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Das kleine Mädchen und ihr Stofftier

Nach einer wahren Begebenheit
von

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Alles wird vorrüber gehen und etwas Neues beginnen lassen

Sie strich nochmals über das Fell, des Stofftiers und schaute es mit verträumten Blick an.

Nach einigen Minuten stieg sie von dem Stuhl hinunter und stellte ihn wieder an den üblichen Platz hielt kurz inne und ging dann aus der Küche. Jetzt durfte sie es noch nicht hinunter holen. Wenn ihre Mutter das merken würde, wäre es wieder für sie unerreichbar. Aber das kleine Mädchen wusste jetzt, dass es das Stofftier, ihr Stofftier, noch gab. Das zauberte ihr ein feines Lächeln auf die Lippen und ganz unbemerkt von ihr, wurde ihr wärmer in der Brust. Die folgenden Tage ging sie immer nach der Schule, wenn ihre Mama noch nicht zu Hause war, in die Küche und strich sanft über das Fell des Stofftiers. Sie begann sich immer mehr auf diese Zeit, wenn sie allein zu Hause war und bei ihrem Stofftier sein konnte, zu freuen. Sie nahm es nun auch manchmal vom Schrank hinunter und mit in ihr Zimmer, stellte es aber kurz bevor ihre Mutter kam, wieder auf den Schrank, sodass diese nichts bemerkte. Aber nach zwei Wochen geschah es, dass die Mama des kleinen Mädchens bemerkte, wie ihre kleine Tochter ständig sehnsüchtig auf den Schrank schaute und sie glaubte zu wissen warum. So konnte das kleine Mädchen am nächsten Tag ihr Stofftier nicht mehr finden. Es tat weh. Wieder hatte man es ihr weggenommen. Warum passierte das nur immer wieder. Sie zog sich in ihr Zimmer zurück und sagte nichts. Machte auch keine Bemerkung gegenüber ihrer Mutter dazu, denn sie wollte nicht zeigen, dass sie wieder so sehr an diesem Stofftier gehangen hatte. So nahm sie wieder eines ihrer anderen Stofftiere und fiel in den folgenden Nächten in den Schlaf. Traumlos. Dann kam eines Nachmittags die Mutter des kleinen Mädchens in deren Zimmer mit dem Stofftier in der Hand und schaute sie an. Mit ernstem Blick sagte sie ihrer kleinen Tochter, die sie mit ungläubigen Augen betrachtete, dass sie das Stofftier noch mal für eine kurze Zeit haben kann, weil es bald wirklich im Müll landet. Außerdem habe sie doch genug andere Stofftiere, die ihr doch wichtiger geworden zu sein schienen, als ihr Altes. Sie würde es doch gar nicht mehr brauchen.

Die Mutter setzte es vor ihre Kind und ging aus dem Zimmer. Das kleine Mädchen wusste nicht, was sie denken sollte. Was ihre Mutter gesagt hatte stimmte nicht. Vorsichtig und unsicher griff sie nach dem weichen Fell und zogen das Stofftier an sich. Sie flüsterte ihm leise ins Ohr, dass es nie ein anderes geben könnte, was sie so wärmen würde, wie dieses und merkte dass ihr eine kleine Träne die Wangen hinunter in das wuschlige Fell glitt. Aber wenn sie es verstecken würde, könnte sie es doch vielleicht behalten. Oder wenn ihre Mutter vergessen würde, dass sie es wegschmeißen will. Oder wenn sie merken würde, dass dem kleinen Mädchen doch noch viel an ihm lag. Sie wusste nicht, was sie machen sollte. Das kleine Mädchen hatte ihr altes Stofftier so lieb. Doch in dieser nacht schlief sie genauso traumlos, wie in den anderen ohne es. Brauchte sie es wirklich noch?

Am nächsten Morgen kam sie an einem Laden vorbei, weil sie eine Freundin besuchte und sah etwas im Schaufenster, was sie kurz stocken ließ. Doch sie folgte ihrer Freundin weiter und lief am nächsten Tag nochmal zu dem Laden, um sich das genauer anzusehen, was sie da gesehen hatte.

Das kleine Mädchen trat vorsichtig durch die Tür und die Dielenbretter knarrten bei jedem ihrer folgenden Schritte. Sie lief zu dem Körbchen, welches direkt gegenüber des Schaufensters stand. Darin saß ein Teddybär. Er war nicht sehr groß, aber hatte wunderschöne braune Knopfaugen. Ein Pflaster war auf seinen Bauch genäht und sein Ohr, wie sein Arm waren verbunden. Zögerlich griff sie nach dem Teddybären und streichelte über dessen weiches Fell. Da hörte sie hinter sich plötzlich eine Stimme, die fragte, ob ihr der Teddy gefiele und ob sie ihn haben wolle. Sie schreckte leicht zusammen, wich zurück und verließ den Laden. Sie brauchte doch eigentlich kein neues Kuscheltier. Sie hatte doch ihr altes Stofftier wieder.

Als sie in ihrem Zimmer saß, ihr Stofftier vor sich gestellt, ging ihr vieles durch den Kopf. Als sie den Teddy berührt hatte, hatte sie wieder diese wohlige Wärme spüren können. Nur kurz, aber sie war da gewesen. Das hatte sie bisher nur bei ihrem alten Stofftier gehabt. Doch jetzt spürte sie es bei dem nichts mehr. Konnte das denn sein, dass diese Wärme plötzlich weg war, die es ihr so lange geschenkt hatte?

Sie ging noch öfters an dem Laden vorbei, wo sie den Teddy immer stehen sah, wie als würde er auf sie warten. Doch sie konnte nicht in den Laden. Er war für eine Weile geschlossen. Eine Woche musste sie warten und in dieser Zeit merkte sie, dass sie diesen Teddy haben wollte. Sie wollte seine Wärme spüren, wenn sie mit ihm kuschelte. Sie hatte sich entschieden. Das kleine Mädchen wollte diesen Teddy und nur diesen Teddy haben. Das alte Stofftier konnte sie nicht mehr wärmen. Sie brauchte es nicht mehr. Es war vorbei.

Als der Laden wieder öffnete, ging sie sofort hinein und zu ihrem Teddy mit dem Pflaster und den zwei Verbänden. Sie nahm ihn in die Hand und drückte ihn sachte an ihre Brust und sofort spürte sie wie es warm wurde. Das kleine Mädchen lächelte. Der Ladenbesitzer schaute dem zu und sagte, als das kleine Mädchen zur Kasse ging, dass sie es nicht bezahlen müsse. Er habe sie beobachtet, wie sie immer am Laden vorbei gegangen sei und ihn angeschaut habe. Sie brauchte diesen Teddy und das Lächeln auf den Lippen des kleinen Mädchens reichte dem Ladenbesitzer vollkommen aus, als Bezahlung.

Als sie nach Hause kam, legte sie ihren Teddy vorsichtig in ihr Bett. Nahm ihr altes Stofftier hinaus. Schaute es noch mal an und stellte es dann auf ihren Nachtisch. So lange hatte es sie wärmen können aber jetzt war ein Neues dran, ihr Herz zu wärmen....
 

ENDE



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