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Deine Worte

(SasuxNaru) neue Ch. sind in Arbeit
von

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9. Kapitel

Hellau meine Lieben!! ^^"

Ich melde mich mal wieder, man kanns kaum fassen.

Es hat diesmal etwas länger gedauert..(mal wieder) und ich entschuldige mich nochmal dafür, dass ihr immer solange warten musst.. *sfz*

ich bemüh mich, aber ich bin nicht jesus und kann übers wasser laufen..(was mir in der situation nichts gebracht hätte in der ich gesteckt habe XP")

Ums kurz zu machen: JETZT ist es fertig!! Also, das neunte Kapitel, ne? XD

die FF geht noch ein klein bisschen weiter, aber sie ist schon in den.. Endläufen.. wenns mans so sagen kann.

Um euch noch was zum Kapi zu sagen: Es ist.. traurig? Ich weiß nicht genau wie ichs beschreiben soll, aber es ist nicht leicht zu verdauen und Sasuke hat auch ganz schön zu kämpfen.. *sigh*

Viel Vergnügen jedenfalls!! ^^"
 

MfG Ciura

PS: Ich freue mich auf Mitteilungen und Emotionsergüsse eurerseits *g*
 

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9. Kapitel
 

Drei Monate waren vergangen, seit Kyuubi in Gestalt von Naruto, abgehauen war und fünf Anbu-Einheiten ihn gejagt und er schließlich von diesen geschnappt worden war.

In Konohagakure war dies die geläufige Nachricht, das Endergebnis von dem „Anschlag auf die Lagerhallen“.

Irgendwie hatte die Hokage es geschafft, dass keine genaueren Informationen an die Öffentlichkeit gelangten, aber dass Kyuubi drei Menschen ermordet hatte, war trotzdem durch die Menge gegangen. Es hatte einfach zu viele Augenzeugen gegeben und man hatte schließlich auch die Abtransporte der Leichen begutachten können.

Trotzdem, nach den drei vergangenen Monaten war es jetzt still und nur hin und wieder wurde sich gefragt, was die Regierung, was die Hokage bezüglich des Vorfalls nun mit dem Gefangenen, mit Kyuubi getan hatte oder noch tat.

Was sie mit Naruto tat…
 

In einem abgeschiedenen Teil des Regierungsgebäudes wurde an eine Tür geklopft.

„Tsunade-sama, Uchiha-san verlangt, dass sie ihn endlich wieder hereinlassen!“, ertönte die Stimme von der kleinen Sekretärin auf der Flurseite.

Dumpf konnte man einen Stuhl poltern hören, dann ein Fluchen und kurz darauf öffnete sich die Eibentür, welche rot-gold bestrichen war und sich somit nicht annähernd von den anderen an den langen Flur gereihten Türen unterschied.

Eine blonde Frau mit extremer Oberweite lugte hinter dieser aus dem Raum zudem sie gerade den Zugang geöffnet hatte, blickte auf Shizune hinab, die nervös von einem Fuß auf den anderen trat.

„Meine Liebe, kannst du mir sagen, wie oft ich diesem Kerl schon erzählt habe, dass ich Ruhe brauche, während ich seinen Freund behandele?“, zischte sie mit versucht liebenswürdiger Stimme.

Die Sekretärin zuckte zusammen und stammelte etwas von „Jeden Tag, Tsunade-sama...!“ und traute sich nicht so recht aufzublicken.

Die Hokage nickte.

„Dann richte ihm das doch auch diesmal aus, denn ich habe dazu bald keine Nerven mehr! Und sag ihm auch noch, dass er sich, wenn er mich weiterhin stört, bald jemand anderen suchen kann, der Naruto-kun behandelt!“

Mit diesen Worten drehte sie sich um und schlug die Tür hinter sich zu.

Was erdreistete sich dieser Typ eigentlich?

Es war ja schön und gut, wenn er sich um den kleinen Blonden auf dem Behandlungsbett sorgte, aber es war doch nun wirklich nicht nötig, dass der Schwarzhaarige jede freie Minute bei ihm verbrachte! Obwohl er seit dem Vorfall wirklich nichts anderes mehr getan hatte.
 

Tsunade fluchte erneut eine Runde rum, bevor sie sich dem Jungen zuwandte, der in der Mitte des Raums aufgebart war.

Bei seinem Anblick musste sie seufzen.

Drei Monate.

Drei verfluchte Monate versuchte sie ihn jetzt schon wieder zu Sinnen zu bekommen.

Und mittlerweile verstand sie auch, warum Naruto Kyuubi freigelassen hatte. Die Zeichen an seinem Körper waren mehr als eindeutig gewesen und…

Die blonde Hokage rieb sich über die Stirn und setzte sich wieder auf den Stuhl, den sie bei der Störung durch Shizune umgeschmissen hatte.

Nicht darüber nachdenken.

Das durfte sie erst, wenn Naruto wieder lebendig herumtollte. Erst dann…
 

Ein schwarzhaariger Junge saß mit vor der Brust verschränkten Armen im Aufenthaltsraum der Hokage und versuchte äußerlich die Ruhe zu bewahren.

Wie lange wartete er jetzt schon hier? Bestimmt schon länger als gestern!

Tsunade-sama könnte sich wirklich mehr beeilen!

Und er verstand eigentlich immer noch nicht, warum er nicht während der Behandlung des Blonden im Zimmer bleiben durfte. Wirklich nicht!

Sasukes kühle, schon regelrecht eiskalte Aura waberte durch den Raum und wenn seine Wut noch mehr ansteigen würde, dann würden womöglich die Fensterscheiben, die dämmriges Licht in den Raum scheinen ließen, von außen beschlagen. Er war so unglaublich sauer.

Nun war er schon seit gut fünf Wochen wieder völlig geheilt und konnte trotzdem nichts tun.

Er war wieder stark, wieder gesund, aber gleichzeitig fühlte er sich schrecklich hilflos.

Er konnte einfach nichts tun. Immer noch konnte er nichts tun. Nada.

Es gab einfach keine Möglichkeit für ihn, seinem Freund zu helfen. Naruto war eben noch nicht wieder da.
 

Und Sasuke glaubte, hoffte, dass der Kleine kämpfte. Er wollte ihn nicht verlieren.

Als Naruto vor drei Monaten im Wald unter ihm auf dem Boden durch sein Geschrei, durch das, was er ihm eröffnet hatte, durch das, was aus seinem Innersten herausgebrochen war, wieder zu sich gefunden hatte, war er so froh gewesen.

Froh gewesen wieder in diese ozeanblauen Iriden zu blicken und genau zu fühlen, dass Naruto zurücksah.

Ihre Tränen hatten sich vermischt.

Die Tränen hatten sich vermischt, genauso wie ihr Blut.

Naruto, nein, Kyuubi hatte ihn verletzt.

Stark. Aber nicht tödlich.

Nicht tödlich…

Obwohl das alles seine Schuld war!

Obwohl er die Schuld an dem, was passiert war, trug.

Nur er.

Und er hatte schon geglaubt Naruto hätte ihm verziehen.

Bis zu der Sekunde in der der Blonde einfach wieder… verschwunden, in sich (versunken), in eine schwarzen Ohnmacht versunken war. Bis er vor Sasukes Augen zusammengebrochen war…

Gerade als Sasuke geglaubt hatte, ihn wieder zu haben.

Mit Grauen erinnerte sich der Schwarzhaarige an den Anblick zurück, der sich ihm geboten hatte. Der Kleine hatte so viel Blut verloren!

So viel Blut und so viele Verletzungen hatten seinen Körper überzogen.

Die Tatsache, dass der Junge, auf dem er mehr oder weniger gekniet hatte, nackt gewesen war, war ihm erst viel später und mit einigen unglaublich unangenehmen Fragen zu Kopf gestiegen.
 

Doch zu dem Zeitpunkt, in dem Moment, hatte er gedacht, dass auch er sterben müsse.

Naruto war am Sterben gewesen und er wäre gefolgt.

Es hätte ihm das Herz brutal aus der Brust gerissen.

Den blonden, sonst immer so vor Kraft strotzenden Jungen so schwach in seinen Armen halten zu müssen, unsicher dessen, ob er es schaffen würde, ob er rechtzeitig zum Krankenhaus, zur Hokage gelangen würde, hatte ihn tief verletzt und er gab sich die Schuld.

Wenn Naruto gestorben wäre, dann hätte es ihm sein gerade neu entdecktes, jugendlich und sündhaft stark schlagendes Herz aus dem Körper gerissen.
 

An die Stunden, die Tage danach erinnerte sich Sasuke nur unscharf.

Er war wie taub gewesen…

Eigentlich müsste er der Hokage ja dankbar sein, aber er konnte nicht.

Natürlich, Narutos Leben war von ihr gerettet worden, sie behandelte ihn auch immer noch, aber Naruto war nicht wach, war für ihn irgendwie immer noch nicht wieder da.

Sasuke hoffte so sehr, dass der Kleine kämpfte. Gegen die Schwärze in sich ankämpfe.

Und, dass er ihn wieder würde lachen hören können, lachen aus vollem Herzen.
 

Die ganzen drei Monate, in denen sein Teamkollege, für den er soviel mehr als nur eine freundschaftliche Schwäche empfand, ohnmächtig gewesen war, war er nicht von seiner Seite gewichen.

Vier, fünf Mal vielleicht, war er beim Training gewesen, nachdem seine eigenen Verletzungen geheilt waren. Sonst verweilte er immer an Narutos Bett.

Kakashi hatte sich bereits bei ihm beschwert, Sakura hatte ihn auch schon oft verzweifelt dazu zu überreden versucht Naruto einfach liegen zu lassen, da dieser „eh noch eine Weile unnütz rumfaulen würde“. Er hatte die pinke Knutschkugel irgendwann wütend vor die Tür gesetzt.

Allein Tsunade-sama hatte es geschafft ihn mit entscheidenden Argumenten jeden Tag aus dem Zimmer zu scheuchen, nämlich damit sie in Ruhe Naruto behandeln konnte.

Trotzdem blieb Sasuke dort. Tagsüber und nachts.

Die Hokage hatte sich, nachdem sie sich einige Zeit nutzlos aufgeregt hatte, dazu überreden lassen, ihm ein zweites Bett in das Uzumakische Krankenzimmer zu schaffen.

So verbrachte er die Tage halb schlafend, halb wachend an Narutos Seite. Oft blieb er auch einfach auf dem unbequemen Stuhl neben dem Bett seines Freundes sitzen.
 

Man merkte es nicht deutlich, aber alle um den Blonden herum waren erschöpft.

Tsunade kostete es viel Energie und Nerven die Behandlung voran zu treiben und außerdem nach einer Möglichkeit zu suchen, den Kleinen zu wecken.

Kakashi machte sich ebenso wie Iruka-sensei Sorgen. Beide waren oft zugegen.

Kakashi verbrachte diese Zeit schweigend und las einfach in seinen Pornos. Sasuke war darüber froh, denn es gab ihm auch Kraft einfach seinen alten Sensei an der Seite zu haben.

Und Iruka-sensei erzählte. Von seinem Tag, von den ungezogenen Schülern, von einer der neuen Ramensorten bei Ichirakus.

Dem braunhaarigen Lehrmeister machten seine Sorgen nach außen hin deutlicher zu schaffen, man konnte sie ihm ansehen. Wenn Sasuke sich nicht täuschte, dann hatte ihr Sensei in den drei Monaten von Narutos unfreiwilligem Aufenthalt im Hokagegebäude, einiges an Gewicht verloren, sah blass um die Nase aus und hatte jetzt stets ein von Sorgenfalten geziertes Gesicht. Nur wenn er bei ihnen zu Besuch war, versuchte er zu lächeln, lachte hin und wieder.

Sasuke tat er Leid. Irgendwo tief in dem Schwarzhaarigen war noch etwas von der einstigen Eifersucht gegenüber der Vertrautheit zwischen Naruto und Iruka vorhanden, aber jetzt war er nur froh, dass er wusste, dass sich noch jemand so um den Kleinen sorgte.

Zum Glück schien sich immerhin Kakashi auch noch mit um den Braunhaarigen zu kümmern, Sasuke hatte mitbekommen, dass sein Sensei den anderen des Öfteren zum Essen einlud. Nicht nur er machte sich Sorgen.
 

Was Sasuke während der Wartezeit den ganzen Tag über tat, war eigentlich nichts. Er war stumm. Seit Narutos Zustand unverändert war, war er stumm.

Er saß nur bei dem Blonden, auf dem kleinen Stuhl neben dessen Bett, unterdrückte den Drang seine Hand zu halten und schwieg.

Alles in ihm sträubte sich dagegen etwas anderes zu tun. Wenn er etwas sagen würde, dann würde die Zeit weitergehen. Und er wollte die Zeit so lange wie möglich still halten, sie erst wieder starten, wenn sein Freund wieder unter den Lebenden weilte und tobte.

Es machte dem Uchiha-Erben nichts aus den Kleinen einfach nur anzusehen. Jede seiner Regungen zu verfolgen.

Die gleichmäßigen, aber kaum wahrnehmbaren Atemzüge zu beobachten, seinen Blick über Narutos sich nur leicht hebende Brust gleiten zu lassen, dann zu den kleinen Händen auf der unendlich weiten weißen Bettdecke zu sehen, auf der diese regelrecht kindlich wirkten und schließlich zurück zu dem geschlossenen Augen des Blonden zu wandern, zu dessen Gesicht, das genauso wie Narutos restlicher Körper unverändert blass dalag und schlief.

Es fiel Sasuke nicht schwer auf dieses unbewegte Gesicht in Gedanken das energiegeladene und ausdrucksstarke Lächeln seines Freunds zu zaubern, aber dieses Lächeln blieb einfach nicht. Das frohe Lachen, die Streitereien und das ständige ihn sonst so störende und nun fehlende Gequengel, das war einfach alles im Moment nicht da.

Dieser Naruto war einfach momentan nicht da. Er schlief. Ganz tief und fest.
 

Und Sasuke wartete auf ihn.
 

Wartete, ohne zu wissen, ob der Junge den er gekannt, den er geliebt hatte, den er immer noch so gut kannte und so sehr liebte, ob dieser Junge wieder da sein würde. Ob es dasselbe sein würde, so wie früher, wenn Naruto aufwachen würde?

Das er gähnte, sich streckte und „Ich hab Hunger, dattebayo! Lasst uns Ramen essen gehen!“ rufen würde, vom Bett springen und unter den entsetzten Blicken der Krankenschwester aus dem Zimmer preschen würde?

Der Schwarzhaarige schalt sich selbst für diesen Gedanken. Natürlich würde es nicht so sein.

Tsunade-sama hatte von vielen schwerwiegenden Verletzungen gesprochen, die die Verbindung von Kyuubi mit Narutos Körper mit sich gezogen hatte. Als sie Sasuke das eröffnet hatte, hatte er den Eindruck gehabt, dass sie ihm noch etwas verschwiegen hatte.

Irgendwie war er sich dessen sicher.

Er wusste nicht einmal warum, aber irgendwie hatte er einfach dieses eindeutige Gefühl, dass da noch etwas Wichtiges fehlte. Er hatte nur einfach keine Ahnung, was die Hokage ihm da verschwiegen hatte, was sie vor ihm geheim hielt.

Ob sie es im Sinne von Naruto vor ihm nicht erwähnte, oder nur, weil sie seine Reaktion nicht herauf beschwören wollte, er wusste es nicht.

Sicher war nur, dass Tsunade-sama es Kakashi und Iruka scheinbar schon erzählt hatte. Sie verhielten sich einfach… anders. Sasuke konnte es einfach nicht einordnen, aber es war ein Unterschied vorhanden, den er spürte.

Und die Tatsache, dass die beiden das letzte ‚Geheimnis’ wussten und er nicht, machte ihn sauer.

Was war denn da mit Naruto, was er nicht wissen sollte, nicht wissen durfte?!

Das der Blonde gefoltert worden war, war klar, so sehr es ihn auch schmerzte, dieses Wissen zu haben.

Dass wegen Kyuubi noch einiges geklärt und versorgt werden musste, wusste er auch.

Aber da war noch mehr und Sasuke kam einfach noch nicht dahinter.

Hin und wieder hatte er auch seine Zweifel. Zweifel an seinen eigenen Gedanken, an seinen Gefühlen.

Vielleicht war es ja auch besser, nicht zu wissen, was noch passiert war?

Vielleicht…

Dennoch machte es ihn unruhig, weil er keine Gewissheit über das Wohlergehen des Blonden hatte.

Und er konnte auch keine Gewissheit darüber kriegen, wenn er die letztendliche Wahrheit nicht wusste.

Irgendwann hatte es Sasuke dann aber erstmal einfach aufgegeben, darüber nachzudenken. Er wusste einfach nicht, was er sonst schon machen sollte, konnte. Wenn man es ihm nicht sagen wollte, dann wollte man es ihm nicht sagen.

Tsunade und Kakashi würden auf alle Fälle still schweigen und Iruka würde nichts verraten, was mit Narutos Geheimnissen zusammenhing.

Also konnte Sasuke nichts tun.

Gar nichts.

Er konnte einfach nur bei dem Blonden bleiben und auf ihn achten. Warten…
 

Ein Zucken ging durch seinen Körper, als die Zimmertür mit einem lauten Quietschen und einem unterdrückten Fluch der Hokage, die diese gerade hinter sich schloss, zuging.

Sasukes Blick huschte von der blonden Frau mit der gewaltigen Oberweiter zum Fenster und er stellte überrascht und gleichzeitig missbilligend fest, dass wieder Einiges an Zeit vergangen war. Die Sonne stand schon tief am Horizont und schickte golden grelles Licht in den großen Raum. Heute hatte es wirklich länger gedauert.

Tsunade streckte sich, seufzte und ging zu ihrem Platz hinter dem großen, mit Unterlagen, Missionsberichten und anderen Informationsblättern überfüllten, Ebenholztisch.

Mit einem großen Krug, der augenscheinlich Sake enthielt und den sie sich von einem Nebentisch angelte, füllte sie sich flink eines der bereitgestellten Gläser bis zum Rand auf und nahm einen kräftigen Schluck.
 

Entgegen Sasukes sonstigen Verhaltens, nämlich, dass er sofort, nachdem die Hokage wieder da war, den Raum verließ und zurück zu Naruto ging, schwieg er heute und blieb abwartend auf seinem Platz sitzen. Heute war etwas anders.

Seine Augen verfolgten die Bewegungen der blonden Frau. Diese lehnte sich nun in ihren Sessel, rieb sich über die Schläfen, seufzte und erwiderte schließlich den Blick des Uchiha Erbens. Dieser stellte auf ein Neues fest, dass das Oberhaupt seines Heimatdorfes erschöpft wirkte.
 

„Ich bin erstaunt, dass du noch nicht wieder aufs Zimmer gegangen bist, Sasuke“, erhob Tsunade das Wort.

Der Blick des Jungen ruhte auf ihr.
 

„Ich habe es noch nicht für nötig gehalten und hatte irgendwie den Eindruck, sie würden mir noch etwas sagen wollen?“
 

Er versuchte seine Stimme ruhig zu halten, verbannte den Zorn und die Ironie über das heute extreme Überziehen der Behandlung tief in seinem Kopf.

Die blonde Frau lachte kurz auf, dann wurde sie wieder ernst.
 

„Deine Sinne wirken auf mich langsam schon unnatürlich scharf, oder ich bin einfach zu müde und lasse mir zuviel anmerken. Aber ja, ich wollte noch mit dir reden.“
 

Sasuke wartete und Tsunade-sama zögerte.
 

„Naruto wird bald aufwachen.“
 

Sasukes Hand zuckte. Er ballte sie zu Faust.
 

„Wann?“

„Ich weiß es nicht. Vielleicht morgen, vielleicht in ein paar Tagen, aber auf jeden Fall innerhalb der nächsten zwei Wochen.“
 

Ohne ein weiteres Wort stand der Schwarzhaarige auf, wandte sich in Richtung Tür. Vor dieser blieb er stehen, drehte sich aber nicht um.
 

„Seid Ihr euch sicher, Tsunade-sama?“
 

Dass er noch in so einen höflichen, ernsten Ton sprechen konnte, wunderte ihn selbst.

Ein Seufzen war in dem langsam, finster werdenden Raum zu vernehmen.
 

„Kyuubis Kraft in Naruto ist zur Ruhe gekommen und seine körperlichen Verletzungen sind nun fast vollständig geheilt. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis er zu sich kommt.“

„Gut, dann gehe ich jetzt zurück-.“

„Warte! Hör mir nur noch kurz zu, Sasuke.“
 

Widerwillig blickte der Schwarzhaarige zu der im Halbdunkeln sitzenden Hokage. Ihr Blick war ernst. Der Junge konnte ihn nicht richtig einschätzen.
 

„Was denn noch?“

Seine Stimme zeigte nun einen Teil der Verachtung, die er zurück gehalten hatte, man konnte jetzt hören, dass er genervt war. Gleichzeitig schwang Ungeduld, sowie ein Hauch von Hoffnung mit. Sasuke versuchte nicht, das zu verstecken.
 

„Ich wollte dich nur darauf hinweisen, dass wir nicht wissen, wie es um Naruto steht. Wir wissen nicht, was sie ihm eingeredet haben, wie er geistig auf die Folter und den Schmerz reagiert hat, was genau er alles durchmachen musste. Wir wissen nicht, wie es in ihm aussieht.

Dadurch, dass er Kyuubi freigelassen hat, kann man zumindest von Wut, Angst oder Verzweiflung sprechen, vielleicht ist er aber auch einfach mental zu stark angeschlagen und hatte nicht die Kraft ihn zurück zuhalten…“
 

Einen Moment herrschte Stille.

In Sasuke kochte langsam Wut auf.

Wieder erhob die Hokage das Wort.
 

„Sei einfach vorsichtig mit ihm.“
 

Der Schwarzhaarige schnaubte und verschwand, ohne sich irgendwie dazwischen reden zu lassen, oder etwas zu erwidern, aus dem Zimmer.

Als wenn er nicht wissen würde, dass er aufpassen musste.

Ihm war klar, dass Naruto innerlich ziemlich fertig sein musste. Er hatte doch hautnah mitbekommen, wie verstört und verletzt der Blonde gewesen war.

Hielt diese alte Schrulle ihn denn für blöd?!
 

Wütend stapfte er durch die Gänge, gelangte zurück zu Narutos Zimmer, trat ein und schloss die Tür leise hinter sich.

Der Raum war abgedunkelt, Tsunade hatte scheinbar vergessen die Vorhänge wieder zurück zu ziehen, oder sie aus Prinzip und weil bald Nacht war, gleich zugelassen.

Sasuke verzog das Gesicht, schaltete das Licht an, ging zu den Fenstern und öffnete diese.

Er schlief lieber mit einem Blick nach draußen und frischer Luft im Zimmer.

Kühle Luft umspielte seine schwarzen Haare, als er sich leicht nach draußen lehnte und er genoss den kühlen Hauch auf seiner Haut, bevor er sich zu dem Blonden wandte und zusammen zuckte.

Seltsame Gefühle stiegen in Sasuke auf.

Er blinzelte.

Etwas stimmte nicht.

Mit zwei Schritten war er an dem Bett des Kleinen, blickte auf ein von Schweiß glänzendes Gesicht, das leicht verzogen war. Narutos Atem ging unnatürlich schnell und er krümmte sich unter der Decke.

Täuschte sich Sasuke oder schien der Blonde zu träumen, einen Albtraum zu durchleben?

Kein Laut außer dem schnellen Atem kam über die Lippen des Kranken und trotzdem bebte er, schien etwas zu rufen. Seine Brust hob sich in schnellen Bewegungen.
 

~

Um mich war es schwarz.

Ich konnte nicht einordnen, wie lange ich mich schon in dieser Schwärze aufhielt. Aber die Stimmen, die hier zu mir durchdrangen, die Vorwürfe, die auf mich einprasselten, waren unglaublich schmerzhaft.

Ich konnte nichts sehen, nichts riechen und nichts schmecken. Ich glaubte nicht einmal fühlen zu können.

Und doch war dort irgendetwas.

Eine Gegenwart. Etwas, das nach mir rief und mich gleichzeitig wegstieß.

Immer wieder konnte ich Schreie hören, immer wieder Flüche.

Wurde ich beschimpft oder richteten sich die Worte, die ich nicht verstand, an jemand anderen?

Ich wusste es nicht.

Das war alles… furchtbar verwirrend. Um mich war es verworren und dennoch so schwarz. Schwarz wie das Nichts.

Es gab für mich keine Bestimmung, wie lange ich in dieser Schwärze verweilte.

Ehrlich gesagt, interessierte es mich auch nicht. Ich hörte doch nur die Schreie, die nicht aufhören wollten.

Ich konnte mir nicht einmal die Ohren zuhalten.

Und dann, mit der Zeit, kamen Schmerzen.

Unterschwellig, unterbewusst vielleicht.

Aber sie waren da und wurden stärker, drangen weiter in mein Wesen ein.

Wie Stöße.

Ein Zucken ging durch meinen Körper.

Stöße…!

Meine Lunge rebellierte dagegen, dass ich so schwer nach Atem schnappte, so gehetzt war ich.

Stöße!

Gleichmäßige, schmerzhafte, immer wieder kehrende Stöße!!!

War ich noch in der Halle, war ich noch immer gefangen?!

Warum waren diese Schmerzen noch vorhanden?! Ich hatte doch Sasuke wieder gefunden, er hatte mich doch gefunden oder?

Das durfte nicht wahr sein!

Und verflucht, wenn ich nicht aus der Halle raus war, warum war ich dann nicht tot? Ich hatte mir doch gewünscht zu sterben!?

Was war mit Kyuubi? Was war mit der Verfolgung?!
 

Anhaltende Stöße.
 

Mein revoltierendes Herz. Mein Herz gegen meinen Körper.

War ich zu schwach, um zu fliehen?

Das Zittern und die Krämpfe, die mich umfingen, blendeten mit der Zeit alles andere aus.

Keine Stimmen mehr.

Ich wurde ruhiger.

Kein Kampf mehr.

Mein Körper wurde schlaff.

Wartete Sasuke auf mich…?

Er würde noch ein bisschen warten müssen…
 

Nachdem die Stöße verstummt waren, nachdem ich nichts mehr hören konnte, wurde ich wieder von Schwärze empfangen.

War ich noch nicht bereit aufzuwachen?
 

Vielleicht…
 

~

Stumm starrte Sasuke auf die Szene, die sich ihm darbot.

War es gut gewesen Tsunade-sama zu holen, sie herzuschreien, wie er es getan hatte, nachdem seine Rufe, sein Rütteln an Naruto nichts gebracht hatten?

Ja, der Kleine war wieder ruhig.

War es gut, dass Naruto so fertig war, dass er nicht aufwachte, obwohl doch jemand bei ihm war, obwohl er doch auf ihn aufgepasst hätte?

Nein, das war nicht gut.

Er verstand nicht, warum der Blonde wegen ihm fast hyperventiliert hatte, verstand nicht, wieso die Hokage ihn augenblicklich von ihrem Patienten weggerissen hatte, als sie ihn bei ihm gefunden hatte.

Was war denn so schlimm an einer Berührung?

Der Kopf des Schwarzhaarigen war wie leer gefegt.

Als hätte jemand mit einem Kehrbesen einmal bei ihm einen Besuch abgestattet und hätte für Sauberkeit gesorgt, dabei aber nicht daran gedacht, dass das, was verschwand, vielleicht noch nützlich gewesen wäre.

Kehre man doch den Schmutz und Staub eben in die nächstbeste Ecke.

Was war denn nur mit Naruto? Was war nur mit ihm, was wurde ihm verschwiegen?!
 

Sasuke wusste nicht mehr weiter.
 

„Was ist mit Naruto? Was ist passiert?!“

Die Stimme ihres alten Senseis vor dem Zimmer des Blonden riss ihn aus seiner Starre.

Stumm blickte er auf, sah in das kreidebleiche, ausgepowerte Gesicht von Iruka.

Wann hatte er von dem Vorfall Wind bekommen?

Wie lange stand Sasuke hier eigentlich schon? Er hatte das Gefühl für Zeit verloren.

„Er-.“

„Er hatte einen Anfall. Aber es geht ihm jetzt wieder gut, alles ist wieder in Ordnung“, wurde er von Kakashi unterbrochen, der plötzlich aus Narutos Zimmer trat.

Wann war er dort hinein gelangt?

Sasuke verstummte wieder.

Dann blieb er wohl stumm.

Er musste scheinbar noch warten.

„Hat er geredet, ist er wach geworden?! Oder war es nur ein Anfall?! W-was hat er denn, wieso ist das jetzt passiert?!“

Die Fragen des Braunhaarigen hallten in dem Kopf des Schwarzhaarigen wieder.

Wie ein immer wiederkehrendes Echo.

Doch er schien noch weniger zu verstehen als Kakashi und Iruka.

Noch viel weniger.
 

Der Grauhaarige blickte stumm zu seinem Schüler, dann zu seinem Kollegen.

„Alpträume. Sasuke hat versucht ihn zu wecken und berührt… deswegen wahrscheinlich diese Reaktion.“
 

Eiskalt.

Der Uchiha-Erbe hielt den Atem an, versteifte sich und durchbohrte den Boden.

Nein.

War es wirklich seine Schuld?

Er hatte Naruto zu lange allein gelassen und dann berührt?

Lag es daran? Zerstörte er den Kleinen?!
 

Einige Minuten verstrichen.

Stille herrschte im Flur.

Dann erhob der Ninja-Grundschullehrer die Stimme:

„Wir… müssen es klären, Kakashi. Jetzt, hier. Wenn wir verhindern wollen, dass das noch einmal passiert…“

Klang da Verzweiflung mit sich?

Man könnte meinen, dass Iruka mit seiner Fassung kämpfte, mit seiner Haltung und seiner Stimme.

Mit seinem Gewissen.
 

Was mussten sie klären?

Was denn?
 

„Sasuke?“

Fünf Sekunden verstrichen, bis der Angesprochene den Kopf anhob.

Fixierten schwach die seines Gegenübers.

Kakashi stand vor ihm, blickte ihn ernst und gleichzeitig zermürbt an.
 

Sasuke wartete.
 

„Das Naruto so auf dich reagiert hat, dass er so einen Anfall hatte, das ist nicht deine Schuld. Du konntest es nicht wissen.“
 

Der Schwarzhaarige konnte sehen, wie Iruka sich verkrampfte, nahm wahr, dass auch Kakashi mit sich kämpfte.

Er wartete.
 

„Wir haben dir etwas verschwiegen, Sasuke. Wir… haben gedacht, es würde vielleicht auch funktionieren, wenn du es nicht weißt. Aber euer Band ist zu stark.“
 

„Wir hätten es nicht verschweigen sollen.“

Die Stimmen seiner Senseis verschwammen miteinander.

Worauf warteten sie denn noch?

Worauf?!
 

Auf seine Reaktion?

„Sasuke?“
 

Er blickte auf, atmete tief ein.
 

„Ja?“
 

„Tsunade-sama hat bereits ganz am Anfang von Narutos Einweisung eindeutig festgestellt, dass er nicht nur gefoltert worden ist.“
 

Was denn noch? Was kam nach Foltern?!
 

„Sasuke, Naruto wurde vergewaltigt. Mehrmals.“
 

Und der Schwarzhaarige verstand mit einem Mal alles.
 

Alles.



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Kommentare zu diesem Kapitel (26)
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Von:  kazumi_kisa
2010-06-29T17:31:35+00:00 29.06.2010 19:31
hey
bin zufällig uber dein werk gestolpert ^-^
und muss sagen es ist erstklassig
hoffe du schreibst weiter würde mich freuen
bei der spannung die jetzt ^-^

lg kisa
Von:  BlackTiger
2010-01-10T01:30:24+00:00 10.01.2010 02:30
Hey!!
Ich bin zufällig auf deine Fic gestoßen und muss sagen, dass sie echt genial ist. Schade, dass du wahrscheinlich nicht weiter schreibst... du hast zwar geschrieben, dass diw Fic bald zum Ende kommen würde, aber es wäre ja echt schön dieses noch lesen zu können =)

Vielleicht überlegst du es dir ja doch noch ;)

lg blacky
Von: abgemeldet
2009-05-09T16:09:44+00:00 09.05.2009 18:09
Hi!
Oh mein Gott!
Das war vielleicht ein Kappi!
Jetzt hab ich doch tatsächlich geglaubt, dass Naruto vielleicht am Ende des Kappis aufwacht und dann kommt sowas!
Der arme Naru....was er alles durchmachen musste!
Und was Sasuke jetzt wohl denkt?
Freue mich schon sehr auf das nächste Kappi!
Bis dann
knuddel
deine Shira<3
Von: abgemeldet
2009-04-25T19:14:15+00:00 25.04.2009 21:14
hey
wow ich hab grad alle kapis durchgelesn, ich find´s echt supi.
bitte schreib bald weiter, bitte bitte bitte ..^^

Von: abgemeldet
2009-04-25T17:30:23+00:00 25.04.2009 19:30
Hey Hi ein echt tolles kappi ^^ bin fast geplatzt vor spannung aber nur fast will ja noch wissen wie es weiter geht ^.~ Schreib schnell weiter *dich an bettel* ^^ und könntest du mir eine Ens schreiben wenns weiter geht bitte bitte bitte danke schon mal für die Ens

Lg Kaoru-chan^^
Von: abgemeldet
2009-04-23T10:59:42+00:00 23.04.2009 12:59
Ähh..... das Kapitel schon zu Ende. *schmoll*
Schönes Kapitel!!!!!!!!!!!!!!!^^
Wann Naruto wohl aufwacht???
Schreibst du mir ne ENS wenn es weiter geht??? ^^

Von:  Lesemaus
2009-04-20T13:13:33+00:00 20.04.2009 15:13
Gutes Kapi^^
Natürlich ist es nicht so schön, dass Naruto so lange bewusstlos ist und war, aber man sieht ja, dass er auf dem Weg der Besserung ist^^ Was mich allerdings stutzig macht, ist die Tatsache, dass er einen Anfall bekommt, als Sasuke versucht in wach zu rütteln, warum macht er das denn nicht bei den anderen, die ihn berühren wie z.B. Tsunade auch? Schließlich kann man im Schlaf doch eigentlich zwischen männlichen und weiblichen Wesen unterscheiden oder doch?
Naja, auf jeden Fall gefällt mir dein Schreibstil sehr gut^^
Man bekommt einen richtigen Eindruck darüber, wie nahe die Sache jedem, der Naruto etwas näher kennt, geht, insbesondere Sasuke. Der tut mir echt Leid, so verbissen wie er an der Sache dran ist >-<
Hoffe das Naruto bald aufwacht^^
Würde mich über eine Benachrichtigung per ENS von Seite sehr freuen und hoffe man sieht sich^^
Weiterhin viel Erfolg bei Mexx
Lesemaus
Von:  Kiryava
2009-04-19T18:18:42+00:00 19.04.2009 20:18
Ein super Kapitel!
Die Emotionen von Sasuke hast du echt super dargestellt!
Seine Hilflosigkeit und Vrezweiflung und so. Das war echt richtig gut.
Ich freu mich schon aufs nächste Kapitel.
Von:  Sassassin
2009-04-19T13:16:41+00:00 19.04.2009 15:16
o.o
Wow das Kapitel war echt hammer o.o
Total mitreißend >< Vor allem aber dramatisch ><
Mach weiter so, und schreib mit bitte eine ENS wenns weiter geht ><
LG

Trinity
Von: abgemeldet
2009-04-19T10:05:05+00:00 19.04.2009 12:05
Irgenwo schon ironisch, dass ausgerechnet Sasuke der Auslöser für diesen Anfall ist, wo er doch tagtäglich darauf wartet, dass Naruto aufwacht und sich sorgt wie kein Zweiter... Letztendlich ist es doch gerade er, der sich so sehr wie sonst niemand wünscht, dass Naruto die Augen aufschlägt.
Aber ich denke, dass es unrecht war, dass Sasuke nichts gesagt wurde, wo er doch die ganze Zeit bei ihm war. Es ist ja schließlich klar, dass eine Vergewaltigung nichts ist, was man einfach so wegsteckt und man sollte ihm doch die Möglichkeit geben, dass er sich darauf einstellt. Ich hoffe nur, dass Naruto einfach bald wieder aufwacht...
Und dass es ihm bald wieder gut gehen wird.

Mitzuna- the little evil devil `^.^´


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