhaupt nur daran zu denken, was sagen zu wollen.

„Deine Arbeit war wohl nicht die Beste, vielleicht sollte so ein süßes Ding lieber aufhören mit dem Kurs“, murmelt er in einem komischen Unterton.

„Heißen Dank!“, zische ich ihm zu. Süßes Ding? Das kann er sich sonst wohin schieben.

„Sag, weißt du, was wir gemeinsam haben?“

Diese Frage und dieser Ton! Sollte das sexy klingen?

Ich schätze mal, wir haben nichts gemeinsam.

„Wir sind Singles und würden wunderbar zusammenpassen!“, klärt er mich dann auf.

Woh!

Wie war das?

Das mit dem Single Dasein stimmt, aber das mit dem zusammen passen, nein! Da stimmt die Chemie einfach nicht!

Ich glaube, ich muss hier pronto verschwinden.

Denn ohne überhaupt mein entsetztes Gesicht wahrzunehmen, fängt er schon an übers zusammen ziehen zu reden, gemeinsame Abende vor dem Kamin und Koffein freien Kaffee.

Den ersten beiden Punkten stimme ich ja zu, aber normalerweise tue ich das mit Menschen, die ich mag und mir Koffeinfreien Kaffee unterjubeln zu wollen, ist eine bodenlose Frechheit.

Ich brauche einen Plan B und zwar sofort! Soll ich ein SOS-Signal an Kiba senden oder anfangen mich unmöglich zu benehmen?
 

„Du? Entschuldige mich kurz. Ich muss mal wohin“, unterbricht er sein Selbstgespräch und steht auf.

Okay, das ist die beste Chance, um abzuhauen.

Ich warte noch, bis er wirklich verschwunden ist und stehe dann auf, schnappe mir schnell meinen Mantel und schreibe ihm eine Nachricht auf eine Serviette. Mir ist klar, ich werde ihm spätestens Montag wieder zu Gesicht bekommen und er wird mich fragen, was los war, aber bis dahin hab ich genug Zeit, mir etwas auszudenken.

Um nicht ganz unhöflich rüber zukommen, lege ich noch etwas Geld auf den Tisch und verschwinde dann endgültig.
 

Das war definitiv das schlimmste Date, was ich jemals hatte. Der Typ sollte ein Krönchen und eine Schleife bekommen. Er hat es immerhin geschafft, kurz sehe ich auf die Uhr, drei Stunden und zehn Minuten nur von sich zu reden.

Ich hätte ihm einen Spiegel geben sollen, dann hätte er sich dabei beobachten können.

Ich bin sauer.

Diese verschwendete Zeit hätte ich sinnvoller nutzen können, wie zum Beispiel mit Menschen einen lustigen Abend verbringen, die ich wirklich mag.

Hilft alles nichts.

Nun hat der Abend begonnen und so spät ist es ja nun auch nicht. Kurz sehe ich mich um, nicht weit von hier ist eine Bar.

Das ist jetzt genau das Richtige.

Mein Tag war beschissen und das in jeder Hinsicht.
 

Selbst nach zwei Cola Rum, drei Martini, einem Mochoito und einem Wodka, denke ich immer noch, dass mein Tag beschissen ist und mein Glas ist schon wieder leer.

„Barkeeper noch einen!“, murmle ich in die Richtung, wo ich glaube, dass der Barkeeper dort steht und halte mein Glas hoch.

„Wie wäre es zur Abwechslung mit einem Glas Wasser und was zu Essen?“

Was will der denn jetzt?

Ich kann mich doch wohl betrinken, wie ich will! Ich hab es satt, dass jeder alles besser wissen muss, als ich.

„Hör zu, ich werde heute nicht mehr fahren und wohne hier ganz in der Nähe“, versuche ich nüchtern zu sagen und zeige mit dem Finger nach rechts. Jedenfalls glaube ich, dass das rechts ist.

Der Barkeeper sieht mich an, so als glaube er mir nicht.

„Ganz ehrlich, ich werde zu Fuß gehen und wohne wirklich dort irgendwo!“, sage ich noch mal bestätigend und versuche mein Arm oben zu halten und mit dem Finger in die gleiche Richtung zu zeigen.

„Iss was!“

Damit stellt er mir noch einen weiteren Martini auf den Tisch und eine Schüssel Erdnüsse. Widerlich! Ich sollte ihn damit bewerfen.

Kurz nehme ich einen Schluck und lausche den Gesprächen um mich herum. So etwas macht Spaß.

Links neben mir hat er sie schon wieder mit der Blondine betrogen und rechts wird es anscheinend noch eine heiße Nacht. Das wäre vielleicht auch noch das Richtige für mich. Nur habe ich keinen Partner, aber wenigstens werden die beiden heute Nacht noch ihren Spaß machen.

Als mein Glas schon wieder leer ist, will ich noch einen Martini bestellen, als ich merke, dass mir schon wieder mein Geld ausgegangen ist.

Das heißt dann wohl, das war’s mit dem Alkohol für heute.

„Danke für die Drinks und die Nüsse“, sage ich zum Barkeeper und lege ihm Geld auf den Tisch, um dann zu verschwinden.

Inzwischen ist es halb eins, ich bin ziemlich angetrunken und ich habe keine Ahnung, wie ich nach Hause kommen soll.
 

Es ist kalt und das trotz Mantel, Schal und Handschuhen. Ich hab Hunger und will nach Hause.

Nun sitze ich in der Straßenbahn und versuche krampfhaft meine Augen offen zu halten. Es ist nämlich inzwischen um eins und es sind -8°C.

Durch den Alkoholeinfluss und dem ganzen Geschaukel wird es allerdings immer schwerer die Augen offen zu halten und so kann ich es irgendwann nicht mehr verhindern, sie zu schließen und einzuschlafen.
 

-*-*-*-
 

„Hey! Hey, los wach auf!“, brüllt mir jemand ins Ohr und widerwillig öffne ich meine Augen.

Ohne die Person zu erkennen, zieht mich diese auf die Beine und aus der Bahn raus.

„Was soll das?“, murre ich grimmig der unbekannten Person entgegen.

„Hier ist Endstation.“

Mit dieser Aussage lässt er mich auf einen der eiskalten metallenen Sitzgelegenheiten sinken und verschwindet dann.

Endstation?

Saß ich nicht eben noch in der Bahn?

Orientierungslos sehe ich mich um. Wo bin ich hier bloß gelandet?

Das ist nicht mal in der Nähe von meiner Wohnung, sondern genau in die entgegen gesetzte Richtung. Na toll, ich bin also in die falsche Bahn gestiegen.
 

Nochmals sehe ich mich um. Ich weiß, wo ich bin. Das ist ganz in der Nähe der Uni.

Schwerfällig richte ich mich auf, mache mich auf den Weg nach Hause, auch wenn ich mehr schwanke, als gehe.

Innerhalb von zehn Minuten habe ich es immerhin schon über die Ampel geschafft. Ich kann mich nämlich kaum auf den Beinen halten und lehne im Moment gegen einen Laternenpfahl und atme tief ein. Der Alkohol fängt nun richtig an zu wirken, denn mir brummt der Schädel und mein Körper ist wie gelähmt, aber bis ich zu Hause bin, dauert es noch mindestens 35 Minuten und das im nüchternen Zustand.
 

„Naruto?“

Hm? Wer ist das?

Müde drehe ich mich in die Richtung, aus der ich glaube, dass die Stimme herkommt. Verschwommen nehme ich eine Gestalt war, erkenne diese aber an ihrer Stimme.

Sasuke?

Was will der denn hier?

Schnell kommt er auf mich zu und stützt mich, bevor ich zur Seite wegkippe.

„Was willst du hier?“, nuschle ich ihm etwas beleidigt und angriffslustig entgegen.

„Sag mal, bist du betrunken? Dein Atem haut einen Bären um. Wie viel hast du intus?“, fragt er mich etwas hektisch, nachdem er meinen Atem gerochen hat und hebt mich hoch.

„Ein paar Martini, ein Mochhito, zwei Wodka und-„

„Und da unterliegst du noch keiner Alkoholvergiftung?“

Kraftlos zucke ich mit den Schultern und grinse dümmlich.

Kopfschüttelnd hebt er mich hoch.
 

So, in seinen Armen fühle ich mich irgendwie etwas besser. Ich merke, wie wir uns bewegen, aber nicht in Richtung meine Wohnung oder Uni, sondern in eine vollkommen andere.

Aber das ist mir im Moment egal.

Es ist schön in Sasukes Armen zu liegen, ich hätte gerne mit ihm den Abend verbracht.

Ein seltsamer Gedanke, aber er ist wahr. Ohne es wirklich zu registrieren, kuschle ich mich etwas an ihn.
 

Kurze Zeit später sitze ich in einem chicen Sportwagen und starre auf die Straße auf der wir fahren. Mir ist schlecht.

„Willst du mir erklären, wie es zu der Alkoholinvasion gekommen ist?“

Ein Grinsen schleicht sich auf meine Lippen.

„Aber nur, wenn du mir sagst, wo wir hinfahren“, verlange ich zu wissen.

„Zu mir“, antwortet er, dreht mir den Kopf zu und lächelt mich kurz an.

Überrascht drehe ich meinen Kopf zur Fahrerseite und überlege.

Zu ihm also.
 

„Hm, ich denke, das ist es wert, dir die Geschichte zu erzählen, aber nur die Kurzfassung und wenn du nicht lachst.“

Kurz nickt er und ausnahmsweise will ich ihm mal glauben.

„Der Tag heute war schlimmer als ein Besuch beim Zahnarzt, ein Besuch bei seiner Schwiegermutter oder die Hölle. Erst hat mein grunzender Fellwecker nicht funktioniert, ich hab nur einen Becher Kaffee bekommen und als wenn das nicht schon schlimm genug wäre, hab ich die Klausur versaut, vollkommen.

Ich dachte schon, es würde nicht mehr schlimmer kommen, als mir eröffnet wurde, ich hätte heute Abend noch ein Date und dieses Date war wohl das schlimmste überhaupt, schlimmer als der Zahnarzt. Ich wünschte, mein Date würde in der Hölle schmoren“, berichte ich ihm.
 

„Schlimmes Date? Mit dir ein Date zu haben, wäre doch das Beste vor allem wenn du so sexy aussiehst wie jetzt.“, erwidert er mit leicht belegter Stimme.

„Danke, das klang schon fast wie ein Kompliment“, grinse ich kurz und setze mich ordentlich auf den Autositz, es ist entwürdigend, ausgerechnet von ihm gefunden und versorgt zu werden.

Einen Moment warte ich noch, ob er etwas sagt, was er aber nicht tut und so spreche ich weiter.

„Egal wie sexy ich ausgesehen habe, es war trotzdem schlimm. Du kennst doch Kawamura, oder?“

„Ja“, antwortet er nur knapp.

„Na ja, er hat mich schon die ganze Zeit nach einem Date gefragt und während einer geistigen Umnachtung oder kurzzeitigen geistigen Erkrankung muss ich ihm wohl zugestimmt haben, also waren wir heute aus. Erstmal kam er super pünktlich.-“

„Was ist daran so schlimm?“, unterbricht Sasuke mich.

„Das weißt du nicht?“, frage ich ihn gespielt empört, „natürlich kommt man immer fünf Minuten später, dann hat der andere noch mehr Zeit, sich fertig zumachen!“

„Und wenn er schon fertig ist?“

„Dann wird es ein wunderbares Psychospielchen, weil die Uhr tickt und tickt und die Zeit einfach nicht rum geht.“

„Man sollte dich untersuchen, in eine hübsche Gummizelle stecken und dir den Kaffee wegnehmen.“
 

„Auf jeden Fall waren wir dann in einem super winzigen und hippen Restaurant, namens ´Funky Monkey´, in dem es super winzige Tische, super winzige Stühle, super winzige Preise und super winzige Portionen gab. Außerdem hat der Typ nur von sich geredet, als er damit fertig war, hat er mir eröffnet, was wir so alles gemeinsam haben.“

Ich unterbreche mich selbst, da ich erstmal Luft holen muss. Währenddessen setzt Sasuke an zu reden.

„Super winzige Portionen bei deinem Magen? Du hast bestimmt Hunger!“ -Korrekt- „Was habt ihr gemeinsam?“

„Unser Single Dasein und da hört es schon auf!“
 

Nach meinem kleinen Vortrag ist es erstmal still, was mir so gar nicht gefällt. Hab ich denn etwas Falsches gesagt?

Doch habe ich darüber keine weitere Zeit nachzudenken, da der Wagen vor einem großen verglastem Gebäude hält, welches sehr edel aussieht.

Sasuke steigt aus und läuft einmal um den Wagen rum, öffnet die Tür und hebt mich wieder hoch auf seine Arme. Eigentlich bin ich nüchtern genug, um zu laufen, aber in Sasukes Armen zu liegen ist einfach schöner.

„Warum warst du eigentlich noch so spät unterwegs?“, frage ich leise, weil ich diese Stille einfach nicht mehr aushalte.

„Ich bin von einer Trauerfeier wieder gekommen“, antwortet er mir trocken und sieht auf mich herab.

Doch in seinen Augen kann ich keine Trauer erkennen und gerade als ich ansetzen wollte zu fragen, erzählt er weiter.

„Es war nur wegen einer Formsache meinen Eltern zu Liebe. Im Grunde kannte ich den Toten nicht mal richtig. Der Mann hatte sich mit einer Starterpistole erschossen.“

„Wow, auf die Plätze fertig los, stirb schneller.“

Wieder grinst er kurz. Inzwischen befinden wir uns im Fahrstuhl und wir fahren nach ganz oben.
 

Gleich nachdem Sasuke es mit einer Hand und mit mir auf den Armen geschafft hatte, seine Wohnungstür aufzuschließen, war ich mehr als beeindruckt. Alleine die Fensterfront in seinem Wohnzimmer war faszinierend.

„Gefällt es dir?“

Ich bin geplättet von seiner Wohnung, würde gerne bei ihm einziehen und ihn Schatz nennen, aber das wäre jetzt wohl etwas unangebracht.

„Es ist wunderschön und stilvoll eingerichtet“, urteile ich sachlich und sehe mich weiter um.

„Danke, möchtest du noch etwas essen?“

„Nein, lieber schlafen ich bekomme wieder Kopfschmerzen.“

„Dann schluck vorher noch ein Aspirin.“
 

Schon läuft er los mit mir in Richtung Bad, wie ich vermute.

Und ich liege richtig.

Auch das Bad ist geschmackvoll eingerichtet.

Mir gefällt es hier.

Nachdem ich die Aspirin geschluckt habe und das nur nach einigen Überredungskünsten Sasukes geht meine wunderbare Reise durchs Schloss auf meinem weißen Ross namens Sasuke weiter.

„Ich weiß, dass klingt jetzt billig, aber ich besitze kein Gästezimmer und ich will auch nicht, dass du auf der Couch schläfst, also wirst du dich auch mit meinem Bett begnügen müssen“, grinst mir Sasuke entgegen und ich könnte schwören, eine Art Freude aus seiner Stimme hinaus zu hören.

Mit Sasuke in einem Bett.

Dieser Gedanke müsste mich beunruhigen, schon alleine, weil ich betrunken bin und mich im Ernstfall gegen Sasuke nicht mal wehren könnte.
 

Es ist nur so,… dieser Gedanke beunruhigt mich nicht, ich finde sogar Gefallen an ihm.

Seit Monaten bittet er mich um ein Date oder spendiert mir Kaffee. Schon allein das ist ein großer Pluspunkt für ihn.

Wenn wir mal zufällig etwas Zeit zusammen verbrachten, war ich nie genervt oder gelangweit von ihm, denn immer wieder fällt ihm was Neues ein, um mir den Tag zu versüßen. (Und das schafft bei Weitem nicht jeder)

Oder wenn etwas Wunderbares passiert war, wie eine gute Note oder ein gedruckter Artikel von mir, war er meistens derjenige der es als Erstes erfuhr.
 

Ich glaube, ich habe es lange Zeit nicht bemerkt und gebe es nur ungern zu, aber ich scheine mich verliebt zu haben und zwar in Sasuke.
 

Ich spüre, wie Sasuke sich hinunterbeugt und mich auf das Bett legt. Als er sicher ist, dass ich auch bequem liege und ordentlich in die Decke eingewickelt bin, hockt er sich neben mich ans Bett.
 

„Ich hol noch den Fernseher her, dann kannst du dich morgen früh erstmal solange beschäftigen, sollte ich noch nicht wach sein. Ansonsten stell ich dir den Kaffee plus extra große Tasse in die Küche, wie der Kaffeekocher funktioniert, weißt du hoffentlich und wenn dir ganz langweilig ist, werd ich dir noch die Playstation hier anschließen. Zahnbürste und was zum Anziehen liegen im Bad, wenn du den Weg morgen früh allerdings nicht mehr weißt, taste dich einfach an der Wand lang und öffne die Türen, eine wird schon die Richtige sein.“

Glücklich lächle ich ihn an. Das ist einfach zu süß. An was er alles denkt für mich.

„Dankeschön, ich werde versuchen, dich nicht zu wecken, während ich deine ordentliche Wohnung zerlege, nur leider gebe ich manchmal ein paar Geräusche von mir. Aber wenn du dann wach bist, werde ich wahrscheinlich schon fünf Tassen Kaffee und zwei Beagles intus haben.“

Während meiner Antwort legt sich wieder dieses wunderbare Lächeln auf seine Lippen, welches wirklich alles und jeden zum schmelzen bringt. Hätten sie Sasuke damals auf der Titanic gehabt, wäre es nie zum Untergang gekommen.

„Wenn es dich glücklicher macht, werde ich nachher noch etwas Unordnung verbreiten und im Bad die Zahnpastatube offen liegen lassen“, verspricht er mir leise und kommt mir langsam entgegen.

Ohne mich wirklich zu trauen, bewege ich den Kopf nur ein kleines bisschen beim Nicken.

„Sag mal, misshandelst du grunzende Fellwecker?“, frage ich nebenbei ganz leise und verschlucke beinahe noch die letzte Silbe, weil er mir so unglaublich nah ist. Meine Wangen fangen an zu glühen und ich weiß, dass das nicht vom Alkohol kommt.

„Nein, niemals.“

Kurz darauf legen sich sachte und äußerst vorsichtig seine Lippen auf meine. Es ist ein unglaubliches Gefühl, was plötzlich meinen ganzen Körper zu durchströmen scheint. So ist es mir noch nie zuvor bei einem Kuss von jemandem ergangen und ihr könnt mir glauben, ich habe schon öfters geküsst.

Aber noch nie so weiche Lippen.

Ganz vorsichtig bewegen sie sich bei diesem Kuss, einfach unglaublich.

Nach dieser kurzen und vorsichtigen Berührung, werden wir sicherer und sind bald gar nicht mehr voneinander zu trennen.

Superkleber, Leute!

Doch bevor es zu einem Zungenkuss kommen kann, stoppe ich ihn, wenn auch nur äußerst ungern.

Natürlich sieht er mich fragend an.

„Ich würde das hier gerne nüchtern erleben und davor würde ich auch gern Zähneputzen“, erkläre ich ihm sachte.

Verstehend nickt er und küsst mich kurz auf die Stirn. „Okay, aber nur weil heute der“ –er sieht kurz auf de Kalender- „26.11 ist und ich dich liebe.“
 

„Ich liebe dich auch!“, flüstere ich noch leise und lasse ihn dann los. Immerhin hat er noch viel zu tun.
 

Auch wenn der Tag mies angefangen hatte und immer mieser wurde, gab es ein Happy End.

Ein schönes Happy End, besser als bei jedem Disney Film. Ich sagte doch, die könnten noch eine Menge von uns lernen.

Doch werde ich mich ab sofort hüten, jemals wieder an einem Freitag den 26 das Haus zu verlassen.

Denn diesen Tag werde ich zukünftig immer mit meinem Freund, Sasuke verbringen, um das doppelte Pech abzuwenden.
 

*- The End -*
 

Anm. 1: Warp-Geschwindigkeit Anspielung auf Star Trek
 

OMG ich befürchte ich hab einmal in diesem Text Sausuke geschrieben ><
 

Jetzt hier zum Schluss, möchte ich mich bei allen bedanken, die das hier gelesen haben.

Ich hoffe, es hat euch gefallen!
 

Mit freundlichen Grüßen SatoRuki *alle knuddelz*



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Kommentare zu diesem Kapitel (32)
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Von:  Soraleya
2017-01-11T19:59:52+00:00 11.01.2017 20:59
Die geschichte war einfach geil
Lg Niya
Von:  sasunarufangirl1990
2013-02-15T20:32:40+00:00 15.02.2013 21:32
Das war klasse
Ich hab mich sofort darin verliebt, schade dass es schon zu Ende ist hätte gern weitergelesen.
Die Idee und dein Schreibstil sind super alles flüssig zu lesen und die Charas waren auch richtig süß:))
Danke fürs hochladen
Mach weiter so
GLG sasunarufangirl
Von:  RedRidingHoodie
2011-03-05T00:31:09+00:00 05.03.2011 01:31
Ich mach dir jetzt mal die dreißig voll, indem ich dir sage, dass ich diese FF vergöttere.
Sarkasmus, Zynismus, Ironie und so viel richtiges Leben, wie mein Chef sagen würde, dass es einfach nur noch zum schießen komisch ist. Vielleicht find ichs auch nur so witzig, weil es mein Tag sein könnte ( Mal abgesehen von dem heißen Typ mit dem er am Schluss zusammen kommt, das würd mir leider nie passieren, buhu... xD ), es ist jedenfalls herrlich.
Nur weiter so, ich schau jetzt mal, ob du noch andere so brilliante Werke vorzuweisen hast und lese die dann bei Gelegenheit zu einer nicht ganz so späten Stunde. xD

lG SaSi
Von:  Treya
2010-05-02T00:42:49+00:00 02.05.2010 02:42
selten so gelacht :)
das mit dem verhalten nach kaffeeentzug...kenne ich zu gut da ich selber kaffee süchtig bin. ohne kaffee aus dem haus ist ein nogo.
die situationen sind aber so real geschildert das ich alles nach vollziehen kann.
und das ende ist ja mal richtig nice.
ich mag den schreibstil und liebe diesen sarkasmus :)

meine lieblingspassage war das mit der titanic, auch wenn ich den film nie wirklich gesehen habe weil sich alles in mir geweigert hat sich das anzutun^^

ich könnte zu fast jeder situation in der ff meinen senf zu geben da ich sehr oft mich gesehen habe, und ironie,sarkasmus und zynismus meine ständigen anhängesel sind.

glg treya
Von:  DarkAngel_91
2009-07-31T22:19:42+00:00 01.08.2009 00:19
Hey du!
Fogendes: Ich hab mir vorhin ne 100 Packung TicTac gekauft und hab praktisch während der ganzen FF immer auf TicTac's rumgelutscht... nun lese ich folgenden Satz und denke mir noch nichts dabei:

"In meiner Theorie war es einfach: Hand holt Geld aus der Tasche."

Soweit so gut. Doch dann lese ich diesen Satz:

"In der Praxis jedoch: Hand zittert wie verrückt und ist halb taub und passt auch irgendwie nicht mehr in diese enge Hosentasche."

Und irgendwann während ich diesen Satz gelesen habe, hab ich mich verschluckt obwohl ich grad gar nix am schlucken war (nur dieses TicTac im Mund hatte), und hab mich ewig lang nicht mehr beruhigen können und wäre beinahe erstickt. Deine Schuld! Du hättest für die Kosten aufkommen müssen, wenn ich deswegen ins Krankenhaus eingeliefert worden wäre ^^ Im Ernst, das is echt so geil geschrieben. Aus der Sicht eines äußerst angepissten Narutos, und dann kommt sowas! Zu geil, einfach zu lustig ^^ Ich liebe deinen Schreibstil! Das ist die erste FF die ich von dir lese, du hast ja scheinbar (den anderen Kommentaren nach zu urteilen) noch die ein oder andere weitere FF drin, da werd ich mich wohl bald auch mal reinstürzen (ob jetzt sofort oder wananders wenn ich wieder nüchtern - jaja ich hab tatsächlich auch Alkohol intus, allerdings nicht ganz so viel wie Naruto ^^ ... deswegen verzeih wenn mir der ein oder andere Witz durch die Lappen gegangen ist >.< - und etwas wacher bin, steht in den Sternen).

Zum Schluss deiner Story war ich totaaaaaal hin und weg *__* so romantisch! Waaah sry falls ich mich wiederhole aber dein Schreibstil ist so genial. Die perfekte Mischung aus Sarkasmus, Ironie und Gefühl.
Mach weiter so! <3
Von:  Yoshy03
2009-07-13T14:37:22+00:00 13.07.2009 16:37
ich würd ja mitleid mit naru haben, wenn er am ende net den sasu bekommen würde^^
Von: abgemeldet
2009-07-01T19:48:07+00:00 01.07.2009 21:48
huhu ^_^

also ich bin sprachlos!

war wieder sau lustig und auch kawaii ^_____^

erstrecht finde ichs sau lustig weil du die selbe art humor zuhaben scheinst^^

diese ff war genauso spitze wie die andere die ich von dir gelesen habe.
(werde gleich die nächste anklicken xD )
deine ideen sind echt der hammer, genauso wie die umsetzung!

ich hoffe du schreibst weiterhin so tolle storys =D

ganz liebe grüße Neji-Inuzuka ^///^
Von:  Yunikon
2009-06-20T23:24:44+00:00 21.06.2009 01:24
Hey ^.^/)
also deine FF ist der Hammer XD
echt mal, die ganzen sprüche und son sind einfach nur genial:D
ich liebe deine FF ^.^
und als sich die beiden geküsst haben, das war so süß geschrieben das mir kurz er atem weg blieb XD
echt toll gemacht ^.-

*favos tu*

Inu~
Von: abgemeldet
2009-06-15T02:35:58+00:00 15.06.2009 04:35
LoooooooooooL
Zu geil! *Rofl*
Hehe, die beschreibungen von Naru sind perfect! xD Ich fühle mich total identifiziert damit! xDDD
Ich Liebe deinen schreibstil! xD

PS: OMG! Als ich Sausuke gelesen hab (allerdings ganz unten ºxD) musste ich einmal voll aufGRUNZEN!
Das hat man davon wenn man zu viel über Grunzende Wecker denkt...ºxDDDD


Von:  Cypher
2009-03-17T19:36:05+00:00 17.03.2009 20:36
Hey^^
und ich weiß, was jetzt kommt ist weder besonders originell noch ein Kommi nachdem man strahlend im Zimmer herum hüpft....^^°
Aber ich muss den anderen einfach zustimmen.
SasuNaru ist bestimmt nicht out
Dein Schreibstyl ist richtig cool und lustig und....einfach zum mitgrinsen

Ich lese hier du hast noch eine Story geschrieben....da werde ich wohl gleich mal reingucken müssen, oder?

FrecheGurke^-^


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